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Color me Blood Red

But the cat came back....
von

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Mana-Sama und der böse Wolf

2. Kapitel
 

Közi zog mit einiger Mühe (Es war erstaunlich wie viel seiner früheren Kraft er im Gefängenis eingebüßt hatte) den atemnehmend nach Alkohol riechenden Yu~ki in Richtung seines, Közis Meinung nach eine unentliche Distanz entfernten (es waren mndestens 3 meter), Zimmers.

Shinya hatte also Recht gehabt, sein alter Freund Yu~Ki hatte sich zum Trinker entwickelt. aber warum? Wieso trank Yu~Ki?! Das war so krude... Közi stolperte über ein kleines Objekt vor Kyos Tür, von dem er nicht wissen wollte, was es war und drehte sich, als er es doch erkannte angeekelt weg. Dann zog er die Schnapsleiche keuchend wider nach oben und setzte seinen Weg den verwüsteten Korridor entlang fort. Ihm fiel auf, dass die Wand hier noch mehr Einschusslöcher aufwies als an anderen Stellen.

Zum Glück waren alle Bewohner offenbar entweder unterwegs oder blieben in ihren Zimmern. Das letzte, was Közi wollte war einem von ihnen über den weg zu laufen.

Die und Kyo würde er sogar zutrauen, dass sie ihn jetzt auch für Yu~Kis angeblichen Tod verantwortlich machten. Nun. er roch als wäre er tot und seine Haut hatte eine recht unangenehme Schattierung angenommen.

Közi verschnaufte vor einer Tür, die einmal die seine gewesen sein musste, doch jetzt war sie mit Brettern vernagelt und jemand hatte die Bilder heruntergerissen, die sie einmal geziert hatten (schmerzlich erinnerte er sich an das Foto von ihm und Kao, die gemeinsam obszöne Witze mit Gemüse machten).... es sah ganz so aus, als ob niemand in ihre nähe kommen wollte, denn offenbar hatte Shinya hier seit Jahren nicht mehr staub gewischt. Und das hieß schon etwas- die Haushaltsuke wie Die ihn getauft hatte traute sich sogar in die unerforschten, subtropischen Bereiche von Kyos Reich (ja, es schien, als gäbe es dort ein eigenes Klima und einen eigenständigen Biokosmos), das niemand freiwillig, nicht einmal für Geld betrat.

Közi zog die Luft ein und zerrte Yu~Ki weiter. Angeekelt stellte er fest, dass dieser eine dünne tröpfchenspur aus grülichem erbrochenem hinterließ.... wiederlich.
 

Közi war sehr erleichtert, als er die Tür mit dem Milka-Werbeplakat (Bedröhnen sie ihren Kopf mit Kalorien bis er abfällt) erreichte, die nur Yu~Kis sein konnte. Er behauptete von sich die lilane Kuh sei seine erste große Liebe gewesen. So ein Sodomist! Közi schüttelte leise grinsend den Kopf.

Dann öffnete er mit etwas Mühe die tür und- blickte auf ein Schlachtfeld.

Überall lagen leere Flaschen herum und der Boden war voller Flecken, gar nicht so wie früher, als es hier vor sauberkeit geblitzt hatte.... er blickte sich um und erschrak- die Regale waren allesamt leer. Damals warten sie doch voller unnötigem, aber ...interessantem Kram gewesen... selbst Yu~Kis heiligste gegenstände: der komatisierte Regenwurm, das Gebiss, die Strickliesel und die Kohlrabiknolle mit der amüsanten Form waren ganz offensichtlich nicht mehr da.

Közi blickte auf den Schokoladenanhänger in seiner Hand, überlegte kurz und legte ihn dann gut sichtbar an den Platz, wo die "Krohnjuwelen der Blödheit, wie Yu~Ki seine heiligtümer einmal bezeichnet hatte, sich früher befunden hatten.

Er zog den immer noch bewusstlosen Yu~Ki zum Bett, das roch als hätte ein toter Hund mit Krätze darin gelegen (was ja fast zutraf, wenn man Yu~Kis zustand betrachtete) und raffte ihn mit etwas Mühe hinein. Eigentlich hatte Közi vorgehabt ihn noch einmal zu wecken, damit er sich in den dafür vorgesehenen Eimer und nicht ins bett erbrach. Aber so, wie die Matratze bereits aussah würde dies keinen Unterschied machen, also ließ er Yu~Ki in seinem Zustand liegen und bahnte sich seinen Weg zurück zur immer noch geöffneten Tür.

Im Flur kam ihm die Luft so frisch vor wie am Meer... kein Wunder- in Yu~Kis Zimmer konnte man sie praktisch sehen.

Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte merkte er zum ersten mal wieder, wie hungrig er eigentlich war- kein Wunder, er hatte schließlich den ganzen Tag noch nichts gegessen, abgesehen von dem sogenannten "Frühstück", dass es im Gefängeniss gab. Und das zählte nicht wirklich als "Nahrung"... wozu gab es Folter, wenn dieses Essen existierte?!

Auf dem weg durch den Flur stieß er zwar auf einige, wohl zum verzehr gedachte objekte, aber er dachte nicht einmal daran, sie zu essen- Dinge, die in diesem "Haushalt" herumlagen sollte man- essbar oder nicht- erst einmal einer gründlichen entgiftung unterziehen (nein, man sollte eine unliebsame Person anweisen sie zu entgiften und sich dann viele Kilometer entfernt in der Erde verscharren, die sterblichen überreste der betreffenden Person vernichten und anschließend das Land verlassen.) oder sie, noch besser als atomaren Müll vernichten lassen oder gleich auf den Mond schießen.

Und man sollte sie in keinem Falle berühren. Er korrigierte sich. Man sollte gar nicht erst hinsehen. Also befolgte er seinen eigenen sicherheitshinweis und ging ungerührt wieter.

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Shinya erholte sich so langsam wieder von dem Schock, den der Mörder ihm verpasst hatte, doch Miyus mit Strasssteinen besetzte, rosafarbene Leine zitterte immer noch in seiner Hand, als er am Bioladen ankam, in dem er normalerweise einkaufte.

Mit leiser Begeisterung betrachte er die hässlichen auslagen im Schaufenster.... er liebte die Margariten-Deko, die zu Pfingstzeit dort lag. In liebevoller Handarbeit hergestellte Holskaninchen mit dümmlichen, aufgemalten Gesichtern hockten zwischen diversen, organisch anmutenden Gegenständen, die er sofort als Pfirsiche, Pflaumen und (aus irgendeinem unerfindlichen Grunde) Auberginen identifiezierte und dachten ganz offencichtlich nur an das eine...

...Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen, warf Shinyas naives Ich ein, und die Autorin konnte ihren angefangenen Satz bedauerlicherweise nicht beenden.
 

Er öffnete die Tür und betrachtete bewundert den Knauf, der die Form einer Sonnenblume haben sollte, aber eher wie ein getrocknetes Meerschweinchen aussah.

Mit kleinen, trippelnden Schritten betrat er nun, den rattengleichen Hund hinter sich herziehend, das Geschäft. Er liebte alles hier... den durchgetrampelten, apricotfarbenen Teppich, den er so gern auch zuhause hätte, die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten aus rein ökologischem Anbau, die so "bio" waren, dass sie beinahe davonliefen, die Milchprodukte (mit viel kalzium und proteinen) und vor allem das Regal mit den Kosmetikprodukten der Firma "weleda", die in Pappschachteln (aus altpapier) in pastelltönen verpackt waren und so teuer waren, dass man sich ernsthaft fragte, ob da nicht jemand das komma zu weit nach rechts geschoben hatte.

Dort gab es Lippenstifte in allerlei Farben, die alle mehr oder weniger braun waren, aber abenteuerliche namen wie "hellumbra, gebrannt trugen, und, -was Shinya besonders begeisterte- Kondome aus Naturkautschuk, welche braun, unelastisch und mindestens 3 zentimeter dick waren.

Mit dem selben verklärten lächeln und dem gleichen glänzen in den Augen wie wenn er Klopapier mit Blumenmuster betrachtete oder Myu ein Zäpfchen gab, damit dieser einschlafen konnte, schwebte er durch die Regalreihen und kaufte für viele tausende von yen mehr oder weniger unästhetische dinge, die man entweder essen sollte oder am besten wegwarf, schon bevor man sie aus der tüte geholt hatte- es sei denn sie verließen sie von selbst.

Als er fertig war begab er sich zur Kasse, wo alles von einer pummeligen in Kleidern aus naturfasern und 40 seidenschals gewickelten dame ausgewogen wurde, die breit lächelnd fragte: "Ist das alles... Fräulein?"

Er errötete vor Freude, als er die Anrede registrierte und flüsterte: "ja, vielen dank."

"Tüte?" Sie hielt ihm ein abscheuliches, braunes Papierding hin, auf das eine Werbeanzeige gedruckt war, auf der eine in pastelltönen gezeichnete dame darauf hinweisen sollte, dass man sich doch bitte die haare mit henna von "Rapunzel" färben solle, da diese dann in neuem glanz erstrahlen würden und dies die restlichen körperlichen Mängel vollkommen irrelevant machte.

"ja, danke."

"Schönen Tag noch und frohes Pfingstfest!", sagte die Frau noch mit ihrem einstudierten Schaufensterpuppenlächeln. Dies hieß soviel wie "Okay und jetzt verpiss dich endlich und wehe du zählst das wechselgeld, du willst ja wohl kaum bestreiten, dass ich ehrlich bin, was das betrifft."

Wie durch gedankenübertragung zählte Shinya es tatsächlich nicht, sondern verließ immer noch lächelnd das Geschäft.

Da sich Miyu beständig weigerte seine beine zu bewegen klemmte Shinya ihn kurzerhand wieder unter den arm. Das kleine Tier knurrte, obwohl der Laut eher an einen Ballon erinnerte aus dem Man luft entweichen ließ. Richtiges "Knurren" lag einige oktaven tiefer. "Was ist den los mit dir Schatz?", quietschte Shinya in dem Tonfall, in dem man mit Zwerghamstern, kleinen Kindern und Geistesgestörten redet. "Hast du armes, armes, armes Kerlchen wieder Verstopfung? Kannst du kein Ah-ah machen?"

Das rattenhafte Geschöpf begann wie wild mit den Beinen zu strampeln und wimmerte.

"Hat der böööse. böööse Onkel Die dir wieder einmal einen Zahnstocher in den Popo gesteckt?" Tränen rollten über Shinyas Wangen. "Warum macht er sowas?!"

In diesem Moment machte Miyu sich entgültig frei und verschwand in untypischer Geschwindigkeit und die Leine hinter sich herziehend in einer parallelstraße.

Ein quieken und ein leises platschen verriet, dass er mal wieder durch das auffanggitter in einen Gulli gefallen war.

Shinya rannte los um ihm zur Hilfe zu kommen, doch er stolperte, weil jemand ihm ein Bein gestellt hatte: Kyo. (Bei ihm war der begriff Bein stellen wörtlich zu nehmen- der fuß reichte bei weitem nicht aus um jemanden stolpern zu lassen)

"Hey!", jammerte Shinya. "Was soll das?!" Er schluchzte. "Ich muss Miyu helfen!"

Er sah zu Kyo auf (das war ein völlig neuer Blickwinkel) dieser starrte zurück. Als Shinya aufstehen wollte trat er ihm auf die Hand. "Du bleibst wo du bist..."

Ein krankes Lachen schallte durch die Straße, Shinya war sich sicher, dass man Kyo in Osaka noch hätte hören können.

##################################################

Nachdem Közi alles vernichtet hatte, was sich im Kühlschrank und drumherum befand (nicht viel, wie er bemerkte) fragte er sich, ob er nun zurück ins gefängenis gehen sollte. Ohne sein Geld (er hatte nachgesehen, Yu~Ki hatte tatsächlich alles genommen) konnte er in kein Hotel gehen, geschweige denn für Verpflegung sorgen und einen Job fand er mit seinen Akten sicher nicht.

Er musste also hier bleiben... oder zurück. Einerseits wollte er seinen Freunden den Schmerz nicht zumuten, den sie durch ihn ertragen mussten, andererseits würde er eher sterben, als zurück gehen.

Sterben- eigentlich keine schlechte Idee. Er seufzte unglücklich. Wie konnte es nur so weit kommen? Warum konnte man vergangenheit nicht ändern? Warum saß er nicht hier mit seinen Freunden? Und warum konnte Kao nur sterben... es war alles so surreal geworden seit dieser schicksalsträchtigen Nacht. Ja, es war schon so weit gekommen, dass er, Közi, Wörter wie "Schicksalsträchtig" benutzte...

Er wischte sich mit der Hand über die Augen und erwartete Tränen. Doch dort waren keine. Er hatte das weinen verlernt in diesen schrecklichen Jahren. Nichts war mehr wie früher... sicher betrank Yu~Ki sich nur um die furchtbaren Schmerzen nicht mehr spüren zu müssen.

Schmerzen an denen Közi schuld war.

Er erschrak als eine zierliche gestalt in einem weißen Kleid die Küche betrat, ihn nicht bemerkte sondern weiterhin geschäftig herumwuselte und sich vergewisserte, dass niemand die Dekogegenstände entfernt hatte.

Natürlich hatte es jemand getan...

Mana wante sein Gesicht zu Közi, der ihn wie gebannt anstarrte... War das wirklich Mana?

er war doch früher nicht so schön gewesen.... waren seine Augen wirklich so bezaubernd?

Und seine Bewegungen so elegant?
 

Dieser Mana hatte nichts mit der zickigen, tuntigen Person gewesen, der damals an der Tür zu Közis Zelle gestanden und durch die Gitter geschrien hatte, er habe es verdient... und keiner würde ichn vermissen.

Keiner.

##################################################

Mana quiekte erschrocken als er die am Tisch sitzende Gestalt erkannte, die ihn unverwant ansah.

"Was... tust du hier?", flüsterte er.

"Ich sitze hier.", meinte Közi "Ich habe ein Brötchen gegessen, ist das strafbar?"

Er sah Mana weiterhin ernst an.

"Du.... du...."

Közi stand langsam auf. "Ich?"

"...kannst nicht... darfst nicht..."

Manas Stimme wurde immer leiser, dieser Mann, der dort saß ließ seine gesamte Willenskraft in einer Soße aus angst, hass und... etwas anderem untergehen...

war das Zuneigung?

Das konnte es gar nicht sein... warum sollte er dieser verabscheuenswerten person da gegenüber von sich zuneigung entgegenbringen, wo sie doch einen seiner besten freunde umgebracht hatte?

Das war vollkommen grottesk und irrational!

Trotzdem verspürte er plötzlich den Wunsch einfach los zu laufen und Közi zu umarmen.

...

Ichn zu küssen.
 

Nein. Das konnte er sich gar nicht wünschen.

Er liebte doch Die und konnte niemanden anderes lieben- schon gar nicht diesen Bastard. Doch trotzdem... seine Lippen sahen so weich aus.

Közi kam auf ihn zu. "Sprich lauter, ich verstehe dich nicht...." er beugte sich herunter und sein Gesicht kam Manas immer näher.

..Diese wunderbaren, samtigen Lippen...

"Ich... du..." Manas Augen füllten sich mit Tränen, die seine schminke verwischen ließen. Doch merkwürdigerweise interessierte ihn das gar nicht.

"Du musst dich schon so ausdrücken, dass ich es verstehe, sonst weiß ich nicht, was du meinst. Kann es sein.... das du Angst hast? Magst du mich etwa nicht? Wir waren Freunde, weißt du noch?"

Közi lächelte kalt und bei diesem Lächeln verwandelte Manas Hirn sich in Brei, er konnte den Blick von Közis Augen nicht ertragen, doch genausowenig konnte er wegsehen... diese Augen waren wie eiskaltes wasser, und Mana war kurz davor hineinzustürzen. Er ruderte mit den Armen. Rein metaphorisch natürlich.

Közi strich Mana über das Haar. Und dieser konnte sich nicht wehren, im Gegenteil, irgend einem irrationaler Teil von ihm schien es zu gefallen, noch schlimmer- er wünschte sich nichts so sehr wie von Közi berührt zu werden. Er wollte ichm nah sein... so nah wie möglich...

Es war als hätte diese Person, die Mana eigentlich hassen sollte seine Hand (diese wunderschöne, schlanke, weiße Hand) ausgestreckt, sein Herz umfasst und es herausgerissen. Nun befand es sich in seiner Hand und er konnte damit machen was er wollte.

"Wieso so ruhig?" Közi strich über Manas Wange. Die Berührung der kalten Finger hatten eine verhehrende Wirkung auf Manas gesamten Körper. Er begann zu zittern, versengende Hitze und lebensfeindliche Kälte gleichzeitig. Trotzdem ein wunderbares Gefühl.

Als Közi sich vorbeugte um ihn zu küssen wollte Mana sich wehren, doch zu seinem eigenen Schrecken reagierte sein Körper überhaupt nicht auf das, was das Hirn von ihm wollte -im gegenteil- er gab sich Közi vollkommen hin. Mana schloß seine Augen... wie konnte so etwas nur passieren?

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Die wartete immer noch geduldig auf dem Bett. Mana war doch nur weggegangen um etwas zu trinken zu holen (vermutlich Prosecco, dachte Die angeekelt) und jetzt war er schon über eine halbe stunde lang weg. Nun... Mana brauchte eigentlich immer etwa 5 Mal so lang wie ein normalsterblicher, wenn er irgendetwas erledigte... aber eine Halbe stunde...

Vieleicht machte er sich nur etwas zurecht, Die kannte Manas krankhaften Drang immer perfekt auszusehen. Dabei tat er dies doch... und zwar immer. Er würde auch dann noch gut aussehen, wenn er einen ganzkörperanzug aus orangefarbenen frotté tragen würde, mit löchern für die Ohren.

Mana war ein Engel und Die hatte das Glück, dass dieser Engel ihm gehörte. Und er würde ihn um keinen Preis fortfliegen lassen, niemals.

Denn Mana war das einzige, was ihm am Leben noch wertvoll war, seit Kao gestorben war...

Wut kochte in Die hoch, er hasste Közi! Wie konnte er ihm das nur antun?! Blind von den schmerzen, die sein Herz explodieren ließen warf er einen von Manas perlmuttfarbenen Schminktöpfen gegen die Wand. Blaue Farbe spritzte nach allen Seiten davon und besudelte die strahlend weiße wand, das einzige was weißer war als diese wand war vermutlich Manas Gesicht.

Die atmete einmal tief durch und ließ sich zurück aufs Bett fallen- er durfte nicht so überreagieren, nur wegen diesem kleinen Bastard...

eine Weile saß er schweigend und ohne sich zu rühren auf Manas Bett. Er saß einfach nur da, nur seine Augen bewegten sich manchmal. Diese Art von Meditaion hatte er schon praktiziert, als er sehr klein war... wenn sein Vater seine Mutter wieder einmal geschlagen hatte... oft war dann Kaoru zu ihm gekommen und hatte ihn getröstet... schnell verdrängte er den Gedanken wieder und machte seinen Kopf wieder ganz leer. keine Sorgen, keine Probleme.

Nach 20 Minuten war er wieder völlig entspannt. Alles schien perfekt zu sein.
 

Nein.... Moment.
 

