Zum Inhalt der Seite

Nachtgeburt

- Kapitel 5 on -
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rattengrube

Ja, und weiter gehts. Hier der zweite Teil zu Nachtgeburt. ^^
 

Titel: Nachtgeburt
 

Teil: 2/?
 

Genre: Mystery, Fantasy, Shounen-ai, Original, leichter Sarkasmus
 

Rating: PG-16
 

Warnungen: Death, makaber (manche Stellen sind nicht sehr lecker), Shounen-ai (leicht)
 

Die Idee, die Figuren etc, alles gehört mir. Also Finger weg. *g*
 

An dieser Stelle möchte ich noch vier Sachen sagen.
 

1. Wolfgang Hohlbein kenne ich nur vom Namen, aber ich habe noch keines seiner Werke gelesen.
 

2. Nee, also da kann ich euch beruhigen, dass wird weder so ähnlich noch ein Abklatsch von der unendlichen Geschichte. Ich kenne die Story, und ich habe mich ehrlich gesagt kein Stück daran orientiert, daher war ich etwas überrascht, als dieser Titel viel. ^^"
 

3. Falls manchen von euch einige Stellen oder Szenen bekannt vorkommen, dazu kann ich nur sagen, dass dies hier mein 3. Versuch ist ne Fantasystory zu schrieben und meine ersten beiden hießen Devils Eye. Aber diese Story hier, wird nicht so ablaufen wie die vorherigen Versuche, obwohl es bestimmt hin und wieder ein paar Übereinstimmungen geben wird. >.>
 

4. Nur weil es Shounen-ai ist, heißt das nicht, dass das Pairing Matthias x Andreas wird. =P

Dazu sage ich jetzt nichts weiter, lasst euch überraschen. (es gibt ja noch weitere Charas)
 

Das dazu und nun viel Spaß beim Lesen. >^.^y
 


 


 

Rattengrube
 


 

Stöhnend öffnet Matthias seine Augen. Sein Rücken schmerzt und wenn er es nicht besser wüsste, dann würde er sagen, dass er gerade von einem Hochhaus gestürzt und mit voller Wucht auf dem Boden aufgeprallt ist. Vorsichtig hebt er seinen linken Arm an. Das grelle Sonnenlicht das von oben auf ihn herab fällt brennt in seinen Augen.
 

Ein Wimmern dringt über seine Lippen, als er versucht sich aufzusetzen. Ein stechender Schmerz zieht sich quer durch seinen gesamten Körper und er hat das Gefühl, als ob sein Kopf jeden Moment auseinanderplatzen wird.
 

"Scheiße", murmelt er verstimmt und richtet sich mühsam auf. Unter ihm ist der Boden kahl und die feuchte Erde klebt an seinem Rücken und in seinen Haaren fest. Nervös sieht er sich um. Ringsum umgibt ihn eine mindestens drei Meter hohe Erdmauer. Anscheinend befindet er sich in einer Art Fallgrube.
 

Aber wie soll denn eine Fallgrube in den Park kommen? Er bezweifelt, dass irgendein gestörter Mensch es geschafft hat, unbemerkt ein drei Meter tiefes Loch zu graben ohne dabei von einem Ordnungshüter erwischt zu werden.
 

Kleine schwarze Punkte tanzen vor seinen Augen umher, was wohl noch eine Nachwirkung des grellen Lichtes sein muss. Langsam aber sicher werden Matthias Kopfschmerzen schlimmer und er zieht seufzend seine Beine an. Während er damit beginnt sich die Schläfen zu massieren, blickt er sich weiter in dem dunklen Loch um.
 

Seine blauen Augen weiten sich, als er nicht weit von sich entfernt Andreas erblickt, der ein bisschen verrenkt auf dem Boden liegt und sich nicht rührt. Unruhig krabbelt Matthias auf den blonden Jungen zu und beugt sich über ihn.
 

>Der wird doch wohl nicht...< Leichte Panik breitet sich ihn ihm aus, als sein Peiniger nicht einmal darauf reagiert, als er anfängt ihn grob gegen die Schulter zu pieksen.
 

Ein leises, scharrendes Geräusch lenkt Matthias Aufmerksamkeit auf sich und er dreht sich sichtlich nervös um. Nicht weit von ihm sitzt eine kleine graue Ratte und sieht ihn musternd an.
 

