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Erwärme mein Herz

von

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Die Kreuzkathedrale

hallo hallo!

ich sage euch, dieses kapitel war wirklich eine schreiberische Berg und Talfahrt! Ich hatte die erste version schon kurz nach Weihnachten fertig, weil ich einen abend lang wirklich wirklich nicht mehr aufhören konnte zu schreiben. doch kann hab ich aus einer laune heraus ein paar escaflowne-folgen angeschaut, und dabei ist mir klar geworden, dass das was ich geschrieben hab, völlig unlogisch ist, trotz künstlerischer Freiheit...
 

ich habs umgeschrieben, und die nächste version war dann 2 wochen später fertig, allerdings hat mich die nicht sehr mitgerissen: ergo, nochmals umschreiben! ^^

jetzt hab ichs dann doch noch fertig geschrieben, trotz prüfungszeit!

an dieser stelle danke für euere kommis und nochmals willkommen an die neuen mitleser!
 

und nun, viel spannung und vergnügen in Atlantika...
 


 

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Kapitel 34: Die Kreuzkathedrale
 

„Was wollt ihr von mir?“, fragte Van Binnjae herausfordernd.

Diese schwarzen Augen schienen ihn in ihre dunklen Tiefen ziehen zu wollen.

„Das ist ganz einfach“, erwiderte dieser.

„Ihr gebt mir Escaflowne’s Drachenherzstein.“

„Und warum sollte ich das tun?“, fragte Van weiter, seine Sinne bis aufs Äußerste gespannt.

„Weil ihr nur so das Mädchen vom Mond der Illusionen noch einmal sehen könnt.“
 

Van konnte nicht verhindern, dass sein Herz schneller schlug, er schneller atmen musste und sich flüchtig über die Brust fuhr, wo unter seinem Hemd Hitomi´s Amulett hing.

Er wusste, dass es dumm sein würde, sich gegen Binnjae zu wehren. In seinem Kopf kreiste nur der Gedanke, dass er Hitomi wieder sehen würde.

Aber sollte er sich einfach so geschlagen geben?

Sich einfach so abführen lassen?

Die Hand an seinem Katana verkrampfte sich und er legte blitzartig die rechte Hand auf den Knauf, bereit das Schwert zu ziehen, als der schwarze Mann plötzlich direkt vor ihm stand.

„Das würde ich lieber sein lassen, euer Majestät“, spottete er.

Sie waren nur noch eine Hand breit voneinander entfernt und Van musste sich eindeutig eingestehen, dass er sich vor diesem Wesen fürchtete.

So schnell konnte kein normaler Mensch springen oder laufen.

Es war schlichtweg unmöglich!
 

Grimmig stieß er sein Schwert vollständig in die Scheide zurück und trat einen Schritt zurück.

„Ihr wisst, dass ich das nicht tun kann…“, sagte er matt.

„Ist sie euch so wenig wert?“, warf Binnjae zurück.

„Das ist es nicht…“, knurrte Van. „Es geht um soviel mehr als um Hitomi um mich… Wenn ich euch den Drachenherzstein gebe würde, was würde dann passieren?“

„Ihr würdet mit mir nach Atlantika kommen und wir würden den Stein zu Dornfels bringen…“, erwiderte Binnjae ganz geschäftsmäßig.

„Und wer sagt mir, dass ihr mich nicht gleich umbringt, nachdem ich den Stein aus Escaflowne entnommen habe?“, fragte Van weiter.

„Glaubt mir, es würde mir Nichts mehr Freude bereiten…“, meinte Binnjae schelmisch, „Jedoch lautet mein Auftrag, euch lebend zum Präsidenten zu bringen… Er entscheidet über euer Schicksal…“

Van überlegte.

Er konnte sich nicht einfach Dornfels’ Willen beugen… Sein Stolz ließ dies nicht zu! Anderseits war mit Binnjae nicht zu spaßen…

Er war schnell, überirdisch schnell… Das konnte er nicht übertreffen.

„Niemand kann das Schicksal bestimmen… Sollten die Zaibacher diese Lektion nicht schon längst gelernt haben?“, fragte Van herausfordernd.

Seine rechte Hand ruhte immer noch auf dem Schwertknauf, bereit zu ziehen…
 

„Habe ich euch nicht gesagt, ihr solltet gar nicht erst daran denken?“

Binnjae’s Gesicht verfinsterte sich, doch Van zog sein Katana, unfähig noch länger dumm herum zu stehen.

Binnjae verschwand und alles was Van sah war verzerrte Luft und ein unheimlicher Windhauch. Er spürte die Anwesenheit des schwarzen Kriegers, weshalb er sich instinktiv um seine eigene Achse drehte und gerade noch sah, wie eine Faust auf ihn zu schoss.

Er blockte den Schlag grob mit der flachen Schwertseite ab, nur um dann mit einem diagonalen Schnitt seinen Gegner anzugreifen, doch Binnjae war bereits wieder verschwunden.

Van wollte sich erneut umdrehen, aber Binnjae war schneller: Er boxte ihm auf das gröbste in die Nieren, sodass er vor Schmerzen aufheulte und ächzend zu Boden ging. Er krümmte sich zusammen, auf einen weiteren Schlag wartend, aber nichts geschah.

„Wenn ihr unbedingt leiden wollt, König von Farnelia, bitte schön...“, spottete der Schwarze.

Van versuchte sich aufzurappeln, wobei er die Zähne vor Schmerz zusammen biss.

„Ich werde es euch nicht so einfach machen…“, keuchte er und versuchte Binnjae mit einem Schnitt über seine Achillessehne zu überraschen. Aber wieder war der Schwarze schneller und kickte Van mit einem Tritt in die Seite erneut zu Boden.

Der Schmerz kam wieder und Van konnte nichts anderes tun als sich zur Seite zu werfen. Er betastete seine Rippen und stellte sogleich fest, dass alles noch da war wo es sein sollte.

