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Save me from the Dark

Dunkelheit, tief in mir [Ruffy/x/Nami]
von

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Chapter 6: Welcome to my destroyed world!

Hallo, da bin ich wieder XD *puh* Anstrengende Zeit hab ich hinter mir, liebe Leser. Arbeit, Abi(feier xD;;;), Zimmerumbau, der immer noch nicht abgeschlossen ist...und bald wartet noch mehr Arbeit auf mich. Aber ich hab mir gedacht, schreibste doch einfach mal ein neues Chapter, so zum Zeitvertreib und auch das die Leser mal was mehr zum Spekulieren und Schmökern habe ^^ Und siehe da, ich habs geschafft XD

So, Horus, aus! Genug gelabert xD;;;
 

Stand: 5.5/9
 

Disclaimer: One Piece gehört NICHT mir, ich scheffel keine Kohle damit, bla bla bla...
 

Widmung diesmal an meine liebe (Dauerschuldnerin, sie weiß was gemeint ist xD) Terrie, und zwar für den längsten Kommentar, den ich jemals gesehen und auch bekommen habe ^__^ Vielen, vielen Dank! (hab ich das überhaupt verdient? xD)
 

So, Vorhang auf zum nächsten Akt!
 

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Chapter 6: Welcome to my destroyed world!
 

Kommt nur...

Ich werde euch zeigen, was es heißt zu leiden

Ich werde euch zeigen, was es heißt zu hassen

Und was es bedeutet, zu zerstören…alles
 

Kommt nur!

Kommt hierher!

Ich werde es euch zeigen:

Meine Seele, mein Leid,

die Scherben, über die ich einst wanderte,

das Trümmerfeld, das ich mein Leben nenne!
 

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Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu. Mehr und mehr verwandelte sich das goldene Licht der Sonne, dass diese kleine, abgelegene Insel im East Blue erwärmte, in ein rotes Flammenmeer, dass schon bald am Horizont verschwinden würde, und nur die kalte, dunkle Nacht übrig lassen würde.
 

Bis zum nächsten Morgen.
 

Ein kräftiger Wind wehte durch den Hafen des Windmühlendorfes, während eine kleine Schar von Menschen und einem Elch derweil beschäftigt waren einige Sachen zusammenzupacken, die sie brauchen würden. Denn das, wofür sie sich in ihren Herzen entschieden hatten, würde Zeit beanspruchen; das wussten sie alle.
 

Unter dem Kommando von Zorro, ungewollter Vizekapitän, und bei weitem nicht froh darüber, suchte Lysop einige Werkzeuge und andere Kleinigkeiten zusammen, die er in Kisten verstauen sollte. Später würden sie abtransportiert werden. Langsam und bedächtig suchte er Hammer und Nägel zusammen, die mit einigen anderen Utensilien zusammen in eine Kiste legte. Sein Blick war getrübt.
 

Vielleicht war er zwar mit seinem Kopf bei der Sache, aber nicht mit seinem Herzen, denn dort herrschte reger Aufruhr. Was die Wirtin ihnen vor nicht allzu geraumer Zeit erzählte, sprengte all seine Vorstellungen, was seinen besten Freund so quälte. Noch immer hallten Makino’s Worte in seinem Kopf, so stark, dass er seine Augen fest zusammenpresste, nur um die kalten Worte, die aus ihrem Mund entronnen, nicht mehr hören zu müssen.
 

Ja, ihre Worte waren kalt gewesen. Sehr kalt sogar. Mit welcher Abgebrühtheit sie ihnen Ruffy’s Geschichte darlegte, grenzte in seinen Augen nahezu an Herzlosigkeit. Aber er konnte sich kein wirkliches Urteil über die junge Frau leisten, das wusste er.
 

Denn, wie sollte er wissen, wie sie selbst die Geschichte erlebt und vor allem mitgenommen hat? Schon allein die Tatsache, dass sie den beiden Brüdern so nahe stand, muss eine ziemliche Belastung gewesen sein. Wahrscheinlich, so dachte sich der Kanonier der Crew, hat sie mit am meisten darunter gelitten. Dass sie es nun so erzählen kann, muss an der Verdrängung liegen, so wie bei Ruffy.
 

Lysop seufzte leise, während er die restlichen Werkzeuge in eine zweite Kiste achtlos hineinwarf. Recht hatte Makino in einem Punkt ihrer Auffassung der Situation schon, wie er fand. Was konnten sie schon großartig tun? Nach all dem, was sie alle erfahren hatten, konnte sich keiner, in diesem Punkt war Lysop sich ziemlich sicher, wirklich vorstellen, wie schlimm das ganze Ausmaß der Tragödie für ihren Kapitän sein musste, geschweige denn wie sie ihm helfen konnten.
 

Aber innerlich wusste jeder was zu tun war. Sie konnten nicht einfach wegsehen. Wehmütig lächelnd schloss der Kanonier seine Augenlieder kurz. ‚Nein, wir können ihn nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Das würde ich mir nie verzeihen.’ Er sah kurz hoch in den schon dämmernden Abendhimmel und seufzte. „Aber ob wir es schaffen ist eine andere Frage…“
 

Auch auf einem anderen Teil des Schiffes machte sich zwei Personen Gedanken zu der jeweiligen Situation, besser gesagt, EINE Person machte sich sichtlich Gedanken, die andere packte nur stillschweigend einige Kleidungsstücke in einen Beutel. Chopper hatte die ganze Situation wohl noch nicht ganz erfasst. Abwesend räumte er gerade einige medizinische Fachbücher und Flaschen, gefüllt mit Medizin, in seine Arbeitstasche, wobei er diese, durch seine Gedankengänge beeinflusst, fast fallen ließ.
 

Zum Glück war aber noch der Vizekapitän da, der mühelos die Flaschen auffing, bevor sie auf dem Boden zu Bruch gingen. „Du solltest etwas vorsichtiger sein damit. Das könnten wir erstens noch brauchen und zweitens muss es doch ziemliche Mühe gekostet haben das ganze Zeug hier anzurühren“, brummte Zorro dem kleinen Elch entgegen, der daraufhin verwirrt auf Zorro’s Schwert sah, wo die Flaschen in einer Linie aufgereiht standen, und erschrocken einen Schrei ausstieß.
 

Schnell sammelte der angehende Arzt die Flaschen, sichtlich peinlich berührt über seine Unachtsamkeit, von Zorro’s Schwert ein und verstaute sie seufzend in seiner Tasche. Zorro hob nur kurz eine Augenbraue, fuhr dann aber fort sein Zeug zusammenzupacken. Dabei bemerkte er wie Chopper immer wieder heimlich zu ihm rüberstarrte. Einen leichten Brummer ausstoßend, drehte sich Zorro schließlich wieder zu dem sich erschreckenden Elch herum.
 

„Chopper, wenn du was zu sagen hast, spuck es aus. Aber beobachte mich nicht ständig heimlich, “, gab er Chopper deutlich mit seiner ernsten Stimme zu verstehen. Der Blick des Angesprochenen wechselte nun von Erschrocken zu Herumdrucksen. Seine Augen gingen zwischen Boden und dem Schwertkämpfer hin- und her, nicht wissend, was er denn nun sagen sollte.
 

Zorro seufzte nur genervt auf. „Dann lass’ es halt. Aber schau auf das was du tust, ich habe keine Lust nachher hier Putzfrau zu spielen, bloß weil du mit deinen Gedanken überall bist, nur nicht bei dem was du tun sollst.“ Seinen Hut etwas tiefer in sein Gesicht ziehend, murmelte der Elch etwas, was Zorro aber, sich gerade schon abwendend, nicht ganz verstand. „Was bitte?“, sein Gesicht verzerrte sich leicht vor Genervtheit.
 

„Es ist nur wegen Ruffy, “, meinte Chopper nun etwas lauter. Zorro, nun doch wieder an der Situation interessiert, drehte sich mit verdutztem Gesichtsausdruck herum. Der kleine Elch fühlte deutlich Zorro’s fragende Blicke, die auf ihn herab stachen und sich tief in ihn einbohrten, also setzte er verzweifelt zu einer Erklärung an.
 

