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Snakeshadow

Pairing: HarryxDraco
von

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My Fair

Hy!

Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber jetzt geht es endlich weiter. Danke für die vielen lieben Kommis!!! *euch alle ganz lieb knuddl*

Der Inhalt des nächsten Kapitels steht schon fest. (Nur schreiben muss ichs halt noch... ^^)

Aber jetzt viel Spaß!
 


 

"Was ist denn los? Warum regst du dich so auf?", rief Parkinson ihrem Freund zu und hetzte ihm hinterher, doch der reagierte nicht einmal. Draco schritt, gerade so schnell, dass man es noch nicht als laufen bezeichnen konnte, aufs Schloss zu und ignorierte die Blonde so gut es möglich war. Er wusste selbst nicht, warum er so wütend war. Sicher, Pans Nähe ging ihm auf die Nerven, aber ihre Anwesenheit, ja ihre bloße Existenz hatte ihn noch nie so gestört wie in eben diesem Moment.

Dabei hatte er sich gerade noch wirklich wohl gefühlt und keinen einzigen Gedanken mehr auf das Kommende verschwendet. Draco konnte es kaum glauben, dass es ausgerechnet Potter geschafft hatte ihn von seiner düsteren Stimmung abzulenken und vor allem wollte Draco nicht wissen, was da gerade zwischen ihnen abgelaufen war.

Malfoy blieb abrupt vor der Statue zum Slytherin-Gemeinschaftsraum stehen und versuchte erst mal seine Gedanken wieder einigermaßen zu ordnen. Aber das entstandene Chaos aus Fragen und Gefühlen, die dieser furchtbare Potter innerhalb einer Stunde verursacht hatte, ließ sich nicht einfach so entschlüsseln. Deshalb schob Draco das alles so gut es ging in die hinterste Ecke seines Bewusstseins und sagte der Statue das Passwort, als er von fern schon die ungelenken Schritte von Parkinson wahrnahm, die er im Gewirr der Kerkergänge abgehängt hatte.

Der Gemeinschaftsraum war vollgedrängt mit Schülern, die ihm aber sofort respektvoll Platz machten, als Draco, nun wieder ganz in seinem Element, einen eiskalten Blick durch den Raum gleiten ließ. An der großen Wanduhr bleib er kurz hängen, vergewisserte sich, dass er sich langsam zu seinem Patenonkel begeben musste und machte sich dann auf in sein Zimmer, um die Todesser uniform zu holen, die er auch schon bei den letzten paar Mal getragen hatte, obwohl er noch kein vollwertiges Mitglied in Voldemorts Reihen war.

Draco wollte gerade den Türknauf berühren, als ihm auffiel, dass sein Schutzzauber - zugegeben, kein mächtiger Schutzzauber, der war bei den ganzen Versagern um ihn herum ja auch nicht nötig - durchbrochen war. Er stockte kurz, warf einen schnellen Blick durch den schmalen Gang, der jedoch leer war und zog dann seinen Zauberstab. Wer konnte es wagen in sein Zimmer einzubrechen?! Seine Mitschüler waren für gewöhnlich nicht so lebensmüde...

Vorsichtig und auf ziemlich alles vorbereitet, stieß er die Tür an, die langsam und lautlos nach innen schwang. Sein erster Blick fiel auf seine Kommode. Die unterste Schublade des Schrank gleich links von Draco war geöffnet und... leer! Verflucht noch mal! Da war seine Todesseruniform drin gewesen! Ebenfalls mit einem Zauber geschützt... Wer bei Salzar Slytherin konnte so...

Draco unterbrach seine geistige Schimpftriade auf den möglichen Täter, als er Blais bemerkte, der auf seinem Bett saß und auf dessen Schoß Dracos zusammengelegte Uniform lag, über die der Schwarzhaarige gedankenverloren darüber strich.

"Blais, was...?" Dracos Wut war einer heillosen Verwirrung gewichen, die seine ohnehin schon überstrapazierte Gefühlswelt noch weiter verdrehte. "Wieso hast du meine Zauber aufgebrochen?"

Zabini erschrak nicht im mindesten und sah langsam auf. Er wirkte müde und abgespannt, wie schon in den letzten Wochen, doch heute sah man es ihm auch an. Blais versuchte ihn anzulächeln, doch sein sonst so freches Grinsen, passte nicht zu den müden Augen und ließen das Gesicht mehr wie eine Fratze aussehen, verzerrten die Züge noch mehr. "Ich dachte du seiest gegangen, ohne dich von mir zu verabschieden.", antwortete er leise und schaute wieder auf das Stoffbündel vor ihm, "Ich hab dich gesucht und nirgends gefunden und dann wollte ich sehen, ob deine Uniform noch da ist. Denn die hättest du ja sicher mitgenommen..."

Aber das war doch noch lange kein Grund, in sein Zimmer einzubrechen! Waren heute den alle verrückt geworden! "Was soll der Aufstandf?", fragte Draco, jetzt schon wieder mit einem deutlichen Anflug seiner gewöhnlichen Arroganz in der Stimme. Es ging schließlich auch nicht an, dass Blais einfach seine Sache öffnete!

Zabini sah mit traurigen Augen zu ihm auf und sein verlorenes Lächeln verstärkte den Ausdruck nur noch. "Ich will nicht dass du..."

"Draco-Schatzie!"

Schitt! Draco hatte ja vergessen die Tür zu schließen. In einer einzigen Bewegung schwenkte der Blonde seinen Zauberstab nach hinten und ließ mit Wucht die Tür zuknallen, in der Pans schon halbwegs stand. Man hörte zwei Aufschläge. Erst den der Tür, die in den Rahmen krachte und dann den von Pans, die, von der Tür voll erwischt, in den Gang und an die gegenüberliegende Mauer knallte. Hoffentlich hatte sie sich das Kiefer gebrochen!

Mit einer zweiten, diesmal sachten Handbewegung und leisen Worten hatte Draco die Tür verriegelt und das Zimmer abhörsicher gemacht, um dann seine volle Aufmerksamkeit dem Schwarzhaarigen zuzuwenden.

"Also, was willst du nicht?", nahm Draco das Gespräch mit kalter Stimme wieder auf.

Zabini schüttelte kurz den Kopf und schien darum bemüht seine Fassung zu wahren, was ihm aber offensichtlich nicht gelang. Dennoch schaffte er es den Blick des blonden Slytherin stand zu halten und nach dem er noch einen Moment mit sich gerungen hatte, brachte er es endlich fertig seinem Gegenüber zu antworten. "Draco... Nimm den Vorschlag des dunklen Lords an. Bitte!"

"Das kann und werde ich nicht, Blais!", fuhr Draco wütend auf und schenkte dem flehenden Ton seines Freundes keine Beachtung, "Wir hatten das Thema doch oft genug. Ich werde mich diesem Wahnsinnigen nicht beugen!"

"Dafür wird er dich töten.", erwiderte Zabini tonlos.

Draco lächelte leicht, als ihm auffiel, dass Blais diese Tatsache nach vier Wochen endlich geschafft hatte auszusprechen, denn bisher hatte sein einziger Mitwisser diese unausweichliche Folge immer nur offen im Raum stehen lassen und ihr nie Worte verliehen, so als könne der damit verhindern, dass es Realität wurde. Und das beinahe sanfte Lächeln blieb auch, als Draco mit emotionsloser Stimme ein leises "Ich weis." von sich gab. Er hatte die letzten Wochen schließlich damit verbracht, sich damit abzufinden, dass er heute sterben würde, doch irgendwie hatte Potter ihm die Gleichgültigkeit gegenüber dieser Angelegenheit genommen. Draco war nicht in der Lage zu erklären, wie dieser nervenaufreibende Junge das geschafft hatte, noch hätte er beschreiben können, was genau eigentlich passiert war. Er wusste nur, dass etwas anderes war. Unwiderruflich anders.

Aber der Malfoy-Erbe wurde aus seinen Gedanken gerissen als Blais nach seinen gleichgültigen Worten aufsprang und ihm mit vor Wut zitternden Händen die Todesserrobe vor die Füße warf. "Das bist doch nicht du!", schrie der Schwarzhaarige aufgebracht und musste danach ein paar mal tief durchatmen, um sich wieder einigermaßen zur Ordnung zu rufen. "Du wirfst dich vielleicht nicht gerade vor die Füße des dunklen Lords, aber du lässt einfach zu, dass er dich tötet. Das ist es doch nicht wert...", Zabinis Stimme war immer leiser und schwächer geworden, bis sie in der gedrückten Atmosphäre des Zimmers unterzugehen drohte.

Draco stand unbewegt immer noch an der selben Stelle und schloss einen Moment die Augen. Er war sich klar, dass er Blais für dieses Verhalten zurecht weisen sollte, dieser Auftritt war einem Slytherin durch und durch unwürdig, doch ein leises und völlig unangebrachtes Glücksgefühl schlich sich in seine Gedanken, als er erkannte, das es tatsächlich jemanden gab, dem er etwas bedeutete.

Dennoch musste Draco ihn enttäuschen und fast bedauernd schüttelte der Blonde den Kopf. "Es geht nicht anderes Blais, ich kann mich nicht selbst verraten, indem ich alles an das ich glaube in den Wind schieße."

"Dann...", Zabini schien verzweifelt nach Worten zu suchen, die einen Malfoy überzeugen konnten, "dann spiel ihm doch nur vor, als würdest du ihm folgen, oder bitte ihn um eine weitere Gnadenfrist, weil du dich noch nicht fähig fühlst, ein Todesser zu sein, oder... oder was weis ich! Denk dir was aus, du bist doch sonst so gerissen und nicht umsonst in Slytherin! Aber gib nicht einfach auf."

Draco sah ihn nach diesem Argument lange an und schließlich stieg er ohne den Blickkontakt abzubrechen über seine Uniform. Blais bereitete sich innerlich auf einen Fluch oder ähnliches vor, den ihm der Blonde sicherlich ohne Erbarmen zu zeigen, entgegenschleudern würde, denn Zabini wusste selbst, dass sein Verhalten in den Augen von Draco bestimmt kaum nachzuvollziehen war. Allein schon dafür, dass er sein Zimmer aufgebrochen hatte, hatte der Schwarzhaarige schon viel eher einen schmerzhaften Fluch erwartet, doch seine Verwunderung, dass ihm Draco so lange, ja schon fast geduldig zugehört hatte, war in seiner Sorge um ihn untergegangen. Doch jetzt erwartete die Konsequenzen für sein Handeln in voller Härte und kniff die Augen zusammen, als Draco seine Hand hob.

Mit dieser Einstellung war es auch kein Wunder, dass Blais zusammenzuckte, als er einen festen Griff an seinen Oberarmen spürte, doch erst ein gehauchtes und kaum verständliches "Danke.", ließen ihn die Augen wieder überrascht öffnen.

Draco hatte sich nach vorn gebeugt und lehnte seine Stirn in einer müden Haltung gegen Blais Schulter. Zabini war von dieser Reaktion so überrumpelt, dass er sich in der ersten Sekunde gar nicht mehr rühren konnte. Doch auch als er sich wieder gefangen hatte, wusste Blais nicht, was er tun, oder seinem Freund sagen sollte. Einerseits wollte er ihn tröstend umarmen, doch mit diesem Schraubstockgriff, mit dem der Blonde seine Oberarme festhielt, war er anscheinend nicht gewillt eine Umarmung oder ähnliche Berührungen zuzulassen. Dennoch war allein die Tatsache, dass sich der Eisprinz von Slytherin bedankte, schon fast ein Weltwunder.

Ein paar Sekunden später hatte sich Draco jedoch wieder von Blais gelöst und abgewandt, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen.

Blais kannte seinen Freund jedoch gut genug um zu merken, dass ihm dieses Situation einfach nur furchtbar peinlich war, ging er an ihm vorbei und hob die Todesserrobe auf, die er mit ein paar Handgriffen wieder glatt strich. Mit einem aufmunternden Lächeln drückt er Draco die Sachen in die Hand. "Sorry wegen dem Aufbrechen von deinen Sachen und so."

Draco, der froh war, dass Blais nicht mehr weiter auf seine Reaktion einging, setzte einen gespielt bösen Blick auf und entgegnete mit schneidender Stimme. "Dafür wirst du gerade stehen, wenn ich wieder da bin!"

Es hörte sich wie eine Drohung an, aber beide wussten, dass es ein Versprechen war. Keine Garantie auf Erfolg, aber die Versicherung, es wenigstens zu versuchen.

"Ich muss jetzt...", meinte Draco, ließ die zusammengelegte Uniform mit einem Spruch unsichtbar werden und löste den Fluch, den er auf das Zimmer gesprochen hatte.

Blais nickte nur verstehend, er hatte getan was er konnte. "Ich pass auf, dass dir niemand folgt.", erklärte der Schwarzhaarige ernst und öffnete die Tür. Die bewusstlose Mitschülerin auf dem Gang ignorierend schritten die beiden Freunde mit undurchdringlichen Masken durch den Gemeinschaftsraum, wo sich Blais mit einem kurzen Nicken von seinem Freund trennte und die Tür zum Gemeinschaftsraum im Auge behielt. Die nächsten 10 Minuten würde dank ihm niemand mehr den Raum verlassen...