Der Wind ging mittlerweile wieder stärker und ließ den hölzernen Schmuck an Binnjae’s Gewand klimpern, als dieser sich über ihn beugte und ihn böse anfunkelte.

„Gebt auf… Ihr könnt mich nicht mit diesem lächerlichen Schwert besiegen…“, sagte er und nahm ihm das Schwert aus seiner laschen Umklammerung.

„Wenn euch eure Geliebte so wenig bedeutet, können wir gern noch ein wenig weiter machen… Ihr könntet euch aber auch dem Willen des Präsidenten beugen und tun, was man von euch will... Das verlängert euer unbedeutendes Leben zwar nur um ein paar Augenblicke, aber das ist doch besser als gar nichts?“

Van funkelte mit der Selben Intensität zurück.

Er war in eine Falle getappt, eine Falle, die Dornfels sehr schlau konstruiert hatte…
 

Dieser Fuchs hatte gewusst, wie Van handeln würde, dass er Hitomi folgen würde und dass er ihr Leben um keinen Preis riskieren würde, nicht einmal um seines Stolzes Willen.

„Gebt mir einen Moment Zeit…“, sagte er dann langsam, rappelte sich schwer atmend auf und schleppte sich mit stechender Seite hinüber zu Escaflowne.
 


 


 


 

Hitomi kauerte immer noch schwer atmend auf dem Boden, als sie Dornfels’ Schritte näher kommen hörte.

„Kommt ja nicht näher!“, fuhr sie ihn an und richtete sich halb wieder auf.

Wenn sie sich jetzt selbst sehen könnte, würde sich vermutlich zu Tode erschrecken… Die Abscheu und der Hass… Beide lagen jetzt in ihren Augen, sprachen aus jedem ihrer Gesichtszüge.

„Schon gut… Ich wollte euch nicht aufregen…“, versuchte Dornfels sie zu beruhigen.

„Spart euch das!“, giftete Hitomi zurück.

Sie musste sich abwenden. Sie ertrug es nicht länger, diesen Mann ansehen zu müssen, geschweige denn in seiner Nähe zu sein.

„Was fällt euch ein mich so zu behandeln? Ihr denkt, ihr könntet mich besitzen… Aber das wird niemals passieren! Ich und mein Kind, wir gehören zu Van de Fanel! Alles Andere wäre eine Illusion…“, knurrte Hitomi.

Sie wusste, dass es kaum etwas brachte, auf Dornfels einzureden, ihn anzuschreien oder ihn von etwas anderem überzeugen zu wollen, als seinem Wunschdenken.

Was auch immer Nora gesehen haben mochte: Sie wollte es nicht glauben.

Ohne ein weiteres Wort wandte Hitomi sich ab und marschierte zurück zur Mitte des Platzes, wo Merle und Brisaeye sie bereits von weitem sorgenvoll musterten.

„Ich war mit meiner Geschichte noch nicht fertig!“, rief Dornfels ihr nach.

„Das ist mir egal!“, keifte Hitomi zurück, ihn einfach ignorierend.

Sie stampfte weiter, bis sie direkt vor Brisaeye stand.

„Ich schätze, du hast alles mit angehört?“, fragte sie herausfordernd.

Brisaeye nickte etwas betreten.

„Das ließ sich wohl kaum vermeiden…“
 

Hitomi konnte nichts mehr darauf erwidern, sie presste einfach nur ihre Lippen zusammen. Ihr Blick schwenkte hinüber zu Kagou und Nora. Auch Katzenmenschen hatten gute Ohren, das wusste sie, jedoch schien Kagou nach wie vor nichts anderes zu interessieren, als auf Nora möglichst intensiv einzureden.

Merle war jetzt aufgestanden und musterte Hitomi ein wenig verständnislos.

„Was ist los? Ich habe gesehen, wie du dich plötzlich zusammengekauert hast… Hat er dir etwas angetan?“

Ihre letzten Worte waren immer bitterer geworden, wobei sie mit bösen Schlitzaugen zu Dornfels spähte, der sich ihnen ebenfalls langsam wieder näherte.

„Er weiß es…“, presste Hitomi krampfhaft hervor. „Er weis es von Nora…“

Merle schien erst nicht zu verstehen, doch dann dämmerte es ihr.

„Wie… Was…?“, keuchte sie hervor.

„Das würde ich auch gerne wissen…“, meinte Hitomi sofort. Dann winkte sie Merle noch näher zu sich heran und sagte:

„Hör zu, ich muss es irgendwie schaffen, Nora von ihrem ewigen Bewacher wegzuholen… Ich muss wissen was sie gesehen hat!“

Brisaeye unterbrach sie sofort.

„Moment mal, wie willst du – “

„Mit deiner Hilfe rechne ich erst gar nicht…“, fuhr Hitomi ihr wiederum ins Wort.

„Du weißt selber nicht wo du stehen willst…“

Darauf sagte Brisaeye nichts mehr. Stattdessen legte sie ihren Kopf schief und verengte ihre schwarzen Augeäpfel zu schlitzen.

„Ich höre etwas… Jemand kommt…“
 

Hitomi sah sich sofort um.

Dornfels schlenderte gemächlich näher, doch hinter ihm, am Ende des Platzes erschienen gleich drei Soldaten, die jetzt eilig herüber rannten. Dann surrte auf einmal um sie herum die Luft und das Volk des flüsternden Windes erschien aus dem Nichts.

Baijne grinste lüstern zu Hitomi hinüber, ging dann aber schnurstracks zu seinem Herrn und Gebieter.

„Ich glaube, wir haben den Ort gefunden, Präsident…“, berichtete er.

Hinter Dornfels kamen jetzt die drei jungen Soldaten zum stehen, alle vollkommen außer Puste. Sie stoppten schnaubend und japsend im Kreis des Volkes, welches darüber schadenfroh lachte.

Baijne lachte am lautesten.

„Wisst ihr, die Bürschchen hier wollten unbedingt wetten, wer schneller wieder hier sein würde, wenn wir ihnen einen gewissen Vorsprung gäben… Ich würde sagen, ihr habt verloren!“

Es gab erneut lautes Gelächter von allen Seiten, bis Dornfels dem Einhalt gebot. „Schluss jetzt! Was steht ihr noch hier herum? Bringt mich sofort dort hin!“, forderte er barsch.

„Natürlich… Wie ihr wünscht…“, meinte Baijne, immer noch lachend, wobei er über den Platz schritt, mit der Gewissheit, dass Alle ihm neugierig folgten.
 


 


 

Van drehte sich noch einmal um und sah, wie Binnjae sich gerade sein Katana hinten in den Gürtel steckte. Jetzt war er nur noch mit einem 15 Zentimeter langen Dolch bewaffnet, der in seinem Stiefel steckte.

Irgendetwas in ihm ruhte immer noch nicht, wollte immer noch kämpfen, sich bis zum Äußersten wehren… Aber das funktionierte nicht.

Er war wegen Hitomi hier.

Sobald er wusste, dass er ihr gut ging, konnte er immer noch kämpfen.

Außerdem würde Allen bald hier sein…

Sein Blick wanderte kurz in Richtung Himmel, wo sich schon wieder eine tiefschwarze Wolkensuppe zusammenbraute, die nichts Gutes verhieß. Auch der Wind wurde wieder stärker und es fing bereits wieder zu regnen an.

Kein Wunder also, das in den letzten Jahrhunderten kaum jemand auf die Insel gelangt war…

Die Legenden von Schiffsbrüchigen mussten wohl stimmen…
 

Seinen Gedanken nachhängend, trat Van schließlich vor seinen Gymilef und kletterte schwermütig an dessen Knie nach oben.

Als er direkt vor Escaflowne’s Energiequelle stand wurde ihm noch schwerer ums Herz, aber es blieb ihm wohl nichts anderes übrig…

Langsam ließ er seine Hand in den Glaskörper gleiten, der sich nur für den Besitzer des Gymilefs verflüssigte… Er umfasste den warmen, purpurnen Stein und zog ihn mit einem schmatzenden Geräusch heraus. Escaflowne schien sofort all ihren Glanz zu verlieren…

Dann stieg er wieder hinunter, wo Binnjae schon auf ihn wartete.

„Und was jetzt?“, wollte er mit düsterem Gesicht wissen.

„Jetzt könnte euch vielleicht ein wenig schwindlig werden…“, meinte der Schwarze, packte ihn grob am Arm und alles um Van herum löste sich in Flimmern auf…
 


 


 

Hitomi hackte sich wieder bei Merle unter und sie folgten Dornfels und Baijne vom Platz herunter. Sie waren umzingelt vom Volk, sodass es unmöglich war, sich über die aktuelle Lage zu unterhalten.

Hoffnungsvoll warf Hitomi immer wieder Blicke zu Kagou. Dieser trug Nora nach wie vor auf seinem Arm – das kleine Katzenmädchen hatte sich treuherzig an seine Schulter geschmiegt.

Noch bestand keine Möglichkeit etwas zu unternehmen…

Aber sie musste Nora noch möglicht vor Dornfels’ großer Show dazu bringen, mit ihr zu reden…

Es war nur noch dieser eine Gedanke in Hitomi’s Kopf: Gewissheit zu haben, dass Dornfels im Unrecht war. Das es für eine glückliche Zukunft mit Van gab… Das war alles was sie wollte!

Der atemberaubende Himmel oder die Schönheit Atlantika’s … Sie wurden Zweitrangig, sie hatte jetzt kein Auge mehr dafür.
 

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und als sie in eine breitere, von hohen Häusern umschlossene Straße eintauchten, überkam sie dieses altbekannte Gefühl, wenn eine Vision sie zu verschlucken drohte.

Eine unsichtbare Kraft schien an ihren Armen und Beinen zu ziehen, wollte sie nach unten ziehen und zwingen, in einen kurzen Bruchteil der Zukunft hineinzufallen…

Bilder tauchten vor ihr auf, sie sah wieder diese Lichtdurchflutete Kathedrale, das Bild verzerrte sich und schwenkte viel zu schnell in die Mitte des Gebäudes, wo das Licht noch heller zu sein schien.

Dort stand ein Engel, mit ausgebreiteten weißen Flügeln und sie wusste sofort, dass es Van war… Dann war da plötzlich ein Schatten hinter ihm, ein Schatten, der sich über ihm aufbäumte und seine Flügel vom Licht entzog…

Sie wollte nach ihm rufen, ihn warnen! Aber zu spät…

Die Vision endete sogleich wieder und sie musste sich schwer zusammenreißen, nicht in Ohnmacht zu fallen.

Sie war wohl ein wenig eingeknickt, denn Merle zog sie stramm wieder in die Vertikale.

Die Katzendame wusste was los war… Sie hatte oft genug miterlebt, wie Hitomi’s Augen glasig wurden, als eine Vision sie überfiel.

„Geht es?“, fragte sie kurz angebunden.

„Jaaa…“, sagte Hitomi leise und versuchte sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
 

Sie hoffte Inständig dass diese Visionen nicht wirklich zutrafen… Oftmals waren die Bilder die sie sah ja nur eine Metapher für das, was wirklich passieren würde…

Niemals zuvor hatte sie sich so sehr gewünscht, dass sie sich diesmal irrte… Van durfte nichts passieren!

Er durfte seine Flügel nicht verlieren…
 


 


 

Es fühlte sich sehr seltsam an, als Binnjae ihn mit sich nahm… So als würden sich tausend Seile eng um seinen Körper schnüren.

