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Schmerz der Verleugnung

Severus findet seinen Sohn durch dummen Zufall nach siebzehn Jahren wieder - sie verleugnen sich beide und gehen sich aus dem Weg (Fortsetzung von Glück währt nie ewig) Wird grad überarbeitet, letztes Kapitel in Arbeit
von

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Schlechte Neuigkeiten

He he, ich bin schnell fertig geworden. Eigentlich schon gestern, aber ich war zu faul zum hochladen XD Und ich habe Bilder zu den Hauptfiguren in gestellt. Zwar stimmen sie bei Salena, Blaise und Terra nicht ganz zu überein, aber immerhin XD
 

@ DocSon Tjaja, unser Snape XD hm, echt, du bist zuversichtlich? *g* na mal sehen - und danke fürs Kommi *keks reich* Werd bescheit sagen ^-^
 

@ Mirumy
 

Hehe, noch schneller ^.^V glaub ich mal XD

*rofl* Da regt sich aber einer über Snape auf XD keine Sorge, der Tag der Vergeltung oder nicht Vergeltung naht XD

Joa, und im nächsten Kapitel ist dann der Ahnentrank ^^ hdal ^-^

*auch Keks reich* Ich freu mich immer über eure Kommis ^-^
 

Soa, zu dem Kapitel sag ich jetzt mal nix *drop* Und gebetat hat Bereeendis, die wieder da is ^-^


 

Wütend verrichtete Solon seine Arbeit. Bienenaugen hatten die dumme Eigenschaft klein zu sein und das war Solon mehr als lästig. Doch einen Vorteil hatte es: Dadurch, dass diese Dinger, wofür auch immer man sie brauchte, klein und rund waren, konnte er bis in die Vorratskammern Snapes durchdringen und sich die restlichen Zutaten stibitzen, ohne dass dieser es merkte. Er zauberte die wertvollen Zutaten klein, die er eigentlich gar nicht mehr verwenden wollte, und fuhr fort die Bienenaugen einzusammeln.
 

Mit halbem Ohr lauschte er dem, was im Nebenraum vor sich ging.
 

"Severus, der Junge hat Recht...", ertönte die leise Stimme des Verteidigungslehrers. "Er kann nichts dafür."
 

"Sei still!", zischte Snape. "Darüber können wir uns später unterhalten!" In der Stimme lag eine Drohung, die Lupin davon abhielt noch etwas entgegenzusetzen.
 

"Feeertig!", rief Terra laut durch den gesamten Raum. "Hab ich alles richtig gemacht, Onkel Severus?"
 

Solon seufzte und machte weiter. Draußen donnerte es im Akkord. Durch das Wetter legte sich eine Leere auf ihn, die er sich nicht erklären konnte. Sollte er so sorglos wie Terra sein und sich nicht an den Bemerkungen des Giftmischers stören lassen? Andererseits - auch sie hatte schon wegen ihm geweint, also konnte er zu Recht auf den fetthaarigen Lehrer sauer sein.
 

Es war schon mehr als unfair, dass der Lehrer ihm befahl, diese Arbeit ohne Zauberstab zu machen. Er blickte über seine Schulter. Snape war damit beschäftigt den Trank Terras zu begutachten. Schnell zog er den Zauberstab und lies ihn kurz durch den Raum sausen. Binnen Sekunden befanden sich sämtliche Bienenaugen wieder im reparierten Glas. Erleichtert stand er auf und ging wieder nach draußen, wo er schon alles aufgesammelt hatte.
 

Wortlos stellte er das Glas zurück auf den Tisch und wandte sich zum Gehen. Bei einem flüchtigen Blick zu Professor Lupin, der emsig arbeitete, fiel ihm auf, dass Harry schon verschwunden war.
 

Dann würde er sich wohl alleine zurückfinden müssen.
 

Ergeben öffnete er leise die Tür und schloss sie hinter sich wieder. Erleichterung machte sich in ihm breit. Bis der Trank fertig war würde er nicht mehr freiwillig zu Snape gehen... aber ihm fehlte ja noch das Haar. Solon seufzte. Dann musste eben jemand anders die Aufgabe übernehmen... er zumindest nicht.
 

"Der Auftritt vorhin war ... klasse... hätte ich dir gar nicht zugetraut." Solon schreckte aus seinen Gedanken hoch und musste feststellen, dass Harry an der Mauer lehnte und auf ihn gewartet hatte.
 

"Es wäre mir lieber gewesen, wenn mir das erspart geblieben wäre", murmelte Solon mit einem verbiesterten Blick auf die Tür des Giftmischers.
 

"Stimmt auch wieder", antwortete Harry. "Ein Snape lässt sich nicht gerne aus der Ruhe bringen." Solon öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder, da er einsah, dass es nichts brachte den anderen ständig zu sagen, dass er kein Snape war. Im Gegenteil. Inzwischen zweifelte er selbst dran.
 

"Was wolltest du eigentlich von Lupin?", lenkte er deswegen ab.
 

Das Gesicht von Harry verdüsterte sich kaum merklich.
 

***
 

Mit ergebenen Seufzen ließ sich Severus zurück in den Sessel fallen, als Miss Tatred endlich Terra abgeholt hatte.
 

Der Ausraster war zuviel für ihn gewesen. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Solon sich wehren würde. Und er hätte nicht mit den Schmerz in seinen Augen gerechnet...
 

Warum musste er auch so verdammt verbohrt sein? Der Junge konnte wirklich nichts für sein Aussehen, aber jedes Mal, wenn er ihn sah, brannten bei ihm alle Sicherungen durch.
 

Severus seufzte abermals und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Er konnte nicht anders sein. Er hatte sich über die Jahre hinweg nach Annes Tod daran gewöhnt so eiskalt und berechnend zu sein. Seine Lebenslust hatte sich mit ihrem Ableben aufgelöst. Er konnte sie nicht vergessen und Solon war daran schuld, dass all diese Erinnerungen wieder in ihm hochkamen. Und darum verhöhnte er ihn so. Er suchte nach Dingen, die er bei sich nicht finden konnten, Dingen, die bewiesen, dass Solon nicht sein Sohn war und dieses wollte er ihm klar machen, damit der Junge sich keine falschen Hoffnungen machte.
 

Severus ließ die Hände nach unten schnellen und sprang auf. Mit schnellen Schritten war er beim Kamin angelangt und hatte die Flasche Whiskey geöffnet, die darauf stand. Er genehmigte sich zwei Schluck und starrte dann gedankenverloren in den Kamin, in dem munter ein Feuer prasselte. Draußen regnete es in Strömen und er fühlte sich einfach nur mies; als ob ihn jemand in ein schwarzes tiefes Loch gezogen hätte.
 

Er konnte nicht anders. Er hasste die Reden, die ihm die anderen hielten. Vorhin hatte ihn Lupin wieder zurechtgewiesen, dass er ganz unangemessen reagiert hatte. Zum Glück hatte ihn ein Problem mit Potter davon abgehalten weitere Belehrungen auf ihn nieder zu lassen, die er eh nur mit einem sarkastischen Spruch abgetan hätte.
 

Lupin war ziemlich eilig aus dem Raum gestürmt, überlegte Severus einen weiteren Schluck aus der Flasche nehmend. Aber was interessierte ihn ein Werwolf und der goldene Weltretter? Er hatte noch die Tränke zu kontrollieren.
 

Mit müden Augen blickte er die Flasche an. Heute würde er wohl doch keine Tränke mehr kontrollieren können.
 

Mit geschlossenen Augen und in der einen Hand die Flasche haltend, ließ er sich auf den Sessel vor dem Kamin nieder und trank erneut einen Schluck.
 

***
 

Solon starrte Harry mit offenem Munde an. Er hatte alle seine Masken für einen kurzen Moment abgeworfen, denn der Schock war groß gewesen.
 

"Du hattest mit Lupin über einen Traum geredet, in dem du gesehen hattest, wie Voldemort und seine Gefolgsleute Askaban stürmten und alle Insassen befreiten?!", wiederholte er das, was Harry ihm vorhin schon gesagt hatte.
 

"Ja...", antwortete Harry langsam. Seine grünen Augen musterten ihn kurz verwundert.
 

Solon fühlte sich gar nicht gut, denn das bedeutete, dass sein Ziehvater und auch der Vater von Malfoy wieder auf freien Fuße waren - und zumindest Tatred würde ganz bestimmt nach ihm suchen. Bei den Gedanken daran wankte er kurz, fing sich aber gleich wieder. Harry war misstrauisch geworden und er konnte nicht riskieren, dass noch mehr von seiner wahren Herkunft wussten.
 

"Ist das der Grund, warum du dich so gehen lässt?", fragte Solon unvermittelt und wieder seine eisige Maske aufsetzend. Harry war überrascht von der Frage. Er blieb kurz stehen, sah Solon wieder prüfend an, und murmelte dann: "Mitunter..."
 

Schweigend liefen sie weiter. Solon wusste nicht, wie man mit Menschen umgehen sollte, die Voldemorts Attacken miterlebten. Außerdem hatte er mitunter gesagt. Was steckte da noch dahinter? Und wo waren eigentlich seine Freunde?
 

"Es steht nicht gut um dich", stellte Solon fest. Wieder wurde er verwundert gemustert, doch es kam keine Antwort. "Wo sind deine Freunde? Warum sprichst du mit mir, einem Slytherin? Mir macht es zwar nichts aus, weil ich von den Häuserrivalitäten nichts halte, aber..." Er verstummte, als Harry ein lautes Seufzen vernehmen ließ.
 

"Freunde, die ständig in einer Ecke verschwinden, um allein zu sein?" Solon schmunzelte kalt.
 

"Ah, dann hast du also keine", sagte er trocken. "Und warum Slytherin?"
 

"Du bist neutral", kam die schnelle Antwort. "Du bist nicht einer, der sich von etwas beeinflussen lässt, wie ich feststellen musste. Anfangs habe ich mich ebenso von deinem Aussehen beeinflussen lassen, aber anscheinend bist du nicht wie ... er."
 

"Du meinst, da mir so gut wie alles am Arsch vorbei geht, hast du mich angesprochen..."
 

"Ich habe dich eigentlich auch nur angesprochen, weil ich es musste..." Ein sarkastisches Lächeln breitete sich auf dem Gesicht Solons aus.
 

"Stimmt... dank des Zaubertränkemeisters." In seiner Stimme lag etwas abfälliges. Der wortkarge Junge seufzte.
 

Solon musterte ihn sofort wieder genauer.
 

"Du solltest etwas essen", sagte er wieder trocken. Er bekam ein Schnauben als Antwort.
 

"Wozu?" , fragte Harry dann nach einiger Zeit. Das erschreckte Solon, doch er zeigte es nicht.
 

"Vielleicht, um weiter zu leben?"
 

"Pah..." Solon hob eine Braue.
 

"Es zeugt nicht gerade von einem richtigen Mann, der nicht weiterleben will." Es war der Spruch, den er immer zu sich gesagt hatte, nachdem er von seinem Vater zusammengeschlagen worden war. Und nun erzählte er es jemand anderem. Er musste verrückt geworden sein.
 

Harry lächelte schwach.
 

"Nein, wirklich nicht", sagte er leise. Er blieb stehen. Solon verschränkte die Arme und sah ihn nur an. Die Erinnerungen der Bücher, die er über "Den Jungen, der lebte" gelesen hatte schlugen auf ihn ein und die Nachrichten, als der dunkle Lord wieder auferstand. Er musste viel durchgemacht haben, vielleicht sogar mehr, als er, doch er durfte sich nicht so gehen lassen.
 

Er fand es nicht gerade richtig, dass alle Menschen die Last der Welt auf seine Schultern legten - einem kleinen, zierlichen Jungen, der auch nur ein Mensch war.
 

Aber er wusste nicht, was er sagen sollte, weil er noch nie jemanden geholfen hatte und dies auch nie vorgehabt hatte. Er war egoistisch, kalt und berechnend. Doch irgendwie wollte er nicht, dass der Junge sich in den Tod hungerte.
 

"Iß etwas!", sagte Solon urplötzlich und sehr streng, sodass Harry zusammenzuckte. "Und danach sehen wir weiter!"
 

"Aber..." Ein böser stechender Blick traf Harry, der ihn sofort verstummen ließ. Er seufzte ergeben.
 

Hätte Solon seine Gedanken gelesen, wären ihm die Worte: "Ich will aber nicht!" förmlich entgegengesprungen; so sah er nur einen Jungen, der sich zum Gehen wandte. Ohne das sie es gemerkt hatten waren sie vor dem Slytheringemeinschaftsraum stehen geblieben.
 

"Ich werde es versuchen", sagte Harry leise. "Bis morgen..." Mit diesen Worten verschwand er aus Solons Blickfeld, dem einfiel, dass er ja noch zum Geheimraum musste.
 

"Verdammt!", grollte er und mit noch schlimmerer Laune als vorher, zog er los, um den Raum zu suchen.
 

***
 

"Lass mich dreimal raten, Solores. Du hast dich verlaufen, verirrt oder bist zu blöd den Weg zu finden." Draco grinste Solon fies an, der nach einer geschlagenen halben Stunde den Geheimraum endlich gefunden hatte. Solon beachtete ihn nicht und wandte sich an Blaise, der schon fleißig am Brauen war.
 

Mit ausdrucksloser Miene warf er ihm sämtliche Zutaten hin, der er stibitzt hatte. Blaise sah von dem Buch auf und starrte die Zutaten mit leuchtenden Augen an.
 

"Hast zwar lange gebraucht, aber... Respekt, hast alles gefunden... was hast du gemacht? Ihn vergiftet?"
 

"Nein, ich musste ihm dank Terra bei einem Trank behilflich sein...", war die trockenen Antwort.
 

Nun sah Blaise verwundert drein.
 

"Das hätte ich nicht erwartet." Solon zuckte mit den Schultern.
 

"Hauptsache wir haben die Zutaten..." Blaise nickte und raffte die Zutaten zusammen, um sie dann neu auf zu listen und in der Reihenfolge hinzustellen.
 

Solon wandte sich an Draco, der schon wieder hinter einem Buch verschwunden war.
 

"Was hast du herausgefunden?", fragte er ohne jegliche Emotion. Als ein fies grinsendes Gesicht hinter dem Buch auftauchte, ahnte Solon nichts gutes.
 

"Deine Familie wird von Black als recht... interessant beschrieben, Tatred..."
 

"Falls du es noch nicht bemerkt hast... ich wurde adoptiert..."
 

"Oh... ich vergaß... Snape ist ja dein Vater..." Solon ballte die Hände zu Fäusten.
 

"WAS hast du herausgefunden?!", fragte er nun etwas energischer. Draco legte das Buch zur Seite und benutze den Tisch wieder als Fußablage.
 

"Die Tatreds sind ergebene dunkle Diener, die schon Grindelwald dienten... aber... warum erzähl ich dir das alles... ließ selbst..." Er schob ihn das Buch rüber und nannte ihm die Seite, während er schon wieder nach dem anderen griff, in dem er gerade las.
 

"Sehr freundlich", sagte Solon sarkastisch, bevor er sich auf einen freien Stuhl niederließ und zu lesen begann:
 

Schon als ich das Anwesen der Tatreds betrat, lief mir, als ein ergebener Todesser, ein kalter Schauer über den Rücken. Die dunklen Fassaden des Anwesens wurden untermalt durch das triste Wetter und den knorrigen Bäumen, die drum herum standen

Am Eingang stand eine schöne junge Frau von meinem Alter. Sie war blass, besaß rotes glänzendes Haar und meerblaue Augen, die blicklos auf mich herab starrten. Ihr weißblaues Seidenkleid machten sie noch kälter und abweisender, als sie schon aussah.

Mrs. Tatred begrüßte mich mit einem freundlichen Nicken und sagte dann, dass Mr. Tatred noch eine wichtige Besprechung habe.

Sie führte mich in ein kühl eingerichtetes Wohnzimmer, wo ein sehr junges Mädchen saß mit einen Baby auf dem Arm. Ich war überrascht. Ich wusste zwar, dass die Tatreds eine Tochter besaßen, aber von einem weiteren Kind hatte ich nichts gewusst. Das Mädchen musterte mich mit kalten schwarzen Augen, was mich noch mehr überraschte. Ich hätte nicht erwartet, dass man schon so früh abweisend werden konnte.

"Salena!", sagte Mrs. Tatred streng. "Verlasse bitte das Zimmer! Und habe ich dir nicht gesagt, dass das Kind in der Wiege lassen sollst?"

"Ja, Mutter." Das Mädchen antwortete ergeben und loyal. Sie stand auf und verschwand aus dem Raum, das Baby mit sich nehmend.

Die Tatreds waren streng erzogenen Leute mit Regeln, die niemand brechen durfte. Kalt und Abweisend waren ihre Mienen und man erkannte sie sofort am Gesichtsausdruck; ob sie nun angeheiratet waren oder nicht. Über Ecken und Enden denke ich, dass auch sie etwas mit meiner Familie zu tun haben, denn eigentlich sind alle reinblütigen Zauberer miteinander verwandt. Ein Jammer, dass es nicht mehr gibt und wir immer weiter von der Unreinheit des Blutes besudelt werden.

Nach fast einer Viertelstunde sucht mich Mr. Tatred auf, der mich ebenfalls mit einem knappen Kopfnicken begrüßt.

"Die Besprechung ist von äußerster Wichtigkeit!", sagte Mr. Tatred mit gewichtiger Miene, als er sich niederließ. Ich nickte. Im Inneren wünschte ich mich woanders hin. Mir war dieser Mensch unheimlich.

"Der Lord wünscht einen Zauber, der einen Menschen willenlos wie eine Puppe macht!" Ich sehe ihn mit aufgerissenen Augen an. Ich und auch er waren in schwarzer Ritualmagie sehr bewandt.

"Aber..."

"Imperius - dagegen kann man sich wehren - er ist nutzlos, so gesehen..." Ich schluckte. Ein Zauber, der besser war, als Imperius? Das war schier unmöglich.

"Dieser Zauber soll ewig halten. Derjenige, der ihn ausspricht, wird immer wieder Macht über die Person gewinnen, auf die er ihn angewandt hat; einmal gesprochen, kann er ihn beliebig oft als seine Puppe verwenden, ohne das er einmal wieder den Zauberstab verwendet, sondern einfach daran denkt, was er will..."
 

Mit einem lauten Krachen fiel das Buch zu Boden. Blaise und Draco sahen auf und musterten Solon ernst, der die Augen geschlossen hatte und in Gedanken bis zehn zählte.

Anscheinend hatten sie es geschafft den Zauber zu vollenden, denn auf ihn wurde er angewandt...

"Tja... jetzt kann ich dich wirklich nicht mehr umbringen... ein Jammer." Solon öffnete die Augen. Draco sah ihn mit einem leicht belustigen Funkeln an, für das ihm Solon am liebsten geschlagen hätte. Doch er hielt seinen Zorn zurück und begnügte sich damit einen bitterbösen Blick zu versenden.

"Nun, da es Solon weiß... der Zauber ist nur zwei Mal angewandt worden", sagte nun Blaise, der in dem Kessel rührte. Dem Zorn wich Verwunderung.

"Nur zweimal?", fragte Solon mit zusammengekniffenen Augen. "Aber... wenn er funktioniert... warum haben sie ihn nicht öfters angewandt?"

"Weil Regulus Black und Tatred die einzigen waren, die es schafften den Zauber zu vollenden... nicht einmal der dunkle Lord konnte ihn beherrschen und er ist ein mächtiger Zauberer. Es lag wohl nicht an der Kraft, sondern wohl eher an etwas anderen..." Blaise runzelte nachdenklich die Stirn.

"Aber wenn Tatred ihn beherrschte - warum wandte er ihn nicht öfters an?"

"Denk nach, Solores!", kam es nun mit boshafter Schadenfreude von Draco. "Jeder kann den Zauber nur einmal anwenden - es ist nur Platz, für eine Puppe und die warst nun mal du." Solon verengte die Augen zu Schlitzen. Er war es Leid Draco nicht mehr die Meinung sagen zu können, da er in die Gefahr lief verraten zu werden.

"Wer war das Opfer von Regulus Black?", fragte Solon nun wieder ausdruckslos an Blaise gewandt.

"Wenn ich richtig gelesen habe... Sirius Black... doch nachdem er den Zauber auf seinem Bruder ausgesprochen hatte, lebte er nicht mehr lange, um es auszutesten - er schrieb nur noch wenige Seiten, nachdem er seinen Bruder zu etwas zwang, was der nicht wollte. Dann wollte er aussteigen, aber du weißt ja was mit Leuten passiert, die aussteigen." Blaise wandte sich wieder seinem Trank zu und braute ungerührt weiter. Anscheinend hatte er sich schon so etwas ähnliches gedacht.

Aber Solon ging es durch die Nachricht einfach nicht besser. Ganz im Gegenteil. Er vermutete, dass man den Zauber nur brechen konnte, wenn man den, der den Fluch aussprach tötete - und leider lebte Tatred noch.

"Übrigens...", sagte er noch langsam und bedächtig, sodass er wieder alle Aufmerksamkeit erhielt. "Askaban ist gestürmt worden. Alle Todesser sind wieder auf freiem Fuße." Nicht nur Blaise wurde blass, sondern auch Draco. Kraftlos ließ dieser seine Beine sinken. Er wusste wohl auch, dass der große Augenblick bevorstand.
 

***
 

Die Tage schlichen dahin und man hörte nicht viel von den entflohenen Todessern. Am Wochenende jedoch kam es erst ganz groß in den Zeitungen raus und eine ängstliche, furchtvolle Stimmung breitete sich im Schloss aus.
 

Dumbledore verbot Hogsmeadebesuche, was Solon nicht weiter störte. Er sah aber seiner Schwester an, dass sie auch Angst hatte und das bereitete ihm mehr Kopfzerbrechen.
 

Terra sprang wie eh und je fröhlich herum und sie war öfter bei Snape als bei Salena anzutreffen.
 

Harry aß immer noch kaum, bis Solon ihn eines Tages mit zum Slytherintisch schleifte, was diese mit Empörung aufnahmen, ihn neben sich setzte und darauf wartete, dass er was aß. Blaise half tatkräftig mit, indem er sagte, dass Draco ihn bald als Zahnstocher benutzen könnte, wenn er weiter so machte.
 

Solon wusste nicht wieso, aber er wollte Harry helfen - vielleicht, weil er lernen wollte zu helfen, vielleicht aber auch, um endlich einmal eine gute Tat zu vollbringen - und Harry war dafür mehr als geeignet.
 

"Ein Bissen!", sagte Blaise grinsend, zu dem etwas entsetzt dreinschauenden Harry, der sich unter all den Slytherins umsah, die ihn schon gar nicht mehr beachteten (bis auf Draco, der ständig Verwünschungen gegen ihn und Solon murmelte) Er hielt ihm die Gabel vor die Nase, an der ein Stück Käse hing, was aber eher dazu führte, dass Harry blass wurde und das Gesicht verzog.
 

Die Gryffindors sahen flüsternd und tuschelnd zum Slytherintisch rüber. Solon war aufgefallen, dass Harry nun öfters allein unterwegs war und sich auch meist ganz außen an den Tisch setzte.
 

Auch Snape hatte mit dem Essen innegehalten und sah nun mit aufgerissenen Augen herüber. Anscheinend fragte er sich, wie er es wagen konnte seinen Slytherintisch mit Potter zu besudeln. Überhaupt sah Snape immer merkwürdiger aus. Irgendwie... kränker... aber was interessierte das Solon?
 

"Wenn du nicht isst, zwing ich dich dazu!", sagte Solon streng. Er hatte wieder seinen stechenden bösen Blick aufgelegt. Harry wich dem Blick aus, den er sonst eigentlich immer sehr gut überstand, wie Blaise und inzwischen leider auch Draco. Ein Zeichen dafür, dass er immer schwächer wurde.
 

Ergeben griff er nach einer Gabel.
 

"Meinetwegen", murmelte er, langsam das essend, was ihn Solon aufgetan hatte.
 

"Was heißt hier meinetwegen, Potter?", rief Blaise. Er grinste immer noch und Solon fragte sich in Gedanken, wie er das wohl mit all den Erlebnissen machte. "Das heißt: Ich werde geloben, ehrenwerter und großer Solon Solores, dass ich jetzt immer brav mein Essen aufessen werde!" Er nahm Haltung an und grinste bis über beide Ohren.
 

"Halt die Klappe, Blaise!", zischte Solon ungehalten, doch Harry musste kurz grinsen. ,Slytherins scheinen gar nicht so schlecht zu sein', dachte er. ,Zumindest die Beiden hier nicht.'
 

Jedoch hatte der Tag, an dem Harry bei den Slytherins zu Abend aß einen Nachteil: Die Gryffindors schienen ihn ganz auszugrenzen. Sie taten es ohne Hohn und Spott, doch sie ließen ihn einfach links liegen, als ob er nur eine Statue war.
 

Blaise war nun mit der Samariter für Harry, denn wenn Solon nicht anwesend war, rannte er Harry hinterher und ging ihm im wahrsten Sinne des Wortes auf die Nerven. Doch es tat dem Gryffindor gut eine andere Gesellschaft zu haben. Solon war zu kalt, um den Jungen auf andere Gedanken zu bringen; Blaise dagegen verstand es mit den Leuten umzugehen - anscheinend, weil er selbst schon oft versucht hatte sich abzulenken.
 

Draco war ganz und gar nicht von dem Gryffindorjungen begeistert, der nun oft bei den Slytherins auftauchte und mit Blaise oder Solon herum hing. Aber er sagte nichts und verzog nur seine Miene, wenn er ihn sah und tat dann so, als wäre er beschäftigt.
 

Auch der Trank war am Laufen und kurz vor Weihnachten würde er fertig sein. Harry erfuhr von dem Plan und half später sogar mit. Er aß auch nun immer bei den Slytherins, die ihn zwar ansahen wie eine geduldete Küchenschabe, was ihm aber nichts weiter ausmachte.
 

Solon hielt sich von Snape fern, der ihn auch nicht mehr ärgerte und traktierte. Anscheinend hatte der Ausbruch doch etwas gebracht. Jedoch waren die Blicke immer dieselben, die er von dem Giftmischer abbekam: Reine hasserfüllte Blicke.
 

