Auf der Suche nach dem Puschel-Wuschel

Womit keiner rechnete

Legende:

"Gelaber"

/Gedanken/

#übertragene Gedanken# (uuuh..., *sotualsobgruseligsei*)

~Songtexte, Briefe, Zitate~

//Rikas Erzählermonolog\\
 

//Die Welt ist scheiße. Das weiß wohl jeder. Besonders wenn man ein 11- jähriger Pseudo-Teenager ist, der krampfhaft versucht, die fünfte Klasse zu schaffen, nur um festzustellen, dass man den ganzen Mist noch mal von vorne machen darf, weil irgend so eine Hirnischule herausfindet, dass du der perfekte Schüler für sie bist. Comprende?

Und was gibt es schlimmeres als das? Wenn man mit ein paar vollkommenen Idioten, deren Bekanntschaft man stets abstreitet, da hin darf.

Doch bevor ich mit der Story beginne und ihr in einen Strudel der Hirnrissigkeit gezogen werdet, muss ich mit der Vorgeschichte beginnen. Irgendeiner muss es ja machen. Klar, dass die Wahl mal wieder auf das zynische Miststück fällt.
 

Mein Name ist Rika Nonaka und ich bin (leider) ein Mitglied der Digimon Tamer. Nicht, dass es mir nicht Spaß machen würde. Das Problem sind eher die bereits erwähnten Idioten, die ebenfalls in diesem Metier sind. Es macht nichts, wenn ihr nichts über unsere Geschichte wisst. Die Tatsache, dass wir Tamer sind hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was mit uns Passiert ist.

Wo beginne ich am besten? Nach unserem letzten Kampf wurden unsere Digimon zurück in die Digiwelt geschickt. Sie hätten auf die Dauer nicht in unserer Welt überleben können. Doch die Technik entwickelt sich weiter und mit ihr das Internet, dessen Teil die Digiwelt ist. Sie sind zurück gekehrt, unsere Digimon und zwar allesamt. Ich habe mich mit Alice angefreundet, dem Mädchen, das uns zusammen mit Dobermon geholfen hatte. Sie war zwar kein Tamer, doch nun, nachdem Dobermon reinkarniert wurde, ist sie es. Und sie ist mittlerweile ein echter Gothic. Was den Rest betrifft, sind wir noch die gleichen. Jen ist wieder auf ihrem "Friede, Freude, Eierkuchen"-Trip, Ryo hat noch immer dieselbe dämliche Grinsfresse, Henry lässt sich von seiner kleinen Schwester herumkommandieren und Takato kommt ständig zu spät zum Unterricht.

Halt mal, ich glaub', ich hab wen vergessen. Richtig, da waren noch die zwei Trottel, deren Namen ich schon längst vergessen habe. Der Besenkopf und die Brillenschlange. Egal, die kommen eh nicht drin vor, also was soll's.
 

Alles begann mit diesen dämlichen Briefen...\\

Die dämlichen Briefe Teil 1

"Rika-Schatz, wie war die Schule?"

Die Stimme Rumiko Nonakas erschallte durch das ganze Haus.

"Wie immer," war die missmutige Antwort ihrer Tochter, "Voll bescheuert!"

Rika lief in ihr Zimmer und knallte den Ranzen in die nächstbeste Ecke.

#Wütend?#

Renamon, Rikas Digimon erschien direkt neben ihr.

#Fiel dein Zeugnis so schlecht aus?#

"Wenn du neben mir stehst, kannst du ruhig reden!", giftete die junge Tamerin zurück. "Und nein, es ist nicht schlecht ausgefallen. Aber das einzige, was mich stört, ist diese bekloppte Note in Hauswirtschaft. Die Vier zieht mir den ganzen Durchschnitt runter. Und diese dämlichen Schnepfen, die sich was drauf einbilden, dass ihre Eltern viel Kohle haben und sie deshalb auf diese sterile Mädchen-Privatschule gehen können, haben sich natürlich köstlich darüber amüsiert. Dies widerlichen, aufgetakelten Tussis..."

Doch bevor Rika ihren Schwall an Flüchen beenden konnte, schob ihre Mutter schon die Papier-Zimmertür zur Seite und betrat ,das Heiligtum', welches diesen Namen aufgrund diverser dunkler Schleier und einem speziellen schwarzen Eichentisch trug, der in seiner Funktion als Alter missbraucht wurde. Er beherbergte zählreiche blutrote, halb abgebrannte Kerzen, einige Pentagramme und schwarze Rosenkränze, nicht zu vergessen der aufrecht stehende, mit Silber umrandete Spiegel, an den Zeichnungen von gefallenen Engeln und Vampiren gepinnt waren.

Kurzum: Jede normale Mutter hätte einen Herzinfarkt bekommen. Leider traf das in diesem speziellen Fall nicht zu. Aber wer konnte seine Eltern schon als normal bezeichnen?

"Was willst du von mir, Mom?"

"Nicht in diesem Ton, junge Dame!", erwiderte die blonde Frau mahnend, "Ich bin immerhin deine Erziehungsberechtigte. Außerdem wollte ich dir lediglich diesen Brief geben, der heute für dich angekommen ist.

Dick und schwer war der Umschlag, aus gelblichem Papier und die Adresse war mit smaragdgrüner Tinte geschrieben. Eine Briefmarke war nicht darauf geklebt.

/Okay, was soll das? Der Absender muss ja verdammt hinterm Mond leben. Wer schreibt denn heutzutage noch mit Tinte? Hallo? Es gibt da ja diese tolle Erfindung namens COMPUTER. Warum schickt der nicht gleich ne Mail? Zu doof, das Internet zu benutzen? Und dann noch nicht mal 'ne Briefmarke. Ja toll, lassen wir doch den armen Empfänger bezahlen, kein Wunder, dass der sich nicht getraut hat, seine Adresse auch mal hin zu schreiben. Ich glaub', mich hackt's. Fazit: Ich hab es mit einem armen Schlucker zu tun, der sich nicht mal Geld für einen NEUEN Umschlag leisten kann. Wer hat denn schon mal von einem Second-Hand-Brief gehört?/

Wie Rika darauf kam? Offensichtlich war das Pergament zuerst für jemand anderen bestimmt gewesen. Die Adresse jener Person war mehr schlecht als recht durchgestrichen. Sie lautete, in europäischen Schriftzeichen und auf englisch verfasst:
 

~Mister H. Potter

Im Schrank unter der Treppe

Ligusterweg 4

Little Whinging

Surrey~
 

/Wer bitte schön wohnt in einem Schrank unter der Treppe. Also ein Brief von Bettlern für Bettler. Vielleicht gibt es da ja irgendwo den Verband der anonymen alkoholabhängigen Briefeschreiber oder so. Die Amis und Briten haben ja alle einen an der Klatsche./

Ihr Blick wanderte weiter nach unten, wo ihre Adresse stand. Wenn man das so nennen konnte.
 

~Miss Rika Nonaka

In einem Zimmer, an dem Luzifer selbst seine Freude hätte

Am Arsch der Welt

Japan~
 

Missmutig brach Rika das Wachssiegel, ein ,H' umringt von einem Adler, einem Löwen, einer Schlange und einem Dachs auf. Der Brief den sie herausfischte, sah leicht zerfleddert aus. Der Inhalt lautete:
 

~HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI~
 

Rika hob überrascht die Augebraue. Das war jetzt ein Scherz oder? Wenn, dann war es ein verdammt schlechter. Trotzdem las sie weiter.
 

~Schulleiter: Albus Dumbledore

(Orden der Merlin, Erster Klasse, Großz., Hexenmst., Ganz hohes Tier, Internationale Vereinigung der Zauberer)
 

Sehr geehrte Miss Nonaka,

wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Leider müssen wir hinzufügen, dass aufgrund gewisser nationaler Differenzen wir ihren Aufenthaltsort erst jetzt ausfindig machen konnten. Für Sie bedeutet dass lediglich, dass Sie ein Jahr älter sein werden als ihre Mitschüler.

Beigelegt finden sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.

Das Schuljahr beginnt am 6. September. Wir erwarten ihre Eule spätestens am 3. August.
 

Mit freundlichen Grüßen
 

Minerva McGonagall

Stellvertretende Schulleiterin~
 

Okay, das war jetzt wirklich zu viel! Lauthals lachend ließ sie den Brief fallen und hielt sich den Bauch. Das war das wohl lächerlichste, blödeste und unrealistischste, was sie jemals gehört hatte. Ihre Mutter stand nur verdutzt im Türrahmen. Und fragte sich, was in ihre Tochter gefahren war.
 

//Jetzt mal ehrlich, Leute: Wer von euch hätte in dieser Situation nicht das Gleiche getan? Es gibt Dinge, die sind absurd, es gibt Dinge, die sind schwachsinnig. Aber DAS schlug wirklich dem Fass den Boden aus. Eine Hexen und Zauberer-Schule, die einem schreibt, man solle den weiten Weg bis nach England machen, nur damit man die fünfte Klasse wiederholen darf, während neben einem ein Wesen steht, dass vollkommen aus Computerdaten besteht. Ironie hatte eine neue Bedeutung bekommen.\\
 

"Rika, hör endlich auf zu lachen und sag mir, was los ist!" Rumiko sah verdammt irritiert und wütend aus. Ein Anblick, der die Tamerin nur noch mehr zum Lachen brachte.

"Nichts, nichts. Ich muss noch mal schnell zu Takato und den anderen.", meinte sie, nachdem sie sich wieder etwas gefangen hatte.

"Renamon, wir gehen," beendete Rika das Gespräch mit ihrem Standardsatz und brach auf.
 

Noch leicht kichernd schritt sie die Straßen entlang. Renamon sprang von Baumkrone zu Baumkrone und lief auf hohen Grundstücksmauern entlang.

/Warum macht es das eigentlich ständig? Das frag ich mich schon länger. Ob es wohl zur Maniküre geht und sich die Füße nicht schmutzig machen will?/

#Wie kannst du nur so etwas von mir denken#, zischte das Digimon mit dem hellgelben Fell per Gedankenleitung (*ring,ring*) zurück, #außerdem ist es keine Maniküre sondern Pediküre. Das ist ein Riesenunterschied!#

Rika wollte gerade etwas entgegnen, als wie aus dem Nichts Guilmon angesprungen kam und sich auf Rika stürzte, um die überrumpelte Tamerin dann in aller Ruhe tot zu knuddeln.

/Die Rache der überdimensionalen Kuscheltiere.../, dachte diese sich, bevor sie das rote ,Drachenbaby' mit aller Macht von sich schubste. Noch nie hatte sie es so sehr bereut, ihre Dolche und ihr Katana zu Hause gelassen zu haben. Doch bevor sie sich in schaurig-gruseligen Schreckensprozeduren, die alles andere als jugendfrei waren (Dabei ist sie selbst gerade mal 11, ö.Ö), ausmalen konnte, was sie alles mit dem liebessüchtigen Viech anstellen würde, hätte sie ihre tragbare Waffenkammer dabei, tauchte auch schon Guilmons Tamer Takato auf.

"Hallo Rika, da bist du ja, wir haben dich schon vermisst!"

Die wohl größte Lüge der Welt. Für Takato mochte das in seiner hinreißend-naiven Art ja zutreffen, aber Brillenschlange und Besenkopf waren so ,begeistert' über Rikas Kommen, dass ihnen doch plötzlich ein extrem dringender Zahnarzttermin einfiel. Und es war ja total natürlich, dass die beiden, obwohl sie zum selben Arzt mussten, in verschiedene Richtungen rannten. Henry hingegen war so vertieft in sein Buch ,Vom Winde verweht', dass er es nicht mal bemerkt hätte, wenn ein dritter Weltkrieg ausgebrochen wäre. Jen unterhielt sich mal wieder auf schon fast schizophrene Art und Weise mit ihrer Handpuppe, Alice war in London und Ryo, der liebeskranke Pseudo-Held grinste wie ein geistesgestörtes Honigkuchenpferd.

Kurzum: Alles war so, wie es sein sollte.

"Hey Rika!", bemerkte und Jen, die aufstand und sich belästigender Weise vor die Angesprochene stellte, die Hunde-Handpuppe direkt vor der Nase der Rothaarigen.

"Du wirst nie glauben, was uns passiert ist, waff, waff!", kläffte die jüngere hundeähnlich herum.

/Und irgendwas sagt mir, dass ich es auch gar nicht wissen will../
 

Tuh bi Gontinjud...
 

*lol* hier kriegt jeder sein Fett weg. Ich wollte schon immer mal über gewisse Dinge herziehen... Weil ich tief in meinem innersten Herzen... ein sadistisches Miststück bin.^^

Na ja, ganz so schlimm ist es auch nicht. Ich hoffe, alle Digimon-Fans sind nicht all zu böse, ich mag die Serie nämlich wirklich. Aber das heißt nicht, dass sie vor Schindluder von meiner Seite her sicher ist... *dämonischlach*

Die dämlichen Briefe Teil 2

"Also, was ist denn nun passiert?" fragte Rika genervt.

/Und wehe, es ist nichts interessantes!/

"Wir haben Post bekommen, murmelte Henry ohne seine Augen auch nur einen Millimeter von der aufgeschlagenen Seite zu nehmen. Terriermon balancierte derweile auf seinem Kopf herum und sprach die örtliche Rede Scarlett O'Haras mit.