Er konnte kaum atmen und sehen schon gar nicht… Alles war irgendwie grau und verschwommen, so als würde die Welt rasend schnell an ihm vorbei ziehen.

Das Ganze dauerte vielleicht 3 Sekunden, dann löste sich der Druck von seinem Körper abrupt und auch das Rauschen hörte auf. Er stand wieder auf festem Boden, sah wie sich die Welt um ihn herum wieder aufbaute und das Bild klar wurde. Binnjae stand neben ihm, angestrahlt von diesem unglaublichen Licht, welches direkt aus der Felsenwand zu kommen schien.

Van wusste wo er war, als er kurz nach oben blickte…

Er befand sich am Grund des Felsenkessels, der er noch Minuten zuvor von oben bestaunt hatte.

„Los, weiter geht’s…“, brummte Binnjae ein wenig ungeduldig.

Van gehorchte und folgte dem Schwarzen in das gleißende Licht. Jetzt siegte eindeutig die Neugierde über seine Zweifel und den verletzten Stolz…

Er ballte seine Finger fester um den kalten Drachenherzstein, sein einziger Anker in einem Meer aus Licht. Es war warm, so wunderbar warm, dass es ihn von innen aufzuwärmen schien. Er spürte wie seine Kleider trockneten und seine vom Regen verklebten Haare sich wieder wild auf seinem Kopf aufstellten.

Dann war es vorbei.
 

Sie hatten das Lichttor durchschritten und standen in Atlantis.

Van hatte ein wenig Zeit sich umzusehen: Er konnte nicht anders, als trotzdem zu staunen. Das Licht war nicht mehr zu sehen, stattdessen stand hinter im ein alter, hoher Steinbogen… Sie befanden sich mitten auf einem riesigen Platz und seine Augen konnten sich nicht entschließen wo sie zuerst hinblicken sollten: Auf die aufwändigen Bodenmosaike, auf die seltsame Architektur der Häuser oder auf den bunten, wirbelnden Himmel.

Auch Binnjae schien für ein einen kurzen Moment baff zu sein…

Dann aber schloss er die Augen und schien zu lauschen.

„Wo ist Hitomi?“, fragte Van jetzt herausfordernd.

„Ich weiß es nicht… Ich kann mich nur an Orte begeben, die ich vor meinem geistigen Auge sehen kann, Orte an denen ich schon mal gewesen bin. Dornfels kann überall in dieser Stadt sein…“, erwiderte Binnjae barsch.

„Und wie hat dein Präsident gedacht, dass man ihn findet?“, konterte Van ebenso unfreundlich.

„Habt ihr bereits wieder vergessen, dass ich ein ausgezeichnetes Gehör habe?“

Binnjae grinste kurz.

„Hmpf…“, machte Van. „Und könnt ihr sie hören?“

„Nachdem ich euer störendes Gequatsche ausgeblendet habe, schon…“

Binnjae öffnete seine Augen wieder und ging schnurstracks über den Platz.

„Sie sind nicht weit weg. Folgt mir…“

Van folgte dem Schwarzen etwas widerwillig, wobei sein Herz laut gegen seine Brust klopfte, vor unbändiger Vorfreude.

Er würde Hitomi sehen…

Alles andere kam erst danach.
 


 


 

Die Straße stieg irgendwann sehr stark an und ihr Trupp wurde automatisch langsamer. Hitomi war immer noch ein wenig geläutert von ihrer jüngsten Vision und schien noch schwerer als Alle anderen zu atmen.

Doch ansonsten passierte nicht viel.

Das alte Kopfsteinpflaster wurde immer wieder von kleinen Mosaiken durchbrochen und wenn Hitomi nicht auf den Boden blickte, spähte sie immer wieder zu Kagou hinüber.

Mit Nora zu sprechen schien völlig aussichtslos… Dazu müsste ihr Bodyguard erst verschwinden…
 

„Wie lange dauert es noch, Baijne?!“

Dornfels schien wirklich langsam die Geduld zu verlieren. Sein sonst so gelassener Gesichtsausdruck war angespannt und finster.

„Wir sind gleich da… Macht euch auf etwas gefasst, Präsident…“, erwiderte Baijne geheimnisvoll.

Auch Hitomi musste sich eingestehen, dass sie allmählich auch sehr neugierig wurde, auf diesen ominösen Ort. Was würde sie wohl erwarten?

Die Antwort folgte kaum zwei Minuten später.
 

Hitom erkannte schon von weitem das Ende der Straße. Sie traten aus der Schlucht der hohen Häuser heraus und standen wieder am Rand eines Platzes, nur dass sich aus der Mitte des Platzes ein riesiges, imposantes Gebäude befand.

„Das ist sie! Die Kreuzkathedrale!“, reif Dornfels aus und fand wieder zu seiner guten Laune zurück. „Gute Arbeit, Baijne!“

„Kein Ursache…“, murmelte der Schwarze und verbeugte sich spöttisch.

Hitomi dagegen kam aus dem Staunen nicht heraus.

Die Kathedrale war so riesig, dass man dem Kopf bis in den Nacken legen musste, um überhaupt ein Ende zu erkennen… Die Architektur war ähnlich wie der Rest der Stadt: Weich, filigran und einladend.

Hitomi erkannte bestimmt 20 Meter hohe Fenster, die sich über die gesamte Fassade zogen. Was zusätzlich an diesem Ort auffiel, waren die goldenen Säulen, die sich fast ebenso wuchtig in Abständen von vielleicht 25 Metern um die gesamte Kathedrale postierten, zumindest soweit Hitomi dies erkennen konnte.

Sie war so gefesselt von diesem überirdischen Anblick, dass sie nur am Rande bemerkte, wie Dornfels neben sie trat.
 

„Wisst ihr, warum die Kreuzkathedrale ihren Namen trägt?“, fragte er sie.

„Ihr werdet es mir sicher gleich sagen…“, erwiderte sie kühl.

„Diese Kathedrale ist der Mittelpunkt von Atlantika… Es ist wirklich ein Wunder, dass gerade die Hauptstadt den Fall des atlantischen Reichs vollständig überstanden hat… Und dass unsere Augen dieses einzigartige Gebäude sehen dürfen, ist wahrlich unglaublich… Würde man nämlich von Oben herab auf die Kathedrale blicken, würde man sofort sehen, dass sie Kreuzförmig ist, mit vier Hauptschiffen und einem riesigen Mittelpunkt, dem Herz der Stadt…“

„Interessant…“, warf Hitomi mit gespielt-gelangweilter Stimme ein, obwohl sie eigentlich wirklich spannend fand, was sie erfuhr.

„Das ist es…“, fuhr Dornfels fort. „Ich habe viel über diesen Ort gelesen und es hat mich wahrlich viel Zeit und Geld gekostet, die letzten Aufzeichnungen darüber zu finden. Das verblüffende an dieser Stadt ist nämlich, dass sie spiegelförmig aufgebaut ist… Die Kathedrale steht erhaben auf einem Berg in der Mitte und jedes der vier Schiffe zeigt in einen Stadtteil, wobei jeder Stadtteil vollkommen identisch mit dem gegenüberliegenden ist…“

„Bedeutet das, dass Spiegel verkehrt zu dem Platz, auf dem wir vorhin waren, der aller gleiche Platz liegt?“, wollte Hitomi wissen.

„So ist es. Zumindest von der Architektur… Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jedes Mosaik und jede Statue zweimal gibt… Aber vom Grundprinzip her schon.“

„Wenn sich die Plätze gleichen wie ein Ei dem Anderen… Dann… Muss es auch mehrer Eingänge geben…“, folgerte Hitomi weiter.

„Absolut richtig!“, rief Dornfels aus.

„Wir wissen von mindestens einem weiteren Eingang, der sich unterirdisch befindet und den unsere Gymilefs benutzt haben. Ob es noch zwei Weitere Eingänge gibt, steht noch offen, doch es wäre die logische Folgerung aus dem was wir bereits wissen. Aber wir haben noch viele Jahre Zeit, dies herauszufinden… Jetzt werden wir erstmal das tun, weswegen wir hergekommen sind…“

Damit schritt Dornfels mit großen Schritten auf das von ihnen am nächsten liegende Gebäudeschiff zu.
 

Hitomi blickte kurz zu Nora, aber es gab immer noch keine Möglichkeit, etwas zu unternehmen…

Resigniert ging sie hinter Dornfels her, Merle nach wie vor an ihrer Seite. Sie traten zwischen den Säulen hindurch, was noch beeindruckender war, als die ganze Stadt zuvor. Hitomi hatte ja schon viele Dinge auf Gaia gesehen, Dinge, die man auf ihrem Planeten höchstens in einem Film sah… Doch hier was alles real. Realer Stein, reale Formen und ein reales, bombastisches Tor, das sich jetzt vor ihnen auftat.

Ähnlich wie schon das Zugangstor nach Atlantika, war der Fels unscheinbar, ein paar Symbole waren am Rande eingemeißelt und das einzige, was auf eine Art Öffnung hindeutete, war die kleine Kerbe, die sich wieder auf Augenhöhe vor Dornfels befand.

Zielstrebig drückte er den Ring an seiner rechten Hand hinein.

Hitomi wusste jetzt, dass der darin eingefasste Stein kein Saphir war, sondern ein besonders schöner Drachenherzstein - die geheimnisvolle Kraft, die in Gaia hinter Allem zu stecken schien…
 

Dornfels trat zurück und die steinernen Torflügel klappten mit einem unschönen Geräusch von kratzendem Fels nach innen auf und gaben ihnen den Blick auf einen langen, finsteren Säulengang frei.

Ohne Zweifel war dies der Ort, den Hitomi in ihren Visionen gesehen hatte: 2 reihen wuchtiger Säulen, hohe Fenster und der Geruch von altem Gemäuer.

Nur das Licht fehlte.

Stattdessen war die Kathedrale finster, wirkte bedrückend und nicht sehr einladend. Das bisschen Licht, das von draußen hereindringen sollte, wurde von den Säulen abgeblockt, welche wiederum tiefe Schatten auf den Mittelgang warfen.

Dornfels ging ohne ein weiteres Wort hinein und Baijne musste Hitomi erst grob an schubsen, ehe sich ihre Füße fortbewegten. Sie stolperte vorwärts und warf dann einen bösen Blick in Richtung des schwarzen Mannes, der gleich auf Platz 2 ihrer Liste der meistgehassten Personen dieses Planeten stand.

Doch was sie dann sah, verblüffte sie selbst.

Baijnes Gesicht war Angstverzerrt, sein Blick war auf keinen bestimmten Ort gerichtet, seine schwarzen Augen starrten einfach nur ins leere. Dazu hielt er sich irgendwie krampfhaft seine Hände an die Ohren, schlug dagegen und schaffte es nicht mehr, seinen vor Entsetzen aufgerissenen Mund zu schließen.

„Baijne, hörst du die Gymilefs? Sind sie bereits in Atlantika?“, fragte Dornfels laut, wobei er jetzt allein durch den Gang schritt.

Alle anderen waren stehen geblieben, denn Baijne war nicht der einzige der sich seltsam verhielt. Das gesamte Volk des flüsternden Windes verharrte ebenfalls in ihrer Position, wirkte verängstigt und eingeschüchtert und sie alle pressten ihre Hände gegen die Ohren.

„Baijne!“, schrie Dornfels ungeduldig, drehte sich endlich um und bemerkte nun auch, das etwas nicht stimmte.

„Was ist los?“, fragte er verwundert.

„Ich… Ich kann nichts hören… Ich meine, kaum etwas… Alles ist dumpf und unheimlich leise…“, stammelte Baijne hervor, etwas, was Hitomi niemals von ihm erwartete hatte.

Dieser Grausame, schneidige Mann wirkte plötzlich unheimlich klein und harmlos.

„Ich auch nicht…!“, murmelte Brisaeye und schaute Hitomi ratlos in die Augen.

„Wie ist das möglich?“, wollte Hitomi jetzt wissen und betrachtete Dornfels mit finsterer Miene. „Habt ihr eine Antwort darauf Präsident? Ihr wisst doch sonst immer alles…“

Auch der sonst so beherrschte Zaibacher wirkte nun ein wenig verwunderte, hatte die Augenbrauen grübelnd zusammengezogen und betrachtete die Szenerie. „Was ist mit euch? Soldaten, Kagou, Hitomi? Stellt ihr eine Veränderung fest?“

Es gab einvernehmliches Kopfschütteln von allen Seiten und weiterhin ratlose Gesichtsausdrücke.

„Wie schlimm ist es Baijne? Kannst du mich hören, wenn ich normal spreche? Kannst du nichts aus deiner Umgebung wahrnehmen?“, wollte er weiter wissen.

„Ich… es ist alles dumpf… Ich vernehme nur einen Hauch von dem was ihr sagt…“, erwiderte Baijne, der jetzt versuchte, wieder etwas Haltung anzunehmen, was ihm aber nur schwerlich gelang.

Ohne zweifel war das Oberhaupt des Volkes schockiert…

Ihr gutes Gehör zeichnete sie aus… Darauf baute alles auf, ihre Sinne, die Wahrnehmung ihrer Umgebung, die Überlegenheit im Kampf…

Ein kleiner Teil von Hitomi stellte sich dies furchtbar vor, so als könnte sie nichts mehr sehen… Doch ein anderer Teil von ihr, dachte daran, welche Vorteile dieser Umstand haben könnte… Baijne und seine Kumpanen waren nach wie vor stark… doch ohne ihr Gehör…
 

Ihr Blick flackerte erneut zu Nora und Kagou hinüber…

Vielleicht würde es doch noch eine Gelegenheit geben…
 


 


 

Van kam sich seltsam vor, hinter Binnjae her zu gehen und sich gleichzeitig an diesem Ort wiederzufinden.

Seine Mutter hatte ihm das alte Atlantis oft beschrieben… Obwohl sie selbst nicht mehr zu jener Generation gehörte, so hatte sie doch Bilder im Kopf, Bilder von wunderbaren Landschaften, glanzvollen Städten und diesem farbenfrohen Himmel. Es waren Bilder, die jedem Mitglied des Drachenvolkes von Geburt an mitgegeben waren, ein Vermächtnis aus längst vergessenen Zeiten.

Nur Van hatte diese Bilder niemals selbst gesehen, schließlich war er zur Hälfte ein Mensch…

Jetzt hier zu sein und mit den Füßen über die Mosaike seiner Vorfahren zu laufen, war aufregend und bedrückend zugleich.

Er wusste, was die Atlantiker getan hatten, welche hochtreibenden Ideen sie hatten und auch, welche Kreise diese Ideen immer noch zogen. Dornkirk, Dornfels, sogar Dryden war einmal wie besessen gewesen, alles über Atlantis zu erfahren.

Doch man konnte dieses Reich nicht wieder auferstehen lassen, man durfte es einfach nicht! Es war zu viel geschehen, zu viel Blut vergossen worden, als das irgendetwas rechtfertigte, Atlantika wieder in die jetzige Zeitrechnung mit einzubeziehen.

Van erinnerte sich, dass er nach Dornkirk`s Fall nichts weiter wollte, als Frieden. Dies hatten sie 20 Jahre geschafft, wobei er die Hälfte dieser Zeit mit sich selbst einen Krieg geführt hatte. Jetzt, da er endlich zu sich und Hitomi gefunden hatte… Es durfte einfach nicht wieder von vorne losgehen! Das musste er verhindern…
 

Sie ließen den Platz hinter sich und tauchten in das schattige, schluchtenartige Labyrinth von Atlanikas Häuserreihen ein, wieder ein Stückchen näher zu Hitomi.

„Ihr wollt doch hoffentlich keine Dummheiten mehr machen?“, fragte Binnjae jetzt von vorne.

„ Oh nein… Ich habe längst begriffen, dass ich niemals gegen euch ankäme…“, säuselte Van mit finsterer Mine.

Er zwang sich, den Dolch in seinem Stiefel zu ignorieren. Momentan war er noch auf Binnjae angewiesen. Schließlich führte er ihn schnurstracks zu Hitomi…
 


 


 

„Äußerst interessant…“, stellte Dornfels sichtlich beeindruckt fest und ließ seinen Blick gen Gewölbedecke wandern, die im Zwielicht der Kathedrale kaum zu erkennen war.

„Scheinbar übt dieser Ort eine besondere Kraft auf besondere Kräfte aus… wirklich interessant…“, wiederholte er und strich sich fachmännisch über den Schnurrbart.

„Es gibt ja noch so viel zu entdecken! All die Geheimnisse des Drachenvolkes! Wir werden diejenigen sein, die sie lüften!“
 

Hitomi betrachtete den Präsidenten mit stark angezogener Augenbraue, da dieser offenbar nicht bemerkte, wie wenig interessant Baijne diese Sache fand. Sein Gesicht war jetzt wutverzerrt, die schwarzen Augäpfel wirkten düsterer denn je und der Holzschmuck in seinen verfilzten Haaren klackerte bedrohlich, als er mit einer unerklärlich schnellen Bewegung direkt vor Dornfels stand und sich sichtlich zwingen musste, nicht seinen Hand gegen ihn zu erheben.

