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Je kälter der Winter,...

...desto näher der Frühling.
von

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Reine Nervensache

So, jetzt muss ich vorweg aber erstmal ein paar Kommentare kommentieren ;)
 

@Final Freak

Eine Freundin kam neulich mit diesen Spruch auf dem Shirt in die Schule und ich war natürlich ur begeistert davon, so dass ich es gleich ,verarbeiten' musste. Aber das mit dem Weg zum Gehirn ist auch nicht schlecht. *lach*
 

@Black_Cat13

Tja wie Mokuba das geschafft hat, würde mich auch mal interessieren *lol* Zum Glück ist es nicht von Relevanz, sonst müsste ich mir da noch was ausdenken ;)
 

@Katze-san

Ich wusste ja gar nicht, dass Leser so aggressiv werden können. Ich hoffe dieses Hämmerchen ist nur aus Gummi *gg*
 

Tschauserle

Dolefulness vormals Creditor
 

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Reine Nervensache
 

"Zum Glück haben sie mich gleich gerufen, so etwas sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.", drang eine angenehme, leise Stimme an ihr Ohr. Erst war es zur ein Flüstern, das dann langsam lauter und verständlicher wurde. "Sie sollte sich einen Tag lang komplett ausruhen und im Bett bleiben, dann ist sie morgen wieder arbeitsfähig, allerdings sollte sie sich auch dann erst einmal etwas schonen.", fuhr die eindeutige Männerstimme fort, bevor auch andere Geräusche im Zimmer zu vernehmen waren. Kleiderrascheln als jemand von ihrer Bettkante aufstand und das gedämpfte Knarren ihrer Tür, als derjenige das Zimmer verließ. Fragend hob Kerry den Kopf ein Stück und öffnete vorsichtig ihre Augen. Zuerst verschwamm die gesamte Szenerie vor ihren Augen und sie konnte nur schemenhaft ihr Zimmer ausmachen. Blinzelnd versuchte sie mehr zu erkennen und sich zeitlich als auch räumlich wieder zurechtzufinden, gab es schließlich aber auf und ließ sich in die Kissen zurücksinken.
 

Immerhin begann sie wieder klar denken zu können. Was war noch einmal geschehen? Ach ja das Gespräch mit Kaiba und dann... Sie erinnerte sich nicht mehr. Kaiba? Wo war er? Dieser Mann von eben war es jedenfalls nicht gewesen, wahrscheinlich war er schon längst zu seinen geschäftlichen Angelegenheiten verschwunden. Sie seufzte und dachte einen Moment über das Gespräch nach. Irgendwas hatte sie anscheinend gesagt, was Seto Kaiba durchaus unangenehm berührt hatte, sonst hätte er nicht diese angedeutete Drohgebärde vollzogen. Irgendwie konnte sie ja froh sein, zusammengebrochen zu sein, wenn es auch vor den Augen dieses überheblichen Typen etwas peinlich war, aber sie wollte gar nicht wissen was er gemacht hätte, wenn sie aufrecht stehen geblieben wäre. Kerrys Lippen wurden von einem sanften Lächeln umspielt. "Natürlich willst du es wissen, du Lügnerin.", sagte sie in Gedanken zu sich selbst und riss erschrocken die Augen auf, als wieder das Geräusch von Kleiderrascheln entstand. Diesmal war alles noch verschwommener, aber sie stützte sich auf der Bettkante ab und fragte, sich die Augen reibend in den Raum hinein: "Wer ist da?"
 

Die Tür knarrte erneut und ihr sich langsam klärender Blick erblickte die hochgewachsene Gestalt von Seto Kaiba. Er hatte gerade die Tür aufgezogen und war wohl im Begriff sie zu ignorieren und zu gehen. Unerklärlicherweise wollte Kerry ihn aufhalten, sie wollte wissen, warum er hier geblieben war, warum er einen vermeintlichen Arzt gerufen hatte und ob er sie hierher geschleift oder getragen hatte, würde sie auch interessieren, aber der Kürze des Momentes wegen fragte sie plötzlich völlig unüberlegt: "Was hättest du gemacht?" "Super Kerry, eine unheimlich eindeutige Frage.", schalt sie sich innerlich selbst und war überrascht, als Kaiba sich herumdrehte und sie fragend anschaute. Ein Blick für die Götter. Er war wirklich verwirrt und wusste nicht was sie meinte, aber immerhin hatte er seine Bewegung abgebrochen und wartete. "Ich meine, was du getan hättest, wenn ich nicht zusammengeklappt wäre.", erklärte sie zusätzlich und zog sich die Decke etwas enger um die Schultern weil sie eine Gänsehaut bekommen hatte. Stand etwa ein Fenster offen? Eigentlich nicht. Woran es wohl dann liegen mochte?
 

"Ich wäre aufgestanden und gegangen.", blockte Seto einfach ab. Kalt und abweisend wie eh und je. Er hatte sich offensichtlich schnell wieder von seiner Irritation erholt und drehte sich nun wieder der halboffenen Tür zu. "Du lügst.", gab Kerry tonlos zurück und vermied eine negative Wertung in ihren Worten. Es war schlicht und einfach eine Feststellung. Seto drehte sich noch einmal um und schaute sie perplex an. Wollte diese Kleine etwa schon wieder ihre Provokationsübungen an ihm austesten? Anscheinend legte sie es ja jedes Mal darauf an ihm die Stirn zu bieten und Dinge zu sagen, die sich kein anderer je getraut hätte auch nur in seiner Anwesenheit zu denken. Seto Kaiba schalt sich selbst, dass er überhaupt hier geblieben war, warum hatte er es vorgezogen in dieser Zimmerecke zu sitzen und der scheinbar friedlich schlafenden Kerry dabei zuzusehen, wie sie vom Arzt untersucht wurde? Das war erstens völlig untypisch und zweitens eine völlige Zeitverschwendung. Kostbare Zeit war verloren gegangen, die er jetzt aufholen musste, also würde er sich nicht wieder auf eine Konfrontation mit ihr einlassen, obwohl er ja noch immer keine richtig Antwort auf Mokubas Anliegen von ihr hatte.
 

"Du bist erst aufgestanden, nachdem ich diesen einen Satz gesagt habe.", sprach Kerry ruhig und besonnen weiter und versuchte sich daran zu erinnern was sie eigentlich gesagt hatte. "Du hast mich angesehen, als würdest du mir gleich an die Kehle springen." "Sehe ich dich nicht immer so an?", versuchte Kaiba das Gespräch endlich zu beenden und wollte nun wieder den Türknauf in die Hand nehmen als sie schon ein Stück weiter war: "Nein, ich kann dir gern erläutern wie du für gewöhnlich dreinschaust." Diese Frau würde ihn noch einmal in den Wahnsinn treiben. Erst war sie die Aggression in Person und nun diskutierte sie sachlich und gelassen über seinen beinahe Wutausbruch, den er sicherlich nicht zugeben würde. "Auf jeden Fall habe ich irgend etwas gesagt, was dich dazu gebracht hat diese überaus ,nette' Drohhaltung einzunehmen.", schloss sie und konnte sich dieses ironische ,nett' nicht verkneifen. Ihr Blick ruhte jetzt abwartend und geduldig auf ihm, so dass es dem kühlen Geschäftsmann nicht gerade als das beste erschien sich noch länger hier aufzuhalten, allerdings war dieses Mädel gerade dabei den Versuch zu starten ihn auszuquetschen wie eine reife Zitrone. "Du träumst.", gab er kalt zurück und riss jetzt endlich ganz die Zimmertür auf und wollte gerade den ersten Schritt in den Flur machen, als schon wieder ihre weiche Stimme hinter ihm erklang. "Und ich dachte du wärst so ein überaus direkter Mensch, der redet ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen." Die leise Herausforderung war abgemildert, doch noch deutlich aus ihren Worten herauszuhören. Mitten im Schritt blieb Seto wieder stehen. Jetzt hatte sie ihn da wo sie ihn wohl haben wollte, mit dem Rücken an die Wand ohne einen Ausweg. "Du bist ihr keine Rechenschaft schuldig, also verschwinde hier endlich.", trichterte er sich selbst ein und machte einen weiteren Schritt nach draußen. Kerry saß noch immer abwartend und wie angewurzelt auf ihrem Bett in die weiche Decke gehüllt. Sie würde ihn sicher nicht aufhalten, das wäre wirklich zu viel verlangt, so weit ging ihre Neugier dann auch nicht, aber ein Anflug von Bedauern versetzte ihr einen Stich, als sie Setos Rücken musterte, der sich gerade entfernen wollte. Langsam ließ Kerry die Luft aus ihren Lungen heraus und schüttelte den Kopf um sich dann wieder mit einem Anflug von Enttäuschung zurückfallen zu lassen. Also war er wirklich das Arschloch, für das sie ihn von Anfang an gehalten hatte. Die Tür ihres Schlafzimmers knallte lautstark zu, so dass die Rothaarige unweigerlich zusammenzuckte und einen mehr routinierten Blick zur Tür warf, ob noch alles heil geblieben wäre.
 

Zu ihrem Erstaunen stand jedoch Seto Kaiba innerhalb ihres Zimmers und nahm gerade mit deutlichem Ärger die Hand vom Türknauf. "Du willst, dass ich direkt bin? Kein Problem!", kam es hochnäsig von ihm, was bei ihr nur noch mehr Verwirrung auslöste. Um sich ein wenig Zeit zum Nachdenken zu verschaffen blies sich Kerry eine lästige Haarsträhne aus dem Gesicht und fragte dann von Neuem: "Was hat dich also dazu gebracht und frag' nicht ,wozu', ich nenne es gerne Weißglut, aber wie auch immer...", gab sie nachdenklich von sich, wobei sie ihre Stimme deutlich sanft klingen ließ um nicht den Eindruck zu erwecken sie wollte ihn wieder provozieren. "Warum willst du das wissen? Etwa um mich damit immer wieder zu nerven?", konterte Kaiba noch immer abweisend und die Arme stur verschränkt. "Ich heiße ja nicht...", fing Kerry säuerlich an, bremste sich dann jedoch gerade noch so und fing noch einmal neu an: "Nein, damit ich weiß, was ich besser nicht mehr sagen sollte." Was hatte sie noch einmal gesagt? Entweder es war die ,idiotische Firma' oder das ,Erbe Daddys' gewesen, überlegte sie sich kurz und fügte dann hinzu: "Und vielleicht, damit ich nichts Falsches über dich oder deine Firma denke." Es fiel ihr unglaublich schwer keine bezeichnenden Adjektive in diesen Satz einzufügen, aber sie war momentan wirklich nicht scharf auf einen weiteren Kleinkrieg und ebenfalls wollte sie kein festgefahrenes Bild von einer Person oder einer Sache haben, wenn es dementiert werden konnte.

Der junge Geschäftsmann machte einen halben Schritt auf das Bett und somit auf Kerry zu, die diesmal einen offenen Blick hatte und deutete mit seiner rechten Hand eine nach vorn deutende Geste an, während er kühl versicherte: "Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, es ist mir völlig egal was du oder irgend jemand anderes von mir denkt." Er hatte seinen Standpunkt klar gemacht. "Von dir!? Also ging es um dich und nicht um deine, ähm ,idiotische' Firma!?", folgerte Kerry sinnvoller Weise und legte den Kopf fragend schief. Seto hielt in seiner Geste inne und verschränkte wieder die Arme. Dieses kleine Miststück hatte ihn doch tatsächlich überrumpelt und für einen kurzen Moment sah man es ihm an, bevor er sich wieder im Griff hatte und ganz der unterkühlte Geschäftsmann war.
 

"Also was stimmt an der Aussage nicht, dass du deine Firma von deinem Vater geerbt hast?", wollte Kerry nicht aufgeben, auch wenn ihre Fährtensuche mit nichts als Schweigen quittiert wurde. "Das geht dich einen feuchten Dreck an.", kommentierte er ihre Frage und wandte sich nun schon zum zigsten Mal der Zimmertür zu. "Ich würde es trotzdem gerne erfahren.", gab Kerry nun mit unverkennbarer Sturheit in der Stimme zurück, ungeachtet dessen, dass sie schon wieder mit dem Rücken Kaibas sprach. "Als ob du nur Dinge in Erfahrung bringen würdest, die dich etwas angehen, ich sage nur "Kerry O'Haras Anschrift". Ohne sich umzudrehen knurrte Seto gedämpft: "Wenn du gerade versuchst mich vom Gehen abzuhalten, kannst du es vergessen." "Ich dich aufhalten? Seto Kaiba, du versuchst schon seit einer Viertelstunde wiederholt diesen Raum zu verlassen, aber irgendwie scheint das nicht so ganz zu funktionieren.", scherzte Kerry grinsend und erwartete eigentlich kein anderes Ergebnis, als das was eintrat. Seto blieb einen Moment stehen um sich dann mit festen Schritten zur Tür zu bewegen, sie schwungvoll aufzuziehen und das Zimmer zu verlassen. "Was den Job angeht...", fing Kerry lächelnd an, doch da schlug auch schon die Haustür zu und ein Anflug des Bedauerns huschte über ihr Gesicht. Bisher war es ja immer Mr. Kaiba gewesen, der sie zur Weißglut treiben und fertig machen konnte, doch gerade eben hatte sie bewiesen, dass auch sie dazu fähig war. "Ich denke Seto Kaiba hat gerade einen ebenbürtigen Gegner gefunden.", murmelte sie scherzhaft und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, nur um sich dann wieder in die Kissen zu werfen und eine ganze Weile wach zu liegen und keinen Schlaf zu finden.
 

Das Haustürschloss ächzte laut, als der Schlüssel darin herumgedreht und die Tür nach innen gedrückt wurde. Nichts Schlimmes ahnend betrat Jason seine Wohnung und räumte erst einmal seine Aktentasche weg und hängte seinen Mantel auf. "Kerry?", rief er fragend, da weder ein Zettel an die Tür geheftet war, noch eine grübelnde Kerry vor dem PC saß. Mit gerunzelter Stirn ging er hinüber zu ihrem Zimmer und drückte die Tür nach innen auf und gewahrte die Rothaarige, die aufrecht in ihrem Bett saß und auf ihrer Decke eine Ansammlung von Karten ausgelegt hatte. "Was geht denn hier ab?", fragte der kurzhaarige Mann ohne weiter nachzudenken. Scheinbar nicht sonderlich erschrocken, sondern fröhlich blickte Kerry auf und erklärte: "Ich wurde nach Hause geschickt, blöde Krankheit, aber morgen kann ich schon wieder arbeiten." Eine Ausschweifung über Seto Kaibas ausgesprochen ,herzlichen' Besuch sparte sie sich und widmete sich wieder ihren Karten. "Und... und was machst du hier?", fragte Jason noch immer leicht durch den Wind weiter. "Sieht man das nicht? Ich studiere meine Karten und rufe mir ihre Fähigkeiten wieder ins...", begann die Kränkelnde und unterbrach sich grinsend, als sie den hilflosen Blick ihres Besuches gewahrte. "Nicht so wichtig. Und jetzt verzieh' dich aus dem Zimmer einer Dame.", fügte sie lachend hinzu und feuerte eines ihrer Polster auf ihr Gegenüber, allerdings traf sie nur noch die Tür, die krachend ins Schloss fiel, als Jason aus dem Zimmer flüchtete.
 

Kerry musterte mit Schalk in den Augen wieder ihre Karten. Es war ganz schön lange her, dass sie die benutzt hatte, eigentlich schade, es waren ganz gute Karten, ihrer Meinung nach. Sie zog wahllos eine Monsterkarte heraus. Es war der "Alles sehende weiße Tiger". "Dich mein Guter, würde ich nur zu gerne mal auf diesen Seto hetzen.", lachte sie verheißungsvoll, während sie die Karte kunstfertig zwischen ihren Fingern umherdrehte. Warum dachte sie bloß ständig an diesen Kerl, er nervte irgendwie tierisch und war wohl unter die Kategorie ,arrogante Snobs des Jahres' zu sortieren, aber andererseits reizte gerade dies sie besonders und bei ihren allesamt unfreiwilligen Treffen mit ihm hatte es ab und an sogar Anzeichen dafür gegeben, dass er in Wahrheit gar nicht so ein Idiot war, wie er sich immer gab. Des Weiteren war er ihr jetzt noch eine Antwort schuldig, schließlich hatte er selbst noch gesagt er würde direkt sein und war dann doch ausgewichen.

Mit einer schnellen Bewegung warf Kerry die Karte in die Luft, wo sie sich ein paar Mal drehte und dann wieder herunterfiel. Mit perfekter Genauigkeit fing Kerry sie mit drei Fingerspitzen ab, konnte jedoch das Gleichgewicht nicht halten, so dass die Monsterkarte herunterrutschte und mit dem Bild nach oben auf der Decke landete. Die rothaarige junge Frau hielt einen Moment inne und schüttelte dann mit einer plötzlichen Bewegung das gesamte Deck von ihrer Decke auf den Boden herunter um sich dann unter die Decke zu kuscheln. Wenn sie so weitergrübeln würde, wäre ihr nächster Aufenthaltsort sicher eine geschlossene Anstalt für Geistesgestörte.
 

Nachdem Seto Kaiba ärgerlich das Haus verlassen und sich in seiner Limousine zum Gebäude der KC zurück hatte fahren lassen, saß er wieder einmal stupide auf seinem Laptop herumtippend in seinem Büro und versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Doch so sehr er normalerweise stolz darauf war dies in jedweder Situation hinzubekommen, es wollte ihm jetzt nicht recht gelingen. Er grübelte noch immer darüber nach, wie dieses kleine Luder es geschafft hatte ihn so eiskalt zu erwischen, denn das hatte sie, das musste er zugeben. Außerdem hatte er keine Ahnung, was er Mokuba sagen sollte, wenn dieser hier auftauchen und mit großen Augen nach Kerrys Antwort fragen würde. Was sollte er dann sagen, er wusste ja selbst nicht, ob sie nun wirklich abgelehnt hatte oder nicht. Es kümmerte ihn auch nicht, aber was in kümmerte war, dass er seinen Bruder enttäuschen musste und das war eigentlich noch schlimmer als diese Furie im Haus oder in der Nähe haben zu müssen. Schließlich fasste er einen Entschluss, er würde einfach behaupten, sie hätte abgelehnt, denn in gewisser Hinsicht hatte sie das ja auch, zumindest seine Bedingungen.

Es war schon Abend als Kaiba noch immer im Büro saß und versuchte seine Arbeit endlich fertig zu bekommen, als sich plötzlich seine Sekretärin über die Sprechanlage meldete. Sie war noch hier? Allerdings konnte sie dafür ja wohl kein zusätzliches Geld verlangen, er hatte sie nicht gebeten zu bleiben. "Mr. Kaiba da ist ein Anruf für sie auf Leitung 3, sie sagt es beträfe ihren Bruder.", quäkte die Mäusestimme von Fräulein Hirasaki aus dem Lautsprecher. Seto, der eigentlich vorgehabt hatte sie barsch nach Hause zu schicken, gab nun, eine andere Antwort, jedoch in ebenfalls dem gleichen barschen Tonfall: "Stellen Sie sie durch." "Natürlich.", kam es eilig zurück. War Mokuba etwa etwas passiert? Er war heute mit einem Freund verabredet gewesen und wollte diesen anschließend daheim besuchen und hinterher nach Hause kommen. Die Besorgnis aus seiner Stimme verdrängend nahm er den Hörer ab und fragte: "Was ist mit meinem Bruder?" Eine kurze Pause an der anderen Seite der Leitung entstand, bevor eine irgendwie bekannte Stimme zögerlich begann: "Eine nette Begrüßung, freut mich ebenfalls Mr. Kaiba. Was mit deinem Bruder gerade ist, weiß ich nicht, wird daran liegen, dass ich ja noch nicht die Aufgabe habe ihn zu bewachen, aber deshalb rufe ich an... ähm..."
 

Kerry hätte sich selbst ohrfeigen können. Was tat sie da gerade? Rief sie wirklich wegen diesem Job an oder wollte sie nur wieder eine kleine Herausforderung? Jetzt war es jedenfalls zu spät und sie konnte nicht zurück, also sprach sie weiter: "Also, ich wäre bereit das Angebot anzunehmen, aber könnten wir es auf drei oder vier Tage die Woche beschränken und es geht frühestens ab 17 Uhr." Ihre Stimme war nicht gerade bittend oder flehend, schließlich brauchte sie den Job nicht notwendigerweise, aber sie klang irgendwie diplomatischer als gewöhnlich. Kaiba stockte. Sie getraute sich wirklich hier anzurufen und wollte so tun als wäre nichts gewesen. Seto erlaubte sich ein frostiges Lächeln, da es ja momentan niemand bemerken konnte. Das war ihm nur recht, so konnte er Mokubas Wunsch doch noch nachkommen und er musste nicht mehr zu ihr hinkriechen und darum betteln, dass sie den Job annehmen würde, was das Letzte gewesen wäre, was er getan hätte. "Die Stelle ist leider schon...", begann der hochgewachsene junge Mann um sich noch ein wenig auf ihre Kosten aufzuspielen, wurde aber sofort wieder unterbrochen. "...schon vergeben. Als ob ich's mir nicht gedacht hätte. Äußerst amüsant." Ihre Stimme hatte wieder den altbekannt sarkastischen Tonfall angenommen. "Ich habe gesagt ich lasse mich nicht ködern und genauso wenig lasse ich mir auf der Nase herumtanzen oder mich verarschen. Also einverstanden oder nicht?" beendete sie auffordernd ihren Satz. "Einverstanden, vier Tage die Woche. Dann allerdings nur noch 200 $, Morgen ist dein erster Arbeitstag.", gab Kaiba kalt zurück und ignorierte es, dass sie ihm gerade sehr deutlich die Meinung gesagt hatte. "Na bitte, mehr wollte ich gar nicht. Dann vielen Dank." Knacks. Sie hatte aufgelegt. Einen Moment starrte Seto den Hörer giftig an, als könne er dadurch noch etwas an dem kurzen Gespräch ändern und legte ihn dann langsam wieder zurück auf die Halterung. Sie hatte sich bei ihm bedankt? Nun war ja alles klar, das Mädchen hatte eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank und wenn sie so weitermachte würde mit seinen Nerven auch bald Schluss sein. Mit diesem Gedanken stand Seto auf, schnappte sich seinen Aktenkoffer und Laptop und verließ sein Büro.
 

Morgen, morgen! Dieser Fiesling. Er wusste doch ganz genau, dass sie eigentlich krank war und nun durfte sie sich gleich morgen mit diesen beiden Jobs abrackern. Aber wenn sie ihre Finanzen betrachtete war es gar nicht mal so übel diesen Job zu haben, schließlich wollte sie die Hälfte der Kosten die bei ihnen im Haus anfielen übernehmen und deshalb würde ihrem Geldbeutel diese Auffrischung auch ganz gut tun. Dennoch war es unfair und genau deshalb hatte er es getan. Kerry saß auf ihrem Bett, hatte ihr Kissen vor sich auf das Laken geschmissen und boxte darauf herum. Schließlich sank sie zurück und schlug sich die Hände vor ihr Gesicht um ein Grinsen zu verbergen. "Wenn er so weitermacht laufe ich innerhalb einer Woche Amok!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wingsy
2004-06-13T11:51:44+00:00 13.06.2004 13:51
hi^^
das kap ist toll.
wie Seto sich so verhält *gg* mal was anderes, besonderes das bei ihr in der Wohnung.
Jetzt arbeitet sie ja doch noch für ihn *freu*
schreib schnell weiter, lese diese ff so gerne^^
bye

An-san
Von: abgemeldet
2004-06-12T14:46:55+00:00 12.06.2004 16:46
Eine Woche bis zum Amoklauf? Ich fang schon mal an die Stunden zu zählen...^-^ Ich freu mich auf ihren ersten Arbeitstag! Und wie. (Und darauf wie sich Kaibas Nerven in Luft auflösen...) Schreib ma weida ich warte!!!*Ungeduldig in der Gegend rumschau*
Bis denne die Final
Von:  DarkEye
2004-06-12T13:06:08+00:00 12.06.2004 15:06
Das is nur nehr sau genial!!
NEin echt nur weiter so!!!

MFG lara
Von:  dreamer_chan
2004-06-11T19:35:32+00:00 11.06.2004 21:35
Hi erst ma.
Ich find deine FF mega toll^^
Ich liebe Motoräder *g* aba hat ja im Moment hier nix verloren. Der Inhalt deiner Story ist wirklich interessant und so an machen Stellen -z.B. wenn sie streiten oda sie so hochkucken muss- echt empfehlenswert.
Mich würde allerdings noch interessieren, warum er ihr am Anfang die beiden Karten weggenommen hat!!
Oder hab ich das irgendwo überlesen o.o?
Is ja net weiter wichtig.
Ich freu mich auf alle fälle schon aufs nächste Kappi^^

See you
dreamer_chan
Von: abgemeldet
2004-06-11T19:31:35+00:00 11.06.2004 21:31
Hi!
Das Kapi war ja mal wieder sau gut!! Arme Kerry. Muss gleich am nächsten Tag arbeiten. Kann man ja nichts machen!!
Schreib gaaaannnz schnell weiter!!!

Bis dann
Katze-san


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