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Große Jungs weinen nicht,

denn das ist peinlich.
von

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Zweifel?

Zufrieden ging Joey eine Straße im Kneipenviertel von Domino City entlang, als sich plötzlich ein Arm um seine Schultern legte.

„Hey Joey, was treibt dich denn hierher?“ fragte ihn eine vertraute Stimme.

Erschrocken machte Joey einen Satz zur Seite.

„Duke!“, entfuhr es ihm überrascht. Zufrieden grinste ihn der andere an und legte wieder den Arm um ihn.

„Nicht so schüchtern.“, Duke zog ihn dichter zu sich, „Und, was machst du nun hier? Hast du mich etwa gesucht?“

Joey stieg die Röte unaufhaltsam ins Gesicht, während er vergeblich versuchte sich aus der Umarmung zu winden.

„Ich hab was organisiert.“ murmelte er mit gesenktem Blick.

„Du hast doch bestimmt ein wenig Zeit für einen guten Freund, nicht wahr Joey?“ erkundigte sich Duke verschmitzt und steuerte ihn zielsicher über die Straße.

„Weißt du, ich hab eigentlich gar keine Zeit. Ich muss noch Hausaufgaben machen und ...“ Dukes Lachen unterbrach ihn hier.

„Seit wann machst du denn Hausaufgaben?“, er schüttelte amüsiert seinen Kopf, „Komm schon Joey! Ich treffe mich gleich mit ein paar total langweiligen Kunden.“ gab Duke betont weinerlich von sich. „Du willst doch deinem alten Freund Duke nicht seinen einzigen Lichtblick heute rauben, oder? Besonders da mir Kaiba heute schon durch die Lappen gegangen ist.“

Bei der Erwähnung von Kaibas Namen sah Joey zu Duke auf. Ein seltsames Funkeln lag in dessen Augen. Unsicher sah der Blonde sich um, ob auch niemand sie beobachtete. Die Straße war zwar jetzt am frühen Abend schon sehr belebt, aber niemand schenkte den beiden jungen Männern Beachtung.

„Was meinst du damit?“ erkundigte er sich neugierig.

„Das sag ich dir wenn du mit kommst.“

„Aber wirklich nur kurz.“ willigte Joey seufzend ein. Mit einem zufriedenem Lächeln öffnete Duke eine Tür und schob ihn hindurch.
 

„Duke, müssen wir gerade hier rein? Ich weiß was das für eine Bar ist.“ Erneut versuchte Joey dem Griff des jungen Firmenleiters zu entkommen.

„Hast du etwa Angst, Kleiner?“ Dukes Augen funkelten belustigt. „Denkst du dein süßer Hintern ist in Gefahr?“

Joey errötete sichtbar. Wenn er ehrlich war, hatte er wirklich Angst um seinen Hintern. Die Bar, die sie gerade betreten hatten, war weithin als Treffpunkt von Homosexuellen bekannt und es rankten sich die wildesten Gerüchte darum, was hinter der gelben Eingangstür des 'Paradiesvogels' vor sich ging. Und diesen Ort in der Begleitung Dukes zu betreten, von dem er wusste, dass er wirklich hinter seinem Hintern her war, machte das Ganze nicht gerade angenehmer. Trotzdem straffte er seine Schultern und ließ sich ohne weitere Proteste an die Theke führen.
 

Der Barkeeper begrüßte Duke mit einem freundlichen Handschlag und beäugte Joey neugierig. Dieser versuchte sich so unauffällig wie möglich zu verhalten und bloß keinen Blickkontakt mit irgendjemanden aufzunehmen. Er war nur froh, dass sie an der Theke saßen und nicht in einer der so lauschig aussehenden Sitzecken im hinteren Bereich der Bar.
 

„Das übliche, Duke?“ erkundigte sich der Barkeeper und der Angesprochene nickte. Anscheinend verkehrte er öfters hier.

„Was ist mit dir?“ wandte sich der junge Mann hinter der Theke an Joey. Dieser sah ihn verwirrt an.

„Nichts ist mit mir. Ich bin nicht freiwillig hier!“ antwortete er schon fast panisch.

Duke lachte. „Er nimmt eine Pina Colada, Mako.“ wies er den Barkeeper an, bevor er beruhigend eine Hand auf Joeys Arm legte, was aber genau den gegenteiligen Effekt hatte.
 

„Was sollte das nun heißen, Kaiba wär dir durch die Lappen gegangen?“ Joeys Blicke wanderten immer wieder zum Ausgang der Bar, aber für den Moment war er mehr an Dukes Antwort als an Flucht interessiert.