„Na ja, weißt du, wir haben soviel miteinander erlebt. Wir haben Sir Crocodile in Alabasta besiegt, haben Doc Kuleha geholfen den miesen König Wapol endgültig aus seinem Königreich hinauszukatapultieren und wir sind sogar bis über die Wolken gereist und haben dort gegen Engel und einen durchgedrehten Blitzgott gekämpft.“
 

Er legte eine kurze Pause ein, um sich zu sammeln. „Die ganze Zeit habe ich mich nun gefragt, was jeden in der Crew bewegte solche Risiken auf sich zu nehmen und sogar dem Tode zu trotzen. Bei vielen von uns sind es ihre Träume, besonders Ruffy’s Traum das One Piece zu finden, Spaß zu haben und Piratenkönig zu werden hat mich beeindruckt und auch inspiriert mit euch zu kommen.“
 

Chopper’s Blick wurde nun trauriger. „Aber nachdem ich nun seine Vergangenheit kenne und was er erleiden musste, frage ich mich, ob all das Gerede über seine Träume und seine Wünsche nicht nur eine billige Ausrede war, um all das, was geschehen ist zu vergessen und um seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Wenn das stimmen sollte, dann war diese ganze Reise von uns nichts als eine Farce. Nur um zu Vergessen.“
 

Zorro hatte Chopper bis zum Ende zu gehört und drehte sich nun wieder vom ihm weg. Verstehen konnte er den Kleinen, er verstand nur zu gut. „Glaubst du das wirklich, Chopper?“, stellte er ihm nun aber eine offene Frage in den Raum, die der Arzt nicht so recht verstand.
 

„Was meinst du?“ Zorro lächelte leicht. „Nun, ich meine damit, ob du wirklich glaubst, dass Ruffy all das Training und die ganzen Fahrten auf sich genommen hat, nur um Wegzulaufen und zu Vergessen. Ich bin mir da nicht so sicher.“ Der Vizekapitän ging einige Schritte, den Beutel, nun gefüllt mit sämtlichen Sachen, die er mitnehmen wollte, in seiner rechten Hand haltend, auf die Türe des Raumes zu.
 

„Ich denke, jeder von uns hatte einen Grund an dieser Reise teilzunehmen, der irgendwie mit weglaufen zu tun hatte. Bei Nami war es die Sache mit Arlong, bei mir das Versprechen zu Kuina, ja, selbst du bist gewissermaßen weggelaufen von zu Hause.“ Er drehte seinen Kopf zu Chopper ein Stück herum. „Aber nur weil du einen Traum hattest, den du verwirklichen wolltest, den du leben wolltest.“
 

Er seufzte wieder. „Und anders ist es auch nicht bei uns anderen. Durch seinen Mut hat Ruffy uns daran erinnert, was wir für Träume haben. Es ist langsam an der Zeit, dass wir dasselbe für ihn tun, meinst du nicht?“ In seiner für ihn typischen Art grinsend, drehte Zorro sich zu dem verwundert dreinschauenden Elch herum. „Komm Chopper, lass uns ihn wieder an unsere Träume erinnern, vor allem an seine Träume.“
 

Chopper grinste nun auch. „Meinst du, wir können ihn wieder zurückholen?“ Sich seine Arzttasche schnappend und neben Zorro tapsend, der ihm die Türe aufhielt, sah er den Schwertkämpfer fragend an. „Werden wir sehen.“ Langsam schritten die beiden von der Türe weg, die langsam ins Schloss fiel und den Raum wieder in Dunkelheit hüllte. „Werden wir sehen.“
 

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Die hölzernen Stufen der Treppe waren schon recht alt. Sie knarrten stark, als Ruffy sie herunter schritt. Sein Blick fixierte zwei Personen die am unteren Ende standen. Zwei Menschen, die ihm sehr nahe standen.
 

Einmal sein Bruder, der für ihn immer da war, in schweren Zeiten, der ihm eine Stütze war, über all die Jahre hinweg. ‚Blödsinn, wo war er denn, als ich ihn wirklich brauchte?’ Und zum anderen, nicht einmal einen Meter von ihm entfernt auf der untersten Stufe stehend und ihn fassungslos anstarrend seine Schiffsnavigatorin, Nami.
 

Sie, die er schon so lange Zeit kannte und auch schätzen gelernt hatte, sie, für die er soviel getan hatte und die für ihn immer eine gute Freundin war. ‚Alles Betrug, nur weil ich ihr geholfen habe ist sie bei mir, damit sie ihr Gewissen beruhigen kann, ich interessiere sie doch gar nicht.’
 

„Ruffy, was redest du da für ein Zeug? Das stimmt doch alles gar nicht…“
 

Ein hämisches Grinsen umspielte seine Lippen. ‚Nanu, warum auf einmal so zurückhaltend?’
 

„Was ist los? Warum bist du auf einmal…“
 

‚Warum ich mich auf einmal verändert habe? Das ist es doch was du wolltest, oder?’
 

„Nein! Das wollte ich nicht, ich wollte nur…“
 

‚Sei ruhig, ich habe genug davon!’
 

Seine Schritte hallten weiter auf den hölzernen Stufen, je näher er sich dem Ende näherte, dort wo sie wartete.
 

Nami konnte nicht so recht fassen, was sie da vor sich sah. War das wirklich Ruffy, der da vor ihr die Treppen hinunter stieg? Wenn ihr jemand anders das erzählt hätte, dass er ihren Kapitän in einem solchen Aufzug irgendwo gesehen hätte, sie hätte ihn für verrückt erklären lassen.
 

Aber nun, da sie mit eigenen Augen sieht, was hier vor sich geht, konnte sie die Wahrheit, die sich vor ihr auftat wie ein schwarzer Vorhang, der langsam, aber sicher die dunklen Geheimnisse des Mannes vor ihr enthüllte, nicht so recht begreifen, besser gesagt, sie wollte sie auch nicht so recht begreifen.
 

Es schockte sie. Ja, es schockte sie, was sie sah. Wo war der fröhliche Ausdruck in seinen Augen geblieben? Wo das schelmische Grinsen, das ihn so auszeichnete und das ihnen allen immer Mut und Freude bereitete? ‚Gar nichts. Gar nichts ist mehr davon übrig,’, begriff Nami nun endlich, leicht schluckend.
 

Auch Ace, der nicht weit von ihr entfernt stand, sah mit traurigem Blick auf die Gestalt, die nun fast am Ende der Treppe angekommen war. Er erinnerte sich an früher zurück, an die Zeit nach diesem Ereignis. Erinnerungen an Ruffy, wie er nichts mehr aß, wie er nicht mehr richtig schlafen konnte und auch wie oft er weinte, überfielen den jungen Piraten und sorgten für ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend.
 

‚Nein, es ist nicht so wie früher.’ Er beobachtete die versteinerten Gesichtszüge seines Bruders, als dieser seinen Blick auf ihn richtete und Ace ein kalter Blick streifte, der ihm innerlich einen Stich versetzte. ‚Es ist noch viel schlimmer als früher.’
 

Als Ruffy seine Schritte auf den Boden vor der Treppe lenkte, wich Nami erschrocken einen Schritt zurück, weil auch sie seine Augen streiften. ‚Sein Blick…so kalt.’ Nami fröstelte am ganzen Körper. Mit einem Male hielt Ruffy inne.
 

Stille lag im Raum, keiner wagte auch nur einen Mucks von sich zu geben. Die gesamte Spannung, die sich in dem Raum aufbaute, schnürte sowohl Ace als auch Nami die Kehle zu, sie konnten nichts sagen. Kein Ton verließ ihre Lippen. Ruffy’s Blick ging derweil nur unbekümmert zwischen den beiden hin- und her, als ob er auf irgendetwas wartete.
 

Als nach einer kurzen Zeit immer noch keiner der beiden etwas sagte, schnaubte er belustigt auf, während wieder ein hämisches Lächeln seine Lippen umspielte. „Was denn? Keine Begrüßungsküsschen oder Umarmungen? Na, da hätte ich aber mehr erwartet.“ Sein Blick ging in Richtung seines Bruders. „Vor allem von dir, Brüderchen, hätte ich wenigstens ein ‚Hallo Bruder, wie geht es dir? Lange nicht mehr gesehen! Gehen wir doch mal wieder einen Kaffee trinken.’ erwartet.“
 

Leicht geschockt wich der Angesprochene daraufhin zurück. Die Härte der Worte traf und schmerzte ihn sehr. Eigentlich wollte er genau diese Phase Ruffy doch ersparen. Wieder einmal wurde ihm bewusst, wie schwach er doch war, was diese Angelegenheit hier anging. Nichts konnte er tun, gar nichts. Sowohl damals als auch jetzt.
 

