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TOUCH of CLAW

Wenn Dämon und Engel sich berühren
von

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Brothers and Sisters (Brüder und Schwestern)

Titel: Touch auf claw

Wenn Dämon und Engel sich berühren

Autor: Little_Destiny (Suse)

Thema: Eigene Serie/ Engel- Dämonen

Genre: Fantasy, Romantik, Lemon, Humor

Anmerkung:

Rumms... lala... hier der 3. Teil. Wisst ihr, eigentlich ist Geschwisterliebe nicht so selten wie man immer denkt( hab ich mal in einer Statistik gelesen).

Das Chapter hab ich in den Weihnachtsferien geschrieben (teils auch an Heiligabend) also nicht wundern das ich so ein Verlangen hatte etwas Besinnung mit als Thematik hineinzubringen.

**fröhliche Weihnachten.. und bald ist schon wieder Ostern (juhu, wieder Geschenke/ich weiß, bin unersättlich)

Schreibt mir frohe Botschaften .::grins.:::
 

Bis denn

Cu eure Suse;))
 

http://www.little-destiny.de.tf
 

Teil 3/ Brothers and Sisters (Brüder und Schwestern)
 

Mein Kopf fühlte sich unerträglich schwer an. Ich spürte ein weiches Bett unter mir. Wo war ich, was war passiert?

"Jesaja"?

Joel? War er es der zu mir sprach? Ich rief seinen Namen, und er antwortete mir ebenso mit meinem. Seine Hand strich mir behutsam über den Kopf.

"Du wurdest von diesem Dämon an die Wand geschmissen", erklärte er mir. Ich erkannte nur spärlich eine Gestalt am Bettrand sitzen.

"Es tut mir Leid, ich wollte diese Dinge nicht sagen. Ich hasse dich nicht Joel"!

"Ich weiß doch"! Beteuerte er. "Es war ein dummer Streit. Ich habe eingesehen das ich dich nicht so unter Druck setzten kann"!

Er hatte was? Einsicht... ob er wohl wusste was dieses Wort überhaupt bedeutete?

Wieder strich er über meine Stirn. Ich spürte sein Nähe. Sie war so angenehm, und sie weckte solche schönen Erinnerungen in mir.

"Jesaja... erinnerst du dich an die schönen Stunden"?

Ja... ich wusste was er meinte. Durch diesen ganze Trubel hatte ich es verdrängt. Mein kleiner dummer Bruder. Wir lagen oft zusammen in einem Bett, haben geredet, haben gelacht, uns manchmal zaghaft berührt.

"Du bist so wunderschön. Ich könnte es einfach nicht ertragen dich mit einem anderen zu sehen", flüsterte er mir ins Ohr. Ich war für einige Sekunden wie gelähmt. Seine Worte klangen nicht wie früher, sie klangen nicht wie mein Bruder.

Er rückte immer näher zu mir heran.

"Wir... wir sind im Grunde nur mit unseren Seelen verwandt. Wir sind nicht aus dem selben Blut erschaffen worden Jesaja"! Während er weiter flüsterte, schob er sich immer weiter auf mich, so dass er einige Sekunden später über mir lag, und mich sanft anlächelte.

"Jesaja, wie lange wollen wir warten? Wann ist es uns endlich gestattet das zutun, wonach wir uns schon so lange sehnen"?

Was...meine er damit? Wir waren zwar genetisch keine Geschwister, aber immer noch fühlte ich mich mit ihm verbunden.

Seine Hände strichen mir sanft über die Wange. Ich erschreckte ein wenig. Er hatte das früher oft gemacht. Er hatte mich sehr oft gestreichelt. Aber nie so, dass es wirklich als intime Handlung herüber kam. Sein Unterleib legte sich auf mich nieder. Immer noch stützen sich seine Arme dicht neben meinem Kopf ab.

"Mein Körper schreit so laut nach dir, dass er mich verrückt macht".

Seine Lippen streiften meinen Hals, während er flüsterte. Mir pochte das Herz bis zum Hals. Ich lag so Stock steif unter ihm, dass er sich vielleicht fragte, ob ich nicht das zweite mal den Löffel abgegeben hätte.

"Jesaja... hast du Angst"?

Innerlich zitterte ich. Nicht vor Angst. Die Aufregung in mir zog sich durch jedes Körperteil. Noch nie war mir ein Junge so nahe gewesen.

Joel war eigentlich kein Junge mehr. Eher ein Mann, im besten Alter. Und ich, ein Teenie, mit meinen 17 Jahren. Was dachte er sich dabei? Wieso sagte er so etwas zu mir? Ich verstand ihn nicht. Er hätte jede haben können, und ausgerechnet an seine Schwester macht er sich heran. Joel hatte ich noch nie mit einem Mädchen reden sehen. Er hatte mir nie eine Freundin vorgestellte. Joel war steht's in der anderen Zeit bei mir gewesen, ganz allein, so wie ich.