Erleichtert atmet er aus. Na, vor einer kleinen Ratte braucht er wohl keine Angst zu haben. Im Gegenteil, er findet diese Tiere alles andere als ekelhaft. Wenn seine Mutter nicht immer gleich anfangen würde zu Hyperventilieren, sobald sie auch nur ein Nagetier sieht, dann hätte er sich auch schon eine Ratte zugelegt.
 

Neugierig betrachtet er die Ratte, die sich ein paar Schritte näher an ihn herangewagt hat. Wieder sind leise piepsende Geräusche zu hören, aber dieses Mal klingt es eher so, als wären mehrere Tiere im Anmarsch.
 

Matthias Augen bleiben an einem kleinen schwarzen Loch kleben, das am Rand der Grube zu sehen ist. Jetzt, wo er die Grube genauer betrachtet, bemerkt er erst, dass ringsum an den Wänden eine Vielzahl von Löchern ist und es scheint beinahe so, als kämen die Geräusche aus ihnen.
 

Aus dem Loch vor dem die kleine Ratte eben noch gehockt hat, kriechen nun zwei weitere, weitaus größere Exemplare dieser Art heraus. Matthias schluckt hart und bleibt stocksteif sitzen. Die zwei größeren Ratten piepsen laut und laufen auf die kleinere zu. Ein letztes erstickendes Geräusch geht von ihr aus, bevor die beiden größeren über sie herfallen und sie tot beißen.
 

Entsetzt beobachtet Matthias, wie die Ratten damit beginnen an dem toten Körper der kleinen herumzuknabbern, ihr die Beine abbeißen und sich an den Innereien zu schaffen machen.
 

Angeekelt blickt er weg. Das ist sogar für seinen Magen zuviel. Kannibalismus ist ja bei Tieren nichts seltenes, aber miterleben muss er das nicht. Weitere Piepsgeräusche hallen aus den Löchern und langsam steigt wieder Panik in ihm auf. Wer weiß, wie viele Nachzügler noch kommen werden.
 

Hinter sich hört er ein gequältes Stöhnen und er dreht sich irritiert um. Andreas regt sich und versucht sich in eine bessere Lage zu bringen. Fluchend kniet er sich hin und fährt sich mit einer Hand durch die zerzausten Haare.
 

Sein Rücken knackt leise, als er sich Matthias zuwendet, der das erste Mal in seinem Leben froh darüber ist, den anderen in seiner Nähe zu haben. Noch ein bisschen weggetreten blinzelt Andreas und reibt sich über die Augen. Hat er Halluzinationen, oder sitzen hinter Matthias mehrere Ratten und blicken ihn aus glühenden roten Augen an.
 

"Was ist los?", fragt er verwirrt und zwickt sich in sein rechtes Bein. Er schläft bestimmt noch. Er liegt hier definitiv nicht in einem Loch mit Matthias und wird von scheinbar hungrigen Nagetieren beobachtet.
 

"Ich weiß nicht... aber wir sollten nicht hier unten sein", murmelt Matthias, der Andreas' Blick nun folgt und hinter sich schaut. Ein leichter Schweißfilm bildet sich auf seiner Stirn als er mehrere Dutzend Ratten hinter sich erblickt. Manche Exemplare sind schon fast so groß wie ein ausgewachsenes Kaninchen und das beunruhigt sogar einen Rattenfan wie ihn.
 

Vorsichtig und äußerst langsam steht Andreas auf. Da ist ein Alptraum. Erst dieses sonderbare Licht, dann diese plötzliche Kälte die sich in seinem ganzen Körper ausgebreitet hat, dann diese unvorstellbaren Schmerzen beim Aufwachen und nun auch noch Ratten. Lautes Scharren, Piepsen und Fiepen erfüllt die Grube und nun steht auch Matthias vom Boden auf. Von Sekunde zu Sekunde werden es immer mehr Ratten und anscheinend haben sie nicht vor, noch weitere Artgenossen zu vertilgen.
 

"Bloß keine plötzlichen Bewegungen", wispert Matthias und drängt sich näher an Andreas, der nur verächtlich schnaubt.
 

