Zum Inhalt der Seite

Truth

~Living in nothingness~
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hatred

~~~~~ Chapter 10 ~~~~
 

Sein Atem hatte sich wieder beruhigt, er blickte aus dem Fenster des Busses, die Fassaden der Häuser flogen geradezu an ihm vorbei, aber er nahm es gar nicht wirklich wahr.

Er war damit beschäftigt seine Gedanken zu entwirren, die sich in Kreisen zu drehen schienen und gleichzeitig ein unglaubliches Gewirr bildeten.
 

Sein Vater hatte die Schule benachrichtig und mittlerweile wohl auch schon die schriftliche Entschuldigung abgeschickt. Wenigstens musste er sich darum keine Sorgen machen…
 

Er hatte das Gefühl zu zerspringen, wegen all der Gefühle, der Eindrücke und der Gedanken, die sich in ihm in der letzten Woche aufgestaut hatten. Aber im selben Maße schien es ihm auch gleichgültig, absolut ohne Bedeutung, das war, was ihm am meisten Angst machte….diese unglaubliche Gleichgültigkeit, die ihn zu erdrücken schien. Es war eine schwer fassbare Leere, die unter dem Gefühlschaos lauerte…
 

Der Bus hielt. Ryou atmete tief durch und versuchte diese Gedanken zurückzudrängen, zwang sich zu dem immer gleichen Lächeln, dass seine Züge in der Gegenwart anderer zierte, das aber wohl nicht mehr war als eine seiner Masken.

Er ging durch das Schultor auf den Pausenhof, von weitem sah er schon die Gruppe von 5 Leuten, die kleinste der Gestalten winkte ihm freudig zu. Er beschleunigte seine Schritte, erwiderte den Gruß indem er zurückwinkte.
 

„Hallo Leute.“ – Wieder eines seiner falschen Lächeln

„Hey Ryou, hast dich ja ganz schön lang nicht blicken lassen, Erkältung auskuriert?“

Der große blonde Junge blickte ihn mit einem breiten Grinsen an, auf Ryous Gesicht lag noch immer das Lächeln. Doch warf er Yugi schnell unbemerkt einen leicht fragenden Blick zu, hatte er es ihnen nicht erzählt?

„Hai, Joey. Mir geht’s soweit wieder gut…und ich wollte wohl auch einfach nicht länger fehlen.“

Das Grinsen auf Joeys Zügen wurde breiter als sie sich alle umwandten und Richtung Schultor gingen. „Naja…ich hätte keine Probleme damit die Penne für ne Woche oder länger sausen zu lassen!“

Nun schaltete sich Tristan, spöttisch grinsend, ein: “Bei dir, Kumpel, macht es ja auch keinen Unterschied…du bist nun mal ein Spatzenhirn, da hilft auch die Schule nicht.“

Erst zeigte sich nun ein gespielt beleidigter Ausdruck auf Joeys Gesicht, bis er Tristan schließlich die Zunge herausstreckte “Aber bei dir nützt es etwas?“

Anzu kicherte während dem Schlagabtausch zwischen den beiden Freunden die ganze Zeit dümmlich (1), Yugi lachte hinter vorgehaltener Hand und versuchte nicht laut loszuprusten.

Ryou selbst folgte den vieren einfach bis zur Klassenzimmertür.

Tristan und Joey alberten immer noch herum und Anzu versuchte wohl krampfhaft ihnen irgendetwas furchtbar wichtiges zu erzählen.

Er blickte ihnen ausdruckslos hinterher, als sie sich zu ihren Plätzen wandten, plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter, ein Blick zur Seite zeigte ihm, dass es Yugi war.

Der Kleinere deutete zurück zur Tür, wollte wohl mit ihm reden.
 

Kurz darauf standen sie also auf dem Gang, das falsche Lächeln war wie von selbst wieder auf seinen Lippen erschienen, er blickte Yugi fragend an.

„Ich habe es ihnen nicht erzählt…aber…Ryou, wenn du irgendwelche Probleme hast sagst du es uns doch? Ich werde versuchen dir zu helfen, was auch immer es ist, und ich bin mir sicher die anderen denken genauso. Wir sind schließlich Freunde, nicht wahr? Und Freunde helfen sich doch gegenseitig….“

Yugi blickte ihn mit diesen großen, freundlichen…und wohl auch manchmal zu vertrauensvollen Augen an…Augen die ihn nie durchschauten….nicht wie die kalten, dunklen Feueropale Bakuras.

Doch er zwang sich dennoch zu einem freundlichen, ja sogar aufmunternden, Lächeln: „Ich weiß doch, dass ich mich auf euch verlassen kann, Yugi. Aber es war wirklich halb so wild…“

Der Strubbelkopf warf noch einen kurzen, besorgten Blick auf die noch nicht ganz verheilte Wunde über Ryous Auge, lächelte dann jedoch warm und nickte. „Gut, dann lass uns reingehen.“
 

~~~~~~~ later on ~~~~~~
 

Kleine Tropfen lösten sich aus den vorderen Strähnen und auch von seinem Kinn tropfte noch etwas von dem kühlen Nass, mit dem er sein Gesicht abgekühlt hatte.