Das verband uns irgendwie. Wir hatten beide eigentlich nie Freunde gehabt. Nur uns beide.

Ich schluckte hart. Mein Bruder war ein schöner Mann. Ich hätte mich bestimmt in ihn verliebt, säße da nicht mein Gewissen im Hinterkopf, und erinnerte mich steht's daran, dass Joel mein Bruder war, dass es eine Sünde wäre wenn ich ihn näher an mich heran lassen würde.

"Jesaja"!

Ich spürte seine Zunge, die mir langsam über die Haut meines Halses fuhr. Ein wenig protestierte mein Mangen, ich spürte deutlich dieses unangenehme Gefühl. Meine Aufgeregtheit machte sich so bemerkbar. Mir wurde schwindlig, alles kribbelte, jeder Zentimeter meiner Haut, denn Joel lag voll und ganz auf mir. Jetzt, wo ich ihn immer mehr spürte wurde mir mulmig. Er schob meinen Kopf in seine Richtung, schließlich legte er das erste mal seine Lippen auf meine. Diese Nähe schnürte mir mein Herz zusammen. Er hatte Recht damit, dass wir eigentlich als Menschen nicht miteinander verwandt wären. Aber... wir sahen trotzdem genauso aus, wie in der anderen Zeit. Es war komisch, dadurch konnte ich diese Tatsache nicht verdrängen.

Sünde... wieder und wieder dieses Wort.

Er drückte meinen Kopf hinunter, umschloss ihn mit seinen Händen und öffnete meinen Mund geschickt. Diese ganzen fremden Gefühle, sie wirkten auf mich nicht angenehm. Es war ungewohnt, es war unangenehm, dieses Ding, welches meinen Gaumen erkundende.

Meine Augen riss ich auf, so weit ich nur konnte. Die Schnüre um meinen Körper wurde von Joel noch fester gezogen. Sein Unterleib drückte sich stärker an meinen heran.

Jetzt kam dieses Gefühl der Übelkeit in mir hinauf. Und erst jetzt fing ich an mich zu wehren. Meine Hände stießen seinen Oberkörper von meinem und prompt löste er sich. Seine Augen sahen fragend auf mich nieder. Ich schluckte schwer. Ich atmete heftig. Immer noch diese Übelkeit, die langsam meinen Magen hinauf kroch.

"Was machst du mit mir", wimmerte ich auf einmal. Nein, klar denken und sprechen konnte ich nicht mehr.

Weg, nur weg. Ich konnte seine blauen unschuldigen Augen nicht mehr ertragen. Sie täuschten sein eigentliches Bild nur.

Völlig überhastete stieß ich ihn von mir, zog meine Beine unter seinem Körper hervor, und rannte los.
 

Es war bitter kalt. Meine Jacke hing immer noch bei ihm. Joel aber konnte ich jetzt vorläufig nicht mehr unter die Augen treten.

Irgendwie fühlte ich mich beschmutzt, dreckig und verdorben. Der Pullover wärmte mich nicht sonderlich. Als ich endlich einmal aufsah, und meine Umgebung wahrnahm, stellte ich fest noch sehr weit weg von zu Haus zu sein. Dieses Viertel aber kam mir sehr bekannt vor.
 

Leise Musik drang von Draußen durch die Wohnungstür. Ich stand schon geschlagene 5 Minuten vor dieser. So richtig Mumm hatte ich nicht zu klopfen. Die Musik verstummte erprobt.

"Hey, wie lange willst du da noch draußen stehen, bevor du endlich mal anklopfst"?

Die Stimme von drinnen erklang aus der Stille, und ich vermutete das Pan dicht hinter der Tür stand. Entschlossen also hämmerte ich gegen die Metalltür, und Sekunden später riss der Halbdämon sie fast aus den Angeln.

"Wie hast du das gemerkt"!?

Er grummelte, grapschte nach meiner Hand und zog mich in seine Wohnung hinein.

"Dein Geruch riech ich doch schon Kilometer weit. Selbst ne Metalltür stoppt das nicht"!

Nervös fummelte ich an meinem Pullover herum.

"Der Gestank von diesem Federviech klebt überall an dir! Was habt ihr bloß gemacht"! Seine Nase schnüffelte mich von oben bis unten ab.

Plötzlich platze aus meinem Mund ein lautes Schluchzten heraus. Ich schlug die Hände vor die Augen, vergrub mich in diese und versuchte mich wieder eigener Maßen unter Kontrolle zu bekommen.