"Schlaumeier", zischt er ungehalten und behält die immer näher kommenden Nagetiere im Auge. Gänsehaut bildet sich auf seinen Unterarmen und er muss sich zusammenreißen um jetzt nicht durchzudrehen. Überhaupt, wie haben es so viele Ratten geschafft sich im Park niederzulassen?
 

"Wir müssen hier raus", sagt Matthias und seine Stimme klingt nur noch wie ein heiseres Flüstern. Immer mehr Ratten kriechen aus den Erdlöchern und langsam aber sicher ist über die Hälfe des Bodens unter einem grauen Fellteppich verschwunden.
 

"Kein Problem, ich schleppe immer eine Leiter in meiner Hosentasche mit herum", giftet Andreas ihn an. Ein mulmiges Gefühl schleicht sich durch seinen Körper und er drängt sich weiter in die Mitte, wobei er Matthias unsanft anrempelt und dieser erschrocken nach vorne taumelt.
 

"Bist du verrückt?!", ruft er entsetzt aus und schreckt zurück, als eine große dicke Ratte auf seinen Turnschuh zugehuscht kommt.
 

"Ich bin nicht scharf darauf, als Rattenfraß zu enden!", fährt Andreas ihn panisch an. Kaum hat er seinen Satz beendet ertönt ein schriller ohrenbetäubender Laut, woraufhin die Ratten sich fiepend und verschreckt in ihre Löcher zurückziehen.
 

Erstaunt beobachten die beiden Jungen, wie auch die letzte Ratte in einem der Löcher verschwindet. Sichtlich erleichtert atmen sie aus. Was auch immer das für ein Geräusch gewesen ist, vorübergehend hat es diese Biester vertrieben.
 

Kleine Steinbrocken rutschen von den Wänden hinab, weshalb beide nach oben blicken. Schwaches Sonnenlicht fällt durch die Baumkronen und die Umrisse eines Schattens sind oben am Rand der Grube zu sehen.
 

"Hallo?", ruft Matthias hinauf, erhält aber keine Antwort.
 

"Können Sie uns hier raus helfen?!" fügt Andreas hoffnungsvoll hinzu, der um alles in der Welt aus diesem Loch heraus will. Dass der Schatten allerdings nicht auf ihr Rufen reagiert, lässt ihn dann doch leicht wütend werden.
 

"Hey Sie!", schreit Andreas, der allmählich stinksauer ist, da er nun ein raues Lachen von oben hören kann. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Diese Person wagt es auch noch, sich über sie beide lustig zu machen.
 

Das Lachen verstummt mit einem mal und bevor die beiden überhaupt realisieren was der Schatten vorhat, ist dieser auch schon mit einem Hechtsprung hinab in die Grube gehüpft und landet mit einem dumpfen Geräusch auf dem modrigen Boden.
 

Wie zwei Salzsäulen starren Andreas und Matthias den Schatten an, der sich als ein circa 1,65 Meter großer Junge entpuppt, der sie grinsend mustert. Zwei scharfe Eckzähne blitzen auf und beim genaueren Betrachten, fallen ihnen mehrere Besonderheiten an ihm auf.
 

Seine Haare sind schwarz und stehen in zehn Zentimeter langen Stacheln ringsum von seinem Kopf ab. Ok, das ist vielleicht nichts außergewöhnliches, was aber schon auffällig ist, sind seine spitzen Ohren und seine goldfarbenen Augen, die stark an die einer Wildkatze erinnern.
 

Seine Haut ist braungebrannt und wird unter einer dicken, dunkelbraunen Fellweste versteckt, die locker um seine Schultern hängt. Eine zerrissene, knielange, schwarze Hose verhüllt seine Beine, wobei auch auffällt, dass der Junge keine Schuhe trägt. Um den Hals und die Handgelenke sind dicke Lederbänder geschlungen, an denen verschiedene Steine und Zähne hängen.
 

Verdattert starrt Andreas ihn an. >Aus welchem Zoo ist der denn entlaufen?<
 

Mathias hingegen betrachtet den Jungen mit wachsendem Interesse. So wie der aussieht, könnte man meinen er sei kein Mensch. Es gibt zwar nicht viele Abweichungen, aber einige Merkmale sind kaum zu übersehen.
 