Wo blieb eigentlich Mana? Inzwischen müsste er es doch wohl zurückgeschafft haben... vieleicht hatte er sich ja irgendwie verletzt oder einer der anderen hatte ihn aufgehalten...

ärgerlich stand Die auf, tappte über den weißen Velourteppich, der jetzt blaue Punkte hatte, zur makellos weiß gestrichenen Tür.

Er öffnete sie und ging mit langen Schritten den Flur entlang, stieg die Treppe hinab und drehte sich dann in Richtung Küche.

Von da kamen, wenn er sich nicht irrte merkwürdige Geräusche.

Kamen diese Geräusche tatsächlich aus ihrer Wohnung oder vieleicht doch von den Nachbarn, die wieder einmal lautstarken Geschlechtsverkehr in der Badewanne praktizierten?

Die hatte des öfteren das Gefühl, dass sie sich dabei ein Megaphon vors Gesicht hielten- normale Menschen stöhnten nur so laut, wenn man Ihre Gedärme durch eine Mühle für Kaffeebohnen drehte.

Plötzlich hörte er Mana schreien- und das war unverkennbar Manas Stimme.

Was war los?!

Vieleicht hatte er sich verletzt... schnell rannte Die los um ihm zu helfen.

"IIIHHHH... WIE DAS SPRITZT!", hörte er Mana wieder kreischen.

Erleichtert blieb Die im Flur zwischen einigen vertrockneten Topfpflanzen stehen, die Shinya gekauft hatte.

Mana hatte wohl nur ein paar Probleme mit dem Wasserhahn- der war ja dauernd kaputt. Er überlegte kurz.

Trotzdem, dachte er. nachsehen schadete sicher nicht. doch gerade als er die Küchentür öffnen wollte bemerkte er etwas, was im Moment eher seine Aufmerksamkeit benötigte als ein Wasserhahn- es war Yu~Ki.

Dieser sah recht schlecht aus hatte offenbar gerade sein Bett verlassen, denn die Falten seines Kopfkissens hatten Abdrücke auf einer Wange hinterlassen, das orangene Haar stand nach allen seiten ab, seine Augenlieder hingen irgendwo auf halber Höhe, jedenfalls so weit Die sehen konnte, denn die gesamte Augenpartie versank in Metertiefen Kratern von Augenringen. Abgesehen davon trug er nichts weiter als irgendeine zerfledderte Hose. Nun schwankte er barfuß in Richtung Bad. Die beeilte sich zu ihm zu kommen um ihn abzustützen. "Was machst du nur für Sachen...", schimpfte er, während er den Flur entlang ging.

"Ich? Ich tu doch niemandem was... es gibt sicher schlimmeres, glaub mir.", knurrte Yu~Ki sarkastisch.

"Du hast wieder getrunken, stimmts?", fragte Die.

Früher hätte er nichts dagegen gehabt- im Gegenteil, er wäre jetzt zusammen mit Yu~Ki in Richtung Bad geschwankt und er hätte vermutlich noch schlimmer ausgesehen als dieser. Doch seit dem Unfall... er würde nie wieder etwas Alkoholisches anrühren, oh nein. Er war ja nicht Közi.

Wieder stieg Wut in ihm hoch, doch er schluckte sie herunter. Er würde nicht wieder etwas gegen die wand werfen... stattdessen sah er Yu~Ki streng an, wie ein Vater, dessen Sohn den familiären Mercedes zu Schrott gefahren hat.

"Mach sowas nicht... du zerstörst dich selbst! Was wäre wenn du vor ein Auto gelaufen wärst? Oder wenn du eine Alkoholvergiftung hättest?", schimpfte er.
 

Ich hör mich an wie eine von diesen "nehmt-keine-drogen-und-denkt-an-die-verhütung-meine-kinder"-lehrerin, die an Grundschulen unterrichten, dachte Die, erschüttert von sich selbst. Schlimm, sowas. Innerlich schüttelte er den Kopf. Ihm war gar nicht klar gewesen, wie sehr er sich verändert hatte.

"Ja, Papa.", grinste Yu~Ki. "Ich pass schon auf mich auf, mach dir mal keine Sorgen..." "Ich mache mir keine Sorgen um dich sondern um unseren Fußboden...", witzelte Die halbherzig. Er überlegte kurz. Er meinte es doch ziemlich ernst.... Yu~Ki sollte das endlich verstehen.

Mit ernster Miene setzte er also noch hinterher: "Nein, ich meine es ernst, du sollst nicht so viel trinken, dafür bist du zu wichtig."

"Ich bin schon über 18, weißt du?", entgegnete Yu~Ki. "Ich weiß schon, was nicht gut für mich ist, danke." Amüsiert strich er sich das Haar aus dem Gesicht. "Bleib mal locker..."

Die seufzte. "Da hast du wohl recht... du musst das selber für dich entscheiden, aber ich habe dich gewarnt, das weißt du."

"Ja. Das weiß ich. Aber wenn das leben so furchtbar wichtig ist, warum ist es dann so qualvoll für mich? Warum tut mir jeder Tag in der Seele weh... seit...seit.." Er brach ab. Das lächeln war aus Yu~Kis Gesicht verschwunden. Die erinnerte sich, dass er früher immer gelächelt hatte, doch jetzt war das sehr selten bei ihm. Und wenn, dann war es ein unehrliches Lächeln, dass die Augen niemals erreichte.

"Weil du seitdem jeden Tag einen Kater hast?", versuchte Die die Situation aufzulockern.

"Mag sein...", entgegnete Yu~Ki traurig.

"Hey, das Leben wird nicht besser, wenn du permanent unglücklich bist.... du versuchst es ja nicht einmal, oder?"

Yu~Ki grummelte etwas Unverständliches und verschwand dann ohne noch etwas zu sagen (was sehr selten für ihn war) im Bad.

Die Tür wurde zugeknallt, so dass etwas Mörtel von der Decke fiel und beinahe eine von Kyos Springmäusen erschlagen hätte, hätte sie sich nicht mit einem Sprung hinter eine kaputte Kaffeekanne gerettet.
 

Missmutig kickte Die das Geröll zur Seite und beschloss dann nach Mana zu sehen... wenigstens etwas, was ihn aufheiterte... die Moral in der WG hatte gerade angefangen sich zu bessern, als Közi auftauchte und alles verdarb... typisch.

##################################################

Leise schloss Klaha die Tür, hinter der Toto schlief hinter sich zu... der Kleine war einfach so weggepennt, von einer Sekunde auf die andere.

Kein Wunder- Toto bestritt es zwar immer, aber Klaha wusste genau, dass er schon seit Wochen keinen Schlaf fand, weil ihn wieder diese Albträume quälten... Albträume von der Nacht in der Kao starb.

Vermutlich war er auch deshalb so merkwürdig und abweisend und nicht wegen... ja. So musste es sein.

Klaha atmete tief durch und schlich langsam den Flur hinab um Toto nicht zu wecken. Auf dem Weg zur Wohnungstür sammelte er seinen langen, schwarzen Ledermantel und seinen Zylinder auf.

Vorsichtig blickte er durch den Spion, wie er es immer tat, ob nicht vieleicht ein zorniger Nachbar mit einem stumpfen Gegenstand davor stand und nach einer "kleinen, blonden Person" suchte... doch es war still und verlassen draußen. Der Hausflur war stockdunkel, denn es gab hier keine Fenster.

Leise öffnete er die Tür, leise schlich er hinaus und leise macht er sie auch wieder zu. Es sollte sich ja schließlich niemand entschließen mit ihm zusammen zu gehen, denn im Moment wollte er alleine sein. Er musste nachdenken- denn er hatte wieder eine dieser Ahnungen, wie sie bei ihm öfter vorkamen.

Wenn Klaha etwas gut konnte, dann war es das durchschauen von Personen, ihre Absichten, ihre Wünsche... und das, was sie selbst schon lange vergessen hatten.

Und im Moment spürte er, dass etwas mit Toshiya nicht stimmte, er benahm sich doch sonst nicht so... das er vorhatte sich von Klaha zu trennen, dass hatte er, so schmerzhaft es auch für ihn war schon als Tatsache akzeptiert.... aber da war noch etwas, etwas größeres.

Nachdenklich drückte er auf den Knopf des Aufzugs.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2005-03-04T19:52:58+00:00 04.03.2005 20:52
Wow!
Wow!
Aaaalsooo,diese ff ist einfach geil!!!^___^
Gott!Ich hab mich so weggeschmissen!
ich liebe es einfach, wenn kyo in jeglicher weise fertig gemacht wird!(*Gomen Kyo,du bist göttlich!!*)oder shinya,oder mana mit seinem Prfektions Komplexen!
Aber irgendwie hat man beim lesen auch noch immer so ein düsteres Gefühl im Magen, weil die ganz Situation so Konfus ist...Aber das ist jetzt nicht schlecht gemeint!!
Wie gesagt,herrlich!
Biddö weiterschreibäään..*Hundeblick*
würd mich freuen^^
*wink*
Von:  -hiroto-
2005-03-01T13:41:44+00:00 01.03.2005 14:41
mhh.... wenn ichs in einem wort beschreiben soll....
HERRLICH!
zum weglachen, echt!XD
ich lieeebe die ff!!! eigentlich zum ablachen, und trotzdem hat das alles irgendwie nen bitteren beigeschmackt...
was jetzt nicht negativ zu werten is! ganz im gegenteil!!!!
also wie gesagt die ff is einfach genial!
freu mich auf folgendes!!!^^
LG schuschu
Von: abgemeldet
2005-01-21T16:29:12+00:00 21.01.2005 17:29
*weg roll*
nein wie geil^^
*in der gegend rumrenn*
das kapitel ist genauso geil wie das vorrige!!!!!!!!!!!
*weissu ja*
ich liebe diese ff...ach ja, ich hab letztens festgestellt, ass ich nichts witziges mehr schreiben kann T.T
wollte auch ne parodi schreiben, aber kannste vergessen...*heul*
aber naja, dafür habsch ja dich! *knuff*
gomen nochmal wegen der cd
Von: abgemeldet
2005-01-10T20:24:19+00:00 10.01.2005 21:24
supa ^^"
*applaudier*
erste sahne ^^"
*die dazu gratulieren tu, dasser dem köter den hintern mit zahnstochern verstopft hat* *wechlach*
nyu, was issn des für ne geheimnissvolle lache, die da ertönt, als shinya üba kyos bein fliegt? oÔ
also, hätte kyo nicht das beinchen gestellt, hättich solche lachen ma ganz spontan bei ihm eingeordnet, aba nu hassu mich verwirrt >.< *nodnod*
aaalso, beeil dich mit dem hochladen, damit sich die verwirrung schnell entwirren kann -^.^-
*patpat*
beeilung -^.^-
und... oÔ *das mit közi und mana ja irgendwie kawaii find* oÔ *nodnod*
*sich nu verabschied* -^.^- *winkz*
nup
Von: abgemeldet
2005-01-10T17:07:19+00:00 10.01.2005 18:07
Die kannte Manas krankhaften Drang immer perfekt auszusehen. Dabei tat er dies doch... und zwar immer. Er würde auch dann noch gut aussehen, wenn er einen ganzkörperanzug aus orangefarbenen frotté tragen würde, mit löchern für die Ohren.


Hööööö!
Das ist doch aus einem von unseren "intelligenten" gesprächen,oda???
Klahas Dominoanzug mit den Ohrlöchern und Yu~kis orangene Schamhaare...
*drop*

Allllssssoooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo~
*gg*
Ich finds lustig...
*nick*
Mach ma schnell weiter!
Joa ne...
Ähmmm...
*ff einfach ma empfehlen werd*


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