Duke lachte leise.

„Der gute Kaiba scheint ziemliche Angst vor mir zu haben.“, zufrieden strich er sich eine seiner schwarzen Strähnen hinters Ohr. „Er geht mir aus dem Weg, er versteckt sich regelrecht. Und wie er sich windet, wenn ich ihn nach seinem Projekt frage – herrlich.“

Joey beäugte ihn skeptisch.

„Mann, das is nich Kaiba. Der Typ hat keine Angst vor dir und winden tut er sich schon gar nicht.“

„Ach ja? Dann solltest du einfach mal wieder bei mir vorbeikommen, dann kann ich es dir gerne vorführen.“ Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Der Junge hat seinen Schneid verloren. Ich sag dir, er hat das mit seiner Firma nicht verkraftet.“ Zufrieden lehnte er sich ein wenig zurück. „Naja, mir egal solange ich von seinem Projekt profitiere und er mich weiterhin so gut unterhält.“

Dukes Lächeln hatte etwas raubtierartiges, das Joey zurück zucken ließ.
 

In diesem Moment platzierte der Barkeeper ein Cocktailglas voller Schirmchen, Spießchen und Glitzerpalmen mit einer schwungvollen Geste vor Joey.

Amüsiert beobachtete Duke wie der Blonde das überladene und bunt glitzernde Gebilde fasziniert anstarrte. Mit einer geschmeidigen Bewegung zog er einen der Fruchtspiesse aus dem Glas und hielt ihn Joey mit einem verführerischen Blick vor den Mund.

Sofort errötete Joey wieder und sah sich unsicher um.

„Uns beobachtete niemand, Süßer.“ raunte Duke ihm verschwörerisch zu. „Na los, koste ihn.“

Als Joey ihn daraufhin nur wie ein verschrecktes Kaninchen ansah, führte er den Spieß zu seinem eigenem Mund und zog eine Traube aufreizend langsam mit seinen Lippen von dem Holzstäbchen.

Genüsslich lutschte er die süße Frucht aus und schenkte Joey dann ein freches Lächeln.

Dieser wusste schon gar nicht mehr, wo er hinschauen sollte und starrte deshalb krampfhaft auf das polierte Holz der Theke.
 

Ein lautes Lachen erklang aus Richtung des Eingangs und als Joey sich umdrehte, fiel sein Blick auf zwei Männer, Mitte zwanzig, die auf die Theke zukamen.

Einer der beiden schien gerade etwas witziges gesagt zu haben, denn er beobachtete zufrieden wie sein Freund laut auflachte.

Die zwei Männer setzten sich direkt neben Joey an die Theke und für einen Moment befürchtete er, dass sie ihn ansprechen würden. Doch sobald sie ihre Drinks bestellt hatten, hatten die beiden nur noch Augen füreinander.

Joey hatte nun das Dilemma, das er entweder nach links schauen konnte, wo Duke sich immer noch genüsslich einen Fruchtspieß nach dem anderen zu Gemüte führte oder nach rechts, wo die beiden Männer mehr als offensichtlich miteinander flirteten.

Sich umzudrehen kam auf gar keinen Fall in Frage, nachher sah er noch jemanden der ihn kannte oder irgendjemand fühlte sich von ihm angemacht.

Also blieb nur der Blick nach vorne, hinter die Theke. Das hatte aber den Nachteil, dass er noch immer ziemlich genau mitbekam, was rechts und links von ihm geschah.

Zu seinem Entsetzen lehnte sich einer der beiden Männer nun zu seinem Freund hinüber und die beiden begannen sich intensiv zu küssen.

Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich eine Hand auf den Hintern seines Nebenmannes platzierte.

Auch Duke hatte das Schauspiel neben ihm nun bemerkt und lehnte sich interessiert vor. Dabei stützte er sich, unbeabsichtigt oder nicht, auf Joeys Oberschenkel ab.

Was zu viel war zu viel.

Entschlossen stieß Joey sich von der Theke ab, murmelte eine Verabschiedung in Richtung Duke und verließ schnellen Schrittes die Bar. Das letzte was er hörte, bevor sich die gelbe Tür hinter ihm schloss, war Dukes Lachen.
 

Er lief immer schneller, bis er anfing in Richtung seines geparkten Rollers zu rennen. Dukes Lachen hallte immer noch in seinen Ohren nach und vor seinem inneren Auge steckte dieser sich weiterhin anzüglich tropische Früchte in den Mund.

Mit zitternden Händen streifte er sich seinen Helm über, stieg auf sein Gefährt und brauste mit Vollgas davon.
 

Als Joey am nächsten Tag den Klassenraum betrat, fiel ihm sofort Hirotos bedeutungsschwangerer Blick in seine Richtung auf.

Mürrisch schlenderte der Blonde hinüber zu seinen Freunden. Aber anstatt ihm die erwartete Strafpredigt zu halten, begrüßten diese ihn nur freundlich und wandten sich dann dem gerade hereinkommenden Lehrer zu.

Verwirrt ließ Joey sich auf seinen Platz fallen.
 

Erst als es zur großen Pause läutete und Hiroto ihn zurückhielt während alle anderen aus dem Klassenraum strömten, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

„Anzu hat es Yugi noch gar nicht erzählt.“ stellte er überrascht fest.

Hiroto ließ sich auf einen Tisch gegenüber von Joey nieder und sah diesen durchdringend an.

„Dafür hat sie es mir erzählt.“ gab er knapp von sich.
 

Joey war schon seit Ewigkeiten mit Hiroto befreundet und die beiden hatten sich in all den Jahren noch nie ernsthaft gestritten. Fast immer waren sie der gleichen Meinung und gaben einander Rückendeckung. Oft mussten sich nicht mal mehr über etwas reden, sie verstanden sich auch ohne Worte.

„Komm schon Hiroto, findest du nicht auch Anzu übertreibt? Seid wann ist es so schlimm Kaiba eins auszuwischen?“ Erwartungsvoll sah er seinen Freund an.

Zu seiner Überraschung schüttelte dieser seinen Kopf.

„Ich finde das ist ne supermiese Idee. Mokuba hat dir nichts getan, warum willst du ihn da mit reinziehen?“

„Ich tu dem Kleinen doch gar nichts!“ beschwerte Joey sich sofort. „Ich helf ihm sogar! Das is total sozial von mir.“ Beleidigt verschränkte er seine Arme vor der Brust.

„Alles was Mokuba noch hat ist Kaiba und du willst die beiden auseinander bringen, das nenn ich nicht grade sozial.“ erwiderte Hiroto ihm hitzig.

„Auseinander bringen? Die beiden? Das ist doch gar nicht möglich!“ Kopfschüttelnd sah Joey seinen Gegenüber an. Irgendwie entwickelte sich das Gespräch nicht so, wie er es sich erhofft hatte. Warum mussten nur alle so überreagieren?
 

„Sei ehrlich, Joey. Was versprichst du dir wirklich von der Aktion?“ Hiroto hatte sich leicht vorgebeugt und versuchte nun seinem Freund direkt in die Augen zu schauen. Als der Blonde ihm nicht antwortete, sondern nur schmollend die Unterlippe vorschob, lehnte er sich wieder zurück und seufzte leise.

„Das könnte echt nach hinten losgehen, Alter. Ist es dir das tatsächlich wert?“
 

Joeys Finger spielten unsicher mit den Knöpfen an seiner Jacke. Der Zweite von unten war schon vor ein paar Wochen abgesprungen. Nun befand sich dort nur noch ein wenig Faden, an welchem Joey nun zupfte.

„Das is ja nicht nur für mich.“, begann er mürrisch, „Das is für uns alle! Immer nur helfen wir dem reichem Sack und lassen uns echt alles von dem gefallen. Soll das ewig so weitergehen? Wir sind doch net dem seine Angestellten!“ Joey merkte, wie sein Gesicht immer wärmer wurde.

Voller gerechtem Zorn schaute er zu seinem Gegenüber auf.

„Du hast ja Recht, Alter. Aber ich finde es trotzdem Scheiße Mokuba dafür zu benutzen. Der Kleine ist echt okay!“ Der Braunhaarige rutschte in einem Schwung von der Tischplatte, auf der er bis eben gesessen hatte und klopfte seinem blonden Freund leicht auf die Schulter. Dann wandte er sich kopfschüttelnd der Klassenzimmertür zu.

„Wie soll ich das bloß Anzu erklären.“ murmelte er resigniert.

Joey stand von seinem Stuhl auf und folgt seinem Kumpel den Gang zwischen den Tischen hinunter.

„Kauf ihr einfach ein paar Blumen. Mädchen vergessen alles, wenn du ihnen Rosen in die Hand drückst.“ riet der Blonde ihm.

Verwundert bemerkte Joey wie sein Freund daraufhin langsam immer roter wurde.