Doch es störte ihn nicht mehr. Insgeheim war er froh jemanden zu haben, um den er sich kümmern konnte und mit dem er reden konnte. Harry half auch unbewusst ihm und noch unbewusster wurden sie Freunde, ohne das es je einer von ihnen zugeben wollte. Sie waren zu stolz, vor allem Solon, um zu sagen, dass sie nun Freunde waren. Solon war zwar manchmal unausstehlich, sarkastisch und kalt, doch das nahm Harry hin, genauso wie es Blaise hinnahm, der ihn dann auch noch damit aufzog. Auch Blaise verstand sich sehr gut mit Solon, auch wenn dieser immer wieder daran dachte, dass er Rache wollte.
 

Was er nicht wusste war, das Blaise froh war, dass Solon nicht Schuld hatte und die Wahrheit gesprochen hatte.
 

Monate voll Hausaufgaben, Gespräche, Hasserfüllter Blicke, nörgelnder Dracos und lachender! Harrys gingen vorbei. Die Stimmung unter den Vieren war beim Brauen wie immer etwas einseitig und ruhig, doch sie entspannten sich. Während Draco sich durch die letzten Bücher wälzte, schnitten Solon und Harry die letzten Zutaten klein.
 

Blaise maß noch einmal eine Flüssigkeit ab und schüttete sie in den Zaubertrank, dessen Farbe sich in ein stechendes Pink umwandelte.
 

"Igitt!", entfuhr es Solon. "Was ist das denn?"
 

"Gebt die restlichen Zutaten her", sagte Blaise leicht grinsend. "Es ist zum Glück noch nicht die Endfarbe." Harry und Solon gehorchten und warteten gespannt darauf, wie sich die Farbe ändern würde. In der richtigen Reihenfolge streute Blaise die Zutaten in den Kessel. Dann rührte er noch einmal um. Die Zaubertrank färbte sich Violett.
 

"Voila!", rief Blaise begeistert und zog somit auch die Aufmerksamkeit von Draco auf sich. "Es ist vollbracht! Das ist der Ahnentrank!" Solon schluckte.
 

"Nun brauchen wir nur noch ein Haar von dir und Snape", sagte Harry nachdenklich.
 

"Ich würde vorschlagen, dass erledigen wir morgen zu Weihnachten", verkündete Blaise. Man sah ihm die Vorfreude richtig an. "Ist doch ein perfektes Weihnachtsgeschenk für die Beiden!" Solon antwortete nicht. Er wünschte sich plötzlich weit, weit weg von Hogwarts...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mirumy
2004-11-01T19:49:52+00:00 01.11.2004 20:49
So, hier nun also mein versprochener Kommi (selbst wenn ichs dir nicht versprochen hätte, würde ich einen schreiben *g*)
Ich fand das Kapitel klasse. Hätte nie gedacht, dass Harry sich mit Solon anfreunden würde, aber ich finds gut so...
Aber ich finds echt beschissen von den Gryffis wie sie mit Harry umgehen... naja, wenn sie halt wenigstens mit ihm umgehen würden (hört sich blöd an*schmunzl*) ist doch echt immer das selbe, kaum macht er mal was, wird er links liegen gelassen, taucht Voldi aber auf, is er wieder der große Held. *grummel*

Naja, kann man nix machen... ich bin gespannt, was jetz bei dem Ahnentrank passiert und wandere deswegen gleich zum nächsten Kapi (hab ja jetzt noch eins zu lesen *freu*)

HDL deine Mirumy
Von: abgemeldet
2004-10-22T20:37:12+00:00 22.10.2004 22:37
schön, dass es endlich mal weiter geht. terra ist einfach süß. aber ich kann mich irgendwie nicht mehr daran erinnern, was mit ron und hermine los ist. na, dass werde ich dann noch mal lesen.

darknessfalls


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