„Und was dich betrifft,“, Ruffy drehte seinen Kopf zu Nami und setzte ein gespielt freundliches Lächeln auf, „ich weiß zwar nicht, wer von euch auf die Idee gekommen ist, dich hierher zu schicken, aber du kannst demjenigen ein schönes Dankeschön ausrichten und sagen, dass er damit vollkommen versagt hat.“
 

Nami’s Augen weiteten sich geschockt. Was sollte das? Wieso sagte er so etwas zu ihr? Ihre Lippen zitterten leicht. Am liebsten hätte sie ihn angeschrieen für diesen Kommentar. So etwas ließ sie normalerweise nicht ungestraft, bei niemandem. Aber nun…sie wusste nicht warum, aber sie konnte einfach nichts sagen. Nur hören, was er sagte und die Härte der Worte spüren, die auf sie einprasselten.
 

„Nanu? Hat es etwa meiner großen Navigatorin, die sonst immer so tolle Sprüche auf der Pfanne hat die Sprache verschlagen? Nein, ich fasse es nicht,“, er lachte leicht auf, „das ich diesen Tag noch einmal erleben darf. Sonst immer die große Klappe am riskieren, aber nun…“, er verengte seine Augen zu Schlitzen als er sie immer noch gespielt lächelnd ansah, „erbärmlich, wirklich.“
 

Mit diesen Worten entfernte er sich von den beiden, die wie angewurzelt auf ihren Plätzen dort standen, und ging mit festen Schritten in Richtung Küche. Erst kurz bevor Ruffy diese erreichte, ging ein Ruck durch Ace. Er schüttelte leicht seinen Kopf. ‚Nein, wenn ich mich jetzt so fallen lasse, dann wird es kein Zurück mehr für Ruffy geben. Ich darf jetzt nicht nachlassen, sonst verliere ich ihn für immer.’
 

„Ruffy, warte mal!“ Auch durch Nami ging nun ein Ruck. Sie begann nun aus ihrer Trance zu erwachen und das Geschehene um sie herum zu realisieren und wahrzunehmen, was gerade passiert war. ‚Okay, Mädchen. Bleib ganz ruhig. Alles im grünen Bereich, alles okay…nein, nichts ist okay, gar nichts ist okay.’
 

Was sie da gerade erlebte, war für sie wie ein böser Albtraum. Etwas, dass sie nicht in ihren kühnsten Träumen erwartet hätte. Das war nicht Ruffy, nein, das konnte er gar nicht sein. Ruffy war doch immer lieb und verspielt, wenn auch manchmal etwas dumm und naiv. Aber er war doch niemals…so! ‚Nein, das kann doch gar nicht sein, ich glaube das alles einfach nicht.’
 

Sie fasste sich mit der rechten Hand verzweifelt an ihren Kopf und atmete heftig ein paar Atemzüge ein und aus. Sie schüttelte immer wieder ihren Kopf langsam von der einen Seite zur anderen. ‚Nein, das ist nicht wahr…’ Immer wieder dachte sie dieselben Worte. Wie konnte sich ein Mensch nur so drastisch verändern? Wie?
 

Diese Fragen quälten Nami die ganze Zeit schon über, seit er die Treppe zu ihnen heruntergestiegen war. Alles, sie hatte alles erwartet, aber nicht das. Spürend wie der Mut und auch die Kraft sie verließ, stützte sie ihren wankenden Körper an der gegenüberliegenden Wand ab.
 

‚Ace hatte wirklich recht…ich weiß wirklich nicht, worauf ich mich hier eingelassen habe…’
 

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Es dauerte nicht mehr lange, dann wäre der glühende rote Feuerball am Horizont verschwunden, nur um abgelöst zu werden von dem endlos scheinenden schwarzen Himmel, dessen Regent eine weiß schimmernde Kugel war, die wenigstens noch etwas Licht in der allumfassenden Dunkelheit spendete.
 

Bis zum nächsten Morgen.
 

Aber noch sah der rote Feuerball es nicht seine Regentschaft abzutreten und verweilte noch am Horizont, als eine kleine Gruppe, bestehend aus drei Männern, einem Elch und einer jungen Frau, beladen mit verschiedensten Säcken und Kisten, die Straße des kleinen Dorfes, in dem sie vor Anker lagen, hinunter schritten und somit auch die Aufmerksamkeit der Bewohner auf sich zogen.
 

„Wer sind die denn?“

„Keine Ahnung.“

„Sehen jedenfalls nicht so vertrauensselig aus!“

„Was ist denn das da vorne, dass eine Arzttasche trägt? Ist das ein Tier?“

„Ich hab gehört, dass vorhin, in diesem schrecklichen Regen, ein Schiff hier vor Anker gegangen sein soll.“

„Ein Piratenschiff vielleicht? Hoffentlich nicht!“

„Na ja, jetzt wo Ace wieder in der Stadt ist, würde es mich nicht wundern.“
 

„Hört gefälligst auf mit dem Getuschel und dem ganzen Gemurmel!“, ging nun eine erboste ältere Stimme durch die Menschentraube, die sich am Straßenrand gebildet hatte und neugierig der Truppe zusah, die mit ernsten Blick die Straße entlang ging. Es war der Bürgermeister, der mit seinem Stock heftig auf den Boden klopfte und seine strenge Stimme erklingen ließ.
 

„Hier gibt es nichts zu sehen, macht gefälligst, dass ihr wieder in eure Häuser zu euren Familien kommt und kümmert euch nicht um Angelegenheiten, die euch nichts angehen. Das ist Sache der Marine und von mir, denn hier bin immer noch ich Vorsitzender!“
 

„Aber Herr Bürgermeister,“, ging nun eine junge Frau, die ein kleines Mädchen an ihrer Hand führte erbost dazwischen, „was ist, wenn das nun wirklich Piraten sind, die uns ausrauben wollen? Wir können doch nicht einfach so tun, als wäre alles so wie immer, vor allem da Ace nun wieder in der Stadt ist.“ Mit erbostem Blick fixierte der schon in die Jahre gekommene Mann die junge Frau.
 

„Wie ich bereits gesagt habe, das ist meine Sache und die der Marine. Ich dulde keine Tratscherei hier im Dorf, das sorgt nur für Unruhe und ein schlechtes Image. Und was die Sache mit Ace betrifft,“, er seufzte leise, „er ist immer noch Mitglied dieses Dorfes, egal welcher, ich nenne es mal, „Tätigkeit“ er gerade nachgeht. Das heißt zwar noch lange nicht, dass ich es gutheiße was er tut, aber dennoch…hört auf ihn für etwas zu beschuldigen, wofür er wahrscheinlich gar nichts kann. Verstanden?“
 

Einhelliges Gemurmel machte die Runde, worunter zwar auch ein paar Grummellaute herauszuhören waren, dennoch fügte man sich dem Wort des Bürgermeisters, denn sie wussten alle, dass er irgendwo Recht hatte.
 

„Na also, dann geht jetzt auch nach Hause.“ So löste sich die Menschentraube vom Straßenrand auf und übrig blieben nur diejenigen, die sich noch ein kühles Bier in Makino’s Bar genehmigen wollten und ein immer noch erbost dreinblickender Bürgermeister, der nun schnellen Schrittes, sofern das in seinem Alter noch möglich war, hinter der fünfköpfigen Gruppe herlief.
 

„Hey, wartet mal, bleibt auf der Stelle stehen!“
 

Die Angesprochenen hielten einen Moment lang inne, alle Augen waren auf den Vizekapitän gerichtet, der einen kurzen Blick über seine Schulter zu dem heraneilenden Mann warf. Seinen Blick wieder abwendend, gab er der Crew nur ein „Gehen wir weiter!“ zu verstehen und schon setzte sich die Truppe wieder in Bewegung.
 

Der Bürgermeister, sichtlich wütend über diese Aussage, legte nun noch einen Zahn zu, um den grünhaarigen Mann, der anscheinend keine Probleme damit zu haben schien, die vielen Kisten, die er in seinen Armen hielt, zu tragen, zu überholen. ‚Und das in meinem Alter. Unglaublich dreist, diese Jugend!’
 

Völlig außer Atem schaffte er es dann dennoch die fünf schwer beladenen Piraten zu überholen und stellte sich demonstrativ vor die Gruppe. Sanji, die Gelegenheit ergreifend sich eine neue Zigarette anzuzünden, stellte einige der Utensilien, die er aus dem Schiff mitgenommen hatte, auf den Boden ab und gesellte sich neben Zorro, der den alten Mann vor ihm nur mit einem fragendem Blick musterte.
 

„Was ist denn? Wir haben’s eilig, Namilein braucht sicher unsere Hilfe. Verschwende also nicht unsere Zeit,“, gab er, etwas gleichgültig klingend, dem Bürgermeister zu verstehen. Empört über diese Aussage, ließ er seinen Stock nach vorne schnellen, um Sanji damit zu treffen, doch dieser wich erschrocken im letzten Moment aus.
 