"Sieh mal einer an, du lebst noch. Und sprechen kannst du auch noch. Wow, welch ein Vortschritt. Aber mal ehrlich Leute: Was soll an Post so besonderes sein?"

Gleichzeitig wurden ihr vier pergamentfarbene Umschläge vor die Nase gehalten, wobei der Chinese sich immer noch nicht von der Lektüre getrennt hatte und nun anfing zu heulen. Wahrscheinlich starb gerade jemand.

/Was soll's/, dachte sich Rika und griff nach dreien der Umschläge. Jens fasste sie absichtlich nicht an.

/Was, wenn ihr Handpuppen-Köter Flöhe hat? Das Risiko wollen wir ja nicht eingehen.../

Zuerst sah sie sich Takatos Brief an.
 

~Mr. Takato Mazuki

In einem Zimmer, das dringend mal wieder aufgeräumt werden sollte

Eine Adresse, die man weder schreiben noch aussprechen kann

Japan~
 

Dann folgte Henrys Brief:
 

~Mr. Henry Wong

Der Computerraum

Viele ominöse und nicht identifizierbare Schriftzeichen

Japan~
 

Ryo wollte sie dezent auslassen, aber um das Schema zu komplettieren, sah sie sich den Umschlag doch an.
 

~Mr. Ryo Akiyama

Zimmer? Was ist das?

Geh endlich mal nach Hause, Junge und hör auf, immer in der Digiwelt rumzulungern!

Japan~
 

Die Tamerin war sich unsicher, ob sie jetzt lachen oder Brandstiftung mit den Papieren begehen sollte. Also entschied sie sich dafür, ruhig zu bleiben.

"Die Dinger wurden garantiert nicht mit der Post verschickt, also können wir davon ausgehen, dass das alles nur ein großer Scherz ist."

"Boah, Rika!", staunte Jen, "Woher weißt du das? Bist du Detektiv? Oder kannst du etwa hellsehen?"

Die braun glitzernden Augen ihres Gegenübers erinnerten die Angesprochene irgendwie an Sch...lammpfützen.

"Aaalso:", holte sie aus, "Erstens: Da ist keine Briefmarke drauf. Zweitens: Die Adressen, das heißt vorausgesetzt man hat eine," spöttischer Blick zu Ryo, "sind in einer Art und Weise verfasst, dass sie für einen normalen Postboten UNZUSTELLBAR sind. Ergo: Ich bin weder hellseherisch begabt, noch besitze ich ein besonders ausgeprägtes detektivisches Gespür. Ich hatte lediglich das Glück, dabei zu sein, als Gott den Verstand verteilte. Kapiert?"

"Ja", antwortete Jen fröhlich mit einem Lächeln, dass das Wort ,NEIN' geradezu heraus schrie. Rika verdrehte die Augen.

"Und was sollen wir mit den Dingern jetzt machen?"

"Wir gehen zu dieser Schule!", brüllten Jen und Ryo wie aus einem Mund,wobei Rika die Schule ja noch mit keinem Wort erwähnt hatte und die Beiden einfach davon ausgingen, dass Rika von diesem Hogwarts-Zeugs wusste, Henry war weggenickt, schaffte es aber trotzdem noch im Schlaf die Seiten umzublättern und Takato spielte mittlerweile mit Guilmon Fußballkarten, wofür man verdammt starke Nerven brauchte, da das Digimon die Regeln nicht kapierte, egal wie oft man versuchte sie ihm beizubringen. Es war eine verdammt lautstarke Angelegenheit.

/Hier liegt nicht zufällig ein Seil rum? Muss ja nicht lang sein, solange es nur um Guilmons Hals reicht.../

"Okay, jetzt hört mal. Ich sag's nur noch ein Mal: Die Briefe sind ein FAKE, es gibt keine Schulen, die einem Zauberei und solchen Müll beibringen, es gibt keine Magie!"

Plötzlich gab es einen lauten Knall neben ihr und die Rothaarige fiel frontal auf den am Boden hockenden Takato, der sich gerade halb zu ihr umgedreht hatte, Miss ,Waff-Waff' hüpfte erschrocken auf Grinsfresses Schoß und der Quotenchinese blinzelte müde und fragte sich, was ihn da geweckt hatte.

Fakt war, vor der Gruppe stand auf einmal ein großer Kerl.

Einen Mann wie diesen hatten die Tamer noch nie gesehen. Er war dünn und sehr alt, jedenfalls der silbernen Farbe seines Haares und des Bartes nach zu schließen, die beide so lang waren, dass sie in seinem Gürtel steckten. Er trug einen langen Umhang, der den Boden streifte, (in dem Moment tauchten 2 Kobolde auf und steckten ein Schild daneben in den Boden, auf dem stand: ,Hier entsteht ein neuer Zebrastreifen'), und Schnallenstiefel mit hohen Hacken, passend zu seinem ,I love Nazi-Tunten' - Anstecker. Seine blauen Augen leuchteten funkelnd hinter den halbmondförmigen Brillengläsern hervor, als ab er entweder ein Terminator war oder eindeutig zuviel Spice gegessen hatte. Da aber eine Maschine keineswegs derart lächerlich rumlaufen würde und Dune der Wüstenplanet nicht wirklich existierte (dabei mochte ich die Riesen-Würmer dort doch so... *schnüff*) war es keines von beidem. Rika entschied sich mit blutendem Herzen, von Takato herunter zu gehen und den Mann gebührend zu empfangen: indem sie ihn voll motzte.

"Sagen sie mal, was fällt ihnen eigentlich ein? Sie können hier doch nicht einfach so auftauchen und uns belästigen. Und sie sollten mal dringend zum Modeberater, der Stil war schon im Mittelalter seit Jahren out, zuem haben wir Hochsommer, aber wenn sie sich tot schwitzen wollen, bitte. Und da gibt es so etwas Nettes, das nennt sich RASIERAPPARAT, könnten sie sich mal besorgen und wenn sie zu dumm für die Apparatur sind, kaufen sie sich einen normalen Klingenrasierer oder ein Messer, das einzige, was ihnen passieren könnte, ist lediglich, dass sie sich die Pulsadern aufschlitzen. Nicht, dass das so tragisch wäre."

Sie holte tief Luft und sah sich die anderen an. Guilmons Hirn, vorausgesetzt es hatte eines, schien seinen Dienst quittieren zu wollen, so belämmert hatte das rote Etwas seit langem nicht mehr ausgesehen. Zumindest nicht seit der letzten Woche, als Rika ihm eine runter gehauen hatte. Selbst Schuld, immerhin hatte sie gehofft den Nachmittag allein und UNGESTÖRT mit Takato beim Lernen zu verbringen, wäre sein Digimon nicht aufgetaucht. Wie sollte sie sich denn so ungestört an das Dummchen ihres Herzens heran machen?

Aber der Fremde räusperte sich nun, und hey: Er konnte sogar sprechen.

Er fing an in Englisch mit starkem britischen Akzent zu sprechen.

"Mein Name ist Albus Dumbledore..."

/Irgendwie hab ich ein Déjà vu... Oh mein Gott, das heißt... WIR SIND IN DER MATRIX!!!/ (Ich konnt' es einfach nicht lassen ^^, Vielleicht kommt jetzt gleich Morpheus und fragt, ob sie die rote oder die blaue Pille nehmen wollen. Jens voraussichtliche Reaktion: "Wow, die Anti-Baby-Pille gibt's auch in bunt?")

"...Schulleiter der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei und ich bin hier, da ich das Gefühl habe, das ihr unseren Briefen mit Skepsis begegnet seid."

Abgesehen von der Tatsache, dass drei der anwesenden Personen, die zufälligerweise alle braune bzw. in Mahagoni übergehende Haare hatten, noch nicht mal wussten, wie man das Wort buchstabierte, war ,Skepsis' die wohl größte Untertreibung des Millenniums.

Doch bevor Rika etwas erwidern konnte, fingen Jen und Ryo an eine kleine Gigue der Freude zu tanzen, in die Guilmon, ohne eine Ahnung, worum es überhaupt ging, einfiel.

Laut sangen sie: "Wir gehen auf 'ne Zauberschule, wir gehen auf..."

/Du meine Güte, die haben einander echt verdient. Der Pseudo-Macho und sein Groupie mit dem Matschhirnigen Hausdackel... zu Schade nur, dass Takato das nicht einsieht, sonst hätte ich ihn mir schon längst gekrallt und weggesperrt damit ihn ja kein anderer mehr auch nur ansieht. Ich schweife ab, wo war ich gerade? Ah ja, beim Beleidigen!/

"Sie erwarten doch nicht allen ernstes, dass wir ihnen das abnehmen, oder? Ich habe das ungute Gefühl, dass die Schuluniform eine Jacke zum hinten zuschnüren ist."

"Glauben sie, was sie wollen, Miss Nonaka, am 1. September um 14.03 Uhr geht ihr Flieger nach London, dort werden sie von Hagrid erwartet, der sie in die Winkelgasse zum Einkaufen ihrer Schulsachen bringt. Die darauf folgenden Nächte werden sie im ,Tropfenden Kessel' nächtigen müssen, bis Hagrid sie am Morgen des 5. September wieder abholt und nach King's Cross zu Gleis Neundreiviertel bringt. Ihr könnt ihn übrigens nicht verfehlen, er überragt eure Eltern um so ungefähr die Hälfte. Alle Klarheiten beseitigt? Schön, dann verschwinde ich jetzt."

/Ja bitte! Hoffentlich bekomme ich dann endlich mal eine Person mit klaren Verstand zu sprechen, am besten ich rufe Alice heute noch an./

"Ach, bevor ich's vergesse," rief Dumbledore, "eure Freundin Alice wird auch da sein."
 

//So zerstörte dieser Opi mir meine letzte Hoffnung, dass es noch irgendwo intelligentes Leben auf diesem Planeten gab. Der einzige Trost, den ich noch hatte, war, dass plötzlich Cyberdramon aus dem Gebüsch schoss und den Kerl fast zerfleischte. Ryo hat sein Digimon nämlich ungefähr genauso unter Kontrolle wie seine Hormone - also fast gar nicht. Die kurzen Momente des Lachens retteten mir den Tag, bevor der Gandalf-ohne-Stock-Verschnitt wieder mit einem lauten Knall verschwand.\\
 

Er war weg. Jen sah sich unsicher um und fragte: "ähm... kann mir das einer mal wiederholen?"

"Wie auf Kommando schoss Henrys Arm nach vorne, zwischen den Fingern ein Stück Papier, auf dem alle Einzelheiten standen, wobei er allerdings mit der Nase wieder fast zwischen den Buchdeckeln verschwand.

"Kompliment Henry," bemerkte Rika trocken, "du bist nicht nur am Leben und kannst sprechen, nein, du weißt auch noch, wie man Zettel und Stift benutzt. Dafür hast du echt einen Nobelpreis verdient."
 

Tuh bi Gontinjud...
 

Ich hoffe, ich habe wieder zur allgemeinen Erheiterung beigetragen...

Dumbledore gilt ja ohnehin als etwas verrückt, da kann man ihn schon durch das ziehen, wofür er des Mitternachts durch Hogwarts schleicht. (Und damit meine ich nicht den Nachttopf, sondern Kakao. Im Buch stand zwar ,heiße Schokolade', aber ich interessiere mich nicht für Süßwaren in Reizwäsche.) Wer von euch meinen Hirn-zu-Mus-mach-Anschlag heil überstanden hat, sagt bitte Bescheid, dann hab ich mich offensichtlich noch nicht genug angestrengt.

Sind wir nicht alle ein bisschen Schnappi?

~ Ich bin Schnappi das kleine Krokodil

komm aus Ägypten, das liegt direkt am Nil

zuerst lag ich in einem Ei

dann schni- schna-schnappte ich mich frei
 

schni-schna-schnappi, schnappi-schnappi-schnapp

schni-schna-schnappi, schnappi-schnappi-schnapp
 

Ich bin Schnappi das kleine Krokodil

hab scharfe Zähne und davon ganz schön viel

ich schnapp mir was ich schnappen kann

ja schnapp zu, weil ich das so gut kann
 

schni-schna-schnappi, schnappi-schnappi-schnapp

schni-schna-schnappi, schnappi-schnappi-schnapp
 

Ich bin Schnappi das kleine Krokodil

ich schnappe gern das ist mein Lieblingsspiel

ich schleich mich an die Mama ran

und zeig ihr wie ich schnappen kann
 

schni-schna-schnappi, schnappi-schnappi-schnapp

schni-schna-schnappi, schnappi-schnappi-schnapp
 

Ich bin Schnappi das kleine Krokodil

und vom schnappen da krieg ich nicht zuviel

ich beiß den Papi kurz ins Bein

und dann, dann schlaf ich einfach ein
 

schni-schna-schnappi, schnappi-schnappi-schnapp

schni-schna-schnappi, schnappi-schnappi-schnapp~
 

Rika drehte fast durch. Noch eine Zeile von diesem Scheiß-Lied und sie würde entweder Amok laufen oder Suizid begehen. Wenn sie doch nur eine Rasierklinge dabei hätte, aber leider benutzte sie zum Beine enthaaren stets ein Epiliergerät. Das war ein freundlicher, kleiner Apparat, der dem Benutzer unter Höllenqualen mit gefährlichem Surren die Haare an der Wurzel rausriss. Wer nach solch einer Prozedur noch Laufen konnte ohne zu wanken, konnte sich wirklich als Held bezeichnen.

