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Guilty

Schuldig - Kann ich es je wieder gut machen?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
FROHE OSTERN!

Ein kleines Ostergeschenk von mir an meine Leser. Wurde nach über einem Jahr auch Zeit. Tut mir leid^^°°


Vorweg noch ein Dank an Guave_Lexi für ihr Anfrage, wann und ob Guilty weitergeht. Das hat mich noch um einiges mehr motiviert, mich dieses Jahr wieder dran zu setzen. Ich hatte es ohnehin vor, zu Ostern und Pfingsten, denn die Uni hält mich immer noch in ihren Klauen. Und ich hab so lange nicht mehr an der Story geschrieben, dass ich vergessen hatte, wie viel ich schon für Kapitel 40 vorbereitet hatte! Wow.
Noch mal für alle: Versprochen ist versprochen – ich werde Guilty niemals abbrechen, nur abschließen. Es tut mir leid, dass es so lange dauert. Ich bemühe mich wie immer um mehr Kontinuität. Komplett anzeigen

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Flucht nach vorn

 

 

 

 

Aufregung, Nervosität, Angst – der Körper kann das nicht unterscheiden. Manchmal ignoriert man das. Aber… Man soll doch auf sein Bauchgefühl vertrauen. Wenn dein Körper sagt, lauf – dann lauf.

 

 
 

Wie sich herausstellte, hatten sie mit ihrer Vermutung Recht gehabt. Es gab nur einen Ort, wo Anna Ivanow sicher verborgen werden konnte. Die dicken Kerkermauern würden die Schreie dämpfen und die Abtei war weit genug von Japan entfernt. Anscheinend hatte man gewusst, dass sich Tala schon längere Zeit nicht mehr in Russland aufhielt. Aber das war auch nicht weiter verwunderlich.

Zwar fragten sie sich noch immer, womit sie Boris so konkret verärgert hatten. Aber sein Motiv für Babuschkas Entführung lag wohl eher in ihrer bloßen Existenz. Vielleicht hatte er ihr letztes Turnier durch die gesteigerte Öffentlichkeitsaufmerksamkeit auch als Provokation gedeutet.

Jetzt jedenfalls lagen Tala und Kai mit der Nase voran im Dreck, etwa 200 Meter Luftlinie noch von der Abtei entfernt. Der Wind hatte sich zu ihren Gunsten gedreht, falls es Wachhunde gab – damals hatte es vereinzelt welche gegeben, alte Petzen – und so standen sie im Gegenwind und ihre Fährte konnte nicht aufgenommen werden.

Tala schien auf seiner Zunge herumzukauen. Kai sah ihn von der Seite an, während der Rotschopf ihr Ziel durch einen Feldstecher betrachtete. Kai tat dasselbe, aber durch ein Zielfernrohr an einer Snaiperskaja wintowka Dragunowa.

„Was überlegst du, Yura?“

„Ich überlege, was ich will und was ich brauche“, murmelte der Rotschopf langsam und nachdenklich.

„Und was willst du?“

„Wieder eine friedvolle Seele.“

Kai schnaubte leise mit einem harten Schmunzeln: „Und was brauchst du?“

„Eine größere Waffe.“

„Kannst du kriegen.“

Sie hatten ein ansehnliches Waffenaufgebot mit sich geschleppt, und das nicht nur um Eindruck zu schinden. Kai griff hinter sich und holte einen alten Lageplan der Abtei hervor, den sie gemeinsam auf die Schnelle aus der Erinnerung gezeichnet hatten. Sie mussten jetzt vor Ort planen, wie sie ins Gemäuer eindringen konnten. Dabei hofften sie, dass die alten Gänge, die sie als Kinder genutzt hatten, noch existierten.

„Lass uns von Westen anschleichen. Durch die Grube kommen wir in den Klostergarten und von dort durch die Kellerküche.“

„Und wenn dort Kameras sind?“, gab Kai zu bedenken.

„Meinst du nicht, dass Boris damit rechnet? Vielleicht wollte er uns auch einfach herlocken, um uns … über den Haufen zu schießen?“

„Das würde bedeuten, dass Babuschka längst tot ist, Yura. Und daran will ich nicht denken. Außerdem quält mich Voltaire zu gerne, als dass er mich allzu früh umbringen würde.“

Der Silberhaarige schluckte. Das hieß aber auch, dass er nicht davor zurückschrecken würde, sowohl Babuschka als auch Tala abzumeucheln. Instinktiv griff er nach Talas Hand.

„Tu bitte nichts Unüberlegtes.“

„Selbes gilt für dich, kapiert?“

Sie hielten ihrem gegenseitigen intensiven Blick stand. Dann ergriff Tala wieder das Wort:

„Da. A din speridie i adin wsadie. Dawai.”

 

 
 


 

