Kapitel 5
Überdenke deine Prioritäten
Kapitel 5
"WAS GIBT'S ZU GLOTZEN?"
Erschrocken weiteten sich die Augen der jungen Hufflepuff-Schülerin, die in diesem Moment nicht wusste wie ihr geschah, als Hermione sie wie eine Furie anblaffte. Das Head-Girl war soeben auf dem Weg zu ihren Räumlichkeiten, dabei kreuzte das junge Mädchen zufällig ihren Weg - manche Menschen bestraft halt das Leben und das auch noch ständig.
"Ich... ich... habe gar nicht... ich meine ich bin hier nur zufällig...", stammelte die Kleine völlig überfordert. Hermione blieb augenblicklich stehen und durchbohrte das Mädchen sprichwörtlich mit einem Blick der ohne weiteres Snape Konkurrenz gemacht hätte.
"Ich bin angepisst! Hörst du? Wenn dich jemand fragt: ICH. BIN. AN-GE-PISST!"
Das Mädchen nickte zögerlich und machte sich aus dem Staub, bevor ihr Hermione wohlmöglich noch den Kopf abreißen würde. Die braunhaarige Frau setzte ihren Weg umgehend fort, dabei schien sie ihre Wut in jeden Schritt zu legen, was sich als klackerndes Echo über den Flur ausbreitete. Sie zog ihre Stirn, beinahe nonstop die letzten paar Stunden, zornig in tiefe Falten, sodass es mittlerweile zu schmerzen begann. An ihrem Quartier angelangt schmetterte sie die schwere Tür hinter sich ins Schloß und sie versuchte die Anspannung mit einem tiefen Atemzug zu lösen - was ihr natürlich nicht gelang.
Der Nachmittag war unerträglich - zum aus der Haut fahren - zum Davonlaufen - nicht mehr feierlich - mit einer lästigen Treffsicherheit: schwierig, um hier nicht einen passenden Begriff zu verwenden der mit schei... anfängt. Das Mittagessen hatte sie ausfallen lassen, um ein wenig Schlaf nachzuholen, ohne den sie diesen Tag nicht überstanden hätte. Unangenehmen Fragen betreffend Snapes Bemerkung über etwaigen horizontalen Sportarten, ließ sie augenverdrehend im Raum stehen. Sollten die anderen doch denken was sie wollten, sie hatte jetzt ein persönliches Problem, das es zu lösen galt. Sie stand im Krieg! Im Krieg mit Snape!
Bevor sie sich jedoch darüber Gedanken machen konnte, musste sie erst einmal die Tatsache lösen, dass sie das wöchentliche Pensum, mangels Zeit, nicht schaffen würde. Seufzend ging sie zum Bücherregal in ihrem Zimmer und griff nach der verzierten Holzschatulle, die in Augenhöhe stand.
Mist, dann also doch wieder... und ich dachte, dass ich meine Augenringe aufgrund dieser Dauermüdigkeit wenigstens zum Abschlussball los bin.
Mist, dann also doch wieder... und ich dachte, dass ich meine Augenringe von dieser Dauermüdigkeit wenigstens zum Abschlussball los bin.
Ruhig blickte sie auf den kleinen Gegenstand aus der Schatulle, der sich so perfekt in ihre linke Hand schmiegte. Sie hatte den Zeitumkehrer in den letzten 3 Wochen nicht mehr gebraucht. Ihren Stoff für die Prüfungen konnte sie bereits im Schlaf und auch die restlichen Verpflichtungen wurden zum Ende des Schuljahres in der Regel weniger. Entgegen ihrer Planung stand sie jetzt wieder an dem Punkt des bekannten Zeitproblems.
Strafarbeiten mit Filch - Vorbereitungen zum Abschlussball - üben für die Abschlussprüfungen - wie soll ich das ohne Zeitumkehrer schaffen? Nur noch die Woche, dann ist Schluß damit!
Der Blick zur Uhr gab ihr noch 10 Minuten bis zum Beginn der Strafarbeit mit Filch. Sie nickte sich selbst zu und hängte den sanduhrförmigen Zeitumkehrer, der an einer zierlichen Silberkette hing, um ihren Hals. Sie würde nach der Strafarbeit mit Filch zurück kommen und ihn aktivieren, dann hätte sie noch genügend Zeit zu lernen und der Planung für den Abschlussball nachzugehen. Die Holzschatulle legte sie zurück ins Regal, um sich umgehend auf den Weg zu machen. Sie hatte nicht im Geringsten das Bedürfnis, ihre miserable Lage noch durch eine lapidare Verspätung zu verschlechtern.
Mit einem traurigen Kopfschütteln öffnete sie die Tür.
Positiv denken, Hermione! Positiv denken! Ich kann froh sein, dass ich den Zeitumkehrer habe. Hey, die Strafarbeit ist nicht bei Snape. Merlins weißer Arsch sei dank! Auf der anderen Seite kann Snape froh sein, ich wüßte zwar nicht wie, aber für seine Bemerkung heute in Zaubertränke hätte ich ihn auf links gedreht und als Wintermuff getragen... da würde mir der Sommer scheißegal sein!
*
"HEREIN!"
Sie drückte die kalte Türklinge herunter und atmete tief durch. Was hatte sie erwartet ein liebenswürdiges "Herein, die Tür ist offen"? Mit Sicherheit nicht und sie wäre auch enttäuscht gewesen, wenn sie einen anderen Unterton in dieser außergewöhnlich anziehenden Stimme entdeckt hätte.
"Guten Abend, Professor."
Beton gelassen schloss sie die Tür hinter sich und begab sich ohne Umschweife in Richtung des Schreibtisches, an dem er saß. Ihr Lächeln verzog sich zu einem unanständigen Grinsen, welches nichts Gutes versprach. Leise und geschmeidig wie eine Raubkatze schlich sie sich näher. Ihr war bewußt, dass ihr Professor sie durch den feinen Vorhang seiner schwarzen Haare beobachtete, auch wenn er vorgab Arbeiten unbeeindruckt weiter zu korrigieren. Vorsichtig ließ sie sich auf seinem Schreibtisch nieder und erhob erneut ihre Stimme, als kein weiterer Kommentar zu erwarten war.
"Stör ich Sie etwa, Sir?"
"Sollten Sie nicht in diesem Moment anderen Verpflichtungen nachgehen, Miss Granger?", zischte er, ohne den Blick auf die junge Frau richten.
"Für meine Verpflichtungen habe ich gesorgt, Professor. Ich habe Sie lediglich aufgesucht um Ihnen zu sagen, dass ich meine Prioritäten überdacht habe."
Kalkuliert unschuldig zog sie ihren Kniestrumpf in die richtige Position und ließ die Hand auf ihrem Bein höher gleiten, bis zu ihrem Rockansatz, der unwillkürlich ebenfalls höher rutschte. Jede einzelne Bewegung wurde von ihrem Tränkemeister registriert, der nur eines dachte: Wie konnte diese besserwissende Göre es wagen? Er sprang von seinem Stuhl auf und umrundete den Schreibtisch in einer Bewegung, die so schnell war, dass das Auge Schwierigkeiten hatte ihm zu folgen. Er baute sich vor Hermione auf und verschränkte die Arme, in seiner gewöhnlichen Manier vor der Brust. Seine Augen strahlten eine gefährlich Warnung aus.
Schätzchen! Bist du in allen deinen Bewegungen so perfekt? Okay, dann wollen wir mal mit dem Spiel beginnen.
Die braunhaarige Frau rutschte langsam vom Schreibtisch herunter und legte gezielt eine unschuldige Mine auf. Sie verspürte keinen Funken Angst, ganz im Gegenteil, seine standhafte Autorität war eine Herausforderung für sie. Nur noch ein bißchen provozieren und sie würde eine Menge Spaß haben.
"Ich nahm mir Ihre Bemerkung ernsthaft zu Herzen und habe meine Prioritäten inständig überdacht. Vielleicht wäre es angebracht, dass Sie Ihre einmal überprüfen?"
"Wohin komme ich denn, wenn ich mir von einer besserwissenden Göre sagen lasse, dass meine Prioritäten nicht stimmen! Ich habe mich, im Gegensatz zu Ihnen, immer unter Kontrolle. Miss Granger, Sie bewegen sich auf dünnem Eis und wenn Sie nicht den Wunsch verspüren Schwierigkeiten zu bekommen, dann verschwinden Sie besser."
Tief durchatmen und auf geht's, Fräulein!
Ungeachtet der Warnung fuhr Hermione in ihrer Provokation fort. "Sie sind eine unentspannte übergroße Fledermaus, mit dem Hang zur Griesgrämigkeit. Sie sind unausstehlich und festgefahren in Bahnen, die nach lebenslanger Verdammnis schreien! Mit einem Wort: VER-STAUBT! Ich denke es wäre durchaus angebracht, dass Sie Ihre Prioritäten überdenken."
"50 PUNKTE ABZUG! UND JETZT RAUS!"
Sein ausgestreckter Arm zeigte im Bruchteil einer Sekunde auf die Tür und seine Augen verengten sich zu gefährlichen Schlitzen. Er versuchte sich zu zügeln, indem er seine Zähne so fest zusammenbiss, dass sich die Sehnen an seinem Hals spannten. Was hatte sich diese Gryffindor gedacht? Er hatte jedenfalls keine Ahnung.
Ihre Finger glitten zu ihrem Blusenkragen, während sie beharrlich stehenblieb und nicht die Anstalten machte, sich auch nur einen Schritt in Richtung der Tür zu bewegen. Ihr war bewußt, dass die Augen ihres Professors plötzlich mit höchstem Interesse ihrer Hand folgten, die sich am Ausschnitt weiter nach unten bewegte und rein zufällig den zarten weißen Stoff zur Seite schob. Ihre glatte weiche Haut am Beginn ihrer weiblichen Rundungen hob sich, bedingt durch die immer schneller werdende Atmung, sichtbar auf und ab. Ihr schoß das Adrenalin brennend durch die Adern, füllte sie mit einer durchdringenden Hitze, während sie ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkte.
Fuck! Mädchen, glaub mir, es ist besser, wenn du jetzt gehst! ... geh, geh, GEH!... Severus, du mußt das schon laut sagen, so wird das nichts!... GEH!
Er ballte seine Fäuste um ihre ungebrochene Sturheit, die ihn auf eine Art und Weise anzog die Ärger versprach, zu ertragen. Widerwillig wand er seinen Blick von ihrer Hand ab, die noch immer auf ihrem Ausschnitt ruhte und durchbohrte ihre braunen Augen mit wütender Intensität.
"Wozu braucht man Feinde, wenn man eine Granger hat? Sie sind ein widerspenstiger Stachel! Ich ziehe lieber die Gesellschaft des dunklen Lord vor, als Ihre!", zischte er durch seine zur Linie gezogenen Lippen. "SIE NERVTÖTENDES... DUMMES... KLEINES... MÄDCHEN!" Mit jedem ausgespienen Wort trat er einen Schritt näher an sie heran.
Oh... Süßer, du bist so was von fällig! Nur weiter, Mister Ich-erschreck-sie-alle... teehee!
Sie entschied sich für ein herausfordernde Verhalten und trat, gleichzeitig mit ihm, kleine Schritte nach hinten. Die kalte Wand spürte sie schneller im Rücken als sie dachte. Er holte sie umgehend ein und stand nah vor ihr... zu nah. Sie konnte seine wütende Hitze spüren und brauchte das Faß nur noch zum Überlaufen zu bringen. Der letzte Tropfen...
"Buh-huuu!"
Hauchend ließ sie die Vokale über ihre Lippen gleiten. Er spürte ihren warmen Atem auf seinem Gesicht, der einen frischen, süßlichen Geruch in seine Nase legte. Der Hauch von Zimt, die spürbare Hitze, die Frequenz des verschnellerten Atems, dies ließ ihn für kurze Zeit die Kontrolle verlieren und wütend knallte seine flache Hand, mit einem lauten Geräusch an die kahle Steinwand, direkt neben ihrem Kopf. Hermione zuckte reflexartig zusammen und schloß kurz die Augen. Ihr gefiel diese Situation. Ihr gefiel dieses aggressive Feuer. Ihr gefiel die gesetzte Berechnung, die so langsam aufging...
"Meinen Sie nicht Ihre Wut wäre an anderen Stellen besser aufgehoben, Professor?"
Sie mußte gegen das aufkommende Lächeln ankämpfen, was nur zur Hälfte gelang. Es glomm eine gewollte Arroganz in seinen Augen, die ihr eine kribbelnde Gänsehaut bescherte. Seine Hand rutschte etwas an der Wand herunter, näher an ihren Kopf. Leicht streifte sein Unterarm ihre braunen Locken, was bei beiden das knisternde Bedürfnis nach Berührung auslöste. Er wußte genau worauf ihre Frage hinauslief. Er versuchte das Verlangen sie hier und jetzt auf den Schreibtisch zu werfen, zu unterdrücken. Seine Gegenfrage gestaltet das Unterfangen nicht gerade leichter.
"Und wo wäre das, Ihrer Meinung nach, ...Miss ...Granger?"
Sie biß sich kurz auf die Unterlippe, bevor sich ihr Mund zu einem wissenden Grinsen verzog.
"Im Schlafzimmer... vielleicht?!"
...von wegen, sie hätten sich jederzeit unter Kontrolle, Professor!
Kaum waren die letzten Worte gesprochen, fühlte sie seine fordernden Lippen auf den ihren, wie sie sich ohne den Funken eines Zögerns öffneten. Ihre Arme verschwanden unter seiner Robe und zogen ihn näher an ihren, nach Berührung schreienden, Körper heran. Sie fühlte, wie sich seine Hand an ihren Hals legte, am Schlüsselbein langsam nach unten glitt und eine brennende Spur des Verlangens hinterließ, während ihre Zunge seine Hitze auskostete und die Dunkelheit hinter seinen Lippen erkundete.
Sie wollte mehr.
Seine andere Hand glitt an ihrer Hüfte unter den zarten Stoff der Bluse. Der Kontakt auf ihrer sensiblen Haut jagte prickelnde Schockwelle durch ihren Körper und sie mußte während dieses Kusses lächeln, als seine Hand allmählich höher rutschte...
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@wringle, flemming, Kuraimaus, Cathy122, koko-chan123456, Celina und Viviane DANKE FÜR DIE LIEBEN REVIEWS!!!
@Shiruy: Ob Hermione noch Jungfrau ist? Da kann ich an der Stelle noch nicht drauf antworten. Ich selber schreibe bereits an Kapitel 11 und daher muß ich aufpassen, was ich sage. Auf jeden Fall könnt ihr euch sicher sein, dass die updates regelmässig erfolgen. Danke für deinen Kommentar, freut mich das dir meine Story soweit gefällt!
@Ellys: Dir einen ganz dicken Dank, du hast ja gleich regelrecht alles von mir verschlungen. Das hat mich wirklich gefreut und ich fühlte mich echt geschmeichelt. Spekuliere man schön weiter, ich kann dir jetzt schon sagen: es wird GANZ ANDERS! *teehee* Ich hoffe auch dich hier wieder zu lesen. Ven-winkt-dir-euphorisch-zu
So ihr Lieben, ihr kennt ja das Spiel: Tut Meinung kund!
Bis die Tage!
Hugs&Kisses
Vengari