Jenes Gerät wurde allerdings immer verlockender mit jedem (auch noch recht schief) gesungenen Ton der anderen, dass sie sich schwor, wenn die anderen Tamer nicht bald aufhören würden, dann würde sie bei den Jungs den Apparat an einer Stelle anwenden, dank der sie nach der Behandlung garantiert bis mindestens zum zweigestrichenen E kommen würden. Und Ryo würde der erste sein.

/Wer zur Hölle hat eigentlich mit der Schnappi-Invasion angefangen? Ah ja, Jen. Jetzt wundert mich auch gar nichts mehr.../
 

//Okay, ihr wundert euch bestimmt, was der Rotz jetzt soll. Vielleicht sollte ich noch kurz erläutern, an welcher Stelle in der Story wir uns befinden und vor allem, welchen langweiligen Part ich euch erspart habe.

Als ich nach Hause kam, war meine Mom total aus dem Häuschen, sobald sie erfuhr, auf was für eine Schule ich gehen sollte. Dass Alice den Müll mitmachte, hatte mir bereits den Rest gegeben, aber dass eine ernsthafte Geschäftsfrau wie meine Mutter ihre Tochter in diese Irrenanstalt schickte, schlug dem Fass den Boden aus. Sofort schrieb sie einen Rückbrief, da kam eine Eule wie aus dem Nichts angeflogen. Das Vieh hat mein Zimmer versaut!!! Und meine Erzeugerin vertraut dem verseuchten Ding auch noch den Brief an. Hallo? Wie krank ist das denn?

Wenige Wochen später flogen wir auch schon nach England. Am Flughafen empfing uns ein wandelndes, schwarzes Riesengestrüpp namens Rubeus Hagrid und quatschte uns noch blöder, als wir ohnehin schon waren. Die anderen glotzten beeindruckt aus der Wäsche, ohne wirklich ein Wort zu verstehen. Wir wurden in einem ziemlich versifften Gasthaus untergebracht und eins muss man den Magiern schon lassen, mit den Ratten dort konnte man prima Konversationen führen. Ein Tag war uns vergönnt um unsere Koffer auszupacken, aber dann... brach die Schnappi-Hölle los.

Zwar konnte ich auf Alice' Unterstützung vertrauen, aber das anstehende Schulsachen-Shopping war nur schwer zu überleben. Und genau an dieser Stelle befinden wir uns jetzt. Glaubt nicht, dass das ein Zuckerschlecken wird!\\
 

"So, da wären wir!"

Der Riese stoppte und die Gruppe starrte wie gebannt auf den recht kleinen und häuslich wirkenden Laden, auf dessen Schild ,Olliviander's' stand.

"Hier werdet ihr eure Zauberstäbe bekommen! Da ihr so viele seid, wird es sicherlich etwas dauern. Ich geh derweile mal in den ,Tropfenden Kessel' zurück, nich'?"

/Und säufst dir die Lampe zu.../, fügte Rika in Gedanken hinzu, /auf dass die Sprachbehinderung noch größer werde./

Die Masse zwängte sich durch die winzige Tür. Takato war noch etwas grün im Gesicht, von der Fahrt in den Stollen der Gringotts Bank. Die war so turbulent gewesen, dass der Arme sich sofort nach dem Aussteigen übergeben musste - über Jens Kleid (Sehr zu Rikas Amüsement). Was allerdings wieder eine Verzögerung bedeutet hatte, denn sie bestand darauf sich noch mal umziehen zu dürfen.

Endlich doch noch angekommen, kam ein runzliger Opi auf sie zu.

"Ihr seid also die Spezialaufträge, von denen Dumbledore geredet hat," murmelte er, "wie interessant."

Es folgte eine gute Stunde Zauberstäbe ausprobieren, wobei jeder außer Rika und Alice sich so dämlich wie möglich anzustellen schien.

Jen überflutete den halben Raum, als sie versehentlich eine Sturmflut von Schaumblasen erzeugte. Die Erleichterung war groß, als sie endlich den richtigen Stab erwischte, der pink lackiert war und rosafarbene Kaugummiblasen produzierte (deren Ziel aus unerfindlichen Gründen in Jens Haar lag). Takato hatte Schwein und durfte den ersten Zauberstab, der in seiner Hand landete, auch gleich behalten. Eine Lebensgefahr weniger. Henry zauberte versehentlich eine Ladung Nudelsuppe und Grinsfresse sprengte eine dezente Anzahl von Regalen. Alice war weitaus begabter und dekorierte -ohne Kenntnis irgendwelcher Zaubersprüche wohlgemerkt- alles mit schwarzen Trauerschleiern. Rika entfachte ein kleines Freudenfeuer, wobei sie -alles andere als versehentlich- genau Ryo im Visier hatte. Ein Fehler, da er kurz darauf mit dem Spruch "Hab ich dir schon gesagt, dass du einen echt heiß machen kannst?" antanzte. Nun, er hatte es noch nicht gesagt und hätte es lieber bleiben lassen sollen. Von den darauf folgenden Brandschäden sollte er noch einen ganzen Monat zu tragen haben.

Die Bilanz des Aufenthaltes: 6 leicht deplazierte Asiatenkinder mit Zauberstäben und ein nun sehr religiös gewordener alter Herr, der betete, die Tamer nie mehr wieder sehen zu müssen. Die Zauberstäbe waren folgende:
 

Jen - 8 Zoll, Rosenholz mit Knuddelmuff-Haar

Sumpfnase, ääh, Ryo - 9,5 Zoll, Treibholz aus dem Sumpf mit dem Flügel einer Beißfee

Henry - 10 Zoll, Weidenholz und der Zahn eines Werwolfs (will auch...)

Alice - 10 Zoll, dezent rotes Mahagoni, in dem Banshee-Haar eingefasst war

Und Rika - 8,5 Zoll, Zedernholz und mit dem Teil einer Greif-Klaue
 

Takato schwieg sich über seinen aus.

Anschließend mussten sie noch Bücher kaufen gehen.
 

//An diesem Punkt dachte ich, schlimmer könnte es nicht mehr werden. Aber erstens kommt es Anders und zweitens Dietä Bohlen, oder so... Wie dem auch sei, ich musste lernen, dass es aber auch wirklich IMMER schlimmer kommen kann. Besonders in dieser Gesellschaft!\\
 

Zweiter Stopp: Bücherladen.

Während der nette Inhaber sämtliche Wälzer zusammen suchte, versuchten Jen und Takato verzweifelt, Ryo aus der Gewalt eines Menschenfressenden Buches zu befreien (Mist...) und Henry unterhielt sich mit ,How to become a Wizard Politician', welches laute Parolen durch den Saal brüllte. Alice und Rika kauften sich derweile je zwei Exemplare von ,20.000 Ways to kill painfully', ,Fascination: Magic Torture' und ,My Summoned Demons and Me'. Plötzlich wurde Takato angerempelt und landete hart auf dem Boden.

Der Todgeweihte Frevler, der dadurch Rikas vollen Zorn auf sich zog, hatte silberblonde, lange Haare und eisig stechende Augen. Und es war nicht Lego Chlorophyll alias Legolas Grünblatt, nein, sein Name lautete... (*tusch*)

"Lucius Malfoy", flüsterte einer der Angestellten, "ein gefürchteter Schwarzmagier!"

/Und wenn er der Papst höchstpersönlich wäre, niemand wagt es, so mit MEINEM Takato umzuspringen! Dafür hab allein ich, Rika Nonaka, die offizielle Lizenz (schönen Gruß an aloha an dieser Stelle, die die offizielle Lizenz besitzt mich zu quälen). Und der kriegt jetzt sein Fett weg.../
 

"Sieh mal einer an, ich wusste gar nicht, dass seit neuem Schlitzaugen in Hogwarts aufgenommen werden.", meinte der ,Voldemord-in-den-Arsch'-kriecher (wobei man sagen muss, dass Voldi selbst ziemlich im Arsch ist...) mit einem verachtenden Blick auf Takato, "Was ist passiert, hat Hogwarts nicht genügend Geld um das Personal zu bezahlen und schmuggelt neue Billigkräfte unter dem Tarnmantel der Schülerschaft ein? Oh, ich vergaß, die Hauselfen müssen ja gar nicht bezahlt werden. Du wärst ohnehin zu ungeeignet fürs Arbeiten gewesen..."

Rika hatte sich mittlerweile ziemlich grob durch die Menge nach vorne gekämpft und baute sich mit hochgekrempelten Ärmeln schützend vor Takato auf. (Jetzt kommt's! *Popcornhol* Habt acht, denn der Drache eilt seinem ,strahlenden' Ritter im Kampf gegen die Prinzessin der fehlgeschlagenen Schönheits-OPs zu Hilfe).

"Und dürfte ich erfahren, wie ein Gesichtselfmeter wie sie sich überhaupt traut auf die Straße zu gehen, bei der Hackfresse?", fragte Rika wütend.

Fassungslos starrte Lucius sie an.

"Du kleine Rotzgöre, sei froh, dass ich dich nicht in eine Kröte verwandle!"

"Die Krötendrohung ist schon seit den Jahren der Inquisition out, sie brauchten mal ein Update." (Der Architekt der Matrix: "Leute, haben wir noch das ,Flüche für geisteskranke und größenwahnsinnige Schwachkopf-Magier"-Update da? Nein? Dann nehmt das für Askaban-geweihte Todesser!")

"Ach ja? Dann ist es dir wohl lieber, wenn ich dich und deinen kleinen süßen Freund hier töte?", meinte er mit eisiger Stimme. Gerade hatte nämlich jemand neben ihm einen Frostfluch angewandt.
 

//Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Niemand nimmt in meiner Gegenwart das Unwort ,Süß' in den Mund, schon gar keine Pseudo-Schwuchteln, die anscheinend einen Faible für mein Lieblings-Blödchen haben. Ich erkannte natürlich, dass der Kerl ein harter Fall war. Aber eine Frau muss tun, was eine Frau tun muss. Und so zog ich mein letztes Register, eine absolut tödliche Geheimwaffe...\\
 

"Jen, Ryo, Henry.", brüllte Rika entschlossen und die Gerufenen standen sofort hinter ihr.

"Der Schnappi-Song!"

Bereits nach wenigen Tönen ergriff der Magier die Flucht. Zwar sahen die anderen keinen Grund, deswegen mit Singen aufzuhören, aber wenigstens war Takato gerettet. Und wieder ein Leidtragender mehr, der nun für die nächsten 6 Monate krampfhaft versuchte, dieses Lied wieder aus seinem Kopf zu kriegen.

Vergeblich.
 

Tuh bi Gontinjud...
 

Ach, Hirnrissigkeit ist ja so was Feines... Mein Deutsch-Tutor würde Selbstmord begehen, wenn er das her lesen würde. Übrigens, im nächsten Kapitel wird das Geheimnis um Takatos bestes Stück gelüftet. Nanu, warum grinst ihr auf einmal alle so? o.O

HEY, DAMIT WAR SEIN ZAUBERSTAB GEMEINT, IHR PERVERSLINGE!

Ich ignoriere jetzt einfach mal eure ungläubigen ,Ja klar's und lasziven ,Welcher seiner beiden Zauberstäbe?'s und verabschiede mich.

Mission: Baggern

//4. September, 14.05 Uhr.

Agentin 00Leck mich doch am A***, auch bekannt als Rika Nonaka befindet sich in Stellung.

Lagebericht:
 

- Subjekt Henry Wong in Begleitung von Terriermon hat das Haus verlassen

Vorhaben: Suche nach Souvenirs

Alice und Dobermon gefolgt

Geschätzte Rückkehr: 18.00 Uhr

- Subjekt Ryo Akiyama seit einer Stunde verschollen

Vorhaben: Mit Cyberdramon Gassi gehen

Geschätzte Rückkehr: Ostern

- Subjekt Jen kurz nach Ryo verschwunden

Vorhaben: Wahrscheinlich sich an Ryo ranschmeißen

Geschätzte Rückkehr: Hoffentlich nie wieder

- Subjekt Guilmon seit einer Viertelstunde gefesselt und geknebelt in Keller des Gasthauses liegend

Wird von Renamon bewacht
 

Fazit: Sämtliche Störenfriede eliminiert
 

Ziel: Takato Mazuki

Ort: Sein Zimmer im ,Tropfenden Kessel'

Derzeitige Beschäftigung: Zauberstab anstarren

Begebe mich in Gefahrenzone

Mission: Baggern!\\
 

Vorsichtig schlich sich Rika in das Zimmer, wo die Jungs schliefen. Der Boden war derart mit Krempel übersät, dass man hätte glauben können, man sei wirklich auf einem Schlachtfeld und hätte ihre Mutter sie nicht zum Ballettunterricht gezwungen, als sie fünf war, hätte die Tamerin mit den kupferfarbenen Haaren ihn nie überqueren können. Die Beine schon fast zum Spagat gespreizt, schritt sie voran, die Augen stets auf das Objekt der Begierde gerichtet. Dieser hatte seinen Zauberstab vor sich auf dem Schreibtisch liegen und die Hände spielten mit irgendwas, was irgendwie golden glänzte.

Noch wenige Meter, bis sie zum Präventivschlag ausholen konnte, und zwar genau...

QUIEEEEETSCH!!!