Draco hastete durch die Gänge, sobald er den Wächter zu den Slytherinräumen hinter sich gelassen hatte. Die Sache mit Blais hatte ihm mehr Zeit gekostet, als geplant und Draco wollte auf keinen Fall zu spät zu seinem Patenonkel kommen. Snape hasste Unpünktlichkeit! Doch Draco war sich sicher, dass die letzten paar Minuten für ihn wichtiger gewesen waren, als die letzten vier Wochen.

Vor dem Eingang zu den Privatgemächern des Zaubertranklehrers atmete Draco noch einmal tief durch und nach dem er sich überzeugt hatte, dass er auch wirklich Menschenseelen allein war, nannte er das Passwort und trat ein.

Snape hatte eine große Wohnung, wie alle Professoren und ganz in Manier als Hauslehrer Slytherins war alles in schwarz, grün und silbern gehalten. Severus hatte sich bereits die Todesserrobe übergeworfen und stand wartend am Kamin, in einer Hand das Flohpulver, in der anderen, natürlich jederzeit kampfbereit, seinen Zauberstab. Er warf einen prüfenden Blick auf seinen blonden Schützling, bevor er wortlos auf das prasselnde Feuer im Kamin deutete. Draco kam der stillen Aufforderung sofort nach, nahm sich etwas Flohpulver und warf es ins Feuer um nach Malfoy Manor zu reisen, von wo aus sie zum Todessertreffen gelangen würden.

Draco und Severus hatten das jetzt schon ein paar mal so gemacht und es lief alles mit Routine, zügig und leise, schließlich konnten sie immer noch von jemanden gestört werden, auch wenn das Passwort sonst eigentlich keiner mehr wissen dürfte. Aber was konnte man in Hogwarts schon lang geheim halten, vor allem mit einem Schulleiter wie Albus Dumbledore...

Der blonde Slytherin merkte jedoch, dass die Situation angespannter war als sonst und sie sprachen auch wie auf eine stumme Abmachung kein Wort miteinander. Seinem Patenonkel war sicher bekannt, dass er sich heute unwiderruflich in Voldemorts Fänge begeben sollte, aber Draco konnte sich nicht im mindesten Vorstellen, wie dieser auf seine Entscheidung reagieren würde. Dass sein Vater - zumindest innerlich - völlig ausrasten würde, war dem Malfoy-Erbe dagegen vollkommen klar.

Mit einem Auflodern der grünen Flammen kam Draco im Vestibül seines Zuhauses an, nur um sofort von seinem Vater in Todesseruniform empfangen zu werden. Obwohl empfangen nicht der richtige Begriff war, denn ein kalter Blick zwischen Sohn zu Vater war alles, was man als eine Begrüßung hätte interpretieren können.

Dracos Gesicht verfinsterten sich sofort, als er seinen stolzen Vater mit dieser - in seinen Augen - demütigenden Robe vor fand, doch noch während er seine Uniform über den Kopf zog, setzte er wieder seine undurchdringliche Maske, mit dem leicht herablassenden Blick, auf.

Gleich darauf kaum auch Severus im Kamin zum Vorschein und sie machten sich zusammen auf den Weg nach draußen, um die Apparier- Grenze von Malfoy Manor hinter sich zu bringen. Severus ging wohlweislich ein Stück voraus, so dass sich Vater und Sohn noch ungestört hätten unterhalten können... hätte sie das gewollt. Aber sie hatten sich schon seit Ewigkeiten nichts mehr zu sagen und selbst jetzt, wo eine Aussprache mehr als nötig gewesen wäre, herrschte eisernes Schweigen zwischen den beiden.

Es war Lucius, der im letzten Moment vor dem Apparieren, die Stille mit emotionsloser Stimme durchbrach. "Du hast deine Entscheidung also getroffen."

"Ja.", antwortete Draco fest, ohne jedoch seinem Vater einen Blick zu schenken und im nächsten Moment waren die drei Personen auch schon mit einem leisen Knall verschwunden.
 

*
 

Harry Potter zog mit seinem Besen noch ein paar Kreise über dem Spielfeld, solange bis er sich sicher sein konnte, dass seine Mannschaft mit dem Duschen fertig war. Er hatte es noch nie sonderlich gemocht, wenn er mit den andern in einer Gemeinschaftsdusche war, aber nach dem letzten Sommer hasste er es regelrecht. Als die Sonne schon untergegangen war, setzte der Griffindor endlich zur Landung an und schlenderte in aller Ruhe zu den Umkleideräumen. Er wusste, dass er nicht mehr viel Zeit bis zur Ausgangssperre hatte, aber er würde schon noch rechtzeitig kommen. Ginny war ohnehin schon vorgegangen und würde im Raum der Wünsche auf ihn warten.

