Sommergewitter
Hat zwar etwas länger gedauert, aber hier is es:
________________________________________________________________________________
Es war Wochenende. Ein besonders heißer Samstag.
Riku sah aus dem Fenster ihres Zimmers. Draußen waren Max und Tyson damit beschäftigt ihre Strafrunden zu rennen. Riku suchte etwas in ihrem Schrank (sie ist nicht gerade ordentlich^^). Schließlich fand sie, wonach sie suchte. Ein hellblauer Bikini.
"Ob der mir überhaupt noch passt?," fragte sie sich.
In Russland gab es nicht gerade viele Schwimmbäder und Strand, Sonne und Meer schon gar nicht. Sie hatte sich den Bikini letztes Jahr gekauft, als sie Urlaub in Spanien gemacht hatte.
Zwei Minuten später hüpfte sie im Bikini durchs Haus, in den Garten und in den Pool.
"Jippie! Keine Schule!," rief sie und spritzte Ray, der auf der Wiese lag und schlief (ziemlich faul, der Gute ^^), nass.
Ray setzte sich auf. Riku streckte ihm die Zunge raus.
"Fauli! Solltest besser trainieren!," sagte sie mit verstellter Stimme.
Ray begann zu lachen.
"Du hörst dich an wie Kai," meinte er.
"Sehr witzig," sagte Kai, der gerade mit Max und Tyson, die sehr mitgenommen aussahen, in den Garten kam.
"Ihr seht aber gar nicht gut aus," meinte Riku und sah Tyson und Max besorgt an.
Tyson und Max deuteten auf Kai.
"Seine Schuld," keuchte Max.
"Findest du nicht, dass deine Strafe etwas zu brutal ist, Kai?," fragte Ray vorsichtig.
"Willst du mitrennen?," fragte Kai.
"Nein, ist schon gut! Vergiss es einfach!," sagte Ray.
"Danke Ray, und so was schimpft sich Freund! Angsthase!," sagte Tyson.
"Komm, Ray, renn doch auch mal mit, deinen Freunden zu liebe!," sagte Riku.
"Sei still, sonst rennst du mit!," sagte Kai.
Riku schüttelte den Kopf und tauchte unter.
"Ich bin fertig!," rief Tyson und ließ sich auf den Boden fallen.
Riku tauchte wieder auf und Kai ging ins Haus.
"Wo gehst du hin?," fragte Riku.
Sie kletterte aus dem Pool und folgte Kai ins Haus. Kaum hatte Riku das Haus betreten, warf Kai ihr ein Handtuch ins Gesicht.
"Du tropfst! Trockne dich ab!," sagte er.
"Nö, keine Lust," meinte Riku.
"Dann putzt du nachher das Haus," sagte Kai.
Darauf trocknete sie sich ab.
"Was willst du eigentlich?," fragte er.
"Och, ich wollt nur mal fragen warum du so fies geworden bist," meinte sie Schultern zuckend.
"So fies bin ich doch gar nicht, aber wenn du meinst," sagte er.
"Früher warst du ganz anders! Los! Sag mir warum du dich so verändert hast!," rief sie.
"Das ist doch egal! Du kannst es sowieso nicht ändern," sagte er und ging nach oben.
"Du bist so doof!," rief Riku ihm hinterher.
Ray kam rein.
"Alles okay?," fragte er.
"Ja, klar," meinte sie, dann fragte sie: "Ist es hier öfters so heiß?"
"Nicht immer. Im Winter kann es hier ziemlich kalt werden, aber im Sommer ist es meistens sehr warm," erklärte er.
"Kannst du mir sagen, warum Kai so fies geworden ist?," fragte sie.
"Nicht wirklich, aber ich denke, dass das alles mit eurem Großvater zu tun hat," meinte Ray.
"Nur deshalb?," fragte sie.
"Ich weiß...," begann er, doch Tyson schrie von draußen:
"He, Kai! Komm runter! Ray macht sich an deine Schwester ran!"