„Was'n los?“ erkundigte er sich besorgt.

Hiroto sah ihn erschrocken an und wandte sich dann abrupt ab.

„Nichts.“ nuschelte er während er mit großen Schritten in Richtung Ausgang lief.

Achselzuckend folgte Joey ihm.
 

Als sie bei dem Rest ihrer kleinen Truppe ankamen, bemerkte Joey, wie Anzu Hiroto einen fragenden Blick zuwarf, woraufhin dieser ein wenig verlegen den Kopf schüttelte. Für einen Moment sah es so aus, als wolle sie noch einmal versuchen, Joeys ins Gewissen zu reden, doch dann zuckte auch sie resigniert mit den Schultern.

Erleichtert atmete Joey auf.

Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, das er einer weiteren Standpauke nicht standgehalten hätte. So sehr er Kaiba eine reinwürgen wollte, seine Freundschaft zu Anzu, Yugi und vor allem Hiroto wollte er dafür nun doch nicht auf Spiel setzen. Aber zum Glück schienen sie sich mit der Sache abgefunden zu haben.
 

Plötzlich meldete sich Joeys Magen mit einem lauten Knurren zu Wort, doch ein Blick in seine Schultasche eröffnete ihm, das er mal wieder sein Essen vergessen hatte. Zum Glück wusste er mit hundertprozentiger Sicherheit, das Hiroto immer etwas von seiner Mutter eingepackt bekam. Ein hinterlistiges Grinsen breitete sich auf Joeys Gesicht aus.

Den größeren Jungen überraschend, sprang Joey Hiroto von hinten an und nahm ihn in den Schwitzkasten.

Gerade als er ihn um sein Essen bringen wollte, fiel sein Blick zum ersten Mal auf Yugi.

Der kleinste seiner Freunde hatte die ganze Zeit mit dem Rücken zu ihnen gestanden und irgendetwas mit großem Interesse beobachtet.

Er schien so davon fasziniert zu sein, dass er nichts von dem mitbekommen hatte, was hinter seinem Rücken geschehen war.

Verwirrt von Yugis Verhalten, versuchte Joey den Grund dafür ausfindig zu machen.

Aber das einzige mehr oder weniger Interessante, das sich in Yugis Blickrichtung befand, waren Kaiba und Mokuba, welche sich anzustarren schienen.
 

„Ob die beiden Streit hatten?“ erkundigte sich Yugi besorgt. „Sie starren sich jetzt schon zehn Minuten lang so an ohne ein Wort zu sagen.“

Anzu sah vorwurfsvoll zu Joey hinüber. Dieser hatte ganz vergessen das er noch Hiroto im Schwitzkasten hatte und unvorsichtigerweise seinen Griff gelockert.

Mit einem Schubs, der Joey zu Boden beförderte, und einem Schritt nach hinten hatte sich der Braunhaarige auch schon aus dem Klammergriff befreit.

Sauer sah Joey zu seinem Freund auf, welcher nun grinsend über ihm stand. Doch sofort schob sich eine Hand in sein Blickfeld und Anzu half ihm wieder auf die Füße.

„Mokuba war gestern ziemlich sauer auf Kaiba, weil der ihn immer wie ein kleines Kind behandelt.“ erklärte der Blonde Yugi, während er sich den Staub von der Hose klopfte.

„Ach so?“ Yugis große, leicht violett schimmernde Augen hefteten sich nun auf Joey. Dieser konnte die nächste Frage Yugis darin schon erkennen und er wusste, würde er sie beantworten, würden weitere Fragen folgen und dann würde Anzu Yugi die ganze Wahrheit erzählen. Joey würde das lieber doch noch eine Weile hinausschieben.

Blitzschnell ging er in Gedanken verschiedene Ablenkungsmanöver durch und entschied sich für das offensichtlichste.

„Oy, Mokuba!“ rief er und winkte dem kleinen Schwarzhaarigen zu.

Mokuba sah zu ihnen hinüber und erwiderte den Gruß. Er warf seinem Bruder noch einen letzten Blick zu, bevor er sich umdrehte und zu ihnen herüber kam.
 

Müde betrat Seto sein derzeitiges Zuhause. Er hatte heute wieder kaum Fortschritte mit dem Programm machen können und beim verlassen von Devlins Firmengebäude war ihm dieser über den Weg gelaufen und hatte sich auf eine sehr penetrante und irritierende Weise nach Setos Fortschritten erkundigt.

Im dunklen Flur stehend fühlte Seto zum ersten Mal so etwas wie Zweifel. Vielleicht würde er es doch nicht schaffen, das Programm in einem halben Jahr halbwegs fertig zu haben. Vielleicht würde es doch länger als ein Jahr dauern um erste Resultate zu erzielen. Vielleicht hätte er doch mit etwas anderem, etwas einfacherem, etwas schneller zu bewerkstelligendem anfangen sollen.

Langsam kroch die Kälte der Fliesen auf denen er stand von seinen bestrumpften Füßen seine Beine hinauf in seinen Magen.

Was wenn Devlin ungeduldig wurde? Wenn es ihm nicht gelingen würde den anderen von seinem Projekt zu überzeugen und dieser ihn aus seinem Büro hinauswerfen sollte?

Seine Organe schienen sich zu einem riesigen Knoten zusammenzuziehen. Seto erschauderte.

Nein, das würde nicht passieren. Er würde nicht zulassen das so etwas passiert.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und der großgewachsene Junge atmete mehrmals tief ein und aus.

„Ich werde nicht scheitern.“ presste er leise zwischen schmalen Lippen hervor. „Niemals.“
 

Eine Tür öffnete sich im oberen Stockwerk, das Licht ging an und jemand polterte die Treppe hinunter.

Überrascht sah Seto seinen kleinen Bruder an, welcher nun vollständig bekleidet und mit leuchtenden Augen vor ihm stand.

„Hi Seto.“ begrüßte dieser ihn und begann seine Schuhe anzuziehen.

Verwirrt beobachtete Seto ihn.

„Du willst noch weg?“ erkundigte er sich leicht irritiert.

„Ja. Ich werde gleich abgeholt.“ antwortete Mokuba ihm ohne aufzuschauen.

„Es ist schon nach acht.“

„Madame W. sagt es ist okay.“

„Wohin gehst du?“ Mokuba war schon fast aus der Tür. Er drehte sich um und zuckte grinsend mit seinen Schultern.

„Ich hab keine Ahnung.“

Ungläubig folgte Seto seinem kleinen Bruder vor die Tür. Draußen vor dem Gartentor wartete eine Gestalt auf einem Roller. Der Fahrer reichte Mokuba einen schwarzen Helm und sah dann zu Seto hinüber.

Grüßend hob Wheeler die Hand zu seinem eigenen Helm. Die Kopfbedeckung versperrte Seto zwar die Sicht auf Joeys ganze Mimik, aber er konnte an dessen Augen ablesen, das der Blonde lächelte. Und es war für ihn klar, das es kein freundliches 'Guten Abend'-Lächeln war, sondern ein 'Sieh her wie ich deinen Bruder auf meinem Roller entführe und du kannst nichts dagegen tun'-Lächeln.

Während Seto noch überlegte wie er Mokuba am gefahrlosesten von dem Gefährt ziehen konnte, bog der Roller mit den beiden Jungs schon knatternd um die nächste Ecke.

„Was um alles in der Welt?“ Seto war gereizt. Was dachte sich Mokuba dabei, sich mit diesem Verlierer und Unruhestifter abzugeben? War es nicht schlimm genug, das er mit diesem ewigen Gutmenschen Yugi befreundet war? Musste er jetzt auch noch mit minderbemittelten Individuen um die Häuser ziehen?

Sein kleiner Bruder würde ihm einige Fragen beantworten müssen sobald er nach Hause kam. Bis dahin würde Seto auch die beste Methode ausfindig gemacht haben diesen Wheeler endlich aus dem Weg zu räumen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Silverdarshan
2006-09-22T12:05:53+00:00 22.09.2006 14:05
hey ^^
ich freu mich sehr, dass du endlich weiter machst ^_____^
ich hatte die hoffnung schon fast aufgegeben *lach*
und dann auch noch gleich 2 kapitel.
du warst ja richtig fleißig ^___~
Von:  Schreiberling
2006-09-21T10:37:20+00:00 21.09.2006 12:37
Oh je. Armer Seto... So viele Selbstzweifel kennt man ja gar nicht von ihm...
Aber was Joey da treibt bereitet mir auch Sorgen. Mokuba ist ziemlich leicht zu beeinflussen.
Und dann ist da noch Duke...
Der hat sie nich mehr alle und is wohl voll notgeil.^^
Ich hoffe mal, dass du alle Beteiligten nicht zu sehr leiden musst. Aber wie der Titel schon sagt, geht das sicher so lange bis einer heult.


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