Gerade als Harry bei den Umkleideräumen ankam, trat Ron aus der Tür, als hätte er auf ihn gewartet.

"Was wollte das Frettchen?", fragte er patzig und baute sich bedrohlich vor dem schwarzhaarigen Griffindor auf.

Wieder beschlich Harry ein unangenehmes Gefühl, als er erkannte, dass sie beide allein waren, obwohl es völlig absurd war, dass ihm sein - wenn auch ehemals - bester Freund das antun würde, wovor sich der Kleinere der beiden am meisten auf der Welt fürchtete.

Harry schüttelte die Empfindung jedoch ab und verstärkte unbewusste den Griff um seinen Besen, als würde er ihm Halt geben. "Nichts wichtiges. Du kennst Malfoy doch. Der wollte uns doch nur wieder blöd anmachen."

Ron musterte ihn einen Augenblick, als glaube er ihm nicht, doch dann wandte er sich abrupt ab und marschierte Richtung Schloss.

Harry schüttelte nur den Kopf über dieses seltsame Verhalten und ging schließlich Duschen. Er brauchte eine weile, bis er fertig war und als er dann auch seinen Besen weggeräumt hatte, war es draußen wirklich schon stock dunkel.

Auf einmal hörte der Griffindor das Kreischen eines Vogels. Er wandte seinen Blick nach oben, konnte jedoch nur einen großen schwarzen Schatten ausmachen, der über ihm hinwegsegelte. Umso erschrockener war er, als er plötzlich wahrnahm, dass nahe seinem Gesicht etwas zu Boden gefallen war. Harry beugte sich nach unten und leuchtete mit seinem Zauberstab auf die Wiese, von wo er ein leises Fiepen hörte. Ein kleines, lederartiges Etwas lag vor seinen Füßen, dass sich schließlich als eine sehr jung Fledermaus herausstellte. Sie war verletzten, wahrscheinlich war sie von dem fliegendem Raubtier angegriffen worden und kurz entschlossen bückte sich der Griffindor, um das Tierchen mitzunehmen.

Geräuschlos schlich der schwarzhaarige Jung durch die Gänge des Schlosses, während er das zitternde Bündel in seinen Händen barg. Nur vereinzelte, sehr schwache Töne, kamen von dem verletzten Tier, doch das spornte Harry nur an, schneller in den Raum der Wünsche zu gelangen, nicht dass ihm die Fledermaus noch in den Händen wegstarb.

Hastig, aber sicher nicht unvorsichtig, kam er endlich an seinem Ziel an und rannte zu Virginia.

Diese sah verwundert zu ihm auf, als sie seine Unruhe bemerkte. Doch Harry öffnete auf die stumme Frage nur seine Hände zu zeigte seiner Freundin das verletzte Tier.

"Oh, wie süß!", flüsterte Ginny, als sie die wirklich noch sehr kleine Fledermaus entdeckte.

"Ich glaub, sie hat sich den Flügel gebrochen.", erklärte Harry, worauf Virginia eilig hinter der chinesischen Wand verschwand und Harry anwies, ihr zu folgen. Der Aufforderung nachkommen setzte sich der Griffindor auf die Diwan und beobachtete Ginny, die zielsicher nach einem der Fläschchen in den inzwischen recht vollen Regalen griff.

"Hier. Damit sollte es ihr bald wieder besser gehen."

Dankbar lächelnd nahm Harry seiner Freundin die Phiole aus der Hand und tröpfelte einen Teil des Inhalts auf den angebrochenen Flügel. Mit einem zischenden Geräusch verdampfte die Flüssigkeit auf der lederartigen Haut und man konnte sehen, wie sich die Wund innerhalb weniger Minuten schloss und verheilte.

Vorsichtig stich der Junge über das spitze Köpfchen der Fledermaus und bettete das erschöpfte Tier schließlich auf einem der weichen Kissen. Er seufzte leise, bevor er sich zu Virginia umdrehte. "Jetzt sollten wir uns allerdings dem Trank widmen."

Das Mädchen nickte zustimmend, verschwand für kurze Zeit hinter dem Vorhang und kam schließlich mit einer schmalen Phiole wieder. Sie sprach einen schnellen Zauber um die Wirksamkeit der violleten Flüssigkeit noch einmal zu überprüfen, bevor sie das Fläschchen - zufrieden mit sich selbst - an Harry weiterreichte.

Die Hände des Schwarzhaarigen schlossen sich um das Gefäß. Der Inhalt war noch warm.

"Trink es auf einen Zug aus.", riet ihm das Mädchen, "Danach erklär ich dir die Wirkungsweise. Wir haben genug Zeit, bis der Prozess anfängt."

Harry nickte nur und schütte sich das übel riechende Zeug nach kurzem zögern ohne abzusetzen in den Rachen.

"In ein paar Minuten wirst du müde werden und schließlich in einen tiefen Schlaf, einem tranceähnlichen Zustand gleich, verfallen.", erklärte die rothaarige Griffindor, während sich der Junge zurücksinken lies und seinen Kopf auf das Kissen neben der Fledermaus legte. "Die erste Erinnerung die du zurückbekommen wirst, ist die, die dir zuletzt gelöscht wurde. In dieser Reihenfolge geht es weiter. Du wirst auch nicht aufwachen, bevor die Zeitspanne, die dir gelöscht wurde, abgelaufen ist. Hat man dir also eine Stunde gelöscht, wirst du auch eine Stunde schlafen."

Nach diesen Worten sah sie der schwarzhaarige seltsam an. "Und wenn man mir die Erinnerung eines ganzen Monats gelöscht hat? Dann schlaf ich also einen ganzen Monat?!"

Ginny wurde eine Spur blasser. "Das ist doch eher unwahrscheinlich, oder?" Zumindest hoffte es das Mädchen inständig, denn daran hatte sie nun wirklich nicht gedacht.

"Na ja, jetzt ist es eh schon zu spät.", grinste Harry und unterdrückte ein Gähnen. "Weist du was mir aufgefallen ist, Virginia? Damals im Ministerium hab ich auch einen schwarzmagischen Fluch angewandt. An diese Lestrang, erinnerst du dich noch? Und so viel ich weis, hat er zumindest teilweise funktioniert."

"Dann spricht umso mehr dafür, dass die Blockade erst seit kurzem besteht.", entgegnete die Rothaarige, "Allerdings war es auch eine extreme Ausnahmesituation. Es könnte also auch der Schock gewesen sein, der die Blockade kurzzeitig schwächte."

Harry schloss müde die Augen und machte sich nicht einmal mehr die Mühe etwas zu erwidern. Jeder Muskel seines Körpers schien plötzlich unglaublich schwer zu sein. Gleichzeitig wurde das denken immer anstrengender.

Ginnys Hand stahl sich in die seine und drückte sie ermutigend. Ganz war der Junge noch nicht eingeschlafen. "Was meinst du, sollen wir Neville bald in alles einweihen? Ich meine, bisher hat er sich ganz gut gemacht und uns auch nicht in keinster Weise verraten. Außerdem stellt er nicht viele Fragen."

Doch sie erhielt keine Antwort mehr und die gleichmäßigen und tiefen Atemzüge verrieten ihr, dass das Mittel zu Wirken begonnen hatte.
 

***Erinnerung***
 

Harry sah sich unsicher um. Wo war er hier bloß? Doch langsam kam die Erinnerung bruchstückhaft zurück und legte sich wie Puzzelteile aneinander. Hatte McGonagall ihm nicht gesagt, er müsse zum Schulleiter? Es war nichts wichtiges, nur eine Kleinigkeit, die er mit im zu bereden hatte. Leise schlich Harry die schmale Wendeltreppe zum Büro Dumbeldores hinauf. Jetzt fiel ihm auch wieder das Datum ein. Es war sein zweites Schuljahr und heute der zwölfte Januar. So in Gedanken versunken stieg der Junge weiter nach oben, stockte jedoch plötzlich, als er Stimmen hörte. Das Büro des Schulleiters war nicht ganz verschlossen und durch einen Zentimeter großen Spalt drang Licht auf den wesentlich dunkleren Gang und die beiden Stimmen, von denen eine Dumbledore gehörte, waren auch auf der Treppe deutlich zu vernehmen.

Harry wollte gerade anklopfen, als sein Name fiel.

"...sind und Harry Voldemort besiegt hat."

"Remus, jetzt beruhige dich doch erst mal und erzähl mir in aller Ruhe, was du entdeckt hast."

Das war eindeutig wieder die freundliche Stimme des Schulleiters.

Der andere Mann atmete schwer aus und setzte schließlich noch einmal an. "Du erinnerst dich doch Albus, dass ich hier in England einige Probleme hatte, und wollte mir deshalb eine Auszeit nehmen. Ich bin nach Russland zurück... Du fragst dich wahrscheinlich, warum gerade dahin...", die Stimme des anderen Mannes wurde leiser und hörte sich bedrückt an. "Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Erinnerungen dieses Land... an Sirius... wachruft...", der Mann atmete zitternd ein und es dauerte eine geraume Zeit, bis er weiter erzählen konnte. "Ich hab auf jeden Fall bestimmte Orte wieder aufgesucht und bin schließlich in ein sehr abgeschiedenes Gebiet nahe einem Waldstück gekommen. Ich hatte plötzlich einen seltsamen Geruch in der Nase und bin ihm fast zwei Kilometer ins verschüttete Gelände gefolgt.