/Ryo, du dreckiger Mistkerl!!! Was fällt dir ein, dein Scheiß-Quietschentchen auf den Boden zu schmeißen, direkt neben deine pink- und lilafarbenen Stofftiere? Jetzt ist der Moment versaut! Wenigstens bin ich nicht auf diese dämliche Puppe von ihm getreten, die ,Mama' schreit, sobald man sie auf dem Bauch drückt.

War das gerade eine Kakerlake, die ihr aus dem Auge gekrochen ist? Er sollte sich vielleicht mal ne neue besorgen, hab gehört, er hat sie von seiner Urgroßmutter geerbt. Sollte er jemals zurück kommen, dann schwöre ich, er wird seiner lieben Omi bald Gesellschaft leisten! Dreckiges Arschloch./
 

"Hey Rika, was für einer Überraschung", rief Takato strahlend, als er sich umdrehte, "Ich dachte du wärst mit Alice und Henry unterwegs."

Sie wollte gerade etwas antworten, als ihr Körper, immer noch im Spagat, die Spannung verlor und sie schmerzhaft auf den Boden krachte.

"Alles in Ordnung?"

Rika war so schnell wieder aufgestanden, dass man hätte denken können, sie sei appariert. Gefasst sah sie den Brünetten an.

/Okay, Schritt eins: Gespräch anfangen. Und bloß nicht nervös werden. Obwohl, das werde ich ohnehin nie. Also, bloß nicht ausfallend werden. Könnte hart werden. Egal, wird schon funktionieren./

"Was hast du denn da?"

Sie versuchte interessiert zu klingen, aber im Prinzip war es ihr scheißegal. Sie malte sich lieber aus, wie Takato ohne Klamotten aussehen würde, auch wenn seine Antwort sie dabei etwas störte.

"Sieh mal, den hab ich vor kurzem gefunden."

Er reichte ihr einen kleinen goldenen Ring, den sie misstrauisch beäugte.

"Er lag im Kaminfeuer und war gar nicht heiß, als ich ihn rausgeholt habe. Und da sind so komische Schriftzeichen erschienen, ich schwöre, die waren vorher noch nicht da."

Rika las vor, was sie lesen konnte: "*Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.*"

Der Spruch kam ihr irgendwie bekannt vor. Nur woher?

"Klingt wie das Leitmotto irgendeiner kranken Grufti-Sekte. Wart mal, da ist noch was innen eingraviert: *Wer diesen Ring findet, möge ihn bitte zurück bringen oder behalten, damit seine Seele ihm verfällt. IHR SEID DEM UNTERGANG GEWEIHT, IHR ERDENWÜRMER. In Liebe, euer Sauron* Sag ich doch, voll krank. Und billig sieht er auch noch aus."

Sie schnipste das Teil unbeschwert aus dem offenen Fenster, während Takato geschockt schon fast hinterher sprang.

"Nein, mein Schatzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz", schluchzte er. (Des waren vielleicht doch ein paar z's zuviel. Na, was soll's)

Plötzlich riss die Straße auf und gab eine riesige Lava-Fläche frei, in die der Ring hineinfiel und langsam schmolz.

Kurz darauf schloss sich der Riss wieder und alles war wie vorher. Niemand schien etwas bemerkt zu haben.

/Hoppla!/

"Was ist denn mit dir los Takato? Hast du dir von Guilmon die Sprachfehleritis eingefangen?"

Rika verpasste sich gerade innerlich ein paar Schläge.

/Böse Rika! Ganz, ganz böse! Du hattest doch geschworen, ausnahmsweise mal nett zu sein! Wenn wir uns das mal nicht versaut haben./

"Mein Schatzzzz", schluchzte er wieder.

"Jetzt komm schon, so ein Ding kriegst du in jedem Kaugummiautomaten. Ich hol dir persönlich einen Neuen, wenn du darauf bestehst."

"Wirklich?"

Seine Augen glänzten und sie hätte schwören können, dass er gleich mit Sabbern anfangen würde. Ein kurzes Nicken war ihre Antwort.

"Jippie!"

Noch bevor die Tamerin darauf gefasst war, hatte er sie angesprungen und mit einem lauten Quietschen fielen sie auf die Stofftiere. Sie konnte Takatos Gewicht ganz nah auf sich spüren.

/Das ist schon besser. Vieeeel besser. Auch wenn es mir nun doch etwas zu schnell geht./

Er stand wieder auf, bot ihr die Hand an um auch sie wieder hoch zu ziehen und setzte sich auf den Stuhl neben dem Schreibtisch.

Rika fiel ein Papierstück neben seinem Zauberstab und griff danach. Es war die Quittung seines Stabs, auf dem auch noch sämtliche Informationen darüber standen.

Sie legte es wieder hin, nahm sich dann den Zauberstab und setzte sich provokativ auf Takatos Schoß.

"Ääähm, Rika, was soll denn das jetzt?"

Leicht verwirrt blickte er sie ahnungslos an wie ein unschuldiges Lämmchen.

/Wird Zeit, dass der Wolf mal in die Offensive geht.../

Langsam und mit einem lasziven Blick, der Takato fixierte, strich sie mit einem Finger über das Holz des Zauberstabs.

Hin und Zurück.

"Wie konntest du nur deinen Zauberstab vor mir verbergen?", hauchte sie mit verführerisch tiefer Stimme.

"Strammes Eichenholz..."

Noch immer lag ihr Blick gierig auf ihm, wenn sie gekonnt hätte, hätte sie ihm augenblicklich die Kleider vom Leib gerissen. Doch sie musste sich beherrschen. Bei ihm musste man taktisch vorgehen.

"11,5 Zoll... welch beträchtliche Länge."

Nun schlossen sich zwei Finger fest um das Holz und vollführten den eindeutig zweideutigen Rhythmus.

"Nicht, dass es auf die Länge ankommen würde. Viel wichtiger sind doch Umfang und Technik. Und was den Umfang betrifft... Der ist mehr als nur befriedigend."

Takato blickte Rika absolut undeutbar an und es war nicht zu erkennen, ob und wie er ihre Annäherungsversuche aufnahm.

"Und als Krönung... eingebettet unter dem Fleisch der Natur (Anm.: Metapher für das Holz), der Stachel eines immergeilen Schnuckelschwänzchens."

Sie presste ihren Körper näher an den seinen, besonders in der Lendenregion.

Als sie plötzlich seine Hand auf ihrer Stirn fühlte.

"Alles in Ordnung mit dir Rika? Du wirkst verändert... Hast du Fieber?"
 

/Doing!

Oberdoppelioesendoing!!!

Sag mal raffst du's noch, Kleiner?

ICH WILL DIR AN DIE WÄSCHE!

SOLL ICH'S MIR NOCH INS GESICHT SCHREIBEN LASSEN?

Na gut, dann versuchen wir's halt unter einem anderen Aspekt. Die abgedroschene Doktormasche./
 

"Ich weiß nicht...", gab sie mit leicht verklärtem Blick zurück, "mir ist so wahnsinnig HEIß in deiner Gegenwart... Ich brenne nahezu. Kannst du nicht versuchen, mein Feuer zu stillen?"

Immer näher rückte sie mit ihren leicht geöffneten Lippen. Nur noch wenige Zentimeter und sie wäre am Ziel ihrer Träume.
 

KNALL!!
 

Im nächsten Moment schlug Rika erneut auf dem Boden auf und ihr ,Schatzi' nur knapp daneben. Sie hob den Kopf.

Da stand doch tatsächlich ein alter, extrem zu kurz geratener Opi auf dem Stuhl, mit einem Kopftuch, das unter der Nase zusammengebunden war und hatte einen Sack (Haben sie den nicht alle?) über die Schulter geworfen, der größer war als er selbst, randvoll gefüllt mit...

Unterwäsche? (Wer ist das wohl? Nein, nicht der Weihnachtsmann, Happosai aus Ranma 1/2, das alte überreife, geile Miststück)

Der Gnom, welcher Rika gerade mal bis ans Knie ging, sah sich um.

"Ein Mädchen!", schrie er freudig und stürzte sich auf (Trommelwirbel...) Takato! Der versuchte natürlich den Fremdkörper abzuwehren.

"Hey nicht ich! Sie ist das Mädchen hier."

Der Opa ließ von ihm ab, sah zu Rika. Er brach in schallendes Gelächter aus.

"Das da soll ein Mädchen sein? Guter Witz!"

"HEY, DU PERVERSES DRECKSTÜCK, WAS FÄLLT DIR EIN??? ICH GEB DIR GLEICH WAS VON WEGEN KEIN MÄDCHEN!"

Die Tamerin wollte sich gerade voller Rage auf das fetischistische Imitat eines zu groß geratenen Popels stürzen, als die Tür aufgebrochen wurde.

Zwei wie Zivilisten gekleidete Leute mit extrem großen, metallisch glänzenden Knarren traten ein und richteten ihre Waffen auf den Höschen-Opi (Kate Bendsen und Nick O'Melley aus ,Special Unit 2- die Monsterjäger', wer die Serie kennt. Und Happosai, ist ein ziemliches Monster).
 

"Special Unit 2, du bist verhaftet Carl!", brüllte die blonde Frau.

"Hey, ich heiß nicht Carl. Mein Name ist Happosai! Und ich hab nichts verbrochen!"

"Ja klar", grinste der Mann mit den schwarzen Haaren spöttisch, "du bist ziemlich am Arsch, wenn ich das mal so sagen darf. Captain Paige hat deine Kleptomanie ein für alle mal satt. Wenn wir wieder in der Zentrale sind, wirst du in ,das Loch' gesperrt (So 'ne Art Knast für Extremfälle) und zwar direkt neben die Polterfee, dann kann sie dich tot quatschen. Oder du kommst gleich in dieselbe Zelle mit dem notgeilen Zentaur. Der hat schon letztes Mal ein Auge auf dich geworfen. Aber zuerst darfst du dich einer Sonderbehandlung von mir unterziehen lassen."

"Nick, du hast doch nicht etwa vor, deinen neuem Schlagring an ihm auszuprobieren?", fragte Kate entrüstet.

"Aber natürlich, er ist immerhin ein Gnom. Dem machen sogar Pistolenkugeln nichts aus."

"Hier liegt eine Verwechslung vor!", wimmerte Happosai kläglich, als die beiden Detectives ihn wegschleiften.

Die Tür knallte ins Schloss.
 

"Sind sie weg?", drang plötzlich eine Stimme aus einem der Müllhaufen im Zimmer. Heraus pellte sich ein blondes, extrem schlecht und um die 30 aussehendes, Knollennasiges Etwas. (Ich präsentiere: Carl; Gnom, Pseudo-Drachentöter, Perverser, Kleptomane und Zwangsmitglied von Special Unit 2.)

"Pah, diese Idioten! Verwechseln mich doch tatsächlich mit diesem alten Kerl. Dabei bin ich viel älter!"

Er trottelte zur Tür heraus drehte sich kurz noch mal um und warf Takato einen Zettel mit einer Telefonnummer zu.

"Ruf mich an, Süße!"

Und schon war er verschwunden. Rika und Takato starrten befremdlich zur Tür. Dann, plötzlich, schlang er ihre Arme um sie und heulte: "Ich hatte ja sooolche Angst!"

/Na endlich, das wurde aber auch Zeit. Jetzt kann ich mich endlich in aller Ruhe an ihn ranmachen. Es sei denn... Moment mal? Was wird das jetzt wieder?/
 

Es machte ,PLOFF' und er hielt plötzlich eine rote Katze in seinen Händen, die laut fluchte.
 

"WAS SOLL DENN DER SCHEIß SCHON WIEDER, SIND WIR VIELLEICHT IN ,FRUITS BASKET', ODER WAS? SEH ICH AUS WIE KYO SOMA? (Jetzt ja ^.^) DAS IST DAS FALSCHE ANIME! HALT DICH GEFÄLLIGST AN DEN PLAN, WENN DU SCHON EIN CROSSOVER SCHREIBST!

NA WARTE! WENN ICH DIESE DRITTKLASSIGE FANFIC-SCHREIBERIN IN DIE FINGER KRIEGE, DANN..." (*hüstel*, ich glaube, ich verreise mal schnell...)
 

Tuh bi Gontinjud...
 

So, dafür, dass ich so lang net geschrieben hab, is des Chap jetzt regelrecht lang geworden. Einen lieben Dank an alle meine Kommie-schreiber und auch an mein Namensschwesterchen Ayndra, die mich regelrecht gezwungen hat, so schnell wie möglich weiter zu schreiben.

Noch eine Sache zu Carl, bevor er mich verklagt. Ich weiß, ich tue ihm mit der Bezeichnung ,Pseudo-Drachentöter' Unrecht, immerhin hat er wirklich 2 Drachen getötet: Der erste ist beim Versuch den Gnom zu fressen auf einem von Regen nassen Dach ausgerutscht und auf nem Zaun aufgespießt worden und der andere hat eine Schaufel quer in den Rachen gekriegt, die hochgeflogen ist, weil Carl während des Flüchtens (man beachte die Verwendung des Genitivs!) auf sie drauf getreten ist. Man sieht also, er ist der Inbegriff von Mut-, äh... Furchtlosigkeit.

Was den Genitiv betrifft: Immer schön in solchen Fällen den zweiten Fall verwenden, nicht den Dativ, denn wie heißt es doch so schön: ,Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'

n_n Vampyre_Martini hat gesprochen! (Hough!)

Eine Zugfahrt, die ist lustig???

5.September.

