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Die Magie eines Elfs

Miara & Kisur I
von

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Du bist durchschaut, Kelpie!

Kapitel 5: Du bist durchschaut, Kelpie!
 

Auf dem Rücken liegend und nach Atem ringend, bemerkte Miará nur am Rande, das ihr irgendetwas über die Beine gelegt wurde.

"Damit du nicht so frierst..." Erstaunt drehte sich Miará zu ihrem Retter um. "Kisur?" Der Elf lag neben ihr auf dem Rücken und lächelte über das ganze Gesicht. Seine schwarzen Haare fielen ihm nass ins Gesicht und klebten in einzelnen Strähnen an seiner Wange.

"Wollen wir das noch mal machen?", fragte er und grinste dabei noch breiter. "BIST DU VERRÜCKT?!", schrie Miará. "Das kann doch nicht dein Ernst sein", fuhr sie leiser fort. Kisur setzte sich auf. "Natürlich nicht. Ich würde doch nie zulassen, das meinem Engel etwas passiert." Während er sprach griff er nach ihrer Hand und drückte sie sanft. Es hatte wie immer dieselbe Wirkung, wenn er sie berührte und Miará beruhigte sich.

Der kurze Moment der Atempause hielt allerdings nicht lang, denn das Pferdewesen kam wieder aus dem Fluss und wollte ich mit einem Schwall Wasser sofort wieder auf Miará stürzen. Doch Kisur war diesmal schneller. Fast Augenblicklich war er auf den Beinen, griff nach Miarás Armen und zog sie mit sich.

"Warte! Nicht so schnell, ich kann mich kaum noch auf den Beinen-" Mitten im Satz wurde Miará unterbrochen, da Kisur sie ruckartig zu sich gezogen hatte und sie sich nun auf seinem Rücken befand.

"Ich hab dich auch gern, aber bitte nicht so fest!", würgte Kisur hervor. Erschrocken lockerte sie ihren Griff. Vor Angst hatte sie ihre Arme ganz eng um Kisurs Hals gelegt und ein wenig zu fest zugedrückt. "Entschuldigung..." "Macht nichts. Halt dich aber trotzdem gut fest. Gleich geht es nämlich aufwärts", rief er und im selben Moment sprang er auch schon. Vor Schreck hätte Miará sich beinahe fallen gelassen, denn Kisur war mit ihr wieder auf ihrem Schulgelände angekommen und einfach durch ein offen stehendes Fenster gesprungen. Gekonnt landete er auf seinen Füßen und lief schon weiter, ehe das Pferdewesen das Fenster überhaupt erreichte.

"Kisur, mach langsamer. Er kommt uns nicht mehr hinterher." Doch Kisur reagierte überhaupt nicht auf das, was sie sagte, sondern hielt weiter direkt auf die große Treppe im Eingangsbereich zu und lief sie mit Miará hinauf. Erst als er die letzte Treppenstufe erreichte hielt er inne. Langsam setzte er sie ab.

"Versteck dich hier irgendwo. Ich werde zusehen, was ich für die anderen Schüler tun kann", flüsterte er ihr zu. "Was?" Entgeistert starrte sie den Elf an, doch auch diesmal ignorierte er sie. Kisur stellte sich aufrecht hin und rief mit lauter Stimme: "Komm heraus! Menschenfresser, Kelpie! Ich weiß genau, dass du noch hier bist. Alles hier stinkt geradezu nach dir." "Menschenfresser?", fragte Miará entsetzt, doch Kisur versetzte ihr nur einen Stoß, der sie haltlos in den Gang stolpern ließ. Unsanft landete sie auf dem Boden.

"Musst du so grob sein?" Grummelnd stand sie auf und ging wieder zu Kisur. Sofort bereute sie es. Kisur starrte gebannt nach unten. Miará folgte seinem Blick und wäre fast ohnmächtig geworden. Das Kelpie, wie Kisur es genannt hatte, war in der Mitte des Eingangsbereichs stehen geblieben und kaute mit sichtlichem Vergnügen auf etwas herum. Miará bedauerte, das sie erkannte, was es war. Es war die Hand eines Menschen.

"Gar nicht mal so übel, der Ort hier. Hier könnte es mir gefallen. Zu erst hol ich mir noch ein paar Menschenkinder, dann mache ich dich fertig. Wohlgemerkt fertig. Umbringen tu' ich dich mieses Elfenstück erst, wenn ich deine neue kleine Freundin gefressen habe. Du sollst dabei zusehen müssen. Genauso, wie ich damals zusehen musste, als du meine Freundin umgebracht hast!" Miará kam das alles mehr als seltsam vor. Kisur konnte unmöglich so etwas getan haben.