Der Anblick der sich mir bot war... war grausam! Ein riesiges Feld, ein Leichenfeld voller Drachen! Jede nur erdenkliche Art lag dort. Tot. Verwest. Und doch schien kein einziger von ihnen an irgendwelchen Verletzungen gestorben zu sein. Die Körper waren noch so gut erhalten... als währen sie bloß dort zusammengekommen, um einfach das Atmen aufzuhören.

Allerdings, als ich es näher untersuchte, fand ich zwischen den Körpern auch die Überreste von Menschen. Vielleicht von den Drachen getötet. Weis nicht genau... Doch was mich stutzig machte, war die Tatsache, dass die meisten von ihnen Todesseruniformen trugen!

Ich hab schließlich einige der Überreste mitgenommen und sie untersuchen lasse. Wie gesagt, der Todeszeitpunkt all dieser Wesen fällt in das Jahr, indem Voldemort vernichtete worden ist. Scheinbar hatte er damals eine größere Aktion am laufen, die entweder schief gegangen ist, oder nie zu ende gebracht wurde."

Es entstand eine länger Paus, in denen sich die beiden Männer anschwiegen.

Schließlich ergriff Dumbeldore wieder das Wort. "Hast du die Überreste dabei?"

"Ja, hab ich." Harry hörte wie etwas raschelte. Scheinbar übergab der Mann dem Schulleiter etwas. Die Überreste vermutlich.

"Remus. Glaubst du ein anderer außer dir, könnte den Ort wiederfinden?"

Wieder herrschte eine zeit lang Stille. Bis schließlich: "Nein, ich denke nicht. Ich hab das Drachenfeld nur durch Zufall gefunden, und das auch nur, weil ich meine Werwolfsinne einsetzte."

"Wer weis alles von diesem Ort?"

"Außer uns beiden? Niemand. Und der, der die Überreste untersucht hat, wusste nicht, worum es wirklich ging."

Harry hörte wie ein Stuhl verrutscht wurde und Schritte auf die Tür zukamen. Ängstlich kauerte sich der Junge hinter die Tür. Sicher würde er bestraft werden, wenn man ihn entdeckte, wo er doch die ganze Zeit unerlaubt mitgehört hatte.

"Es tut mir leid Remus, aber leider darfst du dieses Wissen nicht behalten." Das Wohlwollen in der Stimme des Schulleiters schien aufgesetzt, als müsse er sich überwinden.

"Wa... Was? Aber Ablus, was soll -"

"Oblivate!"

Die verunsicherte Stimme Remus verstummte und Harry überlegte gerade, ob er nicht lieber flüchten sollte, als:

"Findest du es vor der Tür nicht ungemütlich, Harry?"

Der Junge schrak zusammen, wollte aber nicht noch mehr Ärger und trat vorsichtig und ängstlich in das Büro. Der Schulleiter stand am Fenster, mit einem ungewohnt ernsten Ausdruck im Gesicht.

"Also, Harry. Du weist doch sicher, dass man nicht lauschen darf."

Der Griffindor wich dem enttäuschten Blick das Schulleiters aus, und sah kurz auf die zusammengesunkene Gestallt vor Dumbeldors Schreibtisch.

"Tut mir... mir leid.", stotterte der verschüchterte Junge.

Dumbledore schüttelte mit einem gutmütigen Lächeln den Kopf. "Du wirst es schon noch lernen. Irgendwann. Ansonsten wirst du deinen Eltern wohl bald in der Hölle Gesellschaft leisten..."

Harry verstand nicht ganz. Begriff nicht, wie dieser freundliche Ton zu den grausamen Wörtern passen konnte. Und am wenigsten verstand er, warum der stets gutherzige Schulleiter ihm so etwas sagte. In diesem Moment machte ihm alte Mann wirklich Angst. "... bitte...?"

"Oblivate!"

Im nächsten Augenblick verschwammen die Bilder um ihn herum und Harrys Gedanken trieben wieder in der Dunkelheit seiner eigenen Erinnerungen. Wartend, auf die nächste.
 

Hoffe es hat euch gefallen! Im nächsten Kapitel geht es um Dracos Todessertreffen und die andere(n) Erinnerung(en).