Die Meute hatte sich am Gleis Neundreiviertel eingefunden und beäugte misstrauisch den überdimensionalen, schwarz und rot angepinselten und auch sonst recht suspekt aussehenden Haufen Blech, der ihr Fortbewegungsmittel darstellen sollte.

"Wie sollen wir in dem Ding mitfahren und am Ende in einem Stück wieder rauskommen?", fragte Rika geschockt.

"Was denn, der Hogwarts-Express ist einer der luxuriösesten Züge, den die Zauberwelt kennt!"

Der Möchtegern-Riese Hagrid stand neben ihnen und betrachtete die Lok mit einigem Stolz.

/Scheiße, müssen die Zauberer arm sein.../

"Mann, dagegen sieht der alte Ferrari von meinem Vater ja besser aus...", bemerkte Alice und bestätigte damit Rikas Gedanken. Zumindest wenn man davon absah, dass ihr Vater ein Computerspezialist und Programmierer war, der einen Haufen Asche verdiente. (Asche auf sein Haupt *lol*)

"Bevor oder nachdem er ihn geschrottet hatte?"

"Natürlich nachdem. Das Ding sah aus..."

"Wie eine zusammengedrückte Coladose, ich weiß. Das erzählst du mir jedes Mal."

Wider erwartend hatte der notgedrungene Begleiter der Tamer sich doch noch als nützlich erwiesen: Er gab einen prima Packesel ab. Zumal Jen auch noch 20 Koffer mithatte, allesamt mit den Teletubbies bedruckt (Sorry, ich geh mal schnell Rückwärtsessen *kotz* aah, das tat jetzt gut).

Ryos Koffer stachen auch ziemlich aus der Menge heraus, da er sie mit Aufklebern aus allen Vergnügungsparks beklebt hatte, in denen er jemals Illegalerweise genächtigt hatte, u. a. auch von der Tolk-Schau aus Schleswig-Holstein (Tipp: Solltet ihr da jemals hingehen, parkt bloß nicht mit eurem Auto dort, sonst klatschen die euch einen voll hässlichen Aufkleber an die Heckscheibe. Und wenn ich hässlich sage, dann meine ich das auch!) und vom Legoland aus Dänemark. Henry's hingegen besaß eine Pucca-Reisetasche und die von Rika und Alice waren - wie könnte es auch anders sein - vollkommen Nachtschwarz, sah man von den burgunderroten Pentagrammen ab.

Um es mit den Worten von Anne Rice zu sagen: die Farbe des Blutes, nicht des Weines.

Und Takato... nun, um ihn hatte sich schon wieder ein halber See gebildet, da er einfach nicht aufhörte, zu auszulaufen, weshalb ihm eine Wagenladung Taschentücher hinterher getragen wurde.

Nein, er hatte nicht seine Periode, sondern war ,leicht erkältet'.

Soll heißen, seine Nase hielt sich für einen Wasserfall. Da aber noch keine Binden für das Gesicht erfunden wurden und Rika jeden, der versucht hätte, oder besser hatte, ihm Tampons in die Nase zu stecken, in Stücke gerissen hätte, musste das Problem auf traditionelle Weise gelöst werden - warten, bis es aufhört.

Sein Verbrauch an Tempos hatte eine sagenhafte Menge von 3 Stück pro Minute angenommen. Was die restlichen Nebeneffekte einer Infektion betraf, sobald er nieste hätte man mit dem daraus resultierenden Regenden die gesamte Sahara bewässern können und man würde es auch noch bis mindestens in dieses Gebiet hören.

Gegen das Erdbeben, das er auslöste, war Godzillas Trampeln wie das umsichtige Tänzeln einer Ballerina (Godzilla im Tütü, das will ich seh'n, haha ^.^).

Nur Gott wusste, wie katastrophal die Ausmaße gewesen wären, hätte er auch noch Husten gehabt.

"Sagt mal, was ist eigentlich mit unseren Digimon?", fragte Henry so aus dem Blauen heraus.

Rika und Alice grinsten heimtückisch.

"Luftpost!"
 

Einige Kilometer über London.

Eine kleine Eskorte aus Magiern flog über die Stadt hinweg, in ihrer Mitte schwebten vier Digimon und eine große Kiste mit der Aufschrift ,Fragile', in welcher sich ein tobendes Cyberdramon befand. Nichts Neues also. Sie waren an Seilen festgemacht und wurden von einer Horde Hoppsproß durch die Luft getragen (Ich versuch ein Bild von denen zu finden, da ja nicht von jedem verlangen kann die neueren Pokémon Folgen gesehen zu haben oder die Spiele zu besitzen. Ich selber guck's auch scho lange nicht mehr, seit klar ist, dass zwischen Misty und Ash wohl erst in einer halben Ewigkeit was laufen wird, womit die ganze Spannung kurz gesagt im A**** ist, zumal Misty in der Hoehn-Staffel nicht mal vorkommt! Laaaaangweilig!). Doch das Getobe war noch zu ertragen, ganz im Gegensatz zu dem Gemecker eines gewissen anderen Digimons.

"Nicht zu fassen," echauffierte sich Renamon, "das wir so weit in unserer Würde sinken müssen, dass wir schon auf Pokémon angewiesen sind. Ich hab ja gleich gesagt, lasst uns diese dämlichen, sklavisch veranlagten Viecher auslöschen, diese elenden Masochisten lassen sich sogar freiwillig in diese winzigen Bälle sperren, das ist doch..."

"SCHNAUZE RENAMON!", drang es von allen Seiten.

Grummelnd gab das gelbe Datenwesen sich noch immer nicht geschlagen.

"...und wie die erst in der Luft rum schwuchteln, nicht zu fassen."

"Besser als wenn du auf dem Boden rum schwuchtelst," gab Terriermon gereizt zurück.

"Du hast Glück, dass die Reichweite meiner Pfoten nicht bis zu dir reicht, sonst hättest du meine spitzen Nägel zu spüren bekommen."

"Du und deine dämliche Maniküre!"

"Es heißt PEDIKÜRE! P-E-D-I-K-Ü-R-E."

"Mumantai...", erwiderte Terriermon, sein chinesischer Rat in allen Lebenslagen, dessen Bedeutung ihm allerdings selbst kaum klar sein dürfte. (Erschlagt mich nicht, wenn ich's falsch geschrieben habe...heißt soviel wie ,cool down', glaube ich. Ist schon etwas her, dass ich die Serie gesehen habe.)

/Womit hab' ich das nur verdient?/, fragte sich Nymphadora Tonks innerlich stöhnend.

"Das ist alles nur deine Schuld Lupin!", fauchte sie ihren Nebenmann an, "Du musstest ja unbedingt damals was mit dieser Japanerin anfangen."

Remus pfiff unschuldig ein kleines Liedchen vor sich hin.

Guilmon sagte gar nichts zu dem Disput, es grinste nur vor sich hin und freute sich wie ein Kleinkind oder ein Gehirnamputierter über diese lustige Art zu reisen.

Okay, es war das Letztere.
 

Kaum hatte die Gruppe den Zug betreten, fing das Ding an, ziemlich zu wackeln.

"Wir bewegen uns!", kreischte Jen entsetzt.

Rika und Alice: "Schlaumeier!"

"Ich wusste gar nicht, dass Züge seit neuem auf Kopfsteinpflaster fahren...", bemerkte Rika noch, als das Gefährt sich vorwärts in Bewegung setzte, wodurch ihr Takato in die Arme fiel, ein Umstand, den sie sichtlich genoss, solange er sie nicht voll rotzte..

"Ach, das ist der Zug?", antwortete Alice ernsthaft erstaunt, "Ich dachte, wir hätten es mit einem Erdbeben zu tun..."

Die Tamer drängelten sich durch die einzelnen Abteile, vorbei an so einem komischen Rothaarigen mit Sommersprossen, der aus unerfindlichen Gründen seinen Kuchen zu Brei zermatschte (Rüschtig, wir haben es mit einem Exemplar namens Ronus Weasleyus zu tun, welches in eine tiefe Depressiva, ausgelöst durch ein Draco Malfoyus, verfallen ist. Oder kurz, für alle Nicht-Pseudo-Lateiner: Ron kurz vor der 4-ten Klasse, gefrustet durch Dracos Auftreten).

Sie setzten sich letztendlich in das letzte Abteil.

Die Fahrt verlief ziemlich ruhig, bis Jen plötzlich rief: "Da ist ein Monster vor meinem Fenster!"

Ohne zu zögern setzten sich Rika und Alice Kochtöpfe mit Aluminiumbeschichtung auf den Kopf.

"Was wird das denn?", fragte Ryo, der froh war, dass er dank mir auch mal wieder was zu sagen hatte, erstaunt und verwirrt - letzteres schien langsam ein chronischer Zustand zu werden. Nicht, dass er jemals alle Tassen im Schrank gehabt hätte, wie jeder, der ihn in seinem Outfit in der ersten Folge, in der er auftrat, gesehen hatte, bestätigen konnte.

"Die sind wegen den Monstern", kam es im Chor zurück, "die können nämlich Gedanken lesen. Wir schwören's."

"Hä?"

"Hast du noch nie ,Signs - Zeichen' gesehen?"

"Nö... wo habt ihr die Dinger eigentlich her?"

Die Abteiltür öffnete sich just in diesem Moment und eine Frau mit einem Servierwagen kam herein.

"Kesselkuchen, Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen, Schokofrösche; Babyphone, Kochtöpfe oder Alufolie zur Gedankenabschirmung und Aufspürung gegen bzw. von Aliens..."

Wenige Minuten später hatten die anderen lustige Alufolie-Mützchen - natürlich selbst gebastelt - auf und starrten wie gebannt auf das blinkende Babyphon.

Bis Jen schon wieder schrie.

"Jetzt kommt es zum Fenster rein!"

Und herein sprang...

Jürgen Drews, mit einem roten, zum provisorischen Königsmantel umgenähten Weihnachtsmannkostüm, die Gitarre in der Hand und er tanzte während er sang: "Ein Bett im Maisfeld, ja das ist immer frei, Denn es gehört Mel Gibson, und was ist schon dabei, ein Bett im Maisfeld, zwischen Käfern und Pestizid..."

Immer weiter hüpfte er durch den schmalen Gang, auf die Abteiltür zu, um auch noch weitere, ahnungslose und unschuldige Schüler musikalisch zu vergewaltigen, wenn er nicht in die falsche Richtung getänzelt wäre. Und wie bereits erwähnt, unser Chaos-Sextett befand sich im letzten Waggon.

Ein letzter Schrei und weg war er.

"Da ging er hin, der Möchtegern-König von Mallorca..."

Takato blickte bei Rikas Worten auf, das einzige, was er mitbekommen hatte, war das Wort König. Der Rest verschwand in seinem Geschniefe.

"Gnönig? Wo isd ein Gnönig?"

"Ach, nich wichtig..."

Alice blickte Rika fragend an.

"Seid wann ist der denn seinem Kornfeld untreu geworden?"

"Keine Ahnung, es gibt aber das Gerücht, er hatte eine unangenehme Begegnung mit einem Mähdrescher..."

Die Abteiltür ging erneut auf und diesmal standen 2 Halbaffen dort, die erstaunlicherweise reden konnten. Zumindest wenn man das merkwürdige, kaum verständliche, Gegrunze der beiden so nennen konnte.

"Oh. Jetz issa wech..."

"Dabei wollten wir doch noch ein Augotramm haben..."

"Autogramm!", korrigierte Rika erbost. Sie hatte zwar keine Ahnung, wer das war und was diese beiden Kreaturen wollten, aber es waren Jürgen Drews-Fans... und das sagte wohl alles.

"Crabbe, Goyle! Was für Müll habt ihr denn jetzt schon wieder angestellt?", brüllte eine schnarrende Stimme und hinter den beiden Idioten tauchte ein bleicher und blonder Junge auf.

"Pseudo-Vampir!", brüllten Rika und Alice gleichzeitig. Sie krallten sich die Alu-Mützchen von Jen und Ryo. "Origami-Geheimtrick 327! Alu-Kruzifixe!"

Innerhalb wenigster Sekunden hatten sie sich Original-Kruzifixe gebastelt, sogar mit Mini-Alu-Jesus dran.

"Sieh mal einer an, ich wusste gar nicht, dass seit neuem Schlitzaugen in Hogwarts aufgenommen werden.", meinte der Sohn des ,Voldemord-in-den-Arsch'-kriecher mit einem verachtenden Blick auf die Truppe, "Was ist passiert, hat Hogwarts nicht genügend Geld um das Personal zu bezahlen und schmuggelt neue Billigkräfte unter dem Tarnmantel der Schülerschaft ein? Oh, ich vergaß, die Hauselfen müssen ja gar nicht bezahlt werden. Ihr wärt ohnehin zu ungeeignet fürs Arbeiten gewesen..."

Die Rothaarige nahm das riesige Risiko auf, ihren Gedanken-Kochtopf vom Kopf zu setzen und ihn Draco Malfoy um die Ohren zu hauen.

"Denk dir mal ein paar neue Sprüche aus und klau nicht die deiner Mutter!"

"Das war mein Vater, der das gesagt hat."

"Deine Mutter ist gleichzeitig dein Vater? Du bist das Kind des ,ES' von Stephen King? Wie widerlich..."

"Jetzt wird's krank! Aber was ist auch anderes zu erwarten, von Leuten, die Alufolie und Kochtöpfe auf dem Kopf tragen? Warum tragt ihr die eigentlich?"