"Das hast du nicht getan, oder?", fragte Miará kleinlaut und zupfte dabei an Kisurs Oberteil. Der Elf schaute sie nicht an und starrte verbissen weiter zu dem Kelpie herab. Als Miará schon glaubte keine Antwort von ihm zu bekommen, wandte er sich kurz zu ihr um und sah sie verzeihend an. "Doch, das habe ich", flüsterte er ihr zu.

In dem Moment brach für Miará eine kleine Welt zusammen. Kisur konnte unmöglich jemanden umgebracht haben. Miará schüttelte ihren Kopf und wich mit ängstlichem Gesichtsausdruck vor dem Elf zurück. "Warte. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht erzählt hab. Bleib hier", rief er und wollte die Hand nach Miará ausstrecken, doch sie wich aus. "Fass mich nicht an! Ich glaube nicht mehr an dich!", schrie sie ihn an und drehte sich um, um wegzulaufen, doch nach gut fünf Schritten blieb sie wieder abrupt stehen.

Kisur hatte geschrieen und kurz darauf hatte sie einen dumpfen Aufprall vernommen. Danach war es still geworden und nur noch das Lachen des Kelpie war jetzt zu hören. "Dreh dich ruhig um", wieherte das Kelpie hämisch, als Miará sich nach ein paar Sekunden immer noch nicht umgedreht hatte. Miará schloss ihre Augen, drehte sich um und öffnete sie wieder. Das, was sie sah, gefiel ihr überhaupt nicht. Kisur musste nicht aufgepasst haben, denn nun lag er halb bewusstlos unter dem Kelpie und versuchte mit letzter Kraft die Hände des Pferdewesens von seiner Kehle fern zu halten.

Das Kelpie neigte leicht seinen Kopf vor Miará und meinte: "Ich danke dir vielmals, junges Menschenmädchen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht sein würde, den Elf unter Kontrolle zu bekommen. Du hast mir ein gutes Stück Arbeit abgenommen."

Miará sackte zu Boden. "Was hab ich denn getan?", fragte sie im Flüsterton. Das Kelpie lachte, packte Kisur am Kopf und hob ihn hoch. "Das weist du echt nicht? Na, das Elfenvieh hatte ja wohl gar kein Vertrauen zu dir! Sonst hätte er dir bestimmt erzählt, dass Elfen ihre Kraft verlieren, wenn sie niemanden haben, der an sie glaubt. Schön blöd, wa? Du hast ihm eben an den Kopf geworfen, das du nicht an ihn glaubst. Das hat den Guten echt fertig gemacht. Als Belohnung für deine Tat könnte ich mir vorstellen, das ich dich vielleicht am Leben lasse. ... Oder besser noch! Du darfst meine Kinder aufziehen." "Kinder aufziehen?" Miará war sich nicht ganz sicher, ob ihr das gefallen würde.

"Tu es nicht..." Eine ganz leise Stimme drang an ihr Ohr. "Wirst du wohl endlich still sein!", fauchte das Kelpie Kisur an und wollte ihn mit der flachen Hand schlagen, doch in dem Moment besann sich Miará wieder, erwachte aus ihrer Starre und sprang das Kelpie an. So gut sie konnte klammerte sie sich an dessen Arm fest und bemühte sich nach Leibeskräften, ihn daran zu hindern, das er Kisur schlagen konnte.

"Ich wusste doch, dass man euch Menschen nichts zutrauen kann. Ihr seid halt doch hoffungslos stur." Wütend schüttelte er Miará schließlich ab, ließ aber auch gleichzeitig dabei Kisur fallen, um sich nun Miará zuzuwenden. Bedrohlich ragte es über ihr auf und griff mit seinen großen Händen nach ihr, um sie zu erdrücken.

"Verzeih, Kisur. Ich glaub doch eigentlich noch immer an dich", flüsterte sie leise und schloss tapfer ihre Augen. Sie wollte nicht, dass das Kelpie sah, das sie in ihrem letzten Lebensmoment weinte. Eher hätte sie sich von der Fäulnisechse küssen lassen, als ihm zu zeigen, dass sie Angst hatte und weinen würde. Die Hände des Kelpies schlossen sich um ihren Brustkorb, begannen zuzudrücken und ...



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