Wenn ihr Zeit habt, schreibt mir bitte ein Kommi!
 

Bis dann!

Chant



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-02-13T20:20:43+00:00 13.02.2005 21:20
Oh mann.. ich ahne Schreckliches...
Was da wohl noch so alles auf Harry zukommen wird, an Erinnerungen, die ihm fehlen?
Und was wohl jetzt mir Draco passiert.. wird er Pseudotodesser, oder weigert er sich doch??
Arrgh, das ist alles so spannend.
Cat
Von:  Morathi
2005-02-02T19:10:24+00:00 02.02.2005 20:10
dumbeldore... *fingerknacks* ... komm doch mla her *eg*
der typ is echt ein arschloch!!!!!!!
armer harry.. was wird wohl noch kommen? und was wird aus draco? wie wird er sich gegen voldemort zur wehr setzen? wird er das "verpasste" (durch die bewusstlose riesenkuh pansy *verärgert ist*) aufholen? wie kommt er zurück??
Hach, *aufschrei* so viele fragen und noch keine antwort. ich hoffe, nein, bitte, flehe, dass du bald bald weiterschreibst!!!!! *gaaaanzliebanguck*
tust du doch, oder? *pieks* machst dus? machst dus? *groß anguck*
freu mich schon ^^
cu tsusuki ^^
ps. super geniales kapi!!!!! hach, erinfach toll...... ^^
Von:  PeachyPotpourri
2005-01-12T19:53:10+00:00 12.01.2005 20:53
O.O SCHEISS DAMBLEDORE!!! >_<
Ich bin ja echt mal gespannt, was noch kommt... Uah, Draco soll kein Todesser werden! ;___;
Schreib schnell weiter! Ich bin schon voll gespannt! *hibbelig is*

Man liest sich
Deniera ^^ *wink*
Von: abgemeldet
2005-01-01T17:46:18+00:00 01.01.2005 18:46
Danke für das Chappy! Bin froh, dass es dich noch gibt, ich hatte die Geschichte nämlich echt gern. Das Kapi ist wirklich gut geworden. Allerdings hoffe ich, dass Draco lebend zurückkommt und Harry bald in seiner ursprünglichen Verfassung erwacht.

cu san79
Von:  Jinx
2004-12-31T12:12:42+00:00 31.12.2004 13:12
Blöder Dumbie! *ihn nicht leiden kann*
Bin schon sehr gespannt auf das nächste Kapitel, dieses war wirklich klasse ^.^
Bis dann,
Sany^^
Von: abgemeldet
2004-12-30T23:43:35+00:00 31.12.2004 00:43
Echt super das Kapitel!!
Bitte schreibe schnell weiter!!!
Freu mich schon darauf wenn die Fortsetzung kommt!!!!
Also bis zum nächsten Kapitel!
cu
Saphir
Von: abgemeldet
2004-12-29T18:38:47+00:00 29.12.2004 19:38
das kapi war klasse!!!!
bin mal gespannt was der senile opa noch alles mit harry angestellt hat!!!auch hoffe ich das mit draco alles gut verläuft!!und was es sich mit dieser fledermaus auf sich hat!!
also mach bitte schnell weiter!!
Von: abgemeldet
2004-12-29T13:21:59+00:00 29.12.2004 14:21
Whaa *rumjump*
klasse, ich bin so mitgerissen worden, erst die empfindungen von Blaise und Draco (hoffe er überlebts!), und dann die errinnerung von Harry,..Dumbledore ist ein arschloch!!!
mach ga~anz schnell weiter!!!
Bye miya
Von: abgemeldet
2004-12-28T22:41:20+00:00 28.12.2004 23:41
Ich würd sagen, dieses erste 'Oblivate' war bestimmt nur dir Spitze des Eisberges, da werden noch viele folgen!
Bin mal gespannt, was der Schulleiter noch so alles zu verbergen hat ^.~

Die Szene mit Draco und Blaise war auch sehr genial (Blaise wird soweit ich weiß im übrigen mit "e" am Ende geschrieben, falls es dich interessieren sollte *g*), da sieht man mal wieder wahre Freundschaft!

Ich hoffe mal, dass das nächte Chap schneller kommt, bin schon gespannt darauf

bye Devil
Von: abgemeldet
2004-12-28T15:04:09+00:00 28.12.2004 16:04
Dumbledore ist fies!!! Konnte den Schulleiter noch nie leiden... Bin gespannt was für Erinnerungen er dem armen Harry noch gelöscht hat... Und ich hoffe wirklich, dass Draco die Sache überlebt...
Bis dann.
Selen


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