Max kippelte unruhig auf seinem Stuhl. Kurz traf sein Blick auf den von Ray, aber beide sahen rasch in eine andere Richtung. Keiner von ihnen mochte sich so recht auf den Unterricht konzentrieren. Max ließ seinen Blick schweifen: Jeder wirkte auf seine Weise angespannt: Kenny nahm häufig seine Brille ab und putzte die Gläser, seine Lippen dabei fest aufeinander gepresst. Ray spielte mit einem weiteren Bleistift, nach dem er den ersten allen mit der Kraft seiner Finger in der Mitte durchgebrochen hatte. Und auch jetzt zitterte seine Hand vor Anstrengung, die vielen Fingergelenke wurden schon wieder weiß. Tyson starrte seit geraumer Zeit in sein Textbuch, aber er las nicht; seine Augen bewegten sich nicht. Max fing an auf seiner Lippe zu kauen. Er versuchte nachzuvollziehen, wie sie von ihrem Höhenflug nach dem Turnier so tief hatten fallen können. Es war doch alles prima gelaufen! Selbst ihr Sorgenkind von Teamleader schien sich zu öffnen, sich wohl bei ihnen zu fühlen. Das hatte sie immerhin viel Anstrengung gekostet. Er wollte nicht falsch verstanden werden, sie alle mochten Kai – aber er war nun mal schwierig. Nicht zuletzt wegen seiner Vergangenheit. Dennoch schien nun endlich, nach den vielen Hochs und Tiefs, die sie mit ihm schon erlebt hatten, eine Art von Stabilität einzukehren. Max vermutete, dass es auch etwas mit Lin und Tala zu tun hatte, die Kai ein Gefühl von Sicherheit oder zumindest einem geregelten Tagesablauf gaben. Aber plötzlich scheinbar schien gerade dieser Stabilitätsfaktor namens Tala mit einem Mal alles zerstört zu haben, was sie mühsam zusammengeflickt hatten! Max’ Gedanken drifteten ab zu dem Nachmittag vor zwei Tagen, an dem ihre heile Welt zerbrochen war… Und er trug eine nicht unerhebliche Schuld daran.

 
 

„Passt auf, wir machen das wie Hannibal in der Schlacht von Cannae.“

Kenny hatte das Training bereits initiiert, denn er fand, dass nach dem großen Medienrummel um ihr Team endlich wieder Bodenständigkeit angesagt war und das hieß: harte Arbeit, Schweiß und Tränen. So jedenfalls stellte er sich das in Kais Worten vor.

„Bitte?“

Aber Ray, Max und Tyson begriffen nicht, worauf er hinaus wollte und sahen ihn verständnislos ihn an.

„Hört zu. Es geht um Partnerkämpfe. Wir sollten eine Kesselschlacht trainieren. Natürlich kann es sein, dass schon andere auf eine solche Idee gekommen sind. Aber wenn wir schlau sind und flink, dann können wir ihnen zuvor kommen.“

Kenny sah eindringlich in die Runde.

„Ich seh schon… ich muss euch das Prinzip zuerst erklären. Stellt euch vor, Ray und Tyson kämpfen gegen Max und Kai. Ihr habt in dem einen Kampf gesehen, dass die beiden Elemente Feuer und Wasser – obwohl inkompatibel – dennoch gut zusammen gearbeitet haben. Siegreich. Weil sie ihre Vorteile geschickt genutzt haben. Und wenn wir für diese Doppelkämpfe eine, ja sagen wir, eine allgemeingültige Strategie entwickeln, die uns zur Grundlage jedes Zweierkampfes dient, und die wir variabel auf die Gegebenheiten der Arena und die Fähigkeiten unserer Gegner anpassen können, sind wir immer im Vorteil. Versteht ihr?“

Die Freunde nickten. Aber Kenny sah ihnen an, dass er noch etwas mehr Erklärungsarbeit würde beisteuern müssen.

„Gut. Passt auf: Als erstes müssen wir den Gegner einkesseln.“

„AH! Deshalb ‚Kesselschlacht’!“, platzte Tyson hervor, vor Stolz strahlend, dass er das verstanden hatte. Kenny nickte geduldig.

„Genau. Dizzy, zeig uns einmal die Präsentation. … Danke. Also, wir brauchen eine halbmondförmig aufgestellte Infanterie, flankiert von je einer Kavallerie.“

Ray warf beim Blick auf die Darstellung, die Dizzy ihnen zeigte, ein: „Aber wir sind nur zwei Blades. So wie das da aussieht, braucht man aber mehr dazu!“

Kenny grinste: „Das ist gerade der Trick. Durch Verbesserung eurer Agilitätsringe, die ich aufgrund dieser Strategie an euren Blades vornehmen werde, könnt ihr die Kavallerie vortäuschen. Euer Blade wird so schnell hin und her springen, dass es für euren Gegner wie in einer Fata Morgana so aussieht, als hätte er sich verdoppelt. Und genauso verfährt die so genannte Infanterie: Der Blade eures Partners wird sich im Halbkreis so schnell nach links und rechts bewegen, dass er eurem Gegner eine unbezwingbare Barrikade suggeriert.“

„Also besteht die Strategie aus einem einzigen, großen Bluff.“

Kais Stimme ließ sie alle überrascht die Köpfe heben.

„Ähm, ja“, gab Kenny zu, „aber wir sollten das trotzdem ausprobieren. Auf jeden Fall hätten wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite.“

Kai betrachtete Dizzys Screen eine Weile, dann nickte er langsam.

„Heißt, wir machen es also doch nicht wie Hannibal bei Cannae. Der hat nämlich nicht geblufft. Find ich trotzdem gut, die Idee.“

Kai richtete sich wieder auf, nachdem er sich zu Kennys Laptop hinuntergebeugt hatte. Er musste es ihnen jetzt sagen. Er und Tala hatten Schwierigkeiten, sich unbemerkt von dem Team und der BBA davonzustehlen, um ihre Babuschka zu retten. Sie hatten immer noch keinen Plan. Aber die Zeit drängte. Darum fiel Kai einfach mit der Tür ins Haus.

„Gut, dass du dir so viele Gedanken um das Training machst, Chef. Mir gefallen deine Planungen. Ich denke, die Jungs sind bei dir in guten Händen.“

Sofort horchte Ray auf: „Was soll das heißen, Kai? Wieso klingt das aus deinem Mund so nach Abschied?!“

„Weil es einer ist.“

Talas dunkle, barsche Stimme schnitt Kais Antwort im Keim ab. Wie die Russen es schafften, sich irgendwie immer heimlich anzuschleichen und plötzlich einfach „da“ zu sein, würde den Bladebreakers wohl immer ein Rätsel bleiben.