Takato setzte gerade zur Antwort an, als er derart heftig niesen musste, dass sich Malfoy und seine Kumpanen im nächsten Moment in einem gigantischen Schleimnetz gefangen sahen.

Dieser dämpfte auch ihre unflätigen Beschwerden, während die Slytherins den Rückzug antraten.

"Klasse Takato! Spidey wäre stolz auf dich gewesen!" (<-Rika)

"Wer isd dnen Schpeidie?"

"Spiderman!"

"Oh..."

/Gott sind das alles Dilettanten...wenn die paar Leutchens, die wir bis jetzt getroffen haben schon so nen Vollschuss haben, wie wird dann erst die Schule?/, reflektierte unsere heimliche Favoritin, Teilzeit-Erzählerin und Hauptfigur.

Da sprang Thomas Gottschalk unter einer der Sitzbänken hervor und fragte in die imaginäre Kameralinse mit seinem Mikro: "Wie wird es weitergehen? Werden Crabbe und Goyle den Schleim wohl jemals wieder aus den Harren kriegen oder werden sie die Nachfahren von Severus Snape? (Snape in fett, doppelt und hässlich, versteht sich. *ihr Snape-Schatzi vor dem bösen Einfluss von sich selbst beschütz* Was Draco betrifft - der kann an dem Schleim nur gewinnen. a) Er muss zum Schleimen nicht mehr so viel eigenen produzieren b) Er spart Haargel und c) Schleim ist das ultimative Gleitmittel, wenn man anderen in den Arsch kriechen will) Was wird den Tamern in Hogwarts bevorstehen? Was zur Hölle hat das Puschel-Wuschel damit zu tun? Was ist überhaupt ein Puschel-Wusche und weshalb sollte man es suchen? Was für Drogen nimmt die Autorin? (keine! *beleidigtguck*) Wann wird sie endlich ihre Mathe-Hausaufgaben machen?(Scheiße, die sollte ich doch bis morgen fertig haben O.O) Und wer wird das nächste Opfer ihrer Hirn-zu-Matsch-mach-Attacken? (Jeder) Warum hat Rika sie noch nicht umgebracht? (Weil sie nicht weiß, wo ich wohne...Tihi ^^) Das alles und noch viel mehr in der nächsten Kapitel-Episode von ,Auf der Suche nach dem Puschel-Wuschel'...brandheiß und naaagelneu! Doch vor allem sollte man eine Frage klären: Wann wird Rika Takato endlich gestehen, dass"

Weiter kam das ,Wetten Dass'-Blondchen nicht, denn Rika hatte ihm bereits das Mikro in die Kehle gerammt.

"Wetten, Dass...du nicht mehr lange lebst?", fragte sie mit Mörderblick, zu gut nur, dass sie nicht Scott Summers bzw. Cyclops hieß.

"Was sollst du mir gneste'en?", näselte Takato dazwischen.

Sie fauchte zurück: "Dass du ne Triefnase bist!"

"Bin ich nicht...", jammerte er mit triefender Nase.

Und Thomas Gottschalk folgte den Wegen des Jürgen Drews.

Oder besser seinem Ausgang.
 

Tuh bi Gontinjud...
 

Das war's mal wieder. Sorry, dass es etwas gedauert hat, aber ich hatte ein kreatives Tief. Erstaunlich nur, dass ich da kurz nach einem Bollywood-Film wieder raus gekommen bin. Fragt nicht, wie ich Samstag morgen ausgesehen habe, total verquollen und verheult. Die Sache mit Remus und der Japanerin wird in Kapitel 7 geklärt. Und das nächste wird in einer Tagebuch-Schreibweise sein, bevor dann endlich geklärt wird, was es mit dem Puschel-Wuschel auf sich hat. Bisch dahin - Severus! Äh, Servus! ^.^°

Das geheime Tagebuch der Rika Nonaka oder Dinge die keiner wusste

Sorry, der Anfang ist nicht so berauschend, aber ich muss erst mal wieder in die Story kommen. Diese Klammern: () gelten ab jetzt als Rikas Kommentare bzw. Storyhinweise und diese: [] sind meine persönlichen Kommentare.
 

~*Zwei Jahre später*~
 

Rika lud ihren Koffer ab und streckte sich. Endlich wieder Hogwarts! Und vor allem gab es endlich Einzelzimmer, da Dumbledore einsah, dass die Gemeinschafts-Schlafsäle unzüchtige Schüler in der Paarungszeit (auch Frühling genannt) keineswegs von ihren nicht gerade jugendfreiem Treiben abhielt und das für die Naiven und Unaufgeklärten der Schülerschaft - siehe Takato - verheerende Schäden auf die Psyche haben könnte.

Sie begann gerade mit Auspacken als schlagartig das Portrait, das ihre Tür bildete, aufschwang und ein gehetzter Schüler eintrat.

"Oh mein Gott Rika, komm schnell, das ist ein absoluter Notfall! Das Ende meines Daseins! Armageddon!!!"

Lässig drehte die Rothaarige sich um und entgegnete sarkastisch: "Wieso? Wurde 'Sex and the City' abgesetzt?"

Harry Potter, Mädchenschwarm, Jungenschwarm und Schwarm von ganz Hogwarts, mit Ausnahme einiger sich sträubenden Slytherins, gestikulierte wild mit den Armen und seine tiefgrünen Augen funkelten aufgeregt. Sein Haar war schwarz und wuschelig wie immer und verdeckte kaum seine blitzförmige Narbe, über deren Ursprung jeder Bescheid wusste, auch wenn die meisten es in einer kollektiven Massensuggestion erfolgreich verdrängten.

Worüber nicht jeder Bescheid wusste: Er war gleichzeitig führendes Mitglied der Hogwarts-Schwulengemeinde, von der keiner wusste, aber jeder redete.

"Nein, verflucht, es ist wirklich wichtig!" entgegnete Dumbledores Goldjunge, griff die Japanerin am Arm und schleifte sie gewaltsam aus dem Zimmer.

Rika seufzte.

Eigentlich hatte sie sich auf ihr drittes Schuljahr gefreut.
 

//STOPP! An dieser Stelle fragt sich doch der Aufmerksame Leser garantiert: woher kennt Harry Potter ausgerechnet eine Japanerin wie mich, wo ich doch auch noch ganze 3 Klassenstufen unter ihm bin.

Um ehrlich zu sein: Ich habe keine Ahnung, wie ich da rein geraten bin. Ich platzte zufällig in eine Sitzung der AGW, dieser streng geheimen Untergrund Organisation namens "Anonymous Gay Wizards", die bereits von der, wie ich mittlerweile zugeben muss ZWEITKLASSIGEN Fanfictionschreiberin erwähnt wurde.

Da man mich immer noch für einen Kerl - und Takato natürlich für ein Mädchen - hielt, wurde ich herzlichste aufgenommen.

Bis dieser dämliche Irrtum geklärt war, gingen 4 Monate ins Land und ich hatte mich längst mit Harry angefreundet, der als einziger mitgekriegt hatte, das ich ein Mädchen war. Na ja, zumindest nachdem Hermine es ihm erzählt hatte. (Gott sei Dank war ich nie sein Typ!)

Und als könnte es nicht schlimmer kommen: Jen hatte sich mit den Mädchen hier in Hogwarts bestens angefreundet und quatschte mich jeden Abend mit dem neuesten Klatsch und Tratsch zu.

Leider Gottes ist Mord strafbar und ich spärte mir meine Anschläge ohnehin für Vampyre_Martini auf - die bislang, wie man lesen kann, ja leider fehlschlugen, denn diese nervige Animexxlerin quält ihre Computertastatur noch immer mit ihren Ein-Finger-tipp-System.

Worunter ich am meisten zu Leiden hatte aber... nun, das werdet ihr später noch herausfinden.\\
 

Was mal wieder keiner wusste, da diese Schule ja wirklich nur aus Dilettanten bestand: Als Harry die Tamerin mit sich zog, fiel dabei ein kleines Büchlein herunter, das sie gerade ausgepackt hatte.

Ein kleines Buch aus schwarzem Leder, ursprünglich mit der goldenen Schriftverzierung "Diary", die jedoch strikt von einem Sticker mit der Aufschrift "Touch it and you'll die!" überklebt war.

Als es mit dem Buchrücken auf dem Boden aufschlug, und über heftige Kreuzschmerzen klagte, waren wie zufällig die ersten Seiten sichtbar geöffnet.
 

~Sonntag, 5. September
 

Wer jetzt denkt, ich fange mit so nem Scheiß wie "Liebes Tagebuch, der Tag heute war ja sooo toll" an, der hat sich gewaltig geschnitten. Ich hasse Tagebücher!

Aber das Teil hier wurde mir von einer gewissen Person geschenkt, die ich einfach mal mit T. bezeichne. Und da Takato...

NA GROßARTIG! ERSTE SEITE UND SCHON SÄMTLICHE PRINZIPIEN FÜR'N AR***!!!

Ich schwöre, wenn das hier irgendeiner liest, dann kriegt er die schrecklichsten Todesqualen aufgebrummt, bei denen selbst Luzifer kreidebleich würde.

Und das meine ich Ernst! *deathsweetsmile*

Wie dem auch sei, da T. mir das Ding geschenkt hat und nur ein vollkommener Idiot oder die Hauptfigur eines Bollywood-Films so bescheuert ist jemanden zu kränken, auf den man steht, musste ich ja wohl oder übel das Ding direkt vor seinen Augen benutzen, sonst hat's ja keinen Sinn.

Das mag vielleicht ein Tagebuch sein, aber es ist ein Tagebuch im Rika-Style. *Psychopathenlacheeinschieb*
 

Oh, Gott, jetzt hab ich schon einen Schaden. Muss wohl an der Gesellschaft liegen! *zuJenrüberlunz*
 

Zudem ist mir Scheiß-langweilig. Die hätten ruhig mal ein paar interessantere Dinge in die Landschaft stellen können, so dauert die Zugfahrt ja ewig! Ich meine, so ein kleines Kernkraftwerk am Rande wäre doch mal ganz nett, oder?

Satan hat Alice' Gebete erhört: T. hat aufgehört mit niesen! Es wäre etwas unangenehm gewesen, eine Mauer um ihn aufzubauen. Ich hatte ohnehin den Zement vergessen. Die Ziegelsteine waren ja wohl schon schwer genug!

Stopp. War das gerade ein DORF? Und das mitten in der Pampa? Strike! Wir sind da!
 

Sind wir doch nicht. *grummel*

So ein paar Idioten namens Fred und George Weasley haben Fata-Morgana-Rauchbomben aus dem Fenster geworfen. Oberdoppelriesenmist! (Ob mich jetzt wohl Bernd das Brot verklagt?)

Jen hat gerade angefangen zu lesen. Zumindest vermute ich das, ihre Augen huschen in Schneckentempo über die Seiten und in dem Buch gibt es keine Bilder. Das weiß ich, da ich mit Alice zusammen das Buch damals gekauft hatte, weil diese Nervenbatze ein Jahr älter geworden ist - nur körperlich, versteht sich.

Das Buch ist "Das Tagebuch der Laura Palmer", Hintergrundlektüre zu der Serie "Twin Peaks" von David Lynch.

Dümmliches Grinsen von ihrer Seite.

Ah, sieh an, ich glaub sie ist an der Stelle mit dem Pony. Ob ich Jen wohl sagen sollte, dass die Hauptfigur, die da mit ihren 12 Lenzen Tagebuch schreibt, zum Ende hin als debiles, koksendes, nur noch rum poppendes Flittchen endet, das so ganz nebenbei noch von einem Traumbild mit dem 'Furcht erregendem' Namen BOB verfolgt, geschunden und vergewaltigt wird?

Och nö.
 

[-> Geschmiere, da Stift abgerutscht <-]
 

Warum habe ich nur das Gefühl, dass wir gerade gehalten haben?
 

Später:

Da bin ich wieder. Fange ich gerade wirklich halb an, mich mit dem Buch zu unterhalten? Das endet noch in Schizophrenie, ich sag's mir!

Sind vorhin über einen See geschippert, mit dem Rest der Erstklässler. Der Versuch, Jen zu ertränken und an den Kraken im See zu verfüttern, scheiterte.

Nicht nur, dass sie eine übergroße Maus, die sich als ein Junge namens Dennis Creevey entpuppte, mitriss, nein Mr. "Seht-mich-an-ich-bin-ja-so-ein-toller-Held" Ryo Akiyama musste ja hinterher springen und Beide retten anstatt den Anstand zu haben, zu ersaufen. Der Tag wird immer schlimmer!

Jen hat sich dadurch jetzt vollkommen in ihn verknallt. Jegliche Chance, dass sie mit Takato, äh T. zusammenkommt, ist absolut undenkbar.

Der erste Erfolg seit Jahren!!!

Wenn ich die beiden wandelnden Katastrophen jetzt noch verkuppeln kann, bin ich die letzten Sorgen los, die ich noch hatte. Von mir aus können sie sich die Luft dann gegenseitig mit ihrer Anwesenheit verpesten.

Danke lieber Gott, auch wenn du nur eine billige Erfindung der Gesellschaft gewesen sein magst, um das Volk gefügiger zu machen! [@Gott: Nimm's bitte nicht so Ernst, ich möchte keinesfalls in der Hölle einziehen...zumindest kommt das ganz drauf an, wie Luzifer aussieht, hrhr... ^o^]

Im Moment sitzen wir in der großen Halle, bei der man übrigens anscheinend das Dach vergessen hat und sind gerade fertig mit Essen. Zwar wurde mir gesagt, das sei schon richtig so, aber so richtig glauben kann ich das nicht. Die ham ja ohnehin alle einen an der Waffel.