"Gar nicht wahr!," rief Ray.
"Fresse da unten!," schrie Kai von oben. "Und lasst eure dreckigen Pfoten von Riku!"
"Siehst du, er ist gar nicht so fies wie er tut. Er hat dich wirklich sehr lieb, sonst würde er nicht so reagieren," meinte Ray.
"Aber er könnte es doch wenigstens zugeben!," sagte sie.
"So ist er eben," sagte er.
"Du, Ray, hier gibt es doch bestimmt ganz viele Eisdielen, oder?," fragte sie.
"Ja, in der Nähe vom Park gibt es eine ziemlich gute," antwortete er.
"Gut, dann geh'n wir jetzt dort hin!," beschloss Riku, dann rief sie: "Kai! Runter kommen!"
"Wieso?," fragte Kai von oben.
"Weil wir jetzt was ganz schönes machen!," antwortete Riku.
"Bist du sicher, dass Kai Eis mag?," wollte Ray wissen.
Riku sah ihn etwas verdutzt an, dann lächelte sie und meinte: "So, so, ihr wart also noch nie mit Kai Eisessen. Das ist aber interessant.
"Wieso?," fragte Ray.
"Kai liebt Eis! Besonders Kokos, aber Zitrone hasst er. Ist ihm zu sauer," erklärte sie.
"Interessant," meinte Max, der gerade herein kam.
"Und das habt ihr echt nicht gewusst?," fragte Riku erstaunt.
"Nun ja, er redet eben nicht viel über sich und über Sachen die er mag schon gar nicht," meinte Ray.
"KAI! Jetzt komm runter!," schrie Riku.
"Vergiss es! Der hört nicht auf dich!," sagte Tyson und lies sich in den Wohnzimmersessel fallen.
"Der kommt schon! Wartet 's ab!," sagte Riku und ging nach oben.
"Kai!," rief sie.
"Was ist denn?," fragte Kai aus seinem Zimmer.
Riku öffnete die Tür und trat ein. Kai saß auf seinem Bett und machte etwas an seinem Blade.
"Wir gehen jetzt wohin und du kommst mit!," befahl Riku.
"Und wieso sollte ich?," fragte er und stand auf.
"Bitte, wir machen was ganz schönes, außerdem musst du doch auf mich aufpassen, sonst stellen die vielleicht was ganz schlimmes mit mir an," antwortete Riku und sah Kai bittend an.
"Okay, okay, ich komm ja mit. Geh schon mal runter, aber zieh dir vorher was an, du kannst ja schlecht im Bikini gehen. Ich komm dann gleich," meinte er.
"Jippie!," rief Riku und rannte in ihr Zimmer.
Schnell zog sie sich an und rannte wieder nach unten. Kai war noch nicht unten. Ray, Max und Tyson saßen im Wohnzimmer. Kenny ist übrigens bei seinen Eltern zu Besuch.
"Und?," fragte Max.
"Der kommt gleich," meinte Riku.
"Sag mal woher weißt du eigentlich, dass Kai Eis mag? Ich glaub nicht, dass es in Russland Eisdielen gibt," meinte Ray.
"Wir waren mal in Italien! Kai war damals glaub ich fünf. Wir waren am Tag mindestens in vier Eisdielen! Nur wegen Kai! Kaum hatte er ein Eis leer, wollte er noch eins. Das ging dann immer so: Mama, Mama! Ich will noch ein Eis! Krieg ich noch eins?," erklärte Riku.
Tyson, Max und Ray begannen zu lachen.
"Was lacht ihr so blöd?," fragte Kai, der gerade herunter kam.
"Ach nichts," meinte Ray.
"Los geh'n wir!," rief Riku und ging aus dem Wohnzimmer.
Max und Ray zuckten nur mit den Schultern, als Kai sie fragend ansah. Dann gingen sie auch.
"Ray geht vor, ich weiß den Weg nicht," sagte Riku.