"Hallo...", sagt er leise und versucht ein unbeschwertes Lächeln aufzusetzen. Der Junge mustert ihn durchdringend und legt den Kopf schief. Zielstrebig geht er ein paar Schritte auf Matthias zu, der ein wenig verunsichert zurückweicht, bis er mit dem Rücken an der Wand steht.
 

Der fremde Junge stellt sich auf die Zehnspitzen, da Matthias ein gutes Stück größer ist als er und beginnt an ihm herumzuschnüffeln und an seinen Haaren zu ziehen. Matthias unterdrückt ein Wimmern, da sein Gegenüber nicht gerade zimperlich mit ihm umgeht.
 

"Du stinkst nach Mensch", murmelt der Junge und verzieht angewidert das Gesicht. Sein Blick wandert zu Andreas, der sich jetzt schon vorgenommen hat, diesem Wicht eine rein zuhauen, sollte er es wagen, auch an ihm herumzuzerren.
 

>Ich stinke nach Mensch?< Verwirrt sieht Matthias den Jungen an, der nun sein Interesse Andreas zugewendet hat. Was soll das heißen, dass er nach Mensch stinkt? Er ist ja auch einer, aber warum sagt dieser Fremde so seltsame Sachen? Was ist er denn bitteschön?
 

"Hm... ihr schmeckt mir nicht", sagt der schwarzhaarige Stachelkopf schließlich und seufzt resigniert. Ihm wäre zwar ein Reh oder ähnliches lieber gewesen, aber wenn ihm schon zwei menschliche Exemplare in die Grube fallen, dann sollte er das Beste daraus machen.
 

"Bist du noch ganz dicht? Was heißt hier, wir schmecken nicht? Was für ein Freak bist du Zwerg überhaupt!?", fährt Andreas ihn ungehalten an, dem die Aussage des Jungen doch ein wenig beunruhig. Das ist doch alles wohl ein schlechter Scherz. Wahrscheinlich ist das hier die versteckte Kamera oder so was.
 

Der Junge funkelt ihn erzürnt an, geht auf den Blondschopf zu und packt ihn grob am Kragen. Mit Leichtigkeit hebt er ihn gute zwanzig Zentimeter in die Luft, was schon ein wenig seltsam aussieht, da Andreas an die 1,85 Meter groß ist und ihn somit um einiges überragt.
 

Entsetzt reißt er die Augen auf und versucht sich aus dem Klammergriff zu befreien. Matthias steht stocksteif da und fragt sich, ob er nicht doch etwas unsanft auf den Kopf gefallen ist und nun halluziniert.
 

"Nenn mich nie wieder einen Zwerg! Oder denkst du ich gehöre zu diesen zurückgebliebenen fetten Dummköpfen?!", schreit der Junge sauer. Andreas schüttelt reflexartig den Kopf, woraufhin er wieder auf dem Boden abgesetzt wird.
 

Keuchend umklammert er sich mit einer Hand seinen Hals und atmet einmal tief durch. Was um alles in der Welt ist das für ein Kerl? So klein und schmächtig er auch aussieht, er hat nicht das Gefühl gehabt dass es dem Jungen schwer gefallen ist, ihn mit einer Hand hochzuheben.
 

"Wer bist du eigentlich?", meldet sich Matthias zu Wort, zuckt aber kurz darauf zusammen, als der schwarzhaarige Junge ihm einen tödlichen Blick zuwirft. Also eines steht fest, die Bezeichnung Zwerg scheint ihn ziemlich wütend gemacht zu haben.
 

"Tse, so niedrigen Kreaturen wie Menschen brauche ich nicht zu antworten", meint der Junge spöttisch, löst ein dickes Seil, das um seiner Hüfte hängt und geht damit auf Andreas zu, der aufgrund der vorherigen Aktion des Jungen noch immer nicht in der Lage ist, sich von der Stelle zu rühren.
 

Grob packt der Fremde ihn am Arm, dreht ihn mit einem Ruck zu sich herum und schnürt seine Handgelenke zusammen. Wie in Trance starrt Andreas den Stachelkopf an, unfähig etwas zu sagen oder sich dagegen zu wehren.
 

"So... und macht mir keinen Stress. Für beschädigte Ware kriegt man nicht viel." Er zieht einmal kräftig an dem Seil, das sich nun regelrecht in Andreas' Fleisch hinein schneidet, da es so stramm um seine Gelenke gewickelt ist.
 