Er hasste Sport…

Ryou blickte auf sein eigenes, verschwommenes Spiegelbild auf der schimmernden Fläche.

Das spiegelnde Glas war an manchen stellen schon blind geworden.

Wieder einmal war er tief in seine Gedankenwelt verstrickt, ohne ein wirkliches Gefühl für das, was um ihn herum passierte…

Nicht dass es etwas zu sehen gegeben hätte.

Er war allein auf dem Jungenklo, hatte dem Lehrer weiß gemacht er sei noch ein wenig angeschlagen von der „Krankheit“ und könne deswegen nicht mitmachen…

Ein kurzes bitteres Lachen entrang sich seiner Kehle. Die Lehrer glaubten ihm, wenn er so etwas sagte, ihm, dem braven, freundlichen und immerzu fröhlichen Ryou Bakura.

Wie wenig die Menschen um ihn herum doch wussten…
 

Ryou seufzte, ließ sich langsam an der Wand herunter gleiten und legte die Stirn auf die angezogenen Knie.

Ja, er war schon eine jämmerliche Gestalt…

Was erwartete er eigentlich?

Wie sollte jemand etwas merken, wenn er selbst es nicht wollte, wenn er niemanden an sich heranlassen wollte.
 

….Da lag wohl das Problem…

Er wollte nicht, dass ihn jemand kannte, denn es bedeutete Schmerz.

Er wollte niemanden den er lieben konnte, den er mochte, der ihm einfach etwas bedeutete, denn es machte verletzlich.

Ein Panzer aus Eis, versteckt unter der scheinheiligen Freundlichkeit die er allen gegenüber an den Tag legte…
 

Nochmals lachte er leise und bitter auf.

Gab es etwas Schlimmeres als ihn?

Gab es etwas verachtenswerteres, als den Heuchler, der er war?
 

Er stand wieder auf, machte ein paar Schritte auf das Waschbecken mit dem Spiegel zu.

Ryou stützte sich mit den Händen auf dem Rand des Beckens ab.

Sein Blick war wieder starr auf sein Spiegelbild gerichtet, sah sich selbst in die Augen, in diese Fenster zur Seele wie jeder sagte.

Und es stimmte wohl, er sah nur die Leere, gegen die er nicht ankam….einen Abgrund, dunkel…unergründlich.

Er ballte die Hand zur Faust und noch bevor er wusste was er tat, krachte sie mit voller Wucht in die Fläche die sein Äußeres widerspiegelte.
 

Erschrocken über seinen eigenen plötzlichen Ausbruch wich er zurück, ließ sich auf den Boden fallen und starrte nun seine Hand an, an der sich schon dicke Tropfen roten Blutes gesammelt hatten.

Er kniff die Augen zusammen, langsam wurde er sich des Schmerzes bewusst…stechend und es brannte ein bisschen.
 

>>>>>>> another point of view <<<<<<<
 

Bakura schlug die dunklen Augen auf.

Es schmerzte….seine Hand schmerzte.

Ein kurzer Blick zu seiner Hand zeigte ihm, dass sie mit Schnitten übersäht war…doch er blutete nicht…schon lange nicht mehr.
 

Einen Moment blickte er irritiert weiter auf die Schnitte.

Schließlich schüttelte er den Kopf….

Es musste von Ryou kommen, was hatte der Dummkopf nur wieder angestellt.
 

Bakura erhob sich in dem dunklen, scheinbar endlosen Raum, schloss seine Augen wieder und schien sich einen Moment zu konzentrieren, als er sie schließlich wieder öffnete, fand er sich in einer Toilette wieder.

Der Spiegel lag in Scherben, ein paar von ihnen mit roten Schlieren besudelt.
 

Mit einem weiteren Kopfschütteln und einem leicht hämischen Grinsen auf den Zügen setzte er sich in Bewegung, im Vorbeigehen nahm er sich ein paar Tücher und umwickelte die noch immer blutende Hand damit.
 

Das könnte noch ganz lustig werden…
 

--------------- --
 

(1) ich mag Anzu nicht besonders…merkt man das etwa? *hust*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück