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Zeit der Artefakte

Die Wiedergeburt der Magie
von

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V. Die Adeptin des Hüterordens

...Ich hab bereits die Nachfrage erhalten, ob ich mir vielleicht den Arm gebrochen hätte, weil ich das 5.Kap einfach nicht und nicht herausrücken wollte... ^o^ Danke für deine Besorgnis, AMW, aber es geht mir großartig! Ich wollte bloß nicht mehr schreiben, weiß der Teufel warum... Na ja, jetzt tu ich's wieder. ^_^° ...Ja, auch das weiß nur der Teufel.
 

Euch wird auffallen, dass sich Simon viele Gedanken macht, speziell über andere Personen, darunter auch viel Unnötiges. Dafür entschuldige ich mich gleich im Vorhinein. Manchem könnte bei solchen Ausschweifungen vielleicht langweilig werden...
 

Der Grund liegt darin, dass Simon ein sehr sensibler Junge ist, der es mag, zu verstehen, warum jemand so handelt, wie er es tut. Sicher wird euch auch auffallen, dass er viele beobachtete Reaktionen einfach überbewertet. Das ist eigentlich meine SChwäche, die ich mir einfach nicht verkneifen konnte. ^_^
 

V.Die Adeptin des Hüterordens
 

(25.6.04)Eine Stunde... Nervös blickte Simon noch einmal auf seine Armbanduhr, um sich - wohl bereits zum über zehten Mal - davon zu überzeugen, richtig gerechnet zu haben. Das Ergebnis blieb bedauerlicherweise dasselbe. Simon atmete tief durch. Na schön, was konnte das bedeuten? Azrej war von Meister Lorenz weggeschickt worden, um ein halbes Brot und einen Liter Milch zu holen. Was konnte denn dabei schon schiefgehen? ...Azrej hatte das Geschäft nicht gefunden ...vielleicht... Ach Unsinn, das lag doch bloß zwei Straßen weiter, gleich am Eck. Nicht einmal so ein Querkopf wie Azrej konnte das verfehlen. ...Dann wurde sie wahrscheinlich entführt ...oder hatte gesehen, wie jemand anderer entführt wurde und ist nun auf der Spur der Entführer ...Oder ein schwarz gekleideter Mann war an sie herangetreten, um ihr mitzuteilen, dass sie die Einzige war, die eine drohende Übernahme der Erde durch eine überlegene außerirdische Rasse verhindern können, und nun befand sie sich in irgendeinem geheimen militärischen Lager, um dort auf ihre Mission vorbereitet zu werden. Simon grinste. Er war eindeutig schon viel zu lange in Azrejs Gesellschaft gewesen.

"Was ist so lustig?", riss ihn Meisterin Anijas Stimme aus seiner Grübelei. Simon schreckte hoch und wusste, dass sein Blick sehr schuldbewusst wirken musste, auch wenn er sich eigentlich gar keiner Schuld bewusst war. Das war bloß seine übliche Reaktion, wenn er in diesem forschenden Tonfall angesprochen wurde. Er hatte bereits versucht, sein Mienenspiel mehr unter Kontrolle zu halten, doch das würde ihm wohl auf Ewig unmöglich bleiben. Sein Gesicht tat auch weiterhin, was es wollte...

Die Meisterin wartete noch immer auf eine Antwort. Verzweifelt wand Simon sein Hirn nach einer unverfänglichen Möglichkeit aus. Er wollte die junge Frau auf keinen Fall mit der Nase auf den Umstand stoßen, dass Azrej bereits längst überfällig war. Das schien sie bisher noch gar nicht wirklich realisiert zu haben, und dabei sollte es auch noch so lang wie möglich bleiben.

Meister Lorenz rettete ihn. Die tiefe Stimme des Meisters hallte durch das ganze Haus, als er rief: "Anija! Meisterin Anija! Verdammt, wo habt Ihr euch bloß wieder verkrochen? Der Besuch ist da!" Meisterin Anija lächelte verschmilzt. "Ich soll mich verkrochen haben?" Sie sah sich um. "...In meinem eigenen Zimmer?" Simon kicherte. "Nicht besonders phantasievoll. Wenn Ihr euch das nächste Mal verkriechen wollt, fragt mich um Rat..." Er brach ab, als im bewusst wurde, mit wem er da gerade sprach. Die stieß sich jedoch nicht daran. Ganz im Gegenteil, sie lachte. Tatsächlich, sie lachte! Über seine Bemerkung! Er hatte sie zum Lachen gebracht! Simon fühlte wieder einmal den starken Drang, tief zu seufzen, in sich hochsteigen. Gut, dass Azrej nicht hier war. Sie hätte sich sicher unheimlich darüber geärgert, dass Simon etwas geschafft hatte, was ihr bisher noch nie gelungen war. Dann wäre sie für den Rest des Tages unausstehlich geworden... Azrej war sehr empfindlich, wenn es um Meisterin Anija ging.

Meister Lorenz' Stampfen kam näher, verstummte, dann klopfte es zweimal. Meisterin Anija rief: "Ich komm gleich!" Sie knüpfte sich die oberen beiden Knöpfe ihrer Bluse zu, die sie bei jeder Gelegenheit öffnete, warf Simon noch einen letzten Blick zu - er nickte - und begab sich schließlich zur Zimmertür.
 

Meister Lorenz wirkte ungewöhnlich nervös, als er Meisterin Anija mit einem flüchtigen Kopfnicken grüßte. Simon schien er gar nicht wahrgenommen zu haben, bevor er auch schon wieder herumwirbelte und vorneweg den schmalen Gang entlang auf die Küche zustapfte. Dabei schwafelte er, hastig, mit gesenkter Stimme: "Sie haben uns ein Kind zugeteilt, ist denn das die Möglichkeit, einen jungen Burschen, wahrscheinlich noch jünger als Ihr... Es käme mir natürlich nie in den Sinn, die Urteilskraft unseres Hohen Rates anzuzweifeln, das sicher nicht, aber, Herrgott, diese alten Herren scheinen die Situation ein wenig zu unterschätzen, ein Neuling, der gerade mal seinen ersten Adepten zur Seite gestellt bekommen hat, den schicken sie her... Und los geht's." Inzwischen war Meister Lorenz bei der Küchentür angelangt. Er atmete noch einmal tief durch, bevor er die Klinke herunterdrückte und eintrat. Meisterin Anija und Simon folgten.

Am Küchentisch saßen der erwähnte, Lorenz' Meinung nach viel zu junge Meister und sein ebenso frischer Adept. Der Meister sah ihnen aus wachen, offenen Augen entgegen, der Adept wirkte eher misstrauisch. Lorenz stellte vor: "Dies ist Meister Julias Feuerkralle mit seinem Adepten Gabriel. Dies ist Meisterin Anija Klingentänzer, mit ihren beiden ...mit einem ihrer beiden Adepten, Simon." Man verbeugte sich. Danach setzten sich alle um den Tisch herum und Meister Lorenz eröffnete die Besprechung. Simon schaltete ab. Er wusste, was nun kam: Die Klärung der Positionen. Als erstes würde geklärt werden, wer warum hier war, damit es auch sicher zu keinen Missverständnissen kam. Erst danach begann der interessante Teil, die Einsatzbeschreibung, von der sich Simon erhoffte, endlich zu erfahren, worum es hier überhaupt ging.

Bis es soweit war, nahm Simon unauffällig die beiden neuen Bekannten in näheren Augenschein. Meister Julias... Er wirkte tatsächlich noch sehr jung, und auf rätselhaft einnehmende Weise unheimlich naiv. Er war Simon sofort sympathisch, auch wenn er entschieden nicht zu den Personen gehörte, denen Simon sein Leben anvertrauen würde. Dafür erschien er zu linkisch und unbeholfen zu sein... Sein Adept hingegen sah nicht im geringsten unbeholfen aus, bloß genervt ...und vielleicht auch ein wenig enttäuscht. Gabriel... Der war sicher so ein Streber, dem nichts wichtiger war, als sein Titel, und der auf andere, weniger strebsame Menschen herabsah. Ein arrogantes Arschloch. Er und Azrej würden sich sicher auf Anhieb hassen. Irgendwie freute sich Simon bereits auf die stillen Auseinandersetzungen, und natürlich auch auf die wenigen richtig lauten, zu denen es pausenlos zwischen den beiden kommen würde...

Die Schlüsselworte "Hoher Rat" und "Auftrag" ließen Simon aufhorchen. Endlich... Gespannt sah er auf, beobachtete Meister Lorenz dabei, wie der seine Taschen abklopfte, bemerkte seinen verlegenen Gesichtsausdruck und wusste, dass er sich wohl noch ein wenig gedulden wird müssen. Wahrscheinlich hatte Meister Lorenz den Einsatzbefehl irgendwo liegen gelassen. Dabei war der Meister doch sonst nicht so schusselig. Doch seit Meisterin Anija nach der Rückkehr vom Herrenhaus mit ihm gesprochen hatte, wirkte er unheimlich ...verstört. Was steckte nur dahinter? Diese Frage wurde langsam quälend.

Verlegen kratzte sich der Meister am Hinterkopf. "He he, na so was... Scheinbar habe ich den Einsatzbefehl ...auf meinem Schreibtisch liegen lassen... Das ist mir jetzt aber unangenehm." Er erhob sich hastig und verließ die Küche. Simon beobachtete die Reaktionen des neuen Meister-Adepten-Paares auf diesen Zwischenfall. Meister Julias schien direkt begeistert zu sein. Er strahlte wie ein kleines Kind bei seinem ersten Besuch im Zirkus. Meister Lorenz' Zerstreutheit schien ihn nicht im Geringsten zu beunruhigen. Und das obwohl er wahrscheinlich wusste, worum es ging und daher auch die Ernsthaftigkeit ihrer Lage leicht einschätzen konnte... Sonderbarer Kerl.

Gabriel war absolut nicht begeistert, eher ...beschämt? Man sah ihm deutlich an, dass er am liebsten die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte. Ihm war die ganze Situation überaus unangenehm. Ob auch er bereits wusste, um was sich diese Mission drehte? Dann wäre Simon der einzige Unwissende an diesem Tisch. ...Wie unfair.

Gabriels Benehmen erhärtete Simons Verdacht, es hier mit einem arroganten Arschloch zu tun zu haben. Wenn Azrej das gesehen hätte - und wenn sie dagewesen wäre, wäre ihr das sicher nicht entgangen - dann hätte sie spätestens jetzt entschieden, diesen Gabriel auf den Tod nicht ausstehen zu können. Azrej selbst war nämlich das genaue Gegenteil eines Strebers, sie war eine Traumwandlerin, die ohne jeglichen Plan vor sich hinlebte und annahm, was immer ihr aufgezwungen wurde. Sie war von jenem Menschenschlag, auf den Leute wie Gabriel normalerweise herabsahen. Und sie war bereits öfters mit solchen Strebern konfrontiert worden. Simon war hin und wieder dabei gewesen, und daher hätte es ihn nicht gewundert, wenn Azrej auf die gegenwärtige Beobachtung hin Gabriel unter dem Tisch einfach einen festen Schlag gegen das Scheinbein verpasst hätte... Er seufzte. "Schade, dass Azrej nicht da ist. Da hat sie wieder was versäumt..." Im nächsten Moment wurde ihm klar, dass er von lautlosen Gedanken gerade zur eindeutig lauteren Sprache übergegangen war. Erschrocken erstarrte er und wartete, wie ein Kaninchen im Angesicht des Todes, auf das, was nun kommen würde.

Das heitere Lachen seiner Meisterin löste die Starre. Verschmilzt meinte sie: "Na ja, wir werden es ihr nachher einfach bis ins kleinste Detail erzählen. Außerdem bin ich mir sicher, dass die Handlung, die dabei in ihrem Kopf entstehen wird, um vieles aufregender sein wird, als es die reale Situation jemals hätte sein können." Simon starrte seine Meisterin verblüfft an. Er begriff, dass sich die Meisterin auf das wirre Verhalten des Meisters dieses Hauses bezog, verstand ihre Aussage, und reagierte. Er fühlte, wie seine Wangen heiß wurden. Die Meisterin kannte Azrej bereits viel besser, als Simon angenommen hatte. Und in ihrer Stimme hatte so etwas wie Anerkennung mitgeklungen, was bedeuten könnte, dass sie tatsächlich bereits eine emotionale Bindung zu Azrej entwickelt hat... Sie mochte Azrej. Wahrscheinlich hatte sie auch Simon bereits lieb gewonnen. Sie war eben ein Mensch, der schnell Gefühle in eine neue Beziehung einfließen ließ. Der alte Meister hatte das nicht getan...

Simon zwang sich zu einem Lächeln, wobei es nicht das Problem war, die Mundecken nach oben zu bringen, sondern sie davon abzuhalten, sich bis zu den Ohransätzen zu verbreitern. Denn am liebsten hätte er eher unkontrolliert zu kichern begonnen. Eine Meisterin, die ihre Adepten tatsächlich mochte... Er hätte nicht geahnt, dass sich das so gut anfühlen würde. Er meinte: "Ja, da habt Ihr wohl recht.", bevor der Klos in seinem Hals zu groß wurde, um noch ordentlich reden zu können.

Meister Julias ergriff das Wort. Mit ehrlich wirkender Interesse - also nicht nur, um einem peinlichen Schweigen zu entkommen - bemerkte er: "Nun, Anija, Ihr habt also zwei Adepten? Und ich dachte, das wäre verboten." Meisterin Anija lächelte freundlich. "Da habt Ihr was falsch verstanden. Es ist bloß nicht erwünscht, aber wenn zu wenig Meister zur Verfügung stehen, so kommt es oft zu Gruppen von bis zu vier Adepten pro Meister.", erklärte sie. "Auch pro so junger Meister?", bohrte Meister Julias nach: "Ihr seid sicher noch nicht einmal über 25, oder?" Der Meisterin verschlug es kurz die Sprache, und selbst Simon fühlte sich ein wenig überrumpelt. Die Worte klangen wie eine billige Anbiederung, doch in Meister Julias' Augen war nur aufrichtiger Wissensdurst zu lesen. Wie ein kleines Kind, fuhr es Simon durch den Sinn, das noch nicht wusste, was sich gehörte und was nicht...

Die Meisterin musste ganz ähnlichen Gedankengängen gefolgt sein, denn sie meinte, mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen: "Also, bei jedem anderen Mann hätte ich nun Hintergedanken vermutet, aber da Ihr so unschuldig wirkt: Ich bin bereits über 25, 29 um genau zu sein. Doch grundsätzlich habt Ihr recht, es ist ungewöhnlich für mein Alter, bereits zwei Adepten zu haben. Ich habe sie auch nur kurzzeitig übernommen, solange ihr wahrer Meister eine wichtige Misson zu erfüllen hat." Bei diesen Worten fuhr Simon leicht zusammen. Sie erinnerten ihn daran, dass jene Frau, egal wie gern er das auch glauben würde, gar nicht seine richtige Meisterin war, sondern bloß ...in gewisser Weise eine Vertretung. Dass der alte Meister, dieser Sack, noch existierte und eines Tages auch zurückkehren würde. *

"Ach so.", meinte Meister Julias: "Und wo ist Euer zweiter Adept gerade?" Simon hörte die Alarmglocken in sich schrillen. Schnell, selbst nach seinem Gefühl etwas zu schnell, meinte er: "Einkaufen." Meisterin Anija musterte ihn kopfschüttelnd. "Seit einer geschlagenen Stunde?" Simon bemühte sich um einen unbeschwerten Tonfall, als er antwortete: "Na ja, sie ist halt ein wenig langsam..." In dem Moment klingelte das Telefon. Simon hatte das dumme Gefühl, genau zu wissen, was nun kam. Azrej war seit langer Zeit überfällig, und das konnte nur eins bedeuten: *Sie hatte wieder einmal etwas angestellt. Das tat Azrej öfters, nur noch nie, seit ihnen Anija zugeteilt worden war. Wie die junge Frau wohl auf eine solche Meldung reagieren würde...

(27.6.04) Die beiden Meister sahen sich fragend an, unsicher darüber, wer von ihnen beiden nach nebenan rennen sollte, um das Telefongespräch entgegenzunehmen. Das Problem löste sich von selber, als sie draußen die eiligen Schritte Meister Lorenz' hörten. Er hob ab und die Wächter hörten ihn reden: "Ordenshaus Korenberg, Meister Lorenz am Apparat? ... ...Entschuldigen Sie bitte, mit wem spreche ich? ...Ach, Guten Tag, Herr Wachmeister!" Simon hätte beinahe laut aufgeseufzt. Was zu erwarten gewesen war... Herrje, Azrej! Was hatte sie denn nun schon wieder verbrochen?

Neben ihm richtete sich Meisterin Anija weiter auf. Sie war besorgt, das sah man ihr deutlich an. Sie dachte wohl, Azrej wäre sonstwas passiert... Nun, wie konnte sie auch ahnen, wie der Hase wahrscheinlich wirklich lief. Diese Seite hatte sie an dem Mädchen eben bislang noch nicht kennengelernt.

Draußen schwieg Meister Lorenz über einen längeren Zeitraum hinweg. Als er wieder sprach, klang seine Stimme deutlich ungläubig. "Aber ...das kann doch nicht sein!", rief er aus: "Sind Sie sich sicher? Irrtum ausgeschlossen? ... ...Na ja, wenn Sie das sagen..." Nun mischte sich eindeutig Ärger in den Tonfall. Simon senkte resigniert den Kopf. "...Nein, nein, das ist nicht nötig.", grollte Meister Lorenz nebenan. Meister Julias, Meisterin Anija und Gabriel wechselten fragende Blicke. Keiner hatte auch nur den blassesten Schimmer davon, was geschehen war. Geschah ihnen recht... Schließlich waren sie bisher auch noch nicht damit herausgerückt, weswegen diese Mission so besonders war. Nun war plötzlich Simon der einzige, der Bescheid wusste. Schade, dass er es nicht genießen konnte...

"...Also gut, ich mach mich sofort auf den Weg. Die Situation wird sich wahrscheinlich schnell aufklären. ...Ja, mach ich. ... ... ...Aber natürlich, auch die Wächter unterliegen dem staatlichen Recht. ... ...Nein, keiner macht Ihnen einen Vorwurf. Also, wir sind unterwegs. Bis bald." Eine Sekunde später legte er auf. Stille erfüllte die Luft, eine von der ganz unbequemen Sorte. Meister Lorenz musste neben dem Telefon erstarrt sein. Oder hatte spontan die Kunst der geräuschlosen Fortbewegung gelernt.

Unerwarteter Weise war es diesmal Meisterin Anija, die dem Schweigen ein Ende setzte. Sie wandte sich direkt an Simon und meinte: "Ich bin mir sicher, du kannst uns erklären, was hier vor sich geht." So plötzlich zum Mitelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit geworden sank Simon ein wenig auf seinem Sessel zusammen und murmelte unsicher: "Äh, nein?" Die Meisterin starrte ihren Adepten mit durchdringendem Blick an, ein Blick, den sie bisher noch nie eingesetzt hatte. Dazu bemerkte sie: "Versuch's trotzdem." Simon dachte schnell über seine Möglichkeiten nach. Er könnte weiterhin darauf beharren, keine Ahnung von den Vorgängen zu haben. ...Dann würde Meisterin Anija völlig unerwartet mit der zwiegespaltenen Natur ihres zweiten Adepten konfrontiert werden. ...Nein, das war nicht gut. Er wusste nicht, wie Meisterin Anija es damit hielt, aber er persönlich konnte Überraschungen nicht ausstehen. Folglch sollte er es ihr sagen... Das einzige Promlem war jetzt nur noch, die richtigen Worte zu finden. Er versuchte es. "Ähm, Azrej ist ...Sie denkt nicht besonders viel nach und macht öfters ...unüberlegte Dinge. Sie ...ist sehr spontan, versteht Ihr?" "Was für Dinge?", bohrte die Meiterin nach: "Nenne ein paar Beispiele." Simon fühlte, wie sich ein dicker Kloß in seinem Hals bildete. Beispiele? Nun... "Das ist doch nicht wichtig.", meinte er verzweifelt: "Vergangenes. Lasst uns lieber an die Gegenwart denken..." "Eine gute Idee.", erhielt Simon von völlig unerwarteter Seite Hilfe. Meister Julias lächelte Meisterin Anija besänftigend zu, tätschelte ihr sogar den Unterarm, und fuhr fort: "Lasst uns keine voreiligen Schlüsse ziehen, lasst uns zuerst herausbekommen, woran wir sind. Danach werden wir noch genug Gelegenheit haben, zu reden. Außerdem..." , fuhr er fort, wobei er aufstand und sein Hemd zurechtrückte: "...haben wir doch größere Sorgen, als jugendliche Unbesonnenheit zu verurteilen." "Welche denn?", fragte Simon, der einerseits über die Ablenkung dankbar war und andererseits eine Chance witterte, die quälende Frage in ihm endlich beantworten zu können. "Oh, die Rückkehr des Hüterordens.", meinte Meister Julias, mit einem Tonfall, den man normalerweise nur bedeutungslosen Nebensächlichkeiten zukommen ließ. "Was für ein Hüterorden?", hakte Gabriel weiter nach. Also wusste er doch nicht so viel, wie Simon angenommen hatte. Meister Julias kratzte sich ratlos am Hinterkopf. "Tja, wie kann man das in aller Kürze erklären... Ihr wisst beide, welche Aufgabe der Wächterorden hat? Er achtet auf die Erhaltung der Ordnung. Er beschützt die Menschen. Nun, der Hüterorden kümmert sich kaum um die Menschen, er ist nur an den Artefakten und dem Erhalt alten Wissens interessiert. Er ging aus dem uralten Cronistenorden hervor, die..." Meister Lorenz trat ein. Simon fluchte lautlos. Gerade jetzt, wo es spannend wurde... Als wäre es vorher verabredet worden, erhoben sich nun auch die restlichen Wächter von ihren Plätzen. Sie alle folgten Meister Lorenz, der wortlos auf die Ausgangstür zustürmte.
 

Draußen hatte er sich endlich wieder soweit unter Kontrolle, um haltlos zu schimpfen zu beginnen. "Also so was ist mir doch in all den Jahren noch nie untergekommen! Ich bin schon weiß Gott sehr lange Wächter, hab bereits viele Kollegen getroffen, leben und fallen gesehen! Hab auch schon einige Adepten kennengelernt, drei davon sogar selber ausgebildet! Doch so was! So was war bisher noch nie dabei! Unglaublich! Warum man sie überhaupt noch hier behält, ist mir ein Rätsel!" Meisterin Anija wagte es, ihn zu unterbrechen. "Entschuldigt, Lorenz, aber was ist eigentlich passiert?" Meister Lorenz warf ihr einen düsteren Blick zu und fauchte nur: "Eure Adeptin!" "Vorübergehende Adeptin.", besserte Meister Anija ihn aus und versetzte Simon damit einen Schlag genau in die Magengrube. Diese Meisterin... Vielleicht war sie doch nicht so makellos, wie er und Azrej bisher angenommen hatten. Diese Aussage schien wenigstens nur dem einen Zweck gedient zu haben, jegliche Verantwortung für Azrejs Handeln von sich zu weisen. Natürlich war das nicht falsch, die Meisterin war in keinster Weise für Azrejs ...Ausrutscher zu beschuldigen. Daher hätte sie das auch gar nicht erwähnen müssen. Trotzdem hatte sie es getan, und irgendwie wirkte sie dadurch nun unheimlich niederträchtig und treulos auf Simon...

"Und jetzt erklärt Euch endlich!", forderte Meisterin Anija, diesmal mit deutlich mehr Nachdruck. Sie drohte ihre Geduld zu verlieren. Sonderbar, dabei war sie sonst kaum aus der Ruhe zu bringen... Meister Lorenz verlangsamte seine Schritte ein wenig. Auch ihn schien das absonderliche Verhalten der jungen Meisterin zu irritieren. Um einiges friedlicher als vorhin begann er zu erklären: "Das vorhin war die Polizeistation. Der Wachmeister hat mir gesagt, dass sie jemanden von uns aufgegriffen hätten, und das kann wohl kaum jemand anderer sein, als Eure Adeptin Azrej. *Er hat gemeint, dass jene Person dabei erwischt wurde, wie sie mit einer anderen Person ein Wettrennen durch die Straßen bestritt ...auf als vermisst gemeldeten, also gestohlenen Maschinen. Weitere Angaben waren noch nicht aus den beiden Inhaftierten herauszubekommen. Wenigstens - so hat der Beamte gesagt - sollten wir auf keinen Fall unsere Geldbörsen vergessen, falls wir unsere kleine Rennfahrerin wieder zurückhaben wollen... So eine Frechheit!" "Ein Wettrennen?", versicherte Meister Julias sich. Simon konnte nicht verhindern, tief zu seufzen. Ja, das klang nach Azrej. Die Gute liebte Rennspiele, die am Computer und nun scheinbar auch die im realen Leben.

Meisterin Anija sagte nichts mehr, sie schüttelte bloß den Kopf. Warum wirkte sie plötzlich so überheblich? ...Oder bildete sich Simon das nur ein?
 

Das Präsidium lag in einer schmalen Seitengasse des Hauptplatzes. Es war ein relativ moderner Bau, mit zwei Stockwerken. In allen Stockwerken waren eiserne Gitter vor den Fenstern, was dem Gebäude jegliche Gastfreundschaft von Vornherein abzusprechen schien.

Draußen besprachen sich die Wächter kurz und entschieden schließlich, dass nur Meister Lorenz und Meisterin Anija hineingehen sollten. Simon überlegte sich, ob er Einspruch erheben sollte, doch ein Blick in die düsteren Gesichter brachte ihn schnell davon ab. Also gab er sich geschlagen und blieb bei Meister Julias und Gabriel auf der Straße zurück.

Die Nachtluft war angenehm kühl, eine Wohltat nach dem heißen Tag, den er größtenteils im Ordenshaus hatte ausharren müssen. Und obwohl die Situation nicht die angenehmste war, fühlte sich Simon recht wohl. ...Endlich draußen. Er atmete tief durch und schlenderte zum nächsten Schaufenster hinüber. Dort boten sie einem Glühbirnen an. Ein Fachgeschäft für Glühbirnen... Was es nicht so alles gab.

"Keine Sorge.", erklang hinter Simon die Stimme Julias': "Deine Freundin wird schnell wieder frei kommen. Meisterin Anija wirkt recht vernünftig. Sie wird sie schon herausboxen." "Bleibt zu befürchten...", murmelte Gabriel sarkastisch. Simon drehte sich nach ihm um. "Was soll das bedeuten?", fragte er gereizt nach. Gabriels Miene blieb unverändert, doch er wich einen halben Schritt zurück. Trotzdem war seiner Stimme nicht die Spur einer Unsicherheit anzuhören, als er antwortete: "Eine Wächteradeptin, die auf gestohlenen Motorrädern illegale Rennen fährt... Wer hat denn schon jemals sowas gehört?" "Du.", erwiderte Simon: "Und das vor kaum fünf Minuten." Gabriel verdrehte die Augen. "Herrje, jetzt versucht der auch noch, witzig zu werden..." Das wollte er gar nicht laut aussprechen. Er wich noch einen halben Schritt zurück. Dafür rückte Simon um einen ganzen Schritt nach vorne. Mit erhobenen Fäusten knurrte er: "Ich mache keine Witze, verstanden? ...Du überhebliches Stück Scheiße!" Damit war Simon ein wenig zu weit gegangen, das wusste er, und er hatte vollstes Verständnis für Meister Julias, der nun dazwischenging. "He, das reicht jetzt aber! Vergesst nicht, wer ihr seid. Ihr müsst nicht durchdrehen, bloß weil einer von euch Mist gebaut hat, verstanden? Was auch immer Azrej tut wird nicht auf euch zurückfallen, auf keinen von euch. ...Wisst ihr was? Lasst uns den Hauptplatz besichtigen. Das wird euch auf andere Gedanken bringen..."
 

(27.6.04) "Ich bin tot.", murmelte Azrej verzweifelt vor sich hin: "Ich bin so tot..." "Nein, das bist du leider nicht, Schätzchen.", kam es schlecht gelaunt aus der Nachbarszelle, und das wohl schon zum zehnten Mal: "Sonst würde mir dein Gequatsche nicht mehr so unheimlich auf den Sack gehen können." "Durch Wiederholung wird diese Antwort auch nicht viel origineller.", bemerkte Azrej spöttisch. "Hey, du bist diejenige, die ständig dasselbe sagt!", beschwerte sich der Kerl aus der Nachbarszelle: "Ständig dieses "Ich bin tot, ich bin tot"! Oh toll, ich wünscht', du wärst es! Tote halten wenigstens hin und wieder die Gosch'n!" Azrej lachte, ohne genau zu wissen, warum. Musste die Anspannung sein...

"Ach, du hast ja keine Ahnung...", fuhr sie danach fort: "Eigentlich wär es ja nicht so schlimm... Herrje, ich hab schon ganz andere Sachen angestellt, weißt du?" "Nein!", rief der Mitgefangene herüber: "Und ich will's auch nicht wissen!" Azrej verschränkte gespielt beleidigt die Arme vor er Brust und meinte trotzig: "Gut, dann erzähl ich's dir eben nicht!" Einige Sekunden lang herschte Stille, bis der Kerl seufzte und meinte: "Doch, erzähl's, sonst wird mir noch langweilig. Wird sicher ,ne ganz rührende Geschichte..." "Oh ja, mit vielen dramatischen Höhepunkten und überraschenden Wendungen.", bestätigte Azrej grinsend. Sie wollte gerade beginnen, als die Tür zum Zellentrakt aufgeschlossen wurde. Azrej fuhr erschrocken zusammen. Da waren sie... "Ich bin tot.", formulierte ihr Mund ganz von allein. "Überraschung!", verkündete die Nachbarszelle: "Is' mal was ganz Neues!" Schritte näherten sich, von zwei Paar Schuhen... Nein, einem Paar Schuhe, und dem Tapsen nackter Fußsohlen... Überrascht sah Azrej auf. Das waren nicht die Meister. Die hielten nichts davon, sich ihrer Schuhe zu entledigen, schon allein wegen der Verletzungsgefahr. Und Simon? ...Der ist bereits seit Jahren nicht mehr barfuß herumgelaufen. Azrej wagte es, erleichtert aufzuatmen. Also bekam sie doch noch ein wenig Galgenfrist, bevor sie sich den Meistern gegenüber rechtfertigen musste.

"'Ne lebhafte Nacht!", brüllte die Stimme des Polizeibeamten, der auch Azrej zu ihrer Zelle geleitet hatte, durch den breiten Gang. "Das kannst laut sagen!", kam es von einem Beamten zurück, der wohl noch bei der Tür stand: "Alle Plätze besetzt. War 'ne produktive Woche, nicht?" "Schade nur..." Der gehende Beamte kam in Sicht. "..., dass wir für den Schnitt keine Extrazulage kassieren." Er wurde begleitet von einer wirklich beeindruckenden Erscheinung. Es war ein Mädchen, vielleicht Azrej um ein Jahr voraus, sicher nicht älter, obwohl sie alles dafür getan hatte, um wie volljährig auszusehen. Sie war stark geschminkt, und Azrej wettete, die Brüste, die sich nur ein wenig zu deutlich abzeichnete, bestand zu einem guten Teil aus Watte oder irgendeinem anderen Material zum Ausstopfen. Ihre zarte Gestalt steckte in einem schulterfreien, roten Top und einem kurzen, schwarzen Faltenrock. Die passenden roten Stöckelschuhe dazu trug sie in der Hand. Mit ihnen an den Füßen hätte sie wohl nie das Tempo des Polizisten halten können. Azrej erhob sich leicht von ihrem Hocker und deutete eine höfliche Verbeuung an, als zwei saphirblaue Augen sie flüchtig musterten, ohne genau zu wissen, warum. "Hey!", rief der Polizist zu seinem Kollegen, dem Türsteher, zurück: "Nenn mal 'ne Zahl zwischen eins und zehn!" "Acht!", kam es nach kurzen Momenten der reiflichen Überlegung zurück. Der Beamte blickte auf die Wand neben dem vorderen Gitter von Azrejs Zelle, dann schliff er die zarte Gestalt, die an ihn gekettet war, zur nächsten Zelle weiter. Der Insasse, Azrejs Rivale bei dem illegalen Wettrennen, pfiff bewundernd und lachte ein Lachen, das am besten zu wirklich dreckigen Gedanken passte. Azrej biss die Zähne zusammen und schluckte die Mahnung, die ihr auf der Zunge lag, stur herunter. Das Mädchen hatte sich sicher nicht grundlos auf diese Weise gekleidet, wahrscheinlich hatte es damit genau diese Reaktion provozieren wollen. Azrej hatte kein Recht, den Burschen dafür zurechtzuweisen.

Der Beamte wandte sich wieder an den Türsteher. "Äh, ganz schlechte Idee, Herr Kollege!" "Für wen?", fragte der amüsiert nach. Beide lachten. Der Beamte zog das Mädchen wieder zu Azrejs Zelle zurück. "Schon besser!", kommentierte er, wandte sich direkt an Azrej und fragte: "Hast sicher nix dagegen, etwas Gesellschaft zu bekommen." Die Adeptin zuckte nur mit den Schultern. Sie würde sowieso nicht allzu lange hier bleiben. Die Meister waren sicherlich bereits am Weg...

"Hab auch nix dagegen!", kam es aus der Nachbarszelle. "Aber ich!", erwiderte der Polizist, während er die Zellentür aufsperrte. "Ach warum denn?", erkundigte der Bursche sich: "Ich werd auch ganz brav sein, werd nix tun, was dem Mädel nicht recht wäre..." Azrej schluckte wieder. Sie war einfach schon zu oft ermahnt worden, nun war es durch die Gewöhnung bereits zu einem Reflex geworden.

Der Beamte löste die Handschellen und das Mädchen betrat betont langsam die Zelle. Sie rümpfte die Nase. Hinter ihr versperrte der Beamte die Zelle wieder, meinte noch: "Kriegt euch nicht in die Haare, wir können hier keinen Weiberketsch gebrauchen.", und machte sich dann wieder auf den Rückweg. "Doch!", flehte die Nebenzelle: "Ketscht, und ich seh zu!" "Warum stellst du es dir nicht einfach vor, holst dir einen runter und lässt uns in Ruhe?", grollte das Mädchen. "Oho, die Wildkatze kratzt!", gab der Bursche zurück. "Und das Schwein grunzt!", rief Azrej fröhlich aus: "Das ist ein tolles Spiel!" "Oh, es ist nur eins von vielen ...Spielen, die ich kenn!", erwiderte der Bursche mit einem weiteren, dreckigen Lachen: "Ich würe euch gern noch ein anderes zeigen...!" Das Mädchen schüttelte herablassend den Kopf. "Der hat sich scheinbar schon zu viel von seiner Hirnmasse rausgewichst. Armer Schwachkopf..." Azrej verbarg ihr Erschrecken über so rüde Worte, und lächelte nur freundlich. Ja, wie auch immer...

Das Mädchen hob die Nase und roch. Sie verzog leicht angewidert das Gesicht. "Bäh... Bist du das?" Sie blickte Azrej an. Die verstand die indirekte Beleidigung, ging aber nicht darauf ein, sondern schnüffelte sattdessen in der Luft herum, danach an ihrem Pulli und schüttelte schließlich den Kopf. Danach senkte sie den Blick zu Boden und erstarrte. Sie wusste nicht, warum, aber die Gegenwart dieses Mädchens wirkte unheimlich einschüchternd auf sie. Und plötzlich hoffte Azrej, bald von ihrer Meisterin hier herausgeholt zu werden...

Das Mädchen sah sich suchend um, und beinah wäre Azrej aufgesprungen, um ihr ihren Platz anzubieten. Sie verkniff es sich und beobachtete die nackten Füße des Mädchens dabei, wie sie auf die Pritsche zusteuerten. Dort setzte sich das Mädchen, seufzte und meinte: "Also, eigentlich red ich nicht mit so traurigen Erscheinungen wie dir, aber irgendwie ...ist die Auswahl nicht besonders groß." Sie kicherte über ihren eingenen, langweiligen Witz, und fuhr danach fort: "Ich heiße Juliana, werd aber nur Juli genannt." "Ich heiß Lukas, aber du darfst mich nennen, wie du willst!", mischte sich der Bursche von nebenan mit bereits rührender Hingabe ein. "Schnecke.", war Azrej mit Vorschlägen unverzüglich zur Stelle: "Lahmarsch. Feige Sau." "Free-Style-Wichser.", steuerte auch das Mädchen, Juliana, einen Teil ihrer Kreativität dazu bei. Sie grinste böse, danach wandte sie sich wieder an Azrej. "So, und jetzt bist du dran. Sag fein, wie dein Name ist." Sie blickte die Adeptin übertrieben interessiert an, wie man es bei einem kleinen Kind tat. Der Blick verfehlte seine Wirkung nicht. Azrej sank in sich zusammen, ohne es wirklich zu wollen, und sagte, mit leiser Stimme: "Azrej." "Ah, das hast du toll gemacht.", meinte Juliana spöttisch. Azrej spürte, wie ihr heiß wurde, und wusste, sie war rot geworden. ,Meisterin Anija, bitte beeilt Euch! Ich verkoche hier!'

"Hey, sei nicht so boshaft zu ihr!", kam Azrej der Zellennachbar unerwarteter Weise zu Hilfe. Überrascht blickte Azrej auf. Dann fuhr der Bursche amüsiert fort: "Die is' nämlich 'ne Wächterin, und im Namen des Mondes wird sie dich bestrafen!" Azrej begriff, dass er bloß Julianas Abneigung Azrej gegenüber ausnutzen und damit bei ihr punkten wollte. Was für ein Trottel... Hatte er denn noch immer nicht begriffe, dass er nicht die geringste Chance bei diesem Mädchen hatte? Sie nannte ihn Wichser. Das war sicher nicht der günstigste Ausgangspunkt für den Aufbau einer Beziehung, egal welcher Art.

"Du halt endlich das Maul!", fauchte Juliana, verdrehte genervt die Augen und fixierte danach Azrej. "Also, zurück zu uns." Sie schlug die Beine übereinander, legte beide Hände auf das Knie und fragte, extra langsam, als würde sie mit einer Schwachsinnigen sprechen: "Warum bist du hier?" "Illegales Rennen.", antwortete Azrej kurz, wobei ihre Stimme zu ihrem großen Ärger ein wenig rauh klang. Juliana seufzte resigniert. "So? Wie kindisch..." Sie lehnte sich etwas weiter vor und meinte: "Ich bin hier, weil mein Meister mich hergeschickt hat." "Meister?!", kam es ungläubig von drüben, noch bevor Azrej dieses Wort widerholen konnte. "Maul halten!", rief Juliana, mit einem Unterton in der Stimme, der einen praktisch dazu zwang, ihr zu gehorchen. Dabei ließ sie Azrej nicht aus den Augen. "Ja, Meister.", bestätigte sie schließlich: "Meister Neivin von Chijun. Ich bin seine Adeptin, und das schon seit Jahren. Darauf bin ich stolz." "...Aha.", meinte Azrej, die nun vollends verwirrt war. Juliana war also Adeptin... Oder sagte sie das nur, um Azrej zu verarschen? Nun, angenommen, sie meinte es ernst, so ...war sie auch eine Wächterin? Dann würde sie jedoch einer Tradition angehören, und nicht etwas, das ...Chinon hieß, oder so. Dieses Chi... Chi... Dieses Wort schien einen Ort zu beschreiben, sonst hätte das "von" davor kaum einen Sinn... Vielleicht gehörte sie dem Wächterorden eines anderen Landes an. Andere Länder, andere Sitten. ...Oder sie war Adeptin eines anderen Ordens ...eines ganz ähnlich beschaffenen Ordens ...des Hüterordens, zum Beispiel.

Juliana lächelte verschmilzt. "Ah, ich seh, jetzt hast du begriffen. ...Du bist nicht g'rad die Hellste, was?" Sie erhob sich, und ohne es wirklich bewusst zu wollen, stand auch Azrej auf. Sie griff nach ihrem Armreif, ihrem Artefakt, und fühlte die Magie in ihm pulsieren... Eigentlich kam es nicht oft vor, dass ein Wächter sein Artefakt wirklich benutzte, eigentlich so gut wie nie... Wenigstens haben bereits ganze Generationen von Wächtern ihr Leben gelebt, ohne sich jemals ihrer Energie bedienen zu müssen. Aber die Zeiten hatten sich geändert...

Juliana hatte die Bewegung bemerkt. Kichernd winkte sie ab. "Ach bitte, mach dich nicht lächerlich... Weißt du überhaupt noch, wie das Ding funktioniert?" Sie trat einen Schritt nach vorn und verschwand. Ungläubig starrte Azrej auf den Platz, an dem sich das Mädchen befunden hatte. Sie fühlte die Wellen im Machtgefüge, doch keinen Sog. Wenn illegal Magie gewirkt wurde, also einem Gegenstand oder der Luft Energie entzogen wurde, so entsteht, durch eine Neuverteilung zum Ausgleich des Lochs, normalerweise ein Sog. Durch die Wellen wirkte es jedoch so, als hätte Juliana das Gefüge nur angetippt, als hätte sie Energie entnehmen wollen, aber aus irgendeinem Grund vorzeitig abgebrochen. Trotzdem blieb sie verschwunden...

"...Man könnte meinen, du suchst jemanden.", bemerkte eine Stimme sanft, von einem Ort direkt hinter Azrej. Die Adeptin fuhr herum und berührte den Kristall ihres Artefakts. ...Das heißt, sie wollte den Kristall berühren, konnte ihn jedoch nicht finden. Das einzige, was sie fand, war nackte Haut. Das Artefakt war verschwunden. Juliana seufzte einmal mehr, hob den rechten Arm und ließ den Armreif direkt vor Azrejs Nase hin- und herpendeln. Aus einem Reflex heraus griff Azrej danach. Natürlich hatte Juliana damit gerechnet und zog ihn rechtzeitig zurück. Sie lächelte. "Miau, wie niedlich... Aber ich kann ihn dir noch nicht zurückgeben. Dafür bist du mir viel zu nervös. Du kriegst ihn später wieder. Nach unserem Gespräch, ja?" Sie tätschelte Azrej den Kopf und verschwand wieder, indem sie einen Schritt zurück machte.

"Setz dich.", forderte Juliana Azrej auf. Die wirbelte erneut herum und starrte die Hüterin ratlos an. Sie saß wieder auf der Pritsche, als wäre sie nie fort gewesen, nur mit dem kleinen Unterschied, dass sie Azrejs Artefakt trug. Von ihm konnte Azrej kaum noch den Blick abwenden. ...Meisterin Anija würde sie dafür killen. ...Absolut jeder Meister des Wächterordens würde das tun. Wer hatte auch schon jemals von einem Wächter gehört, der sein Artefakt verloren hatte? Herrje, dieses Ding musste man selbst beim Duschen anbehalten!

"Was ist?", erkundigte Juliana sich. Oh, nichts... Azrej rieb sich ihr frei gewordenes Armgelenk. Irgendwie fühlte sie sich ...unvollständig, ohne den Reif. Sie hatte ihn bereits seit Jahren nicht mehr heruntergenommen. Deutlich zeichnete sich die bleiche, fast weiße Fläche auf der Haut ab... "Jetzt hör aber auf.", unterbrach Juliana ungeduldig Azrejs Gedankengänge: "Fang bloß nicht zu heulen an. Ich sagte doch, du kriegst ihn wieder."

In dem Moment fiel Azrej etwas anderes ein. Sie drehte sich zu dem Platz um, an dem Juliana gestanden hatte, und streckte die Hand danach aus. Dieses Brenzeln auf der Haut hatte sie schon einmal gespürt, nur um vieles schwächer. Damals, im Museum, der Riss in der Zeit hatte sich genauso angefühlt. Also hatte Juliana... Ach was. Ungläubig schüttelte Azrej den Kopf. Nein, alles, was sie damit sicher sagen konnte, war, dass der Täter damals dieselbe Magie angewandt hatte, mehr nicht. Wer weiß, vielleicht beherrschte die jeder Angehörige des Hüterordens... Ein beunruhigender Gedanke.

Azrej setzte sich, da ihre Beine sich nicht so anfühlte, als könnten sie ihr Gewicht noch längere Zeit über tragen. Ohne es bemerkt zu haben, hatte Azrej bereits vor längerem am ganzen Körper zu zittern begonnen. Nun versuchte sie, ihre nervöse Reaktion wieder unter Kontrolle zu bringen. Juliana nahm dies als Beginn des Gespräches, das sie so unbedingt mit Azrej führen wollte. Sie hörte auf, ihre Fingernägel zu untersuchen, und meinte: "Gut, fangen wir an. Ich mag es nicht, lange herumzureden, daher komme ich gleich zum Punkt: Man hat uns gestern per Post so ein hässliches Kreuz zum Kauf angeboten, mit einem Frosch, der aus der Mitte kriecht. Ist das auf eurem Mist gewachsen?" Azrej versuchte wirklich, den Sinn dieser Worte zu erfassen, scheiterte aber kläglich. Hilflos murmelte sie: "...zum Kauf?" "Ja, zum Kauf.", wiederholte Juliana ungeduldig: "In einem Brief, mit Foto. Nachforschungen haben ergeben, dass dieses Stück aus der Gegend hier stammt und erst vor kurzem aus einem Museum entwendet wurde. Tragische Geschichte..." "Ich weiß.", unterbrach Azrej sie: "Wir sind hier, um den Fall zu untersuchen." Juliana sah die Adeptin verblüfft an, dann grinste sie. "He, seit wann ist der Wächterorden zum Freund und Helfer der Polizei geworden? Ihr seid also zu banalen Kriminalisten verkommen? Vergiss die Polizistenleiche, das ist tragischer!" Azrej knurrte: "Wir untersuchen nur Fälle, in denen Magie benutzt wurde. Dafür sind wir schließlich da." Juliana richtete sich interessiert auf. "Oh ja, Magie wurde benutzt, das haben wir auch schon festgestellt. Doch kein gewöhnliche Form von Magie, daher haben wir gedacht, ihr Wächter hättet ...das verbrochen." "Warum hätten wir das tun sollen?", erkundigte Azrej sich, während sie im Kopf die Möglichkeit erwägte. Der Wächterorden? Involviert in diesen Raub? ...Eine Geheimorganisation innerhalb des Ordens? Das würde sicher eine großartige Geschichte abgeben! Aber in dieser Realität konnte sich Azrej das nicht vorstellen. Nein, der Wächterorden war einig und ging niemals auf Raubzüge, um neue Artefakte zu erbeuten.

Sie schüttelte den Kopf. "Nein, das wäre zu verrückt." Juliana lächelte verschlagen. "Oh, wer weiß... Der Orden ist groß, da noch den Überblick zu behalten... Aber gut, ihr wart es also - scheinbar - nicht. Verdammt..." Sie begann, eine Strähne ihres langen, glatten Haares um den Zeigefinger zu wickeln, wohl ein Zeichen dafür, dass sie angestrengt nachdachte. Azrej wartete geduldig.

Juliana benötigte eine gute Minute, bis sie wieder sprach: "Man forderte die Bekanntgabe des Standortes unserer Hauptbibliothek. Wer, außer euch, könnte noch Interesse daran haben?" Auch auf die Gefahr hin, noch dümmer zu wirken, antwortete Azrej zögerlich: "Kommt darauf an, ...was ihr ...dort aufbewahrt?" Juliana winkte geistesabwesend ab. "Ja, wirklich weise... Erzähl mir mehr von den illegalen Magiern, die ihr bekämpft." In Azrej begannen die Alarmglocken zu schrillen. Informatioenen über die Illegalen Magier? Selbst wenn die Schüler niemals dazu angehalten wurden, auf Geheimhaltung zu achten, so verstand sich das doch irgendwie von selbst. Das war Insiderwissen. Azrej schüttelte den Kopf. Nein, sie würde nichts sagen. Sie wusste nicht, wie weit sie dabei gehen durfte. Es war besser, wenn sich Juliana deswegen mit einem der Meister unterhielt.

"Und warum nicht?", bohrte Juliana merklich verärgert nach. "W-Weil ich n-n-nicht weiß, was ich sagen darf, und w-was nicht.", stotterte Azrej unsicher. Juliana wirkte wie einer jener Menschen, die man lieber nicht reizen sollte, wenn man heil bleiben wollte. Noch dazu war sie einer jener Menschen, die einfach verschwinden und auftauchen konnten. Und Azrej hatte kein Artefakt, um sich zu schützen. Sie sollte sich besser in acht nehmen.

"Oh nein, du weißt nicht, was du sagen darfst?", wiederholte Juliana spöttisch. Azrej nickte schnell. "J-ja. Du ...könntest ja einen Meister fragen." Juliana dachte darüber nach. "Hm, das ist wohl wirklich besser. Ich habe zwar gehofft, nicht so weit gehen zu müssen, aber bevor ich auf noch so ein Genie unter den Adepten treffe, wie dich, versuch ich's lieber gleich bei einem Meister. Irgendwelche Empfehlungen?" "Meister Lorenz.", sagte Azrej sofort. Der war ihr egal. Dieses Mädchen sollte es wenigstens auf keinen Fall wagen, Meisterin Anija zu nahe zu kommen...

Da Juliana so unverblümt nach Spezialwissen des Wächterordens gefragt hat, wagte es Azrej nun, in der folgenden Stille, nach etwas - wie sie glaubte - Hüterordenspezifisches zu fragen. "Ähm, w-wie ...macht ihr das? ...Das mit dem Verschwiden und Auftauchen, mein ich." Juliana fixierte Azrej wieder und meinte kalt: "Du erzählst mir nichts über die Illegalen, und ich soll dir meinen besten Zaubertrick verraten? Wohl kaum." Azrej senkte verlegen den Kopf. Nein, natürlich nicht, das hätte sie sich auch selber denken können...
 

(25.08.04) Als geschätzt eine halbe Stunde später die Tür zum Zellentrakt neuerlich aufgeschlossen wurde, da wusste Azrej auf Anhieb, mit unglaublicher Sicherheit, wer nun im Anmarsch war. Mit leicht gehetztem Blick sah sie zur vergitterten Front auf. ...Ihr Artefakt! Sie warf Juliana, die gemütlich am Bett lag und die Haut ihres Halses kritisch in ihrem kleinen Taschenspiegel musterte, einen flehenden Blick zu. Die musste den Blick gespürt haben, denn sie reagierte sofort. "Schon gut, Kleine, du kriegst es ja..." Sie griff neben sich, wo der Armreif lag, und warf ihn Azrej achtlos zu. Ohne für auch nur einen Moment in ihrer Musterung zu unterbrechen! Azrej hätte vor Erstaunen beinahe zu fangen vergessen. Im letzten Augenblick erwischte sie das Artefakt, bevor es gegen die schmutzige Kalkwand neben ihr donnerte. Schnell legte sie es wieder an... und fühlte sich daraufhin nicht im Geringsten wohler, wie sie angenommen hatte...

Der Armreif war keine Sekunde zu früh geflogen. Der Verschluss war noch nicht einmal ganz eingerastet, als die beiden Meister bereits in Sicht kamen. Sie wurden von dem Azrej bereits vertrauten Beamten mit dem wundervollen Sinn für Humor begleitet. Und sie wirkten nicht im Geringsten erheitert... "Hurra, die Inquisition ist da!", kam es heiter aus der Nachbarszelle. "Ruhe, will schlafen!", antwortete eine schwere Zunge vom anderen Ende des Ganges. Azrej überprüfte noch einmal flüchtig den Halt des Armreifes, dann sprang sie auf und verbeugte sich. Und schon sprudelten oftmals gesprochene und daher altbewährte Worte aus ihrem Mund: "Verzeiht mir, Meister, ich weiß, wie dumm meine Tat war, ich hab wohl wiedermal nicht genug nachgedacht, doch ich bin bereit, alles zu tun, um meine Schuld abzuarbeiten!" Und tatsächlich, bei Meister Lorenz verfehlte dieses Bekenntnis, vorgetragen mit einer wirklich über alles zerknirschten und reumütigen Miene, nicht ihre Wirkung. Seine Miene hellte sich um einige Nuancen auf. Ansatzweise besänftigt, wenn auch noch immer sehr verärgert, grollte er: "Ja, das wird dir auch kaum erspart bleiben. Unglaublich... Also, wenn's nach mir ginge, würdest du für die nächsten paar Jahre aus den Atrafarbeiten gar nicht mehr herauskommen." Er warf der jungen Meisterin neben sich einen kurzen vieldeutigen Blick zu. "...Aber es geht ja nicht nach mir.", fuhr er fort und trat einen Schritt zurück, wie um Meisterin Anija symbolisch mehr Freiraum für ihre Maßnahmen zu geben. Die starrte das Mädchen nach wie vor mit einer solchen Kälte an, dass es Azrej zu frösteln begann. Die Beichte vorhin hatte sie nicht im mindesten beeindruckt. Azrej fühlte, wie sie in sich zusammensackte und wünschte sich plötzlich nichts sehnlicher, als niemals auf diese eine Herausforderung eingegangen zu sein...

Juliana regte sich. Ruhig stand sie auf und musterte die beiden Wächter mit unverhohlener Neugierde. Sie verbeugte sich artig. "Guten Tag, ich nehme an, Ihr seid beide Meister des Wächterordens. Ich bin Juliana, Adeptin des Meisters Neivin von Chijun. Ich schätze, wir haben eine Menge zu besprechen."
 

...

...Autor: "Haha, jetzt muss mir nur noch einfallen, was..." -_-°



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Schreiberliene
2004-09-01T10:31:26+00:00 01.09.2004 12:31
Hiho,
Schön, dass es dir gut geht und alle deine kärperteile heil sind, so kann man ja hoffen, bald ein neues Kapitel lesen zu dürfen, auch wenn ich in all dem Stress erst jetzt dazu gekommenbin, dass neue Kapitel zu lesen. Und nun muss sagen:
Du hast definitiv Minderwertigskeitskomplexe! Es verstecken sich hier und da zwar noch ein paar Rechtschreibfehler, doch stilistisch ist das Ganze einwandfrei, gut zu lesen und einfach wunderbar spannend.
Also, schreib bitte schnell weiter, es ist wirklich gut geworden!
Cucu,
AMW
Von:  Kaora
2004-08-29T19:55:53+00:00 29.08.2004 21:55
*prust* Es schleppt sich so voran ne? Ne schmarrn. Ich hab irgendwie nix zu kritisieren zu haben... äh.. *donk* Naja. Ich versuchs nochmal... Ich finde des Kapitel gut. Dafür, dass du scheinbar gar nicht so genau weist, wo du hinwillst, hast du das wirklich sehr gut gemacht. Und das Kapitel war länger als die anderen, nicht? Ich finde es irgendwo wirklich bewundernswert. Andere würden in so einer Situation wohl alles in ein Kapitel packen, was ihnen einfällt, so dass es überladen und planlos wirkt. Hier hab ich immer noch das Gefühl, dass das alles so seinen Sinn hat, wenn mich auch das Gefühl beschleicht, dass die liebe Juli eigentlich nicht geplant war, das hat aber eher mit deinen aussagen als mit dem Kapitel zu tun.
Irritiert hat mich der Anfang, weil ich das Gefühl hatte, dass ich das kenne, bis mir eingefallen ist, dass des ja aus der Sicht einer anderen person geschrieben ist... Das find ich echt gut. Japp. So viel dazu. XD Lass nicht zu lange auf das Nächste Kapitel warten. ^^

dat Kaoraaa


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