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Pandora - A World full of Secrets

~KaiXRay~ and others
von

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End Of The Winter

Disclaimer:

Name: Pandora- A World full of Secrets

Autoren: Malinalda und Yingzi

Genre: Romantik, Drama, Fantasy, Shounen-Ai

Warnung: AU, OOC, Dark
 

Zeichenerklärung:

„…“ – Sprechen

‚…’ – Gedanken

~*~*~*~ - Erinnerungen, Erzählungen (in der Art von Flashbacks)

~~~ - Träume

***~*** - Visionen (Vergangenes sowie auch Zukünftiges)

Kursives – widerhallende Sätze im Bewusstsein, Auszüge aus Schriften, Briefe
 

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Kapitel 64: End Of The Winter

(dt. Das Ende des Winters)
 

Starr und mit den Gedanken überhaupt nicht bei dem was sie tat, zerrte sie die Gurte von Nivis’ Sattel fest. Ihre Augen waren gerötet, zeugten von den Tränen, die sie vergossen hatte. Die blonden Haare wehten im kalten Wind, peitschen in ihr Gesicht, doch den Schmerz konnte sie nicht fühlen. Kein Gefühl von Kälte, Furcht oder sonstigem erfüllte sie, nur Trauer, endlose Trauer um ihr einziges Kind. Nun hatte sie auch noch ihr zweites Kind verloren, genommen von den Göttern, vom Schicksal. Ein paar Meter von ihr entfernt stand ihr Mann, Fidelio, und sah ihr zu. Er war dagegen, für was sich seine Frau entschieden hatte, doch konnte er ihre Entscheidung auch in einem Punkt nachvollziehen. Sie wollte gehen. Gehen, damit nicht noch mehr Unschuldige sterben müssten, damit die Kinder der Zukunft doch noch verhindern könnten, dass ein Mann über Pandora herrschen und sie tyrannisieren wird. Ja, er konnte es wahrlich verstehen, doch konnte er es gutheißen? Nein, das konnte er beim besten Willen nicht. ‚Ihr nahmt mir schon meine Kinder, wollt ihr mir nun auch noch das Letzte nehmen, meine Frau? Das Einzige, das mir noch geblieben ist? Die Person, die ich am meisten liebe?’ Zorn erfüllte ihn, Wut auf die Götter, die ihnen das alles antaten.
 

Ein leises Wiehern unterbrach seine Gedanken, stoppte ihn in seiner Wut, welche immer mehr stieg. Die braune Stute warf ihren Kopf auf und ab, ihr Atem, den sie aus den Nüstern stieß, hinterließ Rauchwolken in der Luft. Er wandte seine Augen auf seine Frau, welche nun neben dem Pferd stand und den Kopf gesenkt hatte. Mit leichten Schritten bewegte er sich auf sie zu, umarmte sie von hinten, legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Er konnte sie nicht von dieser Entscheidung abbringen, das wusste er. Sie würde dies durchziehen, mit oder ohne seine Zustimmung. „Pass auf dich auf.“, flüsterte er leise, jedoch so, dass sie ihn verstehen konnte. Sachte nahm Judy daraufhin seine Hände in die ihre, fuhr hauchzart über diese. „Ich verspreche es dir.“ Ebenfalls ein Flüstern. Dann drehte sie den Kopf, küsste ihren Mann noch kurz, bevor sie in den Sattel stieg und an den Zügeln zog, Nivis scharf herumparierte. Mit aufwirbelndem Schnee verschwand die blonde Hexe immer mehr aus dem Blickfeld des Mannes, trat ihren weiten Weg zu der Ebene von Tir Mul an.
 

In einem leichten Trab ließ sie die braune Stute laufen, wollte sie nicht schon zu Anfang zu sehr erschöpfen, noch hatten sie etwas Zeit. Während sie das Pferd fast schon geistesabwesend lenkte, dachte sie an einen Mann, der dies alles vielleicht hätte verhindern können., ‚Julius, würdet ihr alle noch leben, dann wäre es nie so weit gekommen. Ihr hättet die vier Kinder, die von den Göttern als Retter dieser Welt bestimmt wurden, beschützen können. Ihr hättet sie in eure Obhut genommen und über sie gewacht, hättet sie ausgebildet, damit sie gegen den Lord hätten antreten und gewinnen können. Doch da ihr nun nicht mehr da seid…’ Wieder lief eine Träne über ihre Wange. Sie hatte in ihrem Leben schon zu viele geliebte Menschen verloren. Würde sie wenigstens verhindern können, dass noch mehr Unschuldige sterben, dass sogar einige der Kinder der Zukunft sterben müssten? ‚Lasst es mich bitte verhindern. Es sei allen gestattet, vor allem ihnen, lasst ihnen ihr Leben, lasst sie erleben, wonach sich ihre Herzen sehnen, ihre Seelen aber nicht zu sagen verstehen. Sie geben sich stark, doch im Innern sind sie immer noch Kinder, die nie wirklich hatten Kinder sein dürfen.’ Ihre blauen Augen richteten sich in den leicht verhangenen Himmel, weiße Flocken fielen zur Erde. ‚Ich weiß nicht, ob ich überhaupt etwas tun kann.’ Auf einmal ergriff Verzweiflung von ihr Besitz. ‚Was, wenn ich alles falsch mache? Wenn es besser wäre, ich täte nichts? Warum kannst du mir nicht mehr helfen, Onkel, wärest du doch bloß hier.’ Und als würde er sie hören und sie wie in alten Zeiten dazu ermutigen wollen, ihren Weg zu gehen und sich nicht davon abbringen zu lassen, strich ein leichter Wind um sie, die Flocken tanzten.

„Gehe immer deinen Weg, den du dir ausgesucht hast, lass dich durch nichts beirren. Lass dich von deinem Herzen leiten, wenn du nicht mehr weiter weißt, es wird dir den richtigen Weg weisen.“

Judy hatte das Gefühl, als würde sie die Stimme Julius’ hören. Sie hörte seine Worte klar und deutlich und das ließ sie neuen Mut fassen. Er und die anderen sechs Gelehrten waren für den Weg, den sie sich erwählt hatten, gestorben. Sie hatten sich für das, was sie vertraten, eingesetzt, sogar mit ihrem Leben. ‚Ich werde tun, was ich kann. Jeder kann etwas bewirken, also muss ich daran glauben. In meinem Herzen werdet ihr mich alle begleiten und für immer weiterleben.’ Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Hoffnung, nie dürfte sie sterben, niemals. Wenn erst die Hoffnung verloren gehen würde, dann wäre alles verloren.
 

***
 

Lachend lief ein blondes Mädchen durch die Gänge des Schlosses. Sie wusste zwar sehr wohl von dem, was sich draußen abspielte, auch wenn jeder versuchte das von ihr fernzuhalten, jedoch trübte das ihre Stimmung nicht. Sie war ein kleines Mädchen, ein Kind, sie würde nichts tun können. Und so gefiel es ihr auch viel besser, so unbesorgt und glücklich.

Gerade jagte sie ihrem Ball nach, als sie die Stimme Mariahs vernahm. „Anne? Komm her!“ Das blonde Mädchen stockte, sie hatte die Veränderung in der Stimmlage ihrer großen Freundin sofort bemerkt. So schnell sie konnte, nahm sie ihren roten Ball und lief dann auf Mariah zu, welche sie an die Hand nahm und mit sich zog. Anne versuchte in die Augen der Prinzessin zu blicken, doch sie verbarg diese geschickt hinter ihren Haaren und deren Schatten. Dem kleinen Mädchen wurde etwas mulmig zumute. Etwas stimmte nicht, ganz und gar nicht.
 

Und dieses Gefühl nahm noch zu, als sie sah, dass der Weg, den sie gingen, sie zum Thronsaal führte. Die großen weißen Flügeltüren öffneten sich und ließen sie eintreten. Vorne im Saal stand Bernardo van Fanél und auch seine Miene ließ nichts Gutes verhoffen. Vor dem Verwalter des Landes Rhaya kniete ein Soldat, welchem Bernardo nun ein Zeichen gab, dass er sich erheben konnte. Anne blickte verwirrt vom einen zum anderen, zuckte kurz zusammen, als die Pinkhaarige sie in die Arme nahm und fest an sich drückte. Das Mädchen hob seinen Kopf und konnte nun in die goldenen Opale sehen, in welchen Tränen glitzerten. Doch bevor sie etwas fragen konnte, begann der Soldat zu sprechen, wiederholte das, was er vorhin schon dem Verwalter und der Prinzessin berichtet hatte. Doch die beiden hatten ihn gebeten, das noch einmal in Anwesenheit des Mädchens zu wiederholen. Es war am besten, wenn sie es so erfuhr.
 

„Mein Herr, ich bin hier auf Wunsch eines Soldaten und der Hauptmann war dafür, dass ich Euch die Botschaft so schnell wie möglich überbringe. Es geht um den Mann Alexandrien Macnea. Er fiel vor einigen Tagen im Kampf und wollte, dass ich der Prinzessin seinen letzten Wunsch überbringe.“ Seine Augen richteten sich nun leicht auf die Pinkhaarige, welche das Mädchen, das seine Augen vor Schock geweitet und den Ball fallen gelassen hatte, nur noch fester an sich drückte. „Er sagt, dass er seine Tochter, Anne, mehr als alles andere in seinem Leben geliebt habe und auch auf immer lieben werde. Dass sie nicht allzu traurig über seinen Tod sein soll, denn er werde auf ewig in ihrem Herzen bleiben und sie beschützen.“ Kurz machte er eine Pause. „Und er bittet die Prinzessin darum, sich um Anne zu kümmern.“ Nun erklangen laute Schluchzer von eben jener Pinkhaarigen, wie auch von der kleinen Blonden, welche sich nun in den Armen ihrer Freundin gedreht hatte und sich nun an diese klammerte.
 

Bernardo und Mariah hatten vorhin schon beschlossen, dass sie sich um das Mädchen kümmern würden, hatten sie beide die Kleine schon selbst sehr in Herz geschlossen. Sie würden dafür sorgen, dass Anne nichts geschehen würde.

Kurz nickte der Schwarzhaarige dem Soldaten zu, welcher daraufhin mit einer letzten Verbeugung den Saal wieder verließ. Dann blickte Bernardo auf die beiden, welche sich immer noch fest in den Armen hielten und vor sich hin schluchzten. Seiner Tochter hatte es vorhin das Herz zerrissen, als sie es erfahren hatte. So etwas durfte keinem Kind angetan werden. Jedoch, das Selbe würde noch so viele Familien erwarten.
 

***
 

Kai schreckte hoch, als er den Lärm in den Lagern bemerkte. Was war los? Normalerweise kämpften um diese Zeit die Soldaten noch auf dem Schlachtfeld. Wieso also kehrten sie schon jetzt zurück, obwohl die Mittagsstunden gerade erst verstrichen waren? Ihm schwante Böses. Hastig stand er auf und verließ sein Zelt. Die erste Gruppe Soldaten, die ihm entgegenkam, hielt er an. „Hey. Ihr da. Wartet!“ Sofort hielt die kleine Truppe inne. Als sie Kai erkannten verbeugten sie sich leicht und salutierten dann. „Was ist passiert? Wieso seid ihr schon zurück?“, fragte er in herrischem Ton. „Prinz Leonardo ist gefallen. Die Gegner haben den Kampf abgebrochen.“, sagte einer der fünf Krieger. Erschrocken riss Kai die Augen auf. Lee war tot?! „Gut, geht. Sofort!“, grollte er und die Soldaten zuckten zusammen. Kai jedoch beachtete sie nicht, sondern setzte seinen Weg eilig fort. Er musste Johnny finden. Unbedingt.
 

Sein Unterbewusstsein führte ihn ins Lazarett und dort wurde er auch fündig. Johnny lag auf einer der Liegen und wurde von einer blonden jungen Frau versorgt. Kai erkannte sie als Isabel. Mit schnellen Schritten ging er auf die Liege zu, kniete sich neben die junge Frau, sah seinen Freund sorgvoll an. Längst hatte der Silberhaarige bemerkt, dass Johnny nicht er selbst war. Die dunkelblauen Augen des Rothaarigen blickten leer in die Ferne und seinen Körper beherrschte ein unregelmäßiges Zittern. „Er hat einen Schock erlitten.“, sagte Isabel leise, während sie eine Wunde an Johnny Oberarm desinfizierte. „Das sehe ich auch.“, murmelte Kai. „Was fehlt ihm?“ Isabel sah ihn argwöhnisch an, sagte dann aber: „Er hat zahlreiche Wunden, die aber nur oberflächlich sind. Keine ist wirklich gefährlich für ihn. Nur sein seelischer Zustand macht mir einige Bedenken. Seit er vor wenigen Minuten hierher gebracht wurde, hat er nicht ein Wort gesagt oder sich auch nur einmal bewegt.“ „Weißt du, was auf dem Kampfplatz passiert ist?“ Isabel schüttelte den Kopf. „Nein, soweit reichen meine Informationen nicht. Da müsstet Ihr Prinz Enrico fragen, aber er ist noch nicht zurückgekehrt.“ Kai nickte nur und stand dann auf. Er musste nicht genau wissen, was passiert war, er wusste es bereits. ‚Johnny… wie konntest du so etwas tun?’ Kai verließ das Lazarett, denn er wusste, dass Johnny bei Isabel in guten Händen war. Jedenfalls was die medizinische Versorgung anging.
 

Nachdenklich ging er zu dem Platz, an dem die Pferde untergebracht worden waren. Er musste selbst sehen, was auf dem Kampfplatz passiert war. Roteiro freute sich über das Erscheinen seines Herrn und stupste ihn freundlich an. Kai strich ihm nur abwesend über die Nüstern, sattelte ihn dann und stieg auf den Rücken des Tieres. In schnellem Trab verließ er das Lager. Auf seinem Weg zum Schlachtfeld kamen ihm immer wieder Soldaten entgegen, die ihn nur erstaunt ansahen, zu mehr aber nicht fähig waren. Es war das erste Mal, dass er das Schlachtfeld selbst betrat. Überall sah er die leblosen Körper der Männer, die an diesem Tag ihr Ende gefunden hatten. Vorsichtig ritt er an ihnen vorbei, wollte niemanden noch weiter verstümmeln. Einige von ihnen sahen furchtbar entstellt aus, so dass es sehr schwer werden würde, sie zu identifizieren. Kai wandte sich von ihnen ab und konzentrierte sich wieder auf den Weg vor sich, als Roteiro plötzlich stehen blieb. Der Apfelschimmel hob den Kopf und sah in eine ganz andere Richtung als die, die Kai eingeschlagen hatte. Der Silberhaarige blickte ebenfalls in die Richtung um festzustellen, was Roteiros Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte, doch er sah nichts. Sanft legte er die Schenkel an und wollte sein Pferd weiterlenken, doch Roteiro widersetzte sich seinem Befehl und begann in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. „Hey, Roteiro. Was soll das denn? Da wollen wir nicht hin.“, sagte er und wollte ihn zurückziehen, doch wieder widersetzte sich das Pferd seinem Willen. Kai gab es auf und ließ ihn einfach laufen. Die Stelle, die Roteiro anpeilte, lag in einer kleinen Unebenheit verborgen, so dass Kai sie nicht hatte sehen können. Doch nun erkannte der Silberhaarige, was Roteiro gespürt hatte. In der kleinen Senke kniete ein Soldat neben dem Leichnam eines anderen. Kai runzelte die Stirn und stieg ab, führte Roteiro am Zügel weiter. Je näher er dem anderen Soldaten kam, desto bekannter kam er ihm vor, und als sie nur noch wenige Meter trennten, erkannte er ihn als Enrico.
 

„Enrico? Was tust du hier?“, rief er dem Blonden zu. Enrico zuckte zusammen, entspannte sich aber, als er Kai erkannte. Doch er sagte nichts, drehte sich stattdessen wieder um und strich dem Toten vor sich über das Gesicht. Verwirrt ging Kai weiter auf ihn zu. Wieso kniete Enrico hier unten vor der Leiche eines Soldaten? Schon in wenigen Augenblicken würde sich diese Frage von selbst beantworten. Der Silberhaarige führte Roteiro näher an die Szenerie heran, aber schon nach weiteren wenigen Schritten bleib er erneut stehen. Kais Augen weiteten sich. ‚Nein… nein das kann nicht sein.’ Hatten die Zügel Roteiros eben noch in seinen Händen gelegen, hingen sie jetzt haltlos an dem Pferd herab. Mit wankenden Schritten ging Kai auf Enrico zu und ließ sich neben ihm auf die Knie sinken. Fassungslos schüttelte Kai mit dem Kopf. Mit zittrigen Fingern berührte er den toten Körper vor sich. „Nein… Max.“, kam es lautlos über seine Lippen. „Max. Komm schon. Hör auf.“, rief Kai plötzlich, umfasste die Schultern des Blonden und begann ihn zu schütteln, doch Max regte sich nicht. „Kai. Hör auf.“, sagte Enrico und legte dem Silberhaarigen die Hand auf die Schulter. Doch Kai schlug die Hand weg, hob stattdessen den leblosen Körper seines Freundes etwas an. Erst jetzt bemerkte er, wie er zugerichtet war. Der rechte Arm des Blonden hing in einem merkwürdigen Winkel zum Körper und die Kehle des Jüngeren war zerrissen worden. Max war verblutet.
 

Vorsichtig zog Kai den Kopf seines Freundes auf seinen Schoß und strich einige verklebte Haarsträhnen aus seinem Gesicht. Seine Augen waren geöffnet, aber alles Leben war aus ihnen verschwunden. Kein fröhliches Glänzen, kein fragender Ausdruck, nur tote Leere. Kai legte seine Hand auf Max’ Gesicht und ließ seine Lider sinken. Dann begann er tonlos seine Lippen zu bewegen. Enrico sah ihm nur stumm dabei zu. Er wusste, dass Kai für seine Seele betete. Vorsichtig hob Kai den Körper des Blonden auf seine Arme und stand auf. Wortlos trug er ihn zu Roteiro und legte ihn über den Sattel des Apfelschimmels. Roteiros Augen sahen seinen Herrn traurig an. Der hübsche Hengst erkannte Kais tiefe Trauer und die Gefühle, die der Silberhaarige nach außen hin so gut verstecken konnte. Tröstend rieb er seinen Kopf an Kais Schulter und der Silberhaarige schenkte ihm ein betrübtes Lächeln. Er nahm die Zügel in seine Hand und führte Roteiro zurück ins Lager. Enrico sah ihm schwermütig hinterher. Er wusste, wie viel Max dem Silberhaarigen bedeutet hatte, obwohl er es niemals wirklich gezeigt hatte. Ihm fielen die Worte des Blonden wieder ein.

„Ich vertraue ihm und ich denke, dass er auch mir vertraut. Aber so sicher kann man sich bei ihm nicht sein und auch wenn er nach außen hin kalt und egoistisch wirkt, ist er doch ein ganz lieber Kerl.“

Ja, sie stimmten. Das hatte er jetzt gesehen. Langsam stand er auf und als er sich zum Gehen wandte, fiel ihm ein blutbeflecktes Tuch ins Auge. Er hob es auf und hielt es in die Luft. Ein Windhauch erfasste und trug es davon. Enrico sah ihm nach, bis es verschwunden war. ‚Leb wohl, Max. Möge deine Seele Frieden finden.’
 

***
 

Tala stand auf der Leiter und hielt die Fackel in seiner Hand. Vor ihm lag der Leichnam Lees, eingehüllt in feine Leinen und auf Stroh gebetet. Alles Blut war von ihm abgewaschen worden und seine Augen friedlich geschlossen. Er sah aus, als würde er schlafen. Ein Schlaf für die Ewigkeit. Tala wandte sich von seinem Anblick ab und warf die Fackel auf das Stroh. Sofort fing es an zu brennen. Einige Augenblicke sah Tala in die Flammen, doch dann drehte er sich um und kletterte die Leiter hinab. Alle Soldaten standen um das Holzgestell herum und sahen zu Lee empor, der nun seine letzte Reise angetreten hatte. Tala jedoch gesellte sich nicht zu ihm, sondern verließ den Platz und ging zu seinem Zelt.
 

Er kniete sich auf sein Lager und zog sein Schwert aus der Scheide. Die polierte Klinge glänzte im Mondlicht, welches durch die geöffnete Zeltplane strahlte. Tala drehte es in seiner Hand hin und her. Über seinen Augen lag ein dunkler Schatten. Es war an der Zeit. Nun würde auch er sich in das Geschehen mit einmischen. Das war er Lee schuldig. Ihm und den Menschen, die an ihn geglaubt hatten.
 

Er packte das Schwert zurück in die Scheide und legte es neben sein Lager. Dann stand er auf und verließ sein Zelt. Er musste noch etwas erledigen, bevor er sich hinlegen konnte. Das Lazarett tauchte in seinem Blickfeld auf. Ohne ein Wort zu sagen betrat er eines der großen Zelte. Im Inneren herrschte schummriges Licht, das von einigen Kerzenlampen stammte. Tala steuerte genau auf eine der zahlreichen Liegen zu. Ruppig schüttelte er den Mann an der Schulter, der darauf lag und schlief. Er knurrte und öffnete die Augen. Als Garland erkannte, wer ihn geweckt hatte, stöhnte er: „Was wollt Ihr, Hauptmann?“ „Wer tötete Prinz Leonardo?“, fragte Tala kalt. Garland sah ihn kurz nichtverstehend an, doch dann verstand er. „Ich habe keine Ahnung. Ich war nicht dabei, als er getötet wurde. Ich war selbst beschäftigt.“ Tala schnaubte. „Womit ist mir klar. Ich bin froh, dass der Junge dich auch getroffen hat.“ Tala hatte im Moment keine Lust auf Höflichkeiten. „War es das?“, grollte Garland. Der General hatte kein Interesse an einer weiteren Unterhaltung mit dem Rothaarigen. Dieser sagte nichts, sondern drehte sich einfach um und ging. Doch zu seinem Zelt kehrte er nicht zurück. Er konnte jetzt nicht schlafen, nicht wo so viele Gedanken durch seinen Kopf geisterten. Sein Weg führte ihn zu dem Zelt, in dem die Pferde untergebracht worden waren. Bryan war nicht hier um ihm zuzuhören und Lee war gegangen. Es blieb nur noch einer, dem er vertraute.
 

Ambassador hob seinen Kopf, als er die Schritte hörte. Tala lächelte und strich über die Stirn seines Pferdes. Dieses stupste ihn leicht an und sah ihn aus seinen dunklen Augen an. „Du spürst immer, wenn mit mir etwas nicht stimmt. Heute ist wieder ein Tag, an dem ich am liebsten wegreiten und niemals wiederkommen würde, doch das geht nicht. Lee ist tot. Dabei hatte ich gerade angefangen zu glauben, dass wir wirklich Freunde werden könnten. Tja, so ist das eben im Krieg. Wenn du jemanden gefunden hast, dem du vertrauen willst, verlässt er dich. Ich fühlte zum ersten Mal seit langen wieder, was es heißt, Schmerzen zu empfinden. Glaubst du mir tatsächlich, dass ich beinahe Tränen vergossen hätte?“ Ambassador warf seinen Kopf hin und her. Tala lächelte und hielt ihn fest. „Ja, du weißt wie es in mir aussieht. Du, mein bester Freund.“ Tala lehnte seine Stirn gegen die seines Pferdes und schloss die Augen. Ambassador hielt seinen Kopf ganz still, beobachtete Tala weiterhin und senkte die Augenlider. Sie brauchten keine Worte um sich zu verstehen.
 

***
 

Es vergingen einige Tage, in denen der Kampf unterbrochen worden war. Viele Soldaten hatten um Lee getrauert und diejenigen, die dabei gewesen waren, als er gestorben war, spürten noch jetzt die Verzweiflung in ihren Körpern, die sie auch empfunden hatten, als sie auf dem Schlachtfeld gestanden hatten. Auch Oliver hatte mit angesehen, wie der Prinz gestorben war, und ihn hatte diese Szenerie zutiefst erschüttert. Er wäre am liebsten liegen geblieben, als die Hörner durch das Lager donnerten und zum Kampf riefen. Aber er stand auf, legte seine Rüstung an und trat zu den Soldaten, die alle warteten. Viele von ihnen dursteten nach Rache, andere waren es Leid, zu kämpfen, und zogen verbitterte Gesichter. Als plötzlich ein lauter Ruf erschallte, drehten sie sich um. Raunen gingen durch die Soldatenschar, als ein Unbekannter auf einem prächtigen Schimmel durch sie hindurchritt und sich an ihre Spitze setzte. Seine Haltung zeigte Stolz. Oliver erkannte ihn. Es war Tala. Endlich hatte er sich entschieden mit ihnen zu kämpfen. Langsam dämmerte es auch den anderen Soldaten, wer der Unbekannte war, und sie brachen in Jubelrufe aus. Tala brachte sie zum Schweigen, indem er den Arm hob. Er wollte nicht, dass sie ihm zujubelten. Das hatte er nicht verdient.
 

Seine Augen richteten sich auf ihre Feinde und er erkannte den dunklen Apfelschimmel und dessen Reiter. Also hatte auch er sich entschlossen endlich zu kämpfen. ‚Es wird Zeit, Kai, aber nicht heute. Heute werden wir noch nicht aufeinandertreffen, aber bald.’ Noch einmal hob Tala den Arm, doch diesmal hielt er sein Schwert in der Hand. Als er es nach vorn richtete, schallte lautes Kampfgeschrei und das Donnern der Hörner über die Ebene. Tala versetzte Ambassador eine Parade und der Hengst galoppierte an.
 

Auch Oliver setzte sich in Bewegung. Erst liefen sie, dann rannten sie und als die Schar auf die feindliche Linie traf, gab es ein lautes Aufeinanderprallen von Schwertern und Schilden. Und schon fand sich Oliver mitten im Getümmel wieder. Er setzte sein Schwert an und begann zu kämpfen. Es war nicht das erste Mal, dass er kämpfte, doch war es das erste Mal, dass er sich im Mittelpunkt des Geschehens befand. Gleichzeitig stürzten sich drei Krieger auf ihn und bedrohten ihn mit ihren Schwertern. Zwei wuchtige Hiebe wehrte er mit dem Schild ab, dann stach er mit seinem Schwert zu. Einer der Krieger ging zu Boden. Erschrocken sah Oliver ihn an. Das Blut, das über seine Klinge lief, berührte seine Haut. Doch schon kam der nächste Hieb, dem Oliver nur entging, weil er sich reflexartig duckte. Es gab ein schauerndes Geräusch, als die Schwertklinge über seinen Helm kratzte. Schnell wich Oliver einige Schritte zurück und prompt prallte er auf den Schild eines anderen Soldaten. Dieser schupste ihn nach vorne und Oliver geriet ins Stolpern. Ein Soldat wollte diese Situation ausnutzen und ihn angreifen, als plötzlich ein Pferd zwischen sie sprang und den Krieger wegstieß. Erschrocken sah Oliver nach oben, erkannte Miguel auf dem Rücken des braunen Tieres. Der Blonde sah zu ihm hinab und grinste ihn an. „Alles in Ordnung?“ Oliver nickte und rappelte sich auf. Miguel sprang von dem Rücken des Tieres und gesellte sich zu ihm. „Ich kann doch nicht meinen besten Freund sterben lassen.“, lachte er und riss zeitgleich sein Schwert nach oben und wehrte den Angriff eines weiteren Soldaten ab. Rücken an Rücken hielten sich Oliver und Miguel ihre Feinde vom Leib, doch plötzlich wurden sie erneut getrennt. Ein Pferd war durch ihre Sicherung gesprengt und hatte sie auseinandergerissen. Während Oliver nach hinten geworfen wurde, stieß Miguel in die entgegengesetzte Richtung.
 

Oliver wehrte einen erneuten Angriff ab, suchte mit den Augen nach Miguel, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Mehrere kämpfende Soldaten hatten sich zwischen sie gedrängelt. Oliver schaffte es, sich erfolgreich zu verteidigen, doch war dies mehr Glück als Können. Aber plötzlich war da ein Gegner, gegen den Oliver nicht bestehen konnte. Er erkannte nur blaue Augen unter dem glänzenden Helm, als er auf ihn zustürmte und mit drohender Gewalt das Schwert schwang. Oliver riss im letzten Moment sein Schwert nach oben, um den wuchtigen Angriff zu blockieren, verfehlte es aber und der Griff des feindlichen Schwertes brach ihm das Handgelenk. Oliver schrie vor Schmerz und stürzte. Er ließ das Schwert fallen und umklammerte wimmernd sein Handgelenk. Sein Gegner hob erneut das Schwert und sagte: „Es tut mir Leid.“ Dann ließ er es niedersausen. Oliver machte sich auf den Schmerz bereit, doch es passierte nichts. Stattdessen spürte er, wie eine nasse Flüssigkeit ihn vollspritzte. Alarmiert öffnete er die Augen und das, was er sah, trieb ihm die Tränen in die Augen. Über ihm kniete Miguel und aus seiner Brust ragte die Schwertspitze des fremden Kriegers. Miguel hatte sich zwischen ihn und das Schwert geworfen und war von der Klinge durchbohrt worden. Blut lief aus seinem Mund und tropfte auf den Grünhaarigen. „Miguel…“, hauchte Oliver tonlos. Seine Augen waren aufgerissen und er war unfähig sich zu bewegen. Der fremde Krieger zog sein Schwert aus dem Körper des Blonden und es ertönte ein lautes „Plotsch“, als Miguel auf Oliver fiel. Miguel seufzte gequält. Oliver sah, wie der Fremde das Schwert erneut hob, um es zu beenden, doch er schrie: „Nein! Lasst ihn in Ruhe.“ Hilflos umklammerte Oliver den Körper des Blonden. Tatsächlich hielt der Fremde inne. „So ist es besser. Willst du wirklich, dass er mit Qualen stirbt?“ Oliver schüttelte den Kopf und wehrte ab. „Verschwinde!“ Der fremde Krieger ließ das Schwert sinken, riss es aber sogleich wieder in die Höhe um einen neuen Angriff abzublocken. Vergessen waren die beiden jungen Männer.
 

Oliver sah durch einen Tränenschleier, wie sich der Krieger von ihnen entfernte. Mit Mühe schaffte er es, Miguel herumzudrehen und sich aufzurichten. Sein gebrochenes Handgelenk schmerzte stark, doch er ignorierte es. Miguel war wichtiger. Der Blonde lag auf dem Boden, hatte die Hände auf die Wunde gepresst, aus welcher immer wieder neues Blut floss. Seine Brust hob und senkte sich in unregelmäßigen, raschen Abständen. „Miguel.“, wimmerte Oliver. „Oli… ver.“, kam es keuchend zurück. Quälend öffnete Miguel seine Augen. Seinen Helm hatte er verloren. „Ich bringe dich hier weg. Wir… wir schaffen das. Warte… ich helfe dir auf… ich … es… wir…“, stotterte Oliver hysterisch und wollte tatsächlich Miguel anheben, doch der Blonde fasste ihn an der Hand und schüttelte den Kopf. „Nein… das schaffen wir nicht, Oliver. Wir brauchen uns keine Illu… sionen machen. Ich sterbe, Oliver…“ „Nein. Gib nicht auf. Ich helfe dir.“ Keuchend lächelte Miguel traurig. „Es ist… zu spät. Die Klinge hat… meine Lunge… zerfetzt.“ Miguel hustete und ein Schwall Blut lief aus seinem Mund. „Bitte, Miguel, gib nicht auf.“ Tränen liefen über Olivers Gesicht und er schüttelte den Kopf, wollte nicht glauben, was passierte. Miguel, sein bester Freund, starb. Er starb, weil er ihn beschützt hatte. „Oliver… hör mir… hör mir bitte zu. Es ist mein Schicksal, heute… zu sterben. Ich hatte… ein erfülltes… Leben. Ich… hatte… Freunde…wie… dich. Ich sterbe nicht… Es ist… nur der Körper… der stirbt… Meine… Seele wird weiterleben… nicht hier… sondern… an… einem… anderen… Ort. Merke… dir bitte… diese Worte…“ Er röchelte und erneut lief Blut aus seinem Mund. Das Licht in seinen Augen wurde schwächer und auch das Feuer in seinem Körper begann zu erlischen. Miguel spürte, wie es zu Ende ging. Er drückte mit letzter Kraft Olivers Hand und sagte: „Leb wohl… Oliver… mein… Fr… e… u… nd…“ Der Druck an Olivers Händen erschlaffte und leblos sank die Hand zu Boden. Miguel hatte seine Augen geschlossen, für immer.
 

„Nein. Miguel. Wach auf!“ Weinend rüttelte Oliver an den Schultern seines Freundes, doch Miguel bewegte sich nicht mehr. Wimmernd brach Oliver über ihm zusammen. Bittere Tränen tropften auf das Gesicht des Blonden und liefen über dessen Hals, verschwanden im Schnee. Doch nicht lange saß Oliver so da, dann rappelte er sich auf, zog mit der linken Hand das Schwert aus Miguels Griff und sah es an. In seinen Augen flammte ein Feuer, wie es noch nie in ihnen gelodert hatte. Hass und Trauer leiteten seine Gedanken. Schwermütig stand er auf und wischte sich die Tränen aus den Augen. Er drehte sich in die Richtung, in welche der fremde Krieger verschwunden war. Für Oliver existierten die anderen Soldaten nicht mehr, für ihn gab es nur noch ein Ziel. Mit Miguels Schwert in den Händen bahnte er seinen Weg durch die Soldaten, schlug einige blutende Wunden. Und dann tauchte er auf. Der Körper des Kriegers, der Miguel getötet hatte. Oliver schrie und stürzte sich auf ihn. Der fremde Krieger sah ihn nur aus den Augenwinkeln und instinktiv wirbelte er herum und hielt die Schwertklinge wie einen Schild vor sich. Oliver sah sie in seiner Wut nicht. Er hatte seinen Blick nur auf den fremden Krieger gerichtet und so nahm das Schicksal seinen Lauf.
 

Mit ungehinderter Wucht lief er genau in die Klinge hinein. Er gab nur ein überraschtes Glucksen von sich, als das Schwert ihn durchbohrte. Miguels Schwert fiel aus seiner Hand und er knickte ein. Blindlings griff er nach dem fremden Krieger und zog ihm den Helm vom Kopf. Zum ersten Mal sah Oliver das Gesicht seines Mörders. Mit aufgerissenen Augen ging Oliver zu Boden, als der Krieger sein Schwert aus seinem Körper zog. Als Oliver auf den Boden prallte, verlor er seinen Helm. Schwer atmend blieb er liegen. Die gesunde Hand auf den Bauch gedrückt, sah er, wie sich die Augen seines Gegners weiteten und er in die Knie sank, seinen Körper umfasste und anhob.
 

„Oliver… nein… bitte sag, dass das nicht wahr ist…“ Enricos Stimme zitterte und er strich eine grüne Haarsträhne aus dem Gesicht des Jüngeren. Oliver wimmerte. „Enrico… wieso… wieso tut es so weh? Werde… werde ich sterben?… Ich möchte nicht sterben…“ Tränen liefen über das hübsche Gesicht und benetzten die zittrigen Lippen Olivers. Sein Körper bebte. Er spürte den Schmerz nicht nur in seinem Körper, sondern auch in seinem Herzen. „Scht… ganz ruhig… nicht sprechen.“, versuchte Enrico ihn zu beruhigen, doch auch ihm liefen die Tränen über das Gesicht. Er brauchte sich keine Hoffnungen zu machen. Oliver würde sterben. Oliver, sein bester Freund aus Kindertagen, mit dem er soviel Unsinn angestellt hatte, der immer so fröhlich gewesen war, lag nun weinend in seinen Armen. Enrico spürte die Angst, die tief in dem Jüngeren verankert war. Er sollte Hass ihm gegenüber empfinden, schließlich hatte er ihn für den Drahtzieher gehalten, doch nun war alles anders. Sein Herz schmerzte.
 

„Enrico… Hilf mir… Es tut so weh…“ „Ganz ruhig… Oliver. Du wirst nicht sterben… Du wirst nur schlafen und wenn du aufwachst, bist du wieder gesund und wirst merken, es war alles nur ein Traum.“ Oliver schüttelte den Kopf. „Nein… Miguel… Er… er ist auch gestorben… Ich möchte nicht sterben… nicht schon jetzt…“ Olivers Stimme brach langsam ab. Ängstlich krallte er sich an den Blonden. Enrico wiegte ihn in seinen Armen. „Schlaf… Oliver… schlaf…“, sprach er beruhigend auf ihn ein. „Enrico… bleibst du… bei mir… bis ich wieder aufwache?“, wimmerte Oliver geschwächt. Die Schmerzen hatten ihn betäubt. Er wusste nicht mehr, was mit ihm geschah. „Ja… ich bleibe hier und beschütze dich.“ Enrico musste sich bemühen seine Stimme ruhig zu halten. Oliver sollte nicht merken, wie schwer es ihm fiel, vor Kummer nicht laut zu brüllen. „Danke… danke Enrico. Bis morgen…“ Oliver schloss seine Augen und kuschelte sich an den Älteren. Sein Griff lockerte sich und bald war er eingeschlafen. Er schlief für die Ewigkeit.
 

Als Enrico spürte, wie Olivers Atem schwächer wurde und schließlich ganz aufhörte, ließ auch er den Schmerz zu. Er presste Olivers leblosen Körper an sich und schrie, schrie seinen Schmerz in die Welt hinaus. Mit Olivers Seele verschwand auch der Schnee. Die Wolken machten Platz für die Sonne und die weiße Decke begann zu schmelzen. Es war das Ende eines Winters, der viele Menschen mit sich genommen hatte. Ein Winter, den niemand jemals vergessen würde.
 

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@All: Eigentlich wollte ich schöne lange Kommantworten zu euren herrlichen Komms verfassen, aber erstens kann ich die gerade irgendwie nicht öffnen oO“ Es kommt immer eine Fehlermeldung, das ist frustrierend ~___~“ Und zweitens hab ich ne Schiene an der linken Hand und das Schreiben fällt mir ziemlich schwer und ich brauche so lange dazu xD“ (Ja, ich habs schon wieder geschafft einen Unfall in Sport zu bauen xD““)

Deshalb nicht mal kurze Antworten, da ich sie nicht nochmals ansehen kann (*PC tret* <<“) Und ich hab leider auch nicht lange Zeit, es nochmals und nochmals zu öffnen zu versuchen ^^“ (Ich probier schon sicher ne Viertelstunde lang .__.) [Es ist schon Viertel nach Neun abends und ich will noch weg xD““]

Also, leider auch dieses Mal keine Antworten, sorry ^^““
 

Bis zum nächsten Kapi, ihr Lieben ^__^
 

*alle umflauschen*
 

Mali und Yingzi



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Von:  KeiraX
2006-07-04T19:19:13+00:00 04.07.2006 21:19
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><v Yeah, endlich kommt Judy auch hin – auch wenn es die Umstände sind, die ich ihr nicht gewünscht hätte T__T *noch immer um Max trauert*
Aber ich bin mir ganz sicher, dass sie etwas ausrichten kann und wird XD Sonst würde sicherlich zu vieles gegen den Wunsch aller laufen...
Hoffen wir das Beste *bet* ^^“

T_________________T
Annes Papa tot *snif*
Hab euch dafür ja schon im Sommer böse angesehen >< Wie konntet ihr nur *snif* Das arme Mädchen ;__; *in den arm nimmt*
Aber Mao (und Takao XD) wird schon gut auf sie aufpassen *snif*
T_______T

(Sagte ich es nicht – Johnny hat... Nachwirkungen vom Tod Rais ;__; Seelisch... Ich hoffe nur, dass er wieder in Ordnung wird ó.ò – Oo~)

Ey, ich fang hier schon wieder an zu weinen, wenn ich das mit Kai und Max lese ~__~ *kopf in wand neben bett schlägt*
Aber ist auch zu traurig, auch wenn Kai keinerlei Gefühle nach außen hin zeigt, merkt man nur zu gut, was in ihm vorgeht. Schon alleine die Reaktion auf Max’ Leichnam hat dies gezeigt *snif*

Yuriy wird sich nun ins Geschehen einmischen – dann wird Kai ja auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, wenn er jetzt noch immer das als einzigen Grund nach Max’ Tod sieht.
Aber Yuriy hat schon ein schweres Los – vertraut er jemanden, verlässt ihn dieser wieder. Ist ja mit Chrissy an sich ähnlich, von ihr wurde er auch wieder getrennt und hat sie bisher nicht wieder gesehen ~~
Aber nicht, dass er sich nun noch an Johnny rächen will O_O (Obwohl ich ja bezweifle, dass dieser wieder kämpfen wird Oo)
(*einige zeilen später* - Frage nach Kai geklärt XD Yuriy hat ihn gesichtet Oo~ (Was für eine Vorstellung – Yuriy auf seinem Ambassador, Augen mit einer Hand abgeschirmt und zusammengekniffen, erspäht mit Adleraugen Kai X_______________x“ XD)

...
Hier sterben mir zu viele Menschen, die ich mag ;_____________;
Ehrlich gesagt, um Olli trauere ich ja nicht so – der ist mir zu unsympathisch und erbärmlich geworden <<“ – aber dafür um so mehr um Miguel, er ist mir in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen. Und dann muss er noch sterben, weil er Olli retten wollte *snif* Finde ich nicht fair ó_ò (Aber was ist im Krieg schon fair <<)
Enrico tut mir auch Leid, er hat somit wirklich seinen Freund umbringen müssen – das, was ich doch von Anfang an nicht wollte >< (Ich sollte wirklich aufhören, Vermutungen auszusprechen.)
Aber was mir aufgefallen ist – er hat sich entschuldigt, bevor er Olli eigentlich töten wollte Oo Das ist ungewöhnlich ^^“ Aber es passt auch zu ihm ^________^
Was mir jedoch auffällt – wenn die sich... „verabschieden“, wie z.B. gerade Enrico und Olli, werden sie nie angegriffen, obwohl sie doch eigentlich mitten auf dem Schlachtfeld sind, ne oO? Finde ich ein bisschen komisch, bei Rais Tod habt ihr ja geschrieben, dass alle aufgehört haben zu kämpfen, aber sonst, hier bei Miguel und Oliver...
Sollte mal erwähnt werden ^^“


*flausch*
Schnuffchen

(der Komm zum nächsten Kap ist futsch o_o""" Keine Ahnung, ob ich den noch schreiben werden x_X)
Von:  MissKai
2006-06-24T17:55:00+00:00 24.06.2006 19:55
Das Kappi ist echt gut geworden, aber es hat mich richtig mitgenommen. Es ist richtig deprimierend.
Jetzt hat es auch noch Miguel und Oliver erwischt. Und Oliver wurde ausgerechnet von Enrico getötet. Dem muss es doch jetzt mehr als mies gehen...
Stell mir das extrem grausam vor, wenn ein Freund in seinen Armen stirbt und für dessen Tod er veranwortlich ist. Echt heftig...
Nun greifen Kai und Tala in den Kampf ein...das kann ja was werden *seufz*.
Bin gespannt was Judy vor hat ung warte gespannt auf's nächste Kappi und daaaake für die ENS!!! *smile*
Von: abgemeldet
2006-06-19T11:03:23+00:00 19.06.2006 13:03
HI,

arme Judy - ich frage mich nur, ob sie überhaput irgendetwas bewirken kann - wird die Zeit (oder ihr *smile*) zeigen ...

Auch sehr tragisch die Szenen mit Oliver/Enrico - aber leider ist genau auch das das Tragische an Kriegen, dass man nicht nur Freunde verliert sondern auch selbst (Versehen/Absicht) tötet. Zumindest war fast so etwas wie Frieden zum Schluss hin ... sogar Verzeihung?

Es war trotz allem gut, dass Max gefunden wurde - und nicht so einfach vergessen, bzw. vielleicht unter den Leichen verschwunden ...

Ja, was geschehen wird, wenn Yuriy und Kai aufeinander treffen, möchte ich mir auch nicht ausmalen...

Bis dann, ein sehr aufwühlendes Kapitel
lavanja
Von: abgemeldet
2006-06-08T15:05:49+00:00 08.06.2006 17:05
boah, bei diesem pitel hatte ich mehrmals tränen in den augen ;_;
einmal bei der szene mit kai und max, dann bei miguel und oliver und dann bei enrico und oliver TT_____________________________________________TT
irgendwie is dieses pitel deprimierend, find ich *sniff*
*mal weiter auf positives wart*
dass annes vater nu tot is, find ich auch voll blöde... armes kind óò

nyo... *knuddlwink @ both*
bis zum nächsten kappi
Von:  jack-pictures
2006-06-08T11:43:57+00:00 08.06.2006 13:43
Boah, die Szene zwischen Oliver und Enrico ist so was von gut! Ich hab fast geheult.

Aber so ne Frage hätt' ich da ja schon noch: Wann kommt Ray wieder?!
Von:  MuckSpuck
2006-06-06T20:01:44+00:00 06.06.2006 22:01
Boah...
Wie schlimm, plötzlich san so viele gestorben! So schlimm!
Vorallem in Max werd i soooo vamissn!

Nur wos woa do mit Judy?!

*bussi*
Von:  Lampow
2006-06-06T16:58:41+00:00 06.06.2006 18:58
Ich habe eure Story gelesen. Ich muss sagen, ihr habt die einzelnen Emotionen und Schicksale so gut getroffen. Ich verneige mich vor euch. Ich habe ehrlich Rotz und Wasser geheult als ich das Kapi gelesen habe. Ich muss sagen, Hut ab. Kommt es irgendwann noch zu einer Wendung des Krieges und wodurch? Würde mich echt interesseien. Es muss ja irgendwann ein Licht in der Dunkelheit des Krieges geben, oder? Ich hoffe, es kommt zu einem guten Ende.
Sagt ihr mir Bescheid, wenn es weiter geht?

Cu, Saturn - chan
Von:  Vergangenheit
2006-06-06T16:10:02+00:00 06.06.2006 18:10
*schluck* Du liebe Güte, ein Drama folgt dem nächsten. Das Kapitel war auch diesmal wieder großartig und überaus beeindruckend (es fällt mir irgendwie schwer, bei dieser Handlung das Wort ‚wunderbar’ zu benutzen).

Ihr habt alles wieder sehr intensiv beschrieben. Die stille Trauer und fast schon Verzweiflung von Judy und ihrem Mann. Ich hoffe sehr, dass sich dessen Befürchtungen nicht bewahrheiten und Judy das alles heil übersteht.

Was mir jedoch Kopfschmerzen bereitet hat, war der Satz, ob sie es noch schaffen kann, zu verhindern, dass einige der Kinder der Zukunft sterben werden. Da lief mir mehr, als nur ein kalter Schauer über den Rücken. Ich hoffe, ihr habt nicht wirklich vor, einen oder wie mit diesem Satz angedeutet, mehrere der Vier zu töten.

Anschließend kam die Szene im Schloss, als Anne erfahren hat, dass ihr Vater gefallen ist. Das war sehr hart. Wobei ich über Mao und ihren Vater staune, die beiden wirkten sehr gefasst, obwohl Rai ja auch gerade gefallen war.

Tja, wie wird wohl das nächste Gespräch zwischen Johnny und Kai aussehen, wenn Johnny wieder ansprechbar ist? Was wird Kai ihm sagen?

Wo wir gerade bei Kai sind, irgendwie habe ich geahnt, dass er Max finden würde. Es war eine rührende und auch erschütternde Szene, als Kai Max geschüttelt hat, um ihn zu wecken sowie auch die Szene, in der Kai Max´ Kopf auf seinen Schoß gelegt hatte und für dessen Seele betete. Wahrscheinlich hat es mich gerade deshalb so berührt, weil Kai immer so stark und gefasst ist und ihn so zu erleben, war niederschmetternd.

Nur den Abschluss der Szene fand ich irgendwie etwas zu kitschig, also den Teil mit Enrico und dem Tuch, welches vom Wind davongetragen wird. Aber das ist Geschmackssache.

So nun ist es soweit, Kai und Yuriy greifen in den Kampf ein. Ich hatte mir schon gedacht, dass das passieren würde, sobald der erste Heeresführer stirbt. Denn in dem Fall würde ja Kai auf der einen und Yuriy auf der anderen Seite in diese Rolle rücken. Was ja nun auch geschehen ist. Und ich kann euch sagen, ich habe Angst vor ihrem Aufeinandertreffen. Bei beiden war von vornherein Abneigung und sogar Hass mit im Spiel, aber nun, nachdem der Krieg schon auf beiden Seiten Opfer gefordert hat, die ihnen nahe standen, wird dieser Hass nicht gerade kleiner geworden sein. Nach Judys Vision vor einigen Kapiteln und der Andeutung am Beginn, dieses Kapitels, habe ich wirklich Angst davor weiter zu lesen. Ich habe Angst, nach den bisherigen, lieb gewonnenen Charakteren auch noch miterleben zu müssen, wie Kai und Yuriy sterben und ich weiß nicht, ob ich darauf vorbereitet bin. Vor allem, was würde dann aus Christine und Rei.

Wo wir gerade bei Charakteren sind, die ihr sterben lasst. Das Ende des Kapitels, hat mich tief getroffen. Der blauäugige Soldat, gegen den Oliver gekämpft hat, kam mir gleich seltsam vor und ich habe nur gedacht, ‚nein, bitte nicht’. Enricos Reaktion, bevor er Oliver töten wollte und sagte ‚tut mir leid’ bevor er zustieß, ließ mir eine Gänsehaut über den Rücken kriechen. Diese Worte auf dem Schlachtfeld zu hören, war so unerwartet, so …ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es wirkte irgendwie so seltsam menschlich, inmitten des unmenschlichen Schlachtens, richtiggehend unwirklich. Dennoch musste ich zweimal lesen, um zu begreifen, dass sich Miguel in das Schwert gestürzt hat, was mit Sicherheit nicht an eurer Schreibweise lag, sondern eher daran, dass ich auch Miguel inzwischen sehr gemocht habe.

Nun, was anschließend folgte, war so unausweichlich, wie furchtbar. Ich war irgendwie geschockt, als ich mitverfolgt habe, wie Oliver, blind vor Zorn, in das Schwert lief. Ich hätte am liebsten laut geschrieen, als die beiden einander, dann ohne Helm, ansahen. Es war, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, furchtbar. Es war hart, mitzuverfolgen wie Oliver sagte, das er noch nicht sterben will und irgendwie wunderschön, ja sogar süß, wie Enrico zu Oliver sagte, er würde nur schlafen und wenn er aufwacht ist alles wieder gut. Diese Szene ist ein absolutes Highlight, wenn auch ein trauriges. Diese Absätze gehören wohl zum Schönsten, was ich je gelesen habe.

Warum ist Oliver nur nicht zu Hause geblieben, er war einfach nicht dafür geschaffen zu kämpfen, irgendwie habe ich in ihm immer etwas von Rei gesehen, der wohl auch nicht wirklich für den Kampf geschaffen ist.

Ich hatte, glaube ich, auch schon mal die Befürchtung geäußert, dass Enrico und Oliver einander gegenüberstehen würden. Nur hatte ich gehofft, ihr würdet das glimpflich ablaufen lassen. Und wieder habt ihr mich überrascht, mit der Härte, in der ihr den Krieg präsentiert. Schonungslos und grausam, so wie Krieg wohl auch in Wirklichkeit ist.

Als es mit Olivers Tod aufhörte zu Schneien und die Wolken aufrissen, begann ich Hoffnung zu schöpfen, vielleicht schafft es Judy ja tatsächlich noch rechtzeitig zu kommen und den Kampf der Wölfe zu verhindern. Denn ich glaube, dabei würde mindestens einer der beiden sterben, was zur Folge hätte, dass die auserwählten Kinder nicht mehr vollständig und Pandora verloren wäre.

Ich bin überaus gespannt, wie es nun weitergeht. Denn inzwischen gibt es wohl niemanden mehr, der keinen persönlichen Verlust erlitten hat. Wie werden sie damit fertig? Was geschieht als Nächstes? Wann wird Yuriy endlich begreifen, dass er für den falschen Mann kämpft? Und wann sehen sich Rei und Kai wieder?

ByeBye
BlackSilverLady
Von: abgemeldet
2006-06-06T15:41:33+00:00 06.06.2006 17:41
*Taschentücher um mich liegen hab* *schnief* *Tränen weg wisch*
Wie könnt ihr soetwas machen? Max, Miguel und Oliver so grausam sterben zu lassen. Nur wegen diesem dummen Krieg.
Das sich Judy jetzt auch aufmacht, um den Krieg zu beenden finde ich sehr interessant.Bin mal gespannt was da noch kommen mag. Ihre Gebete um die vier Kinder fand ich so einfühlsam...
Die letzten Kapitel sind so grausam von euch. Ich habe das Schlachtfeld richtig vor Augen.
Gruß
Kirrika
Von:  I_Scream_Party
2006-06-06T15:14:54+00:00 06.06.2006 17:14
T_T Oli Miguel!! *heul* (<- das is kein scherz!!)
Scheiß Krieg das kann man doch nicht machen erst Max, dann Miguel und jetzt Oliver *immer weiter heul*
Das ist echt schlimm! Alle sterben der Krieg soll enden! T__T
mir tut auch Enrico voll leid schließlich hat er Oliver auf dem gewissen *tränen weg wisch*

Ich hoff es geht schnell weiter!!
bis dann
Koni-Chan


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