>Ware?!<, schießt es Matthias durch den Kopf und er schluckt hart. Das ist doch wohl ein Witz, dieser Kerl, wer immer er auch ist, hat doch wohl nicht vor sie zu verhökern.
 

"Mo... Moment mal. Was hast du vor?", ruft Andreas plötzlich aus, der nun endlich aus seiner Starre erwacht ist und die Aussage des Jungen gerade realisiert hat. Wenn das wirklich nur ein blöder Scherz sein soll, dann kann er nicht darüber lachen.
 

"Ihr tut ja geradezu so, als wenn ihr nichts wüsstet", seufzt der Junge genervt und schüttelt den Kopf. Er wundert sich sowieso schon, warum diese Menschen mit ihm sprechen, als wenn er sonst wer ist.
 

Menschen haben keine Fragen zu stellen und Menschen haben auch nicht das Recht aufmüpfig zu werden. Und warum sehen ihn diese beiden so an, als wenn sie in ihrem ganzen Leben noch nie einen Kobold gesehen haben? Nun gut, ihre Kleidung ist schon recht merkwürdig, davon mal abgesehen, sehen sie auch viel intelligenter und gepflegter aus als die wenigen Menschen die er schon zu Gesicht bekommen hat, aber das hat nichts zu sagen.
 

"Was sollen wir wissen? Ich weiß nur, dass ich bis vor kurzem noch in einem Park gewesen und im nächsten Moment hier unten aufgewacht bin", ruft Matthias verzweifelt aus, dem das ganze gewaltig auf den Magen schlägt. Am liebsten würde er sich in die nächste Ecke hocken und die Augen zu machen. Nichts mehr hören, nichts mehr sehen, einfach nur in Ruhe gelassen werden.
 

Nun sieht der schwarzhaarige Junge ein bisschen verwirrt drein. Ein Park? Skeptisch hebt er eine Augenbraue und blickt hinauf. Also ein Park ist hier garantiert nicht, im Gegenteil, sie befinden sich mitten im tiefsten Wald.
 

"Ihr seit nicht von hier...", stellt er nachdenklich fest und legt die Stirn in Falten. Vielleicht hat er es hier mit einer neuen Art Mensch zu tun. Eventuell haben sich diese Schmarotzer auch weiterentwickelt, oder die beiden sind mutiert. Für gewöhnliche Menschen reden sie auch zuviel.
 

"Wo ist hier?", fragt Andreas verzweifelt, der ein leises Wimmern unterdrückt, da seine Handgelenke langsam taub werden und das Seil sich nicht gerade angenehm anfühlt.
 

Der Junge stöhnt übertrieben laut auf, greift mit der linken Hand hinter sich und zieht ein kleines, zerknittertes Stück Papier aus einer dunkelbraunen Tasche. Kopfschüttelnd entfaltet er das Papier, das sich schließlich als Landkarte entpuppt.
 

"Wir sind hier. Einige Kilometer von der Hauptstadt Mandragona entfernt, mitten im Knochenwald, in der Nähe des Roten Sees und etwas westlich von den Grenzen zum Krähenwald", murmelt der Junge und deutet mit seinen Fingern auf mehrere grüne Flecken auf der Karte.
 

Neugierig lässt Matthias seinen Blick über das Blatt schweifen. Diese ganzen Ortsnamen sagen ihm nichts, und überhaupt sieht diese Karte sehr eigenartig aus, beinahe wie eine dieser alten Schatzkarten, wie man sie in Filmen sieht.
 

"Das ist ein Traum... ich muss wach werden...", keucht Andreas, dreht sich ruckartig um und haut seinen Kopf mit voller Wucht gegen die Erdwand.
 

"Hey! Lass das bleiben! Wenn du dich beschädigst sinkt dein Wert nur!", ruft der Junge entsetzt aus und zerrt den Blondschopf von der Wand weg.
 

Aus den Löchern ist wieder leises Piepsen und Scharren zu hören, woraufhin die drei Jungen mucksmäuschenstill werden.
 

