Familienzusammenkunft früher, als geplant
Erbe Hogwarts' Teil 4
Familienzusammenkunft früher, als geplant
Draco und Blaise waren zu geschockt, um augenblicklich zu antworten. Sie starrten dem wütenden Tom an und dann zu Deimos, der daneben stand und noch immer weinte.
"Also, das war, weil...", weiter kamen sie nicht, denn ein Grollen durchzog den Himmel und kurz darauf war ein gigantischer Drache zu sehen. Der landete auf der Grünfläche vor den Stallungen und fauchte aufgebracht.
Mittlerweile waren auch Salazar, Lucius und Narzissa, so wie die Zabinis und Severus angekommen. Mit großen Augen sahen sie das Wesen an, das sich vor ihnen aufbaute und einmal Feuer spie.
Deimos spürte ein seltsam vertrautes Gefühl und blickte abwechselnd von seinem Vater zu Erebos und dann wieder zu dem Drachen.
Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Salazar sich aus der Gruppe gelöst hatte und nun dem Giganten entgegen schritt.
"Ric, beruhige dich! Komm erst einmal zu mir, dann erzähl ich dir alles!"
Wie auf Kommando schlug der Drache mit den Flügeln und wirbelte damit Staub auf, so, dass die Anwesenden nichts sehen konnten.
Als sich die Wolke wieder gelegt hatte, erkannte man einen Mann mit braunen Haaren. Seine rotgoldenen Augen bohrten sich in die beiden Jungen, die noch immer keine Antwort gegeben hatten.
"Godric!", flüsterte Sal und nahm seinen Mann in den Arm.
Der erwiderte die Geste kurz, blickte dann aber zu Erebos, der ihn anlächelte.
Die geladenen Gäste wussten nicht, was sie von alle dem halten sollten. Den Fremden kannten sie nicht und auch war nicht eine Bemerkung gefallen, dass noch ein Gast kommen sollte.
"Dad!", unterbrach der Ausruf die Gedanken der anderen. Der dunkle Lord hatte ihn Dad genannt. Hieß das, dass er sein Vater war? Das bedeutete ja, dass er zwei Väter hatte und das galt dann auch für Deimos.
Der stand alleine da und noch immer liefen Tränen über sein Gesicht. Nicht mehr so viele wie anfangs, aber dennoch..
*
"Ric, ich möchte dir Deimos vorstellen, unser Kleiner."
Die beiden Männer kamen auf den Jungen zu und der wusste nicht, was zu tun war. So blieb er einfach stehen und begegnete dem Blick aus den schönen Augen des Mannes, den sein Bruder Dad genannt hatte.
Als Godric die Tränen im Gesicht seines Junge sah, wurde er wütend.
"Warum weint er?", fauchte er in die Richtung der Gäste. Diese zuckten zusammen und schüttelten hilflos den Kopf.
Erebos Blick aber viel auf Draco und Blaise, was Godric nicht entging.
"Also?", knurrte er noch immer aufgebracht.
Die Jungen erstarrten unter dem bösen Blick des Fremden.
Salazar grinste schief und stellte sich neben Deimos, strich ihm liebevoll durch die Haare und wartete dann auf Ric's weiteres Vorgehen.
Der zauderte auch nicht lange, sondern schritt auf Blaise und Draco zu und knurrte noch immer in einer Mörderstimmung.
Man konnte regelrecht die Magie knistern hören. Kurz darauf erklang ein Fauchen und dann umgab ein Feuerkreis die beiden Jungen.
Die schrieen auf und sahen panisch zu ihren Eltern, die aber außer Stande waren, etwas zu unternehmen.
In diesem Augenblick schwankte aber wieder Deimos Stimmung und er ging dazwischen.
"Halt, lass das, Dad!"
Godric sah seinen jüngeren Sohn an und wartete auf eine Erklärung.
"Lass sie bitte aus dem Feuerkreis. Es ist alles in Ordnung!"
"Warum hast du dann geweint?", fragte er etwas sanfter.
"Stimmungsschwankung! Das liegt an meinen Veelagegen. Manchmal bin ich dann halt total kindisch und heul wegen allem. Und das ist eben passiert, als ich die beiden angetrieben habe, wieder zurück zu reiten..."
"Und was haben sie dann gemacht?"
"Ach, Blaise hat mich scherzhaft beschimpft und ich hatte da dann eine Schwankung und es in den falschen Hals bekommen! Lass sie jetzt!"
Erleichtert sanken die beiden zu Boden und atmeten aus.
Das Feuer hatte ihnen ziemlich eingeheizt und wirklich darauf erpicht, gegrillt zu werden, waren sie bei weitem nicht!
Da konnte man ja direkt ein neues Menü auf die Speisekarte setzen: Gegrillter Vampir mit Grünzeug.
Nein, darauf konnten Draco und Blaise verzichten.
"Danke, Deimos!", rief der Zabinierbe und grinste schief.
Angesprochener bekam das nicht mit, denn er wurde gerade in Beschlag genommen.
*
Ric hatte sich, nachdem er das Feuer gelöscht hatte, seinem Jungen um den Hals geworfen.
"Deimos! Ich bin ja so glücklich dich wiederzuhaben!"
Leise Tränen bahnten sich ihren Weg und unterstrichen die Worte.
"Ich bin auch froh, endlich wieder zu Hause zu sein!", meinte er und drückte seinen Vater an sich.
Erebos und Salazar beobachteten das und waren einfach nur glücklich.
Mittlerweile hatte Lucius seinen Sohn zu sich geholt und auch die Zabinis hatten Blaise neben sich stehen.
Godric hatte sich wieder beruhigt und wandte sich nun an die beiden Übeltäter. Einen Moment lang musterte er die zwei und dann öffnete er den Mund:
"Wehe, ihr ärgert ihn wieder!! Ich will nicht, dass mein Junge weinen muss! Ist das klar?"
Augenblicklich nickten sie. Das war mehr als deutlich gewesen.
"Gut. Und dann, Draco, wenn ich erfahren sollte, dass du nicht auf Deimos aufpasst, dann gnade dir Merlin, ich werde es nicht tun!"
Verwirrt sahen Narzissa und Lucius ihren Sohn an, wussten nicht, was das bedeuten sollte.
Dafür aber schien der Malfoy- Erbe genau zu verstehen, was angesprochen war.
*
Mittlerweile war es Zeit für das Abendessen, wofür nun alle am Tisch saßen.
Deimos hatte den Platz zwischen seinen Eltern beansprucht, was Erebos lächeln ließ. Es hätte nicht anders gehandelt.
Muntere Unterhaltungen waren im Gang und der jüngste Sohn der Gründer bemerkte, dass er ständig beobachtet wurde.
Und als er einmal aufsah, traf er graue Seen an, die erschrocken wieder weg schauten.
Deimos lächelte und grinste sich innerlich dämlich.
Draco tat immer auf total kalt und böse, war aber in Wirklichkeit überhaupt nicht so.
Und was hatte sein Vater gesagt? Er würde diese Stimmungsschwankungen los werden, wenn er einen Partner fand.
Gut, er hatte da schon jemanden in Aussicht. Und, wenn seine Beobachtungen ihn nicht täuschten, dann war diese Aussicht auch durchaus zu bekommen!
"Du, Dad? Vater?"
Seine Väter sahen ihn an und trugen dabei einen fragenden Blick.
"Ich hätte da eine Frage?"
Der Blick der beiden änderte sich nicht.
>Ich will wissen, ob Draco noch hier bleiben darf. Ich meine, bis kurz vor Ferienende!<
Die anderen beiden zogen eine Braue hoch und Deimos musste unmittelbar zu Snape schauen.
Seine Väter konnten der Fledermaus Konkurrenz machen!
"Wie darf ich das verstehen?"
>Na, ich will, dass Draco bleibt! Ich mag zwar Blaise auch, aber nicht 'so'!<
Verstehend nickten Sal und Ric und lächelten. Ihr Sohn hatte wohl eine Partnerwahl getroffen.
"Einverstanden!"
*
Der Tag war schon in die Nacht übergegangen und die Uhr zeigte dreiundzwanzig Uhr und vierzig Minuten.
Die Zabinis waren schon vor einer Stunde gegangen und nun waren nur noch die Malfoys und Snape da. Seine eigene Person und seine Familie mal ausgeschlossen.
Jetzt aber schien es so, als wollten auch die letzten Gäste aufbrechen. Immerhin waren sie schon aufgestanden und das war Zeichen genug.
"Es war ein sehr schöner Tag, Tom. Danke für die Einladung!", meinte Lucius und reichte die Hand.
Draco stand neben seiner Mutter, hatte den Kopf an ihre Schulter gelegt und wirkte schon recht müde. Er gähnte verhalten und wischte sich eine Träne weg, die sich eben gelöst hatte. Dumme Müdigkeit!
Deimos fand das Bild einfach nur süß.
"Lucius!", mischte er sich deshalb nun ein.
Überrascht wandte er sich dem Jungen zu, der ihn angesprochen hatte.
"Ja, junger Lord?", fragte er, da er nicht wusste wie er sonst reagieren sollte.
"Draco sieht ziemlich müde aus, er kann sich ja hinlegen.", meinte er.
Die Eltern des blonden Jungen wussten nicht, was sie sagen sollten. Ob dem Bruder des Lords klar war, dass sie gehen wollten?
"Ich weiß, dass ihr nach Hause wollt! Aber deshalb kann Draco ja trotzdem hier blieben!"
Deimos Stimme war am Ende mehr ins befehlende übergegangen.
Lucius war klar, dass es sich hier schon um einen 'Wunsch' handelte.
"Lucius, mein Bruder möchte Draco noch hier behalten. So bis ein paar Tage vor Schulbeginn. Das heißt, ihr könnt ihn da lassen und morgen einem Hauselfen, den ich schicke, seine Sachen mitgeben."
Der blonde Mann nickte und drehte sich seinem Sohn zu.
"Du hast gehört, was verlangt wird. Verhalte dich eines Malfoy würdig! Keine Unannehmlichkeiten!"
Draco nickte und unterdrückte ein Gähnen nur knapp. Deimos musste lachen, trat vor und zog den überrumpelten Slytherin mit sich.
*
Deimos lief diverse Gänge entlang und der übermüdete Draco fragte sich, wie man in solch einem großen Haus leben konnte. Er würde sich ständig verlaufen.
Dem anderen schien das nicht so zu ergehen und so ließ er sich einfach führen.
Dann blieb Deimos plötzlich stehen und Draco prallte gegen dessen Rücken. Überrumpelt krallte er sich an der Kleidung des Dunkelhaarigen fest, damit er nicht zu Boden ging.
Deimos selbst fand das sehr angenehm und machte keine Anstalten, den anderen abzuschütteln.
"Das hier wird dein Zimmer sein. Es liegt neben meinem, damit du zu mir kommen kannst, wenn was ist.", erklärte der Junge.
Der Blonde verstand den Sinn des Ganzen nicht so und folgte Deimos einfach in das Zimmer, schlurfte zum Bett, verkroch sich unter der Decke und schlief ein.
Deimos verschwand lächelnd aus dem Zimmer und fragte sich wie Draco morgen früh reagierte, wenn er aufwachte.
*
Er blinzelte. Einmal, zweimal, dreimal... aber das Bild veränderte sich nicht.
Warum lag er in einem Zimmer, in dem ein Bett mit roten Vorhängen stand? Er war ein Slytherin!!!
Die Augen reibend, setzte er sich auf und sah sich um.
"Wo bin ich?", murmelte er und gähnte. Er war gestern mit seinen Eltern auf die Geburtstagsfeier des Lords eingeladen gewesen und hatten den kleinen Bruder Tom's kennengelernt. Daran erinnerte er sich noch.
Blaise war da gewesen und Potter. POTTER! Deimos! Deimos war Potter! Nein, umgekehrt.
Der Ausritt und Godric Gryffindor, der aufgetaucht war.
Und dann wollten sie nach Hause. Aber dann? Verdammt, warum war er auch so müde gewesen?
Ein leises Klopfen riss ihn aus seinen Erinnerungen.
*
Gut gelaunt trat Deimos in das Zimmer, in dem er Draco untergebracht hatte.
"Morgen!", grüßte er und zwinkerte dem Blonden zu.
Verstört wurde er angesehen und das veranlasste ihn dazu, sich neben Draco aufs Bett zu setzen.
"Gut geschlafen?", fragte er.
Ein zaghaftes Nicken.
"Schön! Du fragst dich wohl, was du hier machst?"
Wieder ein Nicken.
"Du bleibst vorerst hier!", verkündete Deimos.
Draco schüttelte den Kopf. Hatte er das echt vergessen? Skeptisch sah er noch einmal den anderen an.
"Ich habe verlangt, dass du noch einige Zeit bleibst. Und ich denke, du bist nicht abgeneigt, etwas Zeit mit mir zu verbringen, oder?"
Nun wusste der Malfoy nicht, was er sagen wollte. Immerhin war das der junge Lord und er musste sich auch dementsprechend verhalten.
Keine Unannehmlichkeiten und die Ehre der Familie wahren!
"Nein, natürlich nicht! Wie sie wünschen, junger Lord!", antwortete Draco also.
Deimos zog eine Grimasse, dann streckte er die Zunge raus.
"Lass den Scheiß! Ich will nicht, dass du mich Lord nennst. Ich bin nicht Voldemort, okay?"
Perplex nickte der Blonde wieder.
"Kannst du auch noch was anders, außer nicken? Wird langsam einseitig das Gespräch!"
"Ähm.. ja. Was soll ich denn sagen?"
"Keine Ahnung. Kannst mich ja nach meiner Nacht fragen, oder wann wir frühstücken?!"
Aber dann grinste der Schwarzhaarige und zog Draco aus dem Bett, dass der beinahe stolperte.
*
Frisch angezogen betraten die Jungen das Speisezimmer.
In Dracos Fall waren die Klamotten von Deimos geliehen, was bedeutete, dass die Sachen etwas zu groß waren.
Man würde nicht meinen, dass der Erbe der Gründer auch eine total niedliche, schutzbedürftige Seite hatte. Nicht, wenn man seine autoritäre Hälfte kannte.
"Und, wie hast du geschlafen, Draco?", erkundigte sich Tom.
Angesprochener lächelte zögerlich und antwortete dann:
"Gut, danke."
Es war nicht gelogen, er hatte tief und fest geschlafen.
*
So kam es, dass Draco und Deimos die Ferien zusammen verbrachten. Und als die Schuleulen kamen, beschlossen sie, in Ric's Begleitung, zur Winkelgasse zu gehen.
Im übrigen hatte Salazar vor, Deimos an Hogwarts anzumelden.
Und das konnte er tun, wenn seine Lieben in London waren und einkauften.
Ende Kapitel 4
Sodele, im nächsten Kap geht's also in die Winkelgasse! Bye!