"Sag erst mal wo wir hin gehen!," befahl Kai.
"Wir gehen Eisessen und du darfst bezahlen!," sagte Riku.
"Eisessen?," wiederholte Kai.
Riku nickte. Kai musste sich ein Lächeln verkneifen. Vor seinem Team wollte er keine Gefühle, wie Freude, zeigen. Er wusste, dass Riku wusste, dass er Eis liebte. Außerdem war es sehr heiß, ein Eis kam da nur Recht. Sie gingen in die Eisdiele, wo es die verschiedensten Eissorten gab. Riku übertrieb etwas, sie nahm sechs Kugeln. Kai nahm zwei Kugeln Kokoseis. Ray nahm zwei Kugeln, einmal Erdbeere und einmal Zitrone. Max nahm einmal Erdbeere, einmal Vanille und einmal Schokolade und Tyson nahm Erdbeere, Zitrone, Vanille und Sahne Kirsch. (Komische Zusammenstellungen -_- Ich mag Erdbeere übrigens nicht :P)
"Also , Riku, du hast dich nicht verändert," meinte Kai.
"Ich weiß, du aber auch nicht," sagte Riku mit einem Blick auf Kais Eis, dann leckte sie an ihrem.
"Dir bezahl ich's, aber ihr müsst mir das Geld zurückgeben!," sagte Kai und sah sein Team an.
"Bin pleite," meinte Tyson.
"Ich auch," sagte Max, dann fragte er Ray: "Leihst du uns was? Sonst bringt Kai uns noch um! Bitte Ray! Bitte!"
"Vergiss es! Hab selbst kaum noch was!," sagte Ray.
"Egoist!," meinte Tyson.
"Ihr beiden habt noch Schulden bei mir, ich leih euch erst wieder was, wenn ihr eure Schulden abbezahlt habt, klar?!," sagte Ray.
"Entweder ihr gebt mir das Geld jetzt, oder ihr müsst das Doppelte bezahlen!," meinte Kai.
Ray gab ihm das Geld für seine Portion.
"Bitte, Ray!," bettelten Max und Tyson.
"Na gut, aber ich krieg 's spätestens nächste Woche zurück!," sagte Ray und gab Kai das Geld für Max' und Tysons Portionen.
"Danke, Ray. Wir haben dich auch ganz doll lieb!," bedankten sie sich.
Ray wich einen Schritt weg von ihnen.
"Hilfe, zwei Schwule," sagte er.
"Ja, Ray, du musst aufpassen, sonst kommen wir heut Nacht zu dir ins Bett um ein bisschen zu kuscheln und unsern Spaß mit dir zu haben!," sagte Max.
"Hilfe! Kai bitte halt sie von mir fern!," bat Ray und versteckte sich hinter Kai.
Sie begannen zu lachen, sogar Kai konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Plötzlich veränderte sich das Wetter. Dunkle Wolken zogen auf..
"Oh je, das gibt ein Gewitter," meinte Ray.
Riku zuckte leicht zusammen, als Ray das sagte, was aber keiner der anderen bemerkte.
"Geh'n wir lieber," sagte Tyson.
Sie gingen nach Hause. Kenny war wieder da. Bis das Gewitter begann dauerte es noch lange. Es begann mitten in der Nacht.
Kai wachte auf. Doch es war nicht das Gewitter, das ihn geweckt hatte. Es war etwas anderes. Er wusste erst nicht was es war. Ein Blitz zuckte über den Himmel, dann hörte er, wie jemand schrie.
"Riku!?," dachte Kai.
Schnell stand er auf und rannte aus dem Zimmer. Vor Rikus Zimmer stand schon Ray. Max, Kenny und Tyson kamen gerade verschlafen aus ihren Zimmern.
"Was ist denn los?," fragte Max müde.
"Keine Ahnung, sie macht die Tür nicht auf," sagte Ray.
"Oh nein, sie wird doch nicht immer noch...?," fragte sich Kai.
Er schob Ray von der Tür weg und klopfte.
"Riku! Mach die Tür auf! Das ist doch alles schon lang vorbei!," sagte Kai, doch Riku reagierte nicht.
"Bitte, Riku, mach die Tür auf!," bat Kai.
Es donnerte und sie hörten, wie Riku schrie.
"Kenny, hol den Ersatzschlüssel!," sagte Kai.
Kenny rannte nach unten und kam zwei Minuten später mit dem Ersatzschlüssel wieder. Kai schloss die Tür auf und trat ein. Riku saß zusammengekauert auf ihrem Bett. Kai setzte sich zu ihr und nahm sie in den Arm.
"Ist ja gut, du brauchst keine Angst mehr zu haben. Das ist doch alles schon längst vorbei," flüsterte Kai in beruhigendem Ton.
Riku klammerte sich an ihn. Er streichelte über ihren Kopf.
"Riku, dir passiert doch nichts, das ist doch alles schon so lang her," sagte Kai.
"A...aber... der Baum. Kai, der Baum...," sagte Riku mit ängstlicher Stimme.
"Was ist?," fragte Tyson.
"Sie hat angst vor Gewitter," antwortete Kai.
"Das haben wir auch bemerkt, aber etwas genauer! Was meint sie mit Baum?," wollte Max wissen.
Riku klammerte sich noch fester an Kai und begann leise zu schluchzen.
"Als wir noch klein waren, gab es mal ein ziemlich starkes Gewitter. Riku war damals bei einer Freundin. Als sie nach Hause kommen sollte, war das Gewitter noch nicht vorbei. Sie ging durch den Park, in dem damals ein großer Baum stand. Ein blitz hat den Baum getroffen und der Baum ist umgestürzt. Riku wurde ziemlich schwer verletzt. Sie musste ins Krankenhaus und war sogar ein paar Tage in Lebensgefahr. Ich wusste nicht, dass sie immer noch so große Angst hat," erklärte Kai.
Außer dem leisen Schluchzen Rikus und dem prasseln des Regens war nichts mehr zu hören. Das Gewitter hatte aufgehört und es regnete jetzt nur noch.
"na ja, wir geh'n dann mal wieder schlafen," unterbrach Ray das Schweigen.
Ray, Max, Tyson und Kenny gingen.
Nach einer Weile flüsterte Kai: "Hey, Riku-chan, das Gewitter ist vorbei, beruhig dich wieder. Komm, lass mich los und leg dich schlafen. Ich bin müde, ich geh jetzt ins Bett."
"Nein... geh nicht weg. Bleib bei mir!," bat Riku mit schwacher Stimme.
"Riku, ich bin müde, bitte lass mich los," sagte Kai.
Riku schüttelte den Kopf und klammerte sich ganz fest an ihn.
"Bitte, bitte, bitte lass mich nicht allein," sagte sie und Tränen kullerten über ihr Gesicht.
"Ist ja gut, ich bleib ja bei dir," versuchte Kai sie zu beruhigen.
Rikus Griff wurde schwächer, sodass Kai sie sanft von sich wegschieben und sie aufs Bett legen konnte.
"Aber du gehst nicht weg?," fragte sie unsicher.
"Nein, ich bleib hier," sagte er.
Als Kai am nächsten Morgen die Augen öffnete, sah er in die grünen Augen seiner Schwester.
"Morgen," sagte Riku.
"Huch, bin wohl eingeschlafen," dachte Kai.
"Morgen," murmelte er.
"Tschuldigung, ich hätte dir sagen sollen, dass ich noch Angst habe," meinte sie.
"Ist doch nicht schlimm, ich hätt's mir eigentlich denken können," sagte Kai und stand auf.
"Wo gehst du hin?," fragte Riku.
"Ins Bad," sagte Kai und verließ das Zimmer.
________________________________________________________________________________
So, dat wars fürs Erste.
Im nächsten Kapi kommt Key wieder vor.