„WAS!“, keuchte er, „WAS gedenkt ihr jetzt zu tun?!“, bluffte er Dornfels an.

Dornfels war für einen kleinen Moment überrascht, hielt Baijnes feuriger Aura jedoch stand. „Ich habe dir schon einmal gesagt, Baijne, dass du unbedingt lernen solltest, dein Temperament zu zügeln…“, sagte er gelassen.

„Du bleibst mit deinen Leuten einfach draußen… Irgendwer muss ja die Gymilefs empfangen, nicht wahr? Ich komme hier schon zu recht…“

Baijne ließ ein tiefes Grollen aus seiner Kehle vernehmen, drehte sich rasch um und stampfte ohne ein weiters Wort nach draußen.

„Ihr habt es gehört! Das Volk wird die Gymilefs empfangen und wir anderen werden weiter in die Kathedrale vordringen!“, verkündete Dornfels und ging einfach weiter.

Kagou, der sich nun offenbar nicht mehr sicher genug fühlte, marschierte sogleich hinter ihm her.

„Merle! Das ist die Gelegenheit…“, flüsterte Hitomi ihrer wieder gewonnenen Freundin zu. „Wir müssen irgendwie an Nora rankommen!“

Merle schien zu verstehen und legte schon mal ihre Ohren an.

Allerdings stand Brisaeye immer noch neben ihnen, kopfschüttelnd und mit warnendem Blick.

„Tut bitte nichts unüberlegtes...“, sagte sie leise, verschwand dann aber mit ihren Artgenossen nach Draußen.

Jetzt wurden sie sofort von Soldaten umringt und Merle ergriff die Initiative.

„Los! Komm schon!“, fauchte sie, packte Hitomi am Arm, wollte sie mit sich ziehen…

Doch diese bewegte sich nicht.
 

Hitomi`s Füße waren wie festgewachsen und ihr Herz schien augenblicklich Richtung Magengegend weg zu sinken.

Hinter den Soldaten, hinter den schwarzen Gestalten, dort wo sich Atlantikas Häuserschluchten auftaten, erspähte sie zwei Gestalten und obwohl diese noch nicht nahe genug waren, um etwas Genaues sagen zu können, wusste sie es sofort: Eine von ihnen war Van.
 


 


 


 

Endlich, als er schon zum wiederholten Male mit dem Gedanken spielte, ob es wohl besser wäre, mit dem Dolch über Binnjae herzufallen oder doch nur dumm und töricht, schienen sich die Schatten zwischen den hohen Häusern zu lichten. Van erkannte eindeutig wieder mehr Horizont!

Das Labyrinth Atlantikas – und wohl auch Binnjae’s gute Ohren – hatte sie an einen weiteren riesigen Platz geschwemmt, auf dem sich ein so mächtiges Gebäude auftat, dass einem schon beim hinschauen schwindlig wurde!

Van kam nicht umhin, beeindruckt zu staunen.

Im nächsten Moment aber passierte so viel auf einmal, dass der Anblick des Gebäudes zur Nichtigkeit verrückte…
 

Vor ihnen tauchten auf einmal mehrere Gestalten aus, die alle aus dem Eingang des Kathedraleartigem Ungetüms kamen. Er selbst und Binnjae wurden sofort wahrgenommen: Es war das komplette Volk des flüsterndes Windes…

Diese schwarzen, bemalten und seltsam gekleideten Leute konnten nur sie sein…Van blieb aus einem Impuls heraus stehen und machte sich ein kurzes Bild der Szenerie. Das wesentliche fehlte allerdings: Hitomi.

Wo war sie? Und wo war Dornfels?
 

„Binnjae!“, knurrte eine wütende Stimme und im nächsten Moment flackerte die Gestalt eines weiteren schwarzen Mannes vor Van auf.

Nun war zwar Binnjae schon ein zwielichtiger Charakter, der Kerl der jetzt aber Van mit schwarzem Blick beäugte, war wohl die Zwielichtigkeit in Person. Van spürte sofort, dass etwas Beunruhigendes von ihm ausging, eine Form von Gefahr, gepaart mit jeder menge Macht.

„Hat alles geklappt?!“, wolle er von Binnjae wissen.

„Ja, wie am Schnürchen, Häuptling…“, erwiderte Binnjae mit einem selbstsicheren Grinsen.

„Gut…“

Der so genannte Häuptling kam jetzt auf Van zu, das karge Gesicht mit neugierigem und misstrauischem Blick verhangen, wobei der viele Holzschmuck in seinen filzigen Haaren wie zur dramatischen Untermalung klimperte.

„Ihr seid also der König von Farnelia…“, stellte er fest und musterte ihn von oben bis unten, wobei sein Blick am Drachenherzstein hängen blieb.

„So ist es…“, knurrte Van, sein Gegenüber nicht aus den Augen lassend.

„Dann werdet ihr sicherlich –“

Der Schwarze brach mitten im Satz ab und fuhr herum.

„SIE SIND DA!“, schrie er und sofort löste sich die versammelte Gruppe in Luft auf.

„Ich würde sagen, ihr seid gerade recht gekommen…“, sagte er dann wieder an Van gewandt.

Van wusste nicht, wer gekommen war, oder was das alles zu bedeuten hatte… In einem war er sich allerdings sicher: Der genugtuende und fiese Gesichtsausdruck, der sich jetzt auf dem Gesicht seines Gegenübers breit machte, konnte nichts gutes heißen…
 

„Los!“, befahl der Häuptling, nickte Binnjae zu, und mit Van in ihrer Mitte schritten sie hinüber zum Eingang der Kathedrale.