Die spitzen Ohren des Stachelkopfes zucken leicht und er sieht sich schweigend in der Grube um. Anscheinend haben sich die Plagegeister wieder von seinem Pfiff erholt. Wortlos packt er Andreas, der gar nicht so schnell reagieren kann, schmeißt ihn sich wie einen Sack Mehl über die Schulter und geht in die Hocke.
 

"Dich hol ich gleich", sagt er knapp zu Matthias und stößt sich vom Boden ab. Ängstlich kneift der Blonde die Augen zusammen und hält den Atem an. Was in Gottes Namen passiert hier nur? Ein dumpfes Geräusch ertönt und einige Zweige knacken, als der Junge samt Andreas oben auf dem Boden landet. Unsanft schmeißt er ihn auf die Erde und springt wieder in die Grube, wo Matthias bereits Gesellschaft einiger Ratten bekommen hat, die ihn hungrig anstarren.
 

"Ich sollte die Viecher mal wieder ausräuchern", murmelt der Schwarzhaarige, als er wieder unten bei Matthias angelangt ist und betrachtet die Ratten naserümpfend. Da macht er sich schon soviel Mühe mit seinen Fallen und dann nisten sich diese Schmarotzer darin ein. Kein Wunder, dass seine Beute meist nur noch aus Knochen besteht, wenn er sie herausholen will.
 

Trotz Matthias lauten Protesten, wirft er ihn sich ebenfalls über die Schulter und stößt sich vom Boden ab. Panisch klammert Matthias sich an seiner Weste fest, als sie auch schon an der Oberfläche angelangt sind. Wortlos verfrachtet der den vollkommen überrumpelten Jungen auf den Boden und wendet sich wieder der Grube zu.
 

Mit großen Augen starren die beiden den seltsamen Fremdling an, der nun in seiner Tasche herumwühlt und kurz darauf ein kleines, aschgraues Bündel und eine hölzerne Trinkflasche hervorholt. Summend träufelt er einige Tropfen Wasser auf das Bündel, das augenblicklich anfängt zu rauchen und zu zischen. Grinsend schmeißt er es in die Grube, aus der wenige Sekunden später eine dicke Rauchwolke emporsteigt.
 

"Was machen wir jetzt?", flüstert Andreas, dem diese ganze Situation nicht geheuer ist.
 

"Abwarten...", wispert Matthias, der viel mehr damit beschäftigt ist, sich seine Umgebung anzugucken. Also eines steht fest, sie befinden sich nicht mehr im Park.
 

Riesige Bäume wachsen aus der Erde empor, wobei die dicken Wurzeln bereits mit einer feinen Moosschicht überzogen sind. Der Boden ist uneben und übersäht von Gestrüpp und kleineren Büschen. In der Nähe hört man das leise Plätschern eines Baches und verschiedene Vogellaute dringen aus den Baumkronen herab. Zwischen dem dichten Blattwerk raschelt und knackt es und ein lauer Wind lässt die Blätter der alten Bäume rascheln.
 

>Wo sind wir hier nur gelandet?<
 


 

TBC
 


 


 

Nya, das dazu.
 

Hoffe es hat etwas gefallen, obwohl ja noch nicht viel passiert ist, aber die Story muss ja erst ins Rollen kommen. *hust*
 

Kommis jeder Zeit gerne gesehen und bis zum nächsten Kap.
 

By Klein Dilly ("^^)
 

P.S.: Bevor jemand fragt, Mad Life geht Samstag weiter. ^_~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (31)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-12-12T00:57:55+00:00 12.12.2004 01:57
uiii das is cool^^
den kobold find ich lustig
*gelbe augen mag*
schreib schnell weiter ja?
THX 4 ENS
immer schö weiter machen^^ *weihenachtsplätzche in hand drück*
Grüße
Lacrimaa
Von:  Tsuya
2004-12-11T18:37:13+00:00 11.12.2004 19:37
oi..ratten
na die zwei tun mir ganz schön leid...ich wär da wahrscheinlich gleich nach zwei sekunden umgekippt *lol*

den kobold find ich supi ^_^
ich weiß nicht aber er erinnert mich irgendwie an...an wen den.....ähmmm mika-chan nur eben mit schwarzen haaren *lol*