"Öh... war das jetzt eine falsche Feststellung"? Wollte er verunsichert wissen, und schob meine Hände beiseite, um mir in die Augen blicken zu können. Mir viel auf das, das sein linke Iris Gold war und seine rechte blau.

"Ich wusste nicht wo ich hin sollte. Ich bin einfach von ihm weggelaufen. Es war so kalt, ich stand allein auf der Straße", beteuerte ich und schluchzte abermals.

Pan senkte seine Augenbrauen kritisch. "Nicht heulen, bitte... das ist so ungewohnt für mich. Es macht mir Angst, ehrlich"!

Schon hatte ich meinen Wasserfall eingestellt, und blickte ihn großglubschig an.

"Besser... vielllll besser", seufzte er und nahm einmal tief Luft.
 

Während ich in der kleinen Küche stand, und den Topf mit Wasser anstarrte, wie sich langsam kleine Bläschen in ihm bildeten, plätscherte währenddessen in einem anderen Zimmer eine weitere Menge Wasser.

Ich goß das nun kochende Wasser in zwei Tassen und nach einigen Sekunden flog mir der Geruch von Pfefferminze entgegen.

Inzwischen öffnete sich die Tür des Bades, und Pan trat mit einem riesen Turban aus der Tür.

"Na na na na na...", dabei hielt er sein Kopfturm fest und wackelte herum wie seine Schlange.

"Ich sag dir, das Handtuch wiegt ne Tonne". Er hatte wohl seine langen Haare gewaschen. Mit einem mal war sein Turm auf dem Kopf umgekippt, und das Handtuch rollte zu Boden. Unter dem vielen Haargewusel konnte man kaum Pans Gesicht erkennen. Er wuschelte sich einmal durch seine Mähne um wieder klare Sicht zu bekommen. Dabei trat er versehentlich auf seine viel zu große Hose, und stürzte. Ich brach auf einmal in schallendes Gelächter aus. Das erinnerte mich an die Zeit, wo wir eigentlich noch beste Freunde waren. Damals hatte er oft solche Dämlichkeiten gemacht, und mich damit immer wieder ins Lachkoma versetzte.

"Vorhin hast du noch geheult, und jetzt lachst du mich auf einmal aus"!

Beschwerlich richtete er sich wieder vom Boden auf. Ich brachte ihm eine Tasse Tee und lächelte.

"Ich weiß, du bringst mich nur auf solch andere Gedanken, dass ich es völlig vergessen habe"!

Ja, aber jetzt war es wieder da... dieses Gefühl... und dieser Schmerz in der Brust.

Pan hatte ich noch nie mit offenen Haaren gesehen. Sie gingen ihm so ca. bis zum Hintern.

"Du hast so lange Haare", murmelte ich, und strich über sie.

"Hey... grapsch sie jetzt nicht noch schmutzig. Ich hab 30 Minuten für diesen Mist gebraucht".

In seiner Anwesenheit vergaß ich so vieles.

Ich fühlte mich besser, ich vergaß Joel, und ich spürte das Pan im Grunde nicht mehr so böse auf mich war, wie bei unser ersten Begegnung als Menschen.
 

Auch als ich ihm Stunden später, es muss gegen 23 Uhr gewesen sein, die ganze Wahrheit über mich und meinen Joel erzählte. Pan wirkte etwas skeptisch.

"Er hat dich also angegrapscht? Ich dachte er wäre ein Engel und Gott so gesehen unterworfen. Und da begeht er einer der größten Sünden"?

"So gesehen war es keine größere Sünde. Unsre Körper in dieser Welt sind nicht aus dem gleichen Blut geboren"

"Das spielt doch keine Rolle. Solang du auch nur ein viertel seine Schwester bist, beutetet das immer noch das gleiche wie ganz und gar verwandt".

Pan raufte sich wütend den Kopf, wälzte sich im Bett hin und her, und vergrub fassungslos seinen Kopf unter einem, von vielen, Kissen auf dem Bett. Ich zog meine Beine enger zu mir heran. In diesem Moment hatte ich ihn wohl ganz verloren. Wir konnten uns doch unmöglich jetzt wieder in die Augen sehen.

"Kastrieren sollte man den Kerl"! Brummelte Pan ins Kissen.

Er wollte mich wieder zurück in die andere Zeit erwecken. Er wollte die Toten bitten, meine Seele in meinen kalten Engelskörper zu schicken.

"Ich hab's ihm sofort angesehen. Dieser Lustmolch".

Trug er seine Gefühle die ganzen Jahre über bei sich? War es wohl möglich vielleicht auch nur eine Laune von ihm. Jetzt stand ja nichts mehr zwischen mir und ihm. Ich war wahrscheinlich das einzige Mädchen in seinem Leben. Wieso