„Bist du verrückt, Großväterchen? Nicht mehr alles frisch bei dir im Oberstübchen oder was?“, fuhr er den alten Mann an, der nur sofort zurückkeifte. „Dir gebe ich gleich „Zeitverschwendung“, du Jungspund. Ich glaube, euch ist immer noch nicht klar, wen ihr hier vor euch habt. Um es noch mal zu rekapitulieren, ich bin hier der Bürgermeister, und mir obliegt die Sicherheit dieses Dorfes, soweit verständlich?“
 

Die Arme vor seiner Brust verschränkend lehnte Zorro seinen Körper gegen eine der Kisten, die er abgestellt hatte. „Und? Weiter?“, gab er, eine Augenbraue hebend, dem Bürgermeister zu verstehen, dass er nicht so ganz verstand, worauf dieser nun eigentlich genau hinaus wollte.
 

Schnaubend klopfte dieser wieder mit seinem Stock auf den Straßenboden. „Damit will ich sagen, dass ich euch ganz einfach die Marine auf den Hals hetzen kann, wenn ich will. Ich hab eben schon meinen Kopf für euch hinhalten müssen, um hier Ruhe zu bewahren. Also, für euch noch mal, zum Mitschreiben: wenn Ruffy seine Angelegenheiten hier beendet hat, macht ihr sofort einen Abflug zurück auf die „Grand Line“, ist das klar? Ihr seht selbst, dass es hier nur Mauscheleien im Dorf gibt, wenn ihr so mir nichts, dir nichts über die Straße marschiert, also haltet euch in Zukunft damit etwas zurück, klar?“
 

Einhelliges Nicken machte die Runde. „Sonst noch was?“, kam es nun von Sanji, der den Rauch seiner Zigarette aus seinem Mund ausblies. „Nicht so frech, Jungchen, klar?“, der Bürgermeister wandte sich an Zorro, „was macht ihr überhaupt hier mit diesen ganzen Sachen? Wollt ihr das alles wegschmeißen oder was?“
 

„Nicht so ganz,“, gab Zorro mit ruhiger Stimme dem älteren Mann zu verstehen, „eigentlich hatten wir vor auszuziehen und bei euch einzuziehen.“
 

Geschockt über diesen Satz ließ der Bürgermeister seinen Stock gen Boden fallen. „W…wie bitte? Was soll das heißen?“, schrie er nun erboster denn je. Robin, die zu der Männertruppe hinzugetreten war, hielt beschwichtigend die Hände vor ihren Körper. „Nun mal ganz ruhig bleiben. Wir hatten nur vor einige Zeit bei Ruffy ins Haus einzuziehen, immerhin ist er nicht nur unser Kapitän, sondern auch unser Freund.“
 

„Das kommt überhaupt nicht in Frage, was denkt ihr euch eigentlich dabei? Vor allem so eine Entscheidung ohne mich, den Bürgermeister, der für diese Stadt, einschließlich ihrer Einwohner und auch dem Ein- und Ausziehen, verantwortlich ist, zu treffen. Das kommt überhaupt nicht in Frage, schlagt euch das schon aus euren Piratenschädeln. Und nun, macht das ihr wieder auf euer Schiff zurückkommt.“
 

Die Truppe mit seinem Stock zurückscheuchen wollend, ging nun abermals Robin dazwischen. „Aber Herr Bürgermeister, das wäre ein äußerst schlechter Schachzug von ihnen, das ist ja wohl klar, oder?“, ließ sie ihre zuckersüße Stimme erklingen, die Sanji erneut dazu veranlasste mit Liebesbeteuerungen um sie herumzutanzen.
 

„Was meinen sie damit?“, verwirrt liefen dem Bürgermeister bei diesen Worten die Schweißperlen über die Stirn. Diese Frau vor ihm dort hatte etwas gefährliches an sich, schon allein wie sie ihre Stimme benutzte, so provozierend, so lieblich klingend…und gerade das machte sie in seinen Augen zu einer ernstzunehmenden Gegnerin.
 

„Na, insofern, als wenn sie uns jetzt auf unser Schiff zurückschicken und wir dort verweilen würden, würde das doch viel mehr die Aufmerksamkeit der Dorfbewohner auf uns ziehen, als umgekehrt, als wenn wir in Ruffy’s Haus einziehen würden.“ ‚Punkt für sie!’, gab der ältere Mann nur ungern zu. So gesehen hatte sie Recht.
 

„Vor allem, da wir nicht wissen, wie lange Ruffy braucht, um seine Angelegenheiten zu klären, wäre es doch nur ein weiterer Vorteil, dass wir uns um ihn kümmern würden, statt das wir vor Langeweile fast sterbend auf dem Schiff festsitzen würden. Auch das so eventuell die Angelegenheiten schneller geklärt werden könnten, wäre doch für sie, Herr Bürgermeister, von Vorteil, oder? So wären wir schneller wieder weg.“
 

Eins musste man dieser Frau wirklich lassen, Argumente einbringen konnte sie. Die Arme vor seiner Brust verschränkend stand der Bürgermeister nun da und wusste nicht so recht was er nun tun sollte. Einerseits hatte sie ja irgendwo recht, aber andererseits war er es doch immer noch der entschied was gemacht wird und was nicht, wo käme man denn da hin, wenn hier jeder machen könnte was er wollte?
 

„Na ja, wissen sie, ich…“ „Ach ja, noch etwas, vorsichtshalber haben wir unser Hauptsegel und unsere Piratenflagge abgenommen, so dass eigentlich niemand auf die Idee kommen könnte, dass das ein Piratenschiff sei. Sie sehen also, wir haben ausreichend vorgesorgt. Was könnte jetzt noch gegen unseren Einzug sprechen?“
 

Sich etwas überrumpelt vorkommend, sah der Bürgermeister in Robins Augen und stammelte nur. „A…also….ich denke…nicht…“ „Na also,“, lächelte die Archäologin, „dann können wir ja gehen, los Jungs!“ Sie setzte ihre Teufelskräfte ein und schubste die etwas verwirrt dreinblickende männliche Fraktion der Crew wieder in Bewegung und ließ den verdutzten Bürgermeister einfach mitten auf der Straße zurück.
 

„A…aber, sie können doch nicht einfach…“ „Sagen Sie, noch eine Frage, wie kommen wir denn am schnellsten zu dem Haus?“, rief Robin ihm zu, bevor er seine Einwände aussprechen konnte. Er beschloss für sich, dass jede Diskussion mit dieser Frau zu nichts mehr führen würde und gab seufzend nach. „Die Straße runter und am Ende der Straße die letzte Abbiegung rechts, ihr könnt es gar nicht verfehlen, es ist das einzige Haus dort.“
 

„Danke!“, sie warf ihm noch einen verführerischen Blick zu, ehe sie sich zu Sanji abwendete, der wieder um sie herumtanzte. „Robinliebling, das war wirklich einsame Spitze wie du den abgefertigt hast.“ Selbst Zorro’s Lippen umspielte ein kleines Lächeln. „Ja, das war wirklich gut, Robin.“
 

Sie warf ihre Haare mit einer Handbewegung zurück. „Ach, wisst ihr, ihr Männer redet und redet und am Ende müssen es halt doch wir Frauen regeln.“ Auf diesen Kommentar gab keiner der Beteiligten mehr etwas, was Robin nur auflachen ließ. So setzte die kleine Truppe ihren Weg weiter fort, während ein zusammengesunkener Bürgermeister sich an den Kopf fasste. ‚Ich werde zu alt für so was.’
 

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Gläser klapperten als Ruffy den Schrank öffnete und sich auf die Zehenspitzen stellte um ein bestimmtes Glas, ganz oben im Regal stehend ergreifen zu können. „Verdammt, warum hat Makino das Glas nicht woanders hinstellen können? Manchmal wünschte ich, ich wäre ein Stück größer.“
 

Vorsichtige drehte er das Glas in seiner Hand hin und her. Es war sein Lieblingsglas, feine schwarze Linien waren dort aufgemalt, die sich miteinander verbanden und so ein Muster bildeten. Es gefiel Ruffy, er liebte es. Makino hatte es mal für ihn gekauft, nachdem sie sich die Vormundschaft über ihn und seinen Bruder gesichert hatte, sozusagen als Geschenk einer Mutter für ihren Sohn. Ruffy schnaubte nur. ‚Einer Mutter für ihren Sohn…’
 

Er betrachtete es noch ein letztes Mal, dann ließ er es fallen.
 

Es zersprang.
 

Ein hämisches Grinsen zierte seine Lippen. ‚Ich habe keine Mutter mehr…und ich brauche auch keine.’ „Ruffy!“, erklang plötzlich eine erschrockene Stimme hinter ihm. Mit finsterem Blick drehte der Angesprochene seinen Kopf nur langsam nach hinten und sah wie Ace erschrocken nach unten sah und auf die Scherben am Boden blickte.
 

„Was machst du da?“ Schnell griff er nach einem Tuch, das auf dem Küchentisch lag und begann die einzelnen Scherben auf dem Tuch zusammenzutragen. „Man, das war doch ein Geschenk von Makino an dich. Es war dein Lieblingsglas, pass doch besser auf.“ Ruffys Augen verengten sich erneut. „Es geht dich nichts an was ich mit meinen Sachen mache,“, raunte er nur und wandte sich in Richtung Kühlschrank ab.
 

„Was bitte?“ Verdutzt hielt Ace mit dem Aufsammeln inne und richtete den Blick auf seinen

kleinen Bruder. „Hast du das etwa mit Absicht gemacht?“ Unbekümmert öffnete Ruffy derweil den Kühlschrank und suchte nach etwas essbarem, während er ihm eiskalte Antworten gab.
 

„Aber sicher habe ich das mit Absicht gemacht. Warum auch nicht? Es gehörte mir und ich kann damit machen, was ich will, sogar zerstören kann ich es, wie du siehst.“ Er lachte leicht auf. „Ruffy, verdammt!“ Sofort war Ace auf seinen Beinen und schritt wütend auf seinen Bruder zu.
 

„Es war immer noch ein Geschenk von Makino an dich. Hörst du?“, er packte Ruffy an seiner linken Schulter, was diesen aber nicht wirklich interessierte. „Von Makino, die Frau die dich fast 13 Jahre lang wie ihren eigenen Sohn aufgezogen hat. Und so dankst du es ihr? Sie war wie eine Mutter für dich!“
 

Mit einem Male drehte Ruffy seinen Kopf in Ace’ Richtung und funkelte ihn wütend an. „Sprich dieses Wort nie wieder in meiner Gegenwart aus, hörst du? Nie wieder!“, schrie er, so laut er konnte.
 

Selbst Nami, die draußen immer noch an der Wand mit sich selbst und ihrer Entscheidung haderte, hörte diesen Wutausbruch mit einem Male. Und wurde sich mit einem Male einer Sache bewusst, die sie veranlasste ihre Schritte Richtung Küche zu lenken.
 

Derweil atmeten die beiden Brüder, beflügelt durch ihre Wut, heftig ein und aus, sie starrten sich gegenseitig in ihre Augen. Ruffy brach als erster den Augenkontakt und schüttelte Ace Hand von seiner Schulter und drehte seinen Kopf weg. „Makino ist nicht meine Mutter und wird es auch nie sein, hörst du? Meine Mutter ist tot…und nichts und niemand kann sie mir ersetzen…“
 

Ruffy’s kalter Blick wich kurz einem stark verletzten, wie der eines kleines Kindes, dass etwas böses angestellt hatte, schüttelte diesen aber wieder sofort ab.
 

„Ach, darum geht es also, ich verstehe…“
 

‚Gar nichts verstehst du, sei gefälligst ruhig.’ „Ruffy, ich…“ „Fang jetzt nicht davon an, ich will es nicht hören!“, unterbrach er Ace forsch und schloss die Kühlschranktüre mit einem Knall.
 

„Geht das nicht was ruhiger?“, erklang plötzlich eine Stimme von der Eingangstüre. Kalt lächelnd drehte sich Ruffy in Richtung der Stimme und auch Ace wand seinen Kopf. „Wie, du bist immer noch hier? Mach es doch so wie früher und verschwinde in einer „Nacht und Nebel“ – Aktion. Würde zu dir passen!“
 

Nami schnaubte aber nur kurz, nicht besonders beeindruckt darüber was sich ihr bot. Sie wusste nun was hier gespielt wurde. „Nanu, seit wann so frech? Passt gar nicht zu so einer Frohnatur wie dir. Aber was rede ich denn da? Du bist ja kalt und emotionslos und so, so warst du ja schon immer.“ Ace schluckte nur. ‚Was ist denn in die gefahren? Hat die einen an der Waffel? So bringt sie Ruffy doch nur in Rage!’ Ein Blick neben sich bestätigte seine Vermutung.
 

Ruffy schien nicht besonders angetan zu sein über die bissigen Kommentare, die die Schiffsnavigatorin ihm zuwarf und knirschte mit seinen Zähnen. Dennoch behielt er die Fassung. „Was weißt du schon wie ich bin? Das einzige was dich je interessiert hat, war wie du an Geld kommst und wie du am besten andere Leute belügen und betrügen konntest, am besten noch beides zusammen.“
 

Innerlich kochend über diesen Kommentar, obwohl sie wusste, dass es stimmte, was Ruffy da von sich gab, zog Nami es dennoch vor ihre kühle Maske zu bewahren und verschränkte die Arme vor ihrem Körper. „Immer noch besser als jammernd irgendwo in der Ecke rumzukauern.“ Ace hielt sich nur seine Hand vor die Augen. ‚Autsch! Großer Fehler!’
 

Ruffy schnaubte härter als zuvor und seine Augen wurden nun wütend. Er ballte seine Hände zu Fäusten und marschierte auf Nami zu, die aber nur weiterhin unbeeindruckt im Eingang stand. „Was willst du eigentlich von mir, Nami?“ Diese grinste nur fies. „Nichts, rein gar nichts. Ich stelle nur fest!“
 

„Und was bitte?“ Fest packte er sie an ihren Schultern und starrte sie mit wütendem Gesichtsausdruck an. „Genau das!“ Ace schaute nur ungläubig auf die sich ihm bietende Szene. ‚Was macht sie da? Das macht ihn doch nur immer mehr wütend!’ „Drück dich gefälligst klarer aus, Nami!“, Ruffy rüttelte stark an ihr, aber sie grinste nur.
 

„Jetzt reicht’s mir! Raus hier, und zwar SOFORT!“ Mit zornigem Gesicht und festem Griff packte er die junge Navigatorin am Arm und schob sie Richtung Haustüre. Sich nicht wirklich gegen den starken Griff Ruffys wehren könnend, verzog Nami vor Schmerzen ihr Gesicht, er tat ihr weh. ‚Mist, ich bin wohl doch etwas zu weit gegangen.’ „Ruffy, lass mich gefälligst los!“
 

„Dann hör du auf dich in Sachen einzumischen, die dich nichts angehen, Nami!“, grollte er ihr bedrohlich zu, während sie sich unaufhaltsam der Tür näherten. Verzweifelt warf die junge Frau einen Blick über ihre Schulter Richtung Ace, der aber nur verzweifelt mit den Schultern zucken konnte. „Geh zurück zu den anderen und sag ihnen, dass ihr Segel setzen könnt. Ich bleibe hier, zu Hause, ich will nicht mehr mit euch zur See.“, raunte er weiter. Geschockt drehte Nami ihren Kopf in seine Richtung, aber er sah nur ernst und stur geradeaus. „Das ist nicht dein Ernst, Ruffy!“ „Und ob! Mein voller Ernst und jetzt…“, er griff mit seiner Hand nach der Türklinke, „auf Nimmerwieder-…“
 

Es klopfte in diesem Moment.
 

Verdutzt hielten die beiden inne. Was war denn das? Hatte da grade jemand an der Türe geklopft? Nami atmete erleichtert aus, auch wenn es ihr nur einen Moment Verzögerung brachte, warf sie Ace einen viel sagenden Blick zu, dieser verstand und handelte auch sofort. „Ruffy, lass jetzt mal den Quatsch und mach die Türe auf. Lass deine Freundin los.“
 

Zwischen Tür und Nami hin und her sehend und ein weiteres Klopfen abwartend, entschied sich Ruffy dann letztendlich auf seinen Bruder zu hören und schubste Nami ein Stück von sich weg in die Richtung von Ace, nicht ohne dabei auf einen bissigen Kommentar zu verzichten, der auch Nami traf. „Sie ist nicht meine Freundin…“
 

„Wer da?“, grummelte er etwas ungehalten, als er die Tür auftat. Doch als er sah, wer da in der Tür stand, blieben ihm erneut die Worte versagt. „Hey Ruffy,“, tönte es von zwei Seiten her auf ihn ein. Nami grinste nur, aufgrund dessen was sich da vor ihr bot und auch Ace staunte nicht schlecht.
 

Vor der Türe standen doch tatsächlich einige Kisten und Säcke, auf denen die Crewmitglieder der Strohhutbande Platz genommen hatten und Ruffy nur freundlich angrinsten. Chopper und Lysop liefen auf ihren alten Freund zu und letzterer schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter. „Na, altes Haus, wie geht’s, wie steht’s? Man, hast hier ja ne ziemliche coole Bude stehen, dürfen wir mal rein?“ Mit diesen Worten liefen sie einfach an Ruffy vorbei in das Haus.
 

„A…Aber…“, stammelte Ruffy nur. Doch er kam gar nicht wirklich dazu etwas zu sagen, denn schon war der junge Schiffskoch an der Reihe, der sein Augenmerk auf die Schiffsnavigatorin richtete. „Oh, Namischatz, da bist du ja. Hast du mich vermisst?“, Sanji schwebte bereits auf Wolke sieben als er ebenso wie Lysop und Chopper einfach so an Ruffy vorbei ging.
 

‚Sie missachten einfach meine Befehle, warum…ich bin doch der Kapitän…’
 

Ein leichtes Auflachen löste ihn aus seiner Starre.
 

„Hast du nicht eben noch gesagt, du willst nichts mehr mit ihnen zu tun haben?“
 

‚Aber…’
 

„Wow, und ihr habt hier sogar einen eigenen Garten!“ Chopper und Lysop hingen mit glänzenden Augen an der Glaswand, die in den Garten führte. „Hört jetzt gefälligst auf damit,“, mischte sich Ruffy, nun endgültig aus seiner Starre erwacht, etwas ungehalten in die Situation ein. „Ich hab doch gesagt, ihr…“
 

„Ach Ace, hier lungerst du also rum,“, hallte nun Zorro’s verschlafene Stimme vom Eingang her in Ruffy’s Gehör. „Ja, ich bin hier!“ „Komm, steh da nicht so verloren rum, hilf mir lieber die ganzen Kisten und Säcke ins Haus zu transportieren.“ Grinsend verstand Ace nun was hier vor sich ging. ‚Ja, vielleicht ist das tatsächlich der beste Weg…’ „Klar, kein Problem!“ Damit marschierten die zwei hinaus, Zorro ärgerte sich darüber, dass Sanji nur den Frauen wieder mal hinterher jagen würde anstatt ihm zu helfen, bequemte sich dann aber dennoch zusammen mit Ace zwei der Kisten in das Haus zu tragen.
 

„Wir haben uns überlegt eine Weile hier zubleiben, das ist doch okay für euch, oder?“, fragte Robin, die draußen den Sonnenuntergang genoss, schnell in Ace Richtung, nur um sicherzugehen. Grinsend drehte sich der Angesprochene zu ihr herum. „Klar doch, kein Problem, wir haben genug Platz, oder Ruffy?“, richtete er die Frage an seinen kleinen Bruder.
 

Ruffy verstand unterdessen gar nichts mehr. Hier lief alles nicht mehr so wie er es wollte. All das, was er verhindern wollte, tat sich nun vor ihm auf, wie ein schwarzer Abgrund. Ja, er hatte es verhindern wollen, er wollte nicht, dass seine Freunde sehen, wie er war und vor allem was er nun war. Wollte, dass sie ohne ihn wegfahren und ihre Träume ohne ihn verwirklichen. Aber all diese Hoffnungen, diese falschen Hoffnungen, denn hiermit hatte er schon gerechnet, waren vergebens.
 

„Wusste ich es doch. Jetzt weiß ich was hier gespielt wird.“
 

‚Sei ruhig.’
 

„Du bist einfach nur wütend. Wütend auf deine Situation, wütend, dass dein Plan nicht geklappt hat…“
 

‚Sei still, hab ich gesagt!’
 

„Und alles nur wegen…“
 

Er konnte nicht mehr, seine Wut, die er die ganze Zeit über aufgestaut hatte, brach nun aus ihm heraus und prasselte wie eine Lawine auf die anderen ein. „Fein, wenn ihr unbedingt hier bleiben wollt, mir doch scheißegal!! Macht was ihr wollt, nur lasst mich damit zufrieden!! Ich will euch nicht mehr sehen!!!“ Mit diesen Worten stürmte der junge Mann wütend an seinen Mitstreitern vorbei, die Treppen hoch und schlug seine Zimmertüre heftig zu.
 

Verdutzte Gesichter blieben über. Keiner sagte mehr in diesem Moment ein Wort. Ace wandte seinen Blick im Raum umher. Die Fröhlichkeit in den Gesichtern war verschwunden. Kein Mucks war mehr zu vernehmen und Ernsthaftigkeit machte Platz. „Ihr wisst also, worum es geht?“ Schweigen machte immer noch die Runde, bis Robin schließlich durch die Türe trat. „Ja, wissen wir. Und darum auch die Show gerade.“
 

Ace grinste. „Auch wenn es nur Show war, war das, denke ich, genau das, was er brauchte.“ Mit einem Male erfüllten klirrende Geräusche und starkes Gerumpel die obere Etage. Seufzend wandte sich Ace den anderen Kisten wieder zu, als die anderen noch nach oben blickten. „Auch wenn es noch nicht so aussieht, als sei es ausgestanden.“
 

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Die Nacht war hereingebrochen. Ein klarer Himmel tat sich auf und enthüllte leuchtende Sterne. Der Mond war nicht ganz voll, trotzdem spendete sein silbernes Licht Hoffnung. Hoffnung auf den nächsten Morgen. Das die Nacht bald vor rüber sei.

Ace und Zorro standen draußen im Garten und beobachteten den Nachthimmel. Keiner sagte was, was vielleicht auch daran liegen konnte, dass Zorro mehr döste als wach war. Ace seufzte leicht. Er hatte ihnen beiden eine Tasse Kaffee bereitgestellt, Zorro wollte zwar lieber etwas Alkoholisches haben, doch Ace war, aufgrund der Ereignisse und früher Erfahrungen, nicht so recht nach Alkohol zumute.
 

Allerdings war der Kaffee schon längst kalt geworden. Jeder hing in diesen Momenten seinen eigenen Gedanken nach, nicht so recht wissend was die Zukunft bringen sollte. Sie hatten zwar den Schritt gewagt in eine Richtung, die ihnen vielleicht Erfolg bringen konnte, aber genauso auch von Misserfolg, sogar dass es schlimmer werden konnte, geprägt sein konnte. Aber wer konnte schon wissen was die Zukunft bringt?
 

„Was meinst du dazu?“, stellte Ace mit einem Male eine Frage zwischen die beiden. „Hm?“, ein Auge halb öffnend kam Zorro so langsam wieder zu Bewusstsein, „was meinst du?“ Ace drehte seinen Kopf nach oben, in Richtung der beiden Zimmer die von hier aus zu sehen waren, zumindest deren Fenster. In dem rechten brannte schwaches Licht.
 

„Zu der ganzen Situation meine ich.“ Zorro lachte nur leicht auf. „Was soll ich dir denn jetzt hier rauf antworten?“ „Ich weiß auch nicht, vielleicht erwarte ich auch keine wirkliche Antwort…vielleicht ein Wort zu Ruffy selbst?“ Zorro atmete tief ein. Auch nun wusste er nicht so recht was er antworten sollte. Es war eine Situation mit der er bisher noch konfrontiert war.
 

„Ich kann dir nicht mehr sagen als schon davor. Klar, ich war geschockt, als ich die ganze Geschichte gehört habe.“ Er lachte leicht. „Nein, ich war nicht nur geschockt, ich war fassungslos, natürlich auf meine Art. Denn so etwas hätte ich nicht erwartet.“ Ace richtete seinen Blick auf den grünhaarigen Mann der nach wie vor in den Himmel starrte.
 

„Aber die ganze Situation ist normalerweise nicht unser Problem, das ist Ruffy’s Angelegenheit. Versteh mich jetzt nicht falsch, es ist nicht so das wir ihm nicht helfen wollen. Aber es ist genauso wie bei uns allen: er muss es von sich aus schaffen, ganz alleine, und dabei können wir ihm nicht helfen. Wir können ihn höchstens auf diesem Weg begleiten, mehr nicht.“
 

Seufzend blickte Ace nun auch wieder gen Himmel und ließ seine Erinnerungen Revue passieren. Erinnerte sich an eine Zeit, die er schon längst vergessen hatte oder zumindest glaubte, sie vergessen zu haben. An eine Zeit wo er und Ruffy, ja, glücklich waren. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ja, du hast Recht.“
 

________________________________________________________________________________
 

Sanft spendete eine Kerze der Küche noch etwas Licht, obwohl draußen bereits totale Finsternis herrschte. Zusammen mit Robin saß Nami ruhig am Küchentisch und trank eine Tasse Tee. Stille herrschte zwischen den beiden Frauen. Während Robin ihre Gedanken zerstreute, in dem sie in einem ihrer Bücher las, hing Nami ihren Gedanken nach. Sie schien die Realität, so wie sie war, auch erst jetzt wirklich zu realisieren.
 

Zu realisieren was nun wirklich hier passierte. Das vorhin war nur eine Farce für sie. Eine aufgesetzte Täuschung, in der sie eine tragende Rolle spielte. Wie in einem billigen Theaterstück. Nur das dieses Theaterstück hier „Leben“ hieß.
 

„Wirklich begreifen kann ich die Situation immer noch nicht völlig,“, gab die Orangehaarige mit einem Male von sich. Robin sah kurz auf und bemerkte ihr ernstes Gesicht, dass sie auf die Tischplatte richtete, ehe ihre Augen auch wieder die aufgeschlagene Seite ihres Buches fixierten.
 

„Ich glaube, das kann niemand hier so wirklich, Nami. Es ist zum Teil ja auch zu unglaublich um wahr zu sein.“ Nami sah Robin an, verstand zuerst nicht was sie damit sagen wollte. Doch dann wusste sie es, sie wusste, dass Robin und die anderen mehr wussten als sie. Schweigend faltete sie ihre Hände zusammen. „…war es so schlimm? Sag es mir, Robin.“
 

Seufzend blätterte Robin eine weitere Seite ihres Buches um. „Willst du die Wahrheit nicht mehr von Ruffy selbst hören?“ Verdutzt blickte Nami auf. „Doch, sicher.“ Robin schüttelte nur fragend den Kopf. „Wieso fragst du mich dann so etwas?“ Ihren Blick wieder von der Archäologin abwendend, versuchte Nami ihre Gedanken zu ordnen.
 

„Es ist nur…weißt du, ich denke, dass Ruffy einfach dasselbe Problem hat wie ich.“ Interessiert sah Robin nun ganz von ihrem Buch auf. „Dasselbe Problem wie du?“ „Na ja, weißt du, ich habe da auch einige unschöne Erfahrungen in der Vergangenheit machen müssen. Und ich gebe zu, dass ich dabei nicht immer ganz fair zu meinen Freunden und Verwandten war.“
 

Nami seufzte tief. „Weißt du, kurz bevor ihr angekommen seit, waren Ruffy’s Augen kalt, als man hineingesehen hat. Nein, sie waren nicht nur kalt, sie waren eiskalt. Nichts war mehr in ihnen zu erblicken. Und ich hatte in diesen Momenten Angst. Ja, ich hatte panische Angst. Er erinnerte mich halt sehr stark an mich selbst, so wie ich früher war.“
 

Robin stützte ihren Kopf in ihre rechte Hand und hörte weiter interessiert zu. „Mir wurde schlecht bei diesem Gedanken, bei dem Gedanken, dass er wie ich sein würde. So kalt und skrupellos. Aber…als er dann einen Streit mit Ace hatte, hörte ich etwas in seiner Stimme. Etwas, dass mir in diesem Moment Hoffnung machte. Es war Wut!“
 

Fragend hob Robin eine Augenbraue. „Wut?“ Nami lachte auf. „Ja, es mag lächerlich klingen, aber in diesem Moment wurde mir klar, dass Ruffy nicht so war wie ich. Dieses ganze Gehabe, diese ganze kalte Einstellung, das war alles nur aufgesetzt. Und zwar um sein wahres Selbst darunter zu verstecken. Wie eine Maske. Und das hat mir in diesem Moment Hoffnung gemacht. Als ich ihn daraufhin dann provozierte und mich auf sein Spiel einließ, merkte ich dass ich recht hatte.“
 

Sie legte eine kurze Pause ein. „Egal, wie sehr er es versteckt, tief in ihm ist er noch er selbst. Er traut sich nur nicht es zu zeigen, weil er vor irgendetwas Angst zu haben scheint, habe ich recht?“ Fragend sah sie Robin, die daraufhin nur leicht nickte und ihre Vermutung bestätigte. Nickend hielt Nami inne. „Es liegt nun an uns ihm den Weg zu zeigen. Und an ihm ihn zu gehen…“
 

Lächelnd schlug Robin ihr Buch zu. „Also Nami, manchmal denke ich, du machst mir meinen Platz als denkendes Mitglied der Crew streitig.“ „Was soll das denn heißen?“, gab Nami empört von sich, worauf Robin aber nur matt lächelte.
 

________________________________________________________________________________
 

Das Zimmer war eine einzige Müllhalde. Die kleinen Tische, die dort vorher standen, hatte er umgeworfen. Den Spiegel an der Wand hatte er nun vollkommen zerschlagen. Blutige Spuren zierten den Boden, wo auch viele Bücher lagen, die er in seiner Wut einfach aus dem Regal gefegt hatte. Er selbst saß nun auf dem Bett und hatte eine Kerze angezündet. Die Arme waren um seine Beine geschlungen, seine Finger blutig.
 

Sein Blick war wieder kalt geworden. Und verletzt. Die ganze Zeit über hatte er sich Gedanken gemacht. Über die ganze Situation. Darüber, warum sie alle nun doch hier waren, obwohl er ihnen doch befohlen hatte, auf dem Schiff zu bleiben. Ruffy schnaufte leicht. Es war aber eigentlich klar, dass sie ihn niemals alleine lassen würde, das hätte ihm von Anfang an klar sein müssen.
 

Dazu hatten sie alle viel zu viel miteinander erlebt, als dass sie jetzt auf so einen Befehl von ihm hören würden. ‚Trotzdem…’ Eigentlich wollte er ihnen doch diesen Anblick hier ersparen. Diesen traurigen Anblick von ihm selbst. Wie er zusammengekauert hier auf dem Bett saß. Erbärmlich.
 

„Und dennoch sind sie hier! Macht dich das nicht glücklich?“
 

‚Was ist schon Glück? Ich hatte noch nie in meinem Leben Glück, ich musste dafür immer hart kämpfen.’
 

„Und trotzdem sind sie hier!“
 

‚Ja, um ihr Gewissen zu erleichtern mir zu helfen, mehr ist das nicht.’
 

„Glaubst du nicht, dass sie es nur gut mit dir meinen? Dass sie dir wirklich helfen wollen?“
 

‚…nein.’
 

„…“
 

‚Ich will schlafen…’
 

Vorsichtig drehte er sich herum und wollte die Kerze, die über seinem Bett stand, auspusten. Da fiel ihm etwas ins Auge, dort oben, auf dem Regal. Es war ganz verstaubt. Ruffy richtete seinen Körper auf und griff danach. Es war ein gerahmtes Foto.
 

Es kurz saubermachend, wich er geschockt zurück. Es war ein Familienfoto, nein, es war DAS Familienfoto. Das Foto, das ihn und Ace als kleine Kinder zeigte, wie sie zusammen vor dem Haus standen. Und hinter ihnen…sie. Seine Eltern.
 

Die Tränen stiegen ihm wieder in die Augen, wie so oft, wenn er an früher zurückdachte, besonders an jene Nacht. Er erinnerte sich noch ganz genau an die Schreie, an das Klirren von Glass, an das…Blut. Er schluchzte stark auf.
 

„…Mama…“
 

________________________________________________________________________________
 

Nami hatte beschlossen sich nun auch zur Bettruhe zu begeben, es war schon spät geworden. Robin hatte schon vor einiger Zeit ihr Quartier bezogen, nämlich das alte Elternschlafzimmer, wo ein großes Doppelbett stand, dass sich beide Frauen teilten, schließlich hatten sie ja nichts voreinander zu verbergen.
 

Während Chopper es vorzog in dieser Jahreszeit draußen zu schlafen, übernachteten Lysop und Sanji im Wohnzimmer, einer, immer abwechselnd, auf der Couch, einer auf dem Boden, während Zorro bei Ace im Zimmer, gnädigerweise, nächtigen durfte, denn keiner wollte so wirklich die Nacht mit Zorro’s Geschnarche verbringen. Da Ace selbst aber auch des häufigeren mal etwas lauter an der Matratze horchte, hatte er nichts dagegen, dass Zorro bei ihm im Zimmer auf dem Boden schlief, sein Bett gab er natürlich nicht her.
 

Müde gähnte Nami. Es war ein langer Tag gewesen und den Schlaf würde sie jetzt auch brauchen. Morgen und auch die nächsten Tage würden anstrengend werden. Als sie an der Treppe vorbeiging, hörte sie aber plötzlich etwas und es war ganz sicher nicht, dass „Wir-sägen-Wälder-um-die-Wette-ab“- Geschnarche von Ace und Zorro.
 

Es klang anders. War das ein Schluchzen? Sie horchte genauer. Ja, tatsächlich. Das war ein Schluchzen. Schnell eilte sie Treppe hinauf, denn sie wusste genau woher dieses Schluchzen kam. Als sie vor Ruffy’s Zimmertüre stand, hielt sie vorsichtig ein Ohr an die hölzerne Türe. Ja, es war Ruffy.
 

Schwer schluckend überlegte sie nicht lange und griff nach dem Türgriff.
 

„Du bist nicht meine Freundin!“
 

Aber dieser Satz, dieser eine Satz hallte immer noch in ihrem Bewusstsein. Sie wusste, dass er es mit Sicherheit nicht so meinte. Sie wusste auch, dass er es aus der Wut heraus gesagt hatte. Aber dennoch…so wie Ruffy jetzt drauf war, konnte sie da wirklich etwas ausrichten. War sie schon bereit diese Türe zu öffnen und ihn zu trösten? Und vor allem, war ER auch bereit dazu?
 

Langsam ließ sie ihre Hand wieder von der Türe zurückweichen. Auch wenn es wehtat, ihn jetzt so weinen zu hören, sie war einfach noch nicht bereit, so entschied sie für sich. Leise entfernte sie sich wieder, ließ ihn alleine mit seinen Gedanken. Erinnerte sich daran, was sie selbst vorhin gesagt hatte.
 

„Wir können ihn auf den Weg bringen. Ihn gehen, muss er alleine.“
 

Und daran wollte sie festhalten, um niemals zu verzagen und ihre Prinzipien zu vergessen, denn immerhin wollte sie die Wahrheit eines Tages, wenn auch er bereit dazu war, aus seinem Munde hören. Und dann, ja, erst dann, würde auch sie ihn trösten können. Und erst dann würde er auch wieder zu ihnen finden. Leise schritt sie auf die Schlafzimmertüre, hinter der Robin schon schlief, zu und öffnete sie. Noch immer sein Schluchzen hörend.
 

„Gute Nacht…Ruffy.“
 


 

‚Auch wenn ich es jetzt noch nicht kann, so höre ich dennoch deine Stimme. Leise, wie sie nach uns, nach mir ruft. Auch wenn du es versuchst unter deiner Fassade zu verstecken, sehe ich dich, einsam und verlassen, wie ein kleines Kind. Und höre immer wieder deine Stimme, die nach uns, nach mir ruft. Immer wieder, dieselben Worte.'
 


 

Rette mich...
 

...aus der Finsternis...
 


 

Save me...
 

...from the dark...
 


 

...Chapter 6...Ende
 

*+*+**+*+**+*+**+*+**+*+**+*+**+*+**+*+**+*+**+*+**+*+*
 

Fertig xD;; So, nun habt ihr wieder ein paar mehr Andeutungen und mehr zum Spekulieren :D Ich hoffe, es hat euch gefallen und wir lesen uns demnächst!
 

Bis denne!
 

MfG

Horus



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Pentragon
2007-03-09T19:38:36+00:00 09.03.2007 20:38
wow! diese Story fesselt mich einfach total! Man kann ganicht aufhören zu lesen, wie machst du das nur?!
Die atmosphäre ist einfach der Wahnsinn!!
Von:  Jokul
2006-10-04T17:07:06+00:00 04.10.2006 19:07
mann die ff is so hamma >.<d
ich entdekc die besten immer zu letzt...
ich hoffe bald gibts ein neues cap..
und bitte sag mir bescheid wenns da is *fleh*
*zu favos pack* *rofl*
mach gaaaanz schnell weita

lg zoro~
Von: abgemeldet
2006-10-03T20:31:09+00:00 03.10.2006 22:31
*vom stuhl fall*
also ich weiß echt nicht was ich schreiben soll, so geschockt bin ich
ich hab die FF heute gefunden und erst mal die ganzen 40 seiten gelesen, weil ich einfach nicht mehr auf hören konnte *hehe*
die story hat mich einfach so in ihren bann gezogen, sowas kommt nicht alle tage bei mir vor, bei manchen stellen kamen mir sogar richtig die tränen T.T
kurz:
ich bin hin und weg!
aber ich bin einfach zu neugierig was ruffy jetzt als kleines kind erlebt hat, du machst zwar seit der anfang der ff andeutungen aber konkretes schreibst du (leider) nichts ~__~
ich hoffe das kommt bald, ich möchte nämlich erfahren weswegen ruffy sich jetzt so verstellt und so kalt geworden ist etc.
außerdem bete ich dafür, dass seine freunde ihn wieder auf den richtigen weg bringen, besonders nami und ace ^o^
WAHHH, ich bin so gespannt XDD
ich liebe diese ff und schreib doch bitte ganz schnell weiter *fleh* und ich hoffe du gibst mir dann beschreid, wenn das nächste kapitel on ist *lieb gug*
aber was mich auch noch stuzig gemacht hat, weswegen durften die anderen kinder denn nicht mit ace und ruffy spielen, klar weil die eltern gesagt haben, dass sie gefährlich wären, aber 'WARUM' stell ich mir dann die frage! hat das vielleicht mit dem schrecklichen ereignis von ace und ruffy zu tun und dem tot der eltern????
*drop* ich mach mich noch verrückt vor spekulationen, am besten lass ich mich von dir überraschen, da kann ja nur was gutes bei rauskommen *nick*
also ZACK ZACK weiterschreiben, du kannst uns leser doch nicht so lange schmorren lassen >;)
sehr gute fan fic <--- ich wiederhole mich *gg*

also bis denne, Tyai
*liebe grüße da lass*

PS: *die ff zu den favos packen tu*
und vergiss nicht mir bescheid zu geben n__________n
Von: abgemeldet
2006-09-26T08:43:42+00:00 26.09.2006 10:43
*begeistert*
deine story ist echt der hammer und dein schreibstil ist einfach genial! ich hoffe du schreibst schnell weiter!! (und klärst uns dann auch endlich auf was damals passiert ist *wissen will* xD )
liebes grüssle,
higashi-san
Von: abgemeldet
2006-09-24T12:28:52+00:00 24.09.2006 14:28
*auf die Knie fall*
Was soll ich noch sagen? Die Geschichte fesselt mich immer dermaßen, dass ich am liebsten sofort weiterlesen würde, aber da hast du scheinbar ne sadistische Ader nicht wahr? ^-^
Bitte, bitte schnell weiterschreiben
glg miro89
Von: abgemeldet
2006-08-22T19:27:52+00:00 22.08.2006 21:27
Also ich habe deine FF endeckt und dachte mir ich lese die und ich bin bei diesen kleinen anfangs Versen die es am anfang immer da waren fast zu heulen die sind so GEIL. Aber auch die Story und dein Schreibstil einfach fesselnd. Ich glaube ich bin ein Fan von der FF. Bitte schreibe schnell weiter BITTTE.
Vampira990
Von: abgemeldet
2006-08-19T12:31:24+00:00 19.08.2006 14:31
Ich fand dieses Kapitel super.(Ich weiß gar nicht was ich sagen soll xD.)
Hab ich schon erwähnt das ich deinen schreibstil mag?Oo
Keine Rechtschreibfehler,gut erzählt und eine super Story.(Ich will endlich wissen was passiert ist><)
Im Gegensatz zu dem was Terrie geschrieben hat fühle ich ich irgendwie unbedeutend xD,aber sie hat (und alle anderen natürlich auch^^) recht mit dem was sie geschrieben hat.
Immer weiter so^^b

lg
Pika
Von:  Sairenji
2006-08-17T15:28:05+00:00 17.08.2006 17:28
*0* übelst geiles kapi
war voll spannend << wollt gar nit aufhörn *eg*
freu mich auf neues kapi *-*
Von:  Ookami-Inu_Ruffy
2006-08-16T15:41:44+00:00 16.08.2006 17:41
*reinwusel*
du hast keine eltern
ich will endlich eine auflösung XD
*mit schwert droh*
zum kapitel:
njaaa ist toll wie immer auch
aber langsam hab ich das gefühl es zieht sich
*will doch endlich nur ne auflösung*
Ö__Ö
Inu
Von:  Jan55
2006-08-14T09:45:04+00:00 14.08.2006 11:45
WOW!!
Das war wirklich ein tolles Kapitel. Man will garnicht mehr aufhören zu lesen und unbedingt möchte ich wissen wie es weiter geht.
Vor allem was ist damals passiert???? Man ist immer noch nicht viel schlauer geworden. Hoffe aber das man im nächsten Teil etwas mehr erfahren wird.
Also bis zum nächsten mal.

bye Jan55


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