freu mich schon auf den nächsten teil ^^
Von: abgemeldet
2004-12-11T15:19:29+00:00 11.12.2004 16:19
Die Story ist echt gut und vor allem der Zwerg (hat der nNamen? Kann ich den wissen? und das schnell?XD) ist toll!
Schreibele weita!
Moon-chan
Von:  felitastic
2004-12-11T13:42:42+00:00 11.12.2004 14:42
Holla! ^^
Is keine Schande, Hohlbein nich gelesen zu haben... der macht mir mittlerweile eh zuviel Massenware - einmal gelesen und du kannst das Buch wegwerfen *seufz*
So, zu der Story! *g*
Das gefällt mir ja schonmal gut. Is auch genug passiert, find ich (öhm ja, ich blödel immer sehr lang rum bis was passiert -.-). Der Kobold gefällt mir! ^_^
Interessant, wo und an wen er die Beiden verhöckern will *g* Los, weiter! Wir dürsten nach meeeeheeer *irre kicher*

dat neko =^.^=
Von: abgemeldet
2004-12-11T11:27:36+00:00 11.12.2004 12:27
Tja, wo sind sie wohl gelandet?
In einem Buch???
Tzt, der Kobold ist echt fetzig und wie die miteinander tratschen, der eine rafft nix, die anderen auch nicht!
Das kann ja heiter werden!
Ich hoffe, es geht bald weiter!
Cat
Von:  winterspross
2004-12-11T10:44:30+00:00 11.12.2004 11:44
interessant...
wirklich sehr interessant XD~

der typ gefällt mir.
Von:  Sakurajima
2004-12-11T10:30:34+00:00 11.12.2004 11:30
.... oh..mein..gott..... du kriegst die tür nich zu....
was hast du dir da schon wieder ausgedacht? Krass! Geil, und ein viel zu schnelles Ende!!! Was fällt dir ein, so früh dieses kap zu beenden!?? T-T
Oh man, ich dachte "GGAAII~IILLL!! Menschen als niedrige Krabbelviecher verhökert als Sklaven, Kobolde und der gleichen als höhere Wesen, und dem Menschen übergeordnet! NJAAAAAA". Schreib schnell weiter. Deine Ideen find ich einfach klasse!
PS: Ich versuch mich heute an dem 3.Bild zu Mad Life! ^^
Von: abgemeldet
2004-12-11T10:16:52+00:00 11.12.2004 11:16
waaaaaaah!!! *____* GENIAL! Das ist .. einfach nur... *kopfschüttelt* Mir fehlen die Worte! XD
Irgendwie mag ich diesen Kobold. ^-^ Wie heißt der denn? *neugierig* Und was ist mit den Menschen in dieser ominösen Welt passiert (oder nicht passiert) dass sie anscheinand alle voll untebelichtet sind? Fragen über Frage... Und nicht zuletzt, die wichtigste Frage überhaupt: Wann gehts weiter? *_____*
lg.
=^.^=
Daga
Von: abgemeldet
2004-12-11T07:33:16+00:00 11.12.2004 08:33
Hmm...Sie sind also in einer Parallelwelt gelandet, würde ich mal sagen..Was hat dieser Kobold mit ihnen vor und wieso hasst er die Menschen anscheinend? Wieso gibts da nur unterbelichtete Menschen? Ist es eine andere Zeit zum Beispiel Mittelalter?
Zur Story selbst: Mir gefällt der Kobold, er hat was witziges an sich..Diese Ratten waren mir echt unheimlich.Kannibalismus *schauder* Aber es ist nun mal so...
Ich bin gespant wie es weiter geht!
Bis dann
deine Tamaryn12
Von:  Deedochan
2004-12-11T00:37:49+00:00 11.12.2004 01:37
Danke, dass du mir eine ENS geschrieben hast! *knuddel* Kannst du mir wieder eine schreiben, wenn ein neues Kapitel da ist?? ...
Bin wirklich schon gespannt, wie es weiter geht! Ob der kleine Kobold die Beiden jetzt verkaufen wird, oder ob er es sich vielleicht doch noch anders überlegt...
Also Matthias hätte eigentlich schon draufkommen müssen, dass sie sich "im Buch" (oder so ähnlich) befinden, als der kleine Kobold ihnen gesagt hat, wo genau sie sich befinden... nya... Mach bitte schnell weiter! Bin wirklich schon gespannt ^^"

Bussal
Deedochan


Zurück