„Was meinst du damit?“, hakte Max nach.

„Wir müssen gehen.“

„Gehen? Wohin?“

Pures Unverständnis wurde ihnen entgegengebracht. Kai schloss die Augen für einen Moment. Eine Lüge – schnell, eine plausible Notlüge!

„Wir wollten es euch noch nicht sagen. Aber wir haben uns vor längerer Zeit für einen College-Vorkurs an mehreren Hochschulen beworben. Ihr müsst wissen, die Plätze sind rar und auch mit guten Noten kommt man da schlecht ran. Und bevor wir von etwas erzählen, was hinterher vielleicht doch nicht klappt, haben wir geschwiegen“, fing Kai an zu erklären.

Tala stand hinter ihm, mit unlesbarer Miene. Er sprang schnell auf den fahrenden Zug auf:

„Jep. Und jetzt haben wir eine Zusage erhalten. Wir werden für einige Wochen weg sein und-“

Er wurde von Tysons überraschtem Aufschrei unterbrochen: „Ein paar Wochen? Wieso so lange?!“

„Weil es sich um eine Universität in Russland handelt.“

„Um die staatliche Universität Irkutsk um genau zu sein.“

Max machte ein nachdenkliches Gesicht: „Irkutsk? Irkutsk? … Woher kenn ich den Namen?“

„Ihr kennt die Stadt. Ihr seid mal mit einem Helikopter drüber hinweg geflogen. Irkutsk liegt etwa 70 km entfernt vom südwestlichen Ende des Baikalsees“, plärrte Dizzys blecherne Stimme hervor.

„Das ist ja mega weit weg!“, rief Max daraufhin aus.

„Tja… Wir sind Russen, was erwartest du? Irgendwann ist unsere Schullaufbahn auch vorbei und wir sollten uns schon frühzeitig Gedanken machen, wohin wir gehen wollen.“

Tala funkelte Max an. Er war ungeduldig, wollte weg hier. Das kostete ihm alles zu viel Zeit. Zeit, die sie nicht hatten, Zeit, in der sie schon längst in einem Flugzeug oder in der Bahn sitzen sollten, auf dem Weg nach Moskau. Dass Irkutsk als ihre angebliche Universitätsstadt angegeben hatte, war nicht weiter schlimm. Sie waren in Russland, somit ohnehin von Japan und der BBA und Kais Team abgeschnitten. Außerdem wäre es wohl eine zu offensichtliche Lüge gewesen, hätte er die hoch angesehene Lomonossow-Universität in Moskau genannt. Und ihren Zielort hätte er damit auch verraten und ihr eigentliches Vorhaben gefährdet.

„Weiß Dickenson schon davon?“, fragte Ray, der sich immer mehr über diese Zufälligkeiten wunderte.

„Ja. Ich muss euch auch bitten, euch um Lin zu kümmern, während wir weg sind. Wir können noch nicht absehen, wie lange unser Aufenthalt dort dauern wird. Das wird uns erst nach unserer Ankunft mitgeteilt.“

Tala machte sich auf Kais Erklärung hin in Gedanken eine Notiz, dass er noch einen Mailaustausch zwischen sich und der staatlichen Universität Irkutsk sowie einige Anträge fingieren musste.

„Das klingt ja ziemlich hanebüchen“, meinte Kenny und schüttelte den Kopf, „was ist denn das für ne Universität, die euch das noch nicht mitteilen kann?“

„Andere Länder, andere Sitten“, konterte Tala und zuckte mit den Schultern.

„Ach so, und … wenn es uns dort gefällt, bleiben wir vielleicht da“, fügte Kai noch hinzu. Er musste immerhin für den Fall vorsorgen, sollten sie bei dem Rettungsversuch ihr Leben lassen. Er würde unbedingt noch ein Testament aufsetzen müssen, damit für Lin ausgesorgt war.

„Ja, aber… Das ist jetzt wirklich kurzfristig. Seid ihr sicher, dass ihr das tun wollt? Wenn überhaupt, könntet ihr euch doch besser eine Universität hier in Japan aussuchen. Zurück nach Russland geht ihr doch eh nicht mehr.“

Damit hatte Max sich sehr, sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Und aus der hitzigen Diskussion langsam ein böser Streit.

„Wollt ihr uns jetzt allen Ernstes vorschreiben, was wir mit unserem Leben anfangen?! In Russland liegen unsere Wurzeln!“

„Mag sein, Tala“, entgegnete der Blonde, „aber abgesehen davon: einen Vorkurs? Ehrlich? Schau, deine Noten sind jetzt auch nicht grade die besten. Meinst du denn, dass Universität wirklich was für dich ist?“

„Bitte?!“

„Versteh mich nicht falsch, ich meine nur… Ihr könnt nicht in Russland bleiben. Kai, hast du nicht selbst gesagt, dass du irgendwie immer noch verfolgt wirst? Ihr hab doch beide die Schnauze voll von Biovolt. Und dann zurück nach Russland gehen? Hier in Japan hättet ihr mehr Ruhe.“

Max wusste nicht, warum er diese ganzen Dinge aufzählte, aber mitten im Schuljahr für ein paar Wochen das Land verlassen? Ohne zu wissen, was auf sie zu kommen würde? Das wäre doch selbst für Kai und Tala, die ja nun wirklich vor Herausforderungen nicht bange waren, ein ziemlich großer Schritt. Also fuhr der Amerikaner fort:

„Und wenn ihr doch eh hier bliebt, ist doch ein Vorkurs in einer russischen Hochschule irgendwie kontraproduktiv, oder nicht? Tala, du hattest doch am Anfang mit dem Japanischen schon Probleme. Willst du dann wirklich dort auf die Universität gehen? Die Bezeichnungen und alles sind doch sicher anders. So ein Vorkurs nutzt dann doch nichts.“

Jetzt platzte Tala der Kragen.