Van wagte nicht, ein Gespräch anzufangen, zu fragen, an welchem Ort sie sich befanden, was das für ein Gebäude war… Er wusste, dass er hier nur Mittel zum Zweck war… Nur solange er den Drachenherzstein in den Händen hielt, war er in diesem Drama noch einer der Hauptakteure…

Van konnte nicht viel erkennen, als sie dem Eingang näher kamen. Er war finster und schattig. Sie gingen ein paar Stufen hinauf und dann endlich erkannte er etwas.

Etwas handfestes, etwas, was diesen unheilvollen Ort zu einem Palast machte:

Hitomi
 

Sie stand kaum drei Meter vor ihm, an den Armen festgehalten von zwei Zaibacher Soldaten, nicht fähig, einen Schritt zu machen.

Doch sie sah nur ihn und er nur sie.
 

Und der Rest der Welt verschwand wieder einmal um Van herum…
 


 


 

-----------------------
 

Nachwort:
 

Noch dazu ist dieses kap ganz schön lang geworden! haha!^^

wir alle haben lange auf Van und Hitomi's wiedersehen gewartet und jetzt ist es dann doch endlich so weit...

zwar NOCH eher unspektakulär, aber ich möchte das in kapitel 35 noch im Detail beschreiben... mann, 35 kapitel! als ich 2004 angefangen hab zu schreiben hätt ich nicht gedacht, dass das mal so viel wird...
 

okay. ich bin wie immer gespannt auf eure meinungen und ich versuche, mich möglichst bald wieder hinter die tastatur zu klemmen. dienstag ist letzte prüfung, danach müsste das eigentlich gehen...
 

ach ja, bevor ichs vergesse: ich habe spontan einen kleinen one-shot geschrieben, wo es diesmal Hitomi ihr Wort an Van richtet, quasi das gegenstück zu Vans Liebesgeständnis in "the reason".

Wäre schön wenn irgendjemand rein schaut! Heisst "Apologize".
 

also, bis bald,
 

eure Chiyo-san



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  AvalonsHexe
2008-03-03T20:16:51+00:00 03.03.2008 21:16
wieder mal super gelungen das kapi ... hoffe doch sehr auf eine baldige fortsetzung ... riesen lob ... das lesen macht immer wieder spass und man ist immer am mitträumen ...

LG Witchi
Von: abgemeldet
2008-02-14T23:15:10+00:00 15.02.2008 00:15
Endlich hab ich es geschafft *schnauf*Hat mich mehr als 12 Stunden gekostet.. ^_^ Aber endlich Fertig.. Hmm wo fange ich jetzt an?? Ich bin schon seid so vielen Kapitel darauf gespannt dieses Kommentar zu schreiben. Erst einmal ich mag es sehr wie du schreibst. Es zereist einen schier beim lesen :D Ich habe sogar meinen Freund am Telefon abgewimmelt damit ich deine Story lesen konnte. Man konnte sich total gut mit in deine Geschichte rein versetzen und hat total mit den Leuten mit gefiebert :D Diese ganzen Momente ich fühlte mich teilweise als würde ich selber in der Haut von Hitomo stecken und das alles Hautnah mit erleben. Diese ganzen Gefühle und wie du die Orte beschreibst.. Meine Fantasie ist richtig ins Rollen gekommen. Es macht richtig Spaß zu lesen :D Auch dein kleines Vorwort und dann dein Nachwort finde ich supi :D Ich kann gar nicht aufhören mit schwärmen. So wie du das verstrickst auch erst denkt man so hmm gleich passiert das und das aber dann so ohh doch nicht^_^ Ich meine ich dachte echt schon ahh jetzt gibts gleich Krieg und so... und dann das mit Atlantis. *gg* Hmm vorallem das mit Brisaeye irgendwie hat mich das so ein bisschen an Harry Potter erinnert so Schlamblut Hermine mässig*schmunzel*

Ich finde auch nicht das du zu viele Sex szenen mit rein gebracht hast vorallem da du da ja auch nie wirklich ins Detail gegangen bist so das man total überladen war. Ich bin schon total darauf gespannt wie dein nächstes Kapitel weiter geht und hoffe nicht das es all zu lange dauert bis ich wieder in den Genuss deiner Schreibkunst komme *schwärm* Boah das hört sich alles so schleimig an aber ich bin einfach nur total begeistert von dem was du getann hast sry ^^ *Schäm* Noch nie hat mich ein FF so in den Bann gerissen wie deiner =)

Ich würde mich sehr Freuen wenn du mir eine Email senden könntest wenn dein nächstes Kapitel an den Start geht :D Damit ich mich wieder genauso gespannt vor den Rechner packen kann und mich für 20 Minuten ganz deiner Geschichte und dem Land Gaia hingeben kann :D Ich schick dir meine Email noch einmal =)

Naja lange rede kurzer Sinn^^

Lieben gruß aus dem schönen Niedersachsen von deinem neuem Fan ^_^
*vor spannung fast umkomm wies weitergeht*
Von: abgemeldet
2008-02-09T21:48:17+00:00 09.02.2008 22:48
Echt schön das Kap.
Wirklich gut gelungen.
Und wieder sehr spannend gehalten.
Wie es sich gehört.
Schreib bitte schnell weiter.
Von: abgemeldet
2008-02-02T17:32:20+00:00 02.02.2008 18:32
Endlich sehen sie sich wieder!
Wie lange ich darauf gewartet habe ;D
Du treibst die spannung aber auch immer bis zum äußersten, Ich glaube ich lese selten Teile von FF's so schnell wie deine weil ich ubedingt wissen möchte was passiert :)
Freue mich jetzt schon sehr auf de neuen Teil
lg
Von: abgemeldet
2008-02-01T20:52:36+00:00 01.02.2008 21:52
Hallöchen, wie immer gut geschrieben, aber..... böse aufgehört - ganz schön fies... wenn es spannendsten wird einfach aufhören... du du...
Naja da bleibt die Vorfreude größer.
Trotzdem schnell weiter machen.

LG



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