Ich meine: HALLO?

Kaum sind wir da, schleppen die so einen hässlichen, zerfledderten Stofffetzen an, auf 'nem Stuhl und das Ding fängt an zu singen!

SAG MAL GLAUBEN DIE, UNS FÄLLT NICHT AUF, WAS FÜR EINE DISKRIMINIERUNG DAS IST?

WIR MÖGEN VIELLEICHT JAPANER SEIN, ABER WIR HABEN SCHON KAPIERT, DASS DAS EINE ZAUBERSCHULE IST, DA MÜSSEN DIE DIESE BILLIGE VARIETÉNUMER NICHT DURCHZIEHEN, UM DAS ZU ZEIGEN!

Und man stelle sich vor, wir wurden nach dieser Ohrenqual auch noch genötigt, das Ding aufzusetzen. Natürlich habe ich mich geweigert. Am Ende hat das Ding Filzläuse oder zutscht einem das Gehirn aus, so dämlich, wie die hier alle glotzen!

Das ging so lange, bis man mir schriftlich bescheinigte, dass das lediglich ein Hut sei, der auswählt, in welche Klasse man kommt und noch niemand Parasiten jeglicher Art davon bekommen hat, hab' ich mich doch überreden lassen. Das Normalste der Welt halt. Zumindest für jemanden, der gesehen hat, wie Guilmon Motorrad fährt. (Von diesem Schock habe ich übrigens eine Zwangsneurose bekommen = ich bin religiös geworden)
 

Letztendlich durfte ich einem reizenden inneren Monolog eines gestörten Hutes lauschen, der irgendwas erzählte von wegen die Schüler von heute wären immer komplexer und anspruchsvoller und man kann kaum noch feststellen, wer in welches KZ, äh, in welche Klasse geknallt wird, und dass er die Schüler ohne Seele immer nach Slytherin bugsiert hat, aber selbst die haben jetzt eine, BlaBlaBla!

Am tollsten fand ich ja noch die Aussage: "Und dann habe ich noch nicht mal Arme oder Adern um mir die Kehle zu durchtrennen."

*lach* Es gibt noch größere Psychopathen als Henrys kleine Schwester Suzie, wer hätte das gedacht?

Der Hut ist zur Zeit in eine tiefe Depression gefallen, weshalb die Klassenverteilung kurz unterbrochen wird und wir jetzt schon das Essen vorziehen mussten. Jenes Essen, das von der Quantität her wohl für die gesamte Weltbevölkerung gereicht hätte (Und ich habe mich immer gefragt, warum Essensnot in Afrika herrscht).

Hut kommt wieder. Scheint, als hätten die Valium-Tabletten angeschlagen.
 

[Sorry, dass ich grade unterbreche, aber ich guck nebenbei "Sarah Kuttner - die Show" und Sven Schuhmacher bringt gerade Darth Vader bei sein "Sven heals the World/Universe"-Lied bei: "Wir wollen aufsteh'n, aufeinander zugeh'n, voneinander lernen miteinander umzugeh'n..." *vorLachenamBodenkugel* DARTH VADER SINGT! Muhaha...]
 

Noch später als Später:

Durfte mir, nachdem der Hut noch drei Mal in Ohnmacht fiel, weil er an mir scheiterte - eine Erfahrung, die auch Ryo schon machen durfte - meine Klasse selbst aussuchen und ich habe mich für Gryffindor entschieden, das Haus und dem auch T. gelandet ist.

Henry ist bei den Spießern und Klugscheißern geendet: Ravenclaw. Okay, ich geb's zu, er mag vielleicht intelligent sein, zumindest wenn man verstehen würde, was er sagt. Dieser blöde Chinesische-Dorftrottel-Akzent macht einen halb wahnsinnig!

Und ganz Hogwarts war erstaunt, dass Alice ein Weltwunder vollbracht hat, sie ist das erste gut aussehende Mädchen in ganz Slytherin geworden. Die anderen Mädchen sind getarnte Schwule oder jene, die vom Gesicht her aussehen, wie eine Schüssel Hackfleisch. Und Pansy Parkinson hat es besonders schlimm erwischt: Die Hack(fleisch)fressen waren ausverkauft und nun muss sie sich mit dieser Mopsfresse begnügen. Das ist optisch gesehen so was abgedroschen, echt ma. Das geht doch nicht! [Da muss man aufsteh'n, aufeinander zugeh'n, voneinander lernen miteinander umzugeh'n... Sorry, konnt's net lassen XP]

Und was war mit meinem Chaospärchen? Die sind beide in der Klasse für alle, die weder mutig genug sind um in Gryffindor zu landen, zu naiv um als Slytherin und Schwarzmagier zu enden und die zu hohl sind, um als Ravenclaw durchgehen zu können.

Ja, der Hut stellte das fest, was ich schon bei dem ersten Treffen mit ihnen erfahren durfte: Sie sind Restmüll.\\
 

Tuh bi Gontinjud...
 

Wieder eines mehr. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, dass ich Star Wars mit eingebracht habe, aber ich bin vor kurzem zum Fan mutiert. Okay, ich gebe zu, die Tatsache, dass Ewan McGregor den Obi-Wan spielt war der einzige Grund, warum ich Episode I überhaupt angesehen habe, aber das spielt ja keine Rolle mehr. Also lauft mir bitte nicht alle weg, ich werde die FF so fortführen, dass man keinen der Filme gesehen haben muss, um es zu verstehen. Und ich meine, DIE SZENE aus Episode VI kennt ja wohl jeder, oder? Damit bin ich meinen Freunden übelst auf den Keks gegangen, das berühmte "Luke, ich bin..."-Zitat und dann fing ich noch an, jederzeit ohne Grund die Titelmusik zu singen (Pa-Pa Papapapa~Pa, Papapapa~Pa Papapapa~...das ~ Zeichen soll darstellen, dass der vorangehende Vokal gedehnt wird). Es hörte erst auf, als ich Moulin Rouge guckte und nun permanent den gesamten O.S.T. davon herunterdüdele, worunter am meisten die liebe hsy leiden muss. Gomen-nasai!

Le Püschel-Wüschel et les Neulinge

Mit gierigen Augen fixierte die Vampirin ihre Beute... er beachtete sie kaum, spürte nicht die Gefahr. Die Augen leer und der Geist an einem entfernten Ort blickte er nicht einmal auf, als sie langsam auf ihn zutrat und zärtlich mit ihren eiskalten Fingern den Kragen seines T-Shirts nach unten zog, um den Blick auf seine Halsschlagader frei zu legen. Sie seufzte vergnügt und neigte ihren Kopf nach unten, bereit ihre Fangzähne in seinen Hals zu schlagen...
 

... als die Klassenzimmertür mit einem lauten Karacho aufgerissen wurde. Gleißendes Tageslicht fiel auf ihren Körper und in einem letzten Schrei verglühte die Nosferatu zu einem Häufchen Asche.

Alice seufzte, als sie da so in der Tür stand und das Schauspiel miterlebte.

"Jedes mal dieselbe Chose... Henry, kannst du nicht etwas besser aufpassen? Hör auf, die amen Vamps immer gegen ihren Willen zu verführen!"

Henry Wong blickte von seinem Gameboy auf. Was wollte sie denn jetzt schon wieder von ihm? Schon schlimm genug, dass die Vorhänge zugezogen waren, und er kaum was sah, nein jetzt störte man ihn auch noch! Er starrte erst Alice eine Weile verständnislos an, dann fiel ihm der Aschehaufen zu seinen Füßen auf.

"Hier sollte mal wieder gekehrt werden... hab ich eigentlich irgendwas verpasst?"

Die Engländerin seufzte. Er würde wohl nie was mitkriegen.

"Nein, gar nicht," log sie mal so nebenbei, "aber wenn du dich nicht beeilst, verpassen wir die Bekanntmachung Professor Dumbledores!"

"Was für eine Bekanntmachung?"

"Das Übliche: Die Willkommensrede, die Verteilung der Erstklässler in die Häuser..."

"Kein'n Bock auf den Müll", erwiderte Henry wortkarg. Ein Fehler.

Das grausamste aller Lächeln (dessen Patent übrigens Seto Kaiba gehört, weshalb er bei jeder Verwendung noch ein paar Millionen hinzu verdiente) umspielte die Lippen der Blonden, als sie ihren Zauberstab hervorholte und dem Asiaten damit eine Hundehalsband samt Leine zauberte. Und so schleifte sie ihn vergnügt hinter sich her... Henry bekam es mal wieder nicht einmal mit.
 

Rika wurde indes immer noch von Harry mitgezogen. Bis er direkt in der Nähe der Großen Halle abrupt stehen blieb. Sie krachte durch die Fliehkraft bedingt genau in ihn hinein.

"Was ist denn jetzt los?", fauchte die Rotblonde (oder eher Rot-Blond-Gestreifte) gereizt.

"Da!" Harry deutete auf eine Gruppe Slytherins, die an der gegenüberliegenden Wand lümmelten. Ein My abseits von ihnen standen Draco Malfoy und Blaise Zabini, die aufgeregt tuschelten.

"Siehst du?", fragte der Goldjunge gekränkt, "sie unterhalten sich."

"Nun... vielleicht liegt's ja daran, dass sie in derselben Klasse sind? Schon mal daran gedacht?" Aber Rika wusste bereits, dass es sinnlos war. Denn wenn Schwule eifersüchtig waren, dann litten sie unter exzessiver Paranoia.

Bevor Harry empört protestieren konnte, folgten die beiden Slytherins der allgemeinen Fließrichtung der anderen Schüler, die allesamt in der großen Halle Platz nahmen.
 

Professor Dumbledore stand schon aufgeregt vorne am Lehrertisch und beobachtete, wie die Haustische besetzt wurden. Kaum waren ungefähr 96% der Schüler anwesend, fing er auch schon an.

"Ich freue mich, dass ihr auch dieses Jahr mal wieder so zahlreich erschienen seid, trotz der zahlreichen Todesfälle, Unfälle und anderer sonderbarer Vorkommnisse, die natürlich purer Zufall waren.(/Jaaaa, klaaar!/, dachten in diesem Moment sämtliche Anwesenden, bis auf die Erstklässler, die sich eher fragten, in welcher Vorhölle sie gelandet waren, und was sie in ihren früheren Leben falsch gemacht hatten, dass das Karma sie derart bestrafte) Deshalb haben wir vom Zaubereiministerium ein paar Leute geschickt bekommen, die für eure Sicherheit garantieren werden - oder einfach eine Pufferzone darstellen."

Die erwähnten Personen, größtenteils Auroren, Mitglieder des Phonixordens oder beides, sahen noch entsetzter drein als die desillusionierten Erstklässler. Einzig und allein Remus Lupin winkte schüchtern einigen Personen am Gryffindortisch zu, das von Hermine, Ron und Harry, welcher sich zu den ersteren beiden setzte, erwidert wurde. Rika sah peinlich berührt zwischen den vieren hin und her und schluckte heftig: "Jetzt sagt mir nicht, dass ihr diesen Mann kennt."

"Doch, natürlich immerhin war er unser Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste.", kam es prompt von Hermine, die wie immer schneller antwortete als ihre beiden Anhängsel.

Die Tamerin hingegen lachte herzhaft auf. "Verteidigung gegen die dunklen Künste? Ist das euer Ernst? Er hat es ja nicht mal geschafft, sich in seiner Ehe gegen seine Schwiegermutter, geschweige denn während der Scheidung gegen meine Mutter zu verteidigen!"

"Was meinst du denn damit?" Eine Frage, wie sie nur Ron Weasley stellen konnte, kurz nachdem ihm schon wieder jemand einen Eimer Wasser über den Kopf gegossen hatte - irrtümlicherweise hielt jeder seine feuerroten Haare für eine echte Flamme, sodass Ronald Jahre später unter anderem dafür bekannt wurde, dass er den Wetlook perfektioniert hatte.

"Er ist mein Chromosomenspender."

"HÄH?" Gut, offensichtlich konnte man von einem zaubererstämmigen Jungen nicht erwarten, dass er auch nur die kleinsten Grundlagen der Genetik kannte, also musste sie NOCH deutlicher werden.

"Mein wandelnder Genpool, eine meiner bösen anderer Hälften, mein Zwangspädagoge, mein VATER!"
 

Ein allzu lautes Aufkreischen des magischen Gryffindor-Trios blieb aus, da Dumbledore mit seiner Rede fort fuhr.