„Willst du mich verarschen? Ich bin doch nicht dumm! Meinst du, dass wir nicht Lesen und Schreiben gelernt haben in der Abtei?! Deine Argumentation scheint ja wohl eher noch dafür zu plädieren, dass wir nach Russland zurückgehen! Denn wenn wir beide so blöd sind, wie du sagst, haben wir wohl in Russland, unserer Heimat, bessere Chancen!“

Max’ Augen wurden groß: „Oh, nein, das wollte ich damit nicht sagen…“

„Hast du aber!“

Talas Gemüt war überstrapaziert. Die Zeit drängte, und jetzt wurde noch an ihrer Intelligenz gezweifelt? Was erdreistete sich dieser Wurm, der jahrelang am Rockzipfel seiner Mutter gehangen hatte?!

„Ich werde mir weder von dir noch von sonst wem vorschreiben lassen, wie ich mein Leben zu leben habe. Wenn ich jetzt die Möglichkeit habe, wegzugehen, dann gehe ich, wenn mir das so gefällt. Tut mir leid, aber so eine bodenlose Frechheit lass ich mir nicht bieten. Ich werde Kyoto verlassen.“

Vor Wut erregt starrte Tala Max in den Boden. Er hatte seinen Standpunkt mehr als deutlich gemacht. Kai legte eine Hand auf seinen Arm, dessen Adern bereits hervortraten und Talas hohen Puls verrieten. Natürlich schlug sich der Silberhaarige auf die Seite seines besten Freundes.

„Ich hatte euch für verständnisvoller gehalten. Freut ihr euch denn nicht für uns, für die Möglichkeit, die wir bekommen haben? Für eine Zukunft außerhalb des Beyblade-Sports? Für eine bessere Zukunft für uns?“

„Nein, ihr seid egoistisch“, mischte sich jetzt Ray ein. „Was ist mit Lin? Kai, du hast Verantwortung. Hast du das vergessen? Lässt du alles stehen und liegen, lässt du sie zurück?“

„Dafür hat er doch euch, oder nicht? Seid ihr nicht seine ‚Freunde’? Helfen ‚Freunde’ sich nicht gegenseitig? Wie wär’s dann mal mit ein bisschen Hilfe, wenn er direkt darum bittet?!“, fuhr Tala den Chinesen nun an.

„Ihr handelt total unüberlegt. Das sieht gerade dir, Kai, gar nicht ähnlich!“, fand nun Kenny.

„Eben. Ihr könnt euch nicht einfach so aus dem Staub machen, wie es euch passt. Wenn das jeder machen würde, dann wären wir ja die längste Zeit ein Team gewesen. Kai, wir übernehmen zwar gerne die Aufsicht für Lin, aber wir können das auch nicht immer so machen. In einem Team muss man über solche Entscheidungen im Vorfeld sprechen. Sonst könnten wir uns ja gleich jeder um sich selbst sorgen.“

Kai räusperte sich auf Rays Ausführung hin.

„Wenn das so ist… Dann bitte ich euch, nur für eine kurze Zeit auf Lin aufzupassen. Wenn wir wieder da sind, leite ich dann alles wichtige in die Wege, dass ihr euch um nichts mehr zu kümmern braucht. Ihr braucht dann nämlich gar nichts mehr für uns tun. Ich wusste, dass wir uns irgendwann auflösen, aber ich dachte nicht, dass es so schnell gehen würde“, erklärte er ruhig, aber todernst.

„Nein! Sag doch so was nicht! Wir lösen uns nicht auf!“, rief Tyson plötzlich, der den Tränen nahe schien. Er hatte der Diskussion auffällig ruhig und schweigend beigewohnt. Kai konnte von Tysons Gesicht ablesen, wie hart ihn seine Aussage getroffen hatte. Vielleicht hatte er etwas zu harsch reagiert. Jedoch war Kais Loyalität zu Yura und Babuschka, zu seiner Familie, größer als alles andere. Zwar würde es für sie problematisch werden, wenn sie mit den Bladebreakers brachen: Die beste Tarnung und die zusätzliche finanzielle Einnahmequelle würde wegfallen.

„Tyson…“

Wieso ging ihm der Blick des jungen Japaners nur so nahe? Warum konnte er nicht wie sonst auch über dessen Gefühle hinwegsehen und sie so stur wie ein Panzer überrollen?

Die ruckartige Bewegung Talas, der seinen Arm aus Kais beschwichtigender Berührung zog, riss Kai aus seiner Sprachlosigkeit.

„Irgendwann hat alles ein Ende, Tyson. Wenn ihr uns jetzt ein Ultimatum stellt, dann ist das unsere Antwort. Wir kommen doch wieder. Aber wenn ihr uns nicht den Rückhalt geben könnt, oder wollt, dann werden die Bladebreakers ohne mich auskommen müssen.“

„Kai! Du darfst dein Team nicht verlassen!“

Tyson schritt eilig auf ihn zu und griff ihn am Kragen. Trotz aller Scherereien und Streitigkeiten, die sie miteinander teilten, war Kai ihm wichtig.

„… Bitte…“

Der junge Russe erwiderte den flehenden Blick mit einem ernsten.

„Lass uns gehen, Tyson. Selbst wenn wir, was weiß ich, vier Wochen wegbleiben müssen – wir kommen ja wieder. Das Problem ist nur: Wollt ihr uns überhaupt haben?“

„Ja!“

Kai zuckte vor der Lautstärke und der Schnelligkeit der Antwort etwas vor ihm zurück. Er senkte seinen Blick und löste Tysons Hände von dem Stoff seiner Jacke.

„Solange wir wieder kommen können, Tyson, kommen wir wieder. … Yura, wir gehen.“

Er drehte sich von Tyson weg, klopfte ihm im Vorbeigehen noch auf die Schulter. Ein Klaps, ein etwas festerer, freundschaftlicher Druck – dann verließen sie die gemeinsame WG.

 

Max seufzte. Er hatte es doch nur gut gemeint und keinen Streit provozieren wollen. Aber mal wieder hatte sich gezeigt, dass das Gegenteil von „gut“ nicht „böse“ war, sondern „gut gemeint.“ Diese ganze Diskussion und Kais tatsächlicher Weggang hatten vor allem Tyson sehr berührt. Denn er hatte sich zum ersten Mal wirklich mit der sehr realen Möglichkeit konfrontiert gesehen, dass sie als Team, dass die Bladebreakers nicht mehr existieren könnten. Diese Erkenntnis nagte an ihm und Kais Abwesenheit trug nicht zu einer Besserung seiner Gefühlswelt bei. Nur in der Hoffnung, dass es ja nur ein Monat sein könnte, fand Tyson etwas Beruhigung. Aber sie wurden auch ständig daran erinnert, allein zu sein. Noch hatte sich wohl Talas und Kais „Schüleraustausch“ selbst im Lehrerkollegium nicht vollends herumgesprochen.

“Where’s Kai? Max?”

“Sorry, Teacher. I haven’t seen him since the last time I saw him.”

“Oh, and when was that?”

“The last time I saw him … was definitely the time I saw him last.”

 

 
 


 


 

 

Tala blieb stehen.

„Was hast du?“

„Nichts… ich dachte nur gerade…“

Beide blickten nach oben zu den spitzen Zaunpfählen, auf denen sich einst Köpfe befunden hatten. Sie erinnerten sich noch zu gut daran. Wie zu Zeiten von Vlad Țepeș aus dem 15. Jahrhundert hatte Boris damals befohlen, versuchte Ausbrüche und Fluchten mit der Pfählung zu bestrafen. Voltaire kam bei der Verwaltung der Abtei zugute, dass viele Kinder Waisen waren. Die russische Öffentlichkeit fand sich also einem Wohltäter gegenübergestellt, der sich der armen Seelen annahm, und ihnen völlig uneigennützig eine Unterkunft und Ausbildung zugestand. Was hinter den alten Steinmauern geschah, entzog sich jedoch dem Wissen der breiten Bevölkerung. Der hohe Anteil der Waisenkinder, die Voltaire zu seinen Biovolt-Soldaten ausbilden konnte, verhinderte außerdem auch unangenehme Nachfragen. Denn wer vermisste schon ein Waisenkind? In den wenigen Fällen, in denen ein Kind nach einem Fluchtversuch hingerichtet worden war, das Angehörige hatte, wurden diese entweder mit der Erklärung eines Trainingsunfalls und großzügiger finanzieller Entschädigung getröstet.

Aber so aufgespießt, die kopflosen Körper auf einem Haufen, nur die Köpfe, die die Spitzen zierten –  so wollten sie beide nicht enden. Daher hatten Kai und Tala nie auch nur einen Gedanken an eine Flucht verloren. Ihr vorbildlicher Gehorsam hatte sich schließlich auch ausgezahlt: sie durften manchmal im Auftrag von Boris in die Stadt. Besuche bei Anna Ivanov waren ihnen ebenfalls erlaubt gewesen – es wäre verdächtig erschienen, wenn Schüler eines Internats, so wie sich die Abtei selbst bewarb, ihre Verwandten nicht besuchen durften. Jedoch waren die Besuche strikt eingeschränkt, was mit der hohen Masse an Lernstoff begründet wurde. Natürlich lernten die Schüler in der Abtei – aber nicht unbedingt das, was ihre Eltern, sofern es die noch gab, dachten, das sie lernten.

Der Griff um Talas Dragunow festigte sich.

„Komm jetzt“, drängte Kai.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dem Rat meines treuen Freundes Ernest Hemingway „Write drunk, edit sober“ folgend, habe ich mir ein Glas Weißwein zur Gemüte geführt und eine Lakritzschnecke und versucht meine Worte mal fließen zu lassen. (Leider hat die Tatsache, dass ich mich in das vorige Kapitel und in meine Notizen einlesen musste, und dass Wein mich sehr müde macht, dazu geführt, dass ich außer Lesen und die Beschreibung von Cannae nicht viel zu Papier gebracht habe. Also… For future reference: don’t write drunk because you can’t)

Gott ey… ich starrte und starrte auf meine Notizen… und es wollte einfach nicht wie sonst „wie von selbst“ weiter gehen! D:
Jedenfalls lässt sich festhalten: Mit guter Musik geht es voran – ich hör bei „Action-Szenen“ von unseren Lieblingsassassinen immer den Soundtrack von Noir ^^
Ich hoffe ich habe dieses Mal nicht so viele Szenenwechsel geschnitten, die euch verwirren. Eure Kommentare und Hinweise hab ich versucht, so gut es geht einzubauen. Ich meine, dafür schreibt ihr sie ja. Und ich möchte gerne Lehre annehmen :D

Einer hinten, einer vorne: A din speridie i adin wsadie

http://de.wikipedia.org/wiki/Dragunow-Scharfsch%C3%BCtzengewehr
Snaiperskaja wintowka Dragunowa (zivile Bezeichnung) Dragunow-Scharfschützengewehr (russisch Снайперская винтовка Драгунова

Wusstet ihr das von russischen „Dash-cams“? hab ich neulich gesehen… Im Auto Digicams eingesetzt, weil es auf russischen Straßen zugeht wie in Till Schweigers Tatorten. Dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=bFKBWFFsptQ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2015-07-30T10:56:35+00:00 30.07.2015 12:56
Zufällig habe ich vor drei Tagen diese FF entdeckt und ich bin einfach mega fasziniert. Mal davon abgesehen, dass ich die ganze Story in drei Tagen verschlungen habe, weil ich immer wissen musste, wie es weitergeht xD

Eine klasse Geschichte! Wundervoll geschrieben mit viel Spannung und Nervenkitzel!!!
Suchtpotenzial hoch 10!

Darf man mit weiteren Kapiteln rechnen oder hast du die FF abgebrochen? :/ (was ich um Himmels Willen nicht hoffen möchte)

Schreib bitte weiter, sonst dreht mein Gehirn noch amok mit, wie geht wohl weiter? Wird babuschka gerettet, kommen tala und Kai heile raus, kommen die bladebreakers hinter das Gemeinis?
Und, und, und,.....

Schreib bitte, bitte weiter!
Über eine Nachricht würde ich mich riesig freuen :-)

Beste Grüße
Nemesis ^^
Antwort von:  WeißeWölfinLarka
30.07.2015 15:18
Liebe Nemesis,
ich freue mich immer wieder sehr darüber, dass Guilty immer mal wieder von neuen Lesern entdeckt wird. So auch von dir :)
Ich kann dich beruhigen, ich habe die FF nicht abgebrochen, aber ich komme einfach nicht zum schreiben. Als ich das letzte Kapitel hochgeladen hatte, war mir auch noch nicht ganz klar, was jetzt aus Yuriy und Kai wird, und aus Babuschka, und wie ich die weitere Szene jetzt gestalten will...
Aber ich werde allen lesern, sobald wieder was verfügbar ist, eine Ens schreiben.
Vielleicht hast du die Geschichte bis dahin auch nicht vergessen^^°°
(Soviel gesagt: Das Ende habe ich bereits fertig, es fehlen nur noch die Kapitel bis dahin :D)


Vielen dank für deinen herzlichen Kommentar.
LG
Larka
Von:  kylara_hiku_Lamore
2014-08-12T15:37:47+00:00 12.08.2014 17:37
Hallöchen! ich mal wieder und wie immer viel zu spät... .-(

Also Yuri und eine friedvolle seele ? Ja? ich glaub das passiert sicher nicht all zu schnell. =P

neben bei frage ich mich langsam aber doch woher du soviel Ahnung von Waffen hast?? du vertreibst die nicht zufällig am Schwarzmarkt oder? müsst mal einen lästigen Bruder loswerden!! *räusper* nur ein scherz natürlich.

Geschichte mal wieder langsam komm ich mir etwas *unwissend* vor bei dem was du da so von dir gibst aber wenigstens Kai scheint zu wissen wovon du schreibst =)

Eine plausibel Lüge, wo um Himmel willen hat er denn die Idee hergezogen? ich frage mich ob die zwei nicht einfach sagen hätten können dass sie zu Babuschka auf Urlaub fahren um ihr was weis ich beim übersiedeln zu helfen oder so...
aber ja die Diskussion war richtig nett zu lesen vor allem dass ausnahmsweise mal Max ins Fettnäpfchen tritt. das ganze puscht sich ziemlich auf! Kais Satz am ende ist so eigenwillig aber irgendwie finde ich es Typisch ihn typisch für ihn.

Waaahhh bitte schreib doch nicht so was ekliges, ich finde so Köpfe auf dem Zaunpfahl jz nicht wirklich toll mal neben bei hat denn das kein Außen stehender bemerkt? die hängen ja am Zaun oder nicht?

alles im alle mal wieder wunderbar und irgendwie liest sich das immer so schnell bei dir obwohl es so viele Wörter sind! freu mich schon aufs nächste Kapi
lg Kya
Von:  Minerva_Noctua
2014-06-07T15:42:15+00:00 07.06.2014 17:42
Hallo meine Liebe!

Es tut mir furchtbar leid, dass mein Kommi erst jetzt kommt. Wenn ich nicht sofort nach dem Lesen kommentiere dauert es ewig... Ich liebe das Kapitel natürlich und da ich heute eine Klausur geschrieben und mir guten Gewisses frei genommen habe, hab ich's nun angepackt.

>Aufregung, Nervosität, Angst – der Körper kann das nicht unterscheiden. Manchmal ignoriert man das. Aber… Man soll doch auf sein Bauchgefühl vertrauen. Wenn dein Körper sagt, lauf – dann lauf.

Der Anfang gefällt mir sehr gut. Man bekommt gleich eine schlechte Vorahnung und man steigt mit hoher Spannung ein.

>Sie mussten jetzt vor Ort planen, wie sie ins Gemäuer eindringen konnten. Dabei hofften sie, dass die alten Gänge, die sie als Kinder genutzt hatten, noch existierten.

Ich habe Bedenken, dass innen umgebaut wurde. Dann stünden sie ziemlich nackt da.
Die Wachhunde als Petzen zu bezeichnen fand ich gut.

>Der Silberhaarige schluckte. Das hieß aber auch, dass er nicht davor zurückschrecken würde, sowohl Babuschka als auch Tala abzumeucheln. Instinktiv griff er nach Talas Hand.

Ich mag diese Szene besonders gerne. Ich kann Kais Angst richtig mitfühlen und ich habe Angst davor, was mit ihm und Tala geschehen wird. Drama, baby.

>„Passt auf, wir machen das wie Hannibal in der Schlacht von Cannae.“

Diese Geschichtsstudenten...
Ich finde es super, dass du das Bladen nicht vergisst.

>Pures Unverständnis wurde ihnen entgegengebracht. Kai schloss die Augen für einen Moment. Eine Lüge – schnell, eine plausible Notlüge!

Der hat sich die Geschichte doch nicht etwa aus der Nase gezogen? Haben die sich nicht vorbereitet?
Was ist mit Dickenson? Wenn die Bladebreakers ihn fragen, fliegt der Schwindel doch auf...
Mir fehlt eine Abschiedsszene mit Lin. Und überhaupt nervt mich das Kind etwas. Sie ist wie ein Klotz am Bein. Nicht wirklich wichtig, aber vielleicht später noch. Ihre Rolle ist immer wieder von wichtig zu unwichtig geschwankt und das von einem zum anderen Kapitel. Ich finde das irritierend.

>„Und wenn ihr doch eh hier bliebt, ist doch ein Vorkurs in einer russischen Hochschule irgendwie kontraproduktiv, oder nicht? Tala, du hattest doch am Anfang mit dem Japanischen schon Probleme. Willst du dann wirklich dort auf die Universität gehen? Die Bezeichnungen und alles sind doch sicher anders. So ein Vorkurs nutzt dann doch nichts.“

Die Logik hinkt hier etwas. Wenn Tala in Russland auf die Uni ginge, würde er sich mit den Bezeichnungen doch leicht tun?

>„(...)Ich werde Kyoto verlassen.“
Warum Kyoto? Sind sie nicht in Tokio?

>„Solange wir wieder kommen können, Tyson, kommen wir wieder. … Yura, wir gehen.“
Er drehte sich von Tyson weg, klopfte ihm im Vorbeigehen noch auf die Schulter. Ein Klaps, ein etwas festerer, freundschaftlicher Druck – dann verließen sie die gemeinsame WG.

Kais Aussage verrät schon einiges. Mal sehen, ob sie wieder darauf zurückkommen.
Eine sehr bewegende Szene.

>“The last time I saw him … was definitely the time I saw him last.”

Na, hoffentlich ist das kein böses Omen:-(

>Aber so aufgespießt, die kopflosen Körper auf einem Haufen, nur die Köpfe, die die Spitzen zierten – so wollten sie beide nicht enden.

Wurden die gepfählt oder wurden nur die Köpfe so à la King's Landing aufgespießt?

Insgesamt ein spannendes Kapitel.
Die Dialoge waren realitätsnah und genug emotional.
Ich fand es gut, dass ausgerechnet der liebe Max die Situation zum Eskalieren gebracht hat. Es passt zu seinem Charakter und ist so herrlich unschuldig. Bei den anderen steckt viel mehr Schärfe dahinter. Ich hin gespannt, wann sie endlich hinter Kais und Talas Geheimnis kommen. Ich bin sehr gespannt und habe Angst vor den kommenden Ereignissen.
Danke fürs hartnäckige Weiterschreiben:-)

Liebe Grüße,

Minerva
Von:  Knuddelkekswurmi
2014-05-18T17:56:47+00:00 18.05.2014 19:56
Ich weiß es ist schon eine weile on, aber ich konnte einfach nicht eher ein Kommentar schreiben.
Ich hab das Kapitel auch erst heute gelesen, damit ich mich vor der Prüfung nicht noch verrückt mache und abdrifte mit meinem Gedanken. Du wirst es mir sicher verzeihen ^^.

Also, legen wir mal los:

"Zwar fragten sie sich noch immer, womit sie Boris so konkret verärgert hatten. Aber sein Motiv für Babuschkas Entführung lag wohl eher in ihrer bloßen Existenz. "
Hier bin ich etwas gestolpert im Lesen. Ich weiß nicht ob das nur wieder so ein regionstypisches Phänomen ist, aber "zwar, aber" gehört meiner Meinung nach in einen Satz. Das "zwar" deutet darauf hin, dass noch irgendwas folgen wird. Und wenn man das "aber" dann als einen neuen Satz anfängt, bricht nicht nur der Lesefluss ab (weil man ja nach einem Punkt mental auch eine Pause macht), sondern es hört sich (für meine Ohren) auch einfach nur bescheuert an...<.<
Aber ich hab das schon mal gesehen, also du bist nicht die Erste wo ich das lese. Vielleicht liegt es an mir, aber ich stolper da bei sowas drüber und werd sofort aus meinen Gedanken gerissen. Das ist wie so eine Schnurr knapp über dem Boden.
Sollte das grammatikalisch aber korrekt sein, dann schieb es bitte einfach auf mein krankes Auffassungsbild. :*

Dass du die Wachhunde als Petzen bezeichnet hast, fand ich irgendwie niedlich XD. Da musste ich doch sehr schmunzeln wie du das dargestellt hast ;D.

Ich frag mich nur, wenn die mit so einem großen Waffenarsenal da durch Moskau laufen, bemerkt das keiner?! Das hättest du vielleicht noch etwas beschreiben können, dass sie z.B. Mäntel zur Tarnung umhatten, oder vielleicht ja auch so ein sexy Harness, wo alles dran befestigt ist?! BD
Nicht viel ausholen, also die Marke der Schuhe hättest du nicht beschreiben sollen, aber so ein oder zwei Sätze dazu wäre schon gut gewesen, gerade da Yuriy ja eine 'größere' Waffe verlangt.

Bei dem Streit musste ich grübbeln. Du hast mich da ja um Rat gefragt aber ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern, ob du irgendetwas davon eingebaut hast. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass ich da auch nicht so unglaublich dolle hilfreich war, oder?! XD Jedenfalls kommt das gut rüber. So das aufspielen und hochpushen. Man kann sehr gut die Gedankengänge nachvollziehen. Und ich finde die Idee, dass Max der Ausschlaggeber ist (und nicht Takao) wirklich viel viel besser.
Nur hier:
"„Lass uns gehen, Tyson. Selbst wenn wir, was weiß ich, vier Wochen wegbleiben müssen – wir kommen ja wieder. Das Problem ist nur: Wollt ihr uns überhaupt haben?“"
Dieses 'Problem' passt hier irgendwie nicht rein. Die Frage kommt so..."Hä? Wie? Wie kommt er jetz darauf?!"
Also das passt irgendwie nicht rein. Auf der einen Seite ist das zwar ein super Übergang zum Abschluss der kleinen Erinnerungsszene, auf der anderen Seite kommt diese Frage aber irgendwie blöd. Weil das Problem ja nicht ist, ob die die wirklich haben wollen, sondern das Problem ist ja, dass Kai und Yu sich einfach aus dem Staub machen.
Kai ist eh nicht der Typ, der andere um Erlaubnis fragt, denke ich, und schon gar nicht lässt er sich davon beeinflussen, ob er gewollt /gemocht wird, oder nicht. Irgendwie find ich die Frage unpassend. Aber mir fällt auch keine bessere ein um so eine Überleitung zu bekommen....naaaaachhhhh....

Mir kam dann noch die Frage, warum die da Englisch sprechen? Sind die nich in Japan? Reden die da Englisch in den Schulen?
(Also ich weiß es wirklich nicht, das ist ne ernst gemeinte Frage von mir. Du beliest dich doch vorher immer, daher hoffe ich du kannst sie beantworten. Vielleicht ist Englisch ja wirklich Hauptsprache in den Schulen in Japan?!)

Und ich falle im Lesen immer wieder über "das" Moment. Ich weiß, es heißt "das" in diesem Fall, aber trotzdem liest sich das für mich schlecht, weil man immer nur "der Moment" gebraucht. Selten rede oder lese ich über "das Überraschungsmoment". ^^° Das ist keine Kritik, ich wollte dir das nur mitteilen XD.


"A din speridie i adin wsadie. "
........Minaaaaaaaaaaaaaaa~ Herje, warum fragst du mich denn nicht?!
Ich weiß, das ist nur für mich so furchtbar aber...naja du kennst meine Meinung. Im Fließtext lieber in der richtigen Schrift mit richtigem Ausdruck und die Erklärung und die Aussprache dann zum Schluss, als Nachwort oder sowas.

1. Один ist ein Wort (ausgesprochen adin)
2. cпереди ausgesproch speredi
3. сзaди ohne в (ausgesprochen ungefähr sadi, das s ganz weich)

Один cпереди и один сзaди.
Ob es das Sprichwort im russischen gibt weiß ich leider nicht, und ob man das überhaupt so direkt übersetzen kann.


Oh und was noch: Über 3.000 Wörter. Krass, cool. Nur...wo sind die hin? Das liest sich so gut, dass man gar nicht merkt, dass es so viele Wörter sind...

Das hört sich jetzt furchtbar viel zu meckern an, aber das sind nur kleine Sachen die mir aufgefallen sind. Ich bin so ein großer Fan von "Guilty"!!!
Ich hoffe es dauert noch eine Weile bis es vorbei ist ;D. Und ich versuch dich natürlich wie es geht zu unterstützen, also frag mich ruhig was du möchtest.
Ich mag deinen Yu und deinen Kai sehr. Und ich bin ehrlich gespannt wie du das ausbauen wirst, was uns noch erwartet.
Lass uns nicht so lange warten, ja?
:*****
Antwort von:  Knuddelkekswurmi
18.05.2014 19:58
Oh achso, das hab ich vergessen:
Ist das deiner eigenen (kranken)Phantasie entstanden mit den Köpfen der Abtei oder hast du zu viel "Game of Thrones" geschaut?! XD
Von:  Alex_Dryden
2014-04-26T20:23:41+00:00 26.04.2014 22:23
YAY ein neues Kapitel^^
Ich hab zwar etwas gebraucht es durch zu lesen aber ich habe es dennoch geschafft.
Und es war wieder mal echt gut...aber auch wieder musste ich kurz überlegen was vorher passiert war.
Ich liebe die Streit Szene und wie Kai dann auf das Ultimatum reagiert. Weil ich fand es auch hart was Max gesagt hat. echt krass.
Auch deine Kenntnis über die Waffen find ich echt gut...ich finde es immer wieder faszinierend, wie ausgiebig du dich mit dem ganzen Beschäftigst.
Ich bin so gespannt wie es jetzt weiter geht.
Wie sie in die Abtei eindringen und so weiter.

Ich warte geduldig auf das nächste Kapitel^^

Bye Guave_Lexi
Von:  Tokiogirl06
2014-04-23T15:15:51+00:00 23.04.2014 17:15
Juhu ein neues Kapitel. :)
Ich fands toll, bin gespannt wie es mit den Bladebreakers weiter geht und ob Tala und Kai Babuschka retten können.
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
LG

Von:  --Lucy--
2014-04-22T23:01:15+00:00 23.04.2014 01:01
Tolles Kapitel, ich freue mich das es endlich weiter geht :)
Ich hoffe Tala und Kai schaffen es ihre Babuschka zu retten und das sie alle heil und Gesund wieder in Japan ankommen.
Und jaaa, kurzes Kapitel...nee eigentlich nicht. Manche schreiben in ihren Kapitel viel weniger^^ Was jetzt nicht negativ gemeint ist, oder so^^
Also dann, freue mich auf das nächste Kapitel,
bis dahin gutes gelingen ;)



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