Ein trauriger Morgen
The L Word
After Season one
Nach einer harten Nacht, in der Tina mehrmals aufgewacht war, wurde sie von einer sanften Stimme geweckt. Langsam öffnete sie ihre Augen und schaute in das lächeln von Alice, jetzt erinnerte sie sich wieder. Bette, ihre große und einzige Liebe, Candace. Tränen schossen ihr in die Augen und sie fing wieder schrecklich an zu weinen. Alice reagierte sofort und nahm Tina in den Arm, streichelte ihr über den Kopf und versuchte sie mit ein paar sanften Worten zu beruhigen.
Wo anders in L.A. ging ein schmales Mädchen im Morgengrau, die Strasse entlang. Es war noch sehr früh, aber die Luft war warm und so hatte sie mal wieder nur ein weißes Ärmelloses Oberteil an. Sie blieb kurz stehen und blickte um sich, dann liess sie sich fallen und setzte sich auf den Bürgersteig. Sie stütze ihre Arme auf ihre Knie ab und fasste mit beiden Händen an ihre Stirn. Sie schien sehr verloren und verzweifelt. Plötzlich hörte sie ihren Namen, Shane stand auf und blickt verwirrt in die Richtung aus der ihr Name ertönt war. Es war Dana. Die auf Shane zugerannt kam. Ausser Atem fragte sie, was Shane so früh hier auf den Strassen L.A.'s machen würde. Diese lächelte leicht "Das selbe könnte ich auch dich fragen", Dana nickte und sah sich unsicher um. "Alles okay?", fragte Shane nach. Dana schüttelte den Kopf und setzte ihren üblichen "hilfe" Blick auf. Shane steckte ihre Hände in die Hosentasche "Ich kenne hier ein Cafè das sicher auf hat, wenn...", Dana unterbrach sie mit einem schnellen "ja" und lächelte noch verunsicherter. Beide gingen schweigend los.
Robin wurde durch die Strahlen der Sonne geweckt. Sie setzte sich auf und rieb sich den schlaf aus den Augen. Mit einem Gähnen stand sie auf und wollte sich ein Glas Wasser holen, doch als sie merkte das Jenny nicht da war weckte sie auch Gene. Dieser blickte sie müde an, "Was ist?", "Jenny ist nicht da". Gene stand sofort auf und schaute sich um "wo ist sie hin?", "Ich weiß es nicht, ich kann mich ja irren aber...", "Marina?", erwiderte er. Robin nickte. Doch sie sollten sich irren, denn Jenny war in Tims Haus, er war nicht zuhause und sie wollte ein paar Kisten hollen, in den sie ihre Sachen lagern konnte. Er hatte sie nach ihrem letzten Date endgültig aus dem Haus geworfen. Sie war nicht sonderlich erfreut darüber, aber sie hatte keine Wahl. Sicher war es mehr als unfair ständig irgendwelche Menschen mit nach Hause zu bringen, aber so war sie. Vermutlich war es falsch, aber sie bereute nichts. Tim hatte sie verlassen, aus gutem Grund, sie hatte ihn betrogen, mehrmals. Und nach der Trennung benahm sie sich wie eine Schlampe. Aber es ging Tim nichts an und wen er damit nicht zurecht kam, musste sie halt weg. Er liebte sie noch, das wußte sie, das nutze sie noch oft aus. Aber sie packte diese Gedanken schnell weg. Sie wollte nicht mehr darüber nachdenken, wieviel sie falsch machte. Sie wollte nicht an die Vergangenheit denken, nicht an Tim, nicht an Marina. Sie blieb kurz stehen und versank in Gedanken. Marina. Sie hatte sie angerufen, auf ihren AB gesprochen und das erste was Jenny sagte war "Oh, fuck". Es war doch das was sie immer hören wollte und dann, dann weiß sie nichts zu sagen. Wie oft hatte sie sich auf diesen Moment vorbereitet. Aber Marina sollte vergangenheit bleiben. Sie hatte nichts mehr in Jennys leben zu suchen, sie hatte eine Freundin und hat Jenny nie etwas davon erzählt. Sie hatte Jenny einfach belogen, ihre Beziehung mit Tim zerstört. Marina war das letzte in Jenny Augen. Wütend schnapte sie sich die Kisten und verliess das Haus. [Anmerkung: ja ja, red dir doch was ein du blödes Miststück]
Bette fuhr mit ihren Wagen bereits zur Arbeit. Sie schaute mit leeren Blick, wie in Trance auf die Ampel vor der sie stand. Es wurde endlich grün, doch sie blieb noch immer stehen, nahm ihren Fuss nicht von der Bremse, sondern starrte ins tiefe Grün. Auch sie schien an diesen Morgen sehr verloren. Immer wieder fragte sie sich, was sie nur getan hatte, wie sie Tina, sowas antun konnte. Wie sie sich auf eine Affäre einlassen konnte, eine die ihr gefiel, wie konnte es nur so weit kommen. In Bette Augen stiegen Tränen auf, die ihr langsam übers Gesicht liefen. Hinter ihr hupten die wartenden Autos, durch die sie aus ihren Gedanken gerissen wurde. Sie fuhr langsam los.
Dana schaute auf ihren Milchkaffee, sie hatte noch nichts getrunken, viel mehr rührte und rührte sie ihn um, bis die Sahne nur noch eine braune brühe ergab. Shane sah sie fixiert an "Ein trauriger Morgen, hm?", sagte sie mit ihrer tiefen und dennoch sanften Stimme. Dana sah jetzt auf zu Shane "Ich weiß nicht", Shane lehnte sich nun vor "Hör mal, du weißt, dass es nicht meine Art ist mich irgendwo einzumischen, aber, ich höre zu", Dana nickte. "Jaaaa, ich weiß", sagte sie wie ein kleinkind und schob ihre Unterlippe vor, sie seuzfte auf ihre eigene Art und Weiße. Shane lachte "nun erzähl", Dana trank das erste mal und lehnte sich zurück. "Da ist halt diese Person", "Tonya?", fragte Shane nach. Dana schüttelte den Kopf. Shane verschränkte die Arme, nach einiger Zeit kniff sie die Augen zusammen, als wollte sie Danas gedanken lesen "Alice", sagte sie dann wie aus einer Pistole geschossen. Dana zuckte zusammen und schlug sich die Hand vor den Kopf "Sie küßte mich", Shane grinste und nickte. "Sie küßte mich, sagte ich könne Tonya nicht heiraten". Dana beugte sich nun vor zu Shane und flüssterte "Ich erwiderte den kuss... Was soll ich jetzt tun??", Shane überlegte. Dann ging sie sich durch die Haare und richtete wieder ihren Blick auf Dana. "weißt du, ganz ehrlich als du uns allen von dieser Heirat erzählt hast, war mein erster Gedanke 'shit, was tut sie da' du kennst sie doch grade mal paar Tage und ich denke nicht das sie DICH liebt, verstehst du?", Dana schüttelte verduzt den Kopf. Shane fuhr fort. "Ich denke, sie liebt den Star, die Tennisspielerin, sie ist ein groupie, die sich nur wichtig machen will", "Meinst du das ernsthaft?", Shane nickte "nicht nur ich hatte den Gedanken. Auch die anderen", "wieso habt ihr nichts gesagt?", fragte Dana verunsichter. "Ich weiß nicht, ich meinerseits, weil es nicht meine Sache ist, du warst glücklich, hast seit Lara wieder gelächelt", Dana schaute traurig auf ihren Michlkaffee. Shane ergriff ihre Hand "Hör mal, ich würde dir raten, mit Alice zu sprechen. Frag sie was der Kuss ihr bedeutet hat. Du kennst Alice, sie ist ein ehrlicher Mensch und sie wird dir auch eine ehrliche Antwort geben. Was du allerdings machst, musst du selbst entscheiden, was dir deine Gefühle sagen". Dana nickte. Nach einer stillen minute fragte sie "und was trieb dich nun auf die einsamen Strassen?", Shane schüttelte den Kopf "nicht so wichtig", dann stand sie auf "Ich werds schon überleben, vergessen und weiter machen", aber Dana traute Shanes worten nicht, denn sie sah dabei so traurig aus, wie Dana Shane noch nie zuvor gesehen hatte.
Von Angesicht zu Angesicht
Alice saß mit Tina im Planet, Marina brachte ihnen Brötchen und Kaffee. Alice schaute zu Marina auf und nickte dankend. Marina lächelte und ging wieder. Tina hingegen starrte ununterbrochen auf ein und die selbe Stelle. Alice seufzte "Tina, was für ein Brötchen willst du...?", sie versuchte zu lächeln. Tina gab ein flaches "ich hab keinen Hunger", zurück. Alice reichte Tina den Kaffee "Hier... dann trink wenigstens Kaffee", Tina schaute kurz zu Alice auf, nahm die Tasse an und stellte sie vor sich. Alice konnte an nichts anderes denken, als daran Bette den Hals um zu drehen. Sie wusste nicht was genau passiert war, aber das Tina einen Namen mit der Verbindungslinie zu Bette auf ihre Tafel schreiben wollte, sagte schon alles. Kit ging vorbei am Planet, Alice stand sofort auf "Ich komm gleich wieder, Tina", diese nickte nur. Wieder seufzte Alice, sie fühlte sich so hilflos. Alice ging mit großen Schritten raus, lief fasst in Kits armen. Kit schaute überrascht "Alice, hallo", "Hast du Bette gesehen?", Kit schüttelte den Kopf, "Nein, ich bin grad auf den weg zu Ivan", Alice schaute etwas verunsichert "Ivan... läuft da was?", Kit ging ein Schritt von Alice zurück "Nein, nein... niemals, du kennst mich doch, ich steh auf Männer, wir... ähm, wir sind nur Freunde, ich hab sie gern, dass ist alles", Alice schaute sie ein paar Sekunden still an, aber dann kam ihr wieder der Gedanke in den Kopf weswegen sie Kit überhaupt angesprochen hatte, "Was auch immer, du hast nichts von Bette gehört, die letzten Std.?", Kit schüttelte wieder den Kopf "nein, wieso? Gott, ist etwas mit ihr oder Tina passiert?", sie schaute besorgt. Alice seufzte erneut, "Ich weiß es nicht... Tina ist gestern Nacht total verstört zu mir gekommen... es ist etwas passiert und ich denke Bette ist nicht ganz unschuldig, wenn du verstehst was ich meine...", Kits Augen wurden kalt und sie schaute Alice wütend an, "Was? Das glaube ich nicht! Wo ist Tina, jetzt?", Alice nickte mit dem Kopf zum Planet. Kit schaute rein und sah Tina still an einem Tisch sitzen. Sie schüttelte den Kopf, "ich werd Bette in der Arbeit suchen", "Meinst du sie ist dort?", Kit zuckte mit den Schultern "Und wenn nicht, dann finde ich sie schon wo anders!", Kit schien wirklich wütend zu sein. Alice verabschiedete sich mit einem nicken und ging wieder zu Tina rein.
Dana saß bei sich daheim. Tonya war im Bad und duschte. Dana schaute nervös auf das Telefon vor ihr, dies war ihre Chance. Sie kaute auf ihren Nägeln, irgendwann verdrehte sie die Augen und schnappte den Hörer, wählte eine Nummer und wartete noch nervöser, auf die Stimme, auf der anderen Seite der Leitung. Endlich, Dana wollte grade anfangen zu reden, als sie merkte das es der AB ist und inne hielt, schneller als sie den Hörer abnahm legte sie ihn wieder auf und fasste sich an den Kopf "Was tu ich da!". Tonya kam raus, "Hey Liebling was ist denn?", fragte sie verunsichert. Dana schaute sie ernst an, "Tonya liebst du mich wirklich?", Tonya stutzte und ging auf Dana zu, saß sich neben ihr aufs Bett und lachte auf ihre übliche Art und Weiße "Ja, aber natürlich!", Dana schaute sie weiter an "Und... und wieso?", Tonya winkte ab und stand wieder auf, "Dana, wieso fragst du mich das jetzt?", Dana schüttelte den Kopf "Ich weiß es nicht, ich hab dich noch nie gefragt... und es kam mir grade in den Sinn", Tonya legte ihre Arme auf Danas Nacken und sah ihr in die Augen, zu tief. Dana schaute errötet weg. "Ich liebe dich, weil du so unglaublich bist... du bist Dana Fairbanks, wie kann man dich nicht lieben?", Dana sah sie wieder an und kniff ihre Augen zusammen. Falsche Antwort, dachte sie. Hatte Shane recht? Gott, war sie so naiv und blind gewesen? Ihr schnürte diese Antwort die Luft ab, sie riss sich von Tonya los und ging aus dem Zimmer, runter die Treppen, aus den Haus und lief die Strasse mit Tränen in den Augen runter. Tonya machte das Fenster auf und rief ihr nach, "Dana! Dana Liebling!!", Dana hielt sich die Ohren zu und rannte noch schneller.
Bette war in ihrem Büro. Langsam legte sie einige Unterlagen zusammen, da klopfte es an ihrer Bürotür. Bette schaute wie in Trance auf und sagte man möge rein kommen. Die Tür öffnete sich, Candace kam rein. Als sie im Büro stand, grinste sie Bette an "Na Lust auf einen Fick?", Bette fielen die Unterlagen aus ihrer Hand. "Wow, du siehst mich an als wäre ich ein Geist", lachte Candace. Bette ging stürmisch auf sie zu "VERSCHWINDE", schrie sie ihr gegenüber wütend an. Candace schaute sie verwirrt an "was? was ist denn los? Was hab ich gemacht", doch noch bevor sie eine Antwort bekommen konnte, war sie auch schon vor der Tür und Bette schlug diese, wie noch nie zuvor zu und brach in Tränen aus. Wieder klopfte es nach ein paar Sekunden an der Tür "ICH SAGTE DU SOLLST VERSCHWINDEN, CANDACE!!!!!", schrie Bette erneut und machte die Tür auf. Doch Kit stand vor ihr. Bette erstarrte und schaute sie mit großen ängstlichen Augen an. Kit hingegen, war wütend, man konnte genau aus ihrem Gesicht lesen was sie dachte "Candace, ja?", gab sie nur kalt von sich. Bette brach unter tränen erneut zusammen und fiel auf den Boden ihres Büros. Kit ging rein und machte die Tür hinter sich zu. Sie beugte sich zu Bette runter und packte sie unsanft an den Schultern "STEH AUF!", schrie sie Bette an. Als sie Bette hoch bekam, schrie sie ihre Halbschwester weiter an "SCHAU MIR IN DIE AUGEN!!", Bette wollte Kits Blick ausweichen und legte ihren Kopf auf die Seite. Kit wurde noch wütender "verdammt noch mal, wenn du so eine verdammte Scheiße machst, dann steh verdammt auch noch mal dazu!!!", endlich sah Bette Kit an. Ihr Gesicht war schmerz verzerrt, Kit schüttelte nur den Kopf, "Wieso, hast du so was getan? Bette, wie konntest du Tina nur so was an tun? Zuerst verliert sie ihr Baby und dann betrügst du sie noch?", diese Worte waren wohl zuviel nun brach Bette vollkommen zusammen, so das Kit sie nicht mehr halten konnten und beide zu Boden fielen. Bette krallte sich an Kit fest, weinte bittere Tränen und murmelte immer wieder nur "es tut mir so leid, es tut mir so leid, oh Gott, es tut mir so leid", Kit konnte nicht anders, es war schließlich ihre Schwester. So streichelte sie ihr über den Kopf und schaute traurig zu Boden, "ich verstehe dich einfach nicht...", gab sie noch einmal von sich.
Shane kam in das Planet und sah Tina und Alice still vor einander sitzen, sie überlegte kurz, aber als Alice sie erblickte, konnte sie nicht mehr weg, also ging sie zu ihnen rüber. Alice reichte Shane einen Stuhl, diese drehte in um und setzte sich, mit den Armen an der lehnte gelehnt, sah sie Tina an "Alles okay?", aber von Tina kam nichts zurück. Shane sah zu Alice rüber, diese schüttelte den Kopf. Shane nahm ihre Sonnenbrille ab "Was für ein verfickter Tag!", Alice und Tina sahen sie verdutzt an. "Ich ging heut morgen durch die Strassen, da sah ich Dana", sie blickte bei diesem Satz provozierend zu Alice um deren Blick zu sehen. Diese nahm aber schnell ihre Tasse und trank, anstatt Shanes Blick zu erwidern, Shane fuhr fort "und jetzt bin ich hier und finde wieder zwei, die total down sind". Tina sah Shane böse an "Es tut mir leid, Shane dass du nie Probleme hast, weil du nicht in der Lage bist zu lieben!!", das traf Shane sehr. Sie warf Tina einen verbitterten Blick zu, setzte ihre Brille auf und wollte grade den Tisch verlassen, als Tina sie am Arm fasste und sich entschuldigte, "Shane bitte verzeih, es war... nicht fair von mir", Shane nickte ohne etwas zu sagen und setzte sich wieder still hin. "Wisst ihr, dass ist das erste mal, dass wir alle irgendetwas haben... und keiner will reden", Shane nickte, "Eine sollte anfangen", "Was bringt es darüber zu reden" entgegnete Tina. "Keine Ahnung, aber etwas muss es ja bringen sonst würden es die Menschen nicht immer wieder tun, oder?", sagte Shane locker, "Ich hab Dana geküsst!", warf Alice nervös in die Runde, Tina blickte überrascht an, während Shane grinste. "Oh Gott, was habe ich mir dabei nur gedacht!", "also, ich finde es toll", grinste Shane weiter. "Du findest es toll, wenn sie jemanden Küsst der vergeben ist?", Shane schüttelte den Kopf, "nein, eigentlich nicht, aber ich bitte dich Tina, Tonya, sie liebt Dana nicht!", Tina hielt kurz inne, "Mag sein, aber...", "Ich weiß doch nicht mal ob ich sie liebe!", Alice schien wirklich, wirklich verzweifelt zu sein. Shane fing an zu lachen, "Was ist bitte daran so komisch, Shane", fuhr Alice sie an. Shane setzte ihre Brille ab und sah Alice tief in die Augen ", weil Dana genau so denkt...", "Ehrlich?", Shane nickte, "ihr solltet reden, Alice", Alice lächelte.
Endlich kam Jenny wieder aus Tims Haus, als sie ihre Garage betrat, waren Robin und Gene bereits weg. Jenny stellte ihre Kisten ab und blickte still um sich. Sie ging zu ihrem AB und blickte lang darauf, dann drückte sie eine Taste und wieder ertönte Marinas Stimme. Jenny brach weinend auf ihrem Boden zusammen.
