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Die Wette

Seto x Joey
von

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Prolog

Autorin: Carja-chan

Serie: Yu-gi-oh

Disclaimer: Biss auf die Idee ist nix meins, ansonsten nix ich mach damit kein Geld und stelle diese FF kostenlos zur Freizeitbeschäftigung ins Internet.

Pairing: Seto Kaiba / Joey Wheeler

Warnung: In diesem und den folgenden Kapiteln werden Handlungen mit Inhalten der folgenden Genres vorkommen: Shounen-Ai, Lemon / Lime, Drama, Romantik

Sollte in den einzelnen Kapiteln noch was hin zukommen, oder sich ganz und gar auf ein anderes Genre beziehen, erwähne ich es zu Beginn noch.
 

Kurz: Dies ist meine erste FF die ich bei animexx und überhaupt im Internet ausstelle. Bitte verzeiht mir kleine Fehler und Ungereimheiten, jedoch würde ich mich über Feedback in Form von Komis sehr freuen.

Viel Spaß beim lesen Carja-chan.

OOC!!
 

" Gerede, Geschnatter und Getratsche"

// Gedanken, Einfälle, geistige Aktivitäten \\

< .......... > Dinge, die geschehen, eintreffen oder etwas beschreiben, worauf nicht näher eingegangen wird z. B. Seto dachte nach: // er ist doof, dumm, hässlich.... <zehn Minuten später> whaaa okay, er ist süß, lieb ....

Während Seto nachdachte sind zehn Minuten vergangen in denen er nichts anders tat.
 

Ich hab dich gesehen, in der Dunkelheit
 

Wie oft bin ich schon hier gewesen, nach dem die Schmerzen meinen Körper, wenn auch nie ganz, verließen. Ich wieder gehen konnte, fort von diesem Ort, der nichts als Einsamkeit für mich übrig hatte.

Ich lief wie immer durch die Straße, durch die Nacht, müde, verletzt, bis tief in meine kalte Seele.

Hab mich dann zur Ruhe hier gesetzt, sah die Schönheit die sich mir jeden Tag fast bot.

Hätte ich meinem Leben ein Ende setzten wollen, hätte ich die Kraft dazu, so wäre ich hier her gekommen, mit dem Messer in der Tasche, um das Blut aus meinen Adern zu lassen.

Diese Stille war es die mich hier her kommen ließ, doch war sie wie eine Klinge, die das Loch tief in mir, noch größer werden ließ.

Angst? Nein, Denn sie hat den Schmerz betäubt, hat ihn erdrückt mit ihrer Kälte.

Hoffnung? Ich dachte ich hätte kein Recht auf sie. Aber das Feuer, das ich sah, war die Wärme, die die Stille mir zuvor noch geraubt hatte. Auch wenn ich nicht jeden Tag sehen kann, wie die Sonne den kleinen See in Flammen stehen läst, komm ich jede Nacht hier her, hoffe, das nach der Stille das Licht kommt, was mich immer wieder erwärmt. Mir Hoffnung gibt.
 

Und wieder war ich auf dem Weg hier her, wollte Ruhe finden und mich, wenn auch nur ein wenig, ausruhen, von der harten Zeit.

Ich war noch weit weg, als ich dich sah, ich wusste sofort, dass du es bist.

Hat mich deine Gestallt erst zu Tode erschreckt, hab ich in ihr auch den Schmerz gesehen.

Ich wollte nicht, dass du mich siehst, die Wunden, meine Wunden hättest du gleich gesehen. Das wollte ich nicht, aber wollte ich hier sein, an diesem Ort, meinem Ort.

Warum saßt du hier, mitten in der Nacht, bei dieser Kälte? Ich bin um den See rum gegangen, hab mich hinter den Sträuchern und Büschen vor dir versteckt, denn ich brauchte die Einsamkeit, damit das Licht mich wieder wärmen konnte. Ich wollte nicht denken, nur vergessen, aber du hast mich nicht Ruhen lassen. Wie ein Schatten bist du immer und immer wieder in meinen Gedanken auf und abgewandert, hast mich nachdenken lassen. Warum warst du hier und nicht zu Hause, warum schliefst du nicht? Würdest du ihn mir jetzt wegnehmen, meinen Ort, würdest du auch jede Nacht hier her kommen, und dort sitzen?

Ich sah dich an, aus meinem Versteck konnte ich dich gut sehen, aber du mich nicht.

Was ich dann gesehen hab, hat mich wie Eis erstarren lassen, denn du hast geweint. Dein Gesicht, ich sehe es noch deutlich vor mir, wie die Tränen an deinen Wangen hinunter liefen.

Da ist etwas passiert in mir, denn ich habe dich gesehen, dich wie du wirklich bist. Und mein Herz, was ich glaubte nicht mehr spüren zu können, hat geschlagen, ganz plötzlich war es wieder da. Und ich weiß warum, ich habe einen Engel auf Erden gesehen, der sein Gesicht versteckte vor mir. Als die Sonne dann aufging, Stunden später, hab ich es gespürt, wir waren gleich in diesem Augenblick, für dich und mich kam nach der Stille das Licht.

Von da an, liebte ich dich.

Die Wette

"Hmm, ist das Wetter herrlich. Sagt mal ehrlich, schöner könnte es nicht sein oder? Die Sonne scheint, ich hab ne drei im Physiktest und nun gehen wir alle in die Spielhalle, um die Sau raus zu lassen, besser könnte es doch nicht sein oder?" "Doch, wenn du in der Mathearbeit nicht ne vier mit nem kilometerlangen Minus, dahinter wieder bekommen hättest, Joey." "Mensch Tea, sei doch nicht immer so spießig. In gute Laune vertreiben bist du echt ne Meisterin." "Und du im dumme Sprüche klopfen, Wheeler."

Das Grüppchen, bestehend aus den Freunden, Tea, Tristan, Yugi, Yami und Joey drehten ihre Köpfe wie auf Kommando nach links, der Richtung, aus der der Kommentar kam, der Joey in Sekunden schnelle auf hundertachtzig brachte. "Was willst du Geldsack denn hier? Mitten auf der Straße? Hast du dich verlaufen, oder hatte dein Chauffeur mal ne gute Idee und hat dich während der Fahrt rausgeschmissen? Wäre aber nicht nett der Allgemeinheit gegenüber gewesen, denn hier nervst du gewaltig. Am Nordpol hätte er dich aussetzten sollen, da wärst du voll in deinem Element." "Wheeler, wenn du viele Sätze sprechen willst, darfst du nicht vergessen mal Luft zu holen, selbst ein Köter wie du, brauch die, um zu überleben. Aber wahrscheinlich ist dein Hirn selbst bei solche selbstverständlichen Dingen überlastet, da fragt man sich doch wie du es geschafft hast, so lange am Leben zu bleiben!?" "Ich stopf dir gleich dein vorlautes Maul, du reicher Pinkel." Tristan hatte seine Arme unter die von Joey geschlungen, um diesen daran zu hindern Kaiba den Kopf ab zu reißen. "Lass mal gut sein, wenn ich dich in aller Öffentlichkeit mit den Fäusten fertig machen würde, wäre das nicht sehr förderlich für mein Image oder meine Firma. Jeder Blinde kann doch sehen, dass dies ein zu unausgeglichener Kampf wäre." "Herr Gott noch mal, müsst ihr euch denn immer streiten?" Tea versuchte zu schlichten, da Tristan mit aller Kraft Joey fest hielt und Yami sich bloß zwischen diesen und Kaiba stellte, und dabei den Brünetten kühl ansah, kam ihr Yugi zur Hilfe . "Könnt ihr euch nicht einfach ignorieren?" "Den verzogenen Sesselpupser? Wenn der Mal sein ..." "Joey es reicht, so kommen wir nie zur Spielhalle." Yami hatte keine Lust mehr sich auf den ewigen Konflikt zwischen den Beiden, einzulassen noch sich weiter aufhalten zu lassen. Er nahm Yugis Hand und zog ihn hinter sich her, gefolgt von Tea. "Komm schon Joey, der Typ ist es doch nicht wert." Tristan ließ diesen wieder los, als er sich wieder beruhigt hatte, Beide gingen den Anderen nach, um sie schnell wieder ein zu holen. Joey verkniff sich zwar seine letzte Anmerkung doch Seto setzte noch eins drauf. "Ja, lauf nur, hinter deinen Freunden her, wie ein Köter seinem Herrchen, das ist auch das Einzigste was du kannst wie kein anderer." Joey wendete prommt, um Seto dutzende von Beleidigungen ins Gesicht zu sagen, doch dieser ging schon in entgegen gesetzter Richtung weiter, wütend sah er ihm hinterher. "Dieser beschissene, möchtegern, pseudo- Duellant, was bildet der sich eigentlich ein? Wenn ich den in die Finger bekommen zeig ich ihm was ne Harke ist. Dann werden wir ja sehen wer hier wen fertig macht. Der soll lieber froh sein, dass ich kein Bock habe meine Zeit weiter mit ihm zu verschwenden. Ansonsten würde ich ihm den Arsch schmerzhaft aufreißen." "Joey, jetzt komm schon, die anderen Drei sind schon fast bei der Spielhalle." Joey ging mit Tristan seinen Freunden hinter her, erst mal abreagieren.

//Soll der doch sagen was er will, ich las mir meinen Tag nicht weiter von ihm versauen, reicht ja schon, dass ich den jeden Tag in der Schule aushalten muss.\\
 

"Gib es auf Alter, den Rekord knackst du heute nicht mehr." Tristan stand hinter Joey, der schon seit Stunden wie wild an einem Spielautomaten hockte um den dortigen Highscore zubrechen. Seit Joey erfahren hatte das Kaiba diesen, letzte Woche, erzielt hatte, als er mit Mokuba hier dessen Geburtstag gefeiert hatte, hatte er alles schon versucht, um diesen weningstens um einen Punkt zu überbieten. Doch wie das eben so war, das Schicksaal war gegen ihn, immer war es nur auf Seto Kaibas Seite und er konnte nicht mal die Hälfte der von ihm vorgelegten Punkte machen, bis er Game over ging. Und wieder mal! "Verdammt, das kann doch nicht wahr sein, wie hat der das geschafft?" "Keine Ahnung, aber las uns endlich gehen, wir stehen uns hier sonst noch die Beinen in den Bauch. Außerdem haben wir Hunger, lass uns rüber in den Fastfood Laden gehen und was essen." In Yugis Magen machte sich gähnende Leere breit, doch nicht nur ihm ging es so, auch die Anderen waren mittlerweile halb verhungert nur Joey, der Vielfraß, der Nimmersatt, der ohne Ende alles in sich hinein Stopfer, er war der Letzte, der sich was zu Essen rein hauen wollte, nur weil er es nicht ertragen konnte, wieder etwas gefunden zu haben, indem Seto Kaiba, Eisschrank, Frostbeule, Schock Gefriermittel und Eisberg, der für den Untergang der Titanic verantwortlich war, sein Erzfeind schlecht hin, mal wieder besser war wie er.

//Das ist doch zum Kotzen, so perfekt kann doch kein Mensch sein. In irgendwas muss doch auch ich besser sein wie er. Futtern, Essen einwerfen, Nahrungsmittel in sich reinstopfen. Okay da würde ich ihn schlagen, was aber nicht sehr glanzvoll wäre. Im Gegenteil, er würde sich noch mehr über mich lustig machen, so aller Art verfressener Köter, der nix ihm Hirn hat außer sich den Bauch voll zuschlagen. Verdammt noch mal, es muss doch was geben wo ich besser bin, als unser Mister Perfect.\\

Mittlerweile waren er und seine Freunde schon auf dem Weg nach draußen. Yugi und Yami bemerkten Joeys angespannten Zustand und sie wussten auch genau wo der Grund dafür lag. "Jetzt mach nicht so ein Gesicht. Wenn du dir ständig nur Gedanken über Kaiba machst, hat er doch genau das bekommen, was er will. Nämlich, dass du dich über ihn aufregst und dein Zeit deswegen verschwendest." Yami versuchte Joeys Stimmung zu heben, denn das dieser sich langsam wirklich als Verlierer sehen musste, so oft wie Kaiba ihn schlug, war nur noch eine Frage der Zeit. "Es ist aber auch total unnormal, egal was ich mache, dieser Typ ist immer besser wie ich. Egal ob bei Dule Monster, in der Schule, beim Sport oder sonst wo. Und jetzt auch noch an so nem verflixten Spielautomaten. Da kann man ja nur noch durchdrehen. In ner Psychiatrie könnten sie mir wahrscheinlich nicht mal helfen, weil ich der erste Patient mit dem Kaiba-Stress-Syndrom wäre, und man in dieser Richtung noch keinerlei Forschungen betreiben konnte." "Jetzt mach dir doch nicht so nen Stress Joey, es wird mit Sicherheit auch noch was geben wo drinne du besser bist wie er." "Ach und was soll das sein, Tea?" Allgemeines Nachdenken, doch niemand wusste etwas. Sie betraten den Laden, bestellten sich jeder was zu essen und setzten sich an einen Tisch. Doch Joey wurde von Minute zu Minute missmutiger, so schwer konnte es doch nicht sein, warum viel den anderen nix ein, wo mit sie ihm mal helfen könnten? "Sagt mal, soll das witzig sein? Oder bin ich etwa doch so ne Flasche?" "Was soll die Frage denn?" Tristan sah Joey entgeistert an, okay ihn würde es ja auch fuchsen immer nur Zweiter zu sein, aber deswegen musste Joey noch lange nicht seine schlechte Laune an ihnen auslassen. "Ich meine ja nur, ihr seid meine besten Freunde, ihr kennt mich von allen am besten, euch müsste doch was einfallen was ich besonders gut kann." "Nun ja, du kannst sehr gut ...." <wart> "Jaaaa, was kann ich gut Tristan?" Minuten später!

" ... Essen!" "Borr, Tristan, da kann ich ja wohl schlecht Kaiba mit raus vordern, der würde mich deswegen eher noch weiter aufziehen, als er es jetzt schon tut." "Beschwer dich nicht, du wolltest doch ne Antwort. Und wenn mir nun mal nix besseres einfällt? Nur weil wir deine Freunde, und immer nett zu dir sind, heißt das noch lange nicht, dass wir dich hin und auswendig kennen." Joey sah perplex auf seinen Kumpel. "Joey?" Tea wedelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht, da Joey weg getreten zu sein schien. "Joey, ist alles okay mit dir?" Auch Yugi fragte nach und Yami stieß Joey einmal leicht mit dem Ellebogen in die Rippen, da er genau neben diesem saß. "Das ist es." Joey starrte immer noch Gedankenverloren vor sich hin, doch begann er wieder zu sprechen. "Was?" erklang es im Kor von seinen Freunden, und Joey begann zu grinsen, und sah jeden einzelnen einmal an, bevor er sprach. "Leute, ich weiß jetzt wo drinne ich Kaiba schlagen kann." "Und das wäre?"
 

Am nächsten Morgen in der Schule. An seinem Platz saß wie immer schon Seto Kaiba und las in einem Buch, während er, unter anderem auf den Beginn des Unterrichts wartete, aber auch auf eine gewisse Person, die ihn schon seit Jahren den Unterricht, mit seinem aufbrausendem Temperament und seiner leicht zu reißenden Art, seine Zeit interessanter und amüsanter gestaltete. Und zu seiner Überraschung und auch Freude war dieser dieses Mal pünktlich zur Schule gekommen. Joey betrat gerade mit seinen Freunden den Klassenraum, was Kaiba aus den Augenwinkeln wahrnahm.

//Dann kann der Spaß ja los gehen.\\

Dachte er sich, natürlich hatte er sich wieder mal allerlei fiese und gemeine Sprüche für Joey parat gelegt, und mit seinem Erscheinen konnte man doch gleich mal anfangen. "Bist du aus dem Bett gefallen, oder ist es unter deiner Last zusammen gebrochen, dass du so früh schon wach bist, Wheeler?"

//Jetzt geht er gleich wie eine billige Sektflasche hoch, die man zu lange geschüttelt hat.\\

Kaiba freude sich jedoch irgendwie zu früh, denn aus Joeys Mund kam kein einziger Laut. Der hatte sich gelangweilt auf den Stuhl an seinen Platz niedergelassen und die Arme hinterm Kopf verschränkt. "Bist du taub, oder hast du vergessen deine Ohren zu waschen? Ein besuch beim Tierarzt könnte dir da helfen, der würde dir bestimmt den Pfropfen Dreck rausholen, damit du von deinem Leiden erlöst wirst." <wart> Von Joey kam wieder keine Reaktion. Okay, hier lief irgendwas schief, also noch mal von vorne. "Hey Wheeler, haben deine Eltern vergessen dir einige Benimmregeln bei zu bringen? Wenn man was gefragt wird, antwortet man, auch wenn es sich dabei um so nen Köter wie dich handelt."

Joey drehte seinen Kopf zu Kaiba um, der schräg hinter ihm saß, dieser freute sich schon, endlich sein Ziel erreicht zuhaben, denn nun gehörte ihm die volle Aufmerksamkeit dieses Kläffers.

//Was zum Kuckuck geht denn hier ab? Hat Wheeler gestern zu lange an den Spielautomaten gesessen?\\

Kaiba verstand die Welt nicht mehr, bis her war es immer so gewesen, dass der Blondschopf ihm bei jeder sich bietenden Möglichkeit mit Schlägen gedroht hatte. Und nun? Frech und selbstbewusst, ja sogar irgendwie belustigt guckten ihn diese braunen, hundesgleichen Augen an. So ein Feuer hatte er nicht mal in diesen gesehen, wenn sie kurz davor waren aufeinander los zu gehen, und erst dieses Grinsen!

//Okay, ich hab irgendwas nicht mit bekommen, Wheeler bekommt das Maul nicht auf, stattdessen sieht der nur kackendreist zu mir rüber und grinst dabei wie ein Honigkuchenpferd breit übers ganze Gesicht. Der weiß was, was ich nicht weiß, und das nervt mich gewaltig.\\

Entschlossen wollte Kaiba die nächste, mit, Gemeinheiten versetzte, Frage an Joey wenden, doch dieser drehte den Kopf einfach wieder nach vorne. Das brachte das Fass beinahe zum überlaufen, Kaiba stand kurz davor dieser Flohschleuder das fette Grinsen aus dem Gesicht zu polieren.

//Was bildet der sich eigentlich ein? Warte nur, dir werd ich gleich Manieren beibringen.\\

Er stand auf und wollte die paar Schritte auf den Kleineren zugehen, doch auf halbem Wege, läutete die Schulglocke und die Lehrerin trat ein, so mussten alle, auch er, sich wieder an ihre Plätze setzten, und absofort dem Unterricht folgen. Und ganz gegen seine Natur, konnte Kaiba sich nicht so recht auf das Gelaber der Dame vorne konzentrieren, denn Joey hatte sich bis her nicht ein Mal zu ihm umgedreht, um ihm irgendeine dumme Fratze zuschneiden.

//Wie, so artig heute? Haben deine Freunde dir gestern noch den Kopf gewaschen, oder hast du ne Mahnpredig vom Direktor bekommen, von wegen dass du dem Unterricht besser folgen solltest, damit du das Schuljahr irgendwie noch gebacken bekommst?\\

Mit jeder vergangenen Minute wurde Kaibas jedoch ungeduldiger, er hatte bis her immer mit dem Blondschopf in den ersten Stunden streiten können, doch aus irgendeinem Grund ließ der sich heute nicht reizen, ganz im Gegenteil, es war umgekehrt. Wo bei er bezweifelte, das Joey genug Grips besaß um dies zu wissen, geschweige denn mit Absicht zumachen. Der hatte was, und er wäre nicht Seto Kaiba, wenn er nicht dahinter kommen würde, was mit seiner lieblings Freizeitbeschäftigung passiert war, dass sie ihn so links liegen lassen konnte. Bald würde es zur Großenpause klingeln, dann würde er ihn zur Rede stellen.
 

Gut gelaunt ging Joey zu seinen Freunden, die schon draußen auf dem Schulhof auf ihn warteten. Er musste länger drinne bleiben, weil seine Lehrerin ihm noch was sagen wollte, und zwar, dass sie heute seit langen mal wieder Joey beobachten konnte, wie dieser am Unterricht teil nahm, nicht so wie in der Vergangenheit, und sie wünschte sich, dass er weiter hin diese positive Einstellung im Unterricht zeigen würde. Also war da doch schon mal etwas Gutes bei raus gekommen, Kaiba zu ignorieren. Apropro Kaiba, der bewegte sich geraden schnurstracks auf ihn zu, und schnitt ihm somit den Weg zu seinen Freunden ab. Ihm konnte man seine überdurchschnittlich schlechte Laune ansehen, was Joey mehr als nur amüsant fand, jedoch zeigte er keinerlei Anzeichen dafür, als er seinem Gegenüber ins Gesicht sah. Was für Anstrengungen ihn das kostete, Kaiba nicht wie gewohnt dumm anzumachen, konnte sich keiner Vorstellen.

//Wie schnell man sich an was gewöhnen kann, und wie schwierig es ist Gewohnheiten zu unterdrücken.\\

Sie standen sich gegenüber, und sahen sich einige Momente schweigend an, und Kaiba glaubte langsam schon, dass man Joey ausgetauscht hätte, oder mit ner Keule eins übergebraten, denn eigentlich wäre jetzt spätestens der Zeitpunkt gewesen, wo er ihn als Pfeife oder Heini oder was auch immer betitelte. Aber nichts der Gleichen geschah, erst sah Joey ganz gelassen, irgendwie uninteressiert zu ihm hoch, und dann kam wieder dieses freche Grinsen und dieses siegessichere, überhebliche Funkeln in den Augen. Joey war ja schon immer irgendwie mutig ihm gegenüber gewesen, niemand sonst wagte es sich so mit ihm zu reden oder ihm gar Schläge an zudrohen, nur er war dumm genug sich ihm immer und immer wieder in den Weg zustellen. Nicht dass es ihn großartig gestört hätte, ganz im Gegenteil, so konnte man ein wenig Abwechslung in sein Leben bringen, immer nur Arbeiten, Schule und Arbeiten, dabei konnte man schon in jungen Jahren dranne verkalken. Dieser wuschelige Blondschopf, mit der großen Klappe und den treuen, schokobraunen Augen, hatte ihn bis her immer noch auf andere Gedanken bringen können, und nun weigerte der sich irgendwie, aus irgendeinem Grund ließ er ihn, Seto Kaiba, wie einen Dummen im Regen stehen. "Sag mal Wheeler, was ist los mit dir? Hat dir wer dein Hundehirnchen ausgetauscht und gegen das einer Hyäne ersetzt, dein Grinsen erinnert mich nämlich stark an eines dieser stinkenden Viecher." <wart> Joey stand nur da und grinste noch eine Spur breiter, er konnte Kaibas aufkommende Wut förmlich spüren. "Verdammt noch mal, sag schon was, oder bist du über Nacht stumm geworden? Wohl eher taub-stumm, denn du scheinst nicht zu hören was ich dir sage. Kannst du jetzt mal endlich den Mund auf machen und mir verraten, warum du noch keinen Ton gesprochen hast? Und hör endlich auf so dämlich zu grinsen, sonst lernst du mich von meiner ...!" Das war die Krönung überhaupt, Joey hatte sich wieder seine Arme hinter den Kopf, im Nacken verschränkt, und ging, immer noch grinsend an Kaiba vorbei, während dieser noch am reden war. Wie aus der Pistole schnellte sein Arm hervor und packte den Kleineren, eher unsanft an seinem Arm. "Ich war noch nicht fertig mit dir, also wenn dir dein Leben lieb ist, dann spuckst du jetzt aus, warum du dich so seltsam heute benimmst! Oder ich werde wirklich ungemütlich." "Kann ich nicht." Okay sprechen konnte unser Köter noch, fragte sich nur wann er endlich mit der Antwort rausrücken würde, lange sollte das nicht mehr dauern, denn der Brünette war kurz davor den Blondschopf ungespitzt in den Boden zurammen. "Was soll das heißen, bist du zu dumm zum reden oder was?" langsam musste Kaiba die Zähne zusammen beißen, um nicht die Beherrschung komplett zu verlieren. "Na ja, ich könnte es dir sagen, aber ich bezweifle dass es dir gefallen würde." "Das las mal meine Sorge sein, also spuck es endlich aus, oder ich zieh dir das Fell über die Ohren." "Bitte, wie du willst, ich wollte nur nicht, dass du dich aufregst. Mir ist gestern klar geworden was für ein armes Würstchen du doch bist, denn in etwas kannst du, und das mit aller größter Wahrscheinlichkeit, mich nicht schlagen. Tja, und da ich weiß wie ungern du von einem Köter wie mir, in den Schatten gestellt wirst, wollte ich es dir ersparen." "Was ersparen? Los rede, wo bitte schön will ein Versager wie du denn besser drinne sein als ich?" Das war wirklich zu viel, dieser Typ musste wirklich was auf den Kopf bekommen haben, der redete wirres Zeug. Er will, ihn, Seto Kaiba, Inhaber der größten und bedeutendsten Spielesoft- und hardwareentwicklungs- Firma, in irgendetwas schlagen können, besser sein? Wo bitte schön war hier die versteckte Kamera, dies konnte nur ein Scherz sein, und zwar ein verdammt schlechter. Ungehalten lachte Kaiba auf, ließ den Anderen wieder los und wollte ihm die passende Meinung geigen, er schloss kurz die Augen und sortierte seine fiesen Sprüche, die sich alle um Joeys große Klappe und dessen Übermut drehten. Doch als er sprechen wollte! "Hahahahahahahaha, der war gut, wüste ich nicht ... dass ... du...!" Kaiba glaubte seinen Augen nicht zu tauen, er stand mitten auf dem Schulhof, lachte sich ins Fäustchen, und dieser dumme Köter ließ ihn einfach stehen, ging einfach weiter zu seinen Freunden ohne sich noch mal um zu drehen. Joey Wheeler, der, der sich immer so schön ärgern ließ, den man immer wieder demütigen und bloßstellen konnte, nach Strich und Faden sich von ihm, Seto Kaiba, aufziehen ließ, er ließ ihn einfach wieder dumm da stehen. Als wäre das noch nicht schlimm genug, glotzten ihn nun auch noch die gesammelte Schülerschaft an, als wäre er gerade mit nem Ufo gelandet und ausgestiegen. Dieser Blondschopf hatte ihn hier gerade nach allen Regeln der Kunst vorgeführt, und das war mehr als inakzeptabel. Wütend wollte er hinter Joey her, doch wieder wurde er durch das läuten der Schulglocke davon abgehalten und konnte nur noch mit ansehen, wie dieser mit seinen Freunden im Schulgebäude verschwand um wieder am Unterricht notgedrungen teil zunehmen.

//Egal wie, Wheeler kann sich in der nächsten Pause nicht mehr drücken.\\ Schlechter gelaunt denn je, ging auch er wieder ins Klassenzimmer, doch wenn die ersten beiden Stunden schon langsam vergangen waren, die kommenden vergingen noch schleichender, und Kaiba wurde auf eine echte Geduldsprobe gestellt, was er selber nicht mal fassen konnte. Wie zum Teufel konnte er es zu lassen, dass dieser Typ von Wheeler ihn so sehr aus dem Konzept brachte?
 

"Jetzt ist es aber genug Herr Kaiba, wenn Sie nicht augenblicklich mit diesem kindischen Verhalten aufhören, werden Sie Heute einen Stunde länger hier sitzen und über ihre Taten nachdenken." "Entschuldigen Sie, bitte." Kam es kleinlaut von dem Angesprochenem wieder, als er dabei erwischt wurde, wie er kleine Papierkügelchen auf eine, ihm zurzeit sehr nervige Person, warf.

//Wahhaha, das läuft ja besser als erwartet. Kaiba läst sich sogar dazu hinreisen mich im Unterricht dermaßen zu stören, dass die Lehrerin ihn auch endlich mal erwischt hat. Wurde ja auch Zeit, und jetzt kocht der erst recht, in der nächsten Pause wird der es nicht mehr aushalten und von mir wissen wollen wo drin ich ihn denn schlagen kann. Das wird ein Spaß.\\

Joey hätte schreien können vor Freude, doch er saß nur da, als würde er Setos Verhalten nicht verstehen können, das war aber auch einfach zu herrlich, wie dieser versuchte ihn pausenlos zu ärgern und seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Das glich doch irgendwie einer verdrehten Welt, oder? Seto Kaiba, der eigentlich die Ruhe in Person bei solchen Dingen war und er, Joey Wheeler, dessen leidenschaftliches Temperament ihn mehr als nur einmal zum Nachsitzen verholfen hatte, hatten die Rollen getauscht, was dem Letzteren mehr freute, als den berüchtigten Mister Blue Eyes. Dieser war kurz davor durch zu drehen, und er begriff nicht mal, warum Joey ihn so ärgern konnte.

//In der nächsten Pause bist du fällig Wheeler, dann rückst du entweder mit der Sprache raus, oder ich werde zum Tierquäler.\\
 

Draußen auf dem Schulhof, suchte ein gereizter junger Mann, mit seinen eiskalten blauen Augen alles ab, auf der Suche nach seinem anerkannten Erzfeind.

//Wo steckst du Wheeler? Verdammt du kannst dich doch nicht in Luft aufgelöst haben, wo hast du dich mit deinem Kindergarten hin verkrochen.\\

Lange musste er nicht mehr suchen, denn wenige Sekunden später, kamen dieser und sein so genannter Kindergarten aus dem Schulgebäude um frische Luft zu atmen und die Sonne zu genießen. Joey jedoch lag Innerlich schon auf der Lauer, und wartete auf die Auseinandersetzung mit einem gewissen Mitschüler, der sich prompt in ihre Richtung bewegte, als er sie sah. Kaiba hatte seine typische, kalte und gleichgültige Maske aufgesetzt, doch seine Augen funkelten interessiert und böse, als er das Objekt, welches der Grund für seiner miese Laune war, endlich erblickte, hin ging und davor stehen blieb. Und wieder grinste Joey Kaiba hochmütig an, machte sogar Anstallten diesen wieder links liegen zulassen, doch dieses Mal ließ Seto ihn nicht weiter gehen. "Los spuck es aus Wheeler, sonst werd ich richtig sauer." "Tut mir ja Leid für dich, dass du vergessen hast dir was zu Essen mit zu nehmen, aber deswegen spucke ich mein Brot bestimmt nicht für dich aus." "Sag mal hast du sie noch alle, wer zum Kuckuck hat dir dein verdammtest Gehirn entfernt, du weißt genau was ich will, also tu nicht so scheinheilig und sag endlich worin du besser sein willst als ich, oder war das nur geflunkert? Würde dir ähnlich sehen, so verzweifelt wie du die letzte Zeit warst." Seto grinste überhebliche zurück, doch Joey ließ sich davon nicht beeindrucken. "Nein, ich dachte nur, es wäre zu peinlich für dich, wenn sich heraus stellen würde, dass du doch nicht so perfekt bist, wie du immer angenommen hast. Denk dran, es geht hier um deinen guten Ruf, den willst du dir doch nicht beflecken, in dem du dich von jemanden wie mir schlagen läst, oder?" "Wie und was ich mache, geht dich nen feuchten Kehricht an, also sag schon, damit ich dir endlich zeigen kann, dass du dich mal wieder überschätzt und dir selber was vorgaukelst." "Ich glaube du hast jetzt was anderes zu tun, Kaiba." Yami, der wie alle Anderen bis her nur daneben gestanden hatte und seinen Freund beobachtete, wie der den Eisklotz der Schule, zum kochen brachte, zeigte mit einer Handbewegung auf einen Jungen, der sich mit schnellen Schritten auf sie zubewegte. "Hallo großer Bruder." "Mokuba!? Was machst du denn hier, hättest du nicht noch lange Schule?" "Ja, noch zwei Stunden Sport, aber unser Lehrer ist krank und es hat sich keine Vertretung finden lassen, da durften wir gehen, ich wollte dir nur schnell bescheid sagen, Roland ist schon auf dem Weg um mich abzuholen." "Gut, dann tu mir einen Gefallen, richte bitte aus, dass ich gleich nach dem Unterricht in die Firma fahren werde, für mich brauch zu Mittag nicht der Tisch gedeckt werden." "Ist gut. Kann ich solange bei euch warten, bis Roland da ist?" "Klar, dann kannst du gleich sehen wie ich diesen Verlierer wieder mal in seinen faulen Arsch treten werde."

Joey platzte fast der Kragen bei Kaibas Worten, doch wenn sein Plan funktionieren sollte, musste er weiter hin sein Spielchen spielen, also nicht aufregen und überheblich grinsen. "Du vergisst, dass es sich hierbei um etwas handelt wo ich dir eindeutig überlegen bin." "Worum geht's?" Mokuba schaute fragend zwischen seinem Bruder und Joey hin und her. Das die Zwei sich gerne in den Haaren lagen war kein Geheimnis, doch im Gegensatz zu seinem Bruder konnte er Joey und die Anderen gut leiden. Zu Anfang hatte er nicht verstehen können, warum Seto sich dauernd mit diesem zanken musste, doch mit der Zeit hatte er das Gefühl, dass Setos Gemütszustand davon abhängig war, hatte er sich mal nicht mit Joey streiten können, war er unausstehlich und selbst er machte nen riesen Bogen um seinen Bruder. Die Ferien waren da immer am schlimmsten, nur wenn Seto Joey, mehr oder weniger durch Zufall, <fieses Grinsen von Mokuba> getroffen hatte, war er an dem Tag ausgeglichen und nett, jedenfalls zu seinem kleinen Bruder. "Joey hat was gefunden wo drin er, seiner Meinung nach, besser ist als dein Bruder, doch bisher weiß keiner was das sein soll." Yugi war neben Mokuba getreten und erklärte es diesem, dann sahen sie wieder zu den Böcken, die darauf zu warten schienen ihre Kräfte endlich messen zu können. "Ich glaube langsam unser guter Joey blufft nur, du hast gar nix gefunden, wo du besser bist als ich, hab ich nicht recht?" "Doch hab ich." "Dann sag es, wetten ich mach dich wieder fertig!" Setos Stimmer war kalt wie Eis und scharf wie eine Klinge, doch der Blondschopf wich weder zurück, noch zuckte er zusammen, er stand einfach da und grinste frech. "Hab ich richtig gehört, du willst wetten?" "Ja will ich, wenn du mir endlich sagst um was es sich hier dreht?" "Sag du mir lieber um was du wetten willst, wenn sich das hier nämlich nicht lohnt, denk ich nicht dranne es dir zu verraten." Yugi, staunte, Yami wurde immer skeptischer, Tea war zu ihren Freundinnen gelaufen, um über Mode und Make-up zu labern, Tristan stand das Fragezeichen mitten ins Gesicht geschrieben, Mokuba war sich sicher Joey sei lebensmüde und Seto hätte am liebsten zu lachen angefangen, Blondie musste einfach was falsches gegessen haben, so selten dämlich konnte man doch nicht sein. /

/Wie du willst Wheeler, aber das wird dir noch leid tun Das schwöre ich dir.\\

"Gut, wenn ich gewinne, was ich tun werde, wirst du eine, nein zwei Wochen lang meine Sachen tragen, sprich mein kleiner persönlicher Sklave sein. Dabei wirst du ein Halsband tragen mit einer Hundemarke auf dem die Initialen KC, also der Kaiba Cooperation, stehen werden, du wirst dich mir gegenüber verhalten wie ein unterwürfiger Köter. Einverstanden?"

"Einverstanden! Doch wenn ich gewinne wirst du zwei Wochen lang alles tun und machen was ich dir sage, oder hast du Angst?" "Ich und Angst? Deine Witze waren auch schon mal besser, aber gut die Wette gilt." Joey grinste, das lief ja wie geschmiert, Kaiba der dumme Heini, hatte angebissen, von wegen er, Joey Wheeler, sei zu dumm zum denken. "Gut, die Wette gilt." Bestätigte er noch mal, bevor er endlich offenbarte, was Kaiba noch bitter bereuen würde. "Dann las mal hören." Drängelte dieser und Joey grinste nun so breit wie in seinem ganzen Leben noch nie. "Ich bin mir hundert prozentig sicher, dass du es nicht schaffst... " Joey ließ sich etwas Zeit, bis er merke das Seto ihm gleich den Kopf abbeißen würde, wenn er nicht weiter sprach. "... vierundzwanzig Stunden nett zu mir zu sein." "Ist das alles?" //Bis du blöd Seto, wie in Gottesnamen willst du es schaffen einen ganzen Tag lang nett zu diesem Subjekt zu sein?\\ Innerlich Ohrfeigte Kaiba sich, das war wirklich eine fiese Wette, doch würde er es werde zeigen noch zugeben, hier in ein dickes, fettes Fettnäpfchen getreten zu sein. "Ja ist schon alles." "Da hast du dir ja was wirklich raffiniertest ausgedacht Joey, aber wie wollt ihr das machen? Seto muss arbeiten, da kann er dich ja schlecht mitnehmen." Mokuba war wirklich mutig, seinem Bruder so in den Rücken zu fallen, doch den tötenden Blick von diesem ignorierend sah er weiter zu Joey. "Ganz einfach, wir sind mal nett und addieren, bis zum Wochenende haben wir noch insgesamt einunddreißig Schulstunden, sind 1395 Minuten, sind dreiundzwanzig Stunden und fünfzehn Minuten, fehlen also noch fünfundvierzig Minuten, die überbrücken wir mit jeweils einer Pause pro Tag. Da du in diesen meist an deinem Laptop hängst und für deinen Firma arbeitest, hätte es weinig Sinn da die kostbare Zeit rein zustecken, denn ich habe ja vor zu gewinnen."

<Piiiiiiiep in Kaibas Hirn>

//Der Köter kann entweder besser rechnen als er es bisher zugegeben hat, oder aber der hat das geplant. Frag sich nur was von beiden absurder klingt, aber egal, ich werde nicht verlieren.\\

"Gut, aber was ist mit dir? Darfst du die ganze Zeit so weiter machen wie bisher? Oder musst du auch nett zu mir sein?" "Ich muss natürlich auch nett zu dir sein, obwohl schließlich bist ja du der jenige, der hier beweisen muss auch mal freundlich zu sein, aber damit dir das nicht ganz so schwer fällt, werde ich mich zusammen reißen. Ach ja, drücken gilt nicht, jeden falls nicht für dich, wenn du in der Schule diese Tage fehlst, muss die Zeit nachgeholt werden." "Aber wenn du zu spät zum Unterricht erscheinst ist das legitim? Gut." "Ja, aber ich finde ihr solltet dann auch die ganze Zeit zusammen sein, sprich in der Klasse zusammen sitzen und so." Seto hätte Mokuba am liebsten ein Luft undurchlässiges Pflaster über den Mund geklebt, doch Joey war ihm dankbar, darüber hatte er sich schon so sehr den Kopf zerbrochen und nun half ihm dieser kleine, schwarze Strubbelkopf. "Gut, dann werde ich die nächsten drei Tage neben Kaiba sitzen und wenn Gemeinschaftsarbeiten anstehen, machen wir die natürlich auch zusammen." "Von mir aus, du hast ehe schon so gut wie verloren Wheeler." "So meinst, du, dann würde ich mal sagen bis Morgen Kaiba, dann werden wir ja sehen, wie gut du im Schauspielern bist." "Und wir werden bald sehen wie gut du mit Halsband aussiehst, Wheeler."

Gedanken

Die Sonne schien gedämpft durch die Ritzen der Lamellen, die aneinander gereiht den Sonnenschutz ergaben, der das Büro vor Licht und Wärme schützen sollte. Die Klimaanlage lief unaufhörlich und lautlos, das Geräusch, was ertönte, wenn er auf die Tasten seiner Tastatur haute war Lärm genug. Eigentlich half es ihm, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, doch Heute war es anderes, sowieso war Heute alles ungewohnt. Komplett verdreht und verzerrt. Seto war von sich selber enttäuscht, als er an die Szene im Klassenzimmer dachte, wo die Lehrerin ihn erwischt hatte, wie er Joey mit Papierkügelchen beschmiss.

//Wie peinlich. Sonst war das doch immer umgekehrt, er hat die Strafen einkassiert, und nicht ich. Weil ich bisher auch zu klug gewesen bin, mich erwischen zu lassen, doch er lief wie ein Blinder immer und immer wieder in eine Falle hinein. Also warum zum Teufel hat es ausgerechnet mich heute erwischt? ... Weil er nix gemacht hat, er hat sich nicht mal dranne gestört, dass ich mein halbes Heft verbraucht habe, um diese dummen, beschissenen Kügelchen zu drehen. Was bin ich für ein Vollidiot, als wenn mich dieser Typ überhaupt interessieren würde? Ich hab besseres zu tun, als meine Zeit mit ihm zu verschwenden. ... Und doch musste ich es wissen, den Grund für dieses Verhalten, dieses Grinsen, diesen Blick. Noch nie sind mir seine Augen so aufgefallen, wenn mich einer gefragt hätte, was für ein braun seine Augen haben, hätte ich auf Straßendreck getippt. Aber das sind sie gar nicht, dunkel, schokoladig, und warm. ... Was denkst du da eigentlich, mach dir lieber Gedanken darüber, wie du die drei Tage heile überstehst. Wenn ich nur daran denke nicht mit Wheeler streiten zu können, ja sogar nett und freundlich zu ihm sein muss, bekomme ich Bauchschmerzen. Das wird wirklich keine leichte Aufgabe, aber auch keine unlösbare. Ich meine, ich muss doch nur nett sein, andere Menschen schaffen das ihr Leben lang, also dürfte ich das ja wohl erst recht hin bekommen. Zumal ich nur so tun muss, und der Rest der Welt immer so behämmert im Kopf zu sein scheint. Die Wette hab ich schon so gut wie gewonnen, ich muss mir nur meine fiesen Sprüche verkneifen und ...???
 

<fünf Minuten später>
 

Oh Gott, muss ich denn extra im Internet was suchen was mit diesem Thema zu tun hat? Wie zum Geier soll ich wissen wie man sich nett, freundlich und höflich benimmt? ... Wie sollen denn eigentlich diese drei Tage ablaufen? Na zumindest gut für mich, dann kann nix schief gehen, und wenn ich dann gewonnen habe, kann ich Joey zwei Wochen lang ärgern und mit ihm streiten wann und wo ich will. Dem wird es noch Leid tun, mich zu so einer Kleinigkeit heraus zu fordern. Aber bis dahin heißt es erst mal keinen Streit mit Wheeler anfangen, was das Einfachste auf der Welt ist ... besser hätte es doch gar nicht laufen können... -nur drei Tage-, dann kann ich ihn wieder nach Lust und Laune fertig machen,... es sind nur drei Tage, also stell dich nicht so an... such dir jemand anderes, dem du so lange auf die Nerven gehen kannst. Nimm Yugi ... nein, der heult gleich los, Tristan... der ist langweilig, sein Spruch: "der ist es doch nicht wehrt!" ist so durch gekaut, wie ein altes Kaugummi! Yami, ... bin ich total von Sinnen, nachher fängt der wieder mit dieser Pharao Geschichte an, bloß nicht, so verzweifelt bin ich nicht, Tea... da könnte ich mir gleich nen Strick nehmen, wenn die anfängt zu reden, kommt Ohropax in Mode. Wie hält Joey das bloß aus, seine Ohren sind viel zu zart für diese betäubende Stimme ... okay ganz ruhig, das war ein Versehen, ein Ausrutscher, ein Missgeschick, Joeys Ohren kennst du nicht, du hast sie dir noch nie angesehen,... Jetzt entspann dich, ist doch schon mal was Nettes, du machst dir Sorgen, das muss ich mir merken. Sorgen machen, ist was Positives in einer Freundschaft! Was könnte noch nett sein? ... Wenn Joey wieder Ärger mit den Lehrern hat, ihn nicht auslachen, oder fies grinsen, Mitleid zeigen ... oh Gott, worauf hab ich mich da nur eingelassen? ... Mitleid mit dem Köter haben? ... Was soll ich sagen? Mach dir keine Gedanken Joey, mein Freund, alles wird gut. .... Okay, nur keine Panik, du hast alles fest im Griff, das ist nur eine neue, ungewohnte Situation für dich, die meisterst du mit links ... Außerdem will er ja auch immer nett zu dir sein, wenn er also nix sagt, was mich ärgert, gibt es auch keinen Grund ihn dumm an zu machen ... er wird die ganze Zeit neben mir sitzen, wie bitte soll ich das den Lehrern erklären? ... Genau, ich sag einfach, ich sei so nett, und würde Joey helfen, damit dieser endlich mal besser in der Schule sein würde ... Gemeinschaftsarbeiten!!! ... Na beten wir mal, dass ich davon verschont bleibe, mit dem in ein und das selbe Buch zu schauen, zu rechachieren und zu diskutieren, das ist völlig unmöglich, dazu ist der Köter nicht fähig, und meine guten Noten werde ich nicht mit ihm teilen, kann der vergessen ... und wie rede ich mich raus, wenn er sich mit mir unterhalten will? ... Wieso rausreden? Unterhalt dich doch einfach mit dem Hund ...aber über was denn? ... Schule ... Arbeit .. Wetter ... Sex? Okay, das ganz gewiss nicht ... okay würde mich ja schon mal interessieren, ob der ne Freundin hatte oder hat ... der und in festen Händen, die Ärmste, die tut mir ja schon fast leid, aber selbst schuld ... Hmm, ob Wheeler auch schon so fiese Erfahrungen mit den Weibern gemacht hat?... Seto Kaiba, nur weil du zurzeit die Nase gestrichen voll hast von den Zicken, bist weder du noch Joey schwul ... und bitte wenn du an ihn denkst nenn ihn nicht Joey, KÖTER! Genau wenn du über ihn nachdenkst, heißt er Köter, Hund, Kläffer aber nicht Joey ... Wieso denk ich überhaupt an ihn? ... Wegen dieser scheiß Wette ... und warum denkst du sonst immer an ihn? ... Weil ich mir fiese und gemeine Sprüche für ihn ausdenke ... und warum? Hast du nix besseres zu tun? ... Natürlich hab ich das, Wheeler ist nur eine Nebensächlichkeit ... und deswegen freust du dich jeden Morgen ihn zu sehen? ... ja, damit ich ihn ärgern kann ... das hat aber heute sehr gut geklappt ... kann ich auch nix mehr dran ändern! ... Warum hat es dich eigentlich so gepiesackt, dass er dich ignoriert hat? ... Muss ich alles wissen? ... Nein, aber wäre das nicht eigentlich in deinem Sinne gewesen, wenn der dich endlich in Ruhe gelassen hätte? ... Und dann? ... Könntest du deine Zeit mit Sinnvollerem nutzen, als immer nur an ihn zudenken ... ich denk nicht immer an ihn ... und warum sitzt du hier seit <auf die Uhr schau> ner Stunde und zerbrichst dir den Kopf über das blonde Hündchen? ... KÖTER!\\
 

Es klopfte an der Tür, so dass Seto aus seinen Gedanken gerissen wurde. Mokuba betrat das Zimmer, ohne jedoch auf eine Antwort gewartet zu haben, warum auch, war doch nur sein Bruder, den er dort bei dessen Arbeit störte, er glaubte zumindest, dass dieser arbeiten würde. "Hallo, ich hab ne Frage an dich, Seto." "Lass mich dir vorher noch eine stellen. Was machst du hier?" Mokuba blieb mitten im Zimmer stehen, er ging nicht weiter auf den Schreibtisch zu, hinter dem sein Bruder saß, er stand nur da und sah ihn verwundert an. "Also, wenn du schon bei mir nicht mal etwas netter sein kannst, schaffst du das bei Joey auch nicht."

//Eins zu Null für den kleinen Strubbelkopf, nur nix anmerken lassen Seto, sonst textet er dich weiter zu.\\ "Das war nicht die Antwort, die ich hören wollte." "Sag mal, soll ich dir ein wenig Nachhilfe in nettem Umgang mit Joey geben?" Mokubas Gesicht zierte ein diabolisches Grinsen, was Seto jedoch schnell beheben konnte. "Soll ich dir mal Nachhilfe geben in, wie antworte ich auf Fragen meines großen Bruders?" Mokuba atmete einmal tief aus, sein Bruder war echt kompliziert, vor allem wenn es sich um eine gewisse blonde Person drehte.

"Mir war langweilig, Schulaufgaben hab ich schon lange fertig, sogar Mathe und Geschichte hab ich gelernt, Vokabeln mach ich heute Abend wieder mit unserm Zimmermädchen. Sie sagt mir das Wort, ich übersetzte und sie korrigiert mich wenn ich es falsch ausspreche, dann lesen wir einen Text und sie verbessert mich wieder wenn ich nicht richtig betone oder ausspreche."

"Seit wann machst du das denn?" "Wie wusstest du das nicht, Fräulein Hinatos Vater ist Engländer gewesen, nur dass ihre Eltern nie geheiratet haben, deswegen heißt sie nicht Bourden sondern Hinato. Sie ist zweisprachig aufgewachsen, sie spricht Englisch genau so fließend wie Japanisch. Ich habe vor ein paar Monaten für ne Englischarbeit geübt, leider hatte ich total die Probleme und du warst ja mal wieder auf Geschäftsreise, da hat sie mir ihre Hilfe angeboten. Falls du es noch nicht weißt, ich bin von ner vier auf ne drei gestiegen und meinen Lehrerin ist sich sicher, dass meine Noten sich noch weiter verbessern werden."

//Zwei zu Null, das ist echt ein beschissener Tag.\\ "Das höre ich gerne, aber wenn du Schwierigkeiten hast, hätte ich dir auch nen Nachhilfelehrer besorgen können, Frau Hinato ist nicht dafür da, um dir in der Schule zu helfen. Sie wird für andere Tätigkeiten bezahlt, die sie, hoffe ich in ihrem Interesse, nicht vernachlässigt hat." "Nein hat sie nicht, im Gegenteil sie opfert ihre Freizeit für mich, und da wir beim Thema sind, kannst du sie ja auch gleich dafür bezahlen."

<Stille>

Aber dann!

"WAS?" "Na du meintest doch du willst mir nen Nachhilfelehrer besorgen, ich hab doch schon einen und zwar unser Zimmermädchen, warum dann noch umständlich nach jemandem suchen?" "Weil sie nicht die Qualifikationen vorweisen kann!" "Sie hat mir von einen vier auf eine drei geholfen und ich werde immer besser. Was ist daran auszusetzten?" "Mokuba wenn ich sage, sie ist nicht qualifiziert dich zu unterrichten, dann ist das so. Punkt."

"Waaaahhhh, du bist gemein.... Wääähhhhhhh!" Mokuba startete prompt eine bühnenreife Flenn- und Heulaktion. Wenn Seto mit Fremdwörtern um sich schmeißen muss, oder ihn mit monotonen Ausreden bombardieren wollte, um seinen Willen durch zu setzten, dann musste er eben auf seinen Art kontern, und das hieß sich wie ein Kleinkind aufführen, dies hatte seinen großen Bruder immer noch in die Knie gezwungen.

Ungefähr drei Minuten konnte Seto seinen Ohren auf Durchzug stellen, aber Mokuba konnte einen ganz bestimmten Ton treffen, wo Durchzug nichts mehr brachte und wo ihm das Gehör zu schmerzen begann und seine Migräne sich meldete. "Okayyy, ... ich werde einen neuen Vertrag aufsetzten in dem drin stehen wird, dass sie dich auch ab sofort in Englisch unterstützen kann." Mokuba hörte auf zu plärren, doch durch sein Räuspern fuhr Seto fort. "Und sie wird eine Gehaltserhöhung bekommen, zufrieden?" "Du bist der beste Bruder auf der gaaaaaanzen Welt." Damit drehte sich Mokuba um und verließ das Büro.

//Der Beste? Und was hab ich dann an der Erziehung dieses Teufelchens falsch gemacht? ... Moment mal, hatte der nicht gesagt ihm sei langweilig? Von wegen, der wollte nur die Sache mit seinem Zimmermädchen klären, ...drei zu null für ihn... kleines Schlitzohr, warte nur bis ich wieder zu Hause bin, dann gibt es Rache. <grins> \\
 

Dunkel, ... kalt, ... einsam ... und verlassen, ... die Strassen.

Es war schon lange nach Mitternacht. Traurig sahen seine Augen durch die Nacht, nur langsam bewegte er seine Beine, Schritt für Schritt ging er die Strasse entlang.

Immer noch stapelte sich der Müll zu allen Seiten an den Häusern, kein seltener Anblick in dieser Gegend, doch kannte er Orte, die noch schlimmer zu gemüllt waren.

//Unser Wohnzimmer.\\

Eine Katze sprang auf die Steinmauer, fauchte zu ihm runter, wobei sich ihre Nackenhaare aufrichteten und sie einen Buckel schob. Doch ihn störte das nicht, er ging weiter, setzte einen Fuß vor den andern.

//Nur nicht stehen bleiben.\\

Er war nach einer endlos langen Zeit im Park angekommen, setzte sich auf seine Bank, auf der er eigentlich immer saß, und wartete. Joey strich sich einige blonde Strähnchen aus der Stirn, wollte er zumindest, versuchte es, doch klebten sie an ihm, an seiner Haut, verklebt von Blut, seinem Blut. Seine Stirn zierte eine fette Schramme, sie hatte schon aufgehört zu bluten, doch würde er sich mal wieder eine Ausrede ausdenken müssen.

//Kann ja auch die Wahrheit sagen, mein Alter hat versucht, mit einer seiner zerbrochenen Schnapsflaschen meine Haare zu schneiden. Leider hatte er nicht berücksichtigt, dass zu hoher Alkoholkonsum die Motorik des Körpers beeinträchtigt. Tja, ging halt daneben, je nach dem, wie man es sieht.\\

Warum tat er das überhaupt noch? Warum blieb er nicht stehen? Warum ging er weiter? Tat Tag für Tag so, als ob nichts wäre?

// Hoffnung! Wenn ich stehen bleibe, hör ich auf zu existieren, zu leben, werde sterben. Wenn ich stehen bleibe, wird mein Herz aufhören zu schlagen, mein Atem wird verstummen und mein Blut wird nicht mehr durch meine Adern fließen. Dann sterbe ich, ... dann hab ich mich selber aufgegeben. Immer weiter gehen, niemals stehen bleiben, denn das kann doch nicht alles sein. Da muss es noch was anders geben, ... Liebe.

Bitte lass mich, wenn auch nur einmal, Liebe leben, spüren, lieben.

Liebe lieben, geht denn das, wenn man liebt, kann man dann lieben, denn eigentlich tut man dies doch dann schon, kann man denn noch mehr lieben, als in dem Augenblick wo man liebt? ...

Dann wenn man geliebt wird. \\

Joey versuchte noch mal die nervenden Strähnen beiseite zu wischen, dieses Mal sogar mit mehr Erfolg, der jedoch nicht von Dauer war. In seinen Gedanken sah er in das tiefe Schwarz, des Sees vor ihm.

//Geliebt werden? Werde ich denn geliebt? Kann man mich denn lieben? Will mich überhaupt jemand lieben? ...

Nicht denken, das tut nur weh Joey, ... schau auf den See, ... noch ist er schwarz, ... noch ist hier alles ruhig und leise, ... und wenn die Sonne aufgeht und sich im Wasser vor dir spiegelt, wird die Dunkelheit verschwinden, wird die Stille deine Schmerzen mit sich nehmen und du kannst wieder lächeln. So wie immer, ... damit du wieder und immer wieder hier her kommen kannst, ... nur nie stehen bleiben, damit meine Seele nicht erfriert.\\

Stunden vergingen, in denen Joey nur still da saß, runter schaute zu dem See. Und wenn er etwas konnte, dann seine Gedanken für lange Zeit abschalten. Bis irgendwann die Sonne aufging.
 

Joey wurde sich langsam der Kälte der Nacht bewusst, durch seine Schmerzen hatte er sie gar nicht wahrgenommen. Aber, dass er sie nun spürte, war ein Zeichen, dass er wieder ruhiger wurde, sich von den Strapazen zu Hause erholte, wieder Kraft tankte. Er zog die Beine hoch auf die Bank, und schlang Wärme suchend seine Arme um sie, kuschelte sich an seinen eigenen Körper.

//Dabei will ich das doch gar nicht. Ich möchte nicht alleine sein, ich möchte gehalten werden, in den Arm genommen werden, möchte sanfte Worte hören, die mich trösten, mir versprechen, dass alles gut wird, wenn ich nur weiter gehe, nie aufgebe.

Ich hab mir ja ein neues Ziel gesetzt. Ich will diese Wette gewinnen, egal um welchen Preis.

Warum? Damit Seto auch mal der Verlierer ist, damit er auch mal tut, was ich sage, damit er merkt wie es ist, herum geschubst zu werden, damit er nett zu mir sein muss, damit er mich ertragen muss, damit ich bei ihm sein kann. ... Okay, das war nicht so ganz gemeint, wie es klang. ... Oder? Ich will bei Seto sein?

Warum eigentlich nicht? Er ist alles was ich nicht bin, ziehen sich Gegensätze denn nicht an? Heißt?

Bin ich vielleicht verliebt?

In Seto Kaiba?

Nein ... oder?

Logisch denken Joey, wozu bist du mit nem Hirn auf die Welt gekommen? Ja wohl nur, damit du es endlich mal nutzt, oder? Also, was spricht dafür und was dagegen. Er ... ähm ... sieht gut aus. Positiv! Er hat nen miesen, frostigen Charakter. Negativ! Er ... ähm ... ist stark, sau stark, er könnte mich beschützen. Positiv! Er könnte mich aber auch verhauen. Negativ! Er hat wunderschöne blaue Augen, ich steh auf blaue Augen. Positiv! Er kann mit ihnen aber auch Feuer zum gefrieren bringen. Negativ! Er hat nen Haufen Kohle. Scheiß egal! Er arbeitet von früh bis spät. Negativ! Er ist super intelligent. Positiv!

Hmm, gut, kommen wir zu den Fragen. Kann er nett sein? Keine Ahnung, wohl eher nein. Kann er witzig sein, denn das finde ich schon wichtig, wer nicht lachen kann ist doch nicht witzig, logisch oder? Aber witzig fand ich ihn bisher eher weniger, heute vielleicht, aber sonst? Nein!

Kann er lieben? Keine Ahnung, wohl eher nein.

Kann er mich lieben? Ganz sicher nicht!

Kann er überhaupt Männer lieben, könnte er schwul sein? Nie im Leben, das würde sein Image töten, und das würde er nie zulassen.

Fazit, es spricht vieles dagegen. Sehr viel sogar. Und nun? Hab ich logisch gedacht? ...

Kann mich nicht beklagen, scheint ja so, wie schaut es denn nun mit Gefühlen aus? Ich fühl mich eigentlich recht wohl, wenn ich in seiner Nähe bin, nur wenn er mich so angiftet könnte ich ihm in seine Fresse schlagen. Toll erst mag, dann hass ich ihn. Klasse, ich komm mir vor wie in ner Achterbahn. Hoch und runter, auf und nieder immer wieder. Dabei ist es auch auf eine gewisse Art und Weise befreiend, immer den fröhlichen spielen kann echt schwierig werden, an ihm kann ich mal Luft ablassen, wobei er doch dann eigentlich die falsche Person dafür ist.

Hmm, ich glaube wenn Seto auch anders könnte, wenn er nett sein würde, dann wäre ich in ihn verliebt, bisher ist es nur eine Schwärmerei. Ich müsste mehr über ihn wissen, sich nur in eine Hülle zu verlieben ist nicht mein Ding, ich will ihn, sein wahres Ich, auch wenn sein Körper alles andere als hässlich ist. ...

Hmm, wie lange hab ich denn nun über Seto nachgedacht? Die Sonne geht ja schon auf.\\

Joey sah immer noch runter zum Wasser, das nur wenige Meter von der Bank entfernt, sich langsam rot färbte, wie die Sonne, die hinter den Baumwipfeln und den Dächern der Häuser aufging. Es sah so wunderschön aus, so warm und friedlich, ganz anders als die Nacht. Es war wie ein neuer Anfang, und immer wenn er hier her kam, hoffte Joey dies sehen zu können. Damit sein Herz, seine Seele und sein Körper aufhörten zu schmerzen. Doch dies hieß auch, dass er sich bald auf den Weg machen musste, zurück nach Hause. Sein Vater schlief nun bestimmt den Schlaf der gerechten Säufer, er würde ihn nicht bemerken, wenn er sich hoch in sein Zimmer schleichen würde, seine Schuluniform anzog, seine Tasche nahm und aus der Wohnung wieder flüchten würde. Sein Alltag, wie jeden Morgen, fast jeden Morgen, denn manchmal konnte er nach den Schlägen nicht mehr aufstehen, sich nicht mehr regen, wenn sein Vater ihn verprügelt hatte, oder mehr. Dann verschlief er meistens wirklich, da log er seine Lehrer mal nicht an, wenn er sagte er hätte den Wecker nicht gehört. Nur zu dumm, dass er keinen besaß, was keiner wusste, brauchte auch keiner. Langsam stand Joey auf, seine Beine waren wackelig und sein Körper zitterte, doch je höher die Sonne stieg, desto besser fühlte er sich, er musste nur gehen, dieses mal zwar nach Hause, dann aber zur Schule, um eine Standpauke zu bekommen, und eine Wette gewinnen!

Oh ja, er wusste schon wie er sie gewinnen würde, dieses mal konnte Kaiba machen was er wollte, sein Plan war narrensicher.

//Und dann werde ich ihn, sein wahres Ich, zu mindestens versuchen, kennen zu lernen.\\
 

Hallöchen,

erst mal danke für all die lieben Komis aus dem ersten Kapitel.

Wie ihr gelesen habt, ist diese Kapi nicht die gnze Zeit so lustig und mit Humor bestückt, wie das davor. Wenn hier wer enttäuscht sein sollte, das kommende wird wieder witziger. Ich fand es jedoch wichtig Joeys Leben noch etwas zu vertiefen, warum, werdet ihr später noch erfahren.

Wer mir für das Kapitel ein Komi schreiben möchte, darf das dann nun tun und ich freu mich jetzt schon, eure Feedbacks zulesen.

Liebe Grüße Carja

Schneller Sieg

"Hallo Joey!" "Hey, Leute na wie schauts aus?" "Hmm, na ja uns geht es gut, aber dir?" Yugi sah seinen Kumpel immer noch recht skeptisch an. "Wieso, du meinst doch nicht etwa immer noch die Sache mit Kaiba, oder?" "Natürlich meint er die Joey, was denn sonst? Könntest du uns endlich mal aufklären, was in deinem Kopf für kranke Gedankengänge von statten gehen, dass du dir Kaiba auf den Hals hetzt?" Tea wackelte wie wild mit ihren Armen in der Luft rum, stand etwa zwanzig Zentimeter vor Joey und machte sich mal wieder zum Gespött der gesamten Schule. Was ihr diskret entfiel. "Aber echt Alter, Kaiba ist zwar nicht der Netteste, aber wenn es um Selbstbeherrschung geht, kannst du ihm nicht das Wasser reichen. Du verlierst und zwar haushoch." Tristan sah Joey nur ungläubig an, was hatte der sich denn auch dabei gedacht? "Ja, und dann kannst du zwei Wochen lang mit nem Halsband durch die Gegend rennen und dich von dem Schnösel rumschubsen lassen." "Duke hat Recht, dieses Mal können wir dich nicht raus hauen, Kaiba wird sich das Vergnügen nicht nehmen lassen. Vor dem Hundekostüm konnten Yugi und ich dich ja noch beschützen, aber ich bezweifle, dass es wieder klappen würde." Yugi nickte Yami zu, er konnte sich noch genau daran erinnern, als sie beide Joey vor dem Hundekostüm bewahrt hatten, was Duke ihm damals aufzwingen wollte. "Kaiba macht sich nen Spaß daraus dich zu demütigen, und du gibst ihm auch noch die Chance dazu." "Keine Sorge, ich hab nen narrensicheren Plan." Zuversichtig zwinkerte der Größere zu Yugi herunter.
 

Breit grinsend ging Joey Richtung Schulgebäude, er hatte ja noch einiges zu erledigen. Kaiba war mit Sicherheit schon da und dass dieser dafür gesorgt hätte, dass er neben ihm sitzen konnte, bezweifelte unser Blondschopf doch sehr. Doch zu seiner Verwunderung, hatte Seto schon mit Hakusa, seinem eigentlichem Nachbarn gesprochen, dieser saß nun auf Joeys Platz. Was aber noch verwunderlicher war, war der Tisch. Er war näher an Setos ran geschoben. Joey sah zu Seto, dieser wieder zu Joey und beide schienen mehr als verblüfft zu sein. Joey über Setos Engagement und Seto über Joeys Pünktlichkeit. Sonst kam dieser mindestens dreißig Minuten zu spät, oder mehr.

//Gefehlt? Nee, er ist immer noch zum Unterricht erschienen, ich glaube nen ganzen Tag hat er noch nie gefehlt. Komisch, warum kommt der denn überhaupt zur Schule, wenn er weiß dass er eh nur angeschissen wird?\\

Joey ging auf seinen neuen Sitzplatz und Tischnachbarn zu, Seto behielt ihn dabei genau im Auge. Joey blinzelte, sah erst den Tisch und dann Kaiba an. "Hast du schon alles geregelt?" "Ja, ich war so frei." Seto lächelte, dabei kam er jedoch innerlich mächtig ins schwitzen.

//Herr Gott Köter, sieht man doch, dass ich mich schon um alles gekümmert habe, oder wonach sieht das hier aus, ner Weihnachtsfeier?\\

"Hast es auch schon den Lehrern erklärt?" Setos linke Augenbraue zischte nach oben, darüber hatte er sich zwar schon Gedanken gemacht, aber nur flüchtig, und ob das reichen würde? //Muss es.\\.

Doch bevor er weiter seinen Hirnaktivitäten nachhängen konnte, hatte Joey sich den Tisch samt Stuhl gepackt und zog ihn noch näher an Seto ran. Dieser begutachtete dies alles etwas kritisch, sah dem sich setzenden Joey ins breit grinsende Gesicht und überlegte, wie er möglichst nett nachfragen könnte, warum dieser denn so nah an ihm sitzen musste? Langsam beschlich Seto das Gefühl, er hatte mit der Wette mehr riskiert, als nur seinen guten Ruf. Denn Joey machte immer mehr den Eindruck, als wüsste er was er tat, oder hatte er gar keine Ahnung, tat es einfach und es sah darum so aus, als wenn dieser blonde Wuschelkopf irgendetwas vor hatte.

//Okay, ganz ruhig Seto, Wheeler besitzt nicht mal den Verstand, dich aus dem Konzept zu hauen, geschweige denn irgendetwas zu planen. Was kann schon großartig passieren? Also werd nicht paranoid!\\

Nach dem Klingeln kam der Lehrer in das Klassenzimmer und verhinderte, dass Seto noch nachfragen konnte, der Andere sah nur noch einmal ziemlich breit lächelnd zu seinem neuem Tischnachbarn und richtete dann seine Aufmerksamkeit dem Lehrer, der vorne am Pult stand und zu reden begann:

"Schönen guten Morgen, wie ihr alle sehen könnt, ist Frau Hiazutra nicht anwesend, und somit krank, ich mache für sie Vertretung. Als erstes fehlt heute jemand? ... Alle anwesend? Sehr schön, dann schlagt bitte eure Englischbücher, Seite 24 auf. Die Aufgaben auf dieser Seite macht ihr bitte und am Ende der Stunde möchte ich alle Arbeiten mit Namen versehen hier auf dem Tisch liegen sehen. Fangt dann bitte an."

Wie ihnen gesagt kramten alle ihre Englisch Bücher raus, lasen sich auf der entsprechenden Seite die Aufgaben durch und begannen mit eher schlechter Laune diese zu lösen.

Joey hasste Englisch, es war ja so ein beschissenes Fach, eines, wo er auf ganzer Linie versagte, und als er die Aufgaben sah, am liebsten laut aufgestöhnt hätte, so frustrierend war es. Während er noch las, hatte Seto bereits angefangen die Fragen zu beantworten, schließlich war das keine große Herausforderung, Englisch, warum konnten sie nicht eine schwierigere Sprache lernen, eine, die er noch nicht konnte.

Nach einiger Zeit stutzte er, er warf einen kurzen Blick auf Joeys Blatt, auf dem noch nicht viel stand. Joey war damit beschäftigt, Fragen und Text zu übersetzten, weil er jedes zweite Wort nachschlagen musste, kam er nicht so recht dazu die Aufgaben zu lösen. Seto seufzte, er wusste wie schlecht Joey in Englisch war, ja fast in jedem Fach hatte er seine Probleme, aber hier ganz besonders.

// So wird das nie was, Hündchen. Du solltest mehr Vokabeln lernen, dann wüsstest du, was da steht. Selber schuld ... argh. Okay, nett sein Seto, hilf ihm <schluck>.\\

Seto schob sein Blatt, näher an Joey heran, sodass dieser gut lesen konnte was drauf stand. Er sah ihn an und nickte in Richtung des Blattes, Joey schaute erst ihn, dann das Blatt und dann wieder Seto an, und schüttelte den Kopf.

"Nein, danke. Ich will nicht das du Ärger bekommst." Flüsterte er, und das war noch nicht mal gelogen, nicht dass er Setos Hilfe nicht wollte, doch er wusste noch, wie Yugi und er zusammen gefaltet worden waren, als er bei seinem Kumpel mal abschreiben konnte, und Seto hier in die Scheiße reiten wollte er auch nicht. "Du sollst es dir ja nur durchlesen, und umschreiben, mach ein paar Fehler rein, dann merkt die das nicht." "Doch wird die, ich bin schlecht in Englisch, und wenn ich da aus heiterem Himmel auf einmal etwas für meine Verhältnisse Gutes hinblättere, wird die nachharken, dann bekomme nicht nur ich ne schlechte Note wegen unerwünschter Gemeinschaftsarbeit sondern du auch, und dir schadet das mehr als mir, also lassen wir es lieber, trotzdem danke." Joey wand sich wieder seinem Buch zu, hatte jedoch Setos verdutzten Gesichtsausdruck noch kurz genießen dürfen.

// Wie? Der macht sich Sorgen um meinen Notendurchschnitt? Der kann ja doch nett sein, ist ja richtig niedlich, auch wenn ich sein aufbrausendes Temperament lustiger finde, so ist er mir schon fast sympathisch. Aber irgendwie kratzt es mich, dass er sich von mir nicht helfen lässt, da versucht man mal nett zu sein, und der blockt ab. Aber wenn er nicht will, hat er halt Pech gehabt.\\

Damit richtete Seto seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Arbeiten und war auch nach kurzer Zeit fertig, ließ aber, warum war ihm selber schleierhaft, das Blatt in der Sichtweite von Joey. Dieser kam eigentlich gut voran, doch als es zum Stundenende klingelte hatte er gerade mal die Hälfte der Aufgaben geschafft, mit einem Gefühl, das ihm sagte, dass er da wieder ne schlechte Note zurück bekommen würde, gab er den Zettel ab.

//Klasse, so werde ich diese Klasse nie schaffen. Lernen war noch nie meine Stärke, und selbst wenn ich Zeit hätte, durch die beiden Nebenjobs komm ich erst nachts zum lernen, und da? Da bin ich eh nie zu Hause, oder ... na ja, lassen wir das. Konzentrieren wir uns lieber auf Seto Kaibas Niederlage. Ich denke nächste Stunde wird lustig. <grins>\\

Seto war das breite Grinsen Joeys nicht entgangen, jedoch vermied er es ihn darauf an zusprechen.

//Verdammt, meine Zunge entwickelt noch ein Eigenleben, wieso ist es so schwierig ein wenig nett zu dem Köter zu sein? Und erst recht, wenn ich den so hämisch grinsen sehe, könnte ich ihn mit Beleidigungen bombardieren. Hmm, wie hat das alles eigentlich angefangen? Keine Ahnung, wir mochten uns auf Anhieb eigentlich nicht, ist wohl auch besser so, stell sich einer vor ich hätte das Hündchen zum Freund!? ... Ähmm, alles klar, nett sein und freundlich tun bekommt dir nicht Seto, das neben dir ist höchstens ein Straßenköter, mehr nicht, und schon gar kein Hündchen. Die sind süß, aber das da ist ... natürlich ist er ... schau ihn dir doch an er ist ... na klasse weiß ich jetzt schon kein verachtendes Wort mehr für Wheelers Aussehen? Tief durchatmen, nur noch dreiundzwanzig Stunden und zehn Minuten, dann ist Schluss mit nett und lieb und dieser ich-bin-dein-neuer-bester-bester-Kumpel-du-Hündc.... KÖTER! Das ist doch nicht schwer, oder?

Und wenn ich die Wette gewonnen habe schnall ich dem Vierbeiner ein rotes Lederhalsband um, mit ner Hundemarke und ne Marke mit der Signatur meiner Firma, damit er weiß, wem er zwei Wochen lang gehört. Ich werde mir auch noch ne Hundeleine zulegen, damit er immer brav bei Fuß gehen kann, und wenn er dann lieb und gehorsam war, bekommt er auch mal ein paar Streicheleinheiten, und ein Leckerli, oder ich spiel mit ihm Ball ... hab ich eigentlich ne Schraube locker? Hundekuchen, okay! Ball werfen und der muss ihn holen, okay! Streicheleinheiten, Kraulen, Körperkontakt? NIEMALS!\\

"Hey alles in Ordnung mit dir?" "Was fragst du?"

//Autsch, das klang fieser, als es sein sollte, schnell was nettes hinterher.\\

Joey sah Kaiba skeptisch an, der schien ihre Wette schon vergessen zu haben, aber das wäre dann ja doch ein zu einfacher Sieg gewesen, aber Seto konnte sich im letzten Moment noch retten. "Wie kommst du drauf, meine ich. Mir ging es nie besser." "Weil deine Mimik verrückt zu spielen scheint, erst schaust du grimmig, dann lächelst du, um kurz darauf panisch und angewidert den Mund zu verziehen. Das machst du doch sonst nicht, oder? Ist mir jedenfalls nicht aufgefallen, also wenn das hier zu viel für dich wird, wir können das Ganze noch abblasen, ich will ja nicht, dass mein neuer Freund später in ner Anstallt behandelt werden muss."

//Lächeln Seto, immer nur lächeln.\\

Seto winkte gespielt ab. "Ach was, ich find es sogar recht angenehm, wusste gar nicht wie unterhaltsam du sein kannst. Hehe."

//Das ist die Hölle, warum hab ich nur ja gesagt, und mich auf diese Wette eingelassen? Weil du Seto Kaiba bist, und dies nur eine Flohschleuder, der kann gar nicht gewinnen.\\

//Oh man, Kaiba kommt ja jetzt schon ganz schön ins schwitzen, ich bin mir sicher ihn in wenigen Minuten von seinem Leiden erlösen zu können. Aber dann geht der Spaß erst richtig los, das kann ich dir schwören.\\

Joey grinste und jubelte innerlich, doch äußerlich war er die Ruhe weg, was nicht gerade zu Setos Wohlbefinden beitrug, im Gegenteil es machte ihn auf irgendeine Art und Weise doch etwas nervös. Fragte sich nur, warum, schließlich wird ein Kaiba nie nervös, so etwas gibt es nicht, weil es aus dem Gehirn radiert wurde, wie jedes andere überflüssige Gefühl auch.
 

Nächste Stunde Erdkunde!

//Erdkunde? Seit wann haben wir das denn mittwochs? Schon immer, Seto. Ahrg, so ein beschissener Tag, ich hätte im Bett bleiben sollen, in den weichen Kissen und der flauschigen Decke. Und nun? Du hast deinen Atlas vergessen! Noch was? Ja deine Hausaufgaben liegen noch auf deinem Schreibtisch! Das ist doch nicht mehr wahr, das ist ein Alptraum, eine Halluzination, Einbildung oder ich hatte einen Unfall und liege im Koma. Aber real kann das nicht sein, nie im Leben.\\

"Seto?" "JA! I-ich meine, was möchtest du, Joey?" dieser schaute in das leicht verkrampfte Gesicht neben sich, Seto hatte arge Probleme einen auf nett zu machen. Aber egal, Kaiba hatte sich selber diese, für ihn, sadistische Behandlung, eingebrockt. Sollte der ruhig noch etwas leiden, das machte die Sache schmackhafter.

"Wollte dich eigentlich fragen, ob du nicht mal dein Buch herausholen möchtest." "Was soll die Frage denn, ich kann doch immer noch machen was ich will, oder. Mal davon abgesehen,

dass ich meine kompletten Erdkundesachen zu Hause hab liegen lassen, frag ich mich, warum du so leise sprichst?" "Damit er, nicht wie Sie Mr. Kaiba, den Unterricht stört." Das falsche Lächeln, das er um wenigstens nett auszusehen, aufgesetzt hatte, verschwand schlagartig. Ungläubig sah er nach vorne zum Lehrerpult, um ganz nebenbei einen Blick durch die Klasse zu werfen. Und da geschah es, er, Seto Kaiba, der, vor dem jeder sich fürchtet, Respekt hatte und es nicht mal wagte, ihn schräg von der Seite anzusehen, wurde von seinen Klassenkameraden ausgelacht. Und warum?

Nur so am Rande, vorne stand sein Erdkundelehrer, mit finsterem Blick, wohl bemerk!

Er hatte gerade, und das in einer unüberhörbaren Lautstärke, nett mit Joey gesprochen!

Und falls dies noch nicht schlimm genug wäre, nein, er hatte auch noch zugegeben seine Erdkundeutensilien daheim liegen gelassen zu haben!

Na Prima, der Tag hatte damit seinen erwünschten Tiefpunkt erreicht, glaubte, oder hoffte Seto zu mindestens.

//Kann es noch schlimmer werden?\\

Immer doch!

"So, so, finde ich ja sehr verantwortungsbewusst von ihnen, trotzdem muss ich mir einen Eintrag machen. Auch für sie gilt, wer keine Hausaufgaben gemacht hat, bekommt ein Minus. Ich hoffe für sie, dass dies nur ein Ausrutscher war, denn sonst sehe ich für diese Jahr einen Abfall ihres guten Notendurchschnitts."

Leichenblass, so ungefähr konnte man Setos Gesichtsfarbe beschreiben.

//Keine Panik, das passiert jedem mal, auch dir, einem Kaiba, der dazu erzogen worden ist, immer alles korrekt macht, und nie was vergisst. ... SCHEISSE!\\

"Du kannst bei mir mit ins Buch schauen."

Und es wurde noch schlimmer!

Dieses hatte Seto doch mit aller Macht verhindern wollen, und nun?

//Tu so, als würdest du dich freuen.\\

Das hieß lächeln, böse Kommentare runterschlucken und so tun, als würde man sich freuen.

Gesagt getan. Obwohl, denken war dann doch leichter, als es zu tun. Sein Lächeln hatte eher was gequältes, seine Lippen wollten dieses eine besagte Wort, KÖTER, förmlich ausspucken, und freuen? Er könnte sich freuen, wäre Wheeler derjenige der Ärger bekäme, würde dieser sich in Luft auflösen, hätte er nie diese Wette angenommen. Aber was tut man als Kaiba nicht alles, um seine Überlegenheit unter Beweis zu stellen.
 

Die Stunde verging, für Setos Geschmack so langsam, wie ein Schneckenrennen. Er war, notgedrungen, noch näher an den Kleineren herangerutscht, um in dessen Buch und Atlas besser gucken zu können. Die Tobago Cays in den Grenadinen in der Karibik, oh Gott wie gerne wären sie da jetzt.

//Sehr gerne sogar, Sonne, Strand, Meer, Palmen, kleine Cocktails mit Schirmchen. Auf einer Liege liegen und sich bräunen lassen. Wenn es zu warm wird, ab ins Meer. Ach ja Privatstrand! Und wenn mich das Festland ankotzt, ab auf die Jacht, sich aufs Deck legen, und noch dunkler werden. Wozu eigentlich ins Meer hüpfen? Der Pool auf Deck tut es auch, ist vielleicht auch besser. Man kann sich reinsetzen, hat immer und überall ne Möglichkeit Sekt und Cocktailgläser ab zustellen, die einem alle Nase lang serviert werden. Von wem? Von nem süßem kleinen Hündchen, das mir den Rücken massiert, mich eincremt, mir jeden Wunsch von den Augen abliest. Ein süßes kleines Hündchen, das mit mir baden geht, mir die Langeweile auf ne ganz nette Art und Weise vertreibt...\\

"Seto." Flüsterte Joey ihm zu, während er einen leichten Ellebogenstupser in die Rippen des Älteren setzte. Natürlich wurde dieser nur ungern aus seinen Tagträumereien gerissen und grummelte ein: "Was ist denn Hündchen?" Was ihm einen komplett entsetzt drein schauenden Joey neben sich brachte. Dieser wollte was erwidern, zu seinem Glück gehorchte sein Mund ihm auch, <freude> doch seine Stimmbänder hatten sich gegen ihn verschworen. Und so saß er da, mit weit geöffnetem Mund und gaffte was seine schokobraunen Augen hergaben.

Und Seto? Der raffte nix. So ein Pech aber auch für ihn, denn es kann immer noch schlimmer kommen, als man denkt!

Eine Regel die er nicht so schnell wieder vergessen würde.

"Mr. Kaiba, wenn sie denn nun endlich die Güte hätten, mir zu sagen, wo die besagte Insel auf der Karte vor ihrer akkuraten Nase zu finden ist?"

Setos Kopf machte eine 90°-Drehung, sein Hirn analysierte in Windeseile, was gerade passiert war.

Erstens, er hatte geträumt!

Zweitens, Joey hatte ihn wieder in die Realität geholt.

Drittens, sein Erdkundelehrer schaute ihn erwartungsvoll an.

Viertens, er wusste die Antwort nicht.

Fünftens, er hatte irgendwas vergessen, nur was?

"Wie war doch gleich die Frage?" Erbärmlicher ging es wirklich nicht. Jetzt musste er auch noch nach der Aufgabe fragen. Das war ja so erniedrigend.

Der Lehrer atmete genervt und hörbar aus, dann bat er Yugi die Frage zu beantworten.

Okay, das hier entwickelte sich nicht nur schlecht, nicht nur komplett gegen ihn und ganz und gar nicht wie er es geplant hatte. Nein! Jetzt musste er auch noch von dieser weinerlichen, mini pseudo- Reinkarnation, eines hinter ihm sitzenden, schizophrenen, möchte gern Pharaos seine Aufgaben lösen lassen. SEINE ANTWORT GEBEN! UND SEINE GUTEN NOTEN EINHEIMSEN!

"Sehr gut Mr. Muto, ich hoffe für sie Mr. Kaiba sie haben sich das notiert, denn auch das Mitarbeiten im Unterricht, welches sie Heute redlich vernachlässigen, wirkt sich auf die Zeugnisnote aus."

Wie war das doch gleich mit der Regel und dem, es kann nicht schlimmer werden?

Dann tun wir doch mal was dieser Steinzeit - verschrumpelte - Erdkundeschreck verlangte.

Gesagt, getan!

Gesagt, versucht!

Gesagt, gescheitert!
 

"Warum zum Kuckuck..." // ... schreibt dieser dreitausend Yen teure Marken Kugelschreiber jetzt nicht mehr?\\

"Hier, kannst diesen solange nehmen." Joey hatte Mitleid mit dem Kugelschreiber, der mit Gewalt auf das Blatt gedrückt wurde, um aus dessen Spitze etwas Farbe zu quetschen. Ein kurzer Griff ein sein Federmäppchen und er hielt Seto seinen zweiten Kugelschreiber, ein Werbegeschenk aus dem Sexshop, die im Einkaufszentrum verteilt worden waren, hin.

Blauen Augen musterten skeptisch das rosa farbende Schreibgerät, lasen sich den roten Aufdruck durch, Intimshop!

"Das ist nicht dein Ernst?!" konnte MANN noch verzweifelter klingen? Wo war nur sein Stolz, seine Würde und seine kühle, schneidende Stimme geblieben? Diese piepsige Mäuschenstimme konnte doch unmöglich von ihm kommen.

"Also einen andren hab ich nicht." "Doch den da in deiner Hand." "Entweder den, oder du musst weiter mit unsichtbarer Tinte auskommen!" "Gib mir den da, was ist denn daran so schlimm?" "Was ist an diesem hier so schlimm?" Joey wackelte mit dem Kuli vor Setos Nase rum. Der auch was darauf antworten wollte, doch wie war das Leben? Es war hart und ungerecht, vor allem wenn man mit Nachnamen Kaiba hieß.

"Mr. Kaiba, es reicht. Verlassen sie augenblicklich diesen Raum. Ich hoffe eine Runde auf dem Flur stehen dürfte ihre überdrehten Gehirnzellen wieder ruhiger stellen, damit sie weningstens den Unterricht meiner Kollegin in der nächsten Stunde nicht weiter stören werden." Seto glaubte sich verhört zu haben, doch der ausgestreckte Arm und der Finger, die auf die Tür zeigten, machten das Unmögliche möglich!
 

Eine Minute später stand er an der Wand gelehnt, neben der Tür zu seinem Klassenzimmer.

Er war wütend, sauer und schlecht gelaunt, wenn das denn überhaupt ginge. Er musste sich einen Plan zu Recht legen, damit er endlich wieder normal wurde.

//Und wenn ich die Wette einfach aufgebe? Nein, nie im Leben, dann hätte dieser Wheeler gewonnen, wäre das akzeptabel? NEIN! Verdammt wie hat das denn alles gerade angefangen? Wir hatten Erdkunde und der alte Sack textete uns über diese Touristen - verseuchten - Inseln voll. Und dann? Ich hab über Urlaub nachgedacht, am Meer, auf ner Jacht, mit nem Hündchen. <entsetzen> Hündchen? Nein, fünftens ich habe was übersehen, und zwar das ich Joey Hündchen genannt habe. Daher auch dieser dumme Gesichtstausdruck. Joey? Seit wann nenne ich ihn denn bitte schön beim Vornamen? Nach dieser Wette werde ich ne Kur beantragen mich in therapeutische Behandlung begeben. Ausrede, denk nach du Vollidiot, wie erklärst du Jo... dem Köter, das du ihn liebevoll Hündchen genannt hast? Ich sag einfach, dass dieses netter klingen würde, als Köter, genau so mach ich das.\\
 


 

Nach dem Klingeln. Der Lehrer verlies das Zimmer, musste aber unbedingt noch ein ernstes Wörtchen mit Seto wechseln, dieser versicherte, dass es nie wieder vorkommen würde und ging zu seinem Sitzplatz zurück. Joey fing ihn ab. "Kommst du mit raus?" "Nein, ich bleib hier drin ich muss in der Pause schnell einen Vertrag für meine Firma durchschauen, und ihn dann per E-Mail an meine Sekretärin schicken. Damit die ihn aufsetzen kann und mir zum Unterschreiben auf den Bürotisch legen kann." "Okay, dann bis später, arbeite nicht so viel." Joey wollte seinen Freunden auf den Schulhof folgen, doch er wurde zurück gehalten. "Ähm, du Joey, das mit dem ... ähm, Hündchen, das, das war..." "Schon okay." Seto blinzelte, Joey konnte ja echt nett sein, erst das mit dem, arbeite nicht so viel, und sagte er es sei okay. "Ich finde den Vergleich zwar nicht so toll, von wegen ich würde wie ein Hund aussehen. Aber Hündchen ist immer noch netter als Köter." Damit drehte er sich um und verließ das Zimmer. Hätte er sich noch mal umgedreht, würde er einen verdutzten, überforderten und völlig schockierten Seto Kaiba sehen, der einen roten Schimmer auf Nase und Wangen bekommen hatte.
 

Nach der Pause, alle saßen wieder an ihren Plätzen.

Die Tür des Klassenzimmers ging auf, und ihre verhasste Klassenlehrerin kam herein, sie begrüßte ihre Klasse und schnappte sich das Klassenbuch. "So, Mr. Wheeler ist also heute auch ... mal ... pünktlich!? Was soll das denn? Wieso sitzen Sie dahinten bei Mr. Kaiba, und dann auch noch so nah?"

Seto wollte gerade anfangen eine Erklärung abzugeben, doch Joey war schneller, und was er da hörte, konnte nur ein böser, furchtbarer Albtraum sein.

Schlimmer, es wurde wirklich immer schlimmer.

"Wir, also Seto und ich, sind ein Paar. Wir sind seit Gestern zusammen und wollen nicht mehr getrennt werden, stimmt doch nicht war mein süßes, schnuckel, putzie Bärchen."

Damit wuschelte Joey ein Mal zärtlich durch Setos Haare und rückte noch ein ganzes Stückchen näher an ihn ran. Und rumps, da war es auch schon passiert!
 

"SAG MAL, HAST DU SIE NOCH ALLE, DU DRECKIGER, STINKENDER, UNGEZIEFER VERSEUCHTER STRASSENKÖTER? WENN DU GLAUBST, ICH LASS MIR DAS GEFALLEN, BIST DU SCHIEF GEWICKELT. DIR HAT WOHL JEMAND IN DEIN HIRN NEN SOFTPORNO EINPROGRAMIERT, HAST DU EIGENTLICH NE AHNUNG, WAS DU DA GERADE VON DIR GEGEBEN HAST?"
 

Seto war aufgesprungen und hatte Joey mit aller Kraft von sich weggedrückt, wodurch dieser mit seinem Hinterteil vom Stuhl auf den Boden gerutscht war und mit einem kräftigen Plumps dort landete und schrie den Kleineren an. Doch anstatt sich aufzuregen, seinem Gegenüber ebenso gemeine Sachen an den Kopf zuwerfen, saß er da und grinste breit.

"Weißt du denn, was du da gerade gesagt hast, Kaiba?" Die Ruhe weg, und mit einem Funkeln in den Augen, was nur Sieger haben konnten, richtete er sich auf, jedoch nicht ohne Kaiba dabei aus den Augen zu lassen. Joey wollte jeden Augenblick, jede Sekunde sehen und erleben, nichts wollte er verpassen, wenn Kaiba bewusst wurde, dass er soeben die Wette verloren hatte, und dann auch noch gegen ihn, Joey Wheeler, der doch eigentlich immer der Verlierer war.

//Schnell und schmerzlos, so ganz nach deinem Geschmack, oder Kaiba?\\

Setos Gesicht machte eine Wandlung von wütend, sauer, empört zu erstaunt, unfassbar und entsetzt. Er hatte verloren. Er, der ewige Gewinner. Er, der immer auf der Seite der Sieger stand. Er, der diese Wette hätte gewinnen müssen. Er, der gegen eine Null wie Wheeler es eine war, nie verlieren konnte. Er, der auf Erfolg getrimmt wurde, Tag für Tag.

Er hatte gegen diesen Blondschopf, mit den schokobraunen Augen, die in diesem Moment so stark funkelten, dass selbst er, Seto Kaiba, der dem Wort Kälte eine neue Definition gegeben hatte, durch sie zu verbrennen drohte.

Unfähig sich zu bewegen, starten blaue in braune Augen. Während die ersten immer noch an der Realität zweifelten, genossen die zweiten jeden Moment dieses Augenblicks, so gut hatte sich Joey schon lange nicht mehr gefühlt.

"Mr. Wheeler, Mr. Kaiba! Sie werden sich augenblicklich wieder hinsetzen und mit diesem Affentanz aufhören, wenn sie Probleme mit ihrer homosexuellen Beziehung haben, ist das weder meins, noch das Problem eines ihrer Klassenkameraden, also geben sie nun Ruhe, oder sie verbringen Beide den Rest der Stunde draußen auf dem Flur."

Joey setzte sich wieder an den Tisch, und nur langsam machte es ihm Seto nach, der es immer noch nicht fassen konnte. Von Minute zu Minute schlechter gelaunt hing er seinen Gedanken nach und bekam reichlich wenig vom Unterricht mit. Erst als es klingelte beachtete er seine Umwelt wieder, und was er sah, passte ihm so gar nicht.

Joey war aufgestanden und marschierte mit seinen ach so tollen Kindergartenfreunden in Richtung Tür. "Was soll das werden wenn es fertig ist Köter?"

//Warum auch noch nett sein? Hab ja eh ... verloren.\\

Wie sehr Kaiba dieses Wort hasste. Joey drehte sich ziemlich unbeeindruckt wieder um. "Falls dein Terminplaner ausgefallen ist, wir haben jetzt Physik und zwar im Physikraum, der sich auf der anderen Seite der Schule befindet. Und wenn du wissen willst wie es jetzt weiter geht," Joey drehte sich ganz zu Seto um, der zähnefletschend immer noch auf seinem Stuhl saß," mach dir mal keinen Stress, hab gehört, du hast am Wochenende viel zu tun. Was hältst du davon, wenn wir erst Montag anfangen deine Wettschulden abzuarbeiten? Dann kannst du dich in aller Ruhe auf deine wichtigen Termine konzentrieren, na ist das nicht nett?"

//Nett? Ich hasse dieses Wort. Schon das zweite an diesem Tag.\\

"Vergiss es, ich will die zwei Wochen so schnell wie möglich hinter mich bringen, also ab Samstag, okay. Bis dahin hab ich alles geregelt." Setos Worte waren so giftig, wie der Biss einer Kobra, aber Blondie war immun gegen diese Art von Gift, und erst recht, wenn er so gut gelaunt war, wie gerade. "Okay, dann sag ich dir Freitag bescheid, wie dein Tagesablauf für Samstag sein wird. Schönen Tag noch Kaiba."
 

"Sag mal ehrlich, wie bist du denn auf diese Idee gekommen?" "Ganz einfach, als wir alle am Montag essen waren, ist mir die Idee gekommen, Yugilein." "Und was hast du jetzt geplant? Ich meine immerhin darfst du Kaiba geschlagene zwei Wochen rum dirigieren wie du gerade lustig bist." "Keine Sorge Tristan, ich hab mir das alles fein säuberlich durchdacht. Erst mal verdonnere ich ihn dazu die zwei Wochen nicht aus zufliegen, dann muss er immer nett zu mir sein, reicht ja schon, das er immer so fies zu mir ist, was nicht heißt, das wir die ganze Zeit ohne die eine oder andere Kabbelei auskommen müssen, wäre ja langweilig. Das sind so die ersten Bedingungen die ich ihm stellen werde, und wenn ihr glaubt, ich hätte euch vergessen, irrt ihr. Ich habe mir so gedacht, dass Kaiba am Samstag für uns alle dick kochen muss, bei sich zu Hause. Also er soll kochen, nicht irgendeiner seiner Angestellten oder Lieferservice, und wir werden uns mal so richtig von Herrn Wie-mit-der-Zunge-abgeleckt einen Abend lang bedienen und verwöhnen lassen. Es muss ja kein super teures Luxusessen sein, Pizza oder Nudeln würden reichen zu mal ich ihm nicht mehr zutraue, geschweige denn mir vorstellen kann, dass der weiß, wie man nen Backofen bedient, das ist zu simpel und im Gegensatz zu seinem Laptop viel zu einfach zu handhaben.""Und du glaubst, der macht das?" "Natürlich Tea, also wenn Kaiba sein Wort nicht hält, dann fresse ich nen Besen. Also in so was würde ich ihm blind vertrauen, ein Kaiba hält sein Wort, so etwas verlangt dessen Ehre."

Joey mimte gekonnt Setos Stimme, Mimik und Körperhaltung, als er sprach. "Hmm, versteh ich das jetzt richtig? Wir haben alle Samstagabend eine Verabredung, inklusive Essen in der Kaiba Villa?" "Jupp, du hast es richtig erfasst Yugilein. Du, Yami, Tristan, Tea und ich, und wenn Duke und Bakura auch noch kommen wollen, was soll's, dann muss Kaiba eben für zwei mehr kochen, das wird dem bestimmt nix ausmachen."

Joey grinste mal wieder breit übers ganze Gesicht, das wurde ja immer besser, alles lief perfekt. Kaiba hatte sich von ihm, wie ein Anfänger vorführen lassen. Am Besten hat er aber immer noch den Schluss gefunden, als er Kaiba als seinen Liebsten dargestellt hatte, wie der geguckt hatte, erst so verwirrt, dann entsetzt und dann wütend wie ein gereizte Schlange, deren Beute mit ihr Katz und Maus spielte, nur das die Maus klar die Oberhand hatte.

"Also, Freitag werde ich das alles Kaiba verklickern, bis dahin hab ich ihm ja Zeit gegeben, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Und euch werde ich dann bescheid geben, wann ihr Samstag bei Kaiba anklingeln dürft."

//Und ich mach mir mal Gedanken, wie ich Seto ein wenig aus der Fassade locken kann.\\

Ein Kaiba in der Küche

"Sag mal, wie hat es Joey denn nun geschafft, dass du die Wette verloren hast?" Klein, frech, rotzfrech, wuschelköpfig und neugieriger Blick!

Mokuba, sein Bruder!

Mies gelaunt saß er auf der gegenüber liegenden Couch und musste ihm jetzt auch noch alles erzählen, als wenn die Tatsache nicht schon peinlich genug wäre. Nein, Mokuba wollte endlich jedes Detail wissen, und er konnte sich nicht einmal mehr davor drücken.

//So ein Scheiß aber auch!\\

"Er hat mich halt zur Weißglut gebracht." "Und wie?" Mokuba zappelte immer unruhiger auf seinem Hintern hin und her. Sein Bruder war aber auch ein Sturkopf und ein Dickschädel, musste man dem alles aus der Nase ziehen? Herr Gott, er wollte endlich alles wissen, er würde sogar morden dafür, oder quälen. Seto quälen, das war ja eine gute Idee, aber etwas gemein, denn die nächsten zwei Wochen würde der unter Joey schon genug leiden. <fieses Grinsen von Mokuba>

"Ist das wichtig?" Seto verfluchte das neugierige, hartnäckige Verhalten seines kleinen Bruders, aber daran war er im Grunde genommen selber schuld, oder? Er hatte den Kleinen nach Strich und Faden verwöhnt, ihm die Freiheiten gelassen, die er nie hatte. Dass er ihm jetzt auf der Nase rumtanzen konnte, hatte er sich selber eingebrockt.

//Aber er sollte es nun mal besser haben als ich. Er sollte nicht so ein gefühlsloser Eisblock werden. Er soll wie alle anderen Kinder auch eine glückliche und sorgenfreie Kindheit haben, das habe ich mir geschworen! Warum hab ich denn das alles über mich ergehen lassen? Meinen Stiefvater, das Lernen, die Übernahme der Firma, die harte Arbeit, den Verlust einer Kindheit, meiner Kindheit! Doch nur einzig und alleine für ihn.\\

"Ja es ist wichtig, ich will schon gerne wissen, wie Joey es geschafft hat, in nur zwei Stunden deine Selbstbeherrschung zu knacken. Das schaff ja nicht mal ich." "Also daher weht der Wind, du erhoffst dir eine weitere Möglichkeit, mich bei Gelegenheit weich klopfen zu können. Tja, da muss ich dich aber enttäuschen, bei dir würde diese Masche nicht funktionieren, zu mal ich bezweifle, dass du so dreist wärst, es Joey in dem Punkt gleich zu tun." Mokuba streckte ihm frech die Zunge raus bevor er weiter sprach. "Das werden wir ja sehen, jetzt erzähl doch endlich. Oder muss ich dich erst auf meine Art und Weise weich klopfen? <grins>" "Nein, nein, schon gut, bevor meine Ohren wieder abfallen erzähl ich es dir dann doch lieber." Seine Schläfen massierend versuchte Seto seine Sätze so zu formulieren, dass sie nicht all zu erniedrigend klangen. "Also, er hat behauptet er und ich seien... nimm das jetzt nicht ernst Mokuba, er hat das nur gesagt, um mich wütend zu machen, ... also er hat behauptet, dass er und ich ..." Seto musste schlucken, alleine diese Vorstellung, er und dieses Hündchen.

//Hmm, warum eigentlich nicht? Okay heute Abend wird kalt geduscht, wenig gearbeitet und vor allem nicht an Wheeler gedacht!\\

"Setoooo, jetzt sag es schon." Mokuba hüpfte derweil, weil er es vor Spannung nicht mehr aushielt, auf der Couch wie wild rum, was Seto ziemlich mürrisch gucken ließ. Brav setzte dieser sich wieder hin, denn sonst würde er noch bis Morgen auf eine Antwort warten müssen. "Ich höre." "Er hat, ... verdammt er hat behauptet wir seien ein Paar." Mokuba saß da und betrachtete das immer roter werdende Gesicht seines Bruders. "Wie, ein Paar? Also ein Liebespaar?""JA." Seto war das sichtlich peinlich, doch was dann geschah machte die ganze Sache noch unangenehmer und er verfluchte den Tag, an dem er diese beschissene Wette angenommen hatte.

"Wahhahaa, er hat dich und sich als .... hehehehe .... Pärchen ... geoutet ... waaaaa...."

"Mokuba bitte, das ist nicht witzig. Sehe ich etwa aus, als sei ich schwul?" Mokuba liefen die Tränen über die Wange, das war aber auch zu herrlich. "Nee, so aussehen nicht, aber ... hihihi aber .... " "WAS aber?" "Och nüx, nüx Brüderchen."

Mokuba sprang mit einem Satz von der Couch, grinste seinem Bruder noch mal zu und wollte sich dann vom Acker machen, als ihm was einfiel. "Sag mal, wann fangt ihr denn an deine Schulden ab zuarbeiten?" "Heute Abend, ich muss für den Köter und seine Kindergartenschar kochen." "Wie? DU und kochen? Also du selber, alleine in der Küche? Und was?" "Pizza, was dagegen?" "Hihihihi, nein, dann sehen wir uns heute Abend zum Pizza essen." "Nix da, du wist entweder außer Haus sein, oder dich in dein Zimmer verkriechen." "Dann frag ich Joey, der sagt bestimmt ja."
 

Seto weiß nicht wie lange er noch da auf der Couch saß, und seinem Bruder hinterher starrte, der durch die Tür verschwunden war.

//Jetzt bestimmt schon Wheeler den Tagesablauf meines Bruders, wohl bemerkt, MEINES Bruders. Und ich muss tatenlos zusehen? Ein Traum, ein Albtraum, nichts weiter und gleich wache ich auf. Das kann doch nicht sein, dass dieser kleine, dreckige, drittklassige Duellant in Form eines Straßenköters mein Leben für zwei Wochen bestimmen kann, wie er Lust und Laune hat? Scheiße, und es gibt keinen Weg da raus zu kommen, es sei denn, Wheeler würde drauf verzichten. Und das wird der nie im Leben tun, weder für Geld, noch wenn ich ihm auf die Nerven gehe, noch wenn ich mehr als gemein bin, der hat sich fest gebissen wie ein Blutegel. Beißen die eigentlich? Nein, die saugen sich fest. Wheeler, wie der sich festgesaugt an meinem Hals zu schaffen macht. Okay, kalt duschen, wenig Arbeit, keinen Gedanken an Wheeler verschwenden und keinen Kaffee vor dem schlafen gehen. Dann dürftest du bald wieder normal sein. Ich komme nicht drum rum, warum zum Teufel sind diese Wochen nicht schon längst vorbei? Moment mal, wir haben ja in einer Woche Ferien, da wollte ich doch eigentlich von einer Konferenz zur nächsten jetten. Verdammter Misst, das kann ich ja dann vergessen, wäre ja noch schöner, wenn ich den die ganze Zeit mit mir schleppen müsste. Nicht auszudenken, dann geht meine Firma innerhalb einer Woche bankrott, das kann und darf ich nicht zulassen.\\

Seto hielt sich frustriert die Hand vor das Gesicht, konnte es noch schlimmer werden?

JA, diese Regel hatte er bitterlich lernen müssen. Warum war die Welt nur so ungerecht zu ihm? Was hatte er denn verbrochen? Warum hatte er sich nicht zusammen reißen können? Wheeler hätte verloren, und sich zum Gespött der ganzen Schule gemacht.

//Wie er geschaut hat, er hat es ehrlich gemeint, als er meinte, er würde mich nicht in Schwierigkeiten bringen wollen. Dabei hätte er dringend etwas Hilfe in Englisch nötig. Und dass ich ohne einen dummen Kommentar mit in seine Bücher gucken konnte, hätte ich gar nicht gedacht. Hätte ihm eigentlich zugetraut, auf all meinen peinlichen Ausrutschern noch weiter rum zu hacken. Selbst als klar war, dass ich keine Hausaufgaben dabei hatte, nicht ein abwertendes Wort ist über seine hübschen Lippen gekommen. Ich hätte mir den Spaß nicht nehmen lassen und noch einen drauf gesetzt, auf dass er sich noch mehr ärgern würde. Genau, so wie immer. Wheeler nach Strich und Faden aufziehen, das hätte ich getan. Ohne mit der Wimper zu zucken. Klasse, warum zum kuckuck konnte der nicht wie immer sein? Der bringt mich noch ganz durcheinander. Was sag ich? Ich bin durcheinander?? Er war so ... nett. Ich hasse dieses Wort! Verdammt, wäre Joey immer so zu mir, ich ... keine Ahnung was. Würde ich ihn leiden können? Nein, dann würde ich ihn nicht beachten, so wie alle anderen. Und was soll das bitte schön heißen? ... Dass du ihn beachtest, hast du doch selber gerade gesagt. ... Klasse, die Selbstgespräche in meinem Hirn fangen wieder an. Wenn das jemals jemand erfahren sollte, kann ich mich nicht mehr auf der Straße blicken lassen. ... Aber ist dir was aufgefallen? ... Was denn? ... Du denkst schon wieder über ihn nach. ... Weil ich ihn am Hals habe. ... Nur deswegen? ... Ja! Wie bitte soll ich ihn überleben? Wie seinen Kindergarten, den ich ja anscheinend auch noch ertragen muss. ... Hmm, keine Ahnung, sei nett, tu was man dir sagt, beiß die Zähne zusammen, werde gläubig und bete, tausch dein Hirn gegen ein Dauergrinsen. ... Bessere Vorschläge? ... Lass mich, oder besser uns, mal nachdenken. ... Selbstmord! ... Feige, erbärmlich, erniedrigend! Kommt nicht in Frage. ... Auswandern! ... Und dann? Nie wieder kommen? Mein Imperium aufgeben, wegen einem Hündchen? ... Hmm, Urlaub machen! ... Die zwei Wochen werde ich nachholen müssen, hat er mir schon verklickert. ... Joey bestechen! ... Und womit? ... Geld! ... Besitzt er zwar nicht, aber mich am Boden sehen ist ihm mehr wehrt als jedes prall gefüllte Bankkonto. ... Mit Essen! ... Ist wohl die beste Idee seit Tagen. Da gibt es nur ein Problem. ... Und das wäre? ... Wir reden hier von Mr. Nimmersatt, ich müsste mehr als nur meine Speisekammer für ihn opfern, außerdem, mich am Boden liegen sehen, tja! ... Dann lass ihn verschwinden. ... In ein Päckchen stecken und nach Sibirien schicken? ... Ja! ... <schmunzel> Zu dumm aber, dass ich dann niemanden mehr habe, den ich ärgern könnte. ... Dann such dir doch jemand anderes. ... Das hatten wir doch schon, das Hündchen ist nicht ersetzbar. ... Hieß, wenn er plötzlich weg wäre, würdest du ihn vermissen? ... So weit würde ich nicht gehen. Ich finde ihn ja nur zum streiten und ärgern interessant. ... Und deswegen nennst du ihn Hündchen, findest seine Lippen hübsch und willst ihn nicht per Eilsendung nach Sibirien schicken? ... Ich hab ihn nie Hündchen genannt, und seine Lippen hab ich nie betrachtet. ... Nur die zwei Stunden wo er neben dir saß, das ist ja wirklich so gut wie nie. Hast du Recht! <sarkasmus> ... Ich hab ihn aber nie Hündchen genannt! ... Nein, nur in der Schule, wo du es auch noch zu ihm gesagt hast, und vor ein paar Minuten, das zählt ja alles nicht. Nicht wahr? <ironie> ... Scheiße, scheiße, scheiße. ... Ach ja, du musst dir noch ein Kochbuch suchen. ... Wozu das denn? ... Weißt du etwa, wie man Pizza macht? ... Scheiße!\\
 

"Und du bist dir sicher, dass du alles im Griff hast?" "Ich lese, Köter. Menschen wie ich haben damit keine Probleme, aber Viecher wie du eines bist mit Sicherheit." Joeys Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen, hatte er vorhin nicht diesem Pinkelchen genau gesagt, dass er etwas netter sein sollte die nächste Zeit. "Sag mal wie weit ist es eigentlich mit deiner so genannten Ehre her? Denn du machst mir nicht den Anschein, als würdest du deine Wettschulden ernst nehmen." "Harr, doch das tue ich, außerdem seit wann verstehst du etwas von Ehre und Pflichtgefühl, würde mich ja schon wundern wenn du wüsstest wie man das schreibt." "Deine dummen Sprüche waren auch schon mal herzlicher, aber weißt du was, ich lass dich machen, mal sehen wie gut du im Kochen abschneidest. Na, hättest wohl doch nicht alles deinen kleinen Haushalshilfen überlassen sollen."

Seto fing wieder an innerlich zu kochen, warum war Wheeler auch so verdammt früh hier aufgetaucht? Er wollte sichergehen, dass in der Pizza nix landen würde, was ihrer Gesundheit schaden könnte. Als wenn Seto Kaiba das nötig hätte!!

//Okay ich hatte überlegt etwas Rattengift unter zu mischen, aber das wäre dann doch etwas makaber. Außerdem sehr stillos, ich schaff das schon, kann doch nicht so schwer sein, einen Teig mit Sauce, Gemüse und Käse zu belegen.\\

Er studierte weiterhin das Kochbuch, welches er sich raus gesucht hatte, und ging in Gedanken durch, wie er den Teig machen würde. Joey betrachtet das aus einiger, ihm sicher erscheinenden, Entfernung. Er saß am Tisch und Kaiba stand gerade vor einem Schrank und schien sich alle Zutaten zusammen zusuchen, die er brauchte.

//Na ob das gut geht, wer bitte muss eine Stunde lang ein Rezept über Pizzateig lesen, bevor er sich an die Arbeit macht?\\

"Sag mal hast du was zu trinken da?" Auf seine Frage hin deutete der Größere auf eine Getränkekiste, die etwas abseits in einer Ecke stand, jedoch sah dieser nicht einmal von seinem Buch dabei auf. Joey erhob sich von seinem Stuhl und holte sich eine kleine Cola Flasche aus der Kiste, um sich gleich darauf wieder zu setzen. Bis Yugi und Co hier sein würden, verging noch eine gute Stunde und Kaiba war nicht wirklich sehr gesprächig, also wie sollte er sich die Zeit vertreiben?

//Mach Hans guck in die Luft! Borrr, ist das langweilig.\\
 

Nach einigen Minuten, die für Joey wie Stunden dahin geschlichen waren, legte sein Gastgeber das Buch zur Seite, konnte aber immer noch in ihm lesen, da er es nicht zuschlug. Er krempelte die Ärmel seines Hemdes hoch, nahm sich eine große, verdammt große Rührschüssel aus einem der vielen Schränke und stellte sie vor sich auf die Küchenarbeitsplatte. Dann stand er da und sah sie sich an, ohne sich zu rühren schaute er auf den Gegenstand vor sich hinunter.

"Nur weil du die anschaust, springt da nicht gleich ein Teig raus, dein Blick funktioniert nicht bei allem und jedem." "Halt die Klappe Wheeler, im Gegensatz zu dir denke ich nach, bevor ich etwas tue." "Warum denkst du nach? Du hast doch da das Buch liegen? Oder hast du immer noch nicht verstanden was da drinne steht?" "Natürlich hab ich das verstanden ich kann ja auch lesen." "Und warum stehst du dann da wie bestellt und nicht abgeholt, anstatt das Mehl schon mal ab zu wiegen, oder die Hefe vorzubereiten?" "Ich sagte halt die Klappe Wheeler!" "Du wiederholst dich, sind dir die fiesen Sprüche ausgegangen? <grins>"
 

Kaiba drehte sich etwas zu Joey um, eigentlich hatte dieser mit einem neuem Wortwall an Beschimpfungen gerechnet, doch diesen Gesichtsausdruck kannte Joey noch gar nicht, und erst wusste er nicht, was dieser zu bedeuten hatte. Die eine feingeschwungene Augenbraue über dem blauen Auge, das verunsichert ein paar Mal blinzelte, zuckte so komisch auf und ab. Setos Mund glich einem Strich und erst dann, sah er das richtig? Joey schaute genauer hin, und Tatsache, da hatte sich die Haut um Nase und Wangen dezent rot gefärbt.

"Ich weiß nicht, wo die Hefe ist." Joey verarbeitete nur langsam Setos Kommentar, sah komplett verdattert und unverständlich zu dem Älteren, der wie ein dummer kleiner Schulbengel da stand, der seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte.

"Wie, du weißt nicht wo die Hefe ist? Du wirst doch wohl wissen, wo in deiner Küche die ganzen Sachen verstaut sind." Seto überlegte kurz, wurde noch eine Spur röter und schüttelte zaghaft den Kopf. Na das konnte ja noch was werden, Joey erhob sich und ging zum Kühlschrank, was Seto dumm und dämlich beobachtete, bis er fragte: "Was suchst du denn da?" "Na die Hefe!" "Wie die Hefe, was soll die denn im Kühlschrank zu suchen haben, bist du jetzt total bescheuert Wheeler?" "Frische Hefe gehört gekühlt, damit sie nicht gärt, denn durch Wärme gerät sie in Bewegung, warum denkst du, müssen alle Zutaten die gleiche Temperatur haben, oder der Teig mindestens ne halbe Stunde ruhen, du Dummdösel. Mensch ne Dule Disc kannst du erfinden aber für nen Pizzateig brauchst du ne Gebrauchsanleitung in fünf verschiedenen Sprachen, damit du se verstehst, wa?" "Was bitte ist frische Hefe? Ich kenn die nur in so nem Tütchen." "Das ist Trockenhefe, und ja die ist in nem Tütchen, und nein die ist wirklich nicht in nem Kühlschrank, die dürfte bei den anderen Backsachen sein, wie Vanillezucker, Backpulver, Aromen, Zucker, Mehl etc. Oder willst du mir sagen die stehen bei euch nicht alle zusammen?" "Keine Ahnung, das Mehl hab ich da gefunden." Seto zeigte mit dem Finger auf einen der Schränke, und Joey folgte dem Wink mit seinem Blick.

"Dann schau nach, ob da die Hefe drin ist, denn im Kühlschrank ist keine." "Hab ich doch gesagt, dass da keine ist." "Aber wo sie ist, weißt du auch nicht, hä? Jetzt schau gefälligst in dem Schrank nach." "Sprich nicht in diesem Ton mit mir, und da ist auch keine Hefe. Hab ich vorhin ja auch nach gesehen." "Dann werden wir jetzt die anderen Schränke durchsuchen müssen, oder hast du vergessen alles zu kaufen?" Joey verschränkte die Arme vor der Brust und tippte genervt mit der Fußspitze aufm Fußboden rum. "Also ich hab dem Personal gesagt sie sollen alle Sachen besorgen, ... sogar drei mal." Setos Stimme wurde immer leiser, denn so langsam wurde das hier wirklich peinlich. "Du kannst ne Firma leiten, die kompliziertesten

Geräte erfinden, bist mit fünfzehn der jüngste Millionär der Welt geworden, " Joeys Augen weiteten sich entsetzt", aber du weißt nicht was in deinem Haus, in deiner Küche von statten geht, geschweige denn du schaffst es nicht selber was ein zukaufen." "Suchen wir die Hefe!" Damit war für Seto dieses peinliche Thema gegessen und sie begannen die Schränke nach der besagten Zutat zu durchsuchen.
 

Nach geschlagenen fünfzehn Minuten, etlichen Schränken und Schubladen wurde Seto dann fündig, triumphierend grinsend wackelte er mit dem Päckchen vor Joeys Nase rum. "Ich hab sie." "Fein Hasie." Joey mimte Setos Klang der Stimme nach, die sich doch etwas zu verführerisch in seinen Ohren anhörte. Bei dem Kosenamen starb Setos Grinsen jedoch, er wand sich um, warf noch einen kurzen Blick ins Kochbuch und begann dann alle Zutaten in die Schüssel, im wartest Sinne des Wortes, zu schmeißen.

//Kneten! Oh Gott, ich soll meine Hände in diese Pampe stecken und durchkneten? Okay, wenn die zwei Wochen rum sind, werde ich Wheeler alles heimzahlen, wie weiß ich noch nicht, aber ich hab ja immer hin noch zwei Wochen Zeit, oder? \\

Joey hatte sich wieder an den Tisch gesetzt und sah gespannt zu, wie Kaiba, eher widerwillig seine Hände in die Schüssel tunkte und begann, die Zutaten mit einander zu verkneten. Das sich aus Wider verziehende Gesicht sprach Bände und war mehr als amüsant und Joey verfluchte sich, dass er keinen Fotoapparat dabei hatte. Mit einem Bild von Seto Kaiba, dem berühmt berüchtigten Firmeninhaber, wie der in der Küche Pizzateig knetete würde er ein kleines Vermögen bei den Zeitungsverlegern verdienen.

//Was macht der reiche Pinkel denn jetzt? \\

Seto war zum Waschbecken gegangen und wusch sich die Hände, dabei hatte er doch vor nicht mal einer Minute angefangen zu kneten, was war denn nun wieder falsch? Fragend sah er dem Brünetten hinterher, wie er vom Waschbecken, zu einem Handtuch, das etwas weiter an einem Haken an der Wand hang, ging und sich die Hände abtrocknete. Zu einem Schrank weiter ging, ihn öffnete, ein sauberes Handtuch raus holte, es über die Rührschüssel legte und sich zu ihm umdrehte.

"So, jetzt müssen wa warten." "Und du bist dir sicher, dass das bisschen Gefummel im Teig gereicht hat?" "Sicher, oder denkst du, dass ich irgendwas falsch machen würde?" Seto ging in seiner typischen, arrogant die Arme vor der Brust gekreuzten Art, auf Joey zu, setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber und sah diesen herausfordernd an. Joey hatte sein Kinn in die Handfläche gelegt, den Arm auf den Tisch abgestützt und schaute nicht weniger frech zu dem anderen. "Von den paar Zärtlichkeiten wird der sich aber kaum richtig vermengt haben." "Das waren keine Zärtlichkeiten, denkst du, ich würde nen Pizzateig tätscheln?" "Nee, das hebst du dir bestimmt für deinen Hund auf." "Ich hab nur ein Hündchen."

//AUTSCH!\\

Die Ohrfeige, die sich Seto geistig gerade verpasst hatte, würde, wenn sie könnte, seine Wange am liebsten rot anlaufen lassen.

//Themawechsel, Kaiba wird wieder sadistisch.\\

"Wie lange?" "Ne halbe Stunde, dann kann der Teig ausgerollt werden. Tja, passend wenn deine kleinen Freunde kommen, dürfte die Pizza im Ofen sein." "Prima, bin ja richtig begeistert von dir." "Bin halt ein Genie." "Und wie hast du dann die Wette verloren?"

Seto biss die Zähne zusammen, war ja klar, dass dieser Köter ihm das immer wieder unter die Nase reiben musste. "Gegenfrage, wie bist du auf diese bekloppte Idee gekommen?" "Welche, die Wette allgemein, oder die Sache wie ich dich in Rage gebracht habe?"

Joey lächelte, was Seto innerlich etwas stutzen lies, denn dies war eher ein nettes, niedliches und nicht gemein oder überheblich gemeintes Lächeln. Er hätte die ganze Zeit auf Joey rumgehackt, aber dieser schien sich gerade einfach nur unterhalten zu wollen. "Beides." "Ersteres war Zufall." Joey nahm einen Schluck aus seiner Cola Flasche. "Und das Zweite?" Das war es ja eigentlich das, was Seto so interessierte, sich zu outen dürfte ja schon schwer sein, aber es nur zu tun, um eine dumme Wette zu gewinnen, das war echt mutig. Zumal jetzt die gesamte Klasse denken könnte, er sei wirklich schwul.

"Hat sich so ergeben. Na hör mal, ohne dir jetzt ein Kompliment machen zu wollen, aber deine Selbstbeherrschung ist verdammt schwer zu knacken, daran beiß ich mir ja nun seit Jahren die Zähne aus, also hab ich nach was gesucht, was dich aus den Latschen hauen musste. Ich meine, wenn das nicht funktioniert hätte, hätte ich echt ein Problem gehabt, weil weiter gehen war dann doch noch etwas fragwürdig." "Wie weit wärst du denn gegangen?" Seto blieb äußerlich der Eisblock, seine Fassade, die er sich über Jahre antrainiert hatte, doch Joey konnte genau das provozierende Funkeln in den atemberaubend blauen Augen sehen, was ihn schelmisch grinsen ließ. "Hmm, gute Frage. Find es doch selber heraus, hast ja immerhin zwei Wochen Zeit."

//Das Spielchen kann man auch zu zweit spielen Hündchen, mal sehen wie groß deine Klappe wirklich ist.\\

Seto beugte sich, wie Joey nach vorne, und stützte sein Kinn auf den Handrücken einer seiner Hände. Er begann frech zu grinsen, während er seinen Gegenüber fixierte.

Joey betrachtete ihn dabei gebannt, und wartete auf den nächsten Schritt, wobei er sich sicher war, nicht derjenige zu sein, der ihn machte.

"Na ja, bei Körperkontakt waren wir ja schon. Oder warum hast du mir bitte durch die Haare gewuschelt?" Also, wenn da mal kein Funken Hinterhältigkeit in Joeys Bernsteinen gefunkelt hatte. "Ich muss gestehen, ich wollte schon immer mal wissen, wie die sich anfühlen. Aber hier diente es in erster Hinsicht dazu, dich aus der Fassung zu bringen. Was ja auch super funktioniert hat." Täuschte er sich, oder hatte Joey plötzlich ne rauchige Brandystimme? Gott klang das verführerisch, es war anziehend und Seto schien plötzlich nur noch einen jungen Mann vor sich sitzen zu sehen. Das blonde Haar, so verstrubbelt wie es war, ließ ihn aussehen, als sei er gerade aus dem Bett gekommen, oder als wenn er immer noch drin liegen würde. Ein Blick, der in ein Schlafzimmer verbannt gehörte und ein Grinsen, nein, ein Lächeln, das gerade dazu einlud, es zu berühren. Es zu spüren, und zwar mit den eigenen, es einzufangen

und sein Eigen nennen.

"Und wie haben sich meine Haare angefühlt?" "Warm. Ganz im Gegensatz zu dem was ich gedacht hatte." "Was hast denn gedacht?" "Das sie kühl wären, so wie deine Augen, deine Stimme, deine Art." "Du findest mich cool?" Setos Grinsen wurde von kaum merklich zu leicht sichtbar. "Sag bloß du würdet das als Kompliment sehen?" "Warum nicht, schließlich bin ich Geschäftsmann. Da muss man schon abgebrüht sein, um zu überleben." "Wenn du ehrlich und nett lächelst, siehst du aber besser aus!"

Synchron schossen eine Augenbraue von Seto und eine von Joey nach oben. Der eine wollte dadurch provozierend blicken, der andere war verblüfft und einen kurzen Moment doch tatsächlich sprachlos.
 

Seto wollte gerade kontern, als die Eieruhr zu piepen begann. Er stand auf, haute einmal, mehr oder weniger sanft auf die Uhr, damit sie verstummte, und ging zu dem Teig in der Rührschüssel zurück. Ohne reinzuschauen drehte er die Schüssel um und der Teig landete in dem Handtuch, was er auf die Arbeitsfläche legte. Er betrachtete die rundlich, kugelige, Teigmasse und stupste sie mit dem Finger an. "Siehst du, ich hab doch gesagt, ich weiß was ..."

Puff!!

Seto blinzelte, war das gerade wirklich passiert?

Musste, denn er konnte diese widerliche Masse in seinem Gesicht spüren. "Verdammte Scheiße!" Hinter sich konnte er schallendes Gelächter hören, ein kurzer Blick über die Schulter bestätigte es ihm. Joey hielt sich verzweifelt an der Tischkante fest, um nicht vom Stuhl zu fallen. Da er durch sein herzhaftes Lachen bereits die Tränen sein Gesicht runter laufen spürte, versuchte er sie sich weg zu wischen, was ein Fehler war, denn in dem Moment wo er die Tischkante los ließ machte sich die Schwerkraft bemerkbar und er landete auf dem gefliesten Küchenboden.

Was wiederum Seto zum schmunzeln brachte, doch Joey begann von neuem zu lachen, als er zu ihm schaute. "Wie ... wie ... hast du ... denn das ... geschafft?" "Wieso ich? Was kann ich dafür, wenn dieser Teigknödel sich für ne Zeitbombe hält und hoch geht?" "Du hättest ihn besser kneten sollen. Bestimmt hast du die Hefe komplett in die Mitte verfrachtet. Da ist sie dann gegehrt, wodurch sich eine Gasblase im Inneren des Knödels, wie du ihn nennst, gebildet hat. Tja und durch deine sanften Sticheleien hat die sich den Weg nach draußen gesucht, wodurch zwei drittel der, mehr oder weniger korrekt durchgekneteten Masse, in deinem Gesicht gelandet ist." Joey biss sich mittlerweile in die Zunge, da er hoffte durch den Schmerz nicht weiter lachen zu müssen. Seto sah auf die Uhr, okay in zwanzig Minuten würde der Kindergarten hier antanzen, das hieß sich sauber machen, umziehen, die Küche so weit wieder herrichten und nen neuen Teig fertig machen.

"Pass auf, Wheeler, wenn wir hier noch rechtzeitig fertig werden wollen, wäre es hilfreich, wenn du mir hier mal helfen würdest. Ich geh mich waschen und umziehen, du machst in dieser Zeit das Gröbste hier weg, dann mach ich nen neuen Teig. Ist das okay?" "Hmm, was bekomme ich dafür?" Joey saß im Schneidersitz immer noch auf dem Boden und tippte sich Gedankenverloren an die Wange, irgendwas musste er hier doch noch rausschlagen können. "Such es dir aus, solange es machbar ist, aber ich würde mich gerne umziehen bevor die Kinderhorde hier eintrifft." "Hmm, ich darf es mir aussuchen ja? Gut, dann mach du dich mal vom Acker, ich mach deine Unordnung mal eben weg, wo finde ich nen Lappen?"

"Neben der Spüle in der Schublade schau mal." Damit war Seto auch schon aus der Küche verschwunden.
 

Joey hatte schon alle Spuren Setos kleiner Bombe beseitigt und machte sich an die Arbeit alle Sachen für den zweiten Pizzateigversuch zusammen zu räumen, als Seto umgezogen wieder in die Küche marschierte. Jedoch hatte Joey ihn bis dahin noch nicht gesehen, und so merkte er nicht, wie dieser sich direkt hinter ihn stellte.

//Hmm, er schaut ja richtig süß aus, so in Gedanken versunken. Mal sehen ob der schreckhaft ist.\\

Wie durch Zufall streifte Seto Joeys Hüfte, als er nach der Rührschüssel griff. Joey zuckte darauf hin zusammen, nicht weil er so schreckhaft war, nur hatte Seto eine frische Schürfwunde berührt, und dies machte sich leider schmerzlich bemerkbar und er musste scharf die Luft einziehen. Worauf er sich gleich hätte verfluchen können, denn es sollte ja niemand wissen, auch nicht Seto, er kam da schon ganz alleine mit klar. "Entschuldige." Etwas verwirrt über Joeys Reaktion klang seine Entschuldigung netter, als beabsichtigt, was Joey dazu brachte sich umzudrehen. Und was er dann sah ließ ihn dann doch verlegen schlucken, Seto trug eine weißes aufgeknöpftes Hemd und eine schwarze enganliegende Jeans. Seine Haare waren nass und leicht verwuschelt, auf seiner Haut perlten vereinzelt noch Wassertropfen, er musste schnell duschen gewesen sein, anders konnte er sich das hier nicht erklären. Oder besser, nach was anderem sah es nicht aus!

Joey drehte sich wieder zur Arbeitsplatte um: "Macht nichts." Verdammt, warum machte sein Herz gerade so kräftige Pumpgeräusche? Seto könnte es glatt gegen seine Rippen hämmern hören. Einmal leicht schluckend, versuchte Joey auf andere Gedanken zu kommen, nur nicht an den gut aussehenden Mann hinter sich denken, ging ihm unentwegt durch den Kopf.

Seto stellte sich neben Joey und hielt ihm die Rührschüssel leicht entgegen. "Willst du mir helfen, dann kann ich weningstens, falls es wieder schief geht, die Schuld auf dich schieben."

Wenn das gemein klingen sollte, hatte er gerade vollends versagt. Joey sah ihn wieder an, und bemerkte den sanften Geruch, der von dem Größerem ausging. Er benutzte sicher Duschgel und Shampoo, dessen Name irgendwas mit Meeresfrische zu tun hatte.

//Passt aber zu ihm, kühl, frisch und sanft. So wie er dasteht sieht er noch besser aus als sonst, ob er sich dessen eigentlich bewusst ist? Sicher, aber ich werde mir mal lieber nix anmerken lassen, sonst tanzt der mir die zwei Wochen noch auf der Nase rum.\\

Joey nickte und nahm die Schüssel, dann schnappte er sich das Kochbuch, und es bot sich ein eher seltsames Bild, denn Joey erklärte Seto, wie man einen Pizzateig nach Anleitung macht. Keiner der Beiden war sich jedoch bewusst, wie angenehm der einzelne die Nähe des Anderen empfand. Auch wenn mal eine fieser Spruch viel, so wurde er nicht böse genommen, nur gekontert, und in Teamarbeit weiter gemacht.
 

An dieser Stelle möchte ich mich noch mal bei allen Kamischreibern bedanken. Eure Komentare haben ihre Wirkung nicht verfehlt und cih war schon fleißig das nächte Kapitel kommt schon bald.

Liebe Grüße Carja

Ein netter Einkaufsbummel

Nachdem Joey und Seto den Teig gemeinsam fertig bekommen hatten, wobei Seto nur den Anweisungen von Joey folgte und dieser auch nach der halben Stunde Ruhe nicht wie der erste explodierte, konnte der Hausherr ihn ausrollen und belegen. Währenddessen ging die Tür der Küche mit einem kräftigem Schwung auf und eine schwarze Wuschelmähne rannte auf den falschen Meisterkoch zu. "Setoooooo, schau mal wen ich gleich alles mitgebracht habe." Wie ihm gesagt, wenn auch nur widerwillig, schaute der genannte zur Tür, auf die sein kleiner Bruder zeigte. Im Rahmen, immer noch unschlüssig, ob es eine gute Idee war, in die Höhle des Löwen zu gehen, stand Setos verhasster Kindergarten. "Das war wirklich nett von dir Mokuba, DIE hier her zu führen, wirklich ich bin richtig begeistert von dir." Seto wand sich wieder seiner Pizza zu, auf die er gerade mit viel Elan und Geschick Salamischieben warf.
 

Das Grüppchen schaute sich neugierig um, vor allem suchten sie nach ihrem Freund Joey, der ja, wie sie wussten, schon länger hier sein sollte. Der saß seelenruhig auf einer Arbeitsplatte in der Nähe von Kaiba und grinste ihnen zu. "Hallöchen, ihr könnt euch ja schon an den Tisch setzten. Ähm, .. dürfen sie doch oder Seto?" "Wir können sie auch an die Decke tackern, da stören sie nicht so, und geben ne lustige Zimmerdeko ab."

//Herr Gott noch mal, für ein paar Minuten hatte ich doch glatt vergessen das die kommen.\\

"Wie war das, Kaiba?" "Ich sagte, wir können die auch..." "Natürlich dürfen sie sich schon an den Tisch setzten." Mokuba winkte die Anderen, die immer noch in der Tür standen, zu sich und deutete auf den Tisch mit der Sitzecke. Butler und Hausmädchen hatten den extra ausgezogen und noch einige Stühle rangestellt, damit alle genügend Platz hatten. Oder um es anders auszudrücken, der Chef wollte genügend Abstand haben, damit er nicht von einem dieser, mehr oder weniger ungebetenen Gäste, voll gesabbert wurde, während die sich den Wanst voll schlagen.

Seto hatte seinem kleinen Familienmitglied tötende Blicke hinter her geworfen, der diese aus Gewohnheit schon gar nicht mehr bemerkte, und sich mit an den Tisch setzte.

Still schweigend setzten sie sich, und beobachteten Seto und Joey, die immer noch in der anderen Ecke der Küche waren und sich um ihr Abendessen kümmerten, okay Joey leistete mehr geistigen Beistand, als dass er nen Finger krumm machte. Ab und zu zeigte er auf eine Stelle, wo Seto, seiner Meinung nach nicht ordentlich genug belegt hatte, was dieser zähneknirschend und mit eisigem Blick korrigierte. Joey machte es immer mehr Spaß Kaiba rum zu schupsen, daraus könnte man sich doch glatt ein neues Hobby machen.
 

"Sagt mal, müsste die Pizza nicht schon längst im Offen sein?" Mokuba und seine tödliche Neugierde. Langsam drehten sich zwei dunkelblaue Augen zu ihm um und suchten nach ner Ausrede, wäre ja auch peinlich zu gestehen, was hier passiert war.

"Und überhaupt, wann hast du dich denn noch umgezogen? Als ich gegangen bin hattest du noch andere Klamotten an, und Joey war da doch auch schon da? Der hat sich umgezogen oder?" Joey und Seto sahen sich dessen Kleidung an, zum Glück hatte sich Seto das Hemd bevor die Meute angetroffen war zu geknöpft.

"Jupp hat er, weil er sich eingesaut hatte mit dem ersten Teig."

//Olle Petze! Tratschtante! Schnatterhuhn! Labertasche! Quatschender, flohverseuchter Straßenköter!\\

"Was meinst du damit?" Mokuba und die Anderen sahen zwischen Joey und Seto hin und her.

"Nichts!" "Wie nichts, der Teig ist explodiert, das nennst du nichts?" Joey sah verwundert zu Seto, der am liebsten das nächst beste Küchengerät an dessen Kopf gedonnert hätte.

"Wie, explodiert?" Yugi traute sich den Mund auf zumachen, wurde aber gleich mit tötenden Blicken seitens Seto wieder auf Eis gelegt.

"Also das war so,..." "Halt die Klappe Wheeler." Wenn Joey mal auf der Leitung stand, dann jetzt, denn irgendwie schien er nicht mit zu bekommen, dass sein Gastgeber gerade recht schlechte Laune hatte und diese ihm sehr peinliche Story nicht verraten wollte. "Wieso, willst du sie etwa jetzt doch erzählen? Dann bitte, lass dich nicht aufhalten." "Nein ich will sie nicht erzählen, und du wirst es auch nicht, verstanden! ... Könntest du mir gefälligst in die Augen gucken wenn ich mit ... dir ... rede..." Seto folgte dem Blick von Joey, der sich nicht wie erwünscht auf ihn direkt richtete, sondern auf seine Hand. Als er sprach hatte er diese, um seinen Worten Nachdruck zuverleihen einmal kurz und kräftig in Joeys Richtung bewegt, wobei ihm entfallen war, dass er gerade aus dem Glas eine Stange Spargel gefischt hatte, welche immer noch triefend nass war, weil er der Ansicht war, das Glas vorher nicht ab kippen zu müssen. Fazit, auf Joeys T-Shirt hatte sich eine lang gezogene Spur mit Spargelsaft verteilt, die in den Stoff einzog und dort dunkle Spuren hinterließ, weil dieser bei Setos Bewegung nicht an dem Gemüse haften bleiben wollte.

"Du hast mich angespritzt."

Geteilte Reaktionen! Während Seto und Joey wie die Tomaten rot anliefen, und es vermieden sich an zuschauen, versuchten die an dem Tisch sitzenden Personen sich das Lachen zu verkneifen. Nicht nur über Setos Umgang mit dem Gemüse wurde sich lustig gemacht, auch Joeys eher zweideutigen Kommentar fanden die Anderen zum schießen. Seto drehte den Kopf schnell wieder weg, weil er Joeys verdutzten Blick bemerkt hatte, außerdem belegte sich die Pizza ja nicht von selbst.

"Bist du rot geworden?" Joey sprach zu leise, als dass es außer Seto jemand hören konnte, das Resultat, Seto färbte sich noch dunkler im Gesicht. Krampfhaft versuchte er nicht auf den jungen Mann neben sich zu achten, was jedoch ziemlich schwer ausfiel, denn Joey rutschte immer näher, damit er besser in Setos Gesicht sehen konnte. Dabei hätte er sich fast auf die Pizza gesetzt, doch im letzten Moment konnte Seto ihn wieder zurück schieben. "Wenn du noch näher kommst, müssen wir deinen Hintern im Backofen backen, damit die Pizza fertig wird, denn da hängt sie gleich dranne. Außerdem solltest du dir ein anderes T-Shirt anziehen."

Er sah Joey ins Gesicht, eigentlich hatte er damit gerechnet, das Joey ihn jetzt wieder anbluffen würde, doch nichts der Gleichen. Braune Augen glitzerten, aufgeregt, ungläubig, fragend, und noch etwas anderes, etwas was Seto nicht deuten konnte, nicht zu verstehen vermochte.

Joey fühlte sich, als würde die fremde Hand auf seiner Brust Stromstöße durch sein Herz jagen, verwirrt schaute er in die blauen Augen Setos, in ihnen schien er sich zu verlieren. Tief, weit, kühl und unantastbar, stark und mutig, eine Wand aus Eis, hinter der so viele Geheimnisse verschlossen lagen, ihn musterten und zu analysieren schienen.

//Weiß er es? Aber was soll er wissen was ich selber noch nicht mal weiß?\\

"Alles in Ordnung?" Wie zuvor Joey sprach Seto zu leise, als dass es die Anderen, die gerade mehr als unwichtig waren, es hören konnten und holte Joey so aus seinen Gedanken. "Klar, aber ich habe meine Reisetasche mit den Klamotten zum wechseln an der Bushaltestelle liegen lassen, ich kann mich leider nicht umziehen. Oder denkst du, ich laufe hier mit oben ohne rum, du Heini?"

//Nette Idee, ...\\ Seto verpasste sich eine geistige Ohrfeige, was dachte er denn da schon wieder?

//Als wenn das nett aussehen würde, ... nette Idee, aber dann mit Halsband.\\ Die zweite geistige Ohrfeige folgte.

//Ich hasse dieses Wort, hatte ich das nicht vor ein paar Tagen erst festgestellt? Nett, das sollte ich so schnell wie möglich aus meinem Vokabular streichen.\\

"Warte." Seto wischte sich die Hände in nem Küchentuch ab und schob die Pizza in den Offen, den Joey vor ner halben Stunde schon vorgeheizt hatte, zum Glück, er hätte das vergessen, und dann würde der Kindergarten hier noch länger rumhocken.

//Abartige Vorstellung. Aber das jetzt ist oder wird noch absurder! Das könnte man ja schon fast ... nein alles nur nicht nett, nennen wir es eine notwendige, soziale Handlung.\\

"Komm mit, und ihr werdet hier nix anfassen. Bleibt einfach da sitzen und vergesst zu atmen. Wir kommen gleich wieder." Seto ging an Mokuba und Joeys Freunden vorbei, durch die Tür und ging den Flur runter. Joey sah ihn an, als wäre er ein einziges Fragezeichen, folgte ihm dann aber doch, und ihm folgten die skeptisch, überraschten Blicke der am Tisch zurück gebliebenen.
 

Seto führte seinen Gast durch die halbe Villa, elend lange Flure endlang, an mit teuren Bildern bestückten Wänden, an raumhohen Panoramafenstern, an etlichen Türen vorbei zu seinem Schlafzimmer. In das Zimmer hätte sich Joey sofort verlieben können.

Dunkelblauer Hochflor - Teppich, blass blaue Wände, die Decke komplett verspiegelt, breite Fensterfront geben über der Tür, da hinter ein riesiger Balkon. Die Einrichtung? Rechts, ein mega großes Bett, mit blauen Samtbezügen, mit passenden Nachttischchen in Fichte, links neben der Tür ein langer Kleiderschrank, an dem Seto gerade zu Gange war, weiter links vor den Fenstern eine gemütliche Sitzecke, weißes Sofa, ein kleiner runder Glastisch, und zwei weiße, schlichte Stühle, da neben an der Wand ein Schreibtisch, wieder in Fichte, mit einem Bürosessel. Die braunen Augen fixierten die Tür da neben, da hinter war bestimmt ein Badezimmer, oder Setos Privatpool, Sauna, oder was anderes protziges.

Seine Aufmerksamkeit richtet sich wieder auf den Größeren, der neben ihm stand und ihm etwas hinhielt. Joey sah auf dessen Hand in der Seto ein rotes Hemd hielt und darauf wartete, dass es denn nun endlich der vor ihm stehende an sich nahm. "Was ist damit?" fragte er ohne dabei hoch in die blauen Augen zuschauen. "Das kannst du anziehen." "Was? Ähm, ...

also, ... das geht doch nicht." "Okay, es dürfte dir ein wenig zu groß sein, aber immer noch besser als das da." Er zeigte auf Joeys versautes T-Shirt. "Ja, aber..." "Nix aber, zieh es jetzt an, also..." Setos Geduldsfaden war damit gerissen, kurzer Hand wollte er Joey das dreckige Kleidungsstück ausziehen, doch weiter als es am Saum zu fassen kam er nicht. Joey hatte panisch den Fluchtweg nach hinten angetreten, so schnell wie der einige Meter zwischen sich und Kaiba gebracht hatte, konnte der letzter nur erstaunt blinzeln. "Wie, seit wann bist du denn schüchtern? Hätte nie gedacht, dass du so verklemmt bist." "Ich und verklemmt? Das wüsste ich aber, nur weil ich nicht wie andere halb nackt durch das Haus renne, bin ich verklemmt?" Fauchte es aus der anderen Ecke des Zimmers zu Seto rüber. "Ach nein, und was war das dann? Weder beiß ich noch hab ich sonstige Absichten vor gehabt, wenn du glaubst ich hab das gemacht, um dich in irgendeiner Weise an zufassen, bist du völlig übergeschnappt." "Das, ... also, das hab ich ja nun überhaupt nicht gedacht, ich kann es nur nicht leiden, wenn man an mir rumfummelt und zuppelt, klar, und wenn dann kann ich mich selber umziehen." "Ein Kind könnte diesen Spruch bringen aber ein Köter wie du nicht, also ziehst du das jetzt an oder nicht, weil ewig werde ich mich nicht mit dir hier beschäftigen, ne Konversation mit der Wand wäre intellektueller." Wütend knirschte Joey mit den Zähnen, so fies war Seto schon lange nicht mehr gewesen. "Erstens, bin ich kein Köter, und zweitens wenn du dich mit der Wand unterhalten willst wie ein Geisteskranker, weil die dir gesonnener ist, als eine Person, bist du ja noch beschränkter und kleinkartierter, als ich immer gedacht habe!" "Ich bin kleinkariert?" "Ja bist du!" "Lieber kleinkariert als ein streunender Straßenköter, dreckig und verlaust, allem und jedem hinter her zurennen." Joey sah an sich hinunter, das T-Shirt war echt dreckig und versaut, er würde es ja wirklich gerne ausziehen, aber A war das Seto, B sollte er was von IHM anziehen, das ging doch nicht, wo käme er denn da hin. "Das ist ja wohl deine Schuld gewesen, außerdem, wenn du glaubst ich wäre verlaust, was ich nicht bin, warum gibst du mir dann von dir was zum anziehen? Keine Angst, ich könnte das Ungeziefer an dich weiter reichen?" "Deswegen gebe ich dir ja was neues zum anziehen, und wenn du denkst das dieses Stück Stoff noch mal in die Nähe meines Kleiderschranks oder mir kommt, irrst du, du kannst es behalten oder ich lass es verbrennen, mir scheiß egal, aber ich werde das nicht mehr anziehen!" Damit hatte Seto das Hemd Joey zugeworfen, und drehte sich dann um. "Und jetzt zieh es an, damit wir endlich wieder zurück können, sonst denken die noch sonst was, und das wäre das Letzte was ich will. ICH schau auch nicht! Keine Sorge!"

Das hatte gesessen! Dass Seto widerlich sein konnte, wusste Joey ja nun schon, aber dass er sich vor Joey ekelte war ihm neu, denn das hatte er doch gerade sagen wollen, oder?

//Straßenköter! \\

Bei diesem Wort hatte er sich bisher immer nur aufgeregt, weil er dachte, Seto sagte dass, weil seine Haare immer so verwuschelt aussahen, aber nie wäre ihm der Gedanke gekommen, der andere würde in ihm wirklich einen dreckigen, abartigen, überflüssigen Kläffer sehen. Und auch wenn er versuchte es zu ignorieren, es tat weh, mehr, als dass man es einfach wie eine überflüssige Gefühlsregung bei Seite schieben konnte.

Aber in einem hatte Seto Recht, noch länger sollten sie nicht hier bleiben, denn die anderen fragten sich schon bestimmt wo sie solange blieben, und bis sie überhaupt wieder in der Küche waren, na ja. Missmutig und seine Traurigkeit runterschluckend zog er sich so schnell es ging das T-Shirt aus und das Hemd an, damit Seto nicht die Zeit fand, sich doch noch um zu drehen und seine blauen Flecken, Abschürfungen und das große Pflaster an seiner Hüfte sehen konnte. Umgezogen ging er still schweigend an Seto vorbei zur Tür, öffnete sie und ging wieder raus in den Flur, wir waren von rechts gekommen, oder?

"Was ist, dachte du willst zurück!?" Seto kam gar nicht aus dem Staunen raus, was er aber hinter seiner kühlen Fassade perfekt zu verstecken vermochte. Hatte er also doch das Richtige ausgesucht, Joey sah in dem dunkelroten Hemd umwerfend gut aus. Zu schön, dass es nur Hüftlang war, bei ihm zumindest, bei Joey war es etwas länger, aber freie Sicht auf den in Jeans gepackten Hintern hatte er noch.

//Nett Wheeler. Okay, anderes Wort für nett, ... geil? Das wäre doch etwas übertrieben, oder <Kontrollblick auf Joeys Po> Ich gestehe es mir ein, geil!\\

Mit gemischten Gefühlen brachte Seto Joey wieder in die Küche zurück, wo Yugi, Yami, Tea, Mokuba, Tristan, Bakura und Duke schon warteten.
 

Sonntag!
 

//Gott ich hätte mir andere Schuhe anziehen sollen, für das Büro sind sie ja ganz okay, aber für nen Einkaufsbummel, was sag ich hier? Das ist ein "Wir latschen dem Kaiba die Füße wund Marathon", aber wenn die und besonders Wheeler glauben, sie könnten mich damit klein kriegen, haben sie sich geschnitten.\\

Mittlerweile standen sie im fünften Laden, und machten einen auf Modeberater. Joey warf einen prüfenden Blick zu Seto, der die etlichen Plastiktüten, die ihm aufgedrängt worden waren, auf den Boden gestellt hatte und wütend auf die Schwenktür starrte. Vorsichtig tippte Joey ihm auf die Schulter, um dessen Aufmerksamkeit zubekommen, dann stellte er sich auf Zehenspitzen, um etwas leiser sprechen zu können, ohne dass es, außer ihm, alle mit bekamen.

"Ist bald vorbei, das ist einer der letzten Läden, den sie immer abklappert, danach sind wir meist entlassen." Er konnte Seto verstehen, shoppen machte ja Spaß, auch wenn Yugi und Yami kaufsüchtig waren, Tea war viel, viel schlimmer. Die lief sogar die beiden Zwerge KO, dabei hatte sie so komische Stöckelschuhe an, also eigentlich müssten ihr doch die Füße wehtun und nicht ihnen. Die Tür der Umkleide schwang auf und Tea präsentierte sich in einem rosa, rot geblümten Spagettiträgerkleid.

"Und wie findet ihr das, ist das nicht großartig, so was schickes hab ich noch nie gesehen, ich finde es betont meine Augen, aber wehe es lässt meine Hüfte speckig wirken, ich wollte es im Moondance anziehen, da gehen wir ja diese Woche hin oder, will tanzen, und den DJ ein wenig an ... na ihr wisst schon, also sagt schon wie ist es? Ich dachte ich trage dazu ... "

//Das Weib redet ohne Luft zuholen, jeder normale Mensch wäre schon erstickt. Warum zum Kuckuck die dann nicht?\\ Yami, Yugi und Joey sahen sich Teas neues Outfit kurz an und schienen dann zu überlegen, wie sie es ihr am besten wieder ausreden könnten, denn nicht nur ihre Hüften schienen durch diesen glänzenden Stoff speckig zu wirken.

"Und, wie sehe ich aus?" Die drei wollten gerade anfangen eine sanfte Ausrede zusammen zu stammeln, doch warum kompliziert, wenn es auch einfach geht. Let's fetz Kaiba!

"Wenn du das in der Öffentlichkeit trägst, werden alle Schmerzensgeld verlangen, oder die Männer in Weiß mit dieser Ich-Hab-Mich-Lieb-Jacke² kommen. Die Ärzte in der Anstalt werden sich freuen, denn über zu wenig Unterhaltung können die dann nämlich nicht mehr Klagen."

Drei Paar Augen ruhten ungläubig auf Seto, fragten sich, wie er das hatte sagen können.

Ein Paar blaue Augen sahen erst unverständlich, dann füllten sie nicht mit Tränen. "Seto Kaiba, du bist echt ein Eckel!" schrie eine aufgelöste Tea, drehte sich um und verschwand wieder in der Umkleide, aus der man schließlich aufgelöstes Geschluchze hören konnte.

Teas Freunde straften Kaiba mit ihren Blicken, die alle samt sagen wollten, hast du klasse gemacht, und wer rettet die Situation jetzt? Dieser ignorierte die Blicke der anderen einfach, denn er hatte sich mit einem lauten Klatscher die Hand an die Stirn gelegt. Das konnte man doch alles nicht fassen. Er stand bei glühender Hitze, an einem Sonntag in diesem verfluchten Einkaufszentrum. Dazu kam, dass er alle möglichen Boutiquen abklappern musste, zum Taschenträger degradiert worden war und seine Füße mit Blasen übersäht waren. Außerdem musste er sich mit dem halben Kindergarten abgeben, und die Krönung? Eines dieser nerventötenden Bälger hatte sich eben in ne Umkleide gesperrt und heulte, als wenn man ihr den Lutscher geklaut hätte. Womit hatte er das verdient?

Dingel-dingel-düdelei!

Dingel-dingel-düdelei!

Sein Handy!

"Scheiß Klingelton, Kaiba." Joeys Kommentar wurde aus purer Faulheit dezent überhört. Irgendwo hoffte Seto, durch den Anruf aus dieser Einkaufshölle entfliehen zu können. Daher nahm er auch gleich sein Handy aus der Hosentasche und hebte ab, um zu fragen wer da am anderen Ende der Leitung war.

"Ich bin es."

"Was willst du?"

"Einkaufen."

"Was?"

"Ich steh vor dem Einkaufszentrum und würde gerne wissen, wo du gerade steckst, damit ich zu dir und Joey kommen kann. Ich möchte auch noch ein wenig einkaufen, und da du schon mal hier bist, dachte ich du und natürlich auch Joey würdet mir dabei Gesellschaft leisten."

"Das ist nicht dein Ernst, oder Mokuba?" Setos Hoffungen waren dahin und seine Stimmung rutschte so tief in den Keller, dass er nen Fahrstuhl bräuchte, um wieder hoch zukommen.

"Natürlich, denkst du ich mache Scherze? Ich bin ein Kaiba, die machen keine Witze! Also wo seit ihr?" "Okay, wir treffen uns vor der Eisdiele im Erdgeschoss. Bis gleich."
 

Joey sah ihn fragend an, hatte Seto jetzt etwa keine Zeit mehr für ihn? Er musste sich eingestehen, dass der Gedanke ihn traurig stimmte. Denn er wäre gerne noch länger mit Seto zusammen geblieben, auch wenn sie dadurch Teas Einkaufswahn ertragen mussten.

Seto war der Blick nicht entgangen, und auch wenn es ganz gegen seine Prinzipen ging, erzählte er, wer ihn da gerade angerufen hatte. "Das war Mokuba. Der möchte auch noch ein wenig mit uns shoppen, also mit uns zweien." Dabei warf er einen abwertenden Blick zu Yami und Yugi, die vor der Kabine standen und Tea gut zu zureden versuchten.

Joey überlegte kurz, eigentlich taten ihm ja schon die Füße weh, doch sich jetzt schon von Seto trennen?

Nein!

"Yami, Yugi? Ich werde mich mit Seto für heute von euch verabschieden." Die sahen ihn streng an, denn damit ließ er seine beiden besten Freunde mit einer flennenden und hysterischen Tea alleine. Und an alle dem war nur Seto Kaiba schuld, der unbeachtet der tötenden Blicke sich zum gehen bereit machte. "Seid mir nicht böse, aber Mokuba fragte, ob wir auch noch ein bisschen mit ihm bummeln gehen." "Achso, dann geh du mal. Wir kümmern uns um Tea." "Danke, Yugi." Verständnisvoll wie eh und je, nur Yami schien immer noch unglücklich. Der Grund war bestimmt die Heulsuse hinter dem Vorhang, deren ganze Taschen sie nun zu zweit tragen durften. Nun konnte Joey gehen, vorher nur noch von Tea verabschieden und dann konnte er mit Seto zu Mokuba. "Hey Tea, Seto und ich machen uns vom Acker, ich wünsch dir noch nen schönen Tag und wir sehen uns in der Schule."

"Wähhhhhhh...." Die Antwort, was besseres viel der wohl nicht ein, na ja, Pech gehabt, wer nicht will der hat schon. Damit ging er zu Seto, der schon vor dem Geschäft auf ihn wartete.
 

"Gott bin ich kaputt." "Nicht nur du, meine Füße sind von Blasen nur so überseht." "Ich kann auch nicht verstehen, wie du solche Treter anziehen kannst. Die sehen ja von weitem schon unbequem aus." "Sind wirklich nicht zum Wandern geeignet, nur kann ich schlecht zu nem Anzug Turnschuhe tragen." "Aber jetzt trägst du auch Jeans und T-Shirt, da hättest du welche anziehen können." "Ja, wenn ich welche hätte, oder sagen wir mal meine Turnschuhe, die ich für den Sport anziehe, sollten nicht mit Strassendreck versehen werden!"

Sichtlich erschöpft ließen sich Seto und Joey auf die Stühle vor der Eisdiele nieder. Wie lange rannten sie jetzt eigentlich in diesem Labyrinth ähnlichem Einkaufszentrum rum, das in jeder Ecke noch einen unbesichtigten Laden zu haben schien? Drei Stunden? Vier? Fünf?

Warum hatte sein kleiner Bruder auch so viel Energie? Konnte der die nicht in der Schule ablassen? Wurde er denn nicht genug gefordert von den Lehrern? Seto spürte seine Füße stärker denn je, oder waren es nur die Blasen, die sich nicht einmal mehr zählen ließen, oder waren sie schon zu einer einzigen zusammen geschmolzen? Zu mindestens schien er für heute erlöst zu sein, Mokuba hatte alle Spiele-, Musik- und Comicläden durch und befand sich mit seiner Kreditkarte nun in dem Sportgeschäft, wo er sich neue T-Shirts und Turnschuhe kaufen wollte.

Doch Seto und Joey hatten ihn förmlich angefleht nicht mehr mit dort hin zu müssen, so fix und alle waren sie. So waren sie schon mal vorgegangen, zur Eisdiele und bestellten sich was zu trinken. Joey ließ den Kopf in den Nacken fallen und sah durch die gläserne Decke zum Himmel hoch. So verträumt und in Gedanken versunken, merkte er nicht die prüfenden Blicke des Mannes neben sich.

Seto fuhr mit seinen Augen Joeys Gesichtskonturen nach, die Nase, den Mund, die Wangenknochen, die Augen, die Ohren und wieder runter, weiter zum Hals. An dem Halsausschnitt konnte Seto den sanften Übergang zur Schulter erkennen, und irgendwie fand er dieses Kleidungsstück plötzlich störend und wünschte es sich weg.

//Er sieht eigentlich gar nicht mal so schlecht aus, so vom Nahen betrachtet. Mal ne andere Frage hast du ihn gerade begutachtet? Na klasse.\\

Als die Kellnerin kam setzte Joey sich wieder normal hin, sie bezahlten und bedankte sich, anders der Herr Kaiba, nicht mal ein kühles Danke brachte der zustande.
 

"Sag mal, was war eigentlich gestern mit dir los?" Kaiba nutze die Chance, um eine für ihn immer noch ungeklärte Sache aus der Welt zuschaffen. Der gestrige Abend, das Essen! Nachdem sie wieder in der Küche waren, hatten sie permanente Funkstille gehalten. Nicht mal eines Blickes hatte Joey ihn gewürdigt, dabei war Seto sich sicher, dieser würde alles tun um die zwei Wochen so unangenehm wie möglich zu gestallten. Doch er hatte ihn in Frieden gelassen, sogar für seine Verhältnisse, sich wenig mit seinen Freunden unterhalten.

Darüber hätte sich der gestresste Firmeninhaber doch eigentlich freuen sollen, aber das tat er irgendwie nicht. Erst hatte er es einfach als arrogante Art von Joey versucht abzustempeln, dann es einfach zu ignorieren versucht, um sich dann noch mehr Gedanken drüber zu machen. Warum auch immer, Joeys Desinteresse wurmte ihn, denn irgendwie hatte sich der Gedanke bei ihm eingeschlichen, dass Joey jetzt zwei Wochen lang nur für ihn Augen hätte. Doch dem war nicht so, er hatte ihn einfach links liegen gelassen, nicht mehr beachtet, wie eine uninteressante Zeitung bei Seite gelegt und vergessen, na ja wenigstens war er noch nicht im Altpapiercontainer gelandet.

"Was meinst du?" Joeys Stimme klang sehr monoton, auch seine Augen ließen keinen einzigen Funken seiner Gefühle widerspiegeln. Dabei war er gerade mehr als aufgewühlt, denn er konnte sich schon denken, was Kaiba meinte. Nur hatte er keine Lust darüber zu reden, und schon gar nicht mit ihm, seinem Mr. Cool, perfect Kaiba.

"Mal davon abgesehen, dass wir beide genau wissen wovon ich rede, erklär ich es dir gerne. Seit deine nervigen kleinen Blutegel alias Freunde bei mir in der Küche stickige Luft verbreitet haben, hast du kein Wort mehr gesprochen. Was sehr untypisch für einen sprechenden Hund, der permanent seine Schnauze öffnet, um sich verbal zu äußern oder um sich diverse Lebendmittelreste rein zu schaufeln." Okay, selbst für seine Ohren hatte das widerwärtig geklungen, und Joeys Gesichtsausdruck zu urteilen war dieser mehr als nur wütend.

"Ich hab gesprochen, nur nicht mit dir, weil ich deine überheblichen Sprüche, die du aus deinem stinkenden Maul spuckst, nicht mehr hören konnte." Joey hatte die Arme vor der Brust gekreuzt. Vor Wut hatte er seine Hände in den Ärmelstoff seiner Jacke gekniffen, damit niemand sah, wie sehr sie zitterten. "Du scheinst hier wen zu verwechseln, ich bin hier derjenige, der sich Zahnpaste, Zahnbürste und regelmäßige Zahnarztbesuche leisten kann. Meine Zähne würden nicht mal so gelb wie deine, wenn ich sie ein Jahr lang nicht putzen würde!" Sichtlich angefressen funkelte Seto den vor sich am Tisch sitzenden Joey an, fixierte dessen Augen, in denen eben soviel Wut und Zorn sich wieder spiegelten, wie es in seinen gerade sein musste. Und wenn Seto sich auch versuchte einzureden, diesen klitze kleinen Anflug von Schmerz und Enttäuschung sich eingebildet zu haben, so belog er sich selber. Er hatte Joey gerade tiefer verletzt, als er es vorgehabt hatte, und sie waren weit vom eigentlichen Thema entfernt.

//Wollte ich ihm eigentlich wehtun? Eigentlich nicht, aber ich Rindvieh mit dem Sprechorgan eines Esels musste meinen Mund ja mal wieder zu weit aufreißen. So werde ich nie erfahren, warum Joey so ist wie er manchmal ist.\\

"Erstens meine Zähne sind nicht gelb. Zweitens wenn du so viel Geld besitzt, dass du dir alles leisten kannst, warum besorgst du dir dann nicht einen Chirurgen, der dein arrogantes, selbstgefälliges, verwöhntest Hirn operiert. Vielleicht kannst du es dann ja mal sinnvoll nutzen und deine dummen, humorlosen, und föllig überflüssigen Sprüche bei dir zu behalten."

Joey war bei den letzten Worten auf gestanden und machte Anstalten zu gehen, als er von Seto aufgehalten wurde. "Was soll das denn jetzt?" "Ich gehe!" "Seit wann bist du so ein Feigling? Rennst bei der ersten Reiberei zu deiner Mami, um dich an deren Rockzipfel aus zuheulen. Da hätte ich dir ... Wheeler? Hey, du kannst doch nicht einfach.... Harr, so ein verdammter Mist." Joey war einfach weiter gegangen, hatte sogar nen Schritt schneller eingelegt. Nur weg, das war sein einziger Gedanke, weit weg von Kaiba, dieser überhitzten Einkaufsmeile, weg von all den Menschen.

//Dieser Arsch, als wenn ich zu dieser dummen Pute von Mutter könnte. Und selbst wenn ich wollte, die würde mir die Tür vor der Nase zuschlagen. Ich bin allein. Einsam!\\
 

Seto war aufgesprungen um Joey hinterher zu gehen. Leider hatte er diesen in der Menschenmasse recht schnell aus seinem Blickfeld verloren, doch schien es ihm am logischsten, dass dieser in Richtung Ausgang unterwegs war, also ging er auch dort hin. Immer auf der Suche nach seinem Blondschopf, der vor wenigen Minuten, Reiß aus genommen hatte, einfach gegangen war, ihn hatte sitzen und alleine zurück gelassen.

//Zum Geier was ging denn jetzt ab? Seit wann ist Joey so empfindlich? Der lässt sich doch sonst nix von mir gefallen! \\

Seto wollte ihn zur Rede stellen, doch von weitem konnte er nur noch sehen wie Joey durch die elektrischen Schiebetüren nach draußen verschwand. Da würde er ihn nie finden und einholen schon mal gar nicht, außerdem musste er auf Mokuba warten.

"Verfluchte Scheiße!"
 

² damit ist ne Zwangsjacke gemeint, <g>
 

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Hallöchen, nen Vorgeschmack auf das kommende Kapi??

Nur so viel, Seto und Joey kommen sich näher, oder auch nicht, vieleicht? <g>

Es wird halt viel hin und her gehen, mit einigen Wendungen. Natürlich wird Setos Ineresstimmchen sich auch wieder zu Wort melden.

Noch was? Ne, sonst wisst ihr ja schon zu viel.

Zum letzten Kapi, ich hab so viel Komis erhalten wie noch zu keinem Kapitel davor. Es hat mich sehr gefreut, und ich möchte mich hier noch mal an bei allen "allten" Komischreibern und den neu dazu gekommenen bedanken. Das waren sehr motivierende und zum schnell weiter schreiben anregende Komentare.

Liebe Grüße Carja

Einsamkeit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Party? ... Party! ...Party?

//Also gut, wo steckt der? Das kann doch nicht wahr sein, da hat der Mal keinen triftigen Grund und hält es nicht mehr für nötig, pünktlich zur Schule zu erscheinen. Der kann was erleben, wenn ich ihn mir vorknöpfe. Hätte ich mal die Wette gewonnen, dann hätte ich ihn schon pünktlich zum Unterricht hier gehabt. Aber nein, ich musste ja verlieren, dabei hätte Joey das mal gut getan, vor allem seinen Noten. Auch wenn man da nicht mehr viel retten kann. Ist doch zum Amok laufen, dieser dumme Köter braucht kein Halsband, sondern nen neuen Wecker. Wer bitte verschläft jeden Tag? ... Das Hündchen, von dem du letzte Nacht so ausgiebig geträumt hast. ... Nein, alles nur das nicht, wehe du denkst da jetzt dranne, und wehe, da unten bewegt sich was. ... Du meinst deinen kleinen Freund? ... Ja! Wenn der auf die Idee kommt sich eigenständig zu machen, mach ich ihn persönlich eine Nummer kürzer! ... Dann gewöhn dich an den Gedanken nur noch ein halber Mann zu sein. Schau mal runter. \\

Muss man noch erläutern welches Bild Setos Schritt darbot? Oder welch unübersehbare Beule sich da ab zuzeichnen begann unter dem blauen Baumwollstoff seiner Schuluniformhose?

Er unterdrückte den Drang laut zu Fluchen, denn wie bitte hätte er das erklären sollen.

//Entschuldigen Sie bitte, aber dafür dass mein Glied ein Eigenleben entwickelt, kann ich auch nix. Daran ist nur das Hündchen schuld, so wie immer!\\

Na prost, da hätte er sich ja selber gleich einweisen lassen können, in ne Klinik für Geisteskranke Hündchenliebhaber.

//Nur nicht an Joey denken, dann geht das von ganz alleine weg! ... Gut, dann fang an ihn zu ignorieren. ... Wieso? ... Schau mal wer da vorne steht und nen Anschiss vom Lehrer bekommt!\\

Seto tat wie ihm sein ständig nervendes inneres Stimmchen befahl und sah sich den jungen Mann, der gerade durch die Tür gekommen war an. Mit leicht gesenktem Kopf hörte er sich die Standpredig des um Jahrzehnte älteren Herrn an, die er nicht nur in und auswendig konnte, nein sie sogar mit sprechen könnte. Wenn er auf Dauernachsitzen gestanden hätte.

Danach wanderte Setos Blick zu seiner eher lästig als prächtigen Schwellung in seiner Hose und er dankte im Stillen, denn zum Glück saß er in der letzten Sitzreihe. Zum Glück sah das hier niemand und zum Glück saßen alle weiter weg.
 

Alle außer Joey!

Der sich neben ihn setzte, da Hakusa aus welchem Grund auch immer, sich nicht zurück auf seinen Platz setzen wollte und folglich Joey wieder, oder immer noch, neben Kaiba saß.

//Panik! Weg hier! Mäuseloch! Flüchten! Auswandern! Verstecken! Ausreden! So tun als wäre nix! Beine über einander schlagen! Los!!\\

"Autsch!" "Seto? Tut dir was weh?" "Nein, nein, alles bestens." Setos Antwort klang leicht verzweifelt und kleinlaut, aber auch nur leicht, dass hätte jeder normal Sterbliche natürlich überhört. <Ironie> Doch sein Gesicht, auch wenn er es zu unterdrücken versuchte, verzog doch leicht und Joey hatte ehe schon mitbekommen dass was nicht stimmte. Seto hatte definitiv Schmerzen, nur warum? "Laber nicht, was tut dir weh?" Gott konnte Wheeler hartnäckig sein, also gehen er zu Plan B über, so tun als wäre nix klappte ja ehe nicht.

//Scheiß Neugier, ist das genetisch bedingt? Nein, dann wäre ich ja so wie Mokuba, und der ist noch schlimmer als das Hündchen. Also, hopp denk dir ne Ausrede aus.\\

"Hab mir die Nase gestoßen!" "Bist du sicher, denn dein Hirn scheint mir eher was abbekommen zu haben. Du redest gequälten Müll. Also du musst mich echt für blöd halten, denn den Mist kaufe ich dir nicht ab. Also was ist?" Joeys Blick verriet es, hier zweifelte einer aber gewaltig an seinem gesunden geistigen Zustand. Und zwar an dem von Seto Kaiba, bei dem man das nicht mal hinter dem Rücken mit vorgehaltener Hand zu tuscheln wagen würde.

Nicht nur neugierig sondern auch noch hartnäckig und frech oben drein.

//Gut die Ausrede war die dümmste, die du dir hast einfallen lassen können. Sag doch gleich die Wahrheit, dass wäre genau so peinlich.\\

Plan C und damit hoffentlich der Letzte, sonst würde er wirklich noch mit dem eigentlichen Grund, seines zwischen den Beinen eingeklemmten, schmerzenden Schniedels, rausrücken müssen. Nur was ist Plan C??

//Das wäre ja dann das Verstecken, wenn du die umgekehrte Reihenfolge deiner Einfälle von vorhin berücksichtigst. ... Vergiss es, hier macht sich niemand aus dem Staub und ich schon gar nicht. ... Dann tu was, aber schnell, Joey beginnt dich prüfend von oben bis unten zu mustern. ... Schneller!!!!\\

"Also?" Mit hochgezogener Augenbraue sah Joey immer ungeduldiger zu ihm rüber.

//Sei ein Mann, tu was alle verzweifelten Männer tun. ... Und was tun die? ... Betteln!\\

"Okay, hör zu wenn du mich hier nicht weiter wie einen Schweizer Stinker Käse behandeln würdest wäre ich dir sehr dankbar." Nennt man so was betteln? Nein und Joey ließ dadurch noch lange nicht locker. "Sag doch einfach was los ist, irgendwas hat dir doch wehgetan, warum solltest du ein ~ Autsch ~ jammern?" "Ich habe nicht gejammert, so was tu ich nicht!"

Gegen diese Unterstellung musste Seto erst mal energisch protestieren, was glaubte Wheeler denn bitte wer er war, ein kleines verzogenes Blag dem man den Schnuller geklaut hatte?

"Sag doch einfach was dir wehgetan hat, oder ist es dir peinlich?" Verständnis, flackerte das etwa gerade in den braunen Augen? Das machte Seto doch nervöser als er angenommen hatte.

//Bettel!! Los tu es! Oder besteche ihn mit irgendwas!\\

"Wheeler, wenn du so nett wärst und nun dem Unterricht folgen würdest wäre ich dir mehr als dankbar." "Wie dankbar denn?" Wenn irgendwas in seinem Leben jemals frech ausgesehen hat, dann dieses Grinsen von Joey. "Ich tu alles, wenn du nur nach vorne sehen würdest." Das war kein betteln, das war pure Verzweiflung. "Okay, dann werde ich mir mal während ich nach vorne gucke Gedanken machen, was ich mir von dir wünschen werde." Okay, das hier, das war das fieseste Grinsen was Joey Seto je zugeworfen hatte. Das hieß so viel wie, du musst alles tun, aber auch wirklich alles, ich kann haben was immer ich will, denn du gehörst mir! "Gut. Danke." "Bitte." Damit sah Joey nach vorne und man konnte ihm wirklich ansehen, dass er mit seinen Gedanken hundert prozentig nicht am Unterricht teilnahm.
 

"Wie bitte?" Seto sah hoch zu Joey, der mit einer Hand in der Hüfte vor ihm stand, das Gesicht zu einer Unschuldsmiene verzogen. Mit der Sonne im Rücken sahen seine Haare richtig golden aus, sie schimmerten und Seto wurde leicht geblendet, wenn durch den Wind Joeys Haare bewegt wurden und einige Strahlen in seine Augen fielen. "Du sollst uns heute helfen Tristans Partykeller zu renovieren." Er sollte was??? Konnte sein Gehirn diese Information denn nicht schneller verarbeiten?

//Mit dem Kindergarten einen verstaubten, höchst wahrscheinlich zu gemüllten kleinen Raum im Kellergeschoss von diesem pseudo- Punker aufräumen! \\

"Das ist nicht dein Ernst, oder Wheeler?" "Sonst würde ich nicht fragen, obwohl ich das nicht müsste. Weißt noch unsere kleine Wette?" "Natürlich erinnere ich mich an die, wie könnte ich dir vergessen?" <schnauf> "Jetzt stell dich nicht so an, es gibt weit aus schlimmeres."

"Warum fragst du mich überhaupt? Könntest es doch auch einfach von mir verlangen?" Ne berechtigte Frage, und so sah er ihn auch an, Joey hatte eigentlich die Fäden in der Hand und was tat er? Er fragte netter Weise nach, ob es ihm denn recht wäre. "Weil ich a) höflich und nett bin! b) nicht möchte, dass du deine Firma oder Mokuba vernachlässigst. Und c) ich dich verstehen kann, wenn du nicht möchtest. Außerdem holen wir jeden Tag nach, an dem du kneifst. <grins>" "Du musst auf meine Firma keine Rücksicht nehmen." Joey war es Leid zu stehen, kurz um setzte er sich neben Seto auf die Bank und ließ sich die Sonne auf den Pelz scheinen. "Mach ich aber. Ich weiß doch wie wichtig die für dich ist und Mokuba kommt eh immer an erster Stelle. Ich wäre der Letzte der da gegen was sagen würde." Seto sah in Joeys Gesicht, es war so entspannt und wirkte auf ihn irgendwie beruhigend. Die braunen Augen waren geschlossen, der Kopf leicht in den Nacken gelegt und mit den Ellebogen stütze er sich an der Rückenlehne der Bank ab. "Weißt du, um dir mal ein Kompliment zu machen, beineide ich dich um deinen Ehrgeiz. So weit wie du es schon geschafft hast, auch wenn ich nie mit dir tauschen wollte. Denn so viel Verantwortung, damit würde ich nicht umgehen können. Glaube ich." Okay was sollte ein Seto Kaiba, ohne überheblich und eingebildet zu klingen, darauf antworten? "Ich hab heute keine wichtigen Besprechungen, ich komme dann später und helfe euch." Weder überheblich, noch eingebildet, aber nett.

//Na klasse jetzt musst du dem Kindergarten auch noch helfen. SUPER! Vom Köter um den Finger gewickelt.\\

"Danke. Dann sehen wir uns heute Nachmittag bei Tristan." Damit war Joey wieder aufgesprungen und ging zu seinen Freunden zurück. Seto sah ihm nach und irgendwie störte es ihn doch, dass Joey nicht mehr neben ihm saß. Zu mal er sich doch immer noch für seine große Klappe im Einkaufszentrum entschuldigen wollte. Nun denn, musste er es halt auf später verschieben.
 

Bei Tristan im Keller.

"AUUUA! KANNST DU HIRNVERBRANNTER TROTTEL EINER MINIAUSGABE VON INKOMPETENZ NICHT AUF PASSEN?" "Entschuldige bitte Kaiba, das hab ich nicht gewollt." "Toll davon wird es auch nicht besser." "Lass ihn in Ruhe Kaiba, Yugi hat das nicht mit Absicht gemacht." "Wer hat dich denn gefragt? Halt dich gefälligst da raus Yami."

//War ja klar, dass der seinem kleinem, schwachen, verkümmertem Double zur Hilfe kommt. Hätte ich mal lieber den Nagel mit dem Hammer in die Wand gehauen. Aber nein, klein Furtzi Yugi ist ja zu schwach, um so ne Laminatwand zu stützen, aber mit voller Wucht den Hammer auf meinen Daumen hauen kann er, dem hust ich gleich was.\\

"Es tut mir wirklich leid Kaiba, tut es sehr weh?" mit großen traurigen Augen sah Yugi verzeihend den um drei Längen größeren Seto an. Dieser stand kurz davor den Hammer auch mal unkontrolliert in die Luft zu schwingen und die Welt von einer Katastrophe im Zwergenkostüm zu befreien. Doch als dieser möchte-gern Handwerkermeister auch noch nach seiner Hand grapschte machte er doch lieber einen Schritt zurück, nachher würde sein Daumen noch ganz abfallen. "Wag es dich nicht auch nur in die Nähe meiner Hand zu kommen!" "Wahh..." Yugi dachte ernsthaft darüber nach, sich ein sicheres Versteck zu suchen, bei dem Pfeffer in Setos Stimme und dem tötendem Blick, der ihn versuchte noch kleiner zu machen, als er eh schon war. "Jetzt mach mal nicht so nen Wind Kaiba, Yugi hat dich nicht mal richtig erwischt und so feste kanns bei ihm auch nicht gewesen sein." Yami versuchte zu retten was zu retten war, doch wie viel schien das noch zu sein? Wenn es nach Seto ging, nix mehr. Da half nur noch Mord!

"Was ist denn hier los?" Joey kam gerade mit Tristan durch die Tür. Beide trugen sie eine weitere Laminatwand, die zur Verkleidung der alten, grau verputzten Kellerwände dienen sollte.

"Yugi hat Setos Daumen statt des Nagels erwischt." Bakura, der mit dem bohren der Löcher für die Holzleiste, die das Laminat mit den Kellerwänden verbinden sollte, beschäftigt war, machte kurz Pause. Duke, der ihm eigentlich half, indem er mit dem Staubsauger gleich den Dreck und Staub aus den Löchern aufsaugte, hatte einen dringenden Besuch im Gäste WC.

Schmerzerfüllt verzogen Joey und Tristan das Gesicht, als sie die Wand an einen geeigneten Ort abstellten und sich kurz den Geschehnissen zu wanden. "Das war gar nicht so schlimm, Yugi hat nicht mal richtig getroffen." "Ach und das hast du von da hinten in deiner Kuschelecke sehen können?! Wie wäre es wenn du auch mal mit anpacken würdest, anstatt die ganze Zeit nur deine dummen Kommentare los zu lassen?" Okay, Yugi zur Sau machen war einfach nicht befriedigend, nehmen wir doch mal den Yami, der schon die ganze Zeit Setos schlechte Laune bestärkte. "Das ist keine Kuschelecke, ich hab mir nur die Baupläne für den Tresen noch mal genau angesehen." Rechtfertigte Yami sich, doch so ganz schien er damit nicht durch zu kommen nach den skeptisch schauenden Gesichtern der anderen zu urteilen. "Okay, so wird das nix. Ich würde sagen Yami und Duke versuchen weiter die Wände an die Leisten zu nageln und zu schrauben. Yugi hilft dafür Bakura, ich hol schon mal die kleineren Wände und die Packte für den Tresen und die Barhocker." Tristan sah zu Joey, der hatte schon längst verstanden. "Und ich werde Setos lädierten Daumen verarzten." Am Arm festhaltend zog Joey Seto aus dem Raum, durch den Flur die Treppe hoch in die Küche im Erdgeschoss. Am Waschbecken ließ er das kalte Wasser laufen, unter das Seto dann erst mal seine Hand halten sollte. "Komm her, sieht gar nicht so schlimm aus, hast noch mal Glück gehabt. Halt ihn trotzdem noch ne Weile unter das Wasser, ich schau mal nach ner Salbe gegen Blutergüsse." Vorsichtig, um Seto nicht noch mehr weh zu tun, krempelte er dessen Ärmel hoch, besah sich die Hand einmal von allen Seiten und zog sie dann unter das Wasser.

Seto hatte alle Mühe sein Gesicht zu wahren. Sein Herz raste und anstatt Schmerzen fühlte er angenehmes Kribbeln an jeder Stelle wo Joey ihn berührt hatte. Stillschweigend tat er was ihm gesagt wurde und betrachtete abwesend das fließende Wasser, was über seine ganze Hand floss. Joey hatte sich in der Zwischenzeit dem Arzneischrank zu gewannt, der Abseits neben dem blauen Kühlschrank an der Wand hang und kam wenig später mit einer Tube Gel zurück. "Hier die ist gut gegen Schwellungen und Blutergüsse."

Joey schnappte sich ein sauberes Handtuch, stellte das Wasser ab und wieder fand sich Setos Hand in der seinen. Behutsam trocknete Joey sie ab und meinte ohne zu Seto auf zusehen: "Wenn ich dir weh tue sag bescheid, schon allein, damit ich weiß, wo ich gleich das Gel am ehesten auftrage." "Ge... Geht schon, tut nicht weh."

//Reiß dich zusammen Seto, das war nur ein Traum, nix weiter. Dieser Hund ist nicht der Grund für dieses Kribbeln im Bauch. ... Ach nein? Aber für das stottern, oder?\\

"Hat sich unten ganz anders angehört. Dachte schon du würdest Yugi mit dem Hammer eine überbraten wollen." Joey schnappte sich die Tube und verteilte etwas von dem Gel auf seinen Fingerspitzen. "Ich muss zugeben, der Gedanke ist mir wirklich gekommen." "Aua, da kann ich ja nur froh sein, dass ich nicht derjenige war, der deinen Daume gematscht hat, oder?"

Das sanfte Lächeln, das Joey Seto gerade zuwarf, raubte ihm fast den Verstand, und er war selber erstaunt noch so schlagfertig kontern zu können. "Bei dir wäre mir sicher anderes in den Sinn gekommen als dich eine Nummer kleiner zu machen." "Ach und das wäre?" Setos Hand tat gar nicht mehr weh, nicht mal als Joey begann das Gel ein zumassieren.

//Gott hat er schöne Hände, Yugi hätte dafür echt eine übergebraten gehört, solche Hände zu verunstalten. Wie weich die Haut ist. Ich sollte noch etwas mehr Gel einmassieren, auch etwas langsamer, dann hab ich mehr davon und muss ihn nicht gleich wieder los lassen. Für solche Gedanken gehör ich eigentlich das Klo runter gespült. Gut das hier niemand Gedanken lesen kann.\\

"Bei dir? Da hätte ich eine wieder Gutmachung verlangt." Okay, da war auf jeden Fall etwas Provozierendes in Setos rauchiger Stimme. Rauchig? Na wenn das mal nicht verführerisch klang. "Und was schwebte dir da so vor?" Gut, was der eine konnte, konnte der andere auch. Also auf zur ersten ausführlichen und anerkannten Flirtaktion! "Na ja, etwas was weniger gewaltsam und schmerzvoll ist, als einen Hammer auf diverse Körperteile zu schlagen."

"Das heißt es wäre was... wie soll ich sagen, was Sanftes?" "Hmm, würde ich mal so behaupten, ja." "Hab ich ne Stelle vergessen?" Joey sah immer noch auf Setos Hand, die er in seinen hielt. "Ja, da warst du etwas nachlässig." Seto zeigte auf eine Stelle, von der er behauptete Joey hätte sie nicht mit genügend Gel ein geschmiert. Was in Wahrheit da hinter steckte, wussten beide und da Joey es nicht gerade störte weiter zu machen, schnappte er sich noch mal die Tube und fuhr in seiner Arbeit fort. "Willst du mir verraten, wie die Wiedergutmachung ausgesehen hätte? Oder meinst du, sie hätte mir nicht gefallen?" Nun sah Joey in Setos Gesicht, in dessen blaue Augen und dieser erwiderte den herausfordernden Blick mit einem kecken Grinsen. "Um heraus zu finden, ob es dir gefallen hätte, müssten wir es einfach mal ausprobieren." Langsam kam Seto, Stückchen für Stückchen, näher zu Joey runter und dieser wich nicht etwa zurück. Nein, er reckte sich dem anderem ein wenig entgegen und aus dem provozierendem wurde ein leicht verträumter Blick und das Grinsen wurde zu einem liebevollen Lächeln. "Und was ist, wenn es mir nicht gefallen würde?"

"Dann hab ich wohl was falsch gemacht." "Also würdest du es so lange ausprobieren, bis es mir gefallen würde?" Nur noch wenige Zentimeter trennten Joeys und Setos Lippen von ihrem ersten Kuss, doch auf diese eindeutige Einladung musste Seto noch antworten. "Natürlich, so lange, bis du nicht mehr ohne leben kannst und mich bittest nie wieder auf zuhören." "Klingt eher nach ner Droge, als nach ner Wiedergutmachung." "Hmm, sagen wir mal, es soll so wirken, schließlich will ich auch was davon." "Ach, also willst du nur auf deine Kosten kommen?" Seto war sich sicher, wenn er noch länger warten müsste, würde er durchdrehen. Joeys Stimme war so sanft und lud quasi dazu ein, die feinen Lippen zu küssen. Nur noch einen Satz wollte er ihm zu flüstern, dann wäre dieser erste Schritt getan und sein Hündchen würde ihm gehören. Denn gehen ließ er ihn dann bestimmt nicht mehr. Nie mehr! "Ich bin..."
 

"Geht es deiner Hand besser?" Wie von der Tarantel gestochen fuhren Joey und Seto auseinander und sahen zur Tür, in der der Störenfried stand. Das zierliche Persönchen machte den Anschein, nix gesehen zu haben, oder als ob es ihm föllig egal zu sein schien. Jedenfalls schien es ihm komplett entgangen zu sein mit seinem plötzlichem reinplatzen zu stören.

Joey, der etwas rot um die Nase geworden war, bemerkte, dass er immer noch Setos Hand hielt und zog seine ruckartig weg. Setos Blick fuhr von der Peron in der Tür zu Joey, der verlegen auf den Boden starrte. Er empfand die Situation ja auch nicht gerade als angenehm, aber dass dieser seine Hand los lassen würde, als könnte er sich an ihm was weg holen, irgend ne widerliche Krankheit, war doch wie ein kleiner Schlag in die Magengrube.

//Daran ist nur diese Nervensäge schuld! ... Dann erschlag oder zerquetsch die Mistfliege doch endlich!\\

Wütenden Blick aufgesetzt und bereit zur Bazillenbekämpfung drehte Seto sich wieder der Tür zu. Wenn der da glaubte er würde sich hier ärgern, oder sogar vergraulen lassen, hatte sich diese kleine Mistratte ans eigene Bein gepisst. "Dank Joeys Hilfe ist der Schaden irreparabel, was man von deinen Schmerzen gleich nicht behaupten kann." Um seinen Worten den gewissen Nachdruck zu verleihen knackte er einmal mit all seinen Fingerknöcheln. Er näherte sich dabei in einem zwar langsamen Tempo, jedoch wirkte seine ganze Art, seine Körperhaltung, sein Gang, seine Mimik und Gestik doch recht Furcht einflößend. Was auch dem Wichtlein nicht entgangen war und sich Hilfe suchend nach nem Fluchtweg umsah. "Also, ich wollte mich nur noch mal bei dir entschuldigen und nach euch sehen, da ihr ja schon ne ganze Weile weg ward, und..." "Und ich werde dir gleich deine inakzeptable Dummheit aus deinem Frisur entstellten Kopf prügeln." Seto stand nun in voller Größe vor Yugi, der sich an einen anderen Ort wünschte, als er in die kalten blauen Augen hoch sah. So wütend hatte er seinen Klassenkameraden noch nie gesehen und er fragte sich wirklich, ob dieser seine Drohung wahr machen wollte. Gerade als Seto Yugi am Kragen packen wollte schaltete sich Joey ein und verhinderte das Schlimmste so eben noch. "Wir kommen gleich, mach dir keine Sorgen und den Daumen haben wa, wie es aussieht, auch wieder hin bekommen." Seto spürte eine Hand auf seiner Schulter die sanft an ihm zog, so dass er sich fügte und sich leicht umdrehte. Egal wie wütend er gerade noch gewesen war, das zarte Lächeln das Joey ihm schenkte, diese herrlich funkelnden braunen Augen ließen es ihn vergessen.

//Mein Hündchen.\\

Jetzt bekam er schon Stimmungsschwankungen wenn er Joey nur ansah, nicht mal Yugi zu ermorden war noch wichtig, nicht mal der restliche Kindergarten im Keller, nur noch Joey.

"Okay, ich bin dann wieder unten." Joey sah Yugi noch nach, wie der die Treppe zum Keller runter sprintete. Wau, für so kurze Beine doch recht fix auf Achse, hätte er ihm gar nicht zugetraut. Joey wand sich wieder Seto zu, der Yugi schon längst keine weitere Beachtung mehr schenkte, da gab es doch weitaus wichtigeres.

"Tut mir Leid." "Wie?" Föllig aus dem Konzept geworfen sah Seto in Joeys Augen, die immer noch so wundervoll warm und zärtlich glitzerten. "Na, das mit eben, ich... wir sollten noch nen Verband drum machen, damit du den Daumen nicht unentwegt hin und her bewegst." Seto nickte nur, beide hatten eine leichte rot Färbung im Gesicht angenommen. Doch so sollte das Ganze nun ganz und gar nicht enden, dafür war es viel zu schön vorhin gewesen. Aus dem Arzneischrank hatte Joey noch schnell eine Mullbinde geholt und begann sie Seto um Daumen und Hand zu wickeln. "Wenn der Verband zu straff sitzt musst du es sagen." "Keine Sorge, ich bin kein Mimöschen. Außerdem könnte niemand sanfter als mein Hündchen sein, um meine Hand zu verbinden." Joey hätte fast den Verband fallen gelassen und sah nur sprachlos hoch in das Gesicht seines Patienten, der sich nur zu gerne von ihm einwickeln ließ.

"JOEY!!!! KOMMT IHR NOCH MAL WIEDER?"

"Gott, die müssen uns echt vermissen. JA, TRISTAN WIR KOMMEN SOFORT! Na dann, ich bring dich noch zur Tür, dann muss ich mich wieder an die Arbeit machen, sonst werden die nie fertig." Joey war schon auf dem Weg aus der Küche raus als Seto meinte: "Ich sagte doch, ich sei kein Mimöschen, ich helfe wie du noch weiter. Weil mit einem hast du recht, die werden sonst nie fertig. Außerdem muss doch einer aufpassen, dass Yugi nicht auf die reizende Idee kommt auch dich zu verstümmeln." Seto schritt mit Joey zurück zum Keller und sah ihn ganz gegen seine Natur mal nicht arrogant und überheblich von oben an. Und Joey machte keine Anstallten zickig zu sein. Nebeneinander gingen sie den hellen Flur entlang zur Kellertreppe.

Was Seto aber verwunderte, er hatte nicht mal gelogen. Yugi von Joey fernhalten schien ihm eine sinnvolle Nebenbeschäftigung bei dieser chaotischen Renovierungs-Aktion. Nachher hätte sein Hündchen noch gestutzte Ohren oder nen kopierten Schwanz, nicht aus zu denken.
 

Am Tag drauf

"Du tust was?" "Du hast schon richtig verstanden, und bitte nicht so laut. Muss ja nicht jeder gleich wissen." "Würde ich auch nicht wollen, das ist ja nicht mal mehr peinlich, das ist erniedrigend." Himmel, war er froh nur eine Hundertmilliarden schwere Firma leiten zu müssen, bei so einem Job hätte er sich schon längst die Kugel gegeben. Blieb nur die Frage, warum Joey ihm ausgerechnet davon erzählte. Okay er hatte im Traum mit ihm geschlafen, und sie hätten sich beinahe geküsst und interessante Stunden in einem, nun endlich fertigen, Partykeller verbracht. Also eins stand fest, er hätte es seinem Hündchen nie erzählt. NIE!

"Der Punkt ist der..." Okay die Aufklärung kam nun, nur Joeys Blick passte Seto nicht. Dieser sagte so viel wie, du musst tun was immer ich sage und nun will ich das du was tust! Hihihi!

"... ich mach das eigentlich mit meinem Partner zusammen. Also immer zu zweit, dann steht man da nicht so alleine und wird auch nicht von allen gleichzeitig begrapscht und an geglotzt. Ist viel angenehmer, wenn man das zu zweit macht, da fühlt man sich nicht wie ein Stück Fleisch, das man den Löwen zum Fressen vor die Füße geworfen hat. Und glaub mir so ist das jedesmal und du musst unentwegt freundlich und lieb sein, weil sonst sind die unberechenbar und dann hast du ein Problem. Kommen wir mal zu meinem Problem, mein Partner ist krank und nun müsste ich da alleine hin und das wäre echt die Folter schlecht hin. Und da kommst du ins Spiel." Setos Augenbrauen hatten sich zu einer zusammen gezogen und sein Blick glich dem eines Massenmörders.

//Wenn der es wagen sollte, mir diesen Scheiß aufzudrücken kill ich ihn. Ich zieh ihm das Fell über die Ohren und mach aus diesem einen Bettvorleger.\\

"Du hast ungefähr denselben Körperbau wie er und würdest zu gut in sein Kostüm passen."

"Das ist nicht dein Ernst, oder?" "Doch ist es, ich brauch das Geld und die zahlen Bar. Für dich dürfte das auch mal ne neue Erfahrung sein, aber keine bange ich teil den Verdienst mit dir. Will ja nicht das du leer ausgehst." Seto verspürte das Bedürfnis Joey zu würgen und zu schütteln bis diese wieder klar denken konnte, denn dies schien dieser verlernt zu haben. Sorry, ein Köter kann nicht klar denken, deswegen muss er solche niedrigen Jobs machen.

Joey klopfte ihm einmal freundschaftlich auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Hause, er musste ja noch alle Sachen zusammen suchen. "Also ich bin dann mit allen Sachen um vierzehn Uhr bei dir und um fünfzehn Uhr geht die Party los, dann müssen wir umgezogen auf der Bühne stehen und der grölenden Scharr geben was sie wollen. Bis denn.!" Bevor Seto noch was erwidern konnte war Joey um die nächste Ecke gebogen und aus seinem Sichtfeld verschwunden.

//Klasse, wirklich Klasse. Das ist ja mal wirklich ne Überraschung. ... Nimm es gelassen, dich kennt dort kein Schwein. ... Und wenn doch, wenn einer meiner Geschäftspartner dort sein wird? ... Warum sollte einer von denen da sein, die haben sicher besseres zu tun, als ihre Zeit mit so was zu verschwenden. ... Ach ja, von wegen besseres mit seiner Zeit anfangen, ich sollte alle Termine für heute absagen. Am Besten ich geh danach nicht mehr in die Firma, wer weiß, was mir sonst noch alles passieren könnte. Ich sollte bevor Wheeler kommt noch duschen gehen, damit ich nicht anfange zu stinken. Wer weiß wie das Kostüm aussieht, nachher sehen die mehr als mir lieb ist. Wenn diese zwei Wochen rum sind, werde ich Wheeler dafür bluten lassen, das verspreche ich. Und wie der leiden wird, dem werde ich alles heimzahlen. ALLES!\\
 

Seto hatte Joey überreden können mit dem Waagen zu dieser uminösen Feier zu fahren. Zu Fuß wollte er wirklich nicht mit diesen Klamotten unterm Arm auf der Straße gesehen werden. Nachdem er Joey angedroht hatte, ihn und sich in seinem Büro ein zusperren, und Joey somit seinen Auftritt verpassen würde, hatte er zugestimmt. So saßen sie nun auf der Rückbank und Seto bekam die letzten Erklärungen, Anleitungen und die kurze Geschichte ihres Auftritts erklärt.

"Und was sehr wichtig ist, du musst kichern, ganz viel und ganz laut." Jetzt gingen mit Joey die Pferde durch, er verlangte was? "Das ist nicht dein Ernst?" "Doch die stehen drauf, das finden die richtig toll. Du wirst sehen die gehen richtig ab dabei, wenn du ein wenig mit der Hüfte wackelst und dabei zuckersüß lachst und kicherst." Seto stand kurz vor einem hysterischen Anfall, das war der Albtraum schlecht hin. "Noch was? Soll ich durch nen brennenden Reifen springen und dabei das Lied von Biene Marja singen?" "Nein, aber da du schon fragst, hier."

Joey drückte Seto einen Zettel in die Hand, auf dem in einer Sauklaue komische Wörter drauf geschmiert waren. "Und was soll das heißen?" "Das sind deine Wörter die du dir unbedingt merken musst, weil du die des Öfteren sagen musst." "Wie? Ich soll dieses komische Buchstaben-Kuddelmuddel auswendig lernen und permanent aufsagen?" "Nein, schau, das ist furbysch, also deine Sprache. Ich bitte dich du wirst doch wohl nen Furby kennen."

"Natürlich kenne ich diese Fell besetzten Spielzeuge. Die sind mit lauter Sensoren ausgestattet und können so auf gewisse Handlungen ihres Besitzers reagieren." "Gut, denn du wirst das Kostüm eines Furbys tragen, und darum musst du auch so sprechen wie einer." "Ich soll wie eine elektronische Kinderbeschäftigung durch die Gegend rennen?" Setos Empörung wurde nur noch von seiner Wut übertroffen, Gott war ihm das alles peinlich. Joey wusste echt, wie er ihn bestrafen und quälen konnte.

"Stell dich nicht so an, stell dir vor die Kinder würden alle Mokuba ähnlich sehen, dann kannst du auch das Plüschmonster spielen." "Ich bezweifle, dass ich mir vorstellen kann, wie ein Haufen sabbernder, stinkender Vorschulkinder an mir rumzerrt, dass sie alle meinem kleinen Bruder ähneln. Dafür wirst du bezahlen Wheeler, das ist ein Versprechen. Ich fass es einfach nicht, Kindergeburtstag und du machst einen auf Animateur und ich assistiere dir. Mal so neben bei, in was für ein Kostüm musst du dich quetschen? In das eines Clowns?" "Ich stelle einen Wauzi da. Das ist ein Plüschtier in Hundeformat." "Ich weiß was das ist, selbst die kenne ich noch, obwohl die schon so alt sind. Aber das passt zu dir, das könnte man ja dann wohl eine zweite Haut nennen. Nur einen Hund steckt man in ein Hundekostüm." "Ach ja? Erstens bin ich kein Hund, und zweitens solltest du dir keine Mühe geben, werde ich dir so kräftig in den Arsch treten, dass du ne Woche in deinem watteweichen Bürosessel nicht sitzen kannst. Hab ich mich klar genug ausgedrückt? Und nun lächle ein wenig, denn wir sind da." Seto sah aus dem Fenster, und zu seinem Entsetzten hatte Joey Recht. Sie stiegen aus und gingen zu dem Gartentor, dort schellt Joey und eine Frau mit schwarzen Haaren, mit schwarzem Rock und blauer Bluse bekleidet machte ihnen das Tor auf. "Schön das Sie kommen, die Meute ist schon ganz ungeduldig. Mein Mann konnte es ja nicht für sich behalten und hat unserem Sohn verraten, dass zu seinem Geburtstag zwei überdimensionale Plüschtiere auftreten werden. Aber kommen sie doch erstmal rein, ich werde ihnen zeigen wo sie sich umziehen können." Damit führte die Frau sie in das Haus hoch zum Badezimmer, wo Seto und Joey sich dann in ihre Kostümchen zwängen konnten. Okay sie saßen beide recht locker, nur in ihnen schwitze man schon nach fünf Minuten wie eine Wildsau während der Paarungszeit. Nun standen sich Seto und Joey gegenüber, Joey in seinem Hundekostüm und Seto in seinem Furby Outfit. Gab es was Schlimmeres?

"Und denk dran, viel kichern." "Ja, hast du mir schon zwanzigmal gesagt, lass es uns endlich hinter uns bringen." Damit gingen sie die Treppen runter durch das Wohnzimmer in den Garten. Seto hat sich noch nicht mal an das helle Sonnenlicht gewöhnt, als er auch schon von einer Horde wild gewordener Kleinkinder belagert, geschubst und gekniffen wurde.

"Jetzt quiek ein wenig Seto, das mögen die." "Du hast gut reden, ich versuche gerade Schmerzensschreie zu unterdrücken." Flüsterte er Joey zurück, da dieser auch nur gedämpft zu ihm sprach. "Mach die Geräusche einfach den Kindern nach, die Bewegungen mir, okay!"

Seto sah wie Joey in die Kinderschar fröhlich rumhüpfte und mit den Armen hoch und unter wedelte, als wolle er fliegen. Seto brachte es noch so weit ein Stoßgebet los zu schicken und tat dann was er kann. Er quiekte, er lachte, er kicherte, er sprach furbysch und kam sich noch nie in seinem Leben dämlicher vor, als in diesem Moment. Der einzige Trost, er konnte mit Joey einen Nachmittag verbringen und er hatte nicht mal zugeben müssen, dass er dies gerne tun wollte. Joey ging nach einer Weile richtig zwischen den Kindern auf und alberte mit ihnen rum und auch Seto wurde mit der Zeit immer lockerer, auch wenn er sich wieder in sein Büro zurück wünschte.

Die Wette zu verlieren war wirklich das Schlimmste, was ihm hatte passieren können. Wheeler stellt sein komplettes Leben auf den Kopf und zwar gewaltig, mal davon abgesehen, dass er immer mit der Hoffnung ins Bett ging, wieder von seinem nackten Hündchen zu träumen.
 

Okay, hier erst mal ein ganz dickes Dankeschön an alle Leser und Komischreiber des 6. Kapitels. Ich hätte nicht gedacht so einen großen Erfolg damit zuhaben, zumal das mein erstes Lemonkapitel war, was ich je geschrieben habe. Ich hoffe diese Kapi hat auch nur in etwa eure Erwartungen getroffen und ihr hattet Spaß beim lesen. Über Kritik jeglicher Form würde ich mich sehr freuen, vor allem Verbesserungsvorschläge oder wenn euch etwas komplett nicht in den Kram passt sagt es mir und ich schau mir die Stellen noch mal an, dann sehen wa weiter.
 

PS. Ich hatte ja ganz die Vorschau vergessen, sorry. Aber hier habt ihr sie, ich hoffe sie gefällt euch.
 

//Sag mal ist dir an ihm schon was aufgefallen? ... An Joey, bis auf das er nach Erdbeerlime riecht? ... Das Zeug ist lecker! ... Geht so, ist etwas süß! ... Glaubst du seine Lippen schmecken danach? ... Woher soll ich das wissen? ... Find es raus! ... Hab ich nen Rad ab? Ich knutsch doch das Hündchen hier und jetzt nicht! ... Aber gefragt hast du dich das doch schon die ganze Zeit! ... Ob sein Mund nach Erdbeeren schmeckt? ... Ja, also find es raus! ... Niemals, nicht hier! Ganz sicher nicht. ... Würdest du jetzt bitte endlich deine Lippen auf die von dem Hündchen drücken! ...
 

So ich glaube mit der Vorschau hab ich bei euch ins schwarze getroffen! <g> so zumindestens die ersten Feedbacks. Zu mindestens hoffe ich wenn ich euch schon ne Vorschau gebe, euch dann später nicht enttäuscht zu haben, wenn das nächste Kapi hoch kommt. Was übrigens wenn alles klappt Freitag/Samstag sein wird.

Gruß Carja

Disco!

Laut, lauter, noch lauter!

Ein dunkler Saal, bunte Lichtstrahlen, weißes, flackerndes Licht, süßer Alkoholgeruch in der Luft, große, zum Bass brummende Boxen. Ein großes Mischpult, erleuchtet vom Schwarzlicht. Eine lange, Chrom verzierte Bar mit Neonröhren an den Fußleisten. Dahinter, spärlich bekleidete junge Männer und Frauen, die fleißig hin und her huschten, um Getränke aus zu teilen. Die Tanzfläche, in wechselnd farbiges Licht getaucht, auf dem Boden mit Lasern projizierte Tiere, Fabelwesen und Ornamente, chinesische Schriftzeichen. Nebelmaschinen, Ventilatoren, die aus dem Boden frische Luft in den Raum bliesen und meterlange dünne Stofffetzen, die am Boden festgenagelt waren, zum tanzen brachten. Die Gäste, laut, oft angetrunken, lachten, tanzten, knutschten oder feierten ausgelassen an diesem Abend.

Auch Joey und seine Freunde waren an diesem Mittwochabend in der Disco mit von der Partie.

Seto, den man sonst nie in dieser Disco zu finden meinte, ging mit der Gruppe durch die feiernden Menschenmassen zu einem runden Tisch mit einer ebenfalls runden mit blauem Stoff bezogenen Bank drum herum, um sich dort hin zu setzen. Schon nach wenigen Minuten kam eine der Bedienungen und fragte, was sie alle trinken wollten. Unbeachtet ihres eigentlich noch minderjährigen Alters wurden ihnen auch schon bald drauf die alkoholhaltigen Getränke gebracht. Die einzigen die sich darum keine Gedanken zu machen brauchten, waren Seto und Yami, wobei hier ihre Gemeinsamkeiten auch schon aufhörten.

Seto hörte Widerwillen dem Gerede der anderen zu, was ihm wie das Geschnatter in einem Hühnerstall vorkam. Einziger Trost, Joey saß neben ihm und bisher hatten sie es sogar geschafft, sich keine dummen, beleidigen Sätze an die Köpfe zu werfen. Vorteilhaft, denn Seto hatte noch was auf dem Herzen, was er unbedingt loswerden wollte, der Kindergarten allerdings nicht unbedingt mit bekommen musste. Zum Glück für ihn löste sich die Gemeinschaft recht schnell auf.

Tea wollte, wie sollte es auch anders sein, den DJ anschmachten gehen. Yugi wurde von Yami auf die Tanzfläche gezogen und Tristan machte sich mit Duke auf die Suche nach süßen Chicas. Bakura hielt es auch nicht mehr lange am Tisch, er hatte einen alten Bekannten, oder eher eine alte Liebe, in dem Getümmel entdeckt und war nach wenigen Minuten mit diesem zum Plaudern weiter gezogen. Blieben also nur noch Joey und Seto am Tisch zurück.

//Jetzt oder nie.\\

"Hör mal Joey." Angesprochener drehte seinen Kopf zu herum, und sah ihn fragend an. Dieser hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst, denn durch Joeys Blick, verspürte Seto nur noch kribbeln im Bauch und er könnte schwören, rot im Gesicht geworden zu sein. "Was denn?" Durch die laute Musik mussten sie doch etwas lauter sprechen, weil der andere sonst nix hören würde. Trotzdem beugte sich Joey noch weiter zu Seto rüber, um ihn besser verstehen zu können. Selbst wenn sie saßen konnte Seto auf den kleineren runter sehen und was er da sah, ließ ihn schwer schlucken. Joey sah einfach unglaublich gut aus heute, dunkle verwaschene Jeans und ein weißes T-Shirt mit Umlegkragen und einem blauen Drachen auf dem Rücken. Sollte das irgendeine Andeutung sein?

//Und wenn, es steht ihm einfach gut.\\

"Also, es ... es geht um letzten Sonntag. Im Einkaufszentrum." Seto hatte sich etwas zu Joey runter gebeugt und konnte diesem nun förmlich ins Ohr schreien was er sagen wollte. Wobei ihm der Gedanke kam, an dem Ohrläppchen knabbern zu wollen. Dieser hingegen genoss das Gefühl, den fremden Atem auf seiner Haut zu spüren und er lobte sich für den Einfall, Seto mit in die Disco geschleift zu haben. Wo konnte man besser dem anderen näher kommen, als in einer dunklen, lauten Umgebung? Als Seto jedoch nicht weiter sprach sah Joey so gut es ging fragend zu ihm hoch und wollte ihm schon leicht in die Seite boxen, weil der wie hypnotisiert auf seinen Hals zu starren schien. Bevor dies jedoch geschehen konnte hatte Kaiba sich wieder gefangen und versuchte einen zweiten Versuch, sich bei Joey endlich zu entschuldigen, schließlich hatte er es schon lange genug vor sich her geschoben.

"Ich, na ja, ich war nicht so ganz nett. In der Eisdiele, ... also ich, ... ich wollte..." Seto musste schlucken, oh man war das schwer, dabei war es doch nur ein kleines, klitze kleines Wort. Joey sah weiter zu dem anderem hoch der in seinem Gesicht pures Verständnis zu sehen schien, auch die folgenden Worte machten den Kloß in Setos Hals wieder kleiner. "Schon okay." "Wirklich?" "Ja, vergiss es einfach." Damit wand Joey sich wieder ab, um nach seinen Freunden Ausschau zu halten.

Doch Seto wusste ganz genau was los war und er wusste, dass es so nicht okay war, nicht für ihn. Joey hatte seine Entschuldigung angenommen, wobei es nicht mal eine richtige gewesen war. Er hatte es ja nicht zustande gebracht, dieses verflixte Wort zu sagen, und nun? Joey zuckte einmal mit den Schultern und das Thema war gegessen? So ganz wollte der brünette dies nicht verstehen, er hatte gesehen, wie verletzt Joey gewesen war. Auch wenn es nicht beabsichtigt war, durch die Abspeisung hatte sich sein Gewissen nicht gerade besänftigen lassen. Im Gegeinteil!
 

"So Leute, jetzt bringen wir mal ein wenig Aktion in den Laden." Tristan kam mit einem Becher, einer rechteckigen Plastikscheibe und mit zwei Flaschen, einem Erdbeerlime und Saurem, zum Tisch zurück. "Was hast vor?" Joey sah erst auf die Flaschen dann den Becher, aus dem Tristan gerade zwei Würfel holte und sie auf die Scheibe legte . "Was wohl, wir Meiern!" Duke kam ebenfalls zum Tisch zurück, mit mehreren Pintchen in der Hand, die er fein säuberlich auf dem Tisch vor die Sitzplätze stellte. Joey begann breit zu grinsen und winkte Yugi und Yami zu, die wohl auch schon auf dem Weg zu ihnen waren. Bakura war wie aus dem Nichts aufgetaucht und setzte sich auf seinen Platz, fehlte also nur noch Tea. Wie man sich denken konnte gab es für sie wichtigeres als mit einem Haufen, ihrer Meinung nach, Halbstarker ein Trinkspielchen zu veranstalten. Zum Beispiel die Blicke des DJs mit obszönen Tanzbewegungen auf sich zu ziehen und dabei wie wild mit den Augen zu klimpern, was man in dem spärlichen Licht auch so gut sehen konnte. Yugi und Yami setzten sich und unterhielten sich noch kurz über einen Typen auf der Tanzfläche, der sie die ganze Zeit dumm angemacht hatte. Dieser war jedoch schnell vergessen, als Tristan begann die Pintchen mit dem Erdbeerlime zu füllen, bis alle voll waren und vor jedem ein kleines Glas stand.

"Kennst du das Spiel?" Seto wurde aus seinen Gedanken gerissen und schaute von seinem Pintchen auf dem Tisch auf zu Joey. "Ich glaube nicht." Musste er nach kurzer Überlegung zugeben. <peinlich-peinlich> "Gut ich erklär es dir. Also jeder muss pro Runde einmal würfeln, der Becher wird immer an den linken Sitznachbarn weiter gegeben. Das Spiel nennt sich "Meiern mit Würfeln" oder auch "Einundzwanzig". Weil das ist die niedrigste Zahl die du würfeln kannst. Ist ganz einfach, wenn das passiert müssen alle ein Pintchen trinken außer der, der den Meier gewürfelt hat. So wenn du zwei ungleiche Augen gewürfelt hast, steht die niedrigere Zahl für den Einer und die höhere für den Zehner, Beispiel. Du würfelst eine drei und eine vier dann hast du dreiundvierzig insgesamt. Hast du zwei gleiche Augenpaare, hast du einen Pasch, einer, zweier, dreier und so weiter. Sinn des Spiels ist es, immer höher zu würfeln als der vor dir, wenn also Bakura sagt er habe vierundfünfzig gewürfelt, dann musst du das überbieten. Der Geck daran ist, nur der jenige der gewürfelt hat, weiß was unter dem Becher liegt. Sprich, wenn Tristan vor Bakura dreiundvierzig hatte, musste Bakura ja mindestens die vierundfünfzig würfeln um höher zu kommen. Entweder er hat Glück oder nicht. Aber falls er es nicht schafft, muss er bluffen, um weiter zu kommen. Und damit beginnt der Spaß, denn du musst entscheiden ob Bakura die Wahrheit sagt oder nicht. Glaubst du ihm, würfelst du einfach weiter ohne unter den Becher zu schauen, musst dann aber höher als er kommen, also mindestens fünfundsechzig. Wenn du aber denkst er lügt, kannst du, so dass es alle sehen, den Becher hochheben und allen zeigen was drunter ist. Hat er gelogen muss er sein Pintchen killen, hast du dich jedoch geirrt musst du trinken. Dann beginnt das Spiel von neuem.

So, bei den Zahlen kann nur immer eine höhere Zahl dich weiter bringen, wenn du aber nen Pasch würfelst, kommst du auch weiter was aber wiederum für den nach dir heißt, er muss einen höheren Pasch würfeln als deinen. Das einzige, was über allen Würfen steht ist der Meier, also die einundzwanzig, untersteh dich aber die Zahl zu sagen dann musst du nämlich selber saufen, immer Maier sagen, wenn du das würfelst. Kapiert?" Seto nickte, hatte aber noch einige Fragen zu dem seltsamen Saufspiel. "Und was passiert wenn ich eine fünfundsechzig würfel, wie kannst du das dann überbieten?" "Nur mit nem Pasch oder nem Meier halt. Genau so mit dem sechser Pasch, der kann auch nur von nem Meier überboten werden. Weißt was, die ersten Runden helfe ich dir bis du es raus hast, okay?" Abermals nickend, sahen die blauen Augen wieder auf das Pintchen vor sich auf dem Tisch und zeigte mit einem Finger drauf. "Nur zur Eröffnung, damit auch jeder mindestens ein Pintchen abbekommt." Beantwortete Joey seine stumme Frage, welche er sich hätte sparen können, denn nach dem er zu Ende erklärt hatte erhoben auch schon alle ihre Gläschen, um auf einen noch recht amüsanten Abend an zu stoßen.

Wie versprochen half Joey Seto die ersten Runden, beantwortete ihm alle Fragen und wie nicht anders zu erwarten hatte dieser das Spiel recht schnell raus. Er hatte ja auch Glück damit zwischen Joey und Bakura zu sitzen, letztere war einfach viel zu leicht zu durch schauen. Er hatte eh immer Pech, und würfelte nie das was er brauchte und bluffen konnte er ohne Hin nicht. Seto musste ihn nur ansehen und er zuckte nervös mehr den Ohren und schon wusste er, dass mal wieder nicht das was Bakura gesagt hatte unter dem Becher war. Mit Joey und Yami machte er Yugi der direkt nach Joey kam fertig, und damit kam was kommen musste. Yugi wurde von Seto, Yami und Joey abgefüllt und Bakura von Yami, Duke und Tristan. Womit eindeutig Yami der Sadist war, denn er half ja wo er konnte die beiden Ahnungslosen mit Alkohol zu versorgen. So machte der Becher unter dem die zwei Würfel auf der Plastikscheibe lagen und so gut weiter gereicht werden konnten, stetig seine Runde und hielt regelmäßig bei Bakura und Yugi.

Nach einer Stunde hatten sie erst mal Genug, vor allem die beiden leicht überbetrunkenen. Bakura hatte wirklich zu viel, denn der saß nur noch breit grinsend auf seinem Platz, fragte man ihn etwas nickte er nur zögen. Wobei er nicht eine Sekunde dieses wirklich hässliche Grinsen aus dem Gesicht bekam und Yugi? Der schwankte nur von einer Pobacke auf die andere, stieß mal an Yami dann wieder an Joey. Wobei Seto immer der erste war der mit einem lauten Brummen gegen das kuscheln an seinem Hündchen protestierte. Joey nahm es locker, schließlich war es ja nur sein bester Kumpel der sich mit einer riesen Fahne an ihm anlehnte und ganz unschuldig an desem Zustand war er ja nun auch nicht.

Ne gute Stunde saßen sie noch am Tisch und redeten über dieses und jenes. Duke und Tristan zum Beispiel sahen sich immer wieder um und verteilten Noten von eins bis zehn an die Damenwelt in der Disco. Yami versuchte Yugi ein wenig wacher zu bekommen in dem er ihm immer wieder leicht auf die Wange haute und meinte: "Hey, Yugi. Nicht einschlafen, komm schon ich wollte noch mit dir tanzen gehen." Bakura saß die ganze Zeit da und rührte sich nicht, mit starrem Blick grinste er vor sich hin, nur wenn einer ihn mal ansprach reagierte er, zwar zögerlich, sagte jedoch nie einen Ton, stattdessen grinste er einfach noch ne Spur breiter. Was Seto, der ja nun neben diesem saß, mit wachsender Skepsis beobachtete, denn wer wusste schon, ob Bakura seinen alkoholischen Mageninhalt nicht in nächster Zeit ans Tageslicht befördern wollte. Ein auf seiner Schulter tippender Finger riss ihn von der apathischen Alkoholleiche los und er wurde mit einem Lächeln dafür belohnt. Joey hatte um seine Aufmerksamkeit gebeten, die er nun auch uneingeschränkt hatte. "Und gefällt es dir weningstens ein bisschen?"

"Könnte schlimmer sein."
 

//Wie ehrlich! Du bist doch hellauf begeistert bei Joey sein zu dürfen und was sagst du? ... Müssen wir das jetzt diskutieren? ... Sag mal ist dir an ihm schon was aufgefallen? ... An Joey? Bis auf, dass er nach Erdbeerlime riecht? ... Das Zeug ist lecker! ... Geht so, ist etwas süß! ... Glaubst du seine Lippen schmecken danach? ... Woher soll ich das wissen? ... Find es raus! ... Hab ich nen Rad ab? Ich knutsch doch das Hündchen hier und jetzt nicht! ... Aber gefragt hast du dich das doch schon die ganze Zeit! ... Ob sein Mund nach Erdbeeren schmeckt? ... Ja, also find es raus! ... Niemals, nicht hier! Ganz sicher nicht. ... Würdest du jetzt bitte endlich deine Lippen auf die von dem Hündchen drücken! ... Vergiss es! ... Du willst doch nur wissen wie der schmeckt! ... Seine ganzen Freunde sind hier! ... Seit wann zählen die bei dir? ... Wenn es um so was geht, würde jeder zählen! ... Und wie willst du dann jemals Joey küssen? ... Wenn wir alleine sind! ... Ist das ein Versprechen? ... Nein! ... Dann komm in die Hufe und küss ihn jetzt! ... Ich sagte NEIN! ... Nenn mir einen triftigen Grund warum du es nicht tun solltest! ... Das wäre unser erster Kuss, wie schaut das denn aus, wenn ich das hier vor Publikum mache? ... Seit wann stören die dich? ... Seit gerade eben! ... Also wenn du ihn nicht gleich küsst mach ich es! ... Untersteh dich! ... Jetzt stell dich doch nicht so an, du hast auch schon davon geträumt, wie er mit seinen Lippen was ganz anderes verwöhnt <Richtung Schritt schiel>! ... Das war ein Traum! ... Willst du nicht, dass er das endlich auch mal im realen Leben macht? ... Witzig wie soll ich das Hündchen denn dazu bekommen? ... Mach es ihm vor! ... WAS? ... Hast schon richtig gehört, zeig ihm wie das geht. Du weißt schon was ich meine, mit den Lippen da unten <g>. ... Darüber diskutier ich nicht! ... Wer diskutiert denn hier die ganze Zeit? Ich wüsste ne angenehmere Beschäftigung, nämlich das Hündchen knutschen und streicheln und ... Lass das, das ist unanständig! ... Genau so unanständig wie deine Nacht- und Tagträume! ... Wehe du erinnerst mich daran! ... Woran, an die Szene im Jungenklo auf deiner Schule! ... Oh bitte nicht! ... Kannst du knicken, ich muss eh nix mehr tun, weißt ja selber, was du da getan hast, oder? ... Ja weiß ich! ... Und was war das? ... Du wolltest es doch nicht herauf beschwören! ... Zu spät, ich sag es dir! ... Gnade! ... Du hast die ganze Zeit das Hündchen angestarrt, was dazu führte, dass du dich im Klo einschließen musstest. Aber mal ehrlich wer schafft es schon in zwei Minuten mit der "selber Hand anlegen Methode" zum Höhepunkt zu kommen? Da kannst du stolz auf dich sein! ... Ich bin nur froh, dass niemand sonst aufs Klo musste! ... Zwei Minuten länger und man hätte dich erwischt! ... Du meinst Joey hätte mich erwischt! ... Stimmt ja, er stand ja am Waschbecken dann neben dir, als ihr beide eure Kabinen verlassen habt. Meinst du er hat gesehen was du dir da von der Hand abgewaschen hast? ...Ich denke nicht! ... Ich fragte mich auch, wie du dich dafür entschuldigt hättest! ... Wieso entschuldigt? ... Vielleicht mit einem leidenschaftlichen Zungenkuss! ... Sicher und Flamingos tanzen Cha-Cha. ... Wo wir wieder beim Thema wären, dürfte ich denn nun bitten! ... Sag mal verstehst du das Wort "Nein" nicht? ... Du kannst so oft gegen mich protestieren wie du willst, das bringt eh nix! ... Ich kann dich ignorieren! ... Das hast du noch nie geschafft. ... <ignorier> ... Lass das, so was kann ich nicht leiden! ... <ignorier> ... Ich kann auch ganz andere Seiten aufziehen! ... <weiter ignorier> ... Gut du hast es ja nicht anders gewollt. ... <skeptisch guck>\\
 

"Muss noch einer aufs Klo?" "Ja."

// <wunder> ... Ich sagte doch ich kann auch anders. ... Warum hast du das gemacht? Ich muss doch gar nicht aufs Klo. ... Das Hündchen aber, und es hat nun mal gefragt ob jemand mit will, warum dann bitte nicht du? ... Weil ich nicht pinkeln muss! ... Musst du ja auch nicht, aber dann bist du mit dem Hündchen alleine! ... So hatten wir aber nicht gewettet! ... Wie du wettest noch? ... Das ist eine ganz andere Geschichte und ...\\

"Uff!" "Entschuldige." "Macht nix." Die Disco war mittlerweile so voll, dass man sich nur noch durch die Menschenmassen durchquetschen konnte. Joey ging voraus und Seto folgte ihm, soweit so gut. Nur dass ein anderer leicht betrunkener Typ einen Satz zur Seite machte, wie dem auch sei, er rempelte dabei volle Kanne gegen Joey, der nen Schritt zurück taumelte. Als er an Seto stieß und ihm seinen Ellebogen in den Magen haute, nur leicht, doch der plötzliche Stoß riss ihn aus seinen Gedanken und ehe er sich versah, hatte er auch schon die Arme um Joey gelegt. Dem schien das gerade recht wenig zu interessieren, denn der fauchte den besoffenen Typen an, der dafür verantwortlich war.

//Das läuft ja besser als erwartet. Los dreh ihn zu dir um und küss ihn. ... Das Thema hatten wir, vergiss es!\\

"Joey, komm las uns gehen." Seto schob den kleineren Blondschopf vor sich weiter in Richtung Klo. Dort angekommen zog er eher widerwillig als glücklich seine Hände zurück und Joey drehte sich wieder zu ihm um. "Sag mal was ist denn mit dir los? Der Kerl hätte noch so richtig eins auf die Mütze kriegen sollen. Als wenn der keine Augen im Kopf hätte." "Lass gut sein, der war eh zu betrunken, als dass der dich ernst genommen hätte." "Auch wieder wahr. Na ja, komm, aber bitte wunder dich nicht allzu sehr über die Klos. Der Architekt für dieses Design muss nen voyeuristischen Hintergedanken gehabt haben." "Wieso?" "Na schau."
 

ALBTRAUM!

Das Herrenklo, überwiegend weiße Kacheln nur vereinzelnd als Kontrast graue und schwarze, weiße Armaturen, weiße Waschbecken, weiße Pisoares mit glasigen Zwischenwänden. Wohlgemerkt Trennwände aus Glas, also nicht wie üblich aus Holz, Plastik oder Metal. Doch das schärfste, sie waren zwei geteilt, die eine Hälfte war klar und durchsichtig und die andere man höre und staune trüb und milchig, also undurchsichtig. Tja, so weit so gut, wäre da nur nicht das Problem, dass diese Zwischenwände, welche doch eigentlich als Sichtschutz dienen sollten, den Sinn ihres Zwecks total verfehlten. Denn die Hälften, eine obere und eine untere, waren irgendwie nicht so wie es sich gehörte oder wie Mann es sich vorstellte. Die trübe Hälfte war oben, verhinderte, dass man seinem Nachbar ins Gesicht sehen konnte. Die durchsichtige Hälfte, durch die man nun wirklich dank des sehr schmal gehaltenen Designs der Pisoares alles sehen konnte, war somit die untere Hälfte. Sprich wenn er sich nun neben Joey an eines dieser Im-Stehen-Männer-Pinkel-Klos stellen würde, könnte er das beste Stück von dem Hündchen und das wiederum sein bestes unbeobachtet begutachten können.

So schnell hatte Seto in seinem Leben noch nie die Richtung geändert, nur war Flucht etwas, was er nicht leiden konnte, ja sogar hasste. Also war der Rückweg zum Tisch ausgeschlossen, blieb also nur die Herrentoilette. Und hier konnte man doch so einiges tun außer Wasser lassen, man konnte sich im Spiegel begutachten, man konnte sich die Hände trocken föhnen, oder mit Seife sich die Hände waschen. Also auf zum Waschbecken!

"Interessant was? Der oder die sich diese Wände ausgedacht hat, beobachtet wohl gerne, oder was denkst du?" "Ich denke der oder die kann nicht oben von unten unterscheiden." "Hmm, was ist, musst du doch nicht?" Joey der schon dabei war seinen Druck immens zu verringern, sah über die Schulter zu Seto, der am Waschbecken sich die Hände mit Seife wusch. "Nein, ich wollte nur weg von dem Kindergarten."

//Okay damit wir das hier mal klar stellen, ich halte dich für komplett beknackt! ...Ach ja? ... Ja, du nutzt die Chance nicht dir das Hündchen in aller Ruhe unten rum anzusehen und weigerst dich es zu knutschen. Wo bitte soll das denn enden? Bist du frigide oder was? ... A) Ich knutsch das Hündchen nicht! B) Ich schau mir nicht in nem Männerklo an, wie Joey unten rum gebaut ist! Und C) Ich bin gewiss nicht frigide! ... Aber du tickst nicht ganz richtig im Hirn, das kannst du nicht abschreiten. ... Ich ticke ganz normal, damit das klar ist! ... Na ja, weningstens weißt du jetzt, dass das Hündchen nen Knackarsch hat. ... Kann ich nicht abstreiten. <wunder> Oh\\

Seto hatte ohne es richtig mit bekommen zu haben Joeys in Jeans gepackten Hintern angestarrt.

Um nicht wieder in Versuchung zukommen ging Seto weiter zum Föhn, um sich die Hände zu trocknen.

//Gut, du tickst nicht richtig. Du knutschst ihn nicht, schaust ihn dir an seiner intimsten Stelle nicht an und der Arsch ist jetzt auch Tabu? Du bist nicht frigide, hast du recht, du bist ein Sadist. Und zwar stehst du drauf dich selber zu quälen. ... Lass mich, ich muss mich ablenken! ... Kann man von dir eigentlich heute noch was Positives erwarten?\\

Während Seto sein inneres Stimmchen am liebsten erwürgen würde machte Joey sich so seine eigenen Gedanken.

//Er hat nicht gerade gute Laune! ... Am Tisch sah das aber noch anders aus, der hat kräftig mitgemischt Yugi und Bakura abzufüllen! ... Ja und jetzt meckert er wieder! ... Soll er doch, schließlich hat er die Wette verloren das heißt doch dann nicht, dass ihm alles Spaß machen muss! ... Ja aber so willst du das doch auch nicht, oder? ... Nun ja, also ... Wolltest du ihn nicht näher kennen lernen? ... Schon, aber ich weiß nicht so ganz, wo ich da anfangen soll. ... Gute Frage, fang doch damit an ihn zu fragen, ob es ihm denn kein Stück hier gefällt. ... Gute Idee.\\

Fertig gepinkelt, Reißverschluss zu, Hände gewaschen und unterm Föhn, an dem Seto immer noch stand, getrocknet. "Sag mal, was ist mit dir?" Joey lehnte sich neben den Föhn an die Wand und hielt seine Hände dabei in die warme Luft. "Was soll sein?" "Vorhin hast du mir wesentlich glücklicher ausgesehen als jetzt." "Mir geht es gut." "Wenn dir das hier nicht gefällt, ich zwing dich nicht länger zu bleiben, wäre aber schade." "Was wäre schade?" Seto sah verwundert zu Joey, der weiter locker an der Wand lehnte und ihn betrachtete. "Wenn du schon gehen würdest. Ich fand es vorhin am Tisch gar nicht so schlimm und kann deine schlechte Laune jetzt gar nicht verstehen." "Ich hab keine schlechte Laune." "Aber die beste gerade auch nicht, und woran liegt es? Etwa an mir?"

Einige Minuten verstrichen in denen Joey seine Hände trocknete und Seto ihn nur ausdruckslos ansah. Dann drückte sich Joey leicht von der Wand ab und ging Richtung Tür, wo er sich noch mal zu Seto umdrehte. "Wenn du gehen möchtest, ich zwing dich nicht hier zubleiben, mir hat der Abend mit dir trotzdem gefallen wenn ich ehrlich sein soll." Und damit verschwand er durch die Tür wieder in den Lärm der Musik, auf dem Weg zu seinen Freunden. Richtig betrübt und im Glauben Seto hätte wirklich wegen ihm so schlechte Laune, was im Grunde genommen ja auch stimmte, nur halt nicht so wie Joey dachte, hing er seinen Gedanken nach.
 

//Was war denn, ich hab nicht mit bekommen ab wann seine Laune gegen Null gefallen ist. ... Dabei hattest du dich so sehr auf ihn gefreut. ... Und wie, es hat doch so gut angefangen. Ich meine wann sieht man Seto schon mal freundlich Grinsen, immer dieses kühle, arrogante. Das ist einfach nicht normal oder? ... Aber wenn er nicht so schaut, dann sieht er so was von gut aus! ... Sexist! ... Hehe, Eigenlob stinkt, hat dir das keiner gesagt? <g> ... Das war kein Lob. ... Also bitte würdest du Seto Kaiba von der Bettkante stoßen? ... Gewiss nicht. ... Und warum unternimmst du nicht mal endlich was, damit er bei dir im Bett landet? ... Alles mit der Ruhe, wir haben es hier nicht mit einem überdurchschnittlich willigen Mann zu tun, sondern eher mit der zu Mensch gewordenen Definition von Antarktis. ... Auch wieder wahr. Mal ne Frage, was würdest du tun wenn er plötzlich hinter dir stehen würde. ... Herzklopfen kriegen. ... Dann atme schon mal tief durch, okay Honey!\\

Joey versuchte sich gerade durch eine Gruppe von Personen zu bahnen, die ihm auf seinem Weg zurück zum Tisch, in der Quere standen, als er am Arm gepackt und fest gehalten wurde. Darauf drehte er sich um und blickte direkt in ein blaues Augenpaar, das ihn entschuldigend ansah.

Seto war aus seiner Starre gekommen und hinter Joey her gerannt, so gut es eben hier in der Disco ging, und nach wenigen Schritten hatte er ihn auch schon eingeholt. "Lass uns was trinken gehen."

//Wem auch immer ich dafür danken muss, hiermit tu ich es, der Mann hat heute ja doch noch ne brauchbare Idee. ... Wie oft soll ich dir sagen du sollst deine verdammte Klappe halten. ... Und wie oft soll ich dir sagen, dass das nur möglich ist, wenn du dich für ein Vakuum in deinem Kopf entscheidest. ... <nerv>\\

Damit zog er Joey hinter sich her, durch die Massen in Richtung Bar. Wo er für ihn und sich zwei Barhocker ergatterte, auf die sie sich setzten. Joey fühlte sich dabei jedoch etwas unbehaglich alleine so von Seto durch die Gegend gezogen zu werden. "Ich lad dich ein, was möchtest du?" Seto winkte einen der Barkeeper zu sich, während er auf Joeys Wunschäußerung wartete. "Wieso? Du musst mich nicht einladen." "Mach ich aber, also lass mir die Freude. Außerdem will ich mich mit dir ein wenig unterhalten, ohne dass es gleich deine Anhängselchen von Freunde mit bekommen." Joey schaute Seto böse an, als dieser mal wieder abfällig über seine Kumpels herzog. "Entschuldige, also was willst du trinken, sonst such ich dir was aus."

Perplex musterte Joey den braunhaarigen jungen Mann neben sich, der ihn mit blauen Augen fixierte. Okay der sah aus wie Seto Kaiba, seine Stimme klang auch so, aber er benahm sich ganz und gar nicht wie ein Seto Kaiba es sonst tat.

//Ist das schlimm? ... Na ja, etwas gewöhnungsbedürftig vielleicht. ... Hier in dem Licht finde ich sehen seine Augen noch dunkler aus, findest du nicht Honey. ... Jupp hast Recht. Ähm Frage, seit wann nennst du mich Honey? ... Wieso ich, ich bin dein inneres Stimmchen, ich mach nur das was dein Unterbewusstsein will, mehr nicht. ... Heißt das ich will Honey genannt werden? ... Hmm, sagen wir es mal so, du willst, dass dich ein gewissen junger Mann mit festem Knackarsch dir ein paar schöne Kosenamen verpasst. Am liebsten dann wenn ihr zwei allein seit, bei dir im Bett?! <g> ... Öhmm, wie war das mit dem Sexist? ... Ich bin nur du mehr nicht denk dran. <g> ... <sprachlos>\\

"Gut, dann such ich dir was aus. Zwei Gläser Sekt und zwei Caipirinha." Verlangte er, worauf Joey dann aber doch protestieren musste. "Bitte alles, nur kein Sekt." "Wieso?" "Ich vertrag das Zeug ganz und gar nicht. Also nicht das mir davon schlecht werden würde, nur das richtet irgendwas mit meinem Verstand an. Dann tu ich Dinge die oberpeinlich sind oder die ich nie im Leben sonst tun würde." "Und das wäre?" Überflüssige Frage, denn Seto konnte sich schon denken welche Wirkung dieses Getränk auf sein Hündchen haben würde.

//Gut zu wissen. Dann weiß ich ja, was ich unbedingt noch besorgen muss.\\

"Ein Glas wirst du schon verkraften, ansonsten bring ich dich halt später nach Hause. Aber kommen wir zum wichtigen Teil. Du hast das vorhin falsch verstanden, ich hab keine wirklich schlechte Laune. Und wenn dann schon gar nicht wegen dir. Ganz im Gegenteil." "Wie jetzt? Soll das heißen dir gefällt es hier? Auch mit den andern und mir?" "Sagen wir es mal so, auf die anderen kann ich gut und gerne verzichten, auch wenn euer kleines Saufspielchen mir gefallen hat. Aber das Beste daran war ..."

//Okay, jetzt hättest du fast dem Hündchen gesagt, dass er das Beste an diesem gesamten Abend ist! ... Sag es ihm, los sag es ihm. Raus mit der Sprache, sag ihm was er für dich ist! ... Und Morgen kann ich ihm nicht mal mehr unter die Augen treten, kommt also nicht in Frage.\\

//Was denn nun? ... Er will dir sagen, dass du das Beste von allem heute Abend bist. ... Quatsch nicht. ... Wetten? ... Okay, wenn ich gewinne dann bringst du mich nicht da zu irgendwas Peinliches zu machen. ... Aber wenn ich gewinne darf ich alles machen wozu ich oder besser du schon immer Lust hattest. Okay? ... Okay.\\

"Ja?" "Wie Yugi und Bakura abgingen."

//Lügner!\\

//Nein! Der lügt, ich sehe es ihm an. Bitte sag, dass das nicht war ist. Sieh doch wie enttäuscht dein Joey nun ist. ... Ich bin nicht enttäuscht. ... Bist du wohl, damit du es weißt ich kann nicht nur deine Gedanken mit verfolgen sondern auch deine Gefühlsregungen. Und das ist schon fast mehr wie Enttäuschung. ... Denk bitte an die Wette ja. ... Hey, du hast mir kein Redeverbot erteilt, ich bring dich nur Heute nicht in peinliche Situationen weißt noch. ... Ja, ja. Nächstes Mal wette ich um was andres.\\

Seto wünschte sich wie schon lange nicht mehr sein Stimmchen im Kopf zu verprügeln, die Wahrheit war manchmal aber auch eine unangenehme Sache. Jedoch schien sie bei Joey voll eingeschlagen zu haben, denn der begann automatisch breit zu grinsen. "Die beiden vertragen keinen einzigen Tropfen Alkohol, können es aber nicht sein lassen, sich von uns jedes Mal abzufüllen. Wobei, bei Yugi klappt das nur, wenn der zwischen mir und Yami sitzt." "Yugi ist ja nur etwas neben der Spur, aber Bakura. Ich hatte schon Angst, dass er mir auf die Hose reihert." "Hehe, das ist normal bei dem. Frag den mal Morgen über was ihr euch unterhalten habt, der weiß von nix. Der hat gerade seine Blackout-Phase, dann sitzt er nur rum und grinst wie tausend Honigkuchenpferde auf einmal." Der Barkeeper brachte ihnen gerade die Getränke, zu Joeys entsetzten war da wirklich ein Glas Sekt für ihn dabei.

//Ganz ruhig, das ist nur ein Glas das wirst du ja wohl vertragen. ... Vertragen und wer zahlt nachher den Schaden den du anrichten könntest? ... Ich werde doch von einem Glas nicht amoklaufen! ... Ach ja, und was war das Letztes mal? ... Erinnere mich bitte nicht daran, zum Glück ist niemandem was passiert. ... Und was machst du wenn du plötzlich Seto bespringst? ... Sollte ich ihn noch mal drauf hinweisen, dass mein Hirn seine sozialen Aktivitäten bei dem Konsum von diesem Getränk aussetzten? ... Solltest du, wenn du ihm dann an die Wäsche gehst kann er sich später nicht beschweren. ... Wolltest du mich nicht vor Peinlichkeiten bewahren? ... Was mich angeht ja, was du tust nicht. Davon war nie die Rede. ... Na danke. Wäre aber nett wenn du etwas mithelfen könntest. ... Hat dir schon mal jemand gesagt, dass das Unterbewusstsein und damit das innere Stimmchen bei dem verzehr von alkoholischen Getränken am ehesten aufhört klar zu arbeiten. ... Das heißt? ... Du bist auf dich alleine gestellt Honey. ... Nein. \\

"Du hör mal, ich meinte das echt ernst von wegen ich vertrage keinen Sekt. Also wirklich nicht, von daher mach mich im Nachhinein bitte keinen Kopf kürzer, wenn ich irgendwas tu was dir unangenehm sein könnte und was ich ansonsten schon als Gedanken bereuen würde." "Keine Sorge, so schlimm wird es bestimmt nicht, ist doch nur ein Glas. Und wenn dann muss ich halt die Konsequenzen tragen. Also cheers!" Mit einem etwas mulmigen Gefühl stieß Joey mit Seto an.
 

Die nächste Stunde verlief recht gemütlich und locker, die zwei redeten über dieses und jenes, und wüsste man es nicht besser könnte man meinen, die beiden seien schon seit ihrer Kindheit die besten Freunde. Was aber mit Joey schon seit einer halben Stunde abging hatte noch nicht mal Seto bemerkt was sich jedoch bald ändern sollte.

"Sag mal was hast du eigentlich für die nächste Zeit noch so geplant? Ich meine kommende Woche sind Ferien." "Wolltest du wegfahren?" "Nein, nur ein paar unwichtige Termine und Konferenzen, aber wenn du was vorhast kann ich die auch absagen und verschieben." "Das würdet du machen?" "Ja, ... schon alleine weil ich dich sonst noch länger ertragen müsste."

"Oh." Joeys Lächeln starb bei Setos Antwort, dabei hatten sie sich gerade so gut verstanden.

//War ja klar, der zieht das hier nur durch und dann wars das! ... Lass doch nicht den Kopf hängen, das ist doch sonst nicht deine Art! ... Ich will aber den Kopf hängen lassen. Was hatte ich mir eigentlich davon versprochen mit ihm mehr Zeit verbringen zu wollen? ... Du wolltest ihn besser kennen lernen! ... Und wozu, er wird nach den zwei Wochen wieder der olle, kalte Eisklotz sein, der er immer war! ... Bist du sicher? ... Ja! ... Okay, schau dir den bitte mal an. Sieht der aus wie ein Eisklotz? ... <...> ... Also ich sehe da einen jungen Mann mit seidigen braunen Haaren, sinnlichen Lippen, starken Armen, eine Brust zum kuscheln und Schultern zum anlehnen. Wunderschönen, tief blauen Augen. ... Könntest du bitte aufhören, mir seine optischen Reize bewusst zu machen? Es ist so schon schwer genug. ... Du magst ihn! ... Ja, ich mag ihn. ... Dann sag es ihm! ... Damit er mich auslacht? ... Wird er nicht, außerdem solltest du langsam mal auf ihn reagieren. ... Wie? ... Er spricht dich schon ne ganze Weile an und du sagst nix. ... Oh\\

"Joey?" "Ja?" "Alles in Ordnung?" Joey nickte nur, irgendwie wollte sein Hirn Setos Wort nur langsam verarbeiten. "Hey, das sollte nicht so klingen. Ich bin es nur nicht gewohnt so häufig mit ein und derselben Person zusammen zu sein." "Hattest du noch nie nen Freund oder ne Freundin?" Blubb, die Frage kam ja wie aus der Pistole. "Ähm, nun ja also wenn du es wirklich wissen willst ... also ich hatte schon... also ne Jungfrau bin ich nicht gerade ... ähm." Okay das war ja nun ganz untypisch für Seto, er stotterte nicht nur, er sprach auch noch über sein Sexualleben.

//Reiß dich zusammen, was soll das Hündchen denn denken? ... Derzeit scheint es leicht verwirrt zu sein, findest du nicht? ... Na ja auf jeden Fall scheint er leicht abwesend zu sein. ... Nutz die Chance und ... Ich nutz es doch nicht aus, dass er angetrunken ist und küss oder verführ ihn grad.\\

"Also nur so was wie Onenightstands?!" "Also nein, das auch wieder nicht. Aber Beziehung würde ich das auch wieder nicht nennen. Und wie schaut es bei dir aus?"

//Ja, ja, lenk nur von dir ab. Das Hündchen ist ehe interessanter als deine Bettgeschichten, die ehe alle langweilig waren. ... Ach auf einmal? ... Bitte gegen den Pool-Traum kommt die Realität mit den Versagern nicht an. Das kann nur noch vom Hündchen selber übertroffen werden.\\

"Ich hatte noch keine Beziehung, folglich auch noch keinen Sex." Seto wäre fast das Kinn runter gefallen, Joey sagte das daher, als sei es das normalste der Welt seinem Erzfeind seine sexuelle Lage zu offenbaren. "Dabei würde ich echt mal gerne wissen wie das ist."

//Siehst du er will auch, also rann! ... Nein ich beherrsch mich.\\

"Ich meine selber Hand anlegen ist ja ganz gut und schön, aber auf Dauer etwas langweilig oder was meinst du?"

//Wenn man dabei vom Hündchen träumt ist das mehr als okay, aber besser wäre es mit dem Hündchen, oder was meinst du? ... <...>\\

"Aber ich will ja nun auch nicht mit jedem X-Beliebigen ins Bett. Es sollte was besonderes sein. Ich weiß auch genau wie er sein sollte, er muss mich mindestens genau so sehr lieben wie ich ihn. Er könnte ruhig erfahren sein, dann kann er mir alles zeigen und beibringen, ist aber nicht so wichtig. Er muss groß und stark sein, sollte für mich da sein und mich einfach glücklich machen. Weißt du, ich steh ja voll auf dunkle Haare und blaue Augen, so wie bei dir. Weiß auch nicht warum, vielleicht weil das genau das Gegenteil von mir ist, und ich finde muskulöse Oberarme und einen durch trainierten Oberkörper zum anbeißen. Nicht so aller Anabolika Fresser, aber halt sportlich. Außerdem sollte er modebewusst sein und ..."

//Das Hündchen beschreibt dich! ... Spinn nicht rum, der ist nicht ganz da sonst würde der so was nicht sagen. ... Ich bitte dich, dunkle Haare, blaue Augen, muskulöser Körper, modebewusst, stark und muss ihn mindestens genau so sehr lieben. ... Siehst du, ich pass da ganz und gar nicht in sein Schema. ... Wieso? Du liebst ihn doch! ... Wüsste ich aber! ... Jetzt red dir das doch nicht ein, du liebst ihn und ...\\

"Seto?" Angesprochener musste erst mal blinzeln und bemerkte jetzt erst, das Joeys Gesicht ihm ziemlich nahe gekommen war. Seine Augen waren leicht verschleiert und seine Lippen leicht geöffnet und luden ein sie zu berühren. "Setooo." "Hä, äh. Ja, was denn?" "Schau mal."

Joey machte mit einem mal so nen komischen Eindruck und um heraus zufinden woran das lag, drehte Seto den Kopf zur Seite, danach wünschte er sich es nicht getan zu haben.
 

"Hallohoo!" erklang es gelallt von zwei aufgetakelten Schreckschrauben und prompt hatten sie sich zwischen die Barhocker gequetscht und trennten somit Seto und Joey. "Ich bin Mel."

"Und ich Lee." "Habt ihr nicht Bock, euch ein wenig mit uns zu unterhalten?" "Wir sind auch ganz lieb zu euch." <kicher> "Ähm, also eigentlich waren wir gerade in ein wichtiges Gespräch vertieft." Joey rutschte unruhig auf seinem Hocker hin und her, als Mel begann an ihm rum zu grabbeln und er ihren Händen versuchte auszuweichen. Als die jedoch schon halb bei ihm aufm Schoß saß, gab es keinen Fluchtweg mehr und er suchte verzweifelt nach nem Grund, diese Klette loswerden zu können. Seto hingegen hatte sich das lange genug mit angesehen, nicht nur, dass ihm diese Lee mächtig auf die Pelle rückte. Es machte ihn rasend, zu sehen, was diese Mel da gerade mit seinem Joey abzog. Nicht grob aber bestimmt schob er Lee von sich weg, stand auf und zog dann Mel von Joey runter, um diesen in seine Arme zu ziehen. "Also wenn es euch nicht aufgefallen ist, wir haben schon jemanden für heute Abend und benötigen keine weitere aufdringliche Gesellschaft."

Joey war erst total überrumpelt und lauschte nur den Worten des Mannes, in dessen Armen er gerade lag. Ohne groß drüber nach zudenken legte er seine Arme um Setos Hüfte und schmiegte sich an dessen Brust. Setos Reaktion darauf war ein beschleunigter Herzschlag und er hätte sich gerne Joey weiter zugewandt, doch erst musste er diese grell bemalten Transenimitate loswerden. "Also damit wir uns recht verstehen, wir wollen nicht gestört werden und schon gar nicht von solchen Tussis wie ihr es seid." Empört plusterten sich die beiden auf und überfluteten Seto und Joey mit einem Haufen von Beleidigungen und Flüchen. Der kleinere bekam davon nicht mehr allzu viel mit, denn die Haut an Setos Hals war viel interessanter. Und wieder tat er etwas ohne drüber nachgedacht zuhaben. Er küsste erst ganz vorsichtig die freie Haut, um dann an ihr zu knabbern und mit der Zunge drüber zufahren. Seto hatte in diesem Augenblick aufgehört zu atmen. Ungläubig verfolgte er das Gefühl von den sanften Lippen an seinem Hals und vergessen waren diese nervenden Tanten.

//Sag mal was tust du da? ... Ich probiere Seto, und weiß du was? Er schmeckt richtig gut. ... Ja schön, aber wolltest du dich nicht etwas zusammen reißen Honey? ... Hmm. ... Hey, jetzt mach mal nen Punkt, die Weiber sind weck, du kannst ihn wieder los lassen. ... Lecka <schwärm> Hmmm, ihmm, ... Also könntest du bitte deinen seelischen Höhepunkt etwas zurück schrauben, das ja nicht mehr mit anzuhören. ... hmm. ... Oh nein, was soll das denn, ich bin hier das innere Stimmchen, und sollte dich in Schwierigkeiten bringen, aber was tust du? Nimmst mir die Arbeit glatt ab, da kann man ja nur arbeitslos werden.\\

"Joey?" "Hmm?" Kam es von dem nur gedämpft. "Ich, ... also." Okay er hatte ihn in die Arme genommen, um ihn vor dieser Katastrophe zu bewahren, er hatte sie als Pärchen ausgegeben, um diese endlich ganz los zu werden. Und wenn Joey nun nur mitspielte, um seine Aussage glaubwürdiger zu machen? Eigentlich sollte er doch glücklich sein, er hielt sein Hündchen in den Armen und es liebkoste sogar seinen Hals, aber die Tatsache, dass dies nur gespielt sein könnte und Joey auch noch vom Sekt etwas benebelt zu sein schien ließen da irgendwie keine Glücksgefühle zu. "Komm schon du hast einen sitzen, lass uns..." "Du hast gesagt du würdest die Konsequenzen tragen. Schon vergessen?" "Ja das hab ich gesagt, aber bisher ist auch noch nichts passiert, was uns beiden nachher leid tun könnte, also sollten wir es hier beenden." Joey hatte auf gehört Setos Haut zu küssen und schaute verlegen zum Boden, um gleichzeitig sich aus der Umarmung zu befreien. Er hätte halt doch vorher nachdenken sollen aber nein, er hatte sich mal wieder mächtig tief in die Scheiße geritten. "Hey, sei nicht so geknickt. Aber du hast selber gesagt was Sekt bei dir anrichtet und ich möchte nicht, dass du etwas tust, was du nachher bereust Joey. Außerdem wäre es nicht richtig von mir deine Lage aus zu nutzen, oder?" "Du hast doch noch gar nichts gemacht."

"Nein, noch nicht." Seto umfasste Joeys Kinn sanft und zog sein Gesicht wieder nach oben. "Schau nicht so, Morgen wirst du mir dafür dankbar sein. Und nun lass uns gehen, wir waren ja noch nicht mal tanzen." "Wir gehen ... also du und ich ... meinst du etwa ... ich meine ..." "Ja, wir zwei gehen tanzen." Damit nahm Seto sein angetrunkenes Hündchen bei der Hand und sie gingen rüber zur Tanzfläche. Wo sie ne ganze Weile sich zum Rhythmus der Musik bewegten und die Nähe des anderen genossen. Dabei konnten die zwei wirklich eng aneinander tanzten sogar schon fast dabei in den Armen des andern liegen, so voll war es auf der Tanzfläche. Doch weiter als sie bisher gegangen waren, wollte keiner der beiden dann doch nicht gehen.

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So, und was denk kommt nun? Jepp, richtig geraten, mein Dankeschön in Form einer Vorschau, für die netten Kommis des letzen und des neune Kapitels.

Viel Spaß, Dankeschön und bis zum Nächsten mal

Gruß Carja
 

Immer näher, immer enger und immer fester kuschelte sich die immer kleiner werdende Gestalt an den Mann neben sich. Mit den Nerven schon völlig am Ende wurde er durch das plötzlich auftretende Gefühl einer kalten Hand auf seinem Oderarm, die sich aufwärts zu seinem Hals bewegte, zu einem lauten, markerschütternden, schrillen Schrei verleitet. Sein Herz setzte für einen Moment aus und er spürte, wie sich der Schrei aus seiner Kehle verflüchtigte und mit einem Krächzen verstummte.

Der Rivale

"Seto!"

Genannter war gerade auf dem Weg zu seiner Limousine, um in die Firma gefahren zu werden. Er drehte sich zu der Person um, die nach ihm über den gesamten Schulhof gerufen hatte und auf ihn zu gerannt kam. Ein kaum erkennbares Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er die Person erkannte, die nur um mit ihm zu reden, sich so abhetzte. Nach wenigen Sekunden stand Joey auch schon vor Seto, außer Atem musste er sich kurz auf seine Knie abstützen und nach Luft ringen. Seto bekam dadurch freie Sicht auf Joeys Nacken, den er mit seinen Fingern gerne sanft gekrault hätte. Doch riss er sich zusammen und wartete, dass Joey wieder sprechen konnte und ihm mitteilte, was er noch von ihm wollte. Dabei war er ganz froh ihn noch zu sehen, er war nämlich so schnell mit seinen Freunden vorhin verschwunden, dass er ihn nicht mehr fragen konnte, was denn mit heute Abend sei.

Joey richtete sich wieder auf und sah seinen gegenüber etwas verlegen an, wobei er nervös an seiner Unterlippe kaute. Dieser sah sich das Schauspiel noch kurz an als er die Initiative ergriff. "Hast du für heute Abend was geplant." "Ja schon, aber vorher wollte ich was klären, wegen gestern Abend. Also, weil ... na ja ... an deinem Hals ... ich ... nicht meine Art ... von wegen ... Sekt ... du wolltest zwar die Konsequenzen tragen ... trotzdem ähm ... war ja nicht so geplant ... mir peinlich ist ... wollte mich ... also was ich sagen will ... " "Ist schon okay." "Hä?" "Schau nicht als hättest du gerade ein Wunder erlebt. Ich sagte ist okay, damit sind wir quitt, ja?" "Was die Entschuldigungen angeht, wenn du glaubst ich erlasse dir die Schulden hast du dich geschnitten." "Hab ich nicht erwartet, und was ist nun mit heute Abend?" "Also ich hatte noch nichts Konkretes geplant. Weil ich ja nun auch nicht will, dass du irgendwas vernachlässigen musst wegen mir." "Tu ich nicht. Aber wenn du nichts vorhast, dann muss ich ja nen Vorschlag machen."

// Gut so, lad das Hündchen zu dir ein, am Besten du zeigst ihm mal dein Schlafzim... <abgewürgt>\\

"Und was schwebt dir da so vor?" Joey legte den Kopf leicht schief und musterte seinen gegenüber. Der grinste breit und trat einen Schritt näher heran. "Wir haben gestern mein neues Spielzeug geliefert bekommen. Eigentlich wollte Mokuba es haben, aber warum sollte ich nicht auch ein wenig Spaß damit haben? Jedoch finde ich es interessanter es weningstens zu zweit zu spielen." Locker kreuzte Joey die Arme vor der Brust und erwiderte das provozierende Grinsen. "Und um was für ein Spielzeug handelt es sich da?" "Ich bin mir sicher es würde dir gefallen. Und wie gesagt, zu zweit macht es doppelt so viel Spaß. Ach ja, außerdem will Mokuba unbedingt nen Video schauen, verdammt das habe ich ja ganz vergessen." Mit der flachen Hand haute Seto sich mal eben mit ordentlich viel Schwung gegen die Stirn. Ob das weh tat? Dem lauten Klatscher zufolge ja! "Hmm, dann sollten wir eins von beidem verschieben." "Tja Mokuba ist ab morgen Abend weg, der fährt mit nem Klassenkameraden für die zwei Wochen in so ein Freizeit - Fun - Sportcamp, heißt ja dann wir müssen uns heute nen Horrorfilm rein hauen. Wenn du überhaupt Lust hast."

Erwartungsvoll sahen die blauen Augen in die braunen runter, und diese schienen gar nicht enttäuscht zu sein, ganz im Gegenteil. "Was möchte er denn sehen?" "Gothika." Joeys Grinsen wurde so breit wie denn je. "Natürlich hab ich Lust, a) hab ich den Film noch nicht gesehen, b) liebe ich Psychoschocker und c) hab ich meine Freunde vergessen." Joeys Freude wandelte sich in deprimiertes Gemurmel um, eigentlich hatte er ja mit ihnen heute was zusammen machen wollen und versetzen war da nicht drin, was für ein Kumpel wäre er denn dann? Hingegen wollte Seto auf keinen Fall auf Joey den Abend verzichten, also musste da ein eiskalter Sprung ins kühle Wasser sein. "Die können von mir aus auch kommen."

"Hä?" "Unter einer Bedingung!" "Und die wäre?" "Zur Abwechslung will ich mal was bei dir gut haben. Weißt noch, da lieg ich beträchtlich im Rückstand." Das stimmte den kleineren glatt wieder Happy, so hatte er dann doch noch alles unter einen Hut bekommen. Und mit dem was bei dir gut haben hatte er dann auch kein Problem, immer hin lag er ja zwei zu eins in Führung. "Danke, dafür könnte ich dich glatt knutschen, Seto. Ähm, wie ist das, sollen wir was mitbringen? Was zu knabbern oder so?" "Bitte?" "Na so was wie Chips, Salzstangen oder vielleicht auch was zu Trinken?" "Ich weiß schon, nur ist das nicht notwendig. Mokuba hat nen ganzen Vorratsraum voll mit diesen Dickmachern und da er sich diesen Videoabend wünscht kann er auch was von seiner wie er es nennt eisernen Reserve rausrücken. Und glaub mir, mit dem Inhalt der Kammer könnte man ganz Domino mehrere Wochen versorgen, ohne dass einer Hunger leiden müsste." "Okay, wenn dich und Mokuba das nicht stört. Und was ist nun mit deinem Spielzeug?" Eine von den blonden Augenbraun schob sich nach oben, als braune Augen fragend ein fast vergessenes Thema wieder anschnitten. "Wie wäre es, wenn wir das Freitagabend nachholen?" "Gut, dann bis heute Abend. Halb acht?" "Ist mir recht. ... Bis dann Hündchen." Seto sah noch Joey hinterher, als der bei der Verabschiedung über den Schulhof zurück zu seinen Freunden war, und den letzten Satz schon gar nicht mehr hören konnte.
 

Um halb neun bereute Seto seine Zustimmung mehr denn je. Genervt sah er sich in seinem geschmackvoll eingerichteten Wohnzimmer um, der Film interessierte ihn schon nach den ersten fünf Minuten nicht mehr. Er lehnte sich weiter in die Lehnen des grauen Sofas zurück und versuchte, so gut es eben nur ging, sich zu entspannen. Vergebens.

Gelangweilt schweifte sein Blick von dem riesigen Fernseher, auf dessen Bildschirm gerade eine Frau in einer Art Zelle zu erwachen schien <langweilig>, rauf zur mit Lamminat ausgelegten Decke. Unbewusst begann er die kleinen in die Decke eingefassten Lampen zu zählen, was nach Nummer fünfzehn noch langweiliger war, als auf den Fernseher zu sehen. Dann sah er nach rechts wo an der Wand ein gläsernes Regal, mit Büchern, Vasen und diversen anderen Dingen die optisch was hergaben, stand. Langweilig, also wieder zum Fernseher gucken dabei einmal die Personen auf dem Sofa schräg rechts von ihm mit einem abweisenden Blick beglücken.

Bakura, Duke und Tristan. Ätzend, jedoch nicht der Grund für Setos schlechte Laune. Der Blick zum Film, ein Haufen nackter Weiber? Sollte das nicht ein Horrorfilm sein? Hoffentlich hielt jemand Mokubas Augen zu. Natürlich nicht, Yami und Tea waren viel zu sehr damit beschäftigt, den Körper des anderen heimlich zu begrapschen, die samt Mokuba auf dem Sofa links von ihm saßen, und bisher auch nicht der Grund für Setos Mordlust waren. Obwohl?

//Die befummeln sich, während Mokuba sich daneben nen Horrorfilm anschaut? Die mach ich nen Kopf kleiner, die werde ich unangespitzt in den Boden rammen. Ich bestell schon mal das Doppelgrab, dann können sie im Jenseits weiter machen. Die werden sofort aufhören sich in meinem Haus, in meinem Wohnzimmer, auf meiner Couch, neben meinem Bruder, bei meinem Videoabend unter den Klamotten zu begrabbeln!!! ... Ja gib es ihnen! Wenn du sie killst könnten wir es als Notwehr auslegen, schließlich willst du nicht nur dein Hab und Gut sondern auch deinen geliebten kleinen Bruder verteidigen! \\

Seto war schon kurz davor auf zu springen oder mit der Fernbedienung nach Yami und Tea zu schmeißen, als die seinen gefrierenden Blick bemerkten und sich steif und kerzengrade wieder dem Film zuwandten und sich für den Rest lieb und brav verhielten.

//Schade, dabei hätte ich es genossen die leiden zu sehen. ... Tja, wirst dich wohl mit ihm begnügen müssen! ... Du meinst den Typen neben dir, dem du gerade so tötende Blicke zuwirfst und es nicht mal merkt? ... Genau den, dem werde ich heute noch sein permanentes Grinsen aus dem Gesicht wischen. ... Könntest du ihm sagen oder mal drauf hinweisen, dass er sich nicht so an seinen Sitznachbar kuscheln soll! ... Tja, und wie soll ich den davon abhalten? ... Biete ihm deinen Astralkörper an! ... Keine schlechte Idee, dann würde der weningstens nicht mit dem anderen rumkuscheln. ... Na dann sei mal glücklich, dass Mokuba keinen Liebesfilm sehen wollte aller Titanic!\\

Ziemlich angefressen schielte Seto zu den beiden neben sich sitzenden und hoffte so schnell wie möglich was gegen dieses ranschmeißen tun zukönnen. Jetzt hatte er diese Plage schon wieder am Hals, musste sich denn alles gegen ihn verschwören?

//Hast du das gesehen, der hat sich doch tatsächlich noch fester an ihn gepresst, als diese irre möchte gern Geisteskranke sich im Fernsehen fast zu Tode erschreckt hat und wie am Spieß anfing rum zu schreien. ... JA! Hab ich und kann mir mal wer sagen warum ihm nicht dabei das Herz stehen geblieben ist? ... Gute Frage, vielleicht solltest du etwas nachhelfen? ... Die beste Idee seit langem.\\

Darauf hin konzentrierte sich Seto auf zwei Dinge, a) den Film zu sehen und auf nerven zerreißende, spannende und vor allem sehr gruselige Szenen zu warten. Hinzu kam dann noch Aufgabe b), das kleine, schleimige, nervige, ätzende Etwas gut im Auge zu behalten, damit dieser sich erstens nicht noch auf dem Schoß des auf der linken Seite des Sofas sitzenden, flüchten konnte und zweitens er den genauen Zeitpunkt perfekt abpassen konnte, wo er ihm den erhofften Rest geben konnte. Erschrecken, demütigen, niederstrecken das war es was er mit seinem Nachbar machen wollte mit dem Wunschtraum dieser würde sich von seinem Schreck nicht mehr erholen und in nächster Zeit die Radieschen von unten betrachten. Das war aber auch nicht zum aushalten, wie ein altes Ehepaar kuschelten die zwei da rum, besser gesagt kuschelte sich der in der Mitte des Sofas sitzende an den anderen. Was Seto nun wirklich ganz und gar nicht passte und so mit der plausible Grund für seine schlechte Stimmung war.
 

Und da kam der perfekte, der alles entscheidende, vernichtende Moment, der Augenblick der alles ändern sollte. Die komische Tussi rannte durch die langen Flure und blieb vor einer Tür mit Sichtfenster stehen, als sie sah, wie von Innen ein Typ seine tätowierte Haut dagegen presste und aus dem Zimmer weibliche Schreie zu hören waren. Setos Sitznachbar war angespannt, mit jeder Sekunde versteifte sich dessen Körper mehr und seine Atmung wurde immer langsamer bis sie ganz, vor Spannung, zum Stillstand kam. Weit waren die Augen aufgerissen und verfolgten das Grauen auf dem Bildschirm, fieberten mit jeder Zelle seines Körpers mit. Seine Haare auf den Armen und im Nacken stellten sich langsam auf und eine widerliche Gänsehaut machte sich auf seinem Körper breit. Immer näher, immer enger und immer fester kuschelte sich die immer kleiner werdende Gestalt an den Mann neben sich. Mit den Nerven schon völlig am Ende wurde er durch das plötzlich auftretende Gefühl einer kalten Hand auf seinem Oderarm, die sich aufwärts zu seinem Hals bewegte, zu einem lauten, markerschütternden, schrillen Schrei verleitet. Sein Herz setzte für einen Moment aus und er spürte, wie sich der Schrei aus seiner Kehle verflüchtigte und mit einem Krächzen verstummte.

Aus seiner Deckung lukend, versuchter er den Übeltäter, der es auf seinen Hals abgesehen hatte, an zu sehen. Und da saß er und sah ihn finster jedoch mit einem fiesen, überheblichen Grinsen an. Seto Kaiba!

"Was soll das denn?" "Was?" Fragte er auch noch dreist als der wimmernde Haufen neben ihm aufmüpfig werden zu schien. "Sagt mal habt ihr sie noch alle, wir wollen in Ruhe den Film sehen." Tristan hätte die beiden am liebsten umgebracht, als ihm klar wurde, warum sein Kumpel geschrieen hatte. Alle sahen ihn böse und vorwurfsvoll an, sogar Mokuba fand das Verhalten seines Bruders daneben, doch der ließ sich davon nicht stören, denn er hatte erreicht, was er wollte. Dieser kleine, blutegelige Wurm hatte sich zu Tode erschreckt. Einen Harken gab es jedoch und der wurde ihm hier erst bewusst. Der krallte sich doch tatsächlich noch enger an Joey. Diese verfluchte, klettenartige, beschissen durchgestylte Mistfliege hatte nun die Gelegenheit bekommen, sich noch weiter auf Joeys Schoß zu platzieren. Und was machte der? Der legte just in dem Augenblick, wo er sich so herzhaft aufregte den Arm um den Kleinen. Joey umarmte hier gerade seinen besten Freund?! Er umarmte YUGI?!

Gut, das war dann wohl der berühmt berüchtigte Schuss in den Ofen.
 

Seto hatte gehoffte Yugi würde vor Schreck ins Jenseits überwandern, aber nein der Extremfall war eingetreten. Anstatt ihn nicht weiter mit seiner überflüssigen Anwesenheit zu belästigen und sich wie Kleister an sein Hündchen zu heften, war der nun so an ihn geheftet, wie durch Sekundenkleber. Wie viele Flüche und Beschimpfungen Seto im Kopf für seinen überdrüssigen Nebenbuhler herum schwirrten konnte man an dem gefährlichem Blick erahnen, den er Yugi zu warf. Und wenn er gehofft hatte dieser würde davon weningstens nen frühzeitigen Abgang wagen, hatte er sich geirrt. Sich seiner sicheren und behüteten ja sogar dominanteren Stellung gegenüber seinem Gastgeber und Hausherrn bewusst, legte er demonstrativ seine Arme um Joeys Hüfte, kuschelte sich so noch eine ganze Ecke enger an die beschützende Wärme und warf Seto einen genau so giftigen Blick zurück. Joey, der von alle dem nichts mitbekam, schaute interessiert den Film weiter und platzierte seine Hand freundschaftlich auf die Schulter von Yugi.
 

Wie kam es eigentlich zu dieser beschissenen Situation? Alle hatten sich hingesetzt und Seto war so dumm und naiv gewesen zu glauben er könnte neben seinem Hündchen sitzen. Aber nein, was war passiert?

Es waren noch genau ein Sofa frei mit drei Sitzplätzen, für Yugi, Joey und ihn. Dreimal darf man raten, was der Gartenzwerg getan hat? Setzt sich kacken dreist in die Mitte und Joey und er hatten nur noch die Wahl zwischen linker oder rechter Sitzseite. Dafür hätte er Yugi am liebsten schon erwürgt, aber ein Seto Kaiba hat dafür eine viel zu gute Selbstbeherrschung.

//Aber sich wie ein Kind aufführen und ihn zu Tode erschrecken wollen, super Kaiba. ... Schnauze.\\

Gut, nun war Setos Laune ganz im Keller, wenn nicht so gar noch tiefer.

Das war selbst für jemanden, der das Ignorieren als Sportart ansah, zuviel. Wütend sah Seto wieder zum Fernseher, war sogar versucht auf zu stehen, den Raum zu verlassen, um...

Ja was dann?

//Geh doch heulen du Memme! ... Ich bin erstens keine Memme und zweitens hab ich seit Jahren nicht mehr geheult, also werde ich hier ganz bestimmt nicht wieder damit anfangen! ... Aber du hast es zugelassen, dass, dass, harr wieso hast du dieses schleimige Gekuschel nicht verhindert? ... Das war ganz gewiss nicht meine Absicht. ... Das weiß ich, du wolltest dieses Subjekt aus dem Weg räumen, was dir voll und ganz misslungen ist, wenn ich dich da mal drauf hinweisen darf. ... <Schweigen> ... Ich meine wo soll das denn noch hinführen, du lässt nach! ... Wie bitte? ... Du hast schon verstanden, du hast dich a) kindisch und blamabel aufgeführt, b) hast du klein-kuschel-süchtig Yugi noch weiter auf den Schoss vom Hündchen getrieben und c) lässt du dir solche zickigen Blicke kommentarlos gefallen. Was soll nur aus dir werden? ... Kann ich dich eigentlich abstellen? ... Ja, wenn du Talent hättest, aber nach dieser Vorführung bezweifle ich jegliche normalen sogar humanen Fähigkeiten deinerseits. ... Willst du wissen wie es ist eine stumme Stimme zu sein? ... Dafür müsstest du dir das Hirn entfernen und bitte wir beide wissen, dass ein hohler Kopf nix taugt. ... Und nun? Wenn das ehrenwerte Stimmchen schon so allwissend und besserwisserisch ist, könnte es mir dann auch mal weiter helfen? ... Wie, soll ich jetzt etwa für dich denken? Nein danke, nachher bin ich noch an allem schuld. ... Du hast mich in diese Scheiße ja wohl geritten. ... Ich mach hier bestimmt keinen auf Sündenbock. Du hättest nicht auf mich hören zubrauchen und außerdem kontrollierst du immer noch das Geschehen. Also bitte ich sehe schon die Schlagzeilen

"Großer und mächtiger Seto Kaiba lässt sich von seiner inneren Stimme leiten, die Aktienkurse sinken tiefer als in den Keller!" ... Dann halt weningstens für den Rest des Abends die Klappe so kann ja kein normaler Mensch leben. ... Du bezeichnest dich als normal? ... Wenn ich so was wie dich nicht hätte?! JA! ... Oh sehr nett danke, ich bin mal so dreist und fasse das als Beleidigung auf, meine rosa-rote Brille im Herzchengestell hab ich im Badezimmer hinter dem Klo verloren. ... Du solltest nicht versuchen witzig zu sein, eher fangen Pinguine an, wie Hubschrauber zu fliegen. ... Damit sie auch mal die Vogelperspektive sehen können? ... Pass auf, dass ich dir nicht gleich nen Vogel zeige. ... Mach das. Bin gespannt wer von den Anwesenden dich als erster in die Klinik einweisen will. ... Willst du dich mit mir anlegen? ... Tu ich das nicht schon die ganze Zeit? Ach ja, nur so am Rande, du streitest dich mit dir selber Seto-chan <g>\\

Okay frustrierender konnte es doch nicht sein, dass er sich mit seiner inneren Stimme zoffte, die doch nichts anderes war, als er selber. Seto musste sich eine imaginäre Frage stellen, war er denn schon so weit, dass er sein hart erarbeitetes Vermögen an einen Psychiater ausgeben musste?
 

//Was ist denn mit dem los? ... Gute Frage. Hab keine Ahnung. ... der benimmt sich wie die Blagen vom Kindergeburtstag. ... Jepp, und wie. ... Meinst du der ist eifersüchtig? ... Auf was? ... Na darauf, dass du Yugi hier im Arm hältst. ... Bitte, warum sollte er da eifersüchtig werden? ... Weil er dich mag. Und gerne tauschen würde. ... Denkst du? ... Ich hoffe es zu mindestens. ... Also bin ich schon dabei mir Hoffnungen bei Seto Kaiba aus zu malen?! Hmm, ... sei nicht so pessimistisch. Du hast noch ne ganze Woche Zeit ihn besser kennen zu lernen. Morgen seht ihr euch auch schon wieder. ... Ich frag mich immer noch was das für ein Spielzeug ist. ... Hmm, echt, bei ihm dürfte es was richtig ausgefallenes sein. Aber mal was anderes. Was macht Yugi da eigentlich? ... Der hat doch nur Schiss, der hasst Horrorfilme wie die Pest. ... Und warum ist er dann hier?. ... Weil er nicht alleine zu Hause rum hocken wollte? ... Und was macht er da mit dir jetzt? Das meine ich. ... Er, nun ja, er ... er klammert sich an dich, wie ein verlieb... Bitte, das ist Yugi. Du weißt noch, mein bester Kumpel. Der und in mich? Also, ... ... Ja? Also ich finde es sieht ganz danach aus, und du? ... Ich glaube, ich muss später mit ihm mal reden. ... Glaube ich auch. Aber bitte mach was, damit Seto wieder fröhlicher aussieht. ... Der sieht echt mies gelaunt aus. ... Ich würde es eifersüchtig nennen, aber egal.\\

Okay, für Seto war es doch ganz einfach, er hatte in nur wenigen Minuten mehrere negative Erlebnisse gehabt, die ihn so weit runter gezogen hatten. Folglich wäre es nur logisch, wenn er wieder etwas Positives erleben könnte, es ihm gleich wieder besser gehen müsste. Nächste Frage, wo bekommt man auf die schnelle ein Erfolgserlebnis her, das einem den Abend rettet?

//Schau mal nach links. ... Zu dem Zwerg? Hat der aufgehört zu atmen? ... Nein, schau eine Person weiter....Oh, Mann.... jetzt muss ich echt schon alles tun, sogar dir den Abend retten. Bekomme ich dafür nicht mal ne Rede- und Einwendeerhebung? ... Noch mehr Redefreiheit? Vergiss es! ... Schade, aber schau trotzdem mal zum Hündchen.\\
 

Setos tief blaue Augen sahen rüber auf die linke Seite des Sofas. Auf dieser saß der Grund seines relativ feuchten Traumes vor ein paar Nächten und gerade sah er so gut aus wie noch nie. Die langsam untergehende Sonne warf ihre letzten rötlich-goldenen Strahlen durch die Scheiben ins Wohnzimmer und wie durch Zauberei schienen sie sich alle in den blonden, wilden Haaren Joeys zu verfangen und ihn in eine warme Aura einzutauchen. Dieser lächelte ihm gerade liebevoll und aufmunternd zu, legte dabei den Kopf in einer unschuldigen Geste etwas schief und einige der feinen, seidigen Strähnen tanzten vor seinen Augen umher. Braune Augen, so dunkel in diesem Licht, dass sie schon fast schwarz waren und doch konnte Seto in ihnen das warme, goldene Funkeln sehen. Ein Glitzern, das er nur mit hundert Goldstücken vergleichen konnte und sich gestehen musste, noch nie etwas Schöneres gesehen zu haben wie Joey in diesem einen, winzig erscheinendem Augenblick. Hier, wo er ihm ein Lächeln schenkte, das freundlicher und wärmer hätte nicht sein können. Und es gehörte ihm, ihm ganz alleine. Ihm Seto Kaiba, der immer kalt und grausam zu seinen Mitmenschen war, der noch nie ein Lächeln ohne etwas dafür zurück zubekommen vergeben hatte, mit Ausnahme seines kleinen Bruders. Stopp! Auch hier hatte er was dafür zurückbekommen, ebenfalls ein Lächeln und glücklich leuchtende Kinderaugen. Aber hier, hier war es anders. Joey tat es einfach, von sich aus, ohne jeglichen Anspruch auf eine Entschädigung. Einfach umsonst, für Nix. Seto Kaiba hatte soeben das schönste und wundervollste Lächeln der ganzen Welt geschenkt bekommen, was man sich nur wünschen konnte.
 

Doch so schön es auch gewesen war, so schnell war es auch wieder vorbei. Joey machte eine kurze Kopfbewegung und schaute wieder zum Fernseher hin, während Seto ihn immer noch ansah. Und wieder stellte er sich eine Frage, wie hatte er nur wütend werden können? Joey sah so unschuldig aus, und doch machte ihn dies gerade so anziehend und verführerisch und der Drang ihn zu beschützen, ihn zu besitzen, in den Armen zu halten und nie wieder her zu geben machte sich schmerzlich in seiner Brust bemerkbar.

Gerne wäre er jetzt zu seinem Hündchen rüber gerückt und hätte sich in seine Arme gelegt. Hätte sich dort wohl behütet, verstanden und beschützt gefühlt. Er hätte die Wärme genossen und mit seinem ganzen Körper, mit seinem Verstand, mit seiner ganzen Existenz diesen wundervollen Moment aufgenommen, um ihn nie wieder her zugeben.

Ein Traum so unbedeutend, dass man ihn hätte vergessen können, wäre da nicht diese Sehnsucht und das Verlangen genau diese eine Vorstellung zu einer Erinnerung werden zu lassen, um diese für immer im eigenem Herzen wie einen Schatz auf zu bewahren und zu beschützen. Genau das wollte Seto nun mehr denn je, und ihm wurde eines ganz deutlich bewusst!

Egal wie sehr sie sich auch von einander unterschieden, wie sehr sie sich gezofft hatten und wie gemein und widerlich jeder einzelne Satz war, den sie je getauscht hatten, hier entwickelte sich etwas ganz Neues. Etwas unglaublich schönes und doch so schmerzliches, wenn Seto auf die kleine Gestalt in Joeys Armen schaute, die ihn gerade so giftig und mordlustig anstarrte.
 

Yugi konnte in dieser Position unmöglich Joeys Lächeln gesehen haben, aber dass Seto ihn nun unentwegt anstarrte, hatte dieser durchaus mitbekommen. Und wenn diese runden, violetten Augen noch so unschuldig wirkten, in diesem Moment sagten sie was ganz anderes aus. Provozierend zog Seto eine Augenbraue hoch und erwiderte Yugis Starren mit einem gelassenen, Blick. Sollte der sich doch was drauf einbilden, Joey hatte ihm gerade zugelächelt und nicht dieser aufdringlichen, Schmarotzer ähnlichen Kriechmade. Okay er würde gerne den Platz tauschen, aber sollte der sich ruhig etwas drauf einbilden. Das ließ sich schneller ändern als Yugi wachsen konnte, okay alles ging schneller als dieses Wunder.

Yugis Augen verzogen sich zu Schlitzen und wenn Seto das gerade richtig sah fletschte dieser auch noch die Zähne und knurrte. Wie ein Köter der seinen Knochen, wie ein Schwein das seinen Futtertrog, wie eine Katze die ihre erlegte Maus, wie eine Ratte die ihren fetten Speck verteidigte. Gut, hiermit war alles klar. Dieser pseudo- beste Freund von Joey war gar nicht daran interessiert der beste Freund zu sein. Ganz im Gegenteil, diese hinterhältige, verlogene Schlange wollte was ganz anderes. Er wollte Joey! Er wollte sein Hündchen! Er wollte den Menschen, der Seto sein kaltes Herz geraubt, um es mit nur einem Lächeln im heißen Feuer zum aufglühen gebracht und wieder zum Leben erweckt hatte.
 

//So und nun? ... Wie und nun? ... Was willst du gegen dieses Subjekt machen? ... Gute Frage, wenn ich mich recht entsinne ist der am Sonntag nicht mehr da. Er ist dann mit dem durchgedrehten, möchte gern Wüsten-Herrscher für die Ferien im Ausland. ... Dann bist du ihn los. ... Zum Glück für ihn. Ich lass mir mein Eigentum nicht wegnehmen und schon gar nicht von einem wie dem da. ... Hmm, vielleicht ist jemand so gnädig und lässt das Flugzeug abstürzen mit dem er und Mister Oh- Pharao fliegen werden. ... Müsste man sich erkundigen ob sich da was einrichten ließe. <g>\\
 

Sich damit begnügend, jetzt eh nix ausrichten zukönnen sah Seto sich den Film zu Ende an, so wie alle anderen auch. Gelegentliche kalte, tötende Blicke auf Yugi waren dabei inbegriffen, schließlich hatte er eh mehr als die Hälfte des Filmes schon verpasst, warum dann sich noch anstrengen?

Das Glück?! Damit hatte er ja nun auch nicht mal mehr die Hälfte des Filmes gucken müssen, und nach zwanzig Minuten war dann das gruselige Spektakel vorbei. Mokuba wand sich zu Tea und Yami und freute sich seines Lebens diesen Film geguckt zu haben, schließlich hätte er ihn eigentlich nicht sehen dürfen, weil er noch zu jung war. Doch er wäre nicht klein, knuffig, wuschig, mini Kaiba wenn er seinen großen Bruder nicht dazu bringen könnte, ihn so was sehen zu lassen. Der Harken? Er musste sich immer mit Seto solche Filme anschauen, war ihm aber ganz Recht, denn bei so manchen Stellen hielt er sich dann doch lieber die Hände vor die Augen. Trotzdem konnte er es nicht lassen, wahrscheinlich, weil er wusste, dass sein Freizeit arger Bruder dann etwas mit ihm unternahm, auch wenn er seiner Meinung nach besseres zu tun hatte, als sich mit seinem kleinen Bruder Horrorstreifen rein zu ziehen.

Was Seto am meisten freute? Nicht, dass der Film nun zu Ende war. Nicht etwa die Tatsache, dass der Kindergarten nun bald verschwinden würde. Nein, was ganz anderes. Etwas was sich neben ihm auf der Couch abspielte.

Joey ließ Yugi endlich los und setzte sich wieder gerade hin. Mit der Zeit war er immer weiter in die Kissen gerutscht was jedoch keine bequeme Haltung mehr zu sein schien.

Die Folge? Yugi musste sich auch wieder aufsetzten und konnte nicht mehr Klette spielen.

Seto hätte ihn am liebsten ausgelacht, weil die beleidigte Schnute, die Yugi zog noch kindischer war als die, die Mokuba immer zustande brachte, wenn er enttäuscht war. Dabei war Yugi doch um einiges älter, als sein kleiner Bruder, der ja noch unter die Kategorie Kinder viel, auch wenn die beiden nur ein halber Zentimeter an Körpergröße trennte.

Aber Setos Glück sollte noch anhalten, denn Yugilein musste auf die Toilette und musste somit seinen Platz räumen. Na wenn das nicht die Gelegenheit war, um die Distanz zwischen ihm und Hundi zu überbrücken?!

"Wo kann ich denn hier mal aufs Klo?" Yugi sah erst Seto an, wahrscheinlich in der Hoffnung, dieser würde ihn hinführen und somit Joey nicht angraben können. "Ich zeig es dir, ich muss nämlich auch mal."

Tja, des einen Glück ist des andern Pech. Mokuba sprang von der Couch und so hatte Yugi seinen Kloführer und Seto blieb mit Joey alleine auf dem Sofa zurück. Freude, Luftsprünge, Party, Champus für alle, er war ihn endlich los. Etwas mürrisch, was jedoch weitgehend unbeachtet blieb, verließ Yugi das Zimmer. Das war Setos Stichwort, und er war schon dabei sich auf Yugis freien Platz zu setzen, als dieser schon wieder besetzt war. So schnell hatte er nicht mal gucken können, so fix saß da wieder jemand neben ihm und das auch noch verdammt nah. So nah, dass er den Atem auf seinem Hals spüren konnte, was ja auch kein Wunder war schließlich flüsterte diese Person ihm gerade etwas ins Ohr.

"Was war denn?" Seto musste erst mal seine Gedanken ordnen und sich auf die neue Situation einstellen, bevor er antworten konnte, welche dann doch etwas dürftig ausfiel. "Wie?"

"Na vorhin, ich hab doch gesehen, dass was nicht stimmte."

Okay, er hatte was er wollte, denn Joey saß neben ihm. Wirklich so schnell wie der von seinem Platz rüber gerutscht war zu ihm, dass hatte Seto doch etwas verblüfft schauen lassen. Doch nun saß er hier, neben ihm und flüsterte ihm was ins Ohr. So nah, dass er Joeys Wärme spüren konnte, seinen Geruch riechen konnte, wobei er feststellte, dass er die Mischung aus Strand und Meer durchaus mochte. Es gab Joey etwas warmes, sanftes, und Seto konnte sich durchaus vorstellen, Joey mit dem Duschgel mal ein zu reiben.

"Seto?" "Äh,... nein, es war nix." "Sicher, du hast nicht gerade ausgesehen als wenn ..."

"Mach dir mal keine Sorgen, ist schon alles geklärt." "Wenn du meinst." Seto nickte nur noch einmal darauf, denn schließlich war es so, es war alles geklärt. Yugi wäre in wenigen Tagen im Urlaub und er und Joey hatten dann noch eine ganze Woche, nur für sich alleine. Außerdem war er nicht Amors Liebesbote und würde Joey erzählen, dass sein kleiner vorwitziger Freund auf seinen Hintern scharf war. Joey und er wandten sich damit den andern zu, die immer noch über den Film diskutierten.
 

Bakura fand den Film zu grausam, Tristan hätte sich mehr blutige Szenen gewünscht, Duke hingegen mehr von dem psycho- grusel. Yami und Tea fanden den Film ganz okay, wobei sie erst den Anfang nicht ganz verstanden hatten. Doch nach dem raus kam, wer das Mädchen auf der Straße war, fanden sie es gut gemacht.

"Ich hätte auch Panik bekommen." Alle sahen zu Joey rüber, der sich nun auch zu Wort meldete. "Ihr nicht? Wenn ich auf einmal in ner Glaszelle aufwachen würde? Ich wäre völlig durchgedreht in so nem kleinem Raum, den ich nie verlassen konnte. Und als die Ärzte ihr die Spritze geben mussten damit die sich beruhigt, Gott das fand ich am schlimmsten. Scheiß auf den Horrormist, ich meine so was geschieht im Gegensatz zu den andern Sachen in dem Film wirklich. Es gibt Menschen in Anstalten die müssen mit fünf Mann zu Boden gedrückt werden, damit man denen was spritzen kann, wovon sie ehe nur apathisch werden. Wenn ich mir vorstelle, mich würde so ein Haufen weiß bekleideter so behandeln, ich weiß ja nicht, da geht's mir dann doch eher eiskalt den Rücken runter. Oder alle denken, du seist nicht ganz dicht in der Birne, versuch mal das Gegenteil zu beweisen. Das ist doch so gut wie unmöglich."

Darüber mussten die anderen erst mal nachdenken, bis auf Seto. Der war begeistert von seinem Hündchen, hatte es doch tatsächlich geblickt, was der eigentliche Horror an dem Film war. Nicht etwa die gruseligen Szenen mit dem Blut, oder wo der Mörder hinter einem her rannte oder aus dem Nichts auf einmal ein Paar Hände nach dir grabschen.

In diesem Moment kam Yugi wieder ins Wohnzimmer, sein erster Blick war auf Joey und Seto gerichtet. Letzterer konnte die Enttäuschung und die Wut in dessen Blick sehen und konnte sich daher ein siegreiches Lächeln nicht verkneifen. Still setzte Yugi sich neben Joey, der ihn nur flüchtig wahrnahm, denn er redete gerade mit Tristan über den Film. Dieser war immer noch der Meinung, es hätte an Blut gefehlt.

Während sich die Gruppe noch ein Weilchen unterhielt kam Mokuba auch wieder zu ihnen.
 

Draußen war es dann doch schon dunkel, als sie Anstalten machten, nach Hause zu gehen. Alle freuten sich, dass sie nur noch Morgen in die Schule mussten, dann hatten sie zwei Wochen lang Ferien, das hieß: Keine Schule, keine Lehrer, kein lernen, keine Hausaufgaben, kein frühes aufstehen! Die Welt war herrlich, einfach nur herrlich.

An der Haustür verabschiedeten sich alle, wobei Seto nur finster schaute und kurz nickte, schließlich war er froh den albernen Kindergarten los zu sein. Nur von Joey wollte er sich richtig verabschieden und als er mit den andern schon die Treppe runter gehen wollte hielt er ihn am Arm fest und zog ihn leicht zurück. "Ja?" Joey sah ihn verwundert an. "Es bleibt doch bei morgen Abend, oder?" "Wenn du mich noch nicht leid bist, gerne." Joey tat mal wieder das, was Seto um den Verstand bringen konnte, er lächelte und wollte sich wieder zum Gehen umdrehen, doch Seto war noch nicht fertig. "Ohne die?!" Seto hoffte wirklich, dass er mal wieder was mit Joey alleine machen konnte, schon alleine, weil er Yugi und den Rest jetzt schon unerträglich fand. Joey nickte darauf nur und Seto ließ ihn los. "Okay dann bis Morgen in der Schule. Nacht Mokuba." "Nacht Joey, und wir sehen uns. Kommst du großer Bruder?" "Ja ich komme sofort." Während Mokuba schon rein ging sah Seto noch wie sein Hündchen durch das Tor auf die Straße ging. Er war sich sicher, Joey mochte Yugi nur als Freund, schließlich hatten die zwei sich schon fast einmal geküsst. Und das wollte doch was heißen! Beruhigt ging auch er zurück in die Villa, er musste Mokuba noch zu Bett bringen und dann wollte er einige Verträge noch mal durchsehen und zu guter letzt selber zu Bett gehen, um von seinem Hündchen zu träumen.

//Ich hab mich in dich verliebt. ... Jupp hast du, und wie. Hast du dein Herz vorhin schlagen gespürt? Dachte schon es würde aus deiner Brust springen und auf Joey zu hüpfen. ... Tja, warum hätte es das nicht tun sollen? Dann wäre es jetzt da, wo es hin gehört.\\
 


 

So ihr lieben, ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen, auch wenn ich sadistisch bin und die beiden immer noch nicht über einen gewissen ( von vielen ersehnten ) Punkt hinaus gebracht habe. Aber, ich verspreche es wird nicht mehr lange dauern, vorher wird jedoch noch einiges geschehen, was das sein wird? Hier habt ihr einen kleinen Vorgeschmack.
 

"Wieso?" Brachte er zwischen gequälten Lauten hervor, in der Hoffnung, der Mann über ihm würde, wenn auch nur kurz aufhören und ihm die Frage beantworten. "Was?" fragte dieser gereizt und Joey konnte wirklich einen Moment tief durch atmen. Ängstlich sah er rauf in das Wut verzerrte Gesicht seines Vaters, das auf Grund einer zerfressenen Leber, mehr gelb als hautfarben war. "Warum ... sagt du das immer?" Erst stand der ältere Mann nur da und starrte verachtend auf das Bündel blauer Flecke zu seinen Füßen, dann aber begann der Brustkorb sich unregelmäßig, zuckend auf und ab zu bewegen und aus der Kehle das Mannes ertönten widerliche, abwertende Lachgeräusche. "Das weißt du immer noch nicht?
 

So der ein oder andere kann sich ja dann schon denken, um was es geht, aber ich verspreche es kommt noch viel, viel härter. Mit dem ein oder anderem Wendepunkt, Joey wird eine menge über sich selber erfahren.

Bin ja mal gespannt was ihr zu diesem und den nächsten Kapitel sagen werdet.
 

Gruß eure Carja

Das Geständnis

Hallöchen, nicht wundern das ich mich hier so dreist an den Anfang dränge, aber ich muss kurz was los werden. Später kommt ein Abschnitt in diesem Text, der in solche ~ ~ ~ gepackt ist. Das bedeutet, was da zwischen steht, ist eine Erinnerung, ein Flashback, nicht das ihr euch wundert.

Viel spaß beim lesen!
 

PS. dieses Kapitel hab ich yalandra zum Geburtstag geschenkt, bzw sie durfte es als aller erste lesen. Wenn ihr mehr über sie wissen wollt, ihre FF Lonley Days ist echt der Hammer schlecht hin, so plastisch und mitreißend, wie sie schreibt, das verlangt stetig nach mehr!!!
 

Yugi und Joey gingen durch die Straßen, die vom gelblichen Licht der Laternen spärlich erhellt wurden. Über ihnen schienen die Sterne, doch war noch kein Mond zu sehen und so blieb sein helles, reines Licht aus. Gerade bogen sie in die Straße, in der auch Yugis Großvater sein Geschäft hatte und somit Yugis Zuhause war. Yugi war die ganze Zeit damit beschäftigt Joey über seine Pläne für die Ferien aus zu fragen, doch so recht wollte Joey damit nicht rausrücken. Was den kleineren der beiden doch recht wurmte, schließlich wollte er alles über seine Pläne, insbesondere die mit Kaiba wissen. Vor dem Geschäft, das sie nach wenigen Minuten erreicht hatten, blieben sie stehen. Hier war dann auch schon die letzte Chance für Joey mit seinem besten Kumpel zu reden, dafür musste er aber erst mal dessen Redefluss unterbrechen.

"Und hast du vor Seto noch mal in die Disco zu schleifen? Ich fand ihn ja zu steif für solche ..." "Yugi hörmal, ich glaube wir sollten bevor du in den Urlaub mit Yami fliegst noch etwas klar stellen." "Und das wäre?" Verwundert sah der Junge mit der Punkfrisur in das Gesicht einige Schritte vor ihm. "Sind wir noch Freunde Yugi?"

//Guter Anfang Joey, mach weiter so, bloß nicht mit dem Presslufthammer auf Yugis Gefühle losgehen. ... Ich weiß, dass ich gut bin <g>. ... Eigenlob stinkt. ... Ich hab mich gewaschen. ... Wann? ... Heute Morgen, aber nun hör mal lieber Yugi zu.\\

"Natürlich sind wir Freunde, was denkst du denn?" Ziemlich irritiert verlagerte er sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, seine Hände in die Hosentaschen geschoben. "Also bist du immer "nur" mein bester Freund?" Genaustens betrachteten braune Augen die Gefühlsregungen, die sich in den Gesichtszügen von Yugi widerspiegelten. Leider schwieg dieser zu dieser Frage und Joey musste ihn mit einer weiteren aus seiner Starre holen. "Du und ich sind seit Jahren die besten Freunde, ich hab dich lieb wie einen kleinen Bruder. Und ich dachte, du würdest eben so fühlen, nur vorhin da hatte ich einfach Zweifel, ob das auch stimmt. Vielleicht könntest du mir darauf eine Antwort geben." "Wir, ... lass uns rein gehen." Yugi drehte sich um und ging auf die Haustür zu, schloss sie auf und ohne sich um zu drehen, ging er ins Haus. Joey folgte ihm mit gemischten Gefühlen. Sie gingen hoch in Yugis Zimmer, wo sie sich auf dessen Bett nieder ließen. Einige Minuten verstrichen ohne das einer der beiden was sagte, Joey wollte, dass Yugi sich genau überlegte, was er gleich sagen sollte. In der Zeit lehnte er sich an die Wand zurück und saß nun einmal quer überm Bett. Während Yugi im Schneidersitz am Kopfanfang saß und immer noch schwieg. Den Kopf gesenkt starrte er auf die Bettdecke, auf der sie saßen und kämpfte mit sich was er Joey sagen sollte.

"Wir haben doch immer offen reden können, warum dann auf einmal dieses Schweigen?"

Unterbrach Joey die Stille, denn irgendwie musste es ja weiter gehen und wenn Yugi nicht freiwillig mit der Wahrheit rausrücken wollte, dann eben unter Druck. "Was ist eigentlich mit Yami? Ich dachte immer du seist in ihn verliebt?" Mit einem kräftigen Ruck fuhr der strubbelige Kopf nach oben und feucht glänzende Augen fixierten einen gerade etwas erschrockenen Joey. Damit hatte der nämlich nicht gerechnet, anscheinend hatte er doch etwas zu tief gebohrt? "Das mit Yami hab ich dir anvertraut, weil ich dir vertraue." "Ich weiß, und ich hab es auch keinem erzählt wenn es dich beruhigt. Aber was ist denn nun?" Joey verschränkte die Arme hinterm Kopf, weil die Wand einfach so zu unbequem war ließ den anderen jedoch keine Sekunde aus den Augen. "Das hast du doch gesehen, oder? Yami ist ... in Tea ... verliebt." Mit jedem Wort war Yugi etwas leiser geworden und trauriger, denn das Thema tat ihm irgendwie immer noch weh. "Hast du es ihm gesagt?" "Nein, wo denkst du hin? Natürlich nicht." "Dann darfst du dich jetzt auch nicht wundern." "Tu ich ja nicht. Und die Sache hat sich auch erledigt." "Heißt das, du bist nicht mehr verliebt?" "Nicht mehr in Yami."

"Und in wen dann?" "Dich." Kam es wie von selbst aus Yugi raus. Er sah erwartungsvoll zu Joey rüber, der erst mal tief ein und ausatmen musste. Er überlegte wie er das hier am besten in den Griff bekommen sollte, schließlich war das Letzte, was er wollte seinen Kumpel zu verletzen. "Seit wann?" "Hmm, noch nicht lange. Ich glaube, als du gesagt hattest du und Kaiba seid ein Paar, da ist mir erst aufgefallen, dass du ... na ja mehr für mich bist, als nur mein bester Freund." Okay, hieß das nun, dass er sich selber in diese Lage gebracht hatte? Weil er Kaiba einen vorgesäuselt hatte, um eine Wette zu gewinnen?

//Ohoh....Klasse Joey, wirklich klasse.\\

"Also, ich bin ja vom anderen Ufer, also schwul und ..." "Jetzt echt? Ich meine das hatte ich ja schon so im Gefühl, aber gesagt hattest du es mir ja noch nie." "Na ja, ich hatte nicht das Gefühl, dass es wichtig sei und da du ja eh in Yami verliebt warst, hab ich es wohl überspielt. Tut mir leid." "Muss es nicht, ganz im Gegenteil." "Hää, wie... Yugi?"
 

<Klick> ... <quiiiiiik>

//Scheiß Tür, ich wollte sie doch schon vor Wochen an den Scharnieren geölt haben. ... Lauschen! Lauschen! Dann kannst du dich immer noch aufregen. ... <wart> Nichts zu hören und es stinkt zwar, aber nach alten Zigaretten und Alkohol, Dad müsste ehe noch auf Sauftour sein. Also nix wie rein, bevor die Nachbarn sich wieder über den Gestank beschweren kommen.\\

Joey schloss hinter sich die Tür, und betrachtete den Hindernisparkur, der sich über den gesamten Flur erstreckte. Normalerweise zog man seine Schuhe ja aus, bevor man seine Wohnung betrat, aber hier? Da käme er ja gleich unter die Kategorie Selbstverstümmeler hier gab es so viele Tretminen in Form von gesplittertem Glas, Bierdeckeln und Dosen, sogar Rasierklingen konnte man hier auf dem Boden finden, schließlich musste der Herr des Hauses ja gepflegt mit seinen tollen Säuferkumpels die Kneipen abklappern.

Also auf ans Werk, erst mal ab in die Küche, dort nen blauen Sack holen und alles was man durch Pfandgeld umtauschen konnte einsammeln und vorerst im Wandschrank verstaun. Morgen nach der Schule konnte er sie dann zum Kiosk um die Ecke bringen.

Danach im Kühlschrank nach ner Flasche Wasser für die Nacht suchen, wenn überhaupt noch was da war, von dem Sechserpack, den er sich gekauft hatte. Dann ab ins eigene Zimmer, ein wenig schlafen, nicht vergessen die Wecker zu stellen. Wenn er Glück hatte, würde sein Alter eh erst Morgen am späten Nachmittag, wenn er irgendwo seinen Rausch ausgeschlafen hatte, wieder kommen. Natürlich nicht bevor noch einige Liter nach getankt waren, damit er auf der Wohnzimmercouch weiter schnarchen konnte. Ja, ja nirgends schläft es sich besser, als im trautem Heim, oder? Er hatte sich schon den sichersten Weg durch das vermüllte Schlachtfeld gebahnt erspäht und wollte sich in Richtung Küche begeben, als hinter ihm was knackte.

<Klick> ... <quiiiiiiik>

//Scheiße ... Hau ab! ... Das schaff ich nicht mehr.\\

"JHOSEP! DU VERDAMMTER BASTARD! WAS TREIBST DU HIER SCHON WIEDER?"

//Nix sagen, der will das eh nicht wissen. Der sucht nur nach nem Grund, dich wieder an zu schreien.\\

Und dann ging es auch schon los, die erste Ohrfeige war ja noch nicht so schlimm, brachte Joey nur etwas zum Schwanken und ein gequältes Stöhnen kroch seine Kehle hoch. Der zweite Schlag, mit dem Handrücken der Hand von der ersten Ohrfeige. Leider schon sehr viel fester und Joey fand sich mit einem mal an der Wand wieder, an der er sich versuchte ab zustützen und gleichzeitig seinen Kopf von seinem Vater weg zu drehen. Ein misslungener Versuch als eine raue Hand sich schmerz haft in seine Schulter krallte und zurück riss, so dass er mit dem Rücken zur Wand in dem Grauen direkt gegen über stand.

Joey sah genau wie sich der Mund seines Vaters bewegte, auf und zu, sich zu laut gebrüllten Worten, wie bei einer Grimasse verzog, doch hörte er nicht eins dieser Worte. Sie erreichten ihn schon lange nicht mehr, wieso auch? Nicht nur, dass er alle Beschimpfungen hin und auswendig kannte, sie waren doch nix anderes als das, was er immer empfand.

Leere. Stille wenn er alleine war und das war nun. Er war alleine, alleine mit seinem Vater.

Konnte man das denn Einsamkeit nennen? Eigentlich nicht, aber Joey empfand es so.

"DU VERFLUCHTER BASTARD!"

Da war es wieder, dieses eine Wort. Kein anders sprach Mr. Wheeler so verachtend aus, wie dieses eine, warum nur? Er war doch sein Sohn, sein eigen Fleisch und Blut, er besaß genau fünfzig Prozent seiner Gene. Warum verachtete er ihn so?

Ein drückender Schmerz durch einen Faustschlag in seinen Bauch ließ ihn, nach Luft japsend, eine Hand schützend drüber legen. Langsam rutschte er an der Wand runter, weil seine Beine ihn nicht mehr aufrecht zu halten vermochten. Dann folgten die unkontrollierten Tritte in die Rippen. Als Joey auf die Seite fiel, trafen die verdreckten Schuhe seinen Rücken, seine Schultern. Seine Arme, im Versuch sich ein wenig zu schützen, eng um den Körper geschlungen, dienten ebenfalls als Zielscheibe der Schuhsohlen, genauso wie seine Beine. Überall, wo man hintreten konnte, bekam er die schmerzlichen Beweise eingeprügelt, in welcher Beziehung er zu seinem Vater stand, oder besser umgekehrt.

Alles hat ein Ende, eine Minute, eine Stunde, ein Tag, ein Jahr.

Alles ist vergänglich, die Schulstunde, oder auch der gesamte Schultag, die Woche und auch ein ganzer Monat.

Nichts wehrt ewig, Freude, lachen, Leid und Schmerz und auch das Leben. Das ganz besonders!
 

//Du sitzt schon wieder hier. ... Lass mich. Ich will noch nicht denken. Ich will überhaupt nie wieder an etwas denken. ... Auch nicht an deine Freunde? ... Für die gibt es doch nur Friede, Freude, Heiterkeit. ... Na ja, bei Yugi würde ich das nicht so sehen. Dem geht's jetzt garantiert dreckig. ... Selber Schuld, was macht der auch so nen Scheiß. ... Er ist in dich verliebt. ... Der ist bloß frustriert, weil er Yami nicht bekommen hat, dann nervt ihn der immer freundlicher werdende Kontakt zu Seto. Ganz ehrlich, ich werde nicht Lückenbüßer für Yugi spielen, schon gar nicht nach der Aktion vorhin. ... Du meinst, als er versucht hat bei dir ... Ja das. ...

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" "Na ja, ich hatte nicht das Gefühl, dass es wichtig sei und da du ja eh in Yami verliebt warst hab ich es wohl überspielt. Tut mir leid." "Muss es nicht, ganz im Gegenteil." "Hää, wie... Yugi?" So schnell hatte Joey gar nicht reagieren können, wie der kleine sich bei ihm auf den Schoß gesetzt hatte, sein Gesicht in die Hände nahm und mit seinem immer näher kam. "Ich liebe dich Joey." Hauchte Yugi kurz vor seinem Mund und war schon kurz davor Joey zu küssen. Eine schnelle Bewegung und Yugi wurde zurück geschoben. An den Schultern hielt Joey ihn zu erst mal auf Abstand und schaute ihn reichlich entgeistert an. "Sag mal was soll das denn? Hä?" "Ich wollte ... also ich dachte." "Nix hast du und schon gar nicht nachgedacht. Du hast nur geschlussfolgert, das ist alles." "Aber..." "Nix aber, jetzt hörst du mir mal zu. Zuerst lässt du mein Gesicht los. Danke. Dann setzt du dich bitte wieder neben mich." Damit schob Joey den doch recht leichten Yugi von sich runter. Dieser schaute extrem traurig, erst recht als Joey auch noch aufstand und sich verkehrt herum auf den Schreibtischstuhl setzte. Nun saß er nicht nur weiter weg, sondern auch noch so ne dumme Stuhllehne trennte die zwei deutlich von einander.

"Gut, als nächstes würde ich es nett finden, wenn du mich auch mal reden lässt, dann hätten wir diese dumme, peinliche Situation vermeiden können. Nein, du lässt MICH jetzt reden, sonst geh ich." Yugi hockte sich auf sein Bett und schnappte sich sein Kopfkissen, in das er seine Hände krallte. "So, ich weiß ja nicht, was dich geritten hat aber lass dir eins gesagt sein, das einzige, was ich für dich empfinde ist Freundschaft. Und mehr ist da nicht und wird in absehbarer Zeit auch nicht sein. Ich liebe dich nicht, ich liebe jemand andern und nur, weil Yami..." "Wen?" Joey wurde grob unterbrochen und musste selber erst mal sortieren, was er da gerade gesagt hatte. Aber für ihn stand es fest er hatte sein Herz an jemand andern verschenkt. "WEN?" Nun wurde Yugi auch noch laut, er schrie seinen besten Kumpel redlich an. "In Seto!" Jetzt war auch Joey geladen, was bildete sich Yugi eigentlich auf einmal ein? So hatte er ihn noch nie erlebt und wenn der glaubte er würde sich von ihm hier so anbrüllen lassen hatte der sich gewaltig geirrt. "In den? Sag mal geht es dir noch gut Joey? Wie kannst du dich denn in den verlieben, bitte? Schon vergessen, wie der dich immer nieder gemacht hat?" "Das hab ich nicht vergessen, aber Menschen können sich ändern. Auß..." "Du glaubst doch nicht, dass ein Seto Kaiba sich ändern wird? Und schon gar nicht wegen jemandem wie dir! Und erst recht nicht wegen so einer dummen Wette." "Was soll das denn heißen?" "Das soll heißen, dass du entweder blind, naiv oder dumm bist, vielleicht auch alles in Kombination. Du ... hey was machst du?" "Ich gehe." Joey hatte eindeutig genug gehört und er hatte weiß Gott genug Stress zu Hause, als dass er sich auch noch hier mit seinem eigentlich besten Freund rumärgern wollte. Yugi wollte aufspringen und ihn aufhalten, als Joey schon vor der Tür stand, die Klinke in der Hand, sich noch mal zu ihm umdrehte. "Ich weiß nicht was mit dir passiert ist. Früher hast du dich nicht so aufgeführt, wenn ich dir was anvertraut habe. Und damit du es weißt, nur weil es dich stört, werden sich meine Gefühle für Seto nicht ändern. Ob das richtig ist, oder nicht, werde ich selber herausfinden müssen. Eigentlich hatte ich gedacht du seist mein Freund und ich könnte mich immer auf dich verlassen, aber so wie es jetzt ausschaut, hab ich mich da wohl gewaltig geirrt. Ich für meinen Teil, hab dich sehr lieb, als Freund und nicht mehr. Und wenn dir das was bedeutet, dann denk bitte noch mal drüber nach was hier eben passiert ist. Wir sehen uns, Yugi." Mit diesen Worten öffnete Joey die Tür und ging auf den Flur. Draußen konnte er noch hören wie etwas Hartes gegen die Tür donnerte, doch drehte er sich nicht mehr um. Das brachte ja eh nix, sollte der kleine doch seine Einrichtung zerdeppern, darüber wollte er sich jetzt gewiss nicht den Kopf zerbrechen. Auf dem Weg zur Haustür traf er Yami, der Tea noch nach Hause begleitet hatte. Dieser fragte was sei, doch Joey wollte ihm nichts sagen und ging. Zurück blieb ein verwunderter Yami, ein wütend, enttäuschter Yugi und ein verwüstetes Kinderzimmer.
 

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Tja soviel zum Thema bester Freund. Der hätte Yami sagen sollen was er fühlt, dann hätte der mit Sicherheit nicht Tea ins Visier genommen. ... Kannst du jetzt auch nicht ändern. Aber was machst du nun? ... Wegen Yugi oder ihm? ... Wenn du mit "ihm" meinen Ex-Vater meinst, kann ich nur eins sagen. Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte ich mal meine Mutter fragen was das alles soll. ... Die hasst dich, bis aufs Blut. ... Blut! Das ist gut, genau darum geht es doch. ... Weil du keinen Tropfen von deinem Vater hast? ... Du hast es doch gehört, er ist nicht mein Vater. ...
 

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"BASTARD! BASTARD! BASTARD!" Das einzige Wort das Joey hörte, alle andern waren stumm, nur dieses ein vernahm er und er fragte sich warum? Warum gerade immer dieses eine Wort? Er wollte es wissen, er musste herausfinden warum sein Vater ihn immer wieder so beschimpfte. Vielleicht war es eine Ahnung, ein Verdacht, ein verdrängtes Gefühl, dass ihn dazu antrieb, die Antwort hier drauf haben zu wollen.

"Wieso?" Brachte er zwischen gequälten Lauten hervor, in der Hoffnung, der Mann über ihm würde, wenn auch nur kurz aufhören und ihm die Frage beantworten. "Was?" fragte dieser gereizt und Joey konnte wirklich einen Moment tief durch atmen. Ängstlich sah er rauf in das Wut verzerrte Gesicht seines Vaters, das auf Grund einer zerfressenen Leber, mehr gelb als hautfarben war. "Warum ... sagt du das immer?" Erst stand der ältere Mann nur da und starrte verachtend auf das Bündel blauer Flecke zu seinen Füßen, dann aber begann der Brustkorb sich unregelmäßig, zuckend auf und ab zu bewegen und aus der Kehle das Mannes ertönten widerliche, abwertende Lachgeräusche. "Das weißt du immer noch nicht? Du kannst es dir nicht denken, du verfluchtes Kuckucksei? Ja, genau, das bist du. Deine Mutter hatte es auf einmal so eilig zu heiraten und ich Schwachkopf hab es nicht mal geahnt, dachte natürlich sie würde meinen Sohn da zur Welt bringen. Aber Fehlanzeige, sie hat dich mir untergejubelt und so getan als wenn alles in Ordnung wäre. Wie ich es erfahren habe? Ganz einfach sie hat es mir gesagt, ich wollte wissen warum sie dich immer so abweisend behandelte, und erst recht nach dem deine Schwester geboren wurde. Oh ja, sie hasst dich, weil du der Grund dafür bist, das sie mich heiraten musste, weil sie mit mir das Bett teilen musste und dergleichen. Sie hasst dich, weil sie dich nie haben wollte, weil du ihr Leben zerstört hast. Weißt du sie wollte mich ja nicht heiraten, sondern deinen wirklichen Vater. So ein komischer Musiker, ständig auf Achse, nur wollte der kein Blag haben, da hat er die gute Frau einfach verlassen. Sitzen gelassen, mit ihrem Braten in der Röhre. Er ist abgehauen, weil er dich genau so hasste wie sie es tat. Nur leider konnte sie nicht abtreiben, weil irgendwas bei ihr nicht stimmte, sie hätte bei dem Eingriff sterben können und das wollte sie ja nicht, sie wollte wegen dir nicht ihr Leben verlieren. Tja, da hat sie sich entschieden mich, den dummen, naiven Student, der ich war, einfach mal als Daddy aus zugeben. Ich habe mein Studium wegen dir und ihr geschmissen, mir nen unterbezahlten Job gesucht, um meine kleine Familie über die Runden zubringen. Während dieses verwöhnte Stück von Frau sich ein schönes Leben gemacht hat. Sie hat mein Leben zerstört, nur wegen dir, weil sie dich im Bauch hatte, du verdammter BASTARD!"
 

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Und soviel zum Thema Familie. ... Aber du hast immer noch Serenity, die dich liebt. ... Ich darf sie aber nicht sehen, erst wenn sie volljährig ist, kann ihre Mutter da nichts mehr zu sagen. ... Ich bin allein. Ganz allein. Ich hab mich jahrelang von einem Fremden verprügeln lassen, der nicht mal mit meinen Fußnägeln verwandt ist. Er hat schon Recht, ich bin der Grund, warum es ihm heute so geht. Wegen mir haben sich meine "Eltern" getrennt. ... Was konntest du dafür, dass deine Mutter jeden X-Beliebigen unter ihren Rock gelassen hat. Und seh es doch mal so, wenn du nicht hier wärst, wer würde Seto dann das Leben schwer machen? ... Irgendwer anderes. ... Bitte? Du denkst doch nicht etwa, dass dich jemand ersetzen könnte? ... Natürlich könnte das einer. ... Aber sicher, jeder zweite Mensch auf dieser Erde rennt auch mit braune Hundeaugen durch die Gegend, und jeder zweite hätte es auch geschafft den großen, schlauen und berühmten Seto Kaiba aus der Haut fahren zu lassen. ... Ich will nicht über ihn nachdenken. ... Warum nicht? So wie ich das sehe, ist er derzeit das einzig positive in deinem Leben. ... Für die nächste Woche vielleicht noch, und dann? ... Red mit ihm, was anderes wird dir nicht übrig bleiben. Bei deinen Gefühlen für ihn bist du dir ja weningstens schon mal sicher. ... Aber was ist mit ihm? ... Na ja, wenn er dich nicht weningstens ein wenig leiden könnte, würde er sich doch nicht mit dir heute Abend alleine verabreden, oder? ... Vielleicht nerven ihn aber auch nur die anderen. ... Dann hätte er das anders gesagt, findest du nicht? Und denk an gestern Abend, beim Video schauen, wie er und Yugi sich angegiftet haben wegen dir. Der war eifersüchtig, Seto hätte mit Sicherheit gerne getauscht. ... Und da bist du dir sicher? ... Ja, natürlich. Obwohl, bestätigen lassen würde ich es mir ja schon noch mal. ... Sprich ich soll mit ihm reden. ... Schlaues Bürschchen. ... Tja, muss ich nur noch irgendwie zur Schule kommen, oder besser erst mal nach Hause, wenn ich das noch so nennen darf. ... Solange dein Ex-Daddy dich da wohnen lässt, aber du solltest zusehen von dort weg zukommen. Oder eine andere Lösung zufinden, denn so kann es nicht weiter gehen. So schlimm war es noch nie, der hat dir bestimmt ein paar Knochen gebrochen. ... Laber nicht, das sind nur blaue Flecken, mehr nicht, und die werden mich nicht umbringen. Aber du hast Recht, jetzt hat sich eh alles geändert, und nur damit der Alte das Kindergeld für seinen Suff weiter einheimsen kann, werde ich mich nicht weiter quälen lassen. Außerdem muss ich meine Mutter zur Rede stellen. Ich habe gehört, man kann in betreuten Wohnungen so ne Art WG leben, wenn man Probleme zu Hause hat, aber nicht ins Heim will und weiter in die selbe Schule gehen möchte. Ich sollte so schnell wie möglich, am besten Heute nach der Schule zum Jugendamt gehen und mich erkundigen. Meinen Namen brauch ich ja vorerst nicht zu nennen, und da ich in dem Sinne nur noch eine Mutter habe, kann ich die auch mal freundlichst zur Kasse bitten, weil von ihm würde ich unter den Umständen keine müde Mark sehen. ... Stimmt leider, der ist nicht dazu verpflichtet dich finanziell zu unterstützen. ... Vielleicht sollte ich mir mehr ein Beispiel an Seto nehmen, der hat das auch alles geschafft sogar mit kleinem Bruder. Der hatte es auch nie leicht, dafür bewundere ich ihn immer mehr. ... Dafür liebst du ihn, weil er so stark ist und sich nie unterkriegen lässt. ... Auch, vielleicht sollte ich mal mit ihm reden. Obwohl, ich will ihn damit nicht unnötig belasten. Ich warte erst mal ab was die vom Jugendamt sagen. ... Du hast noch eine Woche, in der Seto alles machen muss was du willst. ... Das weiß ich. ... Und du hast noch zwei Sachen bei ihm gut, erinnerst du dich? ... Jaaaa, worauf willst du hinaus? ... Nun ja, willst du weiter im Park auf einer Bank schlafen, oder Gefahrlaufen auf dem Weg in dein Zimmer auf dem Flur dem Schlägertyp zu begegnen? ... Du willst doch nicht etwa, dass ich mich bei Seto einniste? ... Na ja, so auch wieder nicht, aber wenn da nachher nichts bei raus kommt, beim Jugendamt. Ich meine ja nur, du musst vielleicht doch ein wenig egoistisch und dreist sein, oder willst du so die nächste Zeit überhaupt kein Auge zumachen? Du bist ja jetzt schon völlig ausgepowert. ... Ich will Seto nicht zu sehr auf die Nerven gehen, der hat auch so schon viel zu tun. Aber fragen kann man ja, aber nur wenn beim Jugendamt nichts raus kommt, okay? ... Einverstanden. Und nun? ... Nun tun wir das, was wir immer tun, wenn wir hier sind und nachgedacht haben. ... Schön.\\

Die Lieder über den braunen Augen hoben sich leicht und Joey konnte wieder sehen. Mit geschlossenen Augen, angewinkelten Beinen, um die er seine Arme geschlungen hatte, saß er mal wieder im Park auf der Bank vor dem See. Wieder sah er sich das Schauspiel an, als die ersten rötlichen Sonnenstrahlen auf die schwarze Wasseroberfläche trafen. Was in der Nacht wie tiefschwarzes Pech ausgesehen hatte, verwandelte sich nun in glühende Lava. Die dunklen Schatten um ihn herum entpuppten sich als Bäume, Sträucher, Büsche, Gräser. Die Stille wurde durch das muntere Zwitschern unterschiedlichster Vögel verdrängt und mit jedem Funken Licht, kehrte die Wärme in Joeys durchkühlten Körper zurück. Aber dieses Mal war alles anders. Er hatte beschlossen ein neues Leben zu beginnen, es nun endlich selber in die Hand zu nehmen und sich nicht mehr auf sein Glück zu verlassen. Aus dem naiven Jungen war in dieser Nacht ein junger Mann geworden, der sein Leben nicht mehr für überflüssig und ersetzbar hielt.
 

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Hier möchte ich mich wie immer bei allen bedanken die so fleisig waren und ein Kommi unter das letzte Kapitel gesetzt haben. Und als Dankeschön hatte ich mir das hier für euch vorgestellt.
 

Joey lauschte noch einen Moment Seto gleichmäßigem Atem, bis er sich trauten ihn vorsichtig an zusprechen. "Seto?" "Was?" Ohne den Blick von der Wand zu nehmen riss Joey ihn aus den Gedanken und ließ ihn mit sanfter Stimme nachfragen. "Bist du mir böse?"

"Weshalb?" Joey zuckte mit den Schultern und öffnete einwenig seine Augen. "Weil du mich hier her bringen musstest, vielleicht?" "Nein, deswegen bin ich nicht sauer." "Aber wütend bist du?" "Ja." "Auf mich?"
 

Hoffe es hat die gewünschte Wirkung!

Gruß Carja

Wahrheit

Seto saß gerade auf der Rückbank seiner Limousine und wurde zur Schule gefahren. Heute Nacht hatte er zwar nicht von Joey geträumt, was er sehr bedauerte, doch freute er sich zu sehr auf den heutigen Abend. Er hatte richtig gute Laune, was ihm selber schon fast unheimlich vorkam. Er sah aus den verdunkelten Scheiben raus in die die Gegend.

Dafür, dass sie ab morgen Herbstferien hatten, war es immer noch bedeutend warm und die Sonne schien abends länger, als es zu dieser Jahreszeit üblich war. Für so etwas hatte Seto eigentlich nicht viel übrig, zuviel zu tun. Die Firma, sein Bruder und Schule. Das war einfach zu viel auf Dauer, dass wusste er selbst, doch bisher hatte er niemanden in der Zeit, wo er mal hätte Ferien machen wollen, für seine Firma gefunden, dem er auch nur ein wenig hätte vertrauen können. Es war seine Natur allem und jedem zu misstrauen und dann war es schwer eine Vertretung für sich ein zu stellen.

Dabei hatte er durchaus Lust, mal wieder in ein Cafe zu gehen, nur um ein paar Stunden zu entspannen, einen Kaffe zu trinken und ein Buch zu lesen. Das wäre doch das mindeste, oder? Na ja, genau genommen hatte er ja in der letzten Woche verdammt viel frei gehabt, wenn er an die Treffen mit Joey dachte.

Ja sein Hündchen brachte ihn ganz aus dem Konzept. Erst musste er ihn bei so einer dummen Wette schlagen, dann sein Privatleben auf den Kopfstellen und zu guter letzte sein Herz stählen. Er wunderte sich, wie er all die Zeit immer nur mit hatte Joey streiten können? Dabei war er doch viel zu sensibel, um sich mit einem Eisklotz wie ihm an zu legen.

// Eisklotz. Bin ich das überhaupt noch? ... Ja bist du. ... Nur bei Mokuba und Joey nicht mehr. ... Ich frag mich wie er das geschafft hat. ... Hmm, mal ne Frage, was ist, wenn Joey dich nur gut leiden kann? ... Nur gut leiden?\\

Bei dem Gedanken verspürte Seto das Gefühl von Angst, etwas was er schon lange nicht mehr empfunden hatte. Er hatte so viel durch gestanden, den Tod seiner Eltern, das Weisenhaus, Gozaburo. Oh ja, er. Er war der Alptraum schlecht weg gewesen, er, der ihm mehr genommen hatte, als alle anderen. Er, der ihm wie kein anderer Schmerzen zugefügt hatte, nur um sich an dem Leid seines Stiefsohnes auf zu geilen. Missbraucht? Nicht in sexueller Hinsicht, wobei Seto damals oft gedacht hatte, sein Stiefvater würde es eines Tages versuchen. Nein es waren andere Sachen, die Schläge, die verachtenden Worte, die Demütigungen. Der Psychoterror, den er Tag ein Tag aus erdulden musste und sein Herz hatte so kalt und hart werden lassen. Damit Mokuba nicht unter Gozaburo leiden musste, hatte er einen Deal mit ihm abgeschlossen. Er würde auch die Aufgaben für seinen kleinen Bruder übernehmen, doppelt und dreifach so viel lernen, dafür würde er ihn in Ruhe lassen. Ja, er hatte Mokuba vor ihrem Vormund schützen können, aber er war daran fast zerbrochen.

//Bin ich das nicht sogar? Ich meine, wann hatte ich denn schon mal eine richtige und ernsthafte Beziehung? Egal ob zu Mann oder Frau? ... Ich sag es dir. Noch nie. Du suchst sie dir aus, dann benutzt du sie und dann drohst du ihnen, wenn sie damit zur Presse gehen sollten würdest du ihre Existenzen auslöschen. ... Ja, so hab ich das immer gemacht. Hab nur meine Triebe befriedigt und nun? Ich will Joey nicht mehr wehtun. ... Hätte ich dir auch geraten, das Hündchen gehört mit Samthandschuhen angefasst. ... Aber wenn er nicht dasselbe fühlt wie ich, was dann? ... <...> ... Hallo seit wann redest du nicht mehr? ... Muss ich immer reden? ... Sonst bist du auch nicht so. ... Ich würde sagen warte einfach ab, sag es ihm, wenn der passende Zeitpunkt gekommen ist. Mehr kannst du eh nicht tun. ... Hast du wohl ausnahmsweise mal recht.\\
 

Die Limousine hielt und Seto stieg mit seinem silbernen Aktenkoffer in der linken Hand aus. Kurz blieb er stehen und sah auf das Schulgebäude, den Schulhof, mit seinen vereinzelten Bäumen um die Bänke gestellt waren. Den Sportplatz, der sich noch viel weiter hinter dem Schulgebäude weiter erstreckte, die wenigen Schüler die schon da waren und auf den Begin des Unterrichts warteten. Nichts neues, das sah er jeden Morgen also ging er zum Gebäude rüber, durch die Eingangstür. Hier traf er wieder auf einige nicht nennenswerte Schüler und Lehrer. Ein Tag, wie er jeden Morgen begann, nichts Neues. Also die Treppen hoch zum Klassenzimmer, durch die Tür und ab in die letzte Sitzreihe.

"Häää?"

//Was ist das denn für ein Wort? Wenn man das überhaupt ein Wort nennen kann, was ich bezweifle. Also nächstes Mal erwarte ich so was wie: Was macht er denn schon hier?\\

Gute Frage! Kurz in seinen Bewegungen stoppend, um das eben Erspähte zu verarbeiten ging er nun weiter auf seinen Platz zu. Sein Blick immer auf den Tisch neben seinem gerichtet, an dem ein junger Mann in blauer Schuluniform saß. Die Arme vor der Brust gekreuzt, an die Rückenlehne seines Stuhls gelehnt, aufrecht sitzend jedoch mit gesenktem Kopf wirkte diese Haltung eher steif als locker. Irgendwie schien die Person leicht abwesend zu sein, denn vor ihm stehend schien die ihn, Seto Kaiba nicht bemerkt zuhaben. Also musste er nachhelfen in dem er die Person einfach mal begrüßte, so wie man das tat, wenn man sich an einem Tag zum, ersten Mal trifft, oder? "Morgen, Joey."

Eigentlich sollte er sich freuen schließlich saß seine Liebe schon so früh wie nie hier im Klassenzimmer, kam also mal nicht zu spät und konnte auch noch ein paar Sätze vorm Unterrichtbeginn mit ihm wechseln.

Eigentlich hätte er sich freuen sollen, doch der Schreck saß tief und wenn er jetzt etwas fühlte, dann war es Unfassbarkeit, Schmerzen oder Wut vielleicht auch alles zusammen, aber keine Freude.
 

Joey machte nicht gerade einen glücklichen Eindruck an diesem Morgen, nein ganz im Gegenteil. Er sah verdammt beschissen aus um ehrlich zu sein. "Morgen." Kam es leise von dem kleinen zurück, der nach dem er das Geicht gehoben hatte erst realisiert hatte, dass und wer da vor ihm stand. Joeys Stimme klang müde, schwach nicht so hell und fröhlich wie sonst.

Doch seine Augen waren es, die Seto so beunruhigten, gestern hatten sie so schön gestrahlt so warm und golden geglitzert. Und nun? Nun wirkten sie stumpf und leer, sie erinnerten ihn nicht mehr an treue Hundeaugen, nein sie waren kalt, schwarz, leblos. Das linke verziert von einem dunkelblauen violetten Hautton der eher hässlich als schmückend dort platziert war. Überhaupt wies Joey verdammt viel Kratzer und Schrammen im Gesicht auf, auch an seinem Hals waren so viel blau Blutergüsse, die gewiss nicht von einer leidenschaftlichen Prügelei stammten. "Was ist passiert?" Seto würgte diese Worte heraus, denn sein Mund und sein Hals wollten es ihm einfach noch nicht wieder gestatten zu sprechen, doch wollte er eine Antwort. Er wollte wissen was passiert war und wer dafür verantwortlich war, dass sein Joey, sein immer fröhlich, aufgewecktes Hündchen nun so aussah und ihn mit solch einem Blick quälte.

"Frag lieber nicht." Joeys Kopf sackte wieder nach unten, er war aber auch zu schwer, um ihn weiter so weit nach oben zu recken. Er war müde und ausgelaugt.

//Kein Wunder, wann hast du denn auch das letzte Mal richtig geschlafen? ... Ist lange her. Viel zulange, so kann es doch nicht mehr weiter gehen. ... Ich weiß, aber das ist jetzt nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass Seto sich setzt und mich noch etwas ausruhen lässt. Er nicht weiter nachfragt und es dabei belässt.\\

Hätte Joey zu mindestens so gerne gehabt, aber Seto tat ihm nicht den Gefallen. "Wer?" In seiner Stimme lag so viel Wut und so viel Zorn, sie war gedämpft und doch klar verständlich. Kalt und schneidend leicht vibrierend und sehr gefährlich.

//Sag irgendwas, sonst lässt der dich nie in Ruhe. Außerdem wäre eine Ausrede durchaus angebracht, die anderen werden dich nämlich auch fragen. Sag einfach zum Teil die Wahrheit, du wurdest verprügelt. ... Ja und von wem mal wieder? Ich will einfach nicht mehr, ich bin nur noch müde.\\

"Hab ein paar Nachbarjungs mit meiner Anwesenheit genervt. Das ist alles." Joey ging es so unendlich dreckig, so mies hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt, dass er auch zu einer schlechten Lüge bereit war. "DAS soll alles sein?" Seto konnte sich kaum noch halten, so wütend war er. Nicht Joeys Art alles runter zu spielen ärgerte ihn. Nein die Tatsache, dass sein geliebtes Hündchen zu müde und erschöpft zu sein schien, um sich Gedanken um seinen eigentlichen Zustand zu machen, machte Seto innerlich fast fertig. Er hätte am liebsten seine Wut lauthals raus geschrieen, dem Druck Platz gemacht und seine Beherrschung vergessen, wenn er nicht den Entschluss gefasst hätte, Joey erst mal zu helfen. "Komm, das soll die im Krankenzimmer sich mal ansehen." Damit zog Seto Joey am Arm hoch, was er vielleicht lieber hätte lassen sollen, denn Joey zog scharf die Luft ein. Das war dann wohl zu schnell gewesen, doch über sich selber konnte sich Seto auch später noch ärgern. "Tut mir Leid, geht's?" "Ja, geht schon. Bin nur zu schnell aufgestanden. Wie schon gesagt, das ist alles."

//Das ist alles? Das nimmt der dir nicht ab, Seto hat dich längst durchschaut. ... Alles nur das nicht. Ich will doch nicht, dass er sich Sorgen macht oder sonstiges. ... Du willst es nur selber nicht wahr haben, das ist es doch. ... Ist nicht wahr. ... Ist es wohl, du hast Angst sie könnten dich in ein Heim stecken, wenn du jemandem sagst, was dein Vater mit dir macht. ... Ich geh nicht in ein Heim! ... Du wirst immer wieder und wieder von ihm geschlagen und keiner weiß es. Alle denken, du seist der Raufbold der Schule, weil du ständig mit neuen Blessuren hier antanzt. So kann es doch nicht weiter gehen, daran gehst du noch zugrunde.\\
 

Seto glaubte vorne und hinten nicht was Joey sagte, und selbst wenn, von irgendwelchen Schlägern hätte Joey nie so ein gefühlsmäßiges Down davon getragen. Nein, das waren nicht nur körperliche Schmerzen, sondern was viel schlimmer war und was Seto so hilflos machte war der Schmerz in Joeys Seele. In seinen Augen hatte er es sehen können, sie waren so kalt, stumpf und leer. Das waren nicht die Augen seines blonden aufgeweckten Hündchens ganz und gar nicht und sie passten auch nicht zu ihm. Sie machten ihn zu jemand anderem einem Fremden und den kannte Seto nicht, den liebte er nicht. Er hatte sich in ein warmes, schokoladiges Braun verliebt nicht in ein kaltes Grau ähnliches.

Er wollte so schnell wie möglich mit Joey zum Krankenzimmer, doch kamen sie nur langsam voran. Der Grund? Joey humpelte, er konnte sein rechtes Bein einfach nicht richtig belasten, nicht richtig auftreten. Da wollte ihm Seto halt helfen, in dem er stützend seinen Arm um den kleineren legte und seine Hand auf seiner Hüfte platzierte. Die zweite dumme Idee von ihm an diesem Tag. Die Gestalt in seinem Arm musste nach Luft schnappen und kippte leicht zur Seite, wurde jedoch von dem größerem gehalten. Das Gesicht schmerz verzogen, hielt Joey sich die Rippen, als ihm schwarz vor Augen wurde.

//Verdammt, ich kann nicht atmen. Wieso muss jetzt alles so dunkel um mich werden? Warum tut es so weh? Was hab ich denn getan, dass ich so leiden muss? Warum bin ich eigentlich noch hier?\\

"Joey?" Setos besorgte Stimme holte Joey wieder zurück in die Realität, was auch nicht besser war, denn hier warteten anscheinend nur noch mehr Schmerzen auf ihn. Müde sah er in das Gesicht in dem blaue Augen sanft und doch irgendwie verunsichert ihn musterten.

//Er soll nicht so schauen. Er soll sich doch keine Sorgen um mich machen. Das bin ich es doch nicht wehrt, Seto hat viel mehr Probleme wie ich. Ihm ging es doch noch viel schlechter wie mir, wenn es stimmt was alle sagen. Ich hatte doch vorgehabt für ihn da zu sein und nun? Nun kann ich mich kaum auf den Beinen halten, klasse Wheeler! Ist ja mal wieder typisch für dich du Weichei, wegen ein paar Ohrfeigen hier so ein Theater zu machen. ... Ohrfeigen? Seit wann kann man mit einem dreckigen Schuh einem eine Ohrfeige verpassen? Sieh es ein Joseph du bist der Sündenbock für deinen Alten, der dich bis ins Mark hasst und seine deprimierende Gefühlswelt an dir auslebt.\\

"Komm, die Ärztin soll sich das ansehen." Vorsichtig führte Seto ihn weiter runter ins Erdgeschoss, wo das Krankenzimmer war. Nach einer Weile, die beiden wie eine halbe Ewigkeit vorkam, waren sie da und Setos kleiner Blondschopf konnte sich auf der Krankenliege zurücklehnen. Die Ärztin hatte den beiden so gut es ging geholfen nun forderte sie Joey auf sich Jacke und T-Shirt aus zu ziehen. Was dieser ja nun gar nicht wollte und sich versuchte raus zu reden. "So schlimm ist es auch nicht, ich ..." "Hör auf so nen Müll zu reden!" Seto war richtig laut geworden, dass nicht nur Joey sondern auch die Ärztin zusammen zuckte und beide ihn erschrocken ansahen. Zaghaft schüttelte der junge Patient den Kopf und seine Lippen versuchten ein stummes "Bitte." Zu formen. Und auch wenn Seto es verstand er brauchte jetzt Gewissheit. "Zieh es aus!" Zischte er nur noch einmal.

Joey ging es verdammt mies und er wollte sehen was man mit ihm gemacht hatte, dass seine Augen so traurig schauten, auch wenn er nun bedrückt den Kopf hängen ließ. Joey hatte darauf hin einfach keine Wahl, er wollte sich einfach nicht mehr wehren nicht mehr so tun als ob. Das Einzige, was er nicht wollte war, dass Seto ihn so sah und im Nachhinein er wieder alleine da stand. Ja er hatte Angst, dass sein geliebter Drache ihn dann nicht mehr sehen wollte.

//Klasse, und nun? ... Hast ja eh keine andere Wahl, Seto lässt sich nicht raus schmeißen. ... Ich will das aber nicht, warum muss ich immer tun was andere wollen? Warum interessiert niemanden was ich will? ... Weil du nie sagst, was du wirklich willst. Immer nur das freundlich, sorgenlose Lächeln im Gesicht, wer würde da ahnen wie es in Wirklichkeit um dich steht?\\

Langsam streifte er die blaue Jacke von seinen Schultern und ließ sie einfach runter, hinter sich auf die Liege gleiten. Dann das T-Shirt, wobei er dann doch einige Schwierigkeiten hatte, da seine Schulter mehr abbekommen hatte als er sich selber eingestehen wollte. Die Ärztin wollte schon helfen als Seto schon den Stoff in seine Hände nahm und vorsichtig ihn über Joeys Kopf zog, um es dann neben die Jacke auf die Liege fallen zu lassen.
 

"Wir brauchen einen Arzt, aber zügig wenn ich bitten dürfte." "Sicher doch Mr. Kaiba. Es ist schon jemand auf dem Weg, den zuständigen Arzt zu holen. Darf ich?" Die kleine, stämmige, alte Krankenschwester schien hier die Oberschwester zu sein. Als Seto mit Joey im Arm auf der Station auftauchte, hatte sie die beiden sofort gesehen und ohne zu zögern eine weitere Krankenschwester los geschickt. Nun legte sie behutsam einen Arm um Joeys Hüfte und stützte ihn so, dass Seto ihn eigentlich hätte los lassen können. Aber so einfach war der gar nicht von Joey zu trennen und so brachten die zwei den sichtlich geschwächten Patienten in eins der Untersuchungszimmer. Wieder fand Joey sich auf einer Liege wieder und schloss in der Hoffnung auf ein wenig Ruhe die Augen. Nur das Gefühl einer sich neben ihn setzenden Person ließ ihn wieder aufschauen. Seto hatte sich dicht neben ihn gesetzt, so dass er sich an dessen Körper anlehnen konnte, was Joey auch gleich tat und wieder die Augen schloss. Beschützend legte sich ein Arm um ihn und Seto stützte sein Kinn auf Joeys Kopf ab, der auf seiner Schulter ruhte. Abwesend sah er auf einen imaginären Punk an der Wand und versuchte zu verdauen, was er vor einer halben Stunde gesehen hatte. Es tat weh, so furchtbar weh Joey so zu sehen und diesem war es mehr als unangenehm gewesen, verständlich. Aber hätte er sich davon abwenden sollen? Seinen geliebten, süßen Joey alleine lassen sollen?

Schon als er ihn ins Krankenzimmer in der Schule gebracht hatte, hatte er gespürt, dass da mehr war. Viel mehr, nur hatte der kleine seit er das T-Shirt ausgezogen hatte kein Wort mehr gesprochen und Seto genau so wenig. Er würde mit ihm reden, sicher aber nicht jetzt. Jetzt war es wichtiger Joeys Verletzungen ordentlich versorgen zu lassen, denn in der Schule konnten sie nicht viel machen.

"Joey, du hast bestimmt mehrere an- wenn nicht durch gebrochene Rippen. Deine Schulter weißt eine erhebliche Prellung auf und ... Du musst damit ins Krankenhaus, die sollen dich von oben bis unten röntgen und deine Schrammen ordentlich auswaschen. Wir haben nicht die Mittel hier, um dich in diesem Zustand ordnungsgemäß versorgen zu können. Also bitte geh zu einem Arzt, ich werde dem Direktor bescheid sagen, dass du mindestens Heute nicht am Unterricht teilnehmen kannst. Ich hoffe es geht dir nach den Ferien wieder besser und ich wünsch dir alles Gute." Das hatte ihre Schulärztin gesagt, sie war genauso geschockt wie er als sie Joeys Oberkörper gesehen hatte. Und sie hatte Recht, Joey brauchte mehr als nur ein Pflaster aus dem Arzneischrank. Wer wusste schon wie der Rest seines Körper aussah, humpeln tat er ja auch ganz schön. Das konnte doch nicht von einer Prügelei alleine stammen, schon gar nicht die ganzen unterschiedlich farbigen Blutergüsse. Wenn man es sarkastisch betrachtete, glich Joeys Körper einem bunten Kunstgemälde aus der Hippieszene. Nur dass dies keinen Hang zur Fröhlichkeit hatte, kein Sonnenschein, kein Lachen. Und wieder kam in Seto diese Wut hoch, auf den oder die, die dafür verantwortlich waren. Auf Joey, der nie was gesagt hatte immer nur still schweigend den Fröhlichen gemimt hatte. Auf sich, weil er so blind gewesen war. Er besaß doch Menschenkentniss, nie hatte einer seiner Geschäftspartner ihm was vormachen können, hatte sie alle durch schaut, hinter ihre Lügen und Heucheleien sehen können.

//Aber warum zum Teufel ist es mir hier nicht gelungen? Warum hab ich ihn nicht so gesehen wie er wirklich ist? ... Du musst mit ihm reden, vielleicht erhältst du dann auch Antworten auf diese Fragen. ... So nett heute? ... Also wenn mich das kalt lassen würde? Du weißt ja ich weiß was du fühlst und weißt du auch wieso? Weil ich du bin und ich kann nur fühlen, weil auch du empfindest. Ist das so schwer zu begreifen? ... Es geht ihm gar nicht gut. ... Würde es dir auch nicht, wenn man dich so zu gerichtet hätte. ... Ich hasse ihn. ... Den, der das getan hat?! ... JA! Und egal wer, er wird auf die eine oder andere Art dafür büßen. ... Das wird Joey nicht gefallen, so wie ich den kenne. ... Ich weiß, aber an jemanden muss ich meine Wut ja auslassen. Und warum dann nicht gleich an dem Schuldigen? ... Weißt du was? Hier ist Teamarbeit gefragt. Wir beziehungsweise Du, werden das alles wieder ins Lot bringen.\\
 

//Was nun? ... Wie was nun? Seto will bestimmt eine Erklärung. ... Und was bitte soll ich ihm sagen? ... Na die Wahrheit, was denn sonst. Willst du ihn anlügen? ... Nein, auf keinen Fall. Das hat er nicht verdient nachdem er mich hier so lieb umsorgt. ... Gefällt dir das? ... Was? Ich versteh nicht. ... Das Gefühl. ... Der Schmerz? Die Angst? ... Nein, das Gefühl der Geborgenheit. Das Vertrauen! ...Die Wärme. Seto ist ganz warm und er riecht so gut. Irgendwie mag ich das. Ist das schlimm? ... Wieso sollte es? ... Weil er und ich nun mal nicht die besten Freunde sind? Weil unsere Treffen auf ner dummen Wette basieren. ... Meinst du er tut nur so, weil er dir nichts schuldig sein will? ... Ich weiß es nicht. ... Also für einen Seto Kaiba benimmt der sich aber sehr freundlich oder? Er hätte dich auch einfach hier absetzten können, oder dich gar glatt ignorieren. Wie jemand dem alles gleichgültig sein sollte, kümmert es sich aber sehr intensiv um dich. ... Auch wieder war, aber vielleicht kommt mir das auch nur so vor weil noch nie jemand so zu mir war. ... Bitte? Seto Kaiba kümmert sich gerade führsorglich um dich. Heute Morgen im Park hast du noch anders gedacht. ... Weil ich mir auch nicht ausgemalt habe Stunden später in nem Krankenhaus zu sein und schon gar nicht von ihm persönlich hergebracht. ... Aber du wolltest mit ihm reden, also warum dann nicht jetzt anfangen? ... Ich trau mich nicht. ... Mach schon, Seto wird dich bestimmt nicht fressen. ... Das nicht aber, vielleicht ... Vorschlag, frag ihn ob er es wissen will, oder ob du es ihm erzählen darfst. Frag ihn wie es weiter geht. ... Hmm. ... Los, mach schon.\\
 

Joey lauschte noch einen Moment Setos gleichmäßigem Atem, bis er sich traute, ihn vorsichtig an zu sprechen. "Seto?" "Was?" Ohne den Blick von der Wand zu nehmen riss Joey ihn aus den Gedanken und ließ ihn mit sanfter Stimme nachfragen. "Bist du mir böse?"

"Weshalb?" Joey zuckte mit den Schultern und öffnete ein wenig seine Augen. "Weil du mich hier her bringen musstest, vielleicht?" "Nein, deswegen bin ich nicht sauer." "Aber wütend bist du?" "Ja." "Auf mich?" "Nicht wirklich, eher auf den, der dir das angetan hat." "Aber auf mich bist du auch wütend!?" "Ein wenig, oder sagen wir mal ich versteh dich nicht." "In wie fern?" "Willst du jetzt wirklich drüber sprechen? Du bist müde und der Arzt sollte auch gleich kommen. Vor allem, wenn er hier weiter arbeiten will." Darüber könnte Seto sich wirklich schon längst aufregen, wo zum Teufel blieb der nur? "Also, nicht jetzt unbedingt, aber vielleicht später. Wenn du denn überhaupt möchtest?" "Wenn du mir erzählen möchtest was passiert ist, ja. Wir haben ja eh genügend Zeit in den kommenden Wochen."

Wenn Seto hier ein Stein vom Herzen fiel, müsste er jetzt um einen ganzen Betonberg leichter sein. Die Erleichterung darüber, dass sein Hündchen anscheinend dazu bereit war ihm alles zu erzählen, ließ das bedrückende Gefühl verklingen. "Wenn ich dich bitten würde, könntest du mir dann auch helfen?" "Sicher, aber jetzt lass dich erst mal richtig verarzten." Ein flüchtiger, sanfter Kuss auf Joeys Stirn, um dessen Sorgen ein wenig zu zerstreuen und ein starker, fester Blick hatten die erhoffte Wirkung. Die braunen Augen schlossen sich wieder, der gestammte Körper entspannte sich um einiges und er legte einen Arm vorsichtig um die Hüfte Setos um sich noch näher an ihn zu lehnen.

Lange mussten sie zum Glück nicht mehr auf den Arzt warten, der sich unter dem wütenden Blick des ihm sehr wohl bekannten Firmenleiters mit einer dringenden Notoperation entschuldigte, aus der er nicht kommen konnte. Er untersuchte Joey, ließ jedoch von der Krankenschwester das Röntgen durchführen, dafür kam eine weitere Schwester mit einem Rollstuhl herein. Erst wollte Joey sich nicht da rein setzen, musste sich jedoch dann geschlagen geben, als er von zwei Damen und zwei Herren kommentarlos hinein gesetzt wurde. Wobei Seto sich einen Blick aller Warum-musst-du-denen-auch-noch-helfen-Verräter! einfing. "Selber Schuld, hattest die Wahl dich freiwillig zu setzen." "Mr. Kaiba, sie können hier warten, in den Röntgenraum können sie sowieso nicht mit rein kommen." Mit einem dämonischem brummen nahm Seto seine Trennung von Joey hin.

Die Schwestern, die halfen, Joey aus den Klamotten zu kommen, waren entsetzt in welchem Zustand sich dieser befand. Vorsichtig wurde er auf den Tisch gelegt, der sich kalt und hart unter dem zerbrechlich wirkenden Körper anfühlen musste.

Kurz bekam Joey erklärt welche Körperteile alle geröntgt werden sollten, er nur ruhig liegen musste und so gut es eben ging versuchen sollte sich zu entspannen. Kein Problem, nachdem kurzen Gespräch mit Seto hätte es ihm nicht besser gehen können. Bis auf die Kälte war es gar nicht mal schlimm und die Bilder waren dank der sich beeilenden Damen recht schnell geschossen.
 

Der Arzt betrachtete sich die Röntgenaufnahmen und mit jedem weiterem Blick wurde sein Gesichtsausdruck bedrückter. Joey saß immer noch in dem Rollstuhl, direkt hinter ihm saß Seto auf der Liege und beide beobachteten den Arzt und warteten auf eine Erklärung.

"Mr. Wheeler, ich weiß ehrlich nicht wo ich anfangen soll." Wand er sich an seinen Patienten. "Ihre Willensstärke ist bewundernswert, aber ihr Leichtsinn ist dagegen umso größer. Mir ist es ein Rätsel wie sie mit solchen Verletzungen trostlos durch die Gegend laufen konnten. Ich hab mindestens fünf Brüche gefunden, die älter als drei Wochen sind. Zu ihrem Glück handelt es sich dabei um glatte, das heißt sie wachsen ohne weitere Probleme wieder zusammen. Aber sie müssen doch Schmerzen gehabt haben, wie haben sie das nur alles wegstecken können?"

Beschämt sah Joey auf den mit PVC ausgelegten Boden, wie bitte sollte er denn erklären was ihn geritten hatte, den Mund zu halten. Zumal er es dem Arzt schon mal gar nicht sagen wollte, woher die ganzen alten Verletzungen kamen, soll der doch denken was er will, war ja seine Sache.

"Na ja, lassen sie uns mal anfangen zu richten was man richten kann. Beginnen wir damit ihre Schulter wieder ein zu kurbeln, sie ist zwar noch nicht komplett raus, aber so können wir es auch nicht lassen."

Ärzte sind Sadisten, einfach nur Schmerz verpassende Süchtlinge, die sich an den Qualen anderer freuen, mit der Ausrede nur helfen zu wollen. Denn das, was dieser so genannte Gott in weiß gerade tat, war mehr als schmerzhaft. Tja und hier zeigte sich die wahre Willensstärke eines Joey Wheelers, nicht ein Ton kam bei der Behandlung über seine Lippen. Er ließ sich einrenken, desinfizieren, einbandagieren und verpflastern. Gips blieb ihm erspart, da die alten Brüche auch so gut heilten und die einzigsten neuen seine zwei Rippen waren und auch hier hatte er Glück, dass es glatte Brüche waren.

"Mr. Wheeler, sie brauchen viel, viel Ruhe. Damit meine ich Bettruhe, liegen so lange wie möglich und so viel wie möglich. Gehen sie bitte in einer Woche zu ihrem Hausarzt, der soll die weiteren Behandlungen übernehmen, er wird auch entscheiden, wann sie wieder tun und machen können, was sie wollen. Nur bitte vermeiden sie es, sich in nächster Zeit weitere Blessuren einzufangen." "Ich werde es versuchen. Danke Doc." Eine Packung Schmerztabletten bekam Joey noch in die Hand gedrückt und durfte dann gehen. Seto stützte ihn den gesamten Weg zurück zur Limousine, was aber noch schöner war, er durfte Joey die ganze Fahrt über im Arm halten. Der die Situation schamlos ausnutzte um sich selber auch an ihn kuscheln zu können und ein wenig zu dösen, war der Tag doch schon recht anstrengend verlaufen.

"Müde?" fragte Seto, dem es nicht entgangen war wie Joey langsam immer weiter ins Land der Träume abdriftete. "Ja, ich hab auch schon lange nicht mehr geschlafen." "Ich glaub es ist besser, wenn ich dich nach Hause bringe und wir verschieben das ganze..." "Nein." Joey war ganz panisch geworden bei dem Gedanken Seto könnte ihn nach Hause bringen. "Was ist los? Der Arzt meinte du gehörst ins Bett." "Schon, aber du musst mich nicht nach Hause fahren deswegen. Also es reicht, wenn du mich am Supermarkt bei..." "Sag mal was soll das denn?"

Seto schob Joey etwas von sich weg, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können, und was er sah, gefiel im ganz und gar nicht. Angst, und Hilflosigkeit, Schmerzen, Verletzungen.

"Ich möchte einfach nicht, dass du das siehst." Kam es kleinlaut von Joey wieder, der sich am liebsten in Luft auf gelöst hätte. Er wollte Seto einfach den Anblick seiner Welt, in der er nun mal hauste, ersparen. "Ich wollte dir eigentlich vorher alles erzählen und hatte gehofft, dass dir das reichen würde." "Was reichen würde? Worauf willst du hinaus?" "Ich will einfach nicht nach Hause und schon gar nicht, wenn du dabei bist." "Wie, passt dir meine Gesellschaft auf einmal nicht?" Ziemlich angefressen schauten blaue Augen auf den Mann neben sich, der zwar deutlich, dennoch müde den Kopf schüttelte. "Blödsinn, nur wenn dich ... ich meine, was ich sagen will ist, ... ich könnte Ärger bekommen, wenn uns wer sieht. Und das ist nicht gegen dich, nur will ich einfach nicht in Schwierigkeiten kommen zurzeit. Dafür bin ich einfach zu müde." Das stimmt, alles an Joey sah fix und alle aus, seine Haltung, seine Art zu Reden, sein Verhalten seine Blicke. "Wo wir beim Thema wären, wer war das Joey." "Das ist ne längere Geschichte, die ich dir in Ruhe erzählen wollte. Schon alleine, weil ich mir überlegen muss, was ich jetzt tun soll." "Willst du erst mal mit zu mir?" "Ich will dir nicht weiter zur Last fallen." "Tust du nicht. Wir fahren jetzt zur Kaiba Corp. Und während ich arbeite ruhst du dich aus. Dann sehn wir weiter, okay. So musst du nicht nach Hause und ich kann weiter auf dich aufpassen." Sachte zog Seto ihn wieder an sich ran. "Du willst auf mich aufpassen?" Der sich auch gleich wieder an den warmen schützenden Körper kuschelte, dankbar für jede Minute, die er sicher und geborgen bei ihm sein durfte. "Mehr als das, mein Hündchen."
 

Vorschau? Wollt ihr die etwa haben? Okay ich geb sie euch, als Dankeschön für die vielen Kommis.
 

//Sag es ihm! Sag es ihm! ... Ich kann nicht. ... Tu es oder ich mach es! ... Wenn du dich das traust, kannst du dich als entlassen betrachten. ... Du bist echt schwer von Begriff, als wenn du mich je loswerden könntest. Und jetzt Schluss mit der Diskussion, frag ihn. ... Können wir das verschieben? ... Nein! ... Bist du bestechlich? ... So wie deine Geschäftspartner? Nein! Ich gebe nur Ruhe wenn man meine Triebe befriedigt, was du nur schaffst wenn du machst was ich dir sage. Also frag! \\

Gleichzeitig sprachen sich die beiden mit Namen an und wurden prompt rot um die Nasen, Seto ließ Joey dann aber den Vortritt. "Was ... also, was ich wissen möchte ist. Magst du mich, vielleicht? Weningstens ein Bisschen?"
 

So wir lesen uns dann nächste Woche.

Gruß Carja

Hier bei dir

"So ist es gut, schlaf ein wenig mein Hündchen." Flüsterte der hochgewachsene Junge mit den dunkelblauen Augen der schlafenden Gestalt zu. Diese lag auf der Couch und hatte die Augen geschlossen, sein Atem ging ruhig was irgendwie eine besänftigende Wirkung auf seinen Betrachter hatte. Durch die großen Panoramafenster schienen nur noch vereinzelt gelb - orangene Sonnenstrahlen, der Himmel war von schweren dunklen Gewitterwolken weit gehend bedeckt, nur an einigen Stellen konnte das Licht noch durch brechen. Wie seidige goldene Schleier die zur Erde fielen hoben sie sich von den dunklen Wolken ab auch wenn sie bald verschwinden würden, denn das heran ziehende Gewitter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Luft roch jetzt schon frisch und nach Regen, von Weitem konnte man schon grollende Donner hören.

Noch einen kurzen Blick auf Joey geworfen, dann ging Seto zu seinem Schreibtisch herüber, hinter den er sich in seinen ledernen Bürosessel setzte. Sie waren hierher in seine Firma gefahren, in sein Büro gegangen und er hatte Joey sich gleich auf die Couch legen lassen. Nur Jacke und Schuhe hatte er ausziehen müssen, dann eine weiche, kuschelige Decke bekommen zum Zudecken und nur wenige Augenblicke später war er eingeschlafen. Seto hatte noch eine Weile vor ihm gestanden und dem leichten auf und ab Bewegungen des Brustkorbes beim Atmen zugeschaut. Zu seiner Linken ein großer Flachbildfernseher an der Wand, an dem Mokuba immer Fernsehen guckte oder mit seinen Spielekonsolen zockte. Zu seiner Rechten eine weitere Couch, nur stand sie mit dem Rücken zum Schreibtisch, Joey hätte er von dort aus nicht sehen können, so hatte er sein Gesicht immer im Blickfeld. Hinter ihm stand noch ein gläserner Couchtisch, auf dem zwei Gläser und eine Flasche Wasser standen. Ansonsten waren an der rechten Wand neben dem Schreibtisch noch ein großes Regal mit Akten und Büchern. Auf dem rotbraunen Tisch stand ein Flachbildschirm, eine Funktastatur so wie eine Funkmaus, ein Terminkalender und ein Bürobutler. Akten mit Verträgen, Versuchs- und Testberichten und der Gleichen lagen fein säuberlich sortiert aufgereiht an der einen Seite des Tisches und machten Seto auf die Arbeit aufmerksam, die er noch zu erledigen hatte. Gerne hätte er seinem Hündchen noch ein wenig Gesellschaft geleistet, doch brauchte dieser zum Ersten Ruhe und zweitens hatte er zu arbeiten. Wenn Joey aufwachen würde und was brauchte, wäre er sofort zur Stelle. Nach einem sicherstellendem weiteren Blick Richtung Couch, ob auch alles in Ordnung sei, machte Seto sich an die Arbeit. Die Wochenberichte der Entwicklungslabors mussten dringend durchgesehen werden, dann die drei Verträge mit den neuen Lieferanten sollte er noch mal prüfen, bevor seine Anwälte die Feinheiten herausarbeiteten. Ein Auge konnte er auch mal auf die Bilanzen des letzten Monats werfen, sicher war sicher. So verging für Seto der Vormittag mit einem Berg von Arbeit und Joey schlief den Schlaf nach, der ihm schon seit Wochen fehlte.
 

Es war kurz nach Mittag, als die Tür des Büros mit einem mächtigen Satz aufgerissen wurde. Seto hob den Blick und konnte einen schwarzen Haarschopf erst in seine Richtung stürmen sehen, realisierte den Harken, den der kleine aber schlug nicht schnell genug und so stand Mokuba vor Joey und rüttelte ihn wach. "Hallloooo Joey, du pennst ja. Wach auf, du bist auf der Couch eingeschlafen." "Mokuba!" Okay, jetzt war er nicht besser wie sein kleiner Bruder, denn leise hatte er diesen nicht gerufen und freundlich schon mal gar nicht.

Angesprochener drehte den Kopf verwundert zu dem jungen Mann, der sich auf ihn und Joey zu bewegte. Irgendwie fand Mokuba den Gesichtsausdruck komisch den Seto aufgesetzt hatte, den hatte er noch nie bei seinem großen Bruder gesehen. Er wusste einfach nicht wie und wo er ihn einsortieren musste. Zumal sein Blick die ganze Zeit auf den langsam wach werdenden Joey ruhte. Und wie nicht andres zu erwarten machte dieser auch die Augen auf und sah in das ihm zugewandte Gesicht eines hyperaktiven Miniteenagers, der sich zu freuen schien für Heute einen Beschäftigung gefunden zu haben. "Hallo Joey, was machst du hier?" So viel Fröhlichkeit wie der kleine Junge vor ihm versprühte ließ selbst einen verschlafenen Joey Wheeler lächeln und er zwinkerte ihn einmal zu. "Ich war nur müde und dein Bruder hat mir erlaubt hier ein wenig zu schlafen." "Wie kommt das denn?" Verwundert sah der kleine zu Seto hoch, der mittlerweile neben ihm stand und immer noch auf Joey runter sah. Was Mokuba dann komplett aus dem Konzept brachte waren die nächsten Handlungen und Sätze, die von dem Mann neben ihm kamen. "Wie geht es dir, viel geschlafen hast du ja noch nicht." "Besser. Danke, dass du dich so um mich kümmerst."

//Lächelt Seto etwa? ... Weiß nicht, schau noch mal genau hin. ... <guck> Ja er lächelt, und zwar zu Joey. Und der lächelt zurück. Joey bedankt sich sogar. ... Haben wir was verpasst? ... Scheint so, aber weißt du was, ist mir egal. Seto scheint endlich wen gefunden zu haben, den er mag. ... Wie mag? Dein Bruder und wen mögen? ... Ja, ist das nicht großartig? .... Hmm, sind die jetzt, Freunde, Kumpels, oder ein Paar? ... Gute Frage, aber das will ich jetzt lieber nicht fragen, Seto reißt mir nachher nur den Kopf ab. ... Also das übliche? ... Ja, spionieren <g>\\

Joey richtete sich auf, um sich wieder hin zusetzten, so vor den Kaiba Brüdern auf der Couch zu liegen empfand er dann doch etwas unangenehm. Was seinem Gastgeber jedoch gar nicht zu schmecken schien. "Du solltest noch liegen bleiben. Ich muss jetzt eh zu nem Geschäftsmeeting, solange solltest du schlafen." "Ach und was mach ich dann so lange?"

Entrüstete, schmollte Mokuba seinen Bruder an, der ihm für den Kommentar am liebsten ne Kopfnuss verpasst hätte. "Joey soll sich ausruhen und nicht dir als Zeitvertreib dienen. Such dir was anderes zum Spielen."

//Na aber hallo, was soll das denn werden? ... Hmm, wir müssen wirklich was verpasst haben, dein Bruder will nicht das wir mit seinem Eigentum spielen. Oder hab ich das falsch verstanden? ... Ist mir auch so gerade vorgekommen, als wenn er mir verbieten würde mit seinem Auto auf dem Hof herum zu fahren. ... Da fällt mir was ein, wie nannte dein Bruder diesen Joey immer, wenn er meint es würde kleiner hören? ... Hündchen. ... Dann wissen wir es ja nun, der hat sich ein Haustier zugelegt. ... Und wir dürfen es nicht mal streicheln! ... Du würdest den da streicheln wollen? ... Wieso nicht, Seto hat damit ja auch recht, das Joey wie ein Hund aussieht. ... Hat der etwas Fell auf Rücken und Brust? Ne Rute und Hundeohren, die mir bisher noch nicht aufgefallen sind? ... Nein, Joey schaut einfach wie ein Hund. ... Hmm, jetzt wo du es sagt. Bist ganz schon helle für so nen kleinen Fratz. ... Nimm das zurück, du bis ja auch nicht älter. ... Und gescheit ist der Bursche auch noch, ich bin begeistert. <g> ... Hast du eigentlich ein an der Waffel? Was redest du da? ... Noch nicht mitbekommen ich bin dein Inneres Stimmchen, etwas was jeder Mensch hat. Bei dem ein oder anderem ist es mehr oder weniger stark ausgeprägt, und ich bin noch in der Entwicklungsphase und beschäftige mich damit Blödsinn zu bauen. ... Toll, damit bringst du mich aber immer wieder in Schwierigkeiten. ... Ist das mein Problem? <g> ... Jetzt will ich aber auch mal mit dem Hündchen spielen! Das heißt, Seto mit seinen eigenen Wörtern schlagen und auf kleiner lieber Bruder tun. <g>\\

"Ich will aber mit Joey was unternehmen, wenn du schon nicht da bist, dann kann ich doch wenigstens mit deinem Freund was machen." Man beachte wie Wortwahl des kleinen Kaibas, also wenn das mal kein Abhörverfahren war, musste die Maus nur noch in die Falle latschen.

"Er ist aber nicht fit genug um mit dir mit zuhalten." Seto merkte dies nicht mal, wie raffiniert sein kleiner Bruder ihn um den Finger wickelte. "Sei nicht so egoistisch und teil dein Hündchen mit mir." "Ich denk ja gar nicht dran. Das ist mein ... <wunder> Hündchen. Ähm."

Das ging ja fix, so schnell hatte er Seto noch nie dazu bringen können ihm seine kleinen Geheimnisse zu offenbaren. Besagter wurde mit zunehmendem fortschreitender Zeit dunkler um die Nasenspitze. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich gerade mächtig ertappt, und das auch noch vor der Nase seines Gastes. Wie rettet man so eine Situation?

//ABHAUEN! WEGLAUFEN!\\

"Kompromiss, du darfst hier bei Joey bleiben, aber wenn er seine Ruhe möchte, lässt du ihn, verstanden? Ich muss jetzt zu dem Meeting mit Mr. Kurata, lass dir und Joey was zu essen bringen."

Danach war Seto schnell verschwunden, Joey hatte es nicht mal geschafft ihm auf Wiedersehen zu sagen, geschweige denn sich bei ihm zu verabschieden. Verwirrt schaute er an den Schreibtisch an dem der Andere zuvor seinen Aktenkoffer geholt hatte.
 

"Joeyyyy?" Mokuba stand gespannt vor seiner Freizeitbeschäftigung und musterte den blonden Mann neugierig. Was ihm dabei nicht entging waren die vielen Schrammen und blauen Flecken, die Verbände und Pflaster, die den Körper zierten. "Was möchtest du?" etwas mulmig wurde Joey schon bei der Musterung, auch wenn es sich hier um ein Kund handelte, so hatte er es hier immer noch mit einem Kaiba zu tun. Und was sagt uns das?

//Versuch erst gar nicht dich raus zureden, der durchschaut dich genau so gut, wie ein Röntgengerät. ... Lästig diese Eigenschaft, wenn man sie selber nicht beherrscht. ... Wie wahr. ... Na, dann stell ich mich mal lieber Setos kleinem Bruder, bevor er aus mir noch eine verstrahlte Schaufensterpuppe macht.\\

Mokuba zeigte mit dem rechten Zeigefinger auf einige Abschürfungen in Joeys Gesicht, er überlegte ob er die Frage stellen sollte, denn so ganz wohl war ihm dabei nicht, doch seine Neugierde war in diesem Fall übermächtig. "Was hast du gemacht?"

Mit geschlossenen Augen atmete Joey einmal tief ein und aus, versuchte in seinem Kopf die Wörter und Sätze zu ordnen, die von Nöten waren, eine Erklärung abzugeben ohne dabei zu viel zu verraten. "Ich rede da nicht gerne drüber Mokuba. ... Weißt du, man hat nicht immer Glück mit seiner Familie, so wie du. Du hast einen tollen Bruder, der dich lieb hat, der alles für dich tun würde. Ich kenne das, ich hab eine jüngere Schwester, die ich auch so sehr liebe, aber mit meinen Eltern hab ich da leider nicht so viel Glück. Ist etwas kompliziert alles, und ich hab das selber noch nicht so richtig weg gesteckt, ich weiß nur ich will was ändern und ich will Antworten zu einigen Fragen, die ich mir stelle." "Was sind das für Fragen?" "Zum Beispiel, Wer bin ich, wo komm ich her? Was ist mit meinen Eltern passiert, dass sie sich nicht mehr leiden konnten?" Mokuba legte den Kopf leicht schräg und schien angestrengt zu grübeln. "Und was ist mit Seto?" "Nun, wie meinst du das?" "Du meintest, du müsstest über vieles nachdenken, etwa auch über Seto?" Liebevoll formten sich Joeys Lippen zu einem Lächeln als er auf Mokubas Frage antwortete. "Nein, über deinen Bruder muss ich nicht mehr nachdenken. Das hab ich nämlich schon." Kurz fuhr er mit der Hand durch den schwarzen, wuscheligen Haarschopf und brachte die wilden Strähnen noch ein wenige mehr in Unordnung. "Ich weiß zwar nicht was das heißen soll, aber wenn es das ist, was ich denke, freu ich mich." "Wart es einfach ab Mokuba, ja." "Hast du Hunger?" Kurzer Blick auf Joeys Bauch und alle sollten Bescheid wissen, oder? Dieser grinste verlegen und kratzte sich am Hinterkopf als er anfing sich aus der Deck zu wurschteln und nach seinen Schuhen Ausschau hielt. "Sicher doch, hast du was anderes von mir erwartet?" "Nein eigentlich nicht, ich hol mal die Karte vom Pizzadienst, oder willst du lieber was Chinesisches?" "Hmm, lieber was vom Chinesen." "Hast du großen Hunger? Dann bestellen wir uns von beiden was."

"Sorry, so viel Geld hab ich nicht mit." "Seto würde Amok laufen, wenn ich dich selber zahlen ließe. Außerdem wirst du von dem Lieferanten nicht mal nen Schatten sehen, Seto bezahlt immer per Rechnung, weil wir ehe öfters bei denen bestellen. Der Portier unten nimmt das Essen samt Rechnung entgegen, das Essen wird zu uns gebracht und die Rechnung wandert gleich ins Finanzbüro. Noch Widersprüche?" "Na ja, so toll finde ich es nicht, so mit Setos Geld ..." "Das könnt ihr ja dann unter euch ausmachen, wie auch immer. <g>" Das anzügliche Grinsen, was der Kleine Joey zuwarf, ließ keinen Freiraum für Spekulationen über dessen eindeutigen Gedanken und die Gesichtsfarbe, insbesondere um Nase und Wangen, machte eine Wandlung ins rötliche bei dem auf der Couch sitzenden jungen Mann.
 

Reichlich gestresst und genervt, kurz um, mit sichtlich schlechter Laune, betrat Seto seine Firma einige Stunden später wieder. Ohne seine Angestellten eines würdigen Blickes zu achten ging er schnurstracks zum Aufzug, um das einzige an diesem Tag noch zu tun, was seine Stimmung heben konnte. Noch etwas Zeit mit Mokuba, vor dessen Abreise ins Feriencamp, verbringen. Um danach noch mehr Zeit mit Joey verbringen zu können. Das hieß, der Sekretärin Bescheid geben, dass er am Wochenende nicht zu erreichen sei, und bei der geringsten Störung Köpfe rollen würden, damit auch das blonde Blödchen es verstand. Oben in der Chefetage angekommen wurde das besagte Blödchen aufgeklärt, über das Wochenende ihres Chefs selbstverständlich, schließlich musste so ein Püppchen mit neunzig prozentiger Sicherheit nicht mehr über das Paarungsverhalten geschlechtsreifer Großstädter unterrichtet werden. Garantiert nicht, was die Praxis zumindest anging.

In seinem Büro hatte er eigentlich erwartet auf zwei gewisse Personen zu treffen, leider wurden seine Erwartungen rege enttäuscht, dieser Raum war menschenleer. Also wieder zu der Tippse zurück und die über den Verbleib seines kleinen Bruder und dessen Freizeitbeschäftigung, oder besser seines Hündchens befragen. "Die haben es sich, nach dem das Essen eingetroffen war, in das hinterste Zimmer in den Privaträumen gemütlich gemacht."

Was soviel hieß, Mokuba zeigte Joey seine Sammlung an Computer und Konsolenspielen, mit gratis Vorführung und Schnupperkursen. An seinem Büro links vorbei kam er zu den Privaträumen, die er für sich und Mokuba hatte einrichten lassen. Nicht selten kam es vor, dass er nachts in der Firma blieb, abends lange am Computer sitzend und morgens früh eine Besprechung, da lohnte sich der Weg zum Kaiba Anwesen nicht. Da hatte er für sich ein Bad und ein Schlafzimmer eingerichtet, bald folgten ein Schlafzimmer für Mokuba, sowie ein Wohnzimmer und eine kleine Küche. Eigentlich hätten sie gleich hier wohnen können, wäre ja praktisch gewesen, doch sprachen mehrere Dinge dagegen, unter anderem, dass er viel Zeit und Arbeit in ihre Villa gesteckt hatte und der Gedanke Tag und Nacht an seinem Arbeitsplatz zu sein doch etwas frustrierendes hatte. Das letzte Zimmer geradeaus durch den Flur war das Wohn- und Spielzimmer, weil sein kleiner Bruder hier alle seine Spielsachen untergebracht hatte, unbeachtet der Absichten von Seto, der diesen Raum gerne zu einer Art Ruheplatz für sich gemacht hätte. Tja, aus der Traum, von stillen und ruhigen Momenten, dafür war ja eh nie Zeit, also überließ er dem Kleinem lieber gleich die Vormacht über dieses Zimmer.

Seto öffnete die Tür und betrat den gemütlich eingerichteten Raum, mit seinem weichen cremefarbenem Teppich, der dunkelroten Sofagarnitur, den mit Holz verkleideten Wänden und dem Überfluss an technischem Schnickschnack, den ein Teenager haben musste. Wie nicht anders zu erwarten, saßen Joey und Mokuba vor dem großen Fernseher und schlugen sich ihre Zeit mit dem Fingermuskeltraining an Controllern für eine Spielekonsole platt. Mokuba war der Erste, der den Neuankömmling bemerkte und auf seine stürmische Art begrüßte. "Setoooooooooo, wurde ja auch Zeit, dass du wieder kommst." Mit einem hörbarem <wumps> landete er in den Armen des Anderen, der ihn liebevoll einmal drückte und auf die Begrüßung konterte. "Ich weiß, aber das war ein sehr wichtiger Termin. Aber ich hatte dir ja versprochen dabei zu sein wenn du in die Ferien fährst." "Na, wäre ja auch noch schöner wenn du nicht da gewesen wärst." "Kann ich mir vorstellen, und was habt ihr zwei gemacht?" Mit Mokuba an seiner Seite ging Seto weiter in den Raum hinein, geradewegs auf seinen Gast zu, der immer noch auf einem großen, roten Kissen auf dem Boden saß. Zur Antwort hob dieser einmal die Hand, in der er immer noch den Controller festhielt, und lächelte dabei unschuldig. "Wie geht es dir?" "Besser, danke." Mokuba schmiss sich wieder auf sein Kissen neben Joey und Seto tat es ihm gleich, schnappte sich von der Couch auf dem Weg zum Fernseher eins der Kissen und verfrachtete sich neben Joey, der nun zwischen den Kaiba Brüdern saß. "Joey ist grottenschlecht, ich hab bisher jedes Spiel gewonnen, egal ob Karate Mini Ninja, Race double Crash, oder Mario Spagetti Retter ich gewinne immer." "Du kennst die Spiele aber auch schon in und auswendig, ich nicht." "Na und? Trotzdem könntest du es mir schwieriger machen." Joey wollte sich gerade aufplustern und zum Gegenangriff übergehen, als sich Seto einschaltete. "Du willst es schwieriger haben? Gut werden wir dir machen." "Wie jetzt, zwei gegen ein? Das ist unfair?" "Du willst doch jetzt nicht etwas wie ein kleines Kind herumnörgeln oder?" Ha, da sage mal einer Seto Kaiba wisse nicht wie man mit kleinen Kinder umgeht, vor allem wenn sie Mokuba Kaiba hießen, waren sie ja so berechnend manches Mal. "Okay, aber wehe ihr heult nachher weil ich euch fertig gemacht habe." "Wir doch nicht."

Während Mokuba das Spiel wechselte hatten Seto sich wieder Joeys Aufmerksamkeit geangelt. "Hat er dich wenigstens ein wenig Ausruhen lassen?" "Nein, wir sind gleich hier her, nur essen durfte ich noch in Ruhe." "Hoffe du hast genug gehabt." "Ja, sicher. Mokuba hat für ne halte Infanterie bestellt. Aber wegen dem Bezahlen wollte ich noch mal mit dir ..."

"Ist schon okay. Hauptsache dir geht's gut, wir fahren nachher zu mir nach Hause, dort können wir dann reden. Ja?" "Okay, aber wenn ich schon nicht zahlen brauch, lass mir den Spaß mich anders zu bedanken." "Ach und wie?" herausfordernd schoss eine von Setos Augenbrauen in die Höhe und seine blauen Augen fixierten den Kleineren neben sich, der frech Grinste und nur meinte: "Können wir ja später aushandeln, jetzt müssen wa deinen Bruder nieder machen." Was sich als schwierig raus stellte, selbst Seto und Joey im Team hatten kaum eine Chance gegen das kleine konsolensüchtige Krümelmonster, das sich neben bei unentwegt Schokoplätzchen rein haute.
 

"Ich wünsch dir viel Spaß, und meld dich wenn ihr angekommen seid." "Werd ich haben. Und du nutz die Zeit auch ein wenig." Vielsagend zwinkerte Mokuba seinem großen Bruder noch mal zu, bevor der Waagen in dem er saß sich in Bewegung setzte und er mit seinem Kumpel von dessen Eltern in ein Feriencamp gefahren wurde.

Für Seto standen also nun zwei Wochen ohne Mokuba an, zwei Ferien Wochen in denen er einiges zu tun hatte. Was sich zur Abwechslung nicht komplett auf seine Firma mal bezog, sondern eher auf das, was Mokuba angedeutet hatte. Bevor er abgeholt worden war, hatten sie noch ein kurzes Gespräch unter vier Augen führen können. Was damit endete, dass Mokuba von ihm verlangte alles zu tun um Joey zu helfen und selber dabei mal ehrlich zu sich selber zu sein. Gut und schön, den Anfang würde er gleich tun, wenn er mit Joey ins Haus zurückgekehrt war und es sich mit ihm dort ein wenig gemütlich gemacht hatte. "Lass uns rein gehen, dann können wir endlich reden." Joey hatte noch dem Wagen hinterher geschaut in dem Mokuba saß und ging nun neben Seto ins Haus zurück. Drinnen bekam Joey den unbändigen Drang endlich was in Erfahrung zubringen. "Sag mal, um was für ein neues Spielzeug handelt es sich da eigentlich? Das was du mir heute Abend zeigen wolltest?"

"Eigentlich wollte ich ja mit dir reden." "Deswegen frag ich ja. Ich will dir ja auch alles erzählen, nur wenn ich nicht bald erfahre was das ist, platz ich vor Neugierde." "Na, das wollen wir mal vermeiden. Vorschlag, wir gehen hoch ins Wohnzimmer, holen uns was zu trinken. Dann reden wir erst mal, was mit dir los ist und was wir machen werden. In der Zeit kannst du dich ja noch etwas erholen und auf der Couch liegen. Danach sehen wa, wie es dir geht und wenn du meinst fit genug zu sein, zeig ich es dir, ansonsten wirst du wohl noch einige Tage warten müssen." "Der Anfang war gut, nur über den Schluss müssen wir noch mal verhandeln." "Du glaubst, ich verhandle?" "Du glaubst, ich gebe kampflos auf?" Beide mussten darüber schmunzeln, wie vertraut man doch über die kurze Zeit geworden war, oder kannte man sich einfach schon vorher so gut und wollte es nur nie wahr haben?
 

Im Wohnzimmer.

Auf der Couch saß ein mächtig angespannter Seto Kaiba der, seine eine Hand zur Faust geballt, seinen Kopf an eben dieser anlehnt hatte, da er den Arm auf der Rückenlehne abstützte. Auf seinem Schoß lag Joeys Kopf, dessen Gesicht zu ihm gedreht war und so dessen warmen Atem durch das Hemd ging und den Andern spüren ließ. Wenn er sich in diesem Moment selber analysieren wollte, er würde kläglich versagen, so viele Gedanken und Gefühle überrannten ihn gerade, doch waren seine Augen wie zu blauem Eis erstarrt.

"Erzähl bitte weiter Joey." "Da gibt es nicht mehr viel zu erzählen, ich müsste meine Ma fragen. Doch sobald ich die mal anrufe und sie meine Stimme hört, legt sie wieder auf. Ein Grund warum ich meine kleine Schwester so selten sprechen kann, unsere Mutter verhindert das regelrecht." "Möchtest du denn wissen wer dein Leiblicher Vater ist?" "Natürlich." "Er hat dich nicht haben wollen." "Das hat mein Stiefvater behauptet, ich würde gerne alle Meinungen dazu hören, die meiner Mutter und die von meinem wirklichen Vater. Nur dafür müsste ich erst mal wissen wer er ist." "Tja, dann sollten wir deine Mutter aufsuchen und sie zur Rede stellen, oder was meinst du?" Joey sah hoch in Setos Gesicht, das mal wieder gefühllos und kalt wirkte, nur der schnelle Herzschlag verriet ihm, wie aufgebracht sein Gastgeber war. "Wir? Heißt das du willst mir wirklich helfen? Und das hat auch nix mit unserer Wette zu tun?" Der andere begann prompt sanft zu lächeln und seine Augen schienen nicht mehr die kalten harten Eisklötze zu sein, wie vor wenigen Sekunden. "Ja, wir. Ja, ich will dir helfen. Nein, das mach ich nicht nur wegen der Wette." Erleichtert kuschelte sich Joey wieder näher an den Körper Setos und schloss kurz die Augen. Er atmete den Geruch des Größeren ein, nahm dessen Wärme in sich auf, spürte jede noch so kleine Bewegung beim Atmen und lauschte weiter dem Geräusch, dass das andere Herz mit jedem Schlag machte.

"Was war jetzt eigentlich mit ... du weißt schon wen ich meine." Missmutig verzog der jedoch wieder das Gesicht, an diese Person sich selbst erinnern zu müssen war ja schon fast wie Selbstmord. Leider hatte Joey nicht alles erzählt was an dem Abend noch alles passiert war. "Wir haben uns gestritten." "Das sagtest du bereits, warum habt ihr euch gestritten?"

"Wir sind da ein wenig verschiedener Meinung, weißt du. Ich hab das Gefühl nur als Lückenbüßer herhalten zu sollen, was ich aber aus zwei Gründen nicht will." "Und die wären?" "Zum einen, bin ich kein Lückenbüßer, Punkt! Aus! Ende! Und zweitens sollte man Menschen nie zu Gefühlen zwingen, schon gar nicht wenn diese bereits vergeben sind." "Was heißt für dich vergeben?" Unruhig sah Seto auf den Kleineren nieder, behutsam streichelte er mit der freien Hand über dessen Rücken, bangte und hoffte, was wäre wenn Joey nicht das selbe fühlte wie er? Lächelnd drehte Joey sich auf den Rücken, schnappte sich die Hand die bis dahin noch auf seinem Rücken auf und ab gewandert war und legte sie auf seine Brust.

"Weißt du noch, dass ich genau zweimal was bei dir gut habe? Wegen dem Pizzateig und der Sache in der Schule, wo ich dich nicht weiter löchern sollte?" Verwirrt schaute Seto in das ihm zugewandte Gesicht und fragte sich was dieser mit seiner Andeutung bezwecken möge.

//Gute Frage. Aber darf ich dich mal drauf hinweisen, dass diese ein passender Augenblick auch wäre, dem Hündchen mal deine Gefühle zu offenbaren? ... Halt bloß den Rand, wir reden hier über ein sehr ernst zunehmendes Thema. Da sind solche Erklärungen fehl am Platz! ... Hmm, ich dachte du hättest Joey die Frage gestellt um heraus zu finde, was er denn nun für dich empfindet. Also bitte, es ist ein ernstes Thema und nun sag es ihm. ... Ich denke gar nicht dran auf dich zu hören, du hast mir bisher nix als Schwierigkeiten eingebracht, weißt du das eigentlich? ... Du bringst dich nur selber in missliche Situationen, schließlich antwortest du dem Hündchen nicht auf seinen Fragen, nicht ich. ... Fragen?\\

"Seto?" "Ja, ... ja ich erinnere mich." "Schön das du wieder da bist, dachte schon ich müsste mich mit der Wand unterhalten." Frech grinsend zwinkerte Joey einmal nach oben, wofür er kräftig durch die Haare gewuschelt wurde. "Hey!" gespielt schmollend schob er die Hand aus seinen Haaren, machte sich jedoch nicht die Mühe seine wilde Mähne wieder in Form zu bringen. "Also ich will einen der zwei nun einlösen, besser gesagt einfordern."

Skeptisch zog Seto eine Augenbraue hoch und legte seine Hand, die er zum Wuscheln missbraucht hatte, wieder auf Joeys Bauch ab. "Nur wenn du willst natürlich." "Ich schulde dir was, da kann ich schlecht rumquengeln, oder?" "Na ja, ich weiß halt nicht, wie ..." Joey unterbrach sich um nachzudenken, kurz drauf blickte mit einem rötlichen Verlegenheitsschimmer wieder in die blauen Augen. "Ich hab letzte Nacht viel nachgedacht. Ich will nicht wieder zu meinem Stiefvater zurück und überhaupt will ich so einiges ändern. Lange genug hab ich mir das antun lassen, für nix und wieder nix. Ich werde mit meiner Mutter sprechen müssen, denn wie soll ich sonst herausfinden wer mein leiblicher Vater ist." "Das können wir ja alles nächste Woche in die Hand nehmen." "Das ist mir etwas peinlich, aber könnte ich am Wochenende hier bei dir bleiben? Nur bis Montag, dann geh ich zum Jugendamt und werd mit meiner ..." "SAG MAL SPINNST DU?" "Ich..." "Weißt du eigentlich was die mit dir machen, wenn du hereinspazierst und denen sagt was dein Vormund mit dir angestellt hat? Die stecken dich in ein betreutest Wohnheim, wahrscheinlich in einer anderen Stadt. Du müsstest auf eine andere Schule gehen, mit irgendwelchen schwer erziehbaren Typen, die ein Zimmer teilen, die wer weiß was mit dir anstellen könnten. Da ist nix mit Friede, Freude, Eierkuchen, da geht es verdammt hart zu. Und du bist weder körperlich noch seelisch in der Lage diesen Druck derzeit stand zuhalten." Joey war von Setos Gefühlsausbruch etwas sprachlos und sah ihn nur verwundert an, zu mehr war er einfach nicht mehr in der Lage. "Ich... Wir würden uns mit großer Sicherheit nicht mehr sehen können, Joey." Da begriff auch er es, die Leute vom Jugendamt müssten ihn ja da unterbringen wo gerade Platz war. Und das war mit größter Wahrscheinlichkeit in irgendeiner anderen Stadt, weit weg von all seinen Freunden und von Seto. "Aber eine andere Wahl hab ich nicht, ich kann nicht mehr in meine alte Wohnung. Ich will nie wieder von ihm geschlagen werden." Tränen sammelten sich in den braunen Augen, auch wenn Joey versuchte sie zurück zu halten, Seto hatte sie schon gesehen. Ehe der Blonde wusste was mit ihm geschah, wurde er etwas hochgezogen, an die warme Brust Setos gezogen, der seine Arme fest um den anderen Körper legte, und diesen so an sich drückte. "Tut mir Leid, so sollte das nicht klingen. Ich ... ich will nur nicht, dass sie dich mir wegnehmen." "Hast du wirklich angst wir würden uns nicht wiedersehen?" "Ja."

//Frag ihn. Frag ihn. ... Ob er mich mag? ... Nein, ob er dich liebt. Was denn sonst, Honey. ... Ich kann doch nicht einfach, so, so direkt nachfragen. ... Und wie so nicht? Na, wie schaut das denn aus? ... Weiß nicht, zeig es mir. ... <stutz>\\

//Sag es ihm! Sag es ihm! ... Ich kann nicht. ... Tu es oder ich mach es! ... Wenn du dich das traust, kannst du dich als entlassen betrachten. ... Du bist echt schwer von Begriff, als wenn du mich je loswerden könntest. Und jetzt Schluss mit der Diskussion, frag ihn. ... Können wir das verschieben? ... Nein! ... Bist du bestechlich? ... So wie deine Geschäftspartner? Nein! Ich gebe nur Ruhe, wenn man meine Triebe befriedigt, was du nur schaffst, wenn du machst was ich dir sage. Also frag! \\

Gleichzeitig sprachen sich die beiden mit Namen an und wurden prompt rot um die Nasen, Seto ließ Joey dann aber den Vortritt. "Was ... also, was ich wissen möchte ist. Magst du mich, vielleicht? Wenigstens ein bisschen?"
 


 

So ihr möchtet bestimmt noch was von mir, oder? Ich bin sogar doppelt net, weil ihr so lange auf dieses Kapi warten musstet. Damit ihr es wisst, meine Betaleserin hab ich entlassen, aber schon ne neue gefunden. Deshalb hier vielen lieben dank an yalnandra, die sich in Windeseile an diese Kapitel gesetzt hat, nur damit ihr es endlich lesen könnt. Vielen lieben dank!

So und nun die Vorschau, damit ihr es wisst, das Kapi hat eine ganz bestimmte Überschrifft und zwar

Das Spielzeug

damit dürfte dann auch dieses Geheimniss gelüftet werden!

Nun die Vorschau!

"Laut Wetteinsatz musst du zwei Wochen lang tun und machen was ich sage." "Ja und?" Fettes Grinsen und glitzernde Augen deren Glanz etwas provozierendes wieder gaben, konnte eine Person beunruhigender wirken als Joey in diesem Moment? "Ich will, dass du was tust, jetzt, hier und ohne Widerrede." "Und das wäre?" "Küss mich."

So bis nächste Woche, und dank Yalandra dieses mal pünktlich.
 

Gruß Carja

Das Spielzeug

Wartend blickten die braunen Augen hoch in die Blauen und versuchten in ihnen lesen zu können, vergebens. In Joey machte sich das unbändige Gefühl breit mit seiner Hand über Setos Wange zu fahren, um diesen aus seiner Trance zu holen, denn schien dieser momentan nicht recht bei der Sache zu sein, doch hielt ihn sein kleines Stimmchen absichtlich zurück.

//Lass ihm Zeit, den wichtigsten Schritt hast du schon getan. ... Worüber kann man denn so lange nachdenken? Hab ich die Frage in Latein gestellt? ... Du kannst Latein? Seit wann? So weit wie ich das mit bekommen habe, kannst du Wuffisch und Bellisch. ... Haha, sehr witzig! Das war doch immer Setos Part, willst du den jetzt übernehmen? ... Also, dann würde ich mich indirekt ja auch niedermachen. Ne, das nicht so mein Ding und schon gar nicht meine Absicht. ... Also halt den Rand. Das hier ist ehe viel zu wichtig als das ich mich jetzt von dir ablenken lassen sollte. ... Von was ablenken? ... Von Setos Antwort du Depp. ... Du beleidigst dich gerade selber. ... Ohh, er bewegt sich. ... Wer? ... SETO! ... Ohh. <lausch>\\

//Er hat dich gefragt. ... Er hat nicht nach liebe gefragt. ... Weil er sich das nie trauen würde, schließlich seid ihr zwei Ex - Erzfeinde. Also sei lieb zu ihm. ... Bin ich das nicht schon? ... Noch etwas mehr und ne Klapperschlange wird zum Kuscheltier. ... Sollte das ein Kompliment sein? ... Eher weniger, aber wie man es nimmt, nähh! Aber ehrlich leg dich doch mal mehr ins Zeug, da ist ein Stachelschwein zum Stinktier ja freundlicher. ... Na danke für den Vergleich. ... Bitte, aber würdest du nun mal endlich des Hündchens Frage beantworten. Und sei ehrlich!\\

Sanft, was eigentlich eher planlos zustande kam, kraulte Seto Joeys Nacken und Hinterkopf und musste über die Reaktion leicht schmunzeln, denn dieser schloss fast komplett die Augen und brummte seelenruhig vor sich hin. "Sollte ich mir merken oder? Vielleicht lass ich mich dann dazu überreden das öfters zu tun." Er grinste, wenn auch nicht fies oder überheblich, aber Joey veranlasste es die Wangen aufzublasen und entrüstet zu gucken. "Aber eigentlich, würde ich das schon gern öfters tun dürfen." In Joey machte sich Hoffnung breit auch wenn er immer noch nicht die gewünschte Antwort erhalten hatte, auf die er wartete. "Okay, ich möchte gerne hier und jetzt was einlösen! Seto Kaiba, im Tausch einer meiner beiden Guthaben möchte ich von dir wissen was du für mich empfindest." Dann halt auf die harte Tour, aus den Fingern wollte er sich die Antwort ja nicht saugen. "Du stellst mich da vor eine ganz schön große Frage, weißt du das?" "Ich weiß, aber würdest du das nicht auch wissen wollen?" "Schön das du es ansprichst, denn ja ich würde und möchte es gerne auch wissen."

"Was ich für dich fühle?" Ein Nicken als Bestätigung, Joey überlegte kurz. Entweder ganz oder gar nicht! "Einverstanden, du aber zuerst." "Schönheit vor Mundwerk oder wie?"

"Bähh!" prompt hatte der Kleinere dem über ihm die Zunge raus gestreckt. "Kennst du das, wenn deine Welt plötzlich Kopf steht? Dich alles nur noch um eines dreht. Dich Dinge interessieren, an die du zuvor noch nicht mal gedacht hattest. Die Gefühle in dir spürst, die dir bis dahin völlig fremd waren? Du dich ständig nur noch fragst warum, und dir dein inneres Stimmchen nur noch eine Antwort auf all diese Fragen geben tut? Es dich nicht mehr interessiert was mit dem Rest der Welt ist, solange du nur eine bestimmte Sache tun darfst? Wenn du dich plötzlich lebendig fühlst?" "Blind für den Rest der Welt, nur noch Augen für eine Person hast. Alles andere nebensächlich wird. Du dich einsam fühlst wenn du nicht bei dem Menschen bist bei dem du sein möchtest?" "Genau das. Das Beste an dieser beschissenen Wette war, dich besser kennen gelernt zu haben, Joey. Und um ehrlich zu sein, diese eine Woche hat mir mehr bedeutet als jeder einzelne Moment mit irgendeinem Partner den ich bisher hatte." "Wie viele hattest du?" Entsetzter Blick Seitens Joey, der sich mit seinem kurzen Kopfschütteln vorerst begnügen musste. "Das steht hier nicht zur Debatte." "Hast du Recht, wir waren bei deinen Gefühlen für mich." "Ich hab mich noch nie bei jemand wohler gefühlt. Mich noch nie nach jemand so sehr gesehnt wenn er nicht bei mir war und niemand hat mir in dieser Hinsicht je mehr bedeutet als du. Du hast mein Herz gestohlen und sollte ich je einen Wunsch frei haben, so wünsch ich mir, dass du es nie wieder hergibst. ... Ich liebe dich, Joey."
 

//Tief und langsam durchatmen, Honey, nicht hyperventilieren. Und bekomm deinen Herzschlag mal wieder unter Kontrolle, wir sind hier nicht beim Bungee jumping vom Eifelturm, du liegst bloß auf ner Couch, da sollte man keinen Puls von hundertsechzig haben, das Blut dürfte ruhig in Schlummergeschwindigkeit durch deine Adern kriechen. ... Erstens bei nem Puls von hundertsechzig wäre ich schon halb tot. Zweitens liege ich nicht auf irgendeiner, sondern auf Setos Couch, der Seto Kaiba, wenn ich dich mal dran erinnern darf. ... Der junge, gut aussehende Mann, der dir eben seine Liebe gestanden hat und den du nun wie weggetreten anstarrst? ... JA der! ... Bist du dir sicher, dass wir es mit demselben Menschen zu tun haben wie vor der Wette? Denn so etwas hätte ICH ihm nie zugetraut. ... Was? ... Ich liebe deine einsilbigen Dialoge mit mir. Na, das Liebesgeständnis, hättest du gedacht das Mr. Super - Schock - Frost - Mittel so was zustande bringt? ... War sehr ähm, ungewöhnlich. ... Ungewöhnlich? ... Mensch, halt den Sabbel ,ich will den Moment genießen? ... Wieso? ... Wer ist hier schwer von Kapee? Hallo, Seto Kaiba, der Grund meiner schlaflosen Nächte ... Du hast schlaflose Nächte? ... Ursache meiner vernebelten Geisteszustände ... Du bist immer ein klein wenig plem plem in der Birne. ... Corpus Delicti meiner Freizeitbeschäftigungen vergangener Woche. ... Du redest sooooo nen Müll, weißt du das? ... Du verdirbst mir den Augenblick. <grrrr> ... Hör auf zu knurren, vor allem in Gedanken und gegen mich gerichtet ist das sehr schlecht. Hunde jagen ja ihren eigenen Schwanz aber anknurren tun die sich nicht selber. ... Ich bin kein Hund! ... Dann benimm dich nicht wie einer. ...Ich liege hier und habe die beste Aussicht auf den Mann meiner Träume, schwebe auf Wolke sieben und du hast nichts Besseres zu tun, als mir das Leben schwer zumachen! Ich habe gerade eine Liebeserklärung von dem schönsten, geilsten und sexiest Man of the World bekommen und du sagst ich soll nicht knurren? ... Okay, okay, Frieden! Lass uns lieber überlegen was du antwortest. ... Na, was wohl. ... Sicher? ... Ja. ... Liebst du ihn denn? ... Warum denn jetzt die Frage? Hatten wir das nicht schon zu genüge? ... Du würdest mit ihm schlafen? Sex haben? ... <...> ... Hallo? Hat es dir die Sprache verschlagen? ... Also ähm, du hast mich da auf eine Idee gebracht. ... Hää? ... <grins>\\
 

//Was war das denn? ... Was, dass da eben? ... JA! Du hast Joey eine Liebeserklärung gemacht. ... Ja hab ich, und? ... Hat sich da wer eingenistet in uns? Bist du sicher, dass du, du bist und nicht wer anderes? Hat man dein Hirn ferngesteuert, dass du so nen Schmalz daher redest? ... Bitte? ... Seit wann redet der große übermächtige Seto Kaiba so ne Seifenoper Dialoge? ... Was hättest du denn an meiner Stelle geantwortet? ... Mach dich nackig und ich zeig es dir <grins> ... Na klasse, jetzt hab ich auch noch ein sexistisches Gewissen? ... Wer sagt, dass ich dein Gewissen bin? ... Bist du das etwa nicht? ... Das Gewissen, kann so wie ich in einer Art Stimme in deinem Kopf sich bemerkbar machen. Leider neige ich sehr schnell dazu Gefühle eifersüchtiger Art zu empfinden, und von daher hat dein Gewissen na ja, wie soll ich es sagen? Sendepause im Dauerzustand könnte man es bezeichnen. ... Du hast mein Gewissen abgestellt? ... Nicht ganz, es darf sich in Form von "komisches Gefühl in der Magengegend" bemerkbar machen, aber ich bin nun mal lieber Soloredner. ... Du bist egoistisch. ... Bitte, hätte es dich weiter gebracht bei jedem neuen Kunden, den du übers Ohr gehauen hast, ein nerviges, besserwisserisches Gewissen im Kopf zu haben? ... Hmm, ne eigentlich nicht. ... Siehst du, also fall vor mir auf die Füße und sei mir mal dankbar. ... Übertreib es nicht, sonst darfst du dich bald zu dem gewissen Gewissen gesellen. ... Bitte, hab erbarmen, das wäre ja Folter. Aber mal wieder zurück zum Thema, wie hast du das geschafft? ... Ich weiß nicht, ich hab ihm in die Augen gesehen und nur drauf los geredet. Das was gerade so aus meinem Bauch raus kam. Meinst du es hat Anklang gefunden bei ihm? ... Hmm, gute Frage, bisher hat er nicht mal geblinzelt geschweige denn einen Ton von sich gegeben. ... Ist das nun gut oder schlecht? ... Weiß nicht. Vielleicht wartet er ja noch auf was? ... Auf was denn noch? Ich hab ne ganze Kindergartenklasse mit der Rede füttern können. ... Nein, nein, was sind schon Wort? Lass Taten sprächen. Wie wäre es mit einem klitzekleinen Kuss? ... Einfach so jetzt? Das, also, ich muss doch abwarten was er jetzt sagt. ... Hündchen scheint seine Stimme nicht im Griff zu haben. Oder denkst du, dass sein Gehirn seine Aktivitäten nach deinen Sätzen für unbestimmte Zeit eingestellt hat? ... Vielleicht führt der mit seinem Stimmchen genau so bekloppte Unterhaltungen wie ich? Na freude, fragt sich wer von den beiden sich bescheuerter verhält. Bei uns wissen wa es ja. ... Wie? Du gibst es zu, dass du der Dummkopf in unserer Zweckgemeinschaft bist? ... Als Zweckgemeinschaft würde ich unsere Zwangsverbindung nicht bezeichnen, aber wen ich hier von uns beiden für dumm halte, muss ich nicht unbedingt noch erwähnen, oder? ... Ich hab dich auch lieb. ... Schön und gut, und was ist mit Joey? ... Gute Frage, so langsam könnte der auch mal sagen was Sache ist, findest du nicht? ... Definitiv!\\
 

Um Joeys Lippen begannen sich erst kleinen Falten zu kräuseln bis sich die zwei sinnlichen Linien zu einem reizvollen Grinsen formten. Was mit wachsender Skepsis von Seto wahrgenommen wurde, denn wer würde bei einem solchen Gesichtsausdruck aller Satanist schon in Glücksgefühlen schwelgen? "Weißt du, mir ist da gerade was eingefallen." Wieso konnte dieses Grinsen noch breiter und frecher werden als es schon war? Konnte Joey nicht einfach lächeln, oder ihm sagen, dass er ihn auch liebte, oder ihn gar küssen? "Was ist dir eingefallen?" Mit der kraulenden Bewegung in Joeys Nacken stoppend, wartete er auf eine Antwort. "Laut Wetteinsatz musst du zwei Wochen lang tun und machen was ich sage." "Ja und?" Fettes Grinsen und glitzernde Augen, deren Glanz etwas Provozierendes wiedergaben, konnte eine Person beunruhigender wirken als Joey in diesem Moment? "Ich will, dass du was tust, jetzt, hier und ohne Widerrede." "Und das wäre?" "Küss mich."
 

Stille brach über die zwei ein, draußen raschelte der Wind in den Blättern der Kastanienbäume, die reichlich im Garten der Kaiba Villa standen und im Herbst in einem warmen rot Ton überwechselten. Auf dem dunkelgrünen Gras gaben sie einen optisch reizvollen Kontrast, wenn sie zur Erde fielen. Ein schöner Anblick, den Seto jedes Jahr wieder auf der Couch, auf der er und Joey gerade saßen, mit einer Tasse Tee genoss. Er saß einfach mit etwas leiser Musik gemütlich zurück gelehnt und betrachtete durch die riesigen Panoramafenster wie die Sonne unterging, ihre Strahlen durch die Blätter noch rötlicher wurden und warm ins Wohnzimmer schienen.

Doch nun wagte er es nicht mal mehr zu blinzeln, zu groß war die Befürchtung es könnte sich um einen Traum oder eine Wahnvorstellung handeln. Erst sah er in Joeys braune Augen, die von Sekunde zu Sekunde wärmer und freundlicher wirkten, dann auf die einladenden fein geschwungenen Lippen. Was er nicht wissen konnte, war die Tatsache, dass genau dieser Mund nur darauf wartete von seinem eigenen berührt zu werden.

//Okay, das war die Einladung deines Lebens und du nimmst sie nicht an? Jetzt reicht es! ICH mach das jetzt, Mr. Firmenleiter!\\

Gesagt getan.

Setos Hand hob sich hoch, weg von dem geschundenem Bauch und wanderte beträchtlich langsam zu dem dazu gehörigem Gesicht weiter. Mit dem Zeigefinger strich er zärtlich über die feine Nase des Blonden, den Nasenrücken runter zur kleinen stupsigen Nasenspitze, an der sein Finder wie bei einer Sprungschanze leicht abhob und den Hautkontakt wieder unterbrach. Bei der Berührung atmete Joey tief ein und hielt so lange die Luft aus Spannung an, bis Seto seinen Finger wieder von ihm löste um dann gemächlich aus zu atmen. Dabei ließen seine wachen Augen den Älteren keinen Moment unbeobachtet, zu wichtig war dieser Augenblick um ihn blind zu erleben. Mit dem Daumen setzte Seto nun seitlich der Unterlippe an, genoss die Wärme, die er durch die Haut in seinen eigenen Körper überging, und zog hauchzart über die Wölbung der unteren Partie der Lippe. Von links nach rechts mit einem kuren innehaltenden Moment, bevor der über die Oberlippe wieder zurück wanderte, sacht die Form dabei nachging. Joey hätte bei dieser physisch und psychisch quälenden Art der Berührung fast laut geseufzt, elektrisierend spannte sich sein Körper bei dem prickelndem Gefühl an, das sich unter die Haut seiner Lippen bahnte. Seine Atmung wurde schwerer, wenn auch immer noch gleichmäßig, sein Blut floss schneller und nur noch blaue Augen schienen sich in seinem Blickfeld zu befinden.

Seto beugte sich weiter runter, legte seine Hand, die bis dato noch unter Joeys Nacken geruht hatte, unter seinen Kopf, wuschelte dabei durch die blonden Strähnen und zog ihn sachte einige Zentimeter zu sich hoch. Die andere Hand fuhr weiter runter zum Kinn, das er zwischen Daumen und Zeigefinger nahm, und so den Kopf des Anderen ein wenig dirigieren konnte. Langsam, fast in Zeitlupe, als würde die Zeit einen neuen schleichenden Rhythmus schlagen näherten sich ihre Gesichter. Immer tiefer beugte Seto sich zu seinem Hündchen, sah ihm durch leicht geschlossene Augen entgegen, beobachtete das Funkeln in den seinen, die ihn an einen ganz bestimmten Stein erinnerten. Gold braun, reflektierend, glänzend, warm und geheimnisvoll, so wie die Oberfläche eines Katzenauges waren zu diesem Zeitpunkt die Augen des Mannes auf seinem Schoß. Kurz kam ihm der Gedanke einen solchen Stein als Talisman bei sich zu trage, alleine nur um bei seiner Betrachtung immer an diesen wunderschönen Anblick den sein Liebster ihm bot, erinnert zu werden. So nah, dass sie den warmen Atem des andern auf ihrer Haut spüren konnten, breitete sich bei ihnen ein kribbeliges Gefühl aus, das sich im Bauch zu sammeln schien und eine Mischung aus Freude, Aufregung und Spannung in ihnen hoch kommen ließ.

Dann war es soweit, wie ein heißes Feuer legten sich ihre Lippen auf einander, verbrannten sie förmlich und nur der Wunsch nach mehr konnte Linderung schaffen. Die Zeit stand still in dem Wohnzimmer, Stille machte sich breit als wolle sie Zeuge dieser Tat sein. Kurz lösten sie sich wieder, sahen sich noch einmal tief in die Augen um sie dann zu schließen, nur aus dem einem Grund! Das Gefühl der zärtlichen Berührung intensiver auskosten zu können und die Erinnerung daran so tief wie möglich in ihre Herzen sperren.

Alles was noch war, waren zwei junge Männer, die sich gegenseitig im Arm hielten, die Augen geschlossen hatten und den schönsten Augenblick ihre bisherigen Lebens miteinander teilten. Sie zusammen fügte, zwei Teile zu einem Ganzen werden ließ, zusammen schweißte um Geborgenheit, Kraft, Halt und Liebe einander zu geben.
 

Als sie nach einer ihnen endlos langen Zeit den Kuss wieder beendeten, sich in die Augen sahen, beantwortete Joey die Frage, die dem Anderem mehr als nur auf der Seele lag.

"Ich lieb dich auch, mein Seto. Danke, dass du mich liebst." Kleine silbrig glitzernde Tränen hatten sich in seinen Augenwinkeln gesammelt. Bevor sie jedoch den Weg über seine erhitzten Wangen gleiten konnten, wurden sie schon sanft weg geküsst. "Du musst nicht weinen, mein Hündchen. ... Hey." Blinzelnd richtete er sich wieder etwas auf und blickte in das empört aufgeplusterte Gesicht unter sich. Schmunzelnd versuchte er sich aus der für ihn amüsanten Situation raus zureden ohne dabei wieder in die Seite gekniffen zu werden. "Was denn, du bist und bleibst nun mal mein süßes, kleines Hündchen. Außerdem was kann ich dafür, wenn deine Augen und dein Temperament mich an einen Familienhund erinnern?"

Immer noch eingeschnappt rappelte Joey sich auf und setze sich im Schneidersitz neben Seto, der gleich wieder seine Arme um ihn legte und an sich zog. "Du solltest dich noch ausruhen." "Mir geht's schon wieder ganz gut, macht die gute Pflege. Zeigst du mir endlich das SPIELZEUG?" Okay, auf alles war er vorbereitet gewesen, aber nicht darauf, dass er mit seiner Aussage sich ins eigene Verderben stürzen würde. Denn wenn er es jetzt geschafft hätte, nein zu sagen, ständen nun drei dicke, fette rote Kreuze in seinem Kalender. Aber wie das Leben eben so war, der Rotstift hatte immer noch für unbestimmte Zeit Ruhezustand, so einem lieben, bettelnden, treuherzigem Hundeblick konnte nicht mal ein Seto Kaiba etwas verwehren. "Ich zeig es dir, unter einer Bedingung, wir spielen nur eine Runde danach ruhst du dich wieder aus." "Sehen wa, kommt ganz auf das Spielzeug an und ob es mir Spaß macht." "Dann komm."
 

"Wau!" Das einzige was ihm über die Lippen kam, denn die Sprache hatte es ihm alle male verschlagen bei dem was da vor ihm mitten im Raum stand. Freude strahlend ging er auf den Tisch zu, sah sich seine blaue Oberfläche an, strich mit den Fingerspitzen über das Holz und sah auf das Dreieck, das sich aus fünfzehn unterschiedlich farbigen, durch nummerierten Kugeln zusammensetzte. Im mitten der Filz ähnlichen Oberfläche war in weißen Buchstaben die Initialen der Kaiba Corporationen aufgedruckt.

"Jorr, das Spielzeug mag ich." Mit übermäßig guter Laune drehte Joey sich zu Seto um, der sich hinter ihn gestellt und die Reaktionen seines Liebsten beobachtet hatte. "Dachte ich mir. Wie gesagt, der Tisch gehört eigentlich Mokuba, aber warum sollte er unbenutzt hier rum stehen, wenn dieser im Ferienlager ist?" Behutsam schlossen sich seine Arme um die Taille des Anderen und zogen diesen näher heran. "Eine Runde, mehr nicht." "Brauch ich auch nicht um dich zu schlagen." Breit zog sich das Grinsen über Joeys Gesicht, doch Seto konterte gleich. "Ach denkst du, du könntest deine Siegsserie fortsetzen? Da hab ich aber auch noch ein Wörtchen mit zu reden und da du mir letztes Mal so eine raffinierte Falle gestellt hast, wäre es nur gerecht, wenn wir wieder um einen Einsatz spielen würden." "Hm, denk ja nicht, dass du dich um die letzte Woche drücken könntest." "Nein, das schwebte mir da nicht vor. Eher etwas, was über einen kürzeren Zeitraum eingelöst werden kann. Zum Beispiel eine Nacht." Interessiert und neugierig lauschte Joey weiter Setos Worten. "Wenn ich gewinne, was ich mit Sicherheit tun werde, darf ich dich mit in mein Bett nehmen. Keine Sorge, ich werde nur so weit gehen wie du mich lässt. Versprochen." "Und wenn ich gewinne, dann ..."

Joey überlegte kurz, musste dann aber auf Grund seines genialen Einfalls schmunzeln, wenn Seto so viel Nähe von ihm verlangte, wer sagte, dass er das nicht auch tun dürfte. "Dann werde ich bestimmen, was wir in deinem Bett machen werden." Doch etwas überrumpelt von diesem Vorschlag und dem heißen, wenn auch flüchtigen, Kuss von Joey, zog er diesen noch etwas näher an sich, bevor er antwortete. "Okay, aber glaub ja nicht, dass ich dich nun noch schonen werde." "Hatte ich nicht erwartet."
 

Gut er hatte gewinnen wollen, er hatte es sich ganz fest vorgenommen und eigentlich hatte nichts dagegen gesprochen.

//Wenn du besser drüber nachgedacht hättest, wäre dir in den Sinn gekommen, dass unser Hündchen durchaus in der Lage sein kann, uns aus der Bahn zu werfen. ... JA, aber wer hätte von uns beiden schon gedacht, dass er so hinterhältig sein würde? ... Auch wieder wahr, aber etwas gutes hatte es doch. ... Die Aussicht!\\

Diesen Tag sollte Seto sich ankreuzen, mal wieder, denn er und sein Stimmchen waren sich mal einig, wenn das kein Grund zum Feiern war. Wo wir beim Thema wieder angekommen waren, denn eigentlich sollte er sich freuen, auch wenn er wieder gegen Joey verloren hatte, denn nun konnte er ihm einen seiner Lieblingsräume zeigen, sein Schlafzimmer. Prompt musste er wieder an die Ursache denken, weshalb er gespielt hatte als hätte er keine Ahnung wozu der Que und die Kugeln auf dem Billardtisch gut wären. Joey war zwar gut in Billard, doch machte es ihm ungeheuren Spaß Seto aus der Reserve zu locken.

Sein Können unter Beweis stellend machte es ihm nichts aus, die unmöglichsten Stellen aus zusuchen, um eine Kugel in eins der Löcher zu befördern. Warum Joey dies genauer betrachtete aus zwei Gründen tat? Damit er auf seine Art seinen Liebling schachmatt setzten konnte, denn immer wenn er dranne war, beugte er sich so weit seine Verletzungen es zuließen mit dem Oberkörper herunter über den Tisch. Dadurch, dass er dies immer vor Seto tat, sich also immer genau vor ihn hin stellte, hatte dieser den absolut perfekten Blick auf Joeys in Jeans gepackten wohl geformten Hintern. Was erhebliche Defizite im Leistungsbereich der Konzentration zur Folge hatte.

//Tja, aber was nun? ... Du solltest allmählich in die Hufe kommen. ... Das sagt du so einfach, was Joey da mal wieder verlangt ist ja schon fast peinlich. ... Ach was, zeig ihm was du zu bieten hast. ... Genau da liegt das Problem, wie zum Teufel soll ich das anstellen? ... Schwing die Hüfte, lass den Po etwas kreisen und setzt nen Schlafzimmerblick auf. ... Etwa so? ... Oh Gott, mach das ganz schnell weg, der Gesichtsausdruck war eher zum fürchten und nicht zum dahin schmelzen. Ein Polarbär hat nen heißeren Blick drauf als du. ... Haha, sehr witzig, mach es besser. ... Gerne, so in der Art wie bei dem Kuss? ... Dafür wirst du übrigens noch büßen. ... Wieso, wir haben doch was wir wollten oder. Schließlich liegt das Hündchen da auf deinem Bett. ... Mir wäre es lieber es wäre umgekehrt und ich würde ihm dabei zusehen. ... Mach ne schöne CD an, und denk an den Discobesuch vielleicht geht es dann einfacher. ... Ein akzeptabler Vorschlag.\\
 

//Hmm, ich glaub ich hab ihn mit meinem Wunsch überfordert. ... Ach was, der ist hart im nehmen. Außerdem viel zu stolz um aus dieser Situation nicht in irgendeiner Weise glänzend heraus zu kommen. ... Meinst du er macht es langsam oder eher auf die wilde Art. ... Gute Frage, kann mir gut vorstellen, dass er im Bett in beidem sehr gut ist. ... Denk ich auch, also ne Jungfrau ist er ja nicht mehr, wenn ich mich recht erinnere. ... Ne, nicht so wie du zu mindestens. ... Was soll das denn jetzt bitte schön? Kann ich doch nix für, dazu gehören immer noch zwei. ... Oh, ich glaub es geht los. Schau, schau. <glotz>\\

Gebannt sah er zu wie Seto in dem Regal an der gegenüber liegenden Wand in den CD-Spieler eine CD einlegte. Die Musik erklang leise aus den Boxen, die in allen vier Ecken des Zimmers verteilt waren, und Seto kam wieder zum Bett zurück, auf dem Joey lag. Seinen Oberkörper leicht aufgerichtete und auf den Ellenbogen abgestützt um besser sehen zu können.

Er beobachtete genau wie Seto einen Fuß vor den anderen setzte, am Bett ankam sich drauf abstützte und leicht über ihn drüber krabbelte. Als ihr Gesichter ganz nahe waren küsste er erst Joey auf den Mund, knabberte leicht an der Unterlippe und sah noch einmal hoch in die braunen Augen. "Ich muss gestehen, eigentlich ist es umgekehrt. Ich liege auf dem Bett und lasse mir zeigen, was der andere zu bieten hat." "Wenn du nicht möchtest, dann musst du nicht, Seto." "Doch ich will, wie gesagt, ist nur etwas ungewohnt. Doch glaub ja nicht, dass du mir damit ungeschoren davon kommst. Ich will, dass du das bei Zeiten auch mal machst. Alleine schon damit ich sehen kann wie schön du bist, wenn du für mich tanzt." "Gut, aber erst, wenn du mir jetzt zeigst wie schön du bist wenn du für mich tanzt." Schnell noch hauchte er dem Blonden einen Kuss auf die Lippen bevor er sich von der Matratze erhob und sich wieder vor die Bettkante stellte. Mit mal war er gar nicht mehr so unsicher, dafür aber Joey. Ein dicker fieser Klos hatte sich in seinem Hals gebildet als er den verführerischen Blick Setos wahrnahm. Sein Herz schlug mit mal ganz unregelmäßig und sein Magen kribbelte ganz entsetzlich aufgeregt.

//Wer wäre nicht aufgeregt, wenn der Mann seiner Begierde für einen strippen würde?\\
 

So es ist wieder so weit, die Vorschau auf kommende Woche, als Dankeschön für alle Kommis, die ihr schon abgegeben habt.
 

Nun stand er da, sein Seto, mit entblößtem Oberkörper und geöffneter Hose, die Arme hingen locker an den Seiten runter, die Beine waren leicht gespreizt und irgendwie glich diese Stellung der eines Models aus einem Pin-Up Kalenders. Für Joey war es der schönste Anblick, der sich ihm je geboten hatte.
 

So das wars dann schon wieder, wir lesen uns nächste Woche, bis dahin alles gute euch allen!

Gruß Carja

Eine Nacht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Planung und Anfang

Verschlafen drehte Joey sich noch einmal um, zog dabei die Bettdecke enger um sich und kuschelte sich tiefer in die Daunenkissen. Leider hatte eine dieser flauschig weichen Federn ihren Weg durch den Stoff des Kissenbezuges gefunden und kitzelte nun die Nase der offensichtlichen Schlafmütze. Kraus zog sich der Nasenrücken und er wackelte die Nasenspitze ein wenig hin und her, doch es kitzelte immer schlimmer bis von den Wänden des Zimmers ein Ohren betäubendes "HATSCHIIIIII" schallte. Senkrecht im Bett sitzend kratzte Joey sich die Nase und versuchte nun doch endlich mal wach zu werden. Neugierig sah er sich um, denn letzte Nach hatte er nicht so wirklich Zeit dafür gefunden. Nett, wirklich, schick und ähm, kühl. Ja kühl. Weiße Wände, Holzmöbel aus Fichte, hellblauer Teppich. Das einzig dunkle, die Bettwäsche.

//Das kommt ja Setos Augenfarbe recht nah. Etwas dunkler aber dafür nicht so schön. . Wo wir bei den wichtigeren Dingen wären, wo ist dein Schatz? . Nicht zu sehen. Ich schau mal wohin die Türen führen. . Wohin wohl, aus dem Zimmer raus. . Das wusste ich auch, zu mindestens weiß ich das die linke Tür in den Flur führt, aber die da vorne? . Geh nach gucken. . Sag mal bist du noch nicht ganz da, was denkst du was ich hier tue? Marathonlauf in Seto Kaibas Schlafzimmer? . Jetzt übertreib mal nicht, schau mal lieber was hinter der Tür da ist. . DA BIN ICH BEI. . Morgenmuffel. . Du musst immer das letzte Wort haben oder? . Ja, und das schöne daran ist, man kann mich nicht aufhalten. <g> . Na was für ein Glück für dich. . Das finde ich auch, eigentlich könnte man meinen ich sei der hundeartige Teil von uns beiden, denn ich bin sehr aufmerksam und benötige permanente Beschäftigung, wo ich doch mal dezent andeuten möchte, dass ich eine neue Lieblingsbeschäftigung letzte Nacht gefunden habe. <g> . Lass mich raten, Seto ins Ohrläppchen beißen. . Das gehört dazu. <g>\\

Nachdem er den Raum leicht humpelnd durchquert hatte, legte er seine Hand auf die metallische Türklinke, drückte sie herunter und zog die Tür auf. Das hätte er sich aber auch gleich denken können, dass sich hier ein Badezimmer befand, was denn auch sonst? Ne Freizeitanlage im ersten Stock?

Seine nackten Füße gingen über den mit roten Ziegelsteinen ausgelegten Boden, die zu seiner Überraschung nicht kalt sondern angenehm warm waren. Fußbodenheißung, man lebte der Herr des Hauses in nem Luxus. Umhauend fand er jedoch die Wanne, außen ebenfalls mit den roten Steinen eingemauert und innen in einem kaminrot lackiert. Die Dusche, in der rechten Ecke des Zimmers war nur eine Art Duschkabine. Was bitte hieß hier nur? Der Boden war abgesenkt, und selbst hier waren die Steine ausgelegt, das Schiebeglas so dunkelrot wie die Wanne, man konnte kaum hindurch sehen. An der Decke waren in das dunkle, fast schwarze Holz etliche kleine Lämpchen gefasst, die das gesamte Zimmer mühelos beleuchteten. Das Waschbecken, in einen Block aus übereinander gemauerten Steinen eingefasst. Der schwarze Wasserhahn wurde von einem goldenen Ring geziert. An der Wand hang ein schlichter Spiegel ohne Rahmen, dafür aber je drei Regalbretter rechts und links auf denen Handtücher, Waschlappen, Dusch- und Badezeug, sowie Zahnbecher, -bürsten, -creme und -seide. Dann waren da noch Rasierutensilien sowie Aftershave, Deo und Haarbürsten.

Joeys Neugierde wurde auf etwas gezogen, das sich mitten auf dem Spiegel befand. Es klebte mit einem Stück Tesafilm befestig an der kalten Scheibe und versperrte ihm den Blick ins eigene Gesicht.

//Ein Zettel. . Was steht drauf, was steht drauf. . Hör auf zu drängeln, ich les ja schon. . Schneller. . So kann ich mich nicht konzentrieren. . Du sollst nur vorlesen was drauf steht, das mit dem Kapieren übernehme ich. Ist sicherer. . Tust du das öfters? . Etwas für dich verstehen? Klar, eigentlich ständig. . Und dann wundert es mich noch, warum ich manchmal so schwer von Begriff bin. . Hey, das war ne Beleidigung. . Was du nicht sagst, willst du nun wissen was hier drauf steht? . Ich bitte drum. . Also, Lieber Joey, wollte dich nicht wecken. Bin in meinem Arbeitszimmer, frag einfach jemanden auf dem Fuhr, wenn de einen triffst, nach dem Weg. Kuss. PS Bitte iss diese Nachricht wenn du sie gelesen hast, wäre peinlich wenn das wem anderes in die Hände fallen könnte. .. <..> . Das nicht sein ernst oder? . Ich finde das auch nicht witzig. . Was bildet der sich eigentlich ein? Was denkt der was ich bin, ein Hund der seine Tageszeitung zum Frühstück vertilgt? Dem huste ich was! . Ja, gib es ihm. . Der kann doch nicht einfach solche Dinge von mir verlangen. . Nein, nur andere, aber das hatten wir letzte Nacht. . Dem werde ich die Leviten lesen, dass steht fest. . Wehr dich, so kann der nicht mit uns umspringen. . Okay was tun wir jetzt zuerst? . Das jetzt nicht dein ernst? Wie kann man von super sauer auf völlig desorientiert umspringen innerhalb von eins Komma drei Sekunden? . Weiß nicht, muss an den Hormonen liegen. . Klasse ein stimmungsschwankender, Hormon überfluteter, hundeähnlicher Teenager macht mir das Leben zur Hölle. Kann mir mal einer sagen warum es ausgerechnet mich erwischt hat mit einem wie dir bestraft zu werden? . A. bist nicht du, sondern ich der Gestrafte. B. jeder bekommt was er verdient und C. . Ja? Was ist C. Wenn es mir gestattet ist zu fragen Mr. Ich bin der Schlauere von uns beiden? . C. Es ist dir nicht gestattet zu fragen. . Das war aber nicht die Antwort C. die ich haben wollte. . Es gibt kein C. . Was soll das heißen? So wenig hast du gegen mich vor zubringen? . Zähneputzen. . Was? . Das werde ich jetzt tun, da liegt noch eine eingepackte Zahnbürste, Seto wird mich nicht umbringen wenn ich mir die nehme. Im Notfall werde ich ihm ne Neue kaufen. . Du hast mich abgewürgt. . Dann waschen, und Haare kämmen und ich sollte mir was anziehen, kann ja nicht so unbekleidet durch die Flure gehen und Seto suchen. . Das ist nicht wahr, das ist nicht wahr. <hysterie> . Fragt sich nur wo meine Kleidungsstücke hingekommen sind, im Zimmer hab ich nix gesehen. . Er ignoriert mich, er beachtet mich nicht. <heul> . In den Kleiderschrank könnte ich ja mal nen Blick werfen, ich kann mir bestimmt was von Seto leihen, wie bitte denkt der kann ich sonst zu ihm ins Arbeitszimmer kommen? . Wähhhää, wääähhhh. <flenn> . Okay, so mach ich das, dann mach ich mich auf die Suche.\\

Sein verzweifeltes Stimmchen ignorierend, warf er den Zettel auf den Boden, nahm sich dann die Packung mit der neuen Zahnbürste, packte sie aus und machte sich dran seine Zähne zu putzen. Er wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser um die restliche Müdigkeit weg zu spülen, dann sah er auf seine Verbände, vor allem den um seine Brust. Die mussten gewechselt werden, aber erst mal Seto suchen, das hatte Prioritätsstufe eins auf seiner Liste der nicht erfüllten Dinge. Nur wie gesagt, nackt sollte er nicht durch ein fremdes Haus wandern, also zurück ins Schlafzimmer mit dem großen, weichen und so zum Kuscheln einladenden Bett. Dem Kleiderschrank, der über Eck an den Wänden rechts, wenn man aus dem Badezimmer kam, stand, zugewandt und den Inhalt in Augenschein genommen. Doch dauerte ihm die Suche viel zu lange für seinen Geschmack, denn der Schrank, in dem sein gesamtes Zimmerinventar glatt zweimal Platz gefunden hätte, war dermaßen mit Kleidungsstücken gefüllt, dass man annehmen könnte der ehrenwerte Herr Träger dieser besagten Stücke wolle damit eine ganze Armee im Notfall einkleiden lassen. Schon fast mit der Frage überanstrengt, was er am Besten anziehen könnte, entschied er sich für eine lockere schwarze Stoffhose und ein weißes Hemd, das er aus dem Regal nahm. Eingekleidet verließ er das Zimmer durch die andere Tür und trat auf den Flur hinaus. Rechts oder links, dass war hier die eintausend Doller Frage.

"Hm, ehne mehne Muh und aus bist du. Aus bist du noch lange, lange nicht, sag mir erst wie alt du bist?" Auf eine Antwort wartend schaute er in den rechten Teil des Flures, den er ausgezählt hatte.

//Gott im Himmel, könnte einer diesen Menschen umbringen, der quält sich dich bloß. . Klappe, ich versuche mich zu konzentrieren. . Worauf? Wartest du jetzt echt darauf, dass dir der Flur sagt wann er mit neuem Teppich ausgelegt worden ist? . So komm ich nicht weiter. . Das hätte ich dir vorher sagen können, hättest du mich gefragt. . Dich fragt aber keiner. . Tja, wäre aber besser gewesen. . Okay, jetzt reicht es. Du hast wieder sende Pause und ich geh jetzt einfach nach rechts. Schluss. Aus. Und Sense. . Du willst mich <abwürg> . Ja das tu ich.\\

Hoch motiviert und mit Genugtuung sein Stimmchen wieder mal fertig gemacht zu haben, ging Joey den Gang runter, bis er auf eine Treppe stieß. Das helle Holzgeländer war auf Hochglanz poliert und der cremefarbende Teppich auf jeder einzelnen Stufe ausgelegt. Langsam und vorsichtig, sein Bein so wenig wie möglich belastend, stieg er mit nackten Füßen, die Stufen hinunter in der Hoffnung dort in irgendeiner Art und Weise zu erfahren wo Seto sich aufhalten könnte.

Eingangshalle, dass kannte er, hier hatte er sich von Seto verabschiedet an ihrem Videoabend. Er dachte nach, das Wohnzimmer war da, oder ging es da entlang, sicher. Oder doch nicht? Orientierungssinn? Jeder Mensch sollte so etwas haben, warum dann er bitte schön nicht? Das war doch erst ein paar Tage her, dass sie alle hier waren und sich diesen Horrorfilm rein gezogen haben. Trotzdem hatte er keinen blassen wo er lang sollte. Verzweifelt drehte er sich einmal um die eigene Achse, stopp da war was und zwar recht dicht hinter ihm. Also noch mal umgedreht und nachgeschaut und Tatsache, da war was, oder eher wer. Jemand verdammt gut aussehendes, musste er sich eingestehen und ein Seufzer der Erleichterung brach die Stille.

Lächelnd sah er dem jungen Mann entgegen, der mit gemächlichen Schritten auf ihn zukam. "Ich dachte, schau doch mal nach wie tief und fest dein Hündchen noch in den Federn pennt. Tja, als ich ins Zimmer kam war das Bett leer und auch im Badezimmer war keine Menschenseele. Stellte sich mir nur noch die Frage in welche Richtung du gegangen bist und so wie es ausschaut hab ich richtig geraten." "Du kannst mich ja auch nur kurz verpasst haben, ich bin ja auch nur den Flur und dann die Treppe runter." Verlegen stand Joey da und sah in das liebevoll lächelnde Gesicht von Seto, und es wurde ihm warm ums Herz als er sah, dass das Lächeln auch die sonst so kalten blauen Augen erreicht hatte. "Darf ich dir einen guten Morgen Kuss geben?" "Nur unter einer Bedingung." Verblüfft blieb Seto vor dem Anderen stehen und fragte sich was dieser vorhatte. "Du musst mir versprechen, öfters so zu lächeln." Erleichtert, amüsiert und auch einwenig glücklicher als er ehe schon war, nahm der Größere seinen Liebsten in die Arme, der die Umarmung genoss und erwiderte. "Wenn du öfters über Nacht bleibst, wirst du das unfreiwillig öfters sehen müssen, mein Hündchen."

"Das ist hoffentlich ein Versprechen?" "Ja ist es, und darf ich nun?" Anstatt eine Antwort zu geben reckte Joey sich so weit er konnte dem Gesicht Setos entgegen. Hilfsbereit, wie ein Kaiba eben war zu einem verletzten Hundi, beugte er sich hinunter und holte sich seinen guten Morgen Kuss. Einige Momente verharrten sie so und fühlten die wohltuende Wärme des Andern bis sie sich trennten, Seto Joeys Hand nahm und ihn mit sich zog. Stumm ließ dieser sich durch das halbe Monstrum von Haus führen, bis sie in der Küche ankamen, die er ja schon einmal putzen durfte. "Setzt dich, ich mach dir mal ein Brötchen oder lieber zwei, drei?" "Fünf." "Öhmm, ." "Scherz, aber zwei klingt gut, für den Anfang." "Was möchtest du drauf haben?" Während Joey es sich auf der Bank der Sitzecke gemütlich machte ging Seto zum Kühlschrank und sah hinein. "Nutella und Philadelphia." Schockiert blinzelte Seto einige Male als er sich zu dem Blondschopf umdrehte und aus großen Augen ansah. "Was denn, das schmeckt voll lecker. Du musste es etwas zusammen pantschen, also nicht schichtweise, verstehst du?" "Imhmm." Nickend wand er sich wieder dem Inhalt des Kühlschranks zu, er hätte es ja noch normal gefunden wenn Salami mit Senf verlangt worden wäre, aber Frischkäse mit Nutella? <würg>

//Das Hündchen mag es ausgeflippt und extravagant. . Na, ob das sein Magen verträgt? . Sonst würde er es doch nicht verlangen oder? . Hmm, wenn du dir sicher bist, was kann da noch schief gehen? <sarkasmus> . Hmm, ich könnte nen Schlaganfall bekommen und müsste auf wichtiges Inventar in meinem Hirn verzichten. . Seit wann hast du da was wichtiges drinne? . Hmm, wenn du meinst, dann kann ich das Risiko ja echt eingehen und Gefahr laufen dich zu verlieren. . Du bezeichnest mich als wichtig? . Na ja, wenn ich die Wahl hätte zwischen dir und der Chance durch nen Schlaganfall von dir befreit zu werden, ich würde letzteres vor ziehen. . Reizend, wirklich zu freundlich von dir, wo finde ich die Gebrauchsanweisung für deinen Humor? Damit auch ich mal lachen kann? . Was denn? Schockiert, dass ich dich zur Abwechslung mal terrorisiere? . Als wenn das in deiner Macht stünde. . Ich sollte nen Hirnspezialisten aufsuchen und um Rat beten, das ja nicht mehr normal. . Was? . Vielleicht kann man da was machen? . Was? . Eventuell entfernen, oder lahm legen. . Bitte? . Wäre ja nett wenn man es auch nur stumm machen könnte, dann könnte ich es immer noch gehässig auslachen. . <???> . Mit dem Finger drauf zeigen und sagen: Und, was steht nun alles in meiner Macht du unbedeutendes, wimmerndes, kriechendes, schleimiges, penetrantes, abartiges, nervendes Subjekt? Wahaaaa.

. Geht's dir gut? . Das mach ich, meine dumme Tippse muss ja zu was gut sein, und nen guten Hirnspezialisten ausfindig machen können. . Sag nicht du hast das vor, was ich denke was du vor hast? . Hmm, ich sollte es lieber selber in die Hand nehmen und .\\

"Seto?" "Ja?" aus seinen Gedanken gerissen und zur Erleichterung seines kleinen, niedlichen Stimmchens drehte er sich zu Joey um, der ihn anscheinend schon eine ganze Weile versucht hatte an zusprechen. "Alles in Ordnung?" "Sicher." "Du bist doch nicht etwa. Ich meine, du bereust das doch nicht etwa, das gestern Abend oder?" "Dummes Hündchen, natürlich nicht." Er ging zum Blonden rüber, der eingeschüchterte den Kopf hängen ließ.

Vor seine Nase auf den Tisch wurde ein Brettchen mit zwei halbierten Brötchen mit seinem Wunschbelag bestellt. Liebevoll wuschelte Seto ihm durch die Haare und setzte sich dann neben ihn auf die Bank, legte einen Arm um Joeys Hüfte und lehnte seinen Kopf auf dessen Schulter. Aus den Augenwinkeln sah er zu, wie der kleinere diese verhunzten Brötchen vertilgte und musste sich eingestehen seinen Magen damit über Tage geschädigt zuhaben, hätte er dies gegessen. "Wenn du fertig bist, gehen wir deine Verbände wechseln und dann zeig ich dir das Haus und vor allem mein Arbeitszimmer. Okay." "Wir haben Ferien." "Ja, ihr Schüler, ich als Firmenleiter nicht. Meine Firma macht keine Ferien, weißt du." "Das ja beschissen. Heißt das, wir werden uns nur wenig sehen?" "Schau nicht so, Hündchen, dass verträgt nicht mal ein Eisklotz wie ich, wenn ein süßes Ding wie du so traurig und Herz zerreißend schaut." "Du wirst nicht viel Zeit für mich haben, oder?" "Ich werde mir so viel Zeit nehmen wie ich kann. Zu mal ich ja noch eine Woche bei dir in der Kreide stehe." "Wirst du mir helfen?" "Ja, aber lass uns erst deine Verbände wechseln, dann zeig ich dir das Haus und dann gehen wir in mein Arbeitszimmer und werden uns die nächsten Schritte überlegen, einverstanden." Zustimmend nickte Joey mit vollem Mund und kaute genüsslich auf seinem letzten Bissen rum.
 

Geplättet. Das war das Wort was seine jetzige Situation beschrieb. Das Wort, das seine Füße beschrieb Blasen. Schmerzhafte Blasen!

"So, und das ist mein Arbeitszimmer." Okay das war dann ja nun wirklich nichts besonderes, ein Schreibtisch, über den man nicht mal Etwas drüber reichen konnte, ohne es nen Meter weit werfen zu müssen, mit nem fetten schwarzen, hundert prozentig gemütlichen Bürosessel dahinter. Da hinter wiederum eine gewaltigre Fensterfront und einer doppelten Flügel- Panoramatür, die auf eine Terrasse in den Garten führte. Der Schreibtisch war mit Akten, Papieren, die ordentlich sortiert schienen, reichlich bedeckt. Ein Monitor stand auf der rechten und ein Telefon auf der linken Seite. In allen vier Zimmerecken standen große, grüne, farnartige Palmen und an der Deck erstreckte sich ein Kabelnetz an denen einzelnen Lichtspots durch schmale Stangen befestigt waren. Weiße Wände, creme farbender Teppich, ein sehr helles und freundliches Büro und irgendwie der totale Kontrast zu dem Badezimmer in Setos Schlafzimmer. "Hmm, das ist irgendwie ganz andres als die andern Zimmer und die Einrichtung hebt sich, bis auf den riesen mega Schreibtisch, sehr vom Rest des Hauses ab." "Ja, aber wozu brauche ich übermäßigen Luxus beim arbeiten?" "Damit dir das Arbeiten leichter fällt?" "Was einen nicht umbringt, macht einen nur härter. Außerdem, alles was ich brauche um optimal arbeiten zu können habe ich hier. Es gibt nix, was ich nicht über meinen Rechner oder meine Fähigkeiten schaffen kann." "Mit Ausnahme einer klitze kleinen Wette." Autsch, das war eine leicht gequetschte Hand, folglich sollte man also nie einen Seto Kaiba eine Niederlage unter die Nase reiben, wenn der in seinem Größenwahn schwelgt. Autsch, des Weiteren nie die Gedanken laut aussprechen und so Grund für eine zweite sadistische Handlung liefern.

"Machen wir uns an die Arbeit." "Okay." Widerwillig ließ Joey sich mit hinter den Schreibtisch ziehen, wo Seto sich in den Sessel setzte und, einen über dessen nächste Handlung leicht verblüfften Blondschopf, auf seinen Schoß ziehend. Darüber hatten sie vorhin schon gesprochen, als sie seine Verbände gewechselt hatten und so recht glücklich war er nun mal nicht über das, was da alles auf ihn zukam. Er kuschelte sich an den schützenden Körper seines Liebsten und schloss für einen Moment die Augen um seine Gedanken zu sortieren. Den vertrauten Geruch einatmend nutze er die Nähe, um so viel Wärme von dem anderem auf zunehmen und seine eigene wie zum Austausch zurück zu geben. Behutsam legten sich Setos Arme um ihn und er konnte weiche Lippen auf seiner Stirn fühlen die kurze sanfte Küsse drauf verteilten.

"Also, was ist dir am wichtigsten?" "Ich will wissen wer mein leiblicher Vater ist." "Gut, du weißt rein gar nix über ihn, das hatten wir. Stellt sich also die Frage wer etwas wissen könnte." "Meine Mutter sollte es doch eigentlich wissen. Aber die will nicht mit mir reden, mich nicht sehen geschweige denn wissen, dass ich noch lebe." "Was ist mit deiner Schwester?" "Ich glaube nicht, dass unsere Mutter ihr was erzählt hat. Sie hat Serenity immer vor mir schützen wollen, in dem sie einfach so tat als würde ich nicht existieren. Von daher wird sie ihr kaum erzählt haben mit wem sie mich damals gezeugt hat, wo sie dies doch so gerne leugnen würde." Verbitterung, Wut, Enttäuschung und eine Spur Traurigkeit schwangen in der sonst so fröhlichen Stimme des blonden. Seto hingegen blieb äußerlich gelassen, doch auch er verspürte ähnliche Gefühle bei dieser Art von Ungerechtigkeit, und kurz kreisten seine Gedanken um seinen Stiefvater, welche er gleich wieder aus seinen Gedanken verbannte. In kreisenden Bewegungen strich seinen Daumen über Joeys Rücken und er über nahm das Reden. "Könnte es sein, dass sie in deiner Geburtsurkunde den Namen deines leiblichen Vaters eingetragen hat? Oder im Krankenhaus diesen angegeben hat?" "Nein, die Urkunde hab ich mal gesehen, bei meiner Konfirmation, und im Krankenhaus hat sie diesen Säufer angegeben. Ich hab den Schwestern aus Langweile mal meine Krankenakte gemopst, da stand alles drinne von meiner Geburt bis zu jeder einzelnen Untersuchung. Jede Schramme, bis hin zum Knochenbruch. Sogar die ganzen Vermutungen woher die ganzen Blessuren kamen und die Empfehlung einen Kinderpsychologen auf mich loszulassen. Als ich das las, hab ich auf gehört einfach nur da zu sitzen und zu schweigen. Ich hab mir immer neuere Ausreden einfallen lassen woher die Verletzungen kamen, tja, und die mussten mir glauben, egal was der Herr Professor Doktor glaubte zu wissen." "Also kommen wir nicht drum herum deine Mutter zu fragen." "Ich glaube nicht." "Gut, da ist das Telefon. Ruf sie an und frag nach dem Namen deines Vaters." Misstrauisch beäugte Joey das besagte Kommunikationsgerät als könnte es ihn beißen, seine Tasten als fiese spitze Zähne verwenden wenn er danach greifen würde. Was jedoch nicht geschah, als Seto seine Hand danach ausstreckte und das Schnurlosetelefon nahm. "Sag mir die Nummer." Forderte er auf und drückte diese ein, als der andere sie ihm nannte.

Mit einem mulmigen Gefühl nahm er den Hörer in die Hand, den ihm Seto hinhielt. Er musste schwer schlucken, um den fest sitzenden Klos, der seine Stimmbänder blockierte, runter zu bekommen und als er den Hörer an sein Ohr hielt, konnte er das gleichmäßige Freizeichen tuten hören. Aufgeregt und mit steigender Nervosität fummelten seine Finger an dem Saum seines Hemds und er knabberte an seiner Unterlippe. Seto man seine Hand und legte den anderen Arm schützend um Joeys Hüfte und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.

Dessen Herz blieb jedoch stehen, als er hörte wie auf der anderen Seite der Leitung der Hörer abgenommen wurde und eine weibliche Stimme sich meldete. "Hallo?"
 

Noch einmal schluckte er, bevor er antwortete und sich zu erkennen gab.

"Ich bin's, Joey." Schweigen auf der andern Seite. "Ich, ich wollte dich etwas fragen." "Egal was es ist, vergiss es. Hör endlich auf mich und Serenity zu belästigen. Ich will, dass du und dieser besoffener Mistkerl eines Ex-Ehemannes, nie wieder versucht in unser Leben." "Er ist nicht mein Vater!" Joey unterbrach das immer hysterischer werdende Gerede seiner Mutter, die ihre Stimme urplötzlich verloren zu haben schien. "Er hat es mir gesagt. Dass ich nicht sein Sohn bin und du ihn nur immer weiß gemacht hast ich sei es." "Das ist eine Lüge, schau dich und ihn doch mal an, ihr seid beide die gleichen vermaledeiten Versager." "Ich will wissen wer mein leiblicher Vater ist. Das musst du mir doch sagen, wer wenn nicht du könnte das wissen?" "Hör mir gut zu, du hast keinen Vater. Du hattest nie einen und wirst nie eine haben, also warum sollte ich dir einen Gefallen tun und dir sagen wer der verdammte Dreckskerl war, wenn es ehe nix mehr ändert?" "Es würde für mich aber etwas ändern, vielleicht ." "Vergiss es, ich werde dir nicht sagen wer er war und solltest du noch mal versuchen mich zu belästigen, werde ich dafür sorgen, dass du Serenity in hundert Jahren nicht wieder siehst."

Das Klicken eines aufgelegten Hörers und das penetranten Tuten in der Leitung sagten, dass die Frau am anderem Ende einfach auf gelegt hatte.

//Und jetzt? . Gute Frage. . Sie muss es mir doch sagen, wer sonst sollte es denn wissen? . Keine Ahnung. . Das ist nicht fair, warum macht sie das? . Kann ich dir nicht sagen. Weinst du? . Wie soll ich denn raus finden wer mein Vater ist, wenn sie es mir nicht sagen will. . Hey, hey, ganz ruhig. Das kriegen wa schon, und lass das Heulen. . Ich versteh das einfach nicht, warum tut sie so was? Hat sie mir denn noch nicht genug wehgetan? Wieso musste ich so eine Mutter haben? Wollte mein Vater mich genau so wenig wie sie? Sie gibt bestimmt mir die Schuld an allem, sie wäre bestimmt noch mit meinem Vater zusammen wenn sie nicht mit mir schwanger geworden wäre. Vielleicht, vielleicht hätte sie . Denk nicht mal dranne, vergiss die dumme Pute, die hat dich nicht verdient. . Ich bin aber Schuld, wenn ich nicht wäre, dann hätte sie diesen verdammten Säufer nicht heiraten müssen. . Dann gäbe es aber auch keine Serenity. . Wieso musste ich solche Eltern haben, warum? . Atmen, tief durch atmen, alles wird gut, hör auf das was dein Schatz dir sagt. . Seto? . Jupp, der redet nämlich schon die ganze Zeit auf dich ein. Ich glaub langsam echt der Eisklotz liebt dich, fang an dir von ihm helfen zu lassen. . Vielleicht. . Nix vielleicht. Mach es sonst Popo Klatsche! . <grummel>\\
 

"Es wird alles gut werden. Schhh, ich bin doch da, ich werde auf dich aufpassen. Ich werde dich beschützen. Ich sorg dafür, dass du nie wieder zu diesem verdammten Mistkerl zurück musst und ich werde raus bekommen wer dein leiblicher Vater ist, versprochen. Joey bitte, beruhig dich und hör auf zu weinen." Seto hatte ihm den Hörer aus der Hand genommen, als Joey nicht weiter sprach und die Tränen begannen seine Wangen hinab zu laufen. Fest hatte er seine Arme um den zitternden Körper geschlungen und so nahe wie möglich an sich ran gezogen. Mit sanften, leise geflüsterten Worten und leichten hin und her Bewegungen versuchte er wie bei seinem kleinem Bruder früher, wenn dieser nachts Angst vor Albträumen hatte, nun den Blondschopf zu beruhigen. Liebevoll strich er über den bebenden Rücken und schmiegte seine Wange an die blonden Haare.

Es verging einige Zeit in der es Joey nicht gelang seine Tränen zu unterdrücken, geschweige denn sich wieder in den Griff zubekommen. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich immer mehr auf den Anderen, auf dessen Worte, seine Streicheleinheiten, dessen Wärme und Geruch. Langsamer wurde seine Atmung und seine Schluchzer waren schon lange wieder verklungen. Er schmiegte sich an Setos Brust, lauschte dem gleichmäßigen Schlagen dessen Herzen das ihm Vertrauen und Sicherheit versprach. "Ich liebe dich."

Leise, kaum hörbar und zittrig hatte Joey diese wunderschönen Worte an Setos Hals geflüstert, doch dieser hatte sie verstanden. "Ich dich auch, mein Hündchen. Lass uns überlegen, wie es weiter geht. Halten wir fest, du willst immer noch wissen wer dein Vater ist." "Ja. Aber meine Mutter hasst mich. Sie will mir damit wehtun, und ." Wieder begann seine Stimme in kleine Schluchzer über zugehen, was der Andere dieses Mal doch zu verhindern wusste. Zärtlich nahm er das schmale Kinn und hob es etwas an. Der erste Kuss auf die Stirn des Blonden hatte schon seine Wirkung gezeigt, Joey entspannte sich und genoss den zweiten Kuss auf seine Nasenspitze. Müde, doch auch glücklich, schaute er in die blauen Augen, die ihn an klares kaltes Wasser eines Bergsees erinnerten, auf dessen Grund man sehen konnte. Genau so waren Setos Augen in diesem Moment, nicht gefühllos wie sonst, nein, sie zeigten alle Liebe und Zuneigung, die er für Joey empfand. Er reckte sich ein wenig dem größerem entgegen und gab diesem einen kurzen zärtlichen Kuss auf die hübschen Lippen.

"Sie hasst dich, weil sie nicht sehen kann, was ich sehe. Nämlich einen wundervollen, liebevollen und zum vernaschen süßen Menschen, nach dem ich mich jede Minute die ich nicht mit ihm verbringen kann, verzehre und mit dem ich am liebsten jede Nacht mein Bett teilen möchte." "Brummmmmmm." "Tu mal nicht so, als hätte es dir letzte Nacht nicht gefallen und hör auf hier rum zu brummen wie ein verstimmter Plüschteddy." Auch wenn Joey dieses als Kompliment auffassen sollte, so war ihm Setos direkte Art etwas unangenehm und er versuchte in dessen Hemd sein rotes Gesicht zu verstecken.

"So, wie machen wir das nun? Soll ich ein paar schwarz gekleidete Anabolika schluckende Muskelpakete zu deiner Mutter schicken, die ihr mit russischem Dialekt dezent versuchen werden sämtliche Gründe auf zulisten warum es ungesund ist, die Menschen die ich liebe zu verletzen?" "Um Himmelswillen. Nein, was ist wenn sie Serenity statt meiner Mutter Angst einjagen? Nicht auszudenken was diese Vakuum Birnen ihr antun könnten wenn sie ihren auswendig gelernten Text runter rasseln." "Hast du auch wieder recht, schade aber auch, muss ich mir ne andere Beschäftigung für Arnis Doppelgänger ausdenken." "Was für eine Tragödie für die armen unter bemittelten Muskelberge." "Nennt man dann wohl Pech. Wir könnten hin fahren, aber ich bezweifle, dass das was bringen wird." "Hmm, du hast noch ne andere Idee, oder Seto?" "Ich werde meine Anwälte drauf an setzten. Bis wir alleine was erreichen könnten Wochen oder Monate vergehen, und die haben einfach die Mittel und Wege gewisse Dinge heraus zu bekommen. Auch ohne mit Gewallt gleich drohen zu müssen." "Klingt schon besser." "Dann könnten wir auch noch das Jugendamt mit einschalten. Ich war so frei und habe mit meiner Sachberaterin gesprochen, die auch für mich und Mokuba zuständig war. Sie meinte, man könnte da eine gewisse Regelung treffen, da du ja auch in einem halben Jahr Volljährig wirst." "Und das wäre? Sag nicht, dass du dir da noch keine Gedanken gemacht hast, das passt nicht zu dir." "Doch habe ich. Was hältst du davon bei mir und Mokuba künftig zu leben?" "Hmm, nicht so gut."

Seto hatte eigentlich mit einer ganz anderen Antwort gerechnet und war doch etwas geschockt und betrübt, als Joey seinen eigentlich Wunsch nicht erfüllen wollte. "Wieso nicht? Gefällt es dir hier nicht?" "Doch sicher, aber ich will auf eigenen Beinen stehen." "Und wie?" "Also wenn es nicht egoistisch ist, und dich nicht kränkt, dann würde ich gerne noch bei euch wohnen bleiben. Schon alleine, weil ich jetzt einfach bei dir sein will, ich hab das Gefühl hier nicht immer so tun zu müssen, als sei ich der immer gut gelaunte und stets fröhliche Junge von nebenan." "Nein, ich wäre nicht gekränkt, ganz im Gegenteil. Und du musst nie wieder, weder hier noch wo anders so tun als wenn du immer fröhlich und rund um glücklich wärst. Die Zeiten sind vorbei." "Ich möchte meinen Vater finden, mit ihm reden, vielleicht weiß er ja noch nicht mal, dass er einen Sohn hat. Ich möchte meinen Stiefvater anzeigen, wegen Misshandlung und Körperverletzung und so mit ihm und diesem beschissenem Leben abschließen. Ich hab viel Zeit verschwendet, weißt du, zu Hause konnte ich nicht lernen und außerhalb hab ich nie einen ruhigen Platz gefunden, ich finde es ja schon störend wenn die Andern bei einer Klassenarbeit sich am Kopf kratzen." "Was, du brauchst komplette Stille um dich konzentrieren zu können?" "Jaaa, ich weiß nicht gerade prickeln, aber mich kann man nun mal sehr leicht ablenken." "Stimmt." "Hää?" "Nix, nix. <grins> Okay was noch, wo willst du hin wenn du hier nicht wohnen möchtest?" "Ne kleine Wohnung, so was ganz gemütliches in nem schicken Viertel. Wo an den Straßen kein Müll liegt, sondern Grassstreifen mit Blumen wachsen. Von wo man in ein paar Minuten in den Park kommt und wo einfach alles anders ist, als der Ort wo ich bisher gelebt habe." "Das dürfte sich einrichten lassen." "Ich will das alleine schaffen Seto, ich werde mir einen Job suchen und mehr für die Schule tun um diese Klassenstufe zu schaffen. Ich werde mich schlau machen was ich für Gelder beantragen kann zur Unterstützung und . was?" "Das du hier nicht ewig wohnen möchtest, ist zwar hart aber verständlich wenn man logisch und sachlich an die Situation ran geht. Aber bitte lass mir die Möglichkeit dann eine geeignete Wohnung und die passende Einrichtung dafür zu finanzieren." "Lass uns erst mal sehen was die vom Jugendamt dazu sagen, die müssen das doch wissen, oder?" "Sollten die, ja. Was willst du noch?"

Liebevoll und irgendwie neckisch grinste Joey Seto an und er sagte ihm, was das letzte war, was er sich noch wünschte. "Ich möchte ganz viel Zeit mit dir verbringen. Ich möchte bei dir sein, dich ansehen dürfen. Ich möchte dich küssen dürfen und durch deine weichen Haare fahren wenn ich Lust dazu habe. Ich will in deinen Armen liegen, deine Wärme spüren und die Zeit ignorieren wenn ich mit dir kuscheln darf." "Das wünscht du dir?" Nickend beantwortete der gefragte Setos Frage. "Dann haben wir beide ja denselben Wunsch."

Glücklich lächelten sie sich an und küssten sich ein weiteres Mal zärtlich auf den Mund.

"Du musst nächste Woche zum Arzt. Darf ich mit kommen?" "Ich wäre froh wenn du es tun würdest, auch wenn ich die schön öfters gesehen habe, gewöhnen wird ich mich nie an Ärzte." "Kann ich verstehen. Ich liebe dich Joey."
 


 


 

Na ihr, Vorschau gefällig?

Gerne doch,
 

Er verteilte das durchsichtige Gell auf Joeys Rippen und setzte platzierte das Gerät und sah dann auf den Bildschirm. Einige Male fuhr er über Joeys Rippen musste zu Joeys Leid auch mal etwas fester drücken, fand aber leider nur so nach dem Grund für dessen immer noch anhaltenden Schmerzen. Als er fertig war, putzte er vorsichtig das Gell wieder von Joey runter und machte dann das Gerät sauber während er sprach.

"Sie können sich wieder anziehen. Also was sie haben ist ein Hämatom, eine Ansammlung von Blut, das durch eine Verletzung im inneren des Körpers staut. Es sitzt zwischen Rippenfell und Lunge und ist der Grund für ihre Schmerzen und die Probleme beim Atmen.
 

So das wars mal wieder, vielen lieben Dank an yalandra, die trotz mega Stres betalesen konnte. UNd für alle anderen, wier lesen und kommende Woche,

Gruß Carja

Mein Vater

"Grau ist eine hässliche Farbe." "Und wie! Das so ein richtig dreckiges Elefanten grau und daher genau so widerlich wie diese Ungetüme von Zooviechern." "Hmm, Roben sind auch grau, und die sind niedlich." "Also magst du diese Farbe?" "Na ja, für ein Krankenhaus finde ich sie unpassend." "Das auf jeden Fall, vielleicht sollte ich über eine Spende für einen Neuanstrich nachdenken." "Ich glaube die Kinderstation müsste dringender renoviert werden. Und die Untersuchungsgeräte haben auch schon Altertumswert." "Du willst dass ich das Geld lieber für ne neue Kinderstation gebe?" "Ich will gar nichts. Es ist dein Geld und du kannst damit machen was du willst, nur wenn du mich fragst, es wäre schöner wenn erst diese wirklich hässliche Kinderstation neu gemacht werden würde. Wenn du Geld spenden möchtest, warum dann nicht gleich für etwas Sinnvolles? Als Kind findet man Krankenhäuser ehe total schlimm, und da wird es nur schlimmer, wenn alles trostlos und traurig wirkt." "Du magst Kinder, kann das sein?" "Ich weiß nicht, aber ich weiß halt wie es ist, in so nem Krankenbett zu liegen. Du nur die kalten kahlen Wände anstarren kannst, die Brettspiele, die du auf der Station hast, sind seit Jahrzehnten unvollständig und die Schwestern und Pfleger sind froh wenn du schlafend unter deiner Bettdecke liegst." "Du wirst nie wieder einsam sein, dass verspreche ich dir mein Hündchen." "Was war mit dir? Warst du nie einsam?" "Doch, sehr sogar. Ich hab es aber mit der Zeit verdrängt und als normal angesehen. Ich hatte zuviel zu tun, als das ich in schönen Erinnerungen an bessere Zeiten hätte schwelgen können, außerdem wollte ich es auch nicht. Es tat weh, aber was man nicht mehr kennt, was man vergisst, das kann einem nicht mehr wehtun, verstehst du." "Ja, aber ich wollte nicht vergessen. Es hat mir Hoffnung gegeben, es musste ja mal besser werden, und das ist geschehen." "Und was ist nun besser? Es zu vergessen oder nicht, weil im Endeffekt hat es sich für uns beide zum Guten gewendet." "Ich würde sagen das hängt von jedem selber ab. Du hast es nur so weit gebracht weil du kalt und herzlos zu allen warst. Ich wäre daran zu Grunde gegangen." "Du bist viel Stärker als du wahr haben willst."

Ein Mann, gekleidet in einen weißen langen Kittel, unterbrach ihre Unterhaltung und forderte Joey auf mit ins Untersuchungszimmer zu kommen. Händchenhaltend folgten er und Seto dem Mann mittleren Alters, der jetzt schon mit einer Halbglatze gestraft worden war. Sie betraten wieder das gleiche Zimmer, wie bei ihrem letzten Krankenhausbesuch und Joey setzte sich abermals auf die Untersuchungsliege.
 

"So, Mr. Wheeler, wie geht es ihnen?" "Nicht so gut, ich hab immer noch Schmerzen, meine Rippen fühlen sich an, als wenn sie gegen meine Lunge drücken und mir das Atmen erschweren." Vorsichtig entkleidete er seinen Oberkörper, reichte Seto seine Sachen, der es vorgezogen hatte zu stehen, und sah auf die Finger des Doktors, der damit begann den Verband um seine Brust zu lösen. Als dieser ab war, horchte der Arzt mit einem Stethoskop die Lunge ab, unterhalb der mittlersten Rippe sollte Joey dann mal husten. Als nächstes sollte er sich auf den Rücken auf die Liege legen und der Arzt holte das auf Rollen montierte Ultraschallgerät. Er verteilte das durchsichtige Gel auf Joeys Rippen, platzierte das Gerät und sah dann auf den Bildschirm. Einige Male fuhr er über Joeys Rippen musste zu dessen Leid auch mal etwas fester drücken, fand aber leider nur so nach dem Grund für dessen immer noch anhaltenden Schmerzen. Als er fertig war, putzte er vorsichtig das Gell wieder von Joeys Oberkörper und machte dann das Gerät sauber während er sprach.

"Sie können sich wieder anziehen. Also was sie haben ist ein Hämatom, eine Ansammlung von Blut, das sich durch eine Verletzung im inneren des Körpers staut. Es sitzt zwischen Rippenfell und Lunge und ist der Grund für ihre Schmerzen und die Probleme beim Atmen. Zum Glück ist es fest gekapselt, was heißt es kann nicht unkontrolliert durch den Körper wandern. In einigen Tagen wird es wieder anfangen sich zu verflüssigen und wird dann nach und nach vom Körper abgebaut. Es wird verschwinden, doch bis dahin ist Schonung und Ruhe angesagt, gegen die Schmerzen verschreibe ich dir ein Schmerzmittel und damit du besser Atmen kannst, ein Bronchospray, das deine Bronchien erweitert und dir das Atmen so erleichtert." Hinter seinem Schreibtisch sitzend füllte er das Rezept aus, Joey zog sich wieder an und schenkte dem skeptisch drein schauenden Seto ein aufmunterndes Lächeln. "Kann das schlimmer werden?" wollte er vom Arzt wissen, der das alles wie in Routine erledigte. "Nur wenn er sich nicht schont, das heißt nichts tun, wo er beschleunigt Atmen müsste, nicht rennen oder wandern. Spazieren gehen okay, aber nicht schwer heben und tragen. Schwimmen ist nicht schlimm, solange er dabei nicht außer Atem kommt. In einer Woche sehen wir uns wieder, wenn dein Hausarzt bis dahin nicht wieder ausm Urlaub ist, ansonsten kann er die weiter führende Behandlung übernehmen. Bitte sehr." Damit reichte er dem brünetten das Rezept und die drei verabschiedeten sich von einander.
 

Seto hatte das besagte Zettelchen seinem Fahrer gegeben, der die Medikamente auf dem Weg zurück zur Villa holen sollte. Er und Joey saßen derweilen eng aneinander gekuschelt im hinteren Teil der Limousine und redeten über die letzten Ferientage. "Er hätte dich ruhig noch ne Woche krankschreiben können." "Ich kann es mir aber nicht mehr erlauben zu fehlen. Ich muss ehe noch so viel Stoff aufholen." "Dabei kann ich dir ja helfen, ich werde dir alles erklären, okay." "Danke, ähm, reicht es wenn wir damit Montag anfangen?" "Faulpelz."

Hätte Seto Joeys Gesichtsausdruck gesehen, er hätte ihn zum Überstunden schieben verdonnert in Punkte gehobene Mathematik. Klever wie der kleine aber war, hatte er in Setos Hemd hinein gegrinst und freute sich seines Lebens seinen Schatz so leicht um den Finger wickeln zu können.

In Setos Arbeitszimmer.

Er hätte sich mal wieder über sein Hündchen lustig machen können, so wie der da saß und die Kataloge wälzte die er ihm hatte besorgen lassen. Möbel auswählen aus Katalogen sollte man als Leistungssport anerkennen, vor allem wenn ein niedliches, dennoch total überfordertest Hundi es macht. Joey saß in seiner neuen Lieblingsecke, eine Mischung aus Sitz- und anderen weichen überdimensional großen Kissen. Seto befand sich nun mal die meiste Zeit in diesem Raum und Joey war es einfach zu langweilig gewesen die ganze Zeit im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Insgeheim fand Seto es so auch besser, zwar hatte Joey die meiste Zeit geschlafen, aber nach dem neustem Befund nicht weiter verwunderlich, so ein Hämatom musste echt ne schmerzhafte Angelegenheit sein. Kurz um, er hatte eine der Zimmerpflanzen in ein andere Zimmer verbannen lassen, eine Stehlampe aufstellen lassen und alle möglichen Sackkissen in dunkel blau gekauft, die er in dem Möbelzentrum am Ende von Domino kaufen konnte. Tja, passte optisch zwar ganz und gar nicht in sein Arbeitszimmer, aber was tut Mann nicht alles um sein geliebtes Hündchen rund um glücklich zu machen.

Nur wie erwähnt, dieser Anblick war eine Zumutung für jeden Lachmuskel. Joey saß im Jogginganzug, der ihm mindestens zwei Nummer zu groß war, war ja schließlich ne Leihgabe von Seto, in mitten dieses Kuschelberges umringt von aufgeschlagenen Zeitschriften und Katalogen, mit einem Rotstift zwischen den Lippen und kreuzte hier und da mal was an was er gut fand. Ab und an sah man wie ihm bildlich die Augen ausm Kopf fielen wenn er auf die Preise schaute und er sich fragte wie viele Banken er dafür ausrauben musste.

//Das ja ein Verbrechen, wie kann man für so ein hässliches Teil, das man Regal nennet für so viel Kohle verschachern wollen? . Das ist moderne Kunst. . Es erfüllt seinen Zweck aber nicht, da kann man außer zwei zehn Zentimeter hohen Plüschtieren nix rein stellen, das würde zusammen brechen. Selbst aneinander geleimte Streichhölzer könnten mehr tragen. . Es soll optisch was hergeben, nicht deinen Kleiderschrank ersetzen. Du hast echt null Ahnung von Kunst. . Wenn Kunst so hässlich wäre, müsste man sie verbieten und ich frage mich warum nur ich das zu sehen scheine. Ganz ehrlich, wenn alle so intelligent wären wie ich, dann wäre dieser Designer so Arm, dass er nicht mal nen Gedanken an so was hier verschwenden könnte. . Wenn alle soo intelligent wären wie du, dann wäre dieser Mann wirklich nicht einer der reichsten Designer der Welt. . Sag ich doch. Die Leute sollten ihr Geld lieber für Sinnvolle Sachen ausgeben. . Zum Beispiel? . Essen. . Du bist verfressen. Selbst halb tot würdest du nur an dampfende Pfannekuchen denken. . Mit Ahornsirup. . Ich sag es doch, du bist ne wandelnde Futterluke. . Und du hast den Charme einer Klapperschlange, die ihre Eier bewacht. . Und du kannst nur bellen, aber Hunde die bellen beißen ja nicht, hab ich recht? . Du regst mich auf, du bemitleidenswertes, körperloses, aus Halluzinationen entstandenes keine Ahnung was, wenn ich könnte, würde ich dich auf lautlos stellen.\\

Das Klingeln des Telefons unterbrach Joeys Konversation mit seinem Stimmchen und Setos amüsante Gedanken über den Vergleich eines Hundes in seinem Hundekorb und Joey in seiner Kuschelecke. Er nahm den Hörer ab und meldete sich mit Namen. "Kaiba. .. Ja, und was wenn ich wissen darf? .. Hören sie auf so rum zu stottern und kommen sie zur Sache. Was sind sie ein Sprachbemittelter Neandertaler? Was sag ich, der wäre ja noch im Gegensatz zu ihnen hoch begabt. Sie sollten sich von ihrem Gehalt mal nen Sprachkurs finanzieren, genug Geld überweise ich ihnen ja Monatlich. .. Wenn es nicht so dringend wäre, würde ich jetzt auflegen und sie erst mal nachdenken lassen mit welcher Schlampigkeit sie mir hier entgegen treten. Ich erwarte von meinen Angestellten nicht nur hundertprozentig gute Arbeit sondern auch Professionalität, eines von beiden ist bei ihnen jedoch abhanden gekommen. Vielleicht wäre es besser sie würden sich wieder ihrem Pflichtverteidiger Job zuwenden und die wirklich wichtigen Dinge andern, qualifizierteren Anwälten überlassen. Es dürfte kein Problem sein, für jemanden wie sie Ersatz zu finden, vielleicht aber sollte ich mit ihrer Silikon aufgepumpten Dolly Buster Imitat Tippse reden. Ihr Vakuum dürfte die Weitergabe von banalen Informationen auch ohne Gestotter und Wortakrobatik bewältigen können, dazu müsste sie nur mal ihren Kopf zwischen ihren Beinen entfernen und ein Seminar belegen wie man eine Telefonanlage bedient. Was natürlich auch wiederum Geld kosten würde, Geld das sie von mir bekommen, darf man fragen wofür sie das alles ausgeben? Vielleicht sollte ich mal Nachforschungen über sie einholen, wer weiß bei welcher süffigen, käuflichen Dame sie mein Geld lassen um mal den starken Mann raus hängen zu lassen. .. Schön, dass sie endlich auf den Punkt gekommen sind. .. Gut. Ich hoffe für sie, sie werden wenn sie mich das nächste Mal anrufen in der Lage sein mein Gehör nicht so zu strapazieren, sonst reißt mir nämlich der Geduldsfaden."

Geplättet sah Joey zu dem gereiztem Firmenmogul und musste sich eingestehen, diese Seite an Seto schon fast vergessen zu haben. "Was war denn?" Fragte er daher vorsichtig nach, da seine Neugier nach Befriedigung schrie, doch ein wenig Vorsicht konnte ja nicht schaden.

"Das war einer meiner Anwälte, eigentlich ein recht fähiger Mann, doch aus mir unerfindlichen Gründen hat der wenn er mit mir reden ein extrem störendes Sprachproblem. Was mir um es milde aus zudrücken tierisch auf die Nerven geht, glaub mir eine Schnecke kann dagegen fliesend Fischers Fritz fischt frische Fische in höchste Geschwindigkeit auf sagen." Genervt fuhr er sich mit einer Hand übers Gesicht, was Joey fand Seto etwas Menschliches verlieh da er noch nie wirklich einen müden Seto Kaiba zu Gesicht bekommen hat. "Aber wie gesagt, er ist eigentlich ein sehr fähiger Mann. Er hat Nachforschungen über deine Mutter angestellt. Seit geraumer Zeit steckt sie mit der Rückzahlung eines Kredits im Rückstand und tja, da hat er ihr einen Deal vorgeschlagen." Vor seinem Gesicht legte er die Fingerspitzen seiner Hände zusammen und tippte abwechselnd Zeige und Mittelfinger zusammen, während er auf eine Reaktion von Joey wartete. "Welcher wäre? Es hat doch nix mit Serenity zu tun oder?" "Nein, deiner Schwester geht es wohl blendend. Genau wofür sie das Geld gebraucht hat, hat er mir nicht gesagt nur das sie in den Deal eingewilligt hat. Ich begleiche ihre Schulden und sie sagt uns wer dein Vater ist und wo wir ihn finden."

"UND?" Joey war ihm dazwischen gefahren und aufgesprungen und ging nun direkt hinter den Schreibtisch. Seto lehnte sich noch weiter in seinem Sessel zurück und drehte sich so, das er direkt vor Joey saß. "Seinen Namen haben wir, jetzt müssen wir nur noch bei der Einwohnermeldestelle, oder besser gesagt du einen Antrag stellen, dass die Personalien über diesen Mann raus rücken, weil irgendwie konnte er ihn nicht ausfindig machen." "Wie heißt er? Und was heißt nicht ausfindig machen?" "Sein Name ist Gibson Anderson ein Amerikaner, er hat Musik studiert und hat sich dann als Musiker und Songwriter durchs Leben geschlagen. Nur leider existieren keine Angaben über seinen Verbleib, sprich seinen Wohnsitz, seinen momentanen Arbeitsplatz, andere Verwandte, rein gar nix. Seine letzte angemeldete Adresse war in Charleston, South Carolina. Dort leben aber seit acht Jahren andere Mieter und der Vermieter ist verstorben und hat alles seinem Sohn vererbt, der wiederum nix von einem Vormieter Namens Gibson Anderson weiß. Sprich wir haben den Namen, aber keine Person, geschweige denn ein Gesicht." "Und die da eingezogen sind, die kannten meinen Vater auch nicht?" "Nein, die Wohnung soll fast ein ganzes Jahr unbewohnt gewesen sein. Weil der jetzige Vermieter unter dem Verdacht stand seinen Alten wegen des Erbes ermordet zu haben, das hat sich jedoch nie bestätigt und so wurde er wieder aus der U-Haft entlassen und vermietet seit dem eben dies Wohnung." "Das heißt wir haben wirklich nichts." Deprimiert ließ Joey den Kopf hängen, doch schon war Seto aufgestanden und zog ihn eine Umarmung. Liebevoll strichen seine Hände über den Rücken des kleineren und versuchten ihm so Trost zu spenden. "Wir geben nicht auf, ich rufe gleich meine anderen Anwälte an, die sollen sich um die Sache kümmern. Irgendwo muss er ja sein, da hat nur jemand geschlampt bei den Unterlagen." Joey erwiderte die Umarmung und schmiegte seinen Kopf an die starke Schulter. "Was machen wir jetzt? Ich meine, der Tag ist noch lange nicht rum. Oder hast du viel zu tun?" "Montag fängt die Schule wieder an, Sonntag kommt Mokuba aus dem Ferienlager. Nein ich habe nichts zu tun." "Hä? Was das denn für ne Logik?" "Na ja, Schule, Mokuba, das raubt uns beiden reichlich Zeit, zumal ich jeden Tag auch arbeiten muss, die Firma ruht nie. Da sollten wir jetzt die Gelegenheit nutzen und noch etwas zusammen unternehmen." "Und an was hast du da so gedacht?" Sie richtete ihre Köpfe so, dass sie sich in die Augen sehen und einen kleinen Kuss austauschen konnten. "Hmm, wie wäre es, wenn ich dir Kaiba Land zeige. Viel fahren kannst du ja nicht aber, Zuckerwatte essen, und Kinderkarussell. .. auu. Seit wann kneifst du?" "Ich kneife weil du mich ärgerst und ich nicht an dein Ohrläppchen komme um rein zubeißen." "Soll ich mich kleiner für dich machen?" "Haha, Mr. Kaiba wo haben sie ihren Humor nur gekauft, den würde ich umtauschen oder reklamieren, hat nämlich den Nebeneffet nicht witzig zu sein." "Willst nun ein bisschen durch den Park gehen oder nicht?"

"Ja, weil Zuckerwatte klingt gut." "Hab ich mir gedacht und nicht mehr traurig sein, wir finden ihn schon, kein Mensch kann spurlos verschwinden." "Verschwinden schon, aber nicht leben, oder?" "Nein, ganz bestimmt nicht. Na komm, las uns gehen."
 

Mit der Limousine fuhren sie wenig später ins Kaiba Land. Joey machte richtig große Augen, schon alleine aus dem Grund noch nie in diesem Vergnügungspark gewesen zu sein. Die Achterbahnen schmachtete er an, doch Seto zog ihn bestimmt weiter. "Schonen. Du sollst dich nicht umbringen, sondern schonen." "Ich weiß, können wir noch mal wieder kommen wenn ich wieder fit bin?" "Sicher doch, dann kannst du Achterbahn fahren." "Fein, ähm, du aber auch." "Bitte, nein danke, danach sieht meine Frisur immer aus, als hätte ich mich drei Monate lang nicht gekämmt." Dreist stellte Joey sich vor Seto und grinste diesen frech an. "Ach nur deswegen?" "Ja, ich kann einen Helikopter und wer weiß sonst noch alles fliegen, ich habe keine Höhenangst." "Höhenangst vielleicht nicht, aber die Loopings machen dir bestimmt zu schaffen oder?" "Las uns weiter gehen, da drüben kommt ein Hot Dog stand."

"Oh ja, essen wäre jetzt gut."

//Hot Dog. . Ja, mit Ketchup, Senf, Gurken und gerösteten Zwiebeln. <sabber> . Hot Dog! . Nehme ich ein oder zwei? . Er sagte Hot Dog! . Ja und, ich finde die Idee groß artig und mein Magen auch. . War mir klar, dass das Hündchen ein Kannibale ist. . Ähm, willst du damit sagen, er hat das mit voller Absicht gemacht? . Weil du ihn geärgert hast, ja. . Hmm, irgendwie mag ich keinen Hot Dog mehr essen. . Meine Rede, such dir was anderes.\\

Joey griff nach der Hand Setos und blieb stehen, wodurch auch der andere in seinem weiter gehen gehindert wurde. Er drehte sich mit einer hoch gezogenen Augenbraue zu seinem Hundi um und sah ihn dabei fragend an. "Ähm, ich glaub ich habe doch mehr Hunger auf einen Hamburger, und der Zuckerwattestand war auch in Entgegengesetzter Richtung." So schnell er konnte machte er auf dem Absatz kehrt und zog seinen Drachen, der ihn anscheinend zum fressen gern hatte, zurück zum besagten Stand. Dabei sah er nicht das zufriedene Gesicht von Seto, der sich innerlich schlapp lachte über Joeys Begriffsstutzigkeit und seine kleine Flucht.
 

Zwei Stunden später machten sie sich wieder auf den Weg zurück zur Villa, natürlich mit einem rund um zufriedenen Joeylein.

//Meinst du er bekommt Bauchschmerzen? . Nein, der ist hart im nehmen. . Ja, aber wir reden hier von seinem Magen. . Ja, der ist wohl von allem am meisten abgehärtet, glaub mir, dem geht es gut. So wie es sein soll. . Hast du die Wampe gesehen? Sein Bauch hat im Umfang dreißig Zentimeter zugenommen. . Laber nicht so nen Müll. . Schau doch, als wenn man ihm nen Ballon unter der Bauchdecke implantiert hätte. Da ist nix mehr von dem schönen Astralkörper zu sehen. . Noch ist der Knopf von seiner Jeans nicht abgesprungen, außerdem hat Joey auch so nen schönen Körper. . Wenn er mal nicht voll gefressen ist. . Warte eine Stunde, dann ist das niedliche Bäuchlein auch wieder weg. . Bäuchlein, also, Herr Kaiba, sie sollen doch realistisch bleiben. Aber mit der Stunde könntest du Recht haben, der hat ne gute Verdauung, weil eigentlich finde ich ihn etwas zu dünn. . Es geht, ich finde ihn so wie er ist total in Ordnung. . Man musst du verliebt sein, wenn du mal an etwas nicht rum meckerst. . Nicht ich bin hier der Miesmacher sondern du. . Ich, das, das ist ja die Höhe. . Tu nicht so oder wer zickt hier die ganze Zeit an meinem Hündchen rum? . Dein Hündchen, also damit das mal klar ist, das ist auch mein Hündchen, hier gibt es kein meins und deins. . Irrtum, ihr gibt es nur meins, Privatbesitz, alleiniges Eigentum. Ich teil meinen Joey doch nicht mit ner zickigen, penetrant labernden Geistesstörung. . Als was bezeichnest du mich? . Nem Fehler in meinem Kopf hab ich wahrscheinlich zu verdanken, dass ich mich mit so was wie dir durch die Weltgeschichte schlagen muss. Das Leben ist hart klar, und da kann ich so was wie dich nicht gebrauchen. . Ach nein, als wenn du alles alleine geschafft hättest. Darf ich dir mal was erzählen? . Nein! . Ein Geheimnis. . Nein! . Es wird dich aber interessieren. . Sicher nicht. . Ich sag es dir trotzdem. . Ich hör dir nicht zu. . Das ist zu spät, ich kann deine Neugierde quasi riechen. Du fragst dich, was dir entgangen sein könnte, und was ich für ein Geheimnis vor dir haben könnte. . Dann komm endlich aufn Punkt. . Willst du es wirklich wissen? Du wirst mich hassen. . Das tue ich eh schon, schlimmer kann es also nicht kommen. . Frage: Bereust du es die Wette verloren zu haben? . Ich hasse es immer zu verlieren. . Ich will nur wissen ob du es bereust, dieses Mal verloren zu haben. . Worauf willst du hinaus? . Kannst du nicht einmal meine Frage beantworten? Wer hat dir das nur beigebracht, auf ne Frage, mit ner Gegenfrage zu kontern? Das gehört sich nicht, du bist sehr, sehr schlecht erzogen, weißt du das? . Sag es oder halt den Sabbel. . Was sagen? Ach ja, das Geheimnis <g>. . <.> . Also, eigentlich bist du ein sehr kontrollierter, und beherrschter Mensch. Ein etwas kühles Profil, aber das macht dich so unberechenbar für die, die dich nicht so gut kennen wie ich. Gehen wir noch mal den Tag deiner Niederlage durch. Du hattest so nett wie du bist schon Vorkehrungen getroffen und deinen und auch Joeys Klassenkameraden seines eigentlich Sitzplatzes verwiesen. Was ich sehr zuvorkommend von dir fand. Sogar die Begrüßung war dem eines Paradebeispiels ebenbürtig, wenn man Außeracht lässt, dass dein Lächeln nur auf gesetzt war und deine Freude über Joeys pünktliches Erscheinen zum Unterricht, was in dir das Bedürfnis zu einem fiesen Kommentar geweckt hat, nur geschauspielert war. Ein Laie wäre da aber nie hinter gekommen, eine astreine Vorstellung hattest du uns da abgeliefert und dem Drang zu widerstehen einen böse Bemerkung los zulassen rechne ich dir hoch an, Respekt dem sie gebühre. Aber ich weiche vom Thema ab. . Tust du das nicht schon die ganze Zeit?\\

Komplet genervt von dem quasselndem Stimmchen in seinem Kopf sah Seto aus dem verdunkelten Fenster seiner Limousine. Neben ihm saß Joey und hatte sich, beide Arme um Setos Körper geschlungen, an eben diesen gekuschelt. Er döste vor sich hin und versuchte dem Schäfchen zählen zu entkommen, was sein eigenes inneres Stimmchen der Zeit dem zählen von gefüllten Teigtaschen vor zu ziehen schien. Ätzend, dieses ständig besser wissendes Gequassel im eigenem Kopf. Er verstand echt nicht warum sein Stimmchen nun lieber diese Wollsubjekte zum einschlafen zählen musste anstatt diese appetitlichen Zwischenmalzeiten.

//Mit Früchten gefüllte Teigtaschen. . 1 Schaf springt über den Zaun. . . Gebrannte Mandeln. . 2 Schafe springen über den Zaun. ... Hähnchenkeulen, extra scharf. . 3 Schafe rollen unter dem Zaun. . Nasi Goreng, Bami Goreng <auf Setos Hemd sabber> . 4 Schafe rollen unter dem Zaun. . Mohnstrudel. . 5 Schafe mit verfettetem Herzen japsen nach Luft. . Schwarzwälderkirschtorte. . 6 Schafe mit verfettetem Herzen japsen nach Luft. . Nudelsuppe. . 7 Schafe beißen den Joey in den Arsch. . Eingelegte Gurken. . 8 Schafe beißen den Joey in den Arsch. . Senfeier. Irgendwas juck. . 9 Schafe haben Tollwut und beißen zu. . Was? Wie? Wo? . 10 Schafe haben Tollwut und beißen zu. . Du bist doof, gemein und du verdirbst einem den Appetit. . Soll ich dir aufzählen was du in den letzten Stunden nur an Grundnahrungsmitteln vertilgt hast? Hinzu kommen Fastfood, Süßigkeiten, Nachtisch und, und, und. . Ich weiß selber was ich gegessen habe, und soll ich dir mal was sagen. Das war echt lecker. . Wenn du so weiter machst siehst du bald aus wie ein Mops. Ob Seto dich dann noch leiden mag? . A) Egal wie ich aussehe, Seto mag mich. B) Müsste ich 48 Stunden lang durch weg futtern um drei Kilogramm zu zunehmen. . Ich versteh das nicht, wie kann das so durch dich hindurch rutschen ohne seine Spuren zu hinterlassen? Andere würden für so eine Nahrungsmittelverbrennung morden. . Keine Ahnung, ist halt ein Segen. Ich muss Seto was fragen. . Was denn? . Ob er es bereut die Wette verloren zu haben. . Wie kommst denn jetzt darauf? . Keine Ahnung, das will ich jetzt wissen. . Urplötzlich? . Ja, bevor ich es vergesse.\\

"Sag mal." aus seinen Gedanken gerissen sah Seto vom Fenster zu Joey und wartete auf dessen Frage. ". bereust du es eigentlich? Ich meine als du gegen mich verloren hattest sahst du nicht sehr glücklich aus."

Achtung! Achtung! Schnappschuss Alarm! Aus Eis gemeißelter, meiste herzloser Firmenleiter eines Milliarden Doller Imperiums hat soeben ein Dumm und Dümmer Gesicht gezogen. Achtung! Achtung! An alle Paparazzi! Für ein Bild dieses Gesichtsausdrucks wird bis zu 5 Millionen Doller gezahlt!

Joey wartete und wartete, aber nix geschah. Verdattert sah er hoch in das entsetzte Gesicht, das ihn so ungläubig anstarrte. "Alles in Ordnung?" Wollte er wissen, denn so nen seltendämlichen Blick konnte nicht mal eine gezeichnete Animefigur drauf haben. "Ja, aber tu mir einen Gefallen." "Welcher wäre?" "Nie, hörst du, nie darfst du in meinem Kopf Gedanken lesen. Verstanden mein kleines Hündchen? Wenn du das noch mal tust, sehe ich mich gezwungen ganz meine Hirnaktivitäten einzustellen und nur noch per Instinkt zu handeln." Braune Augen sahen völlig verwirrt drein und versuchten das ganze in irgendeiner Weise zu verstehen. "Ich hab nicht in deinem Kopf Gedanken gelesen, jedenfalls nicht beabsichtigt, aber kannst du mir die Frage trotzdem beantworten?" "Also, verlieren tu ich nie gerne und ich glaube hätte ich gewonnen wären wir schon viel früher im Bett gelandet."

Grinsend beugte er sich etwas hinunter und platzierte auf der feinen Nasenspitze des blonden einen hauchzarten Kuss. "Hmm, also bereust du es verloren zu haben." "Ja, aber ich bereue es nicht diese Wette angenommen zu haben." "Sollten wir nicht aussteigen? Der Waagen steht schon seit gut drei Minuten vor deiner Haustür." "Ja sollten wir, nur ums dem grauen, tristen und trostlosem Alltag zu widmen." "Leider." Sanft zog Seto am Kinn des kleinen und sah ihm verführerisch in die Augen. "Aber wir haben ja die Möglichkeit uns die langweilige Zeit etwas zu versüßen, oder?" "Ja." Sie lächelten sich liebevoll an und stiegen dann aus. Gemeinsam gingen sie in die Villa und trennten sich in der Eingangshalle. "Musst du noch ins Arbeitszimmer?" "Ja, es könnte ja sein, das einer mir auf den Anrufbeantworter gesprochen hat, dass meine Firma in Flamen steht oder man deinen Vater gefunden hat." "Schön wäre es. Willst du auch baden?" "Mit dir?" Joey war schon am Treppenansatz angekommen und Seto in Richtung seines Arbeitszimmers unterwegs. "Wenn du nen Rettungsschwimmer hast."

Frech grinste der blonde noch mal zu dem anderem rüber und ging dann weiter die Treppe hoch. "Nur das Seepferdchen, das muss dir reichen."
 

Joey saß in Boxershorts und T-Shirt auf dem Rand der roten Badewanne und goss langsam etwas Badezusatz in das dampfende Wasser, welches aus dem schwarzen Wasserhahn floss und die Wanne füllte. Er betrachtete die Wasseroberfläche auf der sich erst langsam, dann immer schneller weiße Berge aus duftigem, weichem Schaum bildeten. Er hörte wie im Nebenzimmer die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Seto würde sich jetzt auch aus ziehen und dann zu ihm kommen. Sie würden die Verbände abnehmen und dann gemütlich ein schönes, entspannendes Vollbad nehmen. Doch die Schritte nebenan machten nicht wie erwartet vor dem Kleiderschrank halt, sondern kamen direkt ins Badezimmer rüber. Die Tür wurde schwungvoll geöffnet und glatt vergessen wieder zu schließen. Joey sah in das Gesicht des andern welcher ihm anscheinend etwas Wichtiges mit zuteilen hatte. Verwundert und mit wachsender Spannung wartete der blonde darauf, dass Seto seine Stimme wieder fand und ihm verriet, was denn los sei. Dieser war bis zu dem Jungen der auf dem Rand der Wanne saß und nahm ihn zärtlich in die Arme. Tief blickten sie sich in die Augen und Seto musste ein Mal tief durch atmen, bevor er erzählen konnte, was soeben passiert war. "Hör mir bitte zu, ich war gerade auf dem Weg zu dir, als das Telefon klingelte. Ich bin also zurück und einer meiner Anwälte war an der andern Seite der Leitung. Joey, sie haben ihn gefunden. Wir haben deinen Vater gefunden."
 

Vorschau!!!!
 

Zaghaft öffnete er den weißen Umschlag, in dem die Wahrheit stand. Vorsichtig zog er das gefaltete Blatt Briefpapier heraus und legte den Umschlag beiseite.

Lange sah er nur auf das immer noch zusammen gefaltete Stück Papier an und suchte nach dem Mut ihn zu öffnen und endlich zu lesen.
 

Ich hoffe es hat euch gefallen und ich freu mich auf jedes Kommi das ihr hinterlasst. Ich fand es ja schon klasse, das wir die 300 Marke geknackt haben. Das Nächste Kapitel kommt dann kommende Woche.

Gruß Carja

Der Brief

Angelehnt saß Joey neben Seto in dem bequemen Sitz des Privatjets und versuchte sich zu entspannen. Die letzten zwei Tagen waren schon ansträngend gewesen und morgen musste er wieder in die Schule.

//Ach ja und wie, wenn deine Magenverstimmung weiterhin anhält garantiere ich für nix. ... Ich auch nicht. Ich muss mich bestimmt in einer Tour übergeben und den weg zum Klo schaff ich bestimmt nicht jedesmal. ... Das heißt der Fußboden müsste herhalten, und du weißt warum man das Magensäure nennt? ... Bist du dumm oder tust du nur so, meine Leber produziert bestimmt nicht so nen ätzenden Gallensaft, dass ich Löcher ins Untergeschoss brennen könnte. ... Du hast ja mal in Biologie aufgepasst und hängen geblieben ist es auch. Ich bin begeistert, dein Hirn hat endlich sein Gedächtnis ein geschaltet und das auch noch mit Erfolg. Jippi!! ... Du bist so gemein. ... Oh, jetzt ist das kleine Hündchen beleidigt und jammert rum. ... Klasse, da hat mich Kaiba nicht mehr auf seiner Liste der täglich nieder zu machenden Typen da springt mein eigenen Gewissen für ihn ein. Perfekt, das Leben könnte nicht schöner und abwechslungsreicher sein. ... Du entwickelst mir hier doch keine neue Art von Humor, Honey. ... Ich will einfach nur meine Ruhe. ... Um dich weiter auf das widerliche Gefühl in deinem Magen konzentrieren können? Vergiss es. Wozu bitte schön denkst du gibt es mich? Mal davon abgesehen, dass viele Verwendungsmöglichkeiten für mich existieren. Aber mal ehrlich warum denkst du hat man ausgerechnet uns zwei zusammen geführt? ... Um mich für mein vorheriges Leben zu strafen? ... Nein falsch, denk nach. ... Weil man mich einfach nur ärgern will? Ist das vielleicht ne Prüfung und wenn ich die bestehe komm ich ins Paradies? ... Auch falsch, ich sag es dir, sonst sind wir dreimal um die Welt geflogen bevor du mal nen annähernd warmen Treffe gelandet hast. Weil wir das absolute Dreamteam sind. Zum Beispiel deine Flugangst die sich in Übelkeit äußert, wenn du mich nicht hättest wärst du Dauergast auf dem Bordklo und das rote Lämpchen müsste man höchst wahrscheinlich alle paar Stunden wechseln. ... Nett, sehr nett. Was kann ich denn dafür? Ich wollte hier her, ich wollte wissen wer mein Vater ist.\\
 

"Joey?" Setos Stimme riss den blonden aus seinen Gedanken. Er wendete den Kopf zu dem Mann der links neben ihm saß und seinem Kopf als Stütze diente. "Wann willst du ihn lesen?"

Den Kopf zurück auf Setos Schulter legend schmiegte er sich wieder näher an den Körper des andern und dachte kurz nach bevor er antwortete. "Sobald wir zurück sind. Wegen der anderen Dinge, weißt du ich hab davon nicht so viel Ahnung könntest du vielleicht...?" "Klar doch, das können aber auch meinen Anwälte klären. Zumindest die Formalensachen, alles andere machen wir zusammen, okay." "Danke." Ebenfalls müde und von den vergangenen Tagen geschlaucht legte er seinen Kopf auf den von Joey und war kurz davor der Versuchung nach zu geben und seine Augen zu schließen. "Wie fühlst du dich?" "Mir ist immer noch etwas schlecht. Dazu kommt, dass ich so müde wie schon lange nicht mehr bin, aber das mit dem schlafen will nicht so wirklich was werden." "Warst du aufm Luftschiff eigentlich auch krank?" "Ja, aber nicht so extrem." "Das ist ja auch eine ganz andere Situation. Bist du noch sehr traurig? Oder soll ich dich damit in Ruhe lassen?" Sachte legte Joey seine Hand in die von Seto, der sie festhielt und dem kleinem ein Gefühl von Geborgenheit gab.

Gerade flogen sie durch eine dichte Wolkenbank aus schneeweißen Wolken und man konnte nur noch den dunkelblauen Ozean darunter erahnen.

"Ist schon okay. Irgendwie will ich schon drüber reden, aber für zwei Tage war das ne ganze Menge findest du nicht?" Setos Antwort bestand aus einem zaghaftem Nicken und Joey fuhr fort. "Mein Herz war stehen geblieben, als du mir gesagt hast, sie hätten ihn gefunden. Erst war ich erschrocken, warum kann ich mir selber nicht mal erklären, dann kam Freude aber auch Angst. Weil ich nicht wusste was da alles auf mich zukommen würde und dann." Er unterbrach sich selbst und sein Blick glitt zum Fenster wo immer noch weiße Wolken die Sicht versperrten. "Und dann hab ich dir diese Nachricht überbracht. Es tut mir leid." "Muss es nicht, das war nun mal die Wahrheit und die ist mir lieber als eine Lüge. Ich hoffe nur, dass es ihm jetzt besser geht, Leukämie ist keine angenehme Sache. Ich wüsste nicht ob ich noch den Mut gehabt hätte mein Leben mit so vielen Schmerzen weiter leben zu wollen."

Traurigkeit erfüllte ihn und es schmerzte, zu wissen jemanden verloren zuhaben der einem wichtig war, den man aber nie kennen lernen konnte. Und Joey bekam ein neues Gespür dafür, wie wichtig Zeit war und wie kurz ein Leben, wie viel Sinn darin lag jeden Augenblick so gut es geht aus zukosten und sich nicht einfach stumpf im Strudel mit reißen zu lassen.

"Es war komisch diesem Mann zu zuhören, wie er Vaters Testament vorlas, seinen letzten Willen. Alles so formal und monoton, unbeteiligt als wenn er gelangweilt die Nachrichten im Fernsehen schauen würde." "Das ist sein Job. Bei so was muss man neutral und distanziert, sachlich und seriös sein." "Wie denkst du soll es jetzt weiter gehen? Irgendwie entwickelt sich alles ganz anders als ich geplant hatte." "Warte erst mal ab was in dem Brief von deinem Vater steht, den er dir hinterlassen hat." "Komisch, dass ich ihn erst mit meinem achtzehntem Lebensjahr bekommen sollte. Vielleicht hatte er sonst keine Möglichkeit ihn mir zukommen zu lassen, vielleicht hat meine Mutter es ihm verboten? So wie sie mir den Kontakt zu Serenity verbietet." "Jetzt hast du ihn ja, wenn wir in der Villa sind, liest du ihn und danach sehen wir weiter. Bist du sehr enttäuscht, dass du ihn nicht kennen lernen konntest?" "Es geht. Ich dachte schlimmer als bisher kann es nicht werden, aber es hat sich so vieles in den letzen Wochen geändert und ich weiß, dich zu verlieren wäre jetzt das schlimmste und das hieße es kann doch noch weiter runter gehen. Ich hab ihn nicht kennen gelernt weiß also nicht ob ich ihn gemocht hätte oder nicht. Bei dir weiß ich was ich empfinde, und das ist nicht zu vergleichen, von daher kann ich dir nicht sagen ob ich wirklich enttäuscht bin. Schade ist es schon, ja aber was man nicht kennt, kann man nicht missen oder wie war das?" Auf Setos Mund bildete sich bei der Wortwahl Joeys ein freches Grinsen, nutzte dieser doch tatsächlich seine eigenen Sätze um etwas zu begründen. "Ruh dich noch etwas aus, in drei Stunden landen wir." "Noch so lange? Mein Magen vordert der Weilen aber mal was zur Beruhigung." "Wie wär's wenn wir ihn einfach ein wenig ablenken? In etwa so?" Mit dem Daumen strich er in kreisenden Bewegungen über Joeys Handrücken, welche immer noch in seiner eigenen lag. Seine Lippen verteilten zärtliche Küsschen auf das blonde Haar und Joeys Stirn. "Ja, so könnte man ihn wirklich ablenken. Also kann ich sagen das drei schöne Stunden nun vor mir liegen werden."
 

In der Eingangshalle der Villa standen gerade Seto, Joey und Mokuba welcher seinen Bruder und den neuen Familienzuwachs herzlich begrüßte. "Und wie war es? Sagt schon was habt ihr raus gefunden?" "Lass und ins Wohnzimmer gehen, dann erzählen wir dir alles, ja." Damit war Mokuba schon los gestürmt und verschwand hinter der Tür die in das besagte Zimmer führte und warf sich aufs erst beste Sofa. "Willst du nicht erst den Brief lesen? Ich kann es ihm auch erzählen wenn du möchtest." Seto streifte sich gerade seinen Mantel ab und übergab diesen seinem Butler und folgte dann mit Joey seinem kleinen Bruder. "Nein, ich will es ihm erzählen. Ich meine wir sagen ihm einfach was geschehen ist und dann sehen wir erst mal wie er drauf reagiert. Vielleicht hätten wir ihm vor unserer Abreise sagen sollen, dass mein Vater nicht mehr lebt." "Ja, vielleicht, nur er ist da sehr empfindlich. Vor allem wenn es um den Tot von Eltern geht ist er sehr ..." Seto brach seinen Satz ab, er hatte es nie zugegeben aber auch an ihm war der Verlust seiner leiblichen Eltern nicht Spurlos vorbei gezogen. Ganz im Gegenteil, und nun litt er mit Joey der im Gegensatz zu ihm nicht mal die Chance hatte seinen Vater richtig kennen und lieben zu lernen. Händchenhaltend und mit einem auf munterndem Lächeln von Seiten des blonden gingen sie ins Wohnzimmer und setzten sich zu Mokuba mit auf die Couch, der neben Joey und der wiederum neben Seto saß.
 

"Also Mokuba als Seto und ich, uns auf den Weg nach Amerika gemacht haben, da wussten wir schon etwas, was wir dir noch nicht erzählt haben. Wir waren der Ansicht dir diese Nachricht nicht mit zuteilen, wenn keiner von uns beiden im Haus. Wir wollten nicht das du dich einsam und zurück gelassen fühlst." Joey sah Mokuba so gut es ging fest entschlossen in die Augen, dich seine Stimme machte deutlich, dass es ihm nicht gerade angenehm war dem kleinem so etwas erzählen zu müssen. Dieser stutzte und sah seinen Bruder der beide Arme um Joey gelegt hatte und diesen verwundert an. Seto hatte seinen Kopf auf die Schulter des kleineren gelegt und ließ diesen reden und beschloss nur bei Bedarf seinen Senf dazu zugeben. "Also mein leiblicher Vater, Gibson Anderson, ist vor über neun Jahren verstorben." Er machte eine Pause um zu beobachten wie Mokuba dieses aufnehmen würde und wie nicht anders zu erwarten wich jegliche Farbe aus desem Gesicht und seine Augen zeigten Angst und Entsetzen. "Wieso?" War das einzigste was er leise und piepsig raus brachte. "Er war schwer krank weißte du. Und damals war die Medizin noch nicht so weit, dass man ihm auch nur in geringster Weise hätte helfen können. Wir waren bei dem Notar, der für ihn das Testament aufgesetzt und auch aufgehoben hat. Wenn ich volljährig geworden wäre, hätte man mich spätestens in Kenntnis gesetzt, doch so hab ich gleich jetzt alles erfahren. Soll ich dir alles erzählen?" Ein kurzes und kaum wahr zunehmendes Nicken war die Antwort und Joey streckte eine Arm aus. Die Einladung annehmend kuschelte sich der kleine an Joey der seinen Arm um ihn legte, eben so wie Seto und die drei blieben eng aneinander gelehnt auf dem Sofa sitzen und Joey erzählte was er alles erfahren hatte. "Also mein Vater wusste zwar, dass meine Mutter mit mir schwanger war jedoch hatte er andere Pläne. Er wollte die Welt sehen und sie mit seinen Lieder bereichern. Er war Sänger und Songwriter, mit dem letzterem war er sogar sehr erfolgreich. Er hat für so einige Bands und Sänger Texte und Lieder geschrieben und hat so sein Geld verdient. Sechs Jahre nach dem er meine Mutter verlassen hatte, wollte er so weit ich weiß wieder zu ihr zurück, da sie jedoch mit meinem Stiefvater verheiratet war wurde daraus nix. Ein knappes Jahr danach hat er die schreckliche Diagnose gestellt bekommen, dass er Leukämie hat und man ihm nicht helfen könne da auf dem Gebiet noch zu wenig geforscht und untersucht worden war. Er wollte nicht als Versuchskaninchen enden und hat nur gegen die Schmerzen Medikamente genommen und hat sein Lebtag damit verbracht so viele Texte und Songs zu schreiben wie er nur konnte. Seto und ich waren auf dem Friedhof wo er beerdigt worden war und haben sein Grab besucht. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer sein würde, aber ich musste weinen und wenn ich ehrlich bin muss ich sagen dass ich schon lange nicht mehr so viel geweint habe. Aber weißt du was mich wieder auf gemuntert hat, oder besser wer? Dein Bruder, er ist nicht einen Moment von meiner Seite gewichen und hat mich nie alleine gelassen, er war die ganze Zeit über für mich da. Und dafür bin ich ihm sehr, sehr dankbar." "Das kann er gut, wenn er jemanden sehr lieb hat, dann tut er alles für die Person. Hast du einpaar Lieder von ihm?" "Ja, der Notar hat uns alles mit gegeben. Seine Texte, Lieder, un- und veröffentlichte Stücke, außerdem hat er mir einen Brief hinterlassen, den ich gleich noch lesen werde. Wenn du mir nicht böse bist, würde ich dich und Seto alleine lassen und auf mein Zimmer gehen." "Erzählst du uns was in dem Brief steht?" Mokuba löste sich von Joey und sah ihm mit großen, traurigen Augen ins Gesicht. "Mal sehen, aber ich denke schon. Bis später." Aufmunternd wuschelte der blonde durch die schwarze strubbel Mähne, dann drehte er sich noch mal zu Seto um und gab ihm einen sanften Kuss auf den Mund der ihm sagen sollte wie dankbar er der größerem für alles war. Er stand auf und verließ schweigend das Zimmer, zurück blieben die beiden Kaiba Brüder die ihm stumm hinterher sahen bis er die Tür hinter sich schloss.
 

"Was passiert jetzt, Seto?" "Nun, wie Joey gesagt hat, sein Vater war Musiker und Songwriter. Der Notar hat uns natürlich auch die gesamten Unterlagen über die Uhrheberrechte der Texte und Lieder übergeben. Ich hatte nur wenig Zeit um ein Auge drauf zu werfen, aber selbst über die Jahre haben sich eine ganze Menge Anfragen auf die Nutzung bekannter Songs gesammelt. Außerdem hat Mr. Anderson dafür gesorgt, dass nach seinem Tot, sein gesamtes Hab und Gut verkauft wurde und alles auf ein Konto eingezahlt wurde welches nun Joey gehört. Über die Jahre hat sich aus dem Erspartem, dem Geld aus den Verkäufen, einer ausgezahlten Lebensversicherung und den Zinsen auf dem Konto eine nette Summe gebildet, mit der Joey lange Zeit gut von leben kann. Und da er der einzigste lebende Verwandte ist, ist er alleiniger Erbe." Verwundert sah Mokuba zu seinem großen Bruder, der traurige Unterton war ihm nämlich nicht entgangen. "Heißt das, Joey wird nicht hier wohnen bleiben?" "Nein, so oder so. Er will auf seinen eigenen Füßen stehen und das müssen wir respektieren." "Aber du bist traurig darüber oder?" Mitfühlen betrachtete der kleine das Gesicht Setos, der abwesend auf den Boden starrte und sich seiner Gefühle in diesem Gespräch mal wieder bewusst wurde. Er liebte Joey nun mal, und er hätte es gerne gesehen wenn er bei ihm geblieben wäre, doch dieser Wunsch sollte erst einmal unerfüllt bleiben. In Gedanken versunken spürte er erst Mokubas zierliche Arme um seinen Körper, als dieser ihn wieder ansprach. "Vielleicht kommt er ja wieder zurück, wenn er sich einsam fühlt." Der größere erwiderte die Umarmung und kuschelte sich näher an seinen kleinen Bruder, der sich so viel Mühe gab ihn auf zu muntern. "Dich würde das freuen, oder? Joey und ich, wir haben uns sehr lieb und auch wenn wir nicht zusammen wohnen wird sich daran nichts ändern. Lass uns erst mal abwarten, wer weiß vielleicht kommt er ja wirklich früher oder später hier hin zurück."
 

Joey war direkt in Setos Arbeitszimmer gegangen. Normalerweise sollte er diesen Raum nicht betreten wenn der andere nicht dabei war, aber er wollte es sich in seiner lieblings Ecke bequem machen und so krabbelte er in den Berg von Kissen und machte es sich im Schneidersitz gemütlich. Nun saß er da, hielt den weißen Umschlag in dem der Brief seines Vaters seit über neun Jahren auf bewahrt wurde und traute sich nicht ihn zu öffnen. Was würde er seinem Sohn an Sätzen hinterlassen haben? Wie stand er überhaupt zu ihm, hatte er ihn irgendwo weningstens ein wenig gemocht, oder hasste er sein eigen Fleisch und blut wie seine Mutter es tat? Hatte er ihn kennen lern wollen, oder war er glücklich gewesen nicht mit einem Kind belastet worden zu sein? Tief durch atmend faste Joey neuen Mut, er hatte sich für ein Leben auf neuen wegen entschieden, er wollte seine Vergangenheit den Rückenkehren und mit Seto eine glückliche Beziehung führen. Doch dies konnte er nicht, nicht solange alle seine Fragen bezüglich seiner Familie beantwortet waren. Wie seine Mutter zu ihm stand wusste er ja, und auch wenn er lange Zeit darüber tot unglücklich war so musste er es akzeptieren. Außerdem hatte er Serenity, die ihm mehr Liebe gegeben hatte, als alle seine übrigen Familienmitglieder zusammen. Doch Serenity war nicht mehr hier und so brachte es nichts ihr hinter her zu weinen, zu mal es gar nichts mehr gab zum beweinen. Nein, alles hatte sich irgendwie zum Guten gewendet, er brauchte nie wieder zu seinem Stiefvater, sein leiblicher Vater hatte ihm einen Brief hinterlassen und in dem würde bestimmt nichts stehen was ihm das Glück, das ihn mit Seto erfuhr zerstören könnte. Nein, alles was nun passieren könnte würde ihn nicht so runter reißen können wie er einst war, denn ganz unten war er schon gewesen und dank Seto war er auf dem weg in eine bessere und schönere Zukunft.

"Dann mal los!" Er öffnete den versiegelten Umschlag, brach das rote Wachssiegel, welches das Zeichen des Notars trug und nahm den fein säuberlich gefalteten Brief heraus. Langsam und bedächtig faltete er ihn auf und seine Augen überflogen kurz die schwarze Handschrift. Sie war mit Tinte geschrieben und sehr fein, geschwungen und glich eher der Verschönerung des weißen Blattes als der Mitteilung einer schriftlichen Nachricht.
 

"Lieber Joseph,
 

oder soll ich dich lieber Joey nennen? Joe? Ich weiß es nicht, am Telefon nannte deine Mutter dich immer Joseph, aber den Namen finde ich nicht sonderlich schön, klingt so alt und verstaubt. Genau so wie ich mich fühle, ich bin nun dreiunddreißig und kann mich kaum noch bewegen, wie ein alter Mann. Aber dazu später, was willst du wohl über deinen Vater, wenn ich mich das überhaupt nenne kann/darf, wissen? Wie ich war? Wie ich gelebt habe? Warum ich dich und deine Mutter verlassen habe? Ja, es müssen unendlich viele Fragen sein.

Ich fange einfach mal an etwas über mich zu erzählen und über das Leben mit deiner Mutter. Wir haben uns an der Uni auf einer Party kennen gelernt, ich war kurz vor dem Abgang und durfte mich schon mit dem erfolgreich absolvierten Musikstudium brüsten, sie hatte vor sich im kommenden Jahr ein zuschreiben. Tja, dazu kam es dann nicht mehr, denn sie wurde schwanger, mit dir. Wir waren nicht lange zusammen, deine Mutter und ich, doch es war eine intensive Beziehung mit so viel Liebe, wie ich sie mein Leben lang nicht mehr empfunden habe. Als ich erfuhr, dass ich in wenigen Monaten Vater werden sollte, hatte ich wenige Tage zuvor meinen ersten Plattenvertrag unterschrieben und hatte es deiner Mutter schon gesagt und sie sogar drum gebeten mit nach Amerika zu kommen. Doch sie stellte mich vor die Wahl, eine Familie in Japan oder nirgends, denn sie wollte nicht hier weg und in eine ungewisse Zukunft reisen. Ich sollte mir einen anständigen Beruf suchen, und für sie und dich sorgen. Es artete in einem heftigen Streit aus, der so endete, dass ich mich von ihr trennte und alleine nach Amerika flog. Jahre vergingen und ich dachte kaum an sie, oder gar an dich. Zu sehr war ich in meine Arbeit vertieft, ich war wie ein Workaholic arbeitet Tag ein Tag aus, kein Text war nicht perfekt, bis er unzählige Male überarbeitet und probe gespielt war. Das ging so lange gut, Jahre lang sogar, bis ich zusammen brach. Überarbeitet sagte der Arzt, doch nun weiß ich es besser, es waren die ersten Anzeichen, doch weder ich noch die Ärzte haben es geahnt. Nach meinem ersten Schwächeanfall lag ich Wochenlang im Krankenhaus, da hatte ich viel Zeit zum nachdenken. Über dich und dein Mutter und ich fragte mich, wie es euch so ergehen würde. Ich beschloss deine Mutter an zurufen. Das Telefonat verlief nicht so ganz wie ich mir das vorgestellt hatte. Wir stritten mal wieder und machten uns gegenseitig Vorwürfe. Fazit, sie verbot mir dich an zurufen, dich zu besuchen oder gar zu sehen. Nicht mal ein Photo besitze ich von dir. Sie meinte sie wolle dich vor mir schützen, und die die Enttäuschung ersparen mit dem Wissen zu leben einen solchen Mann als Vater zu haben. Zumal du ja nun einen hättest, sie hatte geheiratet und noch ein weiteres Kind gerade geboren. Du wärst glücklich und ich würde nur alles zerstören, so wie ich es schon einmal fast getan hätte. Es tut mir leid, dass ich dir so wehgetan habe und dich vernachlässigt, ja nie für dich da gewesen bin Joey. Ich beschloss auf Grund des Gespräches mit deiner Mutter dich in Ruhe zulassen, du warst ja noch ein Kind und ich wollte deine doch so glückliche Kindheit nicht zerstören. Ich beschloss zu warten, bis du erwachsen bist, und dann mit dir zureden, dich um Verzeihung zu bitten. Doch dazu wird es nie kommen, mein Zug ist abgefahren. Alles was ich noch tun kann, ist dir die Zukunft etwas zu erleichtern in dem ich die Zeit nutze und für dich, meinen Sohn, etwas bei Seite lege und für dich anlegen lasse. Es wird nicht viel sein, aber ich hoffe es wird dir eines Tages helfen, vielleicht um eine eigene Familie zu gründen, oder um dein eigenes fantastisches Leben leben zu können. Ich weiß, es ist kein Ersatz für alles was ich dir verwehrt habe, aber es ist das einzigste was ich habe.

Was ich dir jedoch mit auf den weg geben möchte sind ein paar mehr oder weniger gute Ratschläge. Lebe dein Leben! Und Liebe, steh zu deiner Liebe und mach nicht denselben Fehler, wie deine Mutter und ich. Werde Glücklich und sehe deine Fehler ein, auch wenn sie an dir nagen. Doch bedenke wie gering der Schmerz ist im Gegensatz zu dem, den du andern mit deiner Sturheit antun kannst. Denn wenn du nur ein klein wenig wie ich bist, dann hast du einen richtig dicken Sturkopf und der ist manch mal eher hinderlich aus nützlich.

Ein Jahr später, ich war mal wieder wie verrückt am arbeiten hatte ich den nächsten schweren Schwächeanfall und musste ins Krankenhaus. Da stellte man mir die Diagnose. Krebs.

Und dann auch noch unheilbar, einen wo man mir kein Loch in den Körper schneiden konnte um den Tumor zu entfernen, nein. Leukämie, mein Leben neigte sich also doch so schnell dem Ende. Vielleicht ist es meine Strafe, weil ich das einzig wichtige in meinem Leben mit Füßen getreten habe.

Nun liege ich hier und schriebe diesen letzten Brief. Ständig muss ich unterbrechen weil der Stift in meiner Hand zu schwer wird und ich ihn nicht mehr halten kann. Lachst du mich jetzt aus, oder weinst du? Tut es dir vielleicht genau so Leid wie mir, dass wir uns nie kennen lernen konnten? Was hat dir deine Mutter über mich erzählt? Das ich ein Taugenix bin, ein Versager, ein Träumer? Alles was ich wollte, was mein Leben leben und glücklich sein, ledig habe ich den falschen weg gewählt und habe das gesuchte nie gefunden. Einzig und allein der Gedanke, dir geht es gut, macht mir Hoffnung und Mut für die Zukunft. Meine Zeit läuft ab, ich kann es spüren und alles was ich mir wünsch ist ein Bild von dir auf dem du lächelst, auf dem du gesund und glücklich bist. Nix mehr wünsch ich mir sehnlicher, als dass du, mein einziger und geliebter Sohn ein schönes Leben hast. Versuch mich zu verstehen und vielleicht kannst du mir auch eines Tages verzeihen und mit mir auf eine zweite Chance hoffen.
 

In Liebe dein Vater
 


 

Stunden später, Mokuba lag schon im Bett, schritt Seto von Zimmer zu Zimmer auf der Suche nach seinem Liebsten. Er hatte sich noch lange mit Mokuba unterhalten und hatte ihn dann zu Bett gebracht, wollte dann nach Joey sehen und ging in der Annahme, dieser sei in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer, war er gleich dort hin gegangen. Doch Fehlanzeige, kein Joey war in diesem noch in den andern schon durch suchten Zimmer auf zufinden. Gerade stand er vor der Tür seines Arbeitszimmers als ihn der Verdacht beschlich, dort doch mal nach zu sehen, obwohl er Joey untersagt hatte diesen Raum ohne ihn zu betreten. Aus ihm undefinierbaren Gründen öffnete der die Tür leise und lugte in das dunkle Zimmer. Das leise und traurige Schluchzen sagte ihm das er fündig geworden war und er betrat den Raum. Die Tür hinter sich schließend sah er in die Ecke, aus der das leise Wimmern kam und konnte dank des hellen Mondlichts, das durch die Scheiben fiel Joey in seiner Sitzecke sehen. Er hatte seinen Kopf in die Kissen begraben und mit seinen Armen seine an den Körper angezogenen Beine fest umschlungen und lag seitlich mit dem Rücken zu Seto. Dieser ging zu dem ständig bebenden und zuckenden Körper, ließ sich neben eben diesem in die Kissen nieder, legte seine Arme um die schmale Hüfte und zog sein Hündchen dicht an seinen Körper. Auch wenn der kleine den andern nicht hatte kommen hören, war er keines Wegs erschrocken über dessen plötzliches Auftauchen. Der vertraute Geruch und die ersehnte Wärme waren Balsam für seine Seele und er konnte spüren wie seine Traurigkeit davon zog, er mit jeder Sekunde ruhiger wurde. Sein Atem wurde wieder gleichmäßig und seine Tränen begannen zu versiegen bis sie schließlich ganz aufhörten. In der Umarmung drehte Joey sich zu Seto um und bettete dann seinen Kopf an dessen Brust, mit geschlossenen Augen lauschte er dem kräftigen und schönen Geräusch von Setos schlagendem Herzen. Leise begann er zu erzählen und mit jedem Wort schnürte sich die Kehle des größeren mehr zu. "Sie hat ihn angelogen, so wie sie mich angelogen hat. Meine eigenen Mutter, sie hat meinem Vater erzählt, ich hätte eine schöne und unbesorgte Kindheit und er würde alles zerstören, wenn er sich hier in Japan blicken lassen würde. Sie hat gelogen, sie hatte alle belogen. Einfach so, er war kein böser Mensch, er hat nur einmal in seinem Leben einen Fehler gemacht für den er sein ganzes Leben lang büßen musste und das nur, weil sie gelogen hat. Wie konnte sie das nur tun? Er hat mich doch geliebt, verstehst du er war Jahre lang neben Serenity der einzigste Mensch auf dieser beschissenen Welt, der mich geliebt hat und ich durfte ihn nicht sehen. Er hat seine letzten Tage damit verbracht für seinen Fehler zubüßen, mir etwas hinter lassen zu können damit ich weningstens ein bisschen stolz auf ihn sein kann, damit ich etwas habe um eine eigenen Familie zu gründen schrieb er. Ich soll Glücklich werden, und mein Leben leben." "Da hat er Recht und genau das will ich auch, dass du endlich glücklich wirst." Liebevoll hielten sie sich im Arm und versuchten sich gegenseitig Halt zu geben. "Aber das bin ich. Auch wenn ich jetzt traurig bin, dass ich ihn nie kennen lerne. Aber ich bin glücklich. Ich habe dich und das ist alles was für mich noch wichtig ist, alles andere kann nie so schlimm sein, als dass es dieses Glück zerstören könnte." Joey hob den Kopf etwas an und sah Seto in die Augen, die bei dem wenigen Licht des Mondes nicht mehr blau sondern fast schwarz wirkten. "Ich liebe dich." Zärtlich küssten sie sich, und tauschten so einen innigeren Liebesbeweis als es Worte je hätten sagen können.
 


 

So das war das vorletzte Kapitel, eigentlich kämme ja nun ne Vorschau, aber ich bin mal frech und lasse sie wie ich sie sonst gemacht habe weg.

Ich sag euch nur, es wird ein Ende, das Leben nach der Wette so zusagend.

Gruß Carja

Familie

Joey ging gut gelaunt die Strasse entlang, auf dem Arm hatte er zwei gut gefüllte Papiertaschen mit Lebensmitteln die er fürs Wochenende benötigte.

//Na bekommen wir wieder besuch? ... Jupp bekommen wir. ... Hast du auch genug Hundefutter eingekauft? ... Jupp hab ich <g>. ... Aber nicht das billige, oder? Das riecht schon so widerlich. ... Nein das Gute, aber mal ehrlich riechen tut das doch genau so schlimm. Ich kann den Deckel der Tonne verschweißen und es würde immer noch nach Pansen gammeln. ... Hundekuchen, Kaustangen, ein neues Quitschespielzeug? Das letzte ist einfach zu schnell kaputt gegangen. ... Ja, einmal reinbeißen und man hatte Löcher drinne wie nach nem Bombenanschlag. Dabei sind die Dinger echt nicht billig dafür, dass die aus ner schlampigen Massenproduktion stammen. ... Ohoh, es will gleich wieder anfangen zu regnen. Geh mal nen Schritt schneller, hopp, hopp! ... Immer mit der Ruhe, wir sind doch schon da. Siehst du, wir stehen schon vor dem Gartentor. ... Dann nix wie rein und ab auf die Couch, bei so nem Wetter läst man nicht mal nen Hund auf die Strasse.\\

Froh dem Regenschauer, die zu dieser Jahreszeit doch noch häufig auftraten entkommen zu sein, sah er bevor er an der Haustür ankam, zufrieden durch den kleinen Vorgarten und dann auf das kleine, bescheidene Häuschen, was er seit geraumer Zeit sein eigen nennen konnte. Zufriedenheit und ein Glücksgefühl breiteten sich in seinem Bauch aus als er den Schlüsse ins Schloss steckte und die Tür aufschloss.

Hinter sich diese schließend stellte er erstmal die Tüten auf die Kommode, warf einen Blick in den Spiegel an der Wand über dieser und musst sich selber eingestehen einfach glücklich aus zusehen. Er gefiel sich richtig gut! Ja Eigenlob stinkt, aber wenn man an die Zeiten dachte, wo man in den Spiegel blickte und man sich nur wünschte man könnte sich einfach in Luft auflösen, nur um nie wieder so ein Elend sehen zu müssen, konnte er doch froh, zufrieden und vor allem glücklich sein. Wer wollte ihm das denn übel nehmen?

Seinen beige farbenden Cordmantel, der ihm bis zu den Oberschenkeln reichte, zog er aus und hängte ihn mit samt dem weißem Schal an den Kleiderständer. Seine dunkelbraunen Wildleder Schuhe kamen neben den kleinen Treppenabsatz, und wurde durch warme flauschige Pantoffeln ersetzt. Besser gesagt wollte er ersetzen!
 

//Schuh weg. ... Darauf wäre ich nie gekommen. ... Aber ich weiß ja wer ihn hat. ... Na dann hoff mal, dass der nicht wie das Quitschespielzeug geendet ist. ... Wäre besser, wenn der noch in einem Stück wäre. ... Und vor allem nicht feucht und durch gesabbert.\\

"Spike!" rief er durch den Flur, den er gerade durch ging, auf das Wohnzimmer zu um den Gerufenen zu suchen. In der einen Hand hielt er seinen einen Pantoffel und hoffte inständig den andern noch retten zu können. "Wir sind hier!" antwortete ihm eine kindliche Stimme aus dem Raum, den er angesteuert hatte und eben betrat. "Na ihr, sagt mal ihr wisst nicht zufällig wo mein zweiter ... okay ich sehe ihn schon." Seufzend, doch mit einem Lächeln auf den Lippen lehnte er sich an den Türrahmen, und betrachtete mit vor der Brust gekreuzten Armen das amüsante Schauspiel. "Und schmeckt es dir Spike?" War seine ironische Frage und dunkelbraune Augen sahen ihn freudig entgegen. Wie auf Kommando kam der angesprochene auf ihn zu gestürmt, das Problem? Die Beine wollten noch nicht so wie ihr Besitzer und Spike landete mit einem deftigen Knoten in den Beinen vor den Füßen des blonden. Dieser musste dem Drang in seinem Bauch nachgeben laut los zu lachen und warf dabei übermütig den Kopf in den Nacken und haute dabei mit dem Hinterkopf an den Türrahmen, was mit einem ebenso lautem "Autsch." Quittiert wurde. Mit Schmerzverzogenen Gesicht rieb er mit der flachen Hand über die Stelle, an der sich schon eine pochende Beule zu bilden begann. Tja, des einen Leid ist des anderen Freud, oder wie ging der Spruch noch mal? Schließlich wälzte sich ein besonders eindeutiges Exemplar der Schadenfreude auf dem Boden neben Spike rum, und ließ den Freudentränen freien lauf. Angefressen ging Joey auf die beiden zu, stellt sich direkt vor ihnen und wie die zwei so zu ihm hoch sahen, erkannten sie ein sadistisch, teuflisches Grinsen, das sein Gesicht zierte. Spike, schien der jenige zu sein, der von beiden Parteien am cleversten zu sein schien und verkroch sich hinter dem nun aufrecht stehenden Mokuba, der panisch nach einem Ausweg suchte. "Na, und was machen wir jetzt? Wie wäre es, mit einer ... KISSENSCHLACHT!" Das letzte Wort laut ausgesprochen schnappte er sich eines der Kissen von dem Sofa neben sich und, buff, landete es im Gesicht des kleine Wuschelkopfs. Als das Kissen aus seinem Gesicht zu Boden rutschte musste Mokuba erst mal blinzeln, und starrte verwundert vor sich hin. Spike hatte sich in der zischen Zeit unter kräftigem Lärm das Kissen geschnappt und schleppte es Joey hinterher, der um das Sofa gerannt war um sich dort vor Mokuba zu verstecken versuchte. Entsetzt griff er nach dem Kissen und zog mit aller Kraft daran, doch so jung sein schwarzer Frechdachs auch war, umso größer waren schon seine Kräfte.

"Man, gib das wieder her, böser Hund, pfüii." Ja, richtig gelesen, Hund.
 

Flashback.

Seto hatte eben seinen kleinen Bruder zu Bett gebracht und kam nun mit einem kleinen, in rotem Geschenkpapier eingewickelten Geschenk zu dem jungen Mann zurück. Dieser saß auf dem Sofa im Wohnzimmer neben dem großen, bunt geschmückten Weihnachtsbaum dessen Kerzen hell leuchteten und das ganze Zimmer in ein gemütlich, kuscheliges Licht tauchten. Lächelnd sah er Seto entgegen und rückte auf dem Sofa noch eine wenig zur Seite, damit dieser es sich besser gemütlich machen konnte. Den Arm um den blonden geschlungen setzte er sich eben auf seinen zugewiesenen Platz und hielt das Schächtelchen, das nicht größer als eine Schmuckdose war vor seine Nase. "Ich hab da noch was für dich. Ich hoffe es gefällt dir." Neugierig beäugte Joey das Geschenk mit der goldenen Schleife und schüttelte es behutsam wie ein Überraschungsei um eventuell einen Anhaltspunkt auf den Inhalt zu bekommen. Nichts, es rührte sich nicht, also fühlte es das gesamte Päckchen aus oder es war gut gepolstert. "Hmm, sagst mir was drinne ist?" "Dann hätte ich mir ja nicht die Mühe machen brauchen es schön ein zupacken." Behutsam begann der blonde das Schächtelchen von seiner Verpackung zu befreien. Darunter kam ein dunkel blaues Schmuckkästchen zum Vorschein. Stutzig was darin sein könnte, klappte er es auf und sah auf den Inhalt den er heraus nahm und in seiner Hand hin und her bewegte. "Das ist nicht dein Ernst oder? Das ist ein Witz, und zwar ein ziemlich schlechter." Entsetzt sah er von dem ovalen Metalplätchen in seiner Hand zu seinem Freund, der ihn nur lächelnd ansah. Joey besah sich das Geschenk genauer und las laut vor was drauf ein graviert war. "Stadt Domino. Ich halte meine Stadt sauber. 2004. Hundemarke. 2781?" Komplet entsetzt und mit einem deutlichen Anflug von Ärgernis sah er wieder zu Seto. Wollte dieser ihren schönen Heiligabend zerstören? Oder was sollte das ganze mit der Hundmarke?
 

Lächelnd und immer noch kein Wort für eine Erklärung gesprochen, stand der brünette auf, nahm den andern bei der Hand und zog ihn hinter sich her. Nun war Joey völlig verwirrt, oder sollte er an dem Geisteszustand seines Freundes etwa zweifeln? Sollte er seinen Liebsten für plem, plem bezeichnen? Langsamen Schrittes führte dieser den kleineren zu ihrem Schlafzimmer wo sie vor der Tür stehen blieben und sich tief in die Augen sahen. "Mach die Tür auf, ich bin direkt hinter dir Hündchen." Skeptisch schoss eine der fein geschwungenen Augenbrauen Joeys in die Höhe und er beäugte den vor ihm stehenden skeptisch. "Diese Bezeichnung kann ich dir nicht mehr austreiben, oder?" "Nein, diesen Kosenamen hast du dir einfach redlich verdient und nun komm, ich will dein Gesicht sehen." An den Schultern schob er Joey Richtung Tür, die dieser öffnete und dirigierte ihn dann in das Zimmer.

Doch zu seinem Entsetzen lag es nicht nur an Joey ein dummes Geicht zu machen.

"Seto, würdest du mir bitte sagen, was dieses Chaos mit meinem Geschenk und der Hundemarke zu tun hat?" "Gute Frage, das sollte eigentlich anders ablaufen." Zweifelnd, ob der Anblick, der sich ihnen bot der Realität entsprach betrachteten sie die Verwüstung und versuchten das Ausmaß der Zerstörung zu schätzen. Kissen, es mussten die Kissen sein, die ihren flauschigen Inhalt an Federn verloren, die nun wie Schneeflocken im Wind durch das Zimmer schwebten um sich dann sachte auf dem Boden nieder zulassen. Da die Bettdecken, aufgerissen auf dem Teppich statt auf dem Bett liegend quoll die weiße Füllung heraus. "Okay, und wer macht das jetzt sauer?"

"Das werde ich wohl machen müssen." Kam es kleinlaut hinter dem Bet hervor. Vorsichtig reckte sich ein bis dahin versteckter schwarzer Wuschelkopf etwas in die Höhe und gab seine Deckung damit auf. "Mokuba?" War Joeys verblüffte Frage, Setos hingegen bestand aus einem eisig blitzenden Blick der seinem kleinen Bruder den ernst der Lage klar machte. "Es tut mir leid, ich wollte doch nur noch mal nach ihm sehen. Weil er hier doch ganz alleine war und ich nur ein paar Zimmer weiter ..." Traurig sah er auf seinen großen Bruder, der immer noch hinter Joey stand und suchte nach einer Ausrede. "Darf man fragen worum es hier geht? Und von wem Mokuba redet, vielleicht auch?"

"Wuff!"

Piepsieg, hohe Tonlage, und eindeutig nicht menschlich.

Joeys Kopf schnellte von Seto zurück zu dem kleinem Jungen, in desem Haar sich schon dutzende Federn verfangen hatten und sich Zentimeter für Zentimeter hinter dem Bett vortraute. Die braunen Augen sahen genauer hin und fixierten das plüschige, ebenfalls mit Federn bestückte Etwas was Mokuba im Arm hielt.

"Wuff!"

Dieses Etwas, war also die Quelle der seltsamen Laute und zwei schwarze, glänzende und knopfähnliche Augen schien es auch noch zu haben, schließlich sahen sie Joey gerade frech entgegen. "Mokuba, lass ihn runter." Dem genervten Befehl seines großen Bruders Folge leistend ließ er das kleine Ding runter, was die Gelegenheit nutzte die Eindringlinge zu begrüßen. Auf tapsigen Pfoten rannte es auf Joey zu wo bei die ganzen Federn um sie herum flogen. Joey sah wie gebannt auf das schwarze tollpatschige Fellknäuel, was im wahrsten Sinne des Wortes tollpatschig war, denn es machte kurz vor seinem Ziel eine zweifache Rolle und landete mit ausgestreckten Pfoten vor den Füßen des blonden. Winselnd versuchte es sich wieder auf zurichten, was ihm gänzlich misslang und es prompt wieder auf seiner Schnauze lag. Blinzelen betrachteten Seto, Mokuba und Joey das Szenario wo bei letztere von allen Anwesenden am wenigsten verstand. Er hockte sich hin um dem Tierchen, was frech mit seiner Ruhte hin und her wackelte, näher zu sein und es besser begutachten zu können.

"Darf ich vorstellen, Spike." Kam es von Seto, der sich das ganze hier etwas anders vorgestellt zu haben schien und immer noch einen gereizten Blick zu Mokuba warf. "Ich wollte doch nur nicht, dass er so einsam ist." Versuchte er sich zu rechtfertigen, wie gesagt er versuchte es. "Du meinst wohl, du wolltest was gegen deine Einsamkeit machen?" Traurig ließ dieser den Kopf hängen.

"Spike? Das ist also dein Name." Besagter hatte sich auf seinen Hintern niedergelassen und sah erwartungsvoll hoch in das ihm nächste Gesicht. "Also ist Spike der eigentliche Träger der Hundemarke?!" "Ja, ist er. Oder denkst du ich schenke dir eine Hundemarke ohne passendes Halsband?" "Sprich, du hast kein Halsband für mich gefunden, wolltest aber unbedingt so eine Marke verschenken und dachtest, wenn schon nicht mein persönliches Hündchen, dann halt ein anderes." Mit einem leicht angesäuertem Blick, lugte Joey hoch und beäugte seinen Freund.

"Nein natürlich nicht. Ich dachte mir, da du schon nicht mehr hier wohnen möchtest und bald in dein neues Zuhause ziehen wirst solltest du weningstens nicht ganz alleine in den vier Wänden sein, falls ich mal nicht da bin." "Und da hast du mir einen Hund zu Weihnachten schenken wollen." "Nicht nur irgendeinen Hund, einen Riesenschnauzer, wenn der ausgewachsen ist macht der jeden Einbrecher zur Schnecke. Da ist nix mehr mit och du kleines niedliches Hündchen, wenn der mit leerem Magen ist Bett geht, ist so eine Holbirne von Panzerknacker genau das gefundene Fresschen. Glaub mir, okay erst wenn er so groß ist, so macht er nicht mal ner Maus angst. Er muss halt noch ne ganze Menge lernen und nicht wie man Kissen ausschlachtet." Entgeistert wanderte sein Blick wieder zu seinem kleinem Bruder den er für das Debakel verantwortlich machte. "So, so du bist also das vereinsamte Weihnachtsgeschenk." Joey nahm eine der Federn von Spikes Kopf und tat zu Setos Entsetzen etwas für ihn föllig unerwartetes. "Na dann, willkommen in der Familie." Breit grinsend kitzelte Joey seinen neuen Schützling mit der Feder hinterm Ohr. Spike versuchte, in seiner tollpatschigen Art und Weise nach dem Störenfried zu schnappen, was bei dem blonden befriedigte Genugtuung auslöste.

Seto fand es natürlich nicht so prickelnd Spike und Mokuba für ihr Chaos auch noch zu belohnen, doch konnte er dem Anblick der sich ihm bot schlecht widersprechen. Lächelnd sah er zu wie Mokuba, Spike und Joey durch die Berge von Federn hüpften und sich gegenseitig jagten und hetzten. Er hielt sich dezent zurück, genoss es einfach seine kleine Familie so glücklich zu sehen, denn schon bald würde Joey das Haus verlassen und auf eigenen Füßen stehen. Und er würde wieder alleine sein, jedenfalls kam es ihm so vor.

Joey und er beschlossen in einem anderem Zimmer zu übernachten, da ihr eigentliches einer verwüsten Spielwiese glich. Mokuba durfte Spike mit in sein Zimmer nehmen, was besonders Seto freute, da dieser doch lieber unbeobachtet mit Joey die Nacht verbringen wollte.
 

Tja, und nun wohnte Joey in seinen eigenen vier Wänden zusammen mit dem nun sechs Monate alten Riesenschnauzer. Das Geld seines Vaters hatte er danke Seto so angelegt und investiert, das er davon gut über die Runden kam, dann noch die Halbweisenrente die Setos Anwälte noch für ihn raus geschlagen hatten und der Nebenjob im Jugendzentrum reichten für ihn und Spike aus. Die Wohnung hatte er kurz vor Weihnachten gekauft, renoviert und eingerichtet, natürlich hatte er Seto das eine oder andere an finanzieller Unterstützung nicht ausreden können. Die Begründung: "Also ich werde hier ja nun auch oft sein, ebenso wie Mokuba und ich will nicht das es einem von uns an etwas fehlt. Schon gar nicht wenn man es als zweites Zuhause betrachten kann, so wie du es uns angeboten hast."

Genau, für Seto und Mokuba war Joeys kleines Haus zu einem zweiten Zuhause geworden, vor allem für Mokuba. Er war Tagsüber oft hier und auch wenn Seto geschäftlich unterwegs war übernachtete er halt bei Joey damit er nicht so einsam war. Weit weg von der Kaiba Villa war die Wohnung zum Glück ja nicht, zwei drei Minuten in die nächste Strasse und man war da. Ein weiterer Punkt warum Seto dieses Hexenhäuschen doch mit der Zeit besser fand, als irgendein Penthouse in der Innenstadt. Mokuba und er konnten dabei ein und ausgehen sie quasi wollten, denn beide hatten einen Haustürschlüssel.

Für Joey hatte dieses auch etwas positives, Mokuba und Spike waren wie ein Herz und eine Seele, und wenn er mal keine Zeit oder nur zuwenig hatte, bekam Spike seine Beschäftigung halt durch Mokuba.

Und nun? Nun war sein geliebter Hund dabei mal wieder eins seiner Kissen zu zerstören, und die Federn fliegen zulassen.

//Jetzt weißt du warum Seto die Idee mit der Kissenschlacht in seinem Schlafzimmer Weihnachten nicht gut fand. ... Jupp, den Verbrauch kann ja keiner bezahlen. ... Tja, es seiden man heiratet einen Millionär. ... Wahhhhhhh\\

Von den Worten seines eigenen Stimmchens erschreckt ließ er das Kissen los und landete mit einem dumpfen Rumps mit dem Hintern aufm Boden. Spike hatte die Gelegenheit ausgenutzt um sich auf ihn zu stürzen und sein Gesicht mit seiner feuchten Zunge zu bearbeiten.
 

Das laute Gelächter über Joeys nasses, bedröppelt dreinschauendes Gesicht erfüllte die Wohnung, als die Haustür sich erneut öffnete. Herein trat ein Mann in weißem Mantel der bei dem Lärm der nun wirklich unüberhörbar war sanft Lächeln musste.

//Du hast dich ganz schön verändert. ... In wie fern? ... Du machst seit neustem regelmäßig Gesichtsgymnastik in Form von Lippen auf und ab Bewegungen. ... Nur in gewissen Momenten. ... Ja, vor allem dann wenn du dem Hündchen beim Schlafen zuschaust. Also ich persönlich finde es interessanter wenn er wach ist und wir nun ja du weißt schon was machen. ... War klar.\\

Er zog Schuhe und Mantel aus und ging dann dem Lärm nach ins Wohnzimmer. "Komme ich ungelegen?" Fragte er im leicht beleidigt gespieltem Ton, als er sah wie Spike auf seinem Joey saß und ihn abschlabberte. "Nein, genau richtig." Warum auch immer aber immer wenn Seto und Spike auf einander trafen passierte etwas Seltsames. Spike setzte sich dann ihm gegenüber bis dieser seinen Kopf tätschelte und "Guter Hund." sagte, erst dann wuselte der Hund weiter, genau so in diesem Moment. Spike sah Seto und ließ von Joey ab, setzte sich ihm gegenüber und sah ihn erwartungsvoll an. Erst als Seto das besagte tat ließ er von dem brünetten ab und spielte mit wieder mit Mokuba.

"Tust du mir einen Gefallen Joey?" "Klar. Was denn?" besagter erhob sich und sah dem Neuankömmling fragend an. "Ich würde dir gerne einen Begrüßungskuss geben, aber wenn ich wissen möchte wie Spikes Speichel schmeckt, kann ich auch gleich ihn um eine Probe bitten. Also haben wir nur die Möglichkeit, dass du dich waschen gehst und wir dann zu dem angenehmen Teil unserer Begrüßung zurückkommen Oder wir müssen bis nach dem duschen heute Abend warten." Frech Grinsend ging Joey rüber ins Badezimmer und befreite sein Gesicht von der ekligen Masse und kam dann zurück. "So?" "Schon viel besser, Hündchen." Mit einem kräftigem Ruck zog Seto ihn in seine Arme und gab ihm einen fordernden und leidenschaftlichen Kuss.

"Hey! Minderjährige befinden sich im Raum, wie wäre es mal mit etwas Rücksicht auf die Minderheit?" zog Mokuba die zwei auf. "Wie wäre es wenn du und Spike mal ne Runde Gassi gehen. Kinder brauchen viel Bewegung damit sie ausgelassen sind." Kam es nur auffordernd von Seto, der den an sich gekuschelten jungen Man sachte hin und her wiegte.

"Ja, ja ich werde Spike ne Runde ausführen, dafür macht ihr was zu essen." "Damit das Kind wohl genährt ist?" Frech grinsten Joey und Seto zu dem kleinem der mit mal geschnallt hatte, wer mit dem Kind wirklich gemeint war. Trotzdem, Spike hatte natürlich das Wort Gassi verstanden und stand schon start bereit vor der Haustür. "Keine Sorge, wir machen was zu Essen, wozu bin ich den einkaufen gewesen?" Zuversichtlich machte sich Mokuba wenig später auf den Weg eine extra große Runde mit Spike zu gehen, damit Seto und Joey genug Zeit hatten etwas zu Essen zukochen.
 

Die Tüten aus dem Flur geholt gingen sie in die Küche und räumten bis auf die Sachen zum kochen alles in die Schränke und den Kühlschrank. Für das Abendbrot hatten sie für heute etwas ganz schlichtes geplant, Nudeln in Käse-Sahne-Sauce. "Und was denkst du?" "Was ich denke? Das ich Zwiebeln hasse. Ich hasse es sie zu schälen. Sie zu schneiden und sie zu essen. Roh zumindest gekocht nur wenn sie klein wie Kekskrümel sind." Beschämt wischte Seto sich eine der Tränen aus den gereizten Augen und versuchte mit so viel Würde wie möglich das gehasste Gemüse zu schneiden. Neben ihm stellt Joey gerade einen Topf gesalzenes Wasser auf die Kochplatte und gab dann noch einen Schuss Öl hinzu, den Regler der Platte stellte er auf Maximum.

"War der Futzi vom Jugendamt heute schon da?" fragte Seto als er dankend das ihm gereichte Taschentuch entgegen nahm und seine Tränen weg wischte, sich aus der Reichweite der Zwiebel brachte und sich auf einen der Barhocker am Tresen setzte. "Ja, ich war gerade zu Hause, da stand er vor der Tür. Gott wie ich den leiden kann, ständig dieselben dämlichen Fragen und immer dieser skeptische Unterton in der Stimme." "Soll ich ihn mir nicht doch mal vornehmen?" "Nein, in drei Monaten bin ich ehe volljährig und dann heißt es auf nimmer wieder sehen Schuhcremefresse." "Wie kommst denn auf diesen Spitznamen?" Joey stellte sich auf die andere Seite des Tresen und stützte sich mit den Armen auf der Arbeitsplatte ab. "Nun, weil er das vorletzte mal mit Schuhcreme um den Mund hier auf getaucht ist."

"Bitte?" amüsiert stützte er seinen Kopf auf den angewinkelten Arm, der wie bei Joey auf der Arbeitsplatte ruhte und schaute diesem in die Augen. "Ja, um seinen Mund war diese widerliche schwarze Paste. Der muss sich die Schuhe poliert haben, dabei immer kräftig auf das Tuch gespuckt haben mit dem er auch die Creme auf seinen hässlichen Ledermokassins gerieben hat. Er hat mir den ganzen Teppich versaut, als er weg war konnte ich erst mal schrubben, man hab ich mich über den Heini aufgeregt." Genervt schüttelte der blonde den Kopf und hätte sich gleich wieder über den Trotten von Beamten aufregen können. "Und hast du dir schon Gedanken gemacht, was du machen willst wenn die Schule vorbei ist?" "Ich weiß es nicht, ich weiß langsam wird es Zeit von wegen Bewerbungen schreiben und so. Aber mein primeres Ziel ist es einen guten Abschluss zu machen, ist vielleicht nicht sehr weit im Voraus gedacht, aber ich weiß echt nicht was ich mal werden möchte." "Mach doch ein Praktikum in meiner Firma. So eins wo du alle paar Wochen in ner anderen Abteilung arbeitest. Entwicklung, Produktion, Planung, Qualitätsicherung, Management. Nur für den Fall das du nicht weißt was du machen willst und nix anders findest, dann hast du ne Rücklage und kommst nicht zu sehr in Stress. Kannst ja jeder Zeit aus steigen, wenn du was gefunden hast, überleg es dir." "Muss ich nicht. Wenn es so weit ist und ich mich wirklich nicht entscheiden kann komm ich zu dir in die Firma. Mal sehen wann du mich wieder raus schmeißt." Frech grinste er Seto entgegen und zwinkerte dabei einmal. "Wenn du mich die Einnahmen eines gesamten Monats kostest musst du wieder bei mir einziehen und deine Schulden abarbeiten." "Darf ich raten wie das aussehen soll?" "Meine Villa hat genug Fenster die geputzt werden müssen, Hündchen." Geschockt weiteten sich die braunen Augen und die Mundwinkel machten einen Abwärtsbewegung über den Vorschlag des andern und in Gedanken ging er durch wie hoch der Schaden sein müsste den er anrichten könnte um ein Leben lang die gesamten Scheiben bei Seto putzen zu müssen.

"Dir ist klar, dass die nachher schlimmer aussehen wie vorher!" "Solange du sie nicht kaputt machst. Wie sieht es eigentlich mit Mathe aus, hast du dich schon auf die Klausur kommende Woche vorbereitet?" Genervt zog Joey eine Schnute, das Thema hasste er wie die Pest. Er hasste Mathe und er hasste es wenn Seto ihn daran erinnerte auch wenn er ohne ihn die Klasse wahrscheinlich nie schaffen würde. "Ja, hab ich. Auch wenn ich zugeben muss noch etwas Hilfe gebrauchen könnte. Die Aufgaben die wa im Unterricht hatten hab ich Fehlerlos noch mal lösen können, jedoch hapert es wenn ich eine unbekannte Aufgabe vor der Nase habe das Ergebnis aus dem Buch passte nie mit dem was ich raus bekomme." "Dann sollten wir uns morgen noch mal dranne setzten. Lass uns in meine Büro morgen früh fahren, dann üben wa." "Du meinst ich übe und du arbeitest." "So in etwa. Was ist mit Yugi?" "Was soll mit dem sein? Der macht sich wieder mit Yami ein schön gemütliches Wochenende. Im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten." "Hör ich da eine Spur von Neid?"
 

Als Yugi und Yami aus dem Urlaub kamen hätte Joey nicht glücklicher sein können. Das Thema mit ihrem dummen Missverständnis hatte sich förmlich von alleine geregelt. Yugi hatte sich bei Joey entschuldigt, für sein penetrantes Verhalten und Yami tat s leid, dass er wegen ihm so nen Stress mit dem kleinem hatte. Er und Yugi hatten genug Zeit um sich näher zukommen und was war passiert? Na klar, Ende gut alles gut, ganz zur Zufriedenheit Joeys, denn er und sein bester Freund sprachen sich einmal aus und die Sache war gegessen. Auch wenn Yugi und auch die Anderen von Seto immer noch nicht viel zu halten schienen, wagte es keiner mehr ihm so in die Meinung zu reden. Zu mal sie ihm hoch anrechneten, was er für Joey alles getan hatte. Schon alleine wie er seinen Stiefvater Gerichtlich dazu gebracht hatte sich von Joey fern zuhalten.

"Das Wasser kocht, Schatz." "Soll ich die Nudeln rein schütten, Schatz?" "Ja, tu das doch bitte, Schatz." Beide lachten über ihr extrem albernes Getue und gaben sich schnell einen Kuss bevor Joey die Tüte Nudeln in den Topf umfüllte. Danach machten sie sich daran die Sauce fertig zu machen, die Zwiebel im Topf anschwitzen, zwei Becher Sahne und die Schinkenstücke dazu. Etwas Schmierkäse und nach würzen, was unter Setos Aufgaben fiel.

"Was machen wir heute Abend?" er umarmte sein Hündchen von hinten und verteilte dabei zärtliche Küsse in desem Nacken. "Hmm, wir haben zur Auswahl, Disco, Café, Kino. Oder hier bleiben und TV oder Video schauen, kuscheln und schlaf gehen." "Wie wäre es, wenn wir Mokuba nach dem Essen in die Villa schicken, samt Spike. Dann gehen wir mit einer schönen Flasche Rotwein baden. Wenn wir fertig sind schauen wir ein wenig TV, kuschen dabei gemütlich auf der Couch mit ein par Knabbersachen und dem Rest der Flasche Wein. Und danach gehen wir ins Bett, und ich mach da weiter wo wir im Badezimmer aufgehört haben, was hältst du davon." Wurde dem blonden leise ins Ohr geflüstert, während er umarmt wurde und die Sauce rührte, damit sie nicht anbrannte. "Hört sich gut an. Nur finde ich wir sollten mal wieder was Neues probieren. Das Bett ist ja bequem, aber auf Dauer langweilig. Findest du nicht?" "Hmm, und du hast da schon eine Idee, sonst würdest du es nicht angedeutet. Also, ich höre." "Las dich überraschen." Damit drehte er sich um und küsste den verdutzten Seto leidenschaftlich, drang sanft mit seiner Zunge in die fremde Mundhölle und stupste die ihm schon entgegen kommende Zunge an.

//Was hast du denn geplant? ... Sag ich nicht. Mach es Seto gleich und warte ab. ... Ich fange an zu glauben du brauchst mich nicht mehr. ... Hab ich je gesagt, dass ich dich brauche? ... Nein, so etwas ist ganz normal. Jeder Mensch braucht ein inneres Stimmchen, denn sonst würde einem ein Gewissen, ein sechster Sinn, ein guter Freund, eine bessere Hälfte, eine aktive Hirnpartie ... Ja, ich hab es verstanden, trotzdem werde ich dir nicht sagen was ich mir schönes ausgedacht habe. Zumal ich ehe finde du könntest in solchen Situationen nen Abgang machen. ... Denkst du etwa Seto sein Stimmchen macht nen Abgang wenn er anfängt dir die Kleider vom Leib zu reißen? ... Was, denkst du er hat auch so ne nervende Stimme in seinem Kopf? ... Nervend? Ja! Die ist im Gegensatz zu mir ein Satansbraten, aber das hängt einzig und alleine von der Person selber ab wie intensiv das Innere Stimmchen ausgeprägt ist. Und dein heiß geliebter Seto braucht ein ganz extrem ausgeprägtes, glaub mir. ... Und warum hab ich dann so ein aktives Plappermaul wie dich? ... Schau in den Spiegel und versuch drei Minuten keinen Blödsinn zu machen. ... Das kann ich nicht. ... Gut dann weißt du warum du mich genießen darfst.\\
 

//Was meinst du hat er vor? ... Keine Ahnung und wenn ich es wüsste, dir würde ich es nicht verraten. ... Ach und wie so wenn ich das mal erfahren dürfte? ... Warum wohl, weil du ehe nur störst. Deshalb! ... War ja klar, aber außer Joey stört dich doch ehe nix mehr, also was bitte kann ich tun um dir das Zusammenleben mit mir etwas zu versüßen? ... Erstick dich. Blas deinen Kopf wie nen Ballon auf und las die Luft wieder raus. Der Schub den du dadurch bekommst, dürfte dich ins nächste Universum bringen, so viel Luft wie in deine Vakuumbirne rein passt. ... Ha, ha, ha. Erstens sind wir unzertrennlich. Zweitens entspricht das Fassungsvermögen meiner so genannten Birne, dem deiner also kannst du schlussfolgern, dass du so dumm bist wie ich. Wenn das denn so wäre, was ich stark bezweifle da ich mich für intelligent halte. ... So meinst du. Dann warte mal ab was jetzt passiert. ... <...> ... Siehst du ist das nicht was Feines? ... <...> ... Ach ja entschuldige, ich hab vergessen zu erwähnen, dass ich eine Möglichkeit gefunden habe dich ab zustellen. Mundtot! Ruhig! Still! Leise! Schweigen! Wenn ich nicht unter einer Geistesstörung leiden würde, könnte ich jetzt dreckig und gehässig lachen, und zwar über dich. Und was sagt das kleine Stimmchen jetzt? Ohh, kann es echt nix mehr sagen, nein so was aber auch. <g>\\
 

"Was denkst du, ist die so in Ordnung?" Joeys warme Stimme holte ihn aus seinen gehässigen Selbstgesprächen. Aus der Schublade neben dem Herd holte Seto zwei kleine Löffel und übereichte einen davon Joey mit denen sie probieren sollten, ob die Sauce noch nach gewürzt werden musste. "Hmm, noch etwas Salz und sie ist fertig." "Finde ich auch." Damit streute Joey noch ein zwei Prisen Salz hinzu und ließ die Sauce noch mal kurz aufkochen. Seto hingegen goss die fertigen Nudeln ab und schüttete sie in eine große Porzellanschüssel um. Dann deckte er den Tisch mit Tellern, Löffeln und Gabeln. Joey stellte die Kochplatten ab und brachte die Sauce, fehlte nur noch was zu Trinken und Mokuba.

Fragend blickten sich die zwei an, und mussten lächeln. "Ich geh mal nachschauen ob ich ihn draußen irgendwo sehen kann." "Ist gut." Damit verließ Seto die Küche und ging nach draußen um nach seinem kleinem Bruder und Spike Ausschau zu halten.

//Es ist schon komisch, nun sind wir gerade mal erst ein halbes Jahr zusammen und wir können uns über bloße Blicke mit einander verständigen. ... Seelenverwandte nennt man das. ... Ich weiß, und ich kann mir ehrlich gesagt niemand anderen als diesen vorstellen, als Seto.\\

"Wovon träumst du, Hündchen?" zärtlich legte der zurück gekehrte seine Arme besitzergreifende um die Hüfte seines Freundes. "Darüber wie sehr ich dich liebe." War die aufrichtige Antwort. "Übrigens, ich hab den Text noch mal über arbeitet, den ich den Zeitungen zugeschickt habe. Ich hab einen Brief hin zugefügt, in dem ich nur mit einer Veröffentlichung einverstanden bin, wenn der beigefügte Vertrag unterzeichnet zur Kaiba Corp. zurück geschickt wird. In diesem erklären sich die Zeitungen etc. bereit deine Privatsphäre zu respektieren, dich nicht zu beschatten oder über dein Leben oder deine Vergangenheit Recherchen einzuholen. Dafür sind wir dann aber so nett und posieren auch mal auf Veranstaltungen für die Fotographen." "Und du bist dir sicher, die Öffentlichkeit über unsere Beziehung auf zuklären?" "Ja bin ich, sollen sie doch endlich sehen warum ich immer so gute Laune habe?" "Gute Laune, und womit erklärst du ihnen den Rauswurf deiner Chefetage? Ich meine, das waren alles deine Angestellten die Geld für dich gescheffelt haben und wenn ein Firmenboss an einem Tag ohne Vorwarnung seine ganzen Leiter entlässt, macht das nicht den Eindruck eines frisch verlieben und glücklichen Menschens." "Wieso, ich hatte gute Laune als ich diese Gelder-unterschlagenden-Mistkröten raus warf. Die haben mich beschissen und ich habe ihnen noch nicht mal dafür die Köpfe abgerissen, das fand ich nett." "Oh ja, genau so nett wie der zufällige Biss einer Kobra, auch wenn sie es verdient haben und ich sie an deiner Stelle wahrscheinlich noch hätte bluten lassen, wirft das kein gutes Bild auf dich." "Und deswegen ist es doch auch ein schöner Zeitpunkt auf uns aufmerksam zu machen. Dann haben die Pressen und Medien was anderes über das sie sich die Mäuler zerreißen können." Joey drehte sich in der Umarmung, so dass er Seto ins Gesicht sehen konnte und ebenfalls seine Arme um diesen legen konnte. "Und du willst mich wirklich auf alle möglichen Veranstaltungen und so schleifen?" "Ja, denn alle sollen sehen wie glücklich du mich machst, und wie sehr wir uns lieben, mein Hündchen."

Besitzergreifende zog Seto Joey näher an sich ran und legte seine Lippen auf die des kleineren, der diese leichte öffnete um der sanften Zunge seines Geliebten mit seiner entgegen zu kommen. Zärtlich und gefühlvoll streichelten sie des andern Körper, an Rücken, Schulter und Nacken dabei und vergaßen wie so oft die Welt um sich, in vollen Zügen ihre Gefühle auskostend und die Nähe des andern genießend. Nichts ahnend, dass sie von zwei frech drein schauenden Hitzköpfen beobachtet wurden. Mokuba stand in der Tür und kraulte liebevoll seinen treuen Freund Spike hinter den Ohren. Ein freudiges Lächeln legte sich auf das kindlich wirkende Gesicht und mit einem zufriedenen Seufzer ging er zum Tisch wo das Essen schon dampfend auf ihn wartete. "Kommt ihr, sonst ist das Essen kalt und Spike bekommt wieder den größten Anteil." Den Kuss beendend gingen sie Händchen haltend zu Mokuba und setzten sich ebenfalls an den Tisch. Glücklich über seine Familie legte Spike sich in sein Körbchen und lauschte den fröhlichen Unterhaltungen der drei und wartete auf sein Abendessen.
 

Ende
 

So meine lieben, noch ein Epilog, der in nächster zeit folgen wird und dann war es das erst mal. Also bis zum nächste Kapi oder eher Epilog.

Gruß Carja

Epilog

Dir lieber Joey,
 

ich vermisse dich, diese langweiligen Meetings in New York, sie nerven mich. Ich kann mich kaum konzentrieren auf das monotone Gerede dieser dekadenten Hirnwäsche Spezialisten.

Seltsam, ich hab mich gerade dabei erwischt wie ich einen Brief aus Langeweile an mein Hündchen schreibe. Ich sollte mir Notizen zu dem Gelaber machen, aber nein ich schreibe meine Gedanken aus Sehnsucht nach dir auf. Ich fange noch mal von vorne an.
 

Mein geliebter Joey,
 

ich verspüre in letzter Zeit immer häufiger den Drang dir die Wahrheit zu sagen. Die Wahrheit über meine Liebe und wann ich sie entdeckte.

Ich war einsam, das weißt du wie kein anderer, denn du warst es der mich aus ihr herausholte. Wann? Du denkst sicher, als du mit mir diese Wette eingegangen bist, als du mich zum ersten Mal besiegt hast, als du mich in deine Welt, deine Arme und deine Wärme gezogen hast.

Irrtum.
 

Es war an einem kalten Morgen, die Sonne ging gerade auf und tauchte den See im Park in ein warmes und feuriges Rot. Du saßest auf einer Bank und sahst wie ich dem Lichtspiel zu. Du hast mich nicht gesehen, da ich mich versteckt habe. Ja, ich habe mich vor dir verkrochen wie ein verängstigtes Kätzchen, habe hinter Sträuchern und Büschen gehockt um nicht von dir entdeckt zu werden. Ich wollte nicht, dass du siehst wie dreckig es mir geht. Du solltest nicht sehen wie ich aussehe wenn ich keine Maske aus Eis und Hass trage.
 

Mein Leben war wie deines nie einfach und oft träumte ich noch von dem Tod meiner Eltern, dem Leben und Qualen bei meinem Stiefvater. Ich konnte spüren wie ich Stück für Stück zerbrach und mich selbst verlor. Nie hätte ich gedacht, dass es jemanden gibt, der so ist wie ich. Denn als die Sonne aufging und die Dunkelheit der Nacht und die Kälte vertrieb konnte ich in deinen wunderschönen braunen Augen sehen was ich fühlte.

Hoffnung.

Und der Wunsch, durch halten zu können um bessere Zeiten zu erleben.
 

Meine besseren Zeiten sind gekommen. Nicht weil meine Firma immer besser läuft, oder weil Mokuba sich zu einem vernünftigen Erwachsenen entwickelt, oder meine Geld immer mehr wird.

Nein, es ist so schön wie nie weil du es bereicherst. Jede Nacht in der ich dich nicht in meinen Armen halten kann, ist eine einsame und vergeudete Nacht.
 

Ich schäme mich weil ich diese Worte schreibe, ich Seto Kaiba. Und ich bezweifle, dass du diesen Brief je lesen wirst, denn ich werde ihn bestimmt nicht ohne den Verlust meiner Würde an dich überreichen können.

Dabei sollte ich so etwas bei dir nicht mehr auf die Goldwaage legen.
 

Ich liebe dich, und auch wenn ich diese Worte nur selten sage tu ich es.

Vergiss das nie.
 

Mein Hündchen.
 

So das war es erst mal, von mir, Joey, Seto und ihren von euch so geliebten Stimmchen.

Die FF die Wette endet hier ( vorerst ), keine Ahnung ob ich eine Vorsetzung schreiben werde.

Aber ich bin schon fleißig an meiner neuen FF Mein Leben am schreiben, und hab mir auch schon ein wenig Feedbag eingeholt. Ich kann euch leider noch nicht sagen wann sie starten wird, aber sie kommt, ganz sicher.
 

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei allen bedanken. Bei meiner Betaleserin Yalandra, die zur Zeit leider sehr beschäftigt ist, bei Go-san und Finalfreak, die schon an meiner neuen FF sitzen und es sich auch mal getraut haben mir Kritik an den Kopf zu werfen, bei Fussbaellchen, die eins einer Kapis betagelsen und mir dadurch sehr geholfen hat und dann noch bei allen, die mir Kommis und ehrliche Meinungen hinterlassen haben.

Vielen lieben dank, ein bisschen traurig bin ich ja schon, aber die Vorfreude euch mein neues Werk bald präsentieren zu können macht die Sache wieder weg. ( wenn auch nur ein kleines bisschen. ) Vielleicht schreibe ich ein zwei Oneshots zwischen durch, aber mein primäres Ziel ist mein neue FF. Sie soll den Titel, >>>> Mein Leben <<<< haben. Wieder Joey x Seto. Mehr wird nicht verraten. Ich wünsch euch alles gute, ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins Neue Jahr und man liest sich.
 

Gruß Carja



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Von: abgemeldet
2008-10-31T14:58:35+00:00 31.10.2008 15:58
oh gott das ist so traurig aber auch wieder so süß...einfach toll geschrieben und ichfreu mich auf die nächsten kapitel...^^

lg yoko_mia
Von:  princess650girl
2008-08-29T19:56:01+00:00 29.08.2008 21:56
Das mit dem paar ist echt mies von joey. das andere war ja noch recht witzig, aber ein paar.
Von: abgemeldet
2008-02-19T16:50:56+00:00 19.02.2008 17:50
hey,
würde mich auch sehr freuen, wenn du mir die beiden kappis schicken kannst.
lg kim
Von: Kaori-Kuroi88
2007-03-03T17:32:28+00:00 03.03.2007 18:32
hi ^^
also dein ff ist echt gut aber musstest du seto so blosstellen ??
ichless naturlich mit voller begeisterung weiter ^^
werhre schön wen du mal mein FF lesen würdest ^^
*heist : Tropical Love ^^
byyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy ^^
Von:  TyKa
2006-08-07T20:52:40+00:00 07.08.2006 22:52
tja, was soll ich noch zu dieser FF sagen, ausser:
GEILLLLLLLLLLLOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
diese FF ist einer meiner absoluten lieblinge^^
wirklich, ehrlich, ganz echt *G*
Von:  Miez
2006-08-04T14:20:16+00:00 04.08.2006 16:20
Ich weiß das hören die Schreiber immer nicht gerne, aber ich wollte fragen ob du mir die ganze Geschichte schicken könntest per Mail?
...Immerhin hast du 20 Kapitel geschrieben und darauf über 400 Kommentare bekommen, das heißt sie ist lohnenswert ^.^
Von:  AngyAngel
2006-07-17T23:10:20+00:00 18.07.2006 01:10
Hallo.

Ich weiß das ist seit einer langen Zeit mal wieder ein Komi und ich denke du hast dich sicher auch verbessert aber ich denke auch hier kann ich dir noch einen schreiben^^

Was mich Stört hier ist das es keine Absätze gibt und es so recht anstrengend ist mit lesen da man immer wieder mal suchen muß wo man zu letzt war.

Du hast einige Rechtschreibfehler drin, aber das kommt immer vor, davor ist man leider auch nicht mit einem Beta gefeiht. Was du vielleicht machen solltest ist nicht mitten im Satz in die Gegenwart springen solltest sondern immer die Vergangenheit beibehalten.

Was mir noch aufgefallen ist >grins< das solltest du bitte auch lassen, das ist wenn ich das so sagen darf, nevend. Du kannst normalen Satzbau benutzen, auch bei einem gedankenstreit, den ich ab der hälfte der Kapitel einfach übersprungen habe da es zu langweilig wurde und eh meistens immer das selbe war.

Du solltest vielleicht auch nicht wa (wir) schreiben oder denne und der gleichen, genau wie nix wenn ein nichts passt, das passt einfach nicht in die Geschichte und schon garnicht zu einem Vater der seinem Sohn einen solchen Brief schreibt oder zu Seto Kaiba. Egal wie sehr er sich verändert.

An manchen stellen bin ich einfach über die Gedanken gesprungen und auch über die Einrichtungserklärungen, da es einfach zu langatmig und mir zu langweilig war. Und ich kann dir auch nicht sagen wie deine Lemon war da ich sie ebenfalls übersprungen habe, war mir ebenfalls zu lange beschrieben.
Aber man kann es nicht jedem recht machen ^^

Ich hoffe auch wenn die Story schon lange abgeschlossen ist das du ein bisschen einen nutzen daraus ziehen kannst was ich dir an kritik mitgebe.
Von: abgemeldet
2006-07-14T11:15:41+00:00 14.07.2006 13:15
uuuh >.<
ich liebe diese ff!!
Von: abgemeldet
2006-07-14T09:02:49+00:00 14.07.2006 11:02
wow.. Wow!
Das ist echt toll!
Normal schreib ich in FFs keine Kommis (les sie ja auch erst seit vorgestern *drop*) aber die Story ist nun echt genial. Und wie du das alles so schön formulierst. Du redest auch nicht stundenlang an etwas herum..
Am Besten fand ich den Anfang, an dem Seto an Joey denken musste oder wo Joey an ihn denken musste. Auch die Szene mit dem See hat mir wirklich ssssehr gut gefallen^^

Großes Lob an dich!! X3
Von: abgemeldet
2005-12-31T22:37:30+00:00 31.12.2005 23:37
is mal wieder spitze geworden ^.^
*schwärm*
ich würd gern wissen was jetzt passiert aba ich
kann ja nich *snief*
nyo *seufz* muss ich wol überspringen
aba des kapi war SUPPA!!! ^.^
*drop* mir fällt auch nix neuse ein, ich weiß
hab wol nen zu kleinen wortschatz XP

kay ^.~ bye~ bye~


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