"Auch dieses Jahr freuen wir uns wieder, ein neues Mitglied im Lehrstand begrüßen zu dürfen...", der Direktor wies ausladend mit seiner Hand auf einen leeren Platz, und bemerkte erst jetzt, dass der neue Lehrer für VgddK noch nicht anwesend war. Wie als hätten sie nur auf ihr Stichwort gewartet, schwangen in diesem Moment die großen Flügeltüren der großen Halle erneut auf und ein vom englischen Sommer durchnässter, ungefähr 30 Jahre alter Mann mit schulterlangen rotblonden Haaren, stützte sich an ihnen ab, hob den Blick, sodass man seine leuchtenden grünblauen Augen erkannte und schritt letztendlich würdevoll den Gang zum Lehrerpodium entlang. Die Jury gab ihm dafür durchgehend zehn von zehn Punkten für die beste Aragorn-"the return of the king" -Imitation. Seine Kleidung war etwas ungewöhnlich (eine sandfarbene Tunika, knielange braune Stiefel und ein gleichfarbiger Mantel), aber längst nicht so auffällig wie Dumbledores normale Garderobe. Und als ob sein Auftritt nicht schon ein richtiger Eyecatcher war, so folgte ihm auch noch etwas, das aussah wie ein roter, Blechmülleimer auf Rädern, welche leicht quietschten. Wenn es nicht unter dem ohnehin recht niedrig angesetztem Niveau der Hogwartsschule gewesen wäre, Science-Fiction-Fans aufzunehmen, so hätten diese sofort Bescheid sagen können, dass es sich dabei um einen Astromech-droiden des Typs R4-P (oftmals liebevoll R4 genannt, da man es leicht für ein Tamagotchi halten konnte: immerhin piepste es!) handelte.

"Darf ich vorstellen? Professor McGregor!"
 

Der neue Professor nahm seinen Platz an der Lehrertafel ein.

"... des weiteren muss ich leider mitteilen. Da der sprechende Hut leider von jemand unwissendem als Putzlappen benutzt wurde und deshalb bis auf weiteres Urlaub in einer angesagten Wellness-Wäscherei macht, habe ich einen Bekannten von mir gebeten, die Auswahl der Erstklässler vorzunehmen. Wir hatten großes Glück, dass er überhaupt einen Tag frei von der Anstalt gekriegt hat, also erwartet nicht, dass Dr. Lecter auch noch für euch singt!"

Man schob eine Bahre auf Rädern vor, an die ein Mann in weißer Zwangsjacke gekettet war, der eine Art Hundekorb trug, nur an die Umrisse des menschlichen Mundes angepasst.

"Den Anfang wird dabei Miss Blackwood-Sumeragi machen, die als Austauschschülerin von Beauxbatons kommt und das fünfte Schuljahr hier belegen wird. Was natürlich nicht der Grund ist, dass sie hier als erste aufgelistet wird, sondern wir konnten uns nicht einigen, ob wir sie unter S oder B auflisten sollten.

Shion Blackwood-Sumeragi trat aus der Masse der Erstklässler hervor, ein junges Mädchen mit olivgrünen Augen und violetten Haaren (Harry tippte sofort darauf, dass sie ein Metamorphmagus sein musste, so wie Tonks) und warf nebenbei dem neuen Lehrer ein anrüchiges Lächeln zu, das nur Rika wirklich auffiel. Sie blieb vor Lecter stehen, der einmal scharf die Luft einsog und dabei deutlich hörbar schnüffelte, bis er meinte: "Ich kann keine Angst riechen... du siehst echt appetitlich aus, weißt du?" Shion, zeichnete mit Zeige- und Mittelfinger einen waagerechten Strich in die Luft und entgegnete dann: "Du willst mich nicht essen."

"Oh, aber ich will dich essen."

Sie legte die Stirn in Falten, fischte aus ihrer neuen Schuluniform ein Büchlein mit der Aufschrift: "Gebrauchsanweisung der MACHT - unter strengster Einhaltung des Jedicodex", schlug das Kapitel 'Gedankenkontrolle' auf und las.
 

~...sollten diese Gedankenmanipulationen nicht funktionieren, so kann es dafür mehrere Gründe geben:

1.) Sind die zu stark, bist du zu schwach!

2.) Ihr Gegenüber ist schon tot.

3.) Ihr Gegenüber ist ein Vorgesetzter, raffgieriger Sklavenhändler, Beides in einem oder ein Geisteskranker~
 

/Schön, dann muss ich mir halt was anderes einfallen lassen.../

Shion zeigte dem Kannibalen einfach ein neonorangefarbenes "Biohazard"-Armband, dessen Aufschrift besagte, dass der Besitzer Midi-Chlorianer im Körper enthalte und daher sehr schwer verdaubar sei.

Lecter gab auf und schickte Shion nach Gryffindor.
 

Als die Auswahl endlich vorbei war, fing der neue Lehrer die neue Schülerin überraschenderweise auf dem Gang ab. Professor McGregor schien recht aufgebracht und gleichzeitig bemüht, so leise wie möglich zu sein.

"Shi-On, was hast du dir dabei eigentlich gedacht? Du kannst doch nicht vor versammelter Schülerschaft, die MACHT benutzen, wir haben immerhin eine GEHEIME Mission! Warum hast du denn nicht gleich ein T-Shirt angezogen mit der Aufschrift 'Jedi-Girl'?"

"Weil ihr es mir verboten habt, Meister! Aber wenn ihr wollt, kann ich es noch anziehen, ich hab's mit!"

"Bloß nicht! Nein, du bewahrst Stillschweigen und reduzierst den Gebrauch deiner Kräfte auf ein Minimum, so lange, bis wir Prinzessin Pucca von Puccaland gefunden haben! Ich will Prinz Garu nicht mitteilen müssen, dass es uns nicht möglich war, seine Verlobte wieder zu finden aufgrund der Leichtsinnigkeit meiner Padawan-Schülerin. Hast du mich verstanden?"

"Ja, Meister Obi-Wan!", gab Shi-On Jinn, Tochter des verstorbenen Jedimeisters Qui-Gon Jinn letztendlich gegenüber ihrem Lehrer kleinlaut bei.
 

Dummerweise rauschte in diesem Moment Rika um die Ecke, die die letzten Worte mitbekommen hatte. "Wer oder was ist ein Obiwan?"

Ewan McGregor, dessen eigentlicher Name Obi-Wan Kenobi auf dem Planeten Coruscant sehr bekannt war, fühlte sich deutlich in die Ecke gedrängt. Er hatte gerade seine Padawan zurecht gewiesen und konnte jetzt wohl schlecht selbst seine Jedikräfte gebrauchen, um das Bewusstsein dieser Schülerin zu beeinflussen. Also blieb ihm nur zu lügen: nicht gerade zivilisiert und kein Zeichen von Anstand, aber der Mission zuliebe...

"Eigentlich haben wir uns nur über den Zustand des Schlosses unterhalten: Meiner Ansicht nach ist die Einrichtung sehr erneuerungsbedürftig und Miss Backwood-Sumeragi meinte, man solle mal zu 'Obi fahrn' - der Baumarkt."

Die Japanerin schien wenig überzeugt.

"Und seit wann spricht man seine Lehrer mit 'Meister' an?"

Diesmal ergriff Shion das Wort, mit etwas handfesteren Argumenten: "Das war ehrlich gesagt so ein Fimmel von meinem Vater. Er ist ein japanischer Emmigrant in Amerika gewesen und besteht darauf, dass unsere Familie die japanische Tugend des Respekts verkörpern sollte; sogar er spricht seinen Vorgesetzten mit Meister an."

"Aber du stammst doch von einer französischen Schule..."

"Mein Vater hat in New Orleans meine Mutter kennen gelernt, und beide sind später nach Frankreich gezogen, weil sie dort besser Kunstgeschichte studieren konnte. Außerdem lieben die Beiden es zu reisen."
 

Rika zuckte mit den Schultern. Sie musste zum Unterricht und außerdem rannten in dieser Schule schon genug Irre rum (die Parvati Zwillinge hatten bei ihrer Ankunft doch tatsächlich indische Versionen von "Pretty Woman" und "Eye of the Tiger" gesungen. Gruuuselig! [Öhm... *beides auf Cd hat*]), da musste sie stich um die Beiden nicht auch noch kümmern.
 

Das Lied "I don't like Monday" nahm dieses Schuljahr für die Drittklässler noch an Bedeutung zu - sie hatten als erste Doppelstunde Pflege magischer Geschöpfe. Wer also Montags Suizid begehen wollte, konnte sich fast sicher sein, dass Hagrids Streichelzoo diese Aufgabe für ihn übernehmen würde.

"So Kinners!", begann der Halbriese fröhlich, dem die von Übelkeit und Todesangst gezeichneten Gesichter seiner Schüler gar nicht aufzufallen schienen, "Ich hab mir heute mal was harmloses (gekünsteltes Lachen aus vereinzelten Ecken) zum Anfang ausgedacht, was für euch un' mich voll neu sein wird. Wir machn so ne Art Gemeinschaftsprojekt. Ich hab' da total neue Arten von magischen Wesen gekreuzt, äh geschickt bekommen und ihr bekommt jetzt alle eins davon, dass ihr die nächste Woche füttern un' seine Eigenarten beobachten werdet.

Hagrid begann mit der Verteilung der merkwürdigsten Wesen, über die selbst Obi-Wan und Shi-On gestaut hätten und die die phantasievollsten Vorstellungen der geisteskränksten Wissenschaftler locker sprengten. Als Rika, Alice und Jen dran kamen, waren nur noch drei Dinger übrig... und eines dieser Wesen war so flauschig-plüschig, dass die beiden Ersteren es freiwillig Jen überließen. "So also, dass hier sinn' ein Glibsch, ein Nuff-Nuff und ein Puschel-Wuschel. Viel Spaß damit." Die drei Mädchen wussten nicht, was sie schlimmer fanden: mit potenziellen Gefahrenquellen ausgestattet zu werden oder Hagrids mangelndes Talent bezüglich der Namensgebung. Das Puschel-Wuschel, das Jen in der Hand hielt, war ein rotes pelziges Etwas, das keine Augen besaß und auch sonst aussah, wie eine Puderquaste, sah man von den runden, schwarzen Knäueln ab, die es "oben" besaß. Bereits nach kurzer Zeit fanden sie heraus, dass es als bevorzugte Nahrung chinesische Nudelsuppe fraß und dazu neigte, herum zu hüpfen. Jen war geradezu hingerissen. Alice war auch vollkommen zufrieden mit ihrem Nuff-Nuff, das nichts anderes war als ein Igel, der statt Stacheln schwarzen Pelz hatte und unter massiven Schuppen litt. Tatsächlich überlegte sie bereits, das Wesen allein aufgrund seiner Farbe zu adoptieren und Luzifer zu nennen. Rika war weniger begeistert, von ihrem Haustier. Wie bei diesem Namen nicht anders zu erwarten, sah es aus wie ein Haufen Schleim, den man an irgendwelchen unsäglichen Stellen abgekratzt hatte, mit zwei doch recht goldigen schwarzen Knopfäuglein und einer blaugrünen Farbe. Glibsch war wahrscheinlich eine Kreuzung aus einer Amöbe und einer Schnecke, jedenfalls liebte es geradezu, auf Rikas Schulter zu sitzen und dort glucksende Geräusche von sich zu geben.
 

"Muss das Vieh denn wirklich so anhänglich sein?", klagte sie laut im Gryffindor-Gemeinschaftssaal, gegenüber Hermine, als eine Stimme hinter ihr ertönte: "Da hast du meine Viecher noch nicht gesehen!"

Beide Mädchen drehten sich um und erblickten Shion, die an ihrer Schulter zwei, sowie am Bauch und an einem Bein je ein handtellergroßes, mit Stacheln besetztes Kügelchen kleben hatte, die dort hafteten, weil sich ihre Stacheln in der Haut fest bohrten. Rika bekam sofort glitzernde Augen, als sie nachhakte: "Tut das so richtig weh?"

"Es geht... schlimmer ist, dass die Dinger mit einem sprechen. Kugeltratsch! Gibt es schlimmeres? Und dann regen sie sich noch auf, dass man nicht richtig riechen würde!"

"Waschen hilft!"

"Nein, eben nicht. Die stellen ungefragt meinen Chemiehaushalt im Körper um, so eine Frechheit! Zu schade, dass ich sie nicht verklagen kann... Und Nachts lassen sie einen erst Recht nicht schlafen, weil sie dann immer runter purzeln und so lange fiepen, bis man sie aufhebt."

Hermine wurde langsam etwas argwöhnisch: "Und die hat echt Hagrid gemacht?"

"Wieso Hagrid? ACH SO! Ja, sicher... hat aber irgendwie den falschen Zauberspruch benutzt und das Vieh vervierfacht. Schlimm, was?" Auch wenn ihr Meister sie nicht zum Schweigen verpflichtet hätte, so hätte Shion kaum die Lust dazu gespürt, den beiden Zauberinnen auf die Nase zu binden, dass diese Dinger eigentlich Saatkugeln von einem Planeten namens Zonama Sekot waren und dass aus denen ein Raumschiff gebaut werden sollte, wenn sie erst reif waren. Bis dahin verhielten sie sich wie Kletten... oder schlimmer.

"Wie hat er die Spezies denn genannt?" Mrs. Neumalklug war offensichtlich noch immer nicht ganz zufrieden.

"Öh... Stachelbälle?" Etwas kreativeres fiel der angehenden Jedi partout nicht ein, dafür traf sie damit aber genau Hagrid Sinn für schlechte Namen und die beiden Gryffindor-Mädels gaben Ruhe.
 

Tuh bi Gontinjud...
 

Schön, jetzt hätten wir geklärt, was das Puschel-Wuschel ist. Und die Saatkugeln musste ich einfach erwähnen (Aus Greg Bears "Planet der Verräter")! Die Dinger sind so geil, aber das werdet ihr später noch lesen. Ich weiß, es hat lang bis zu diesem Kapitel gedauert, aber ein bevorstehendes Abi fördert auch nicht grad die Kreativität...
 

Und das war der siebte Streich, doch der achte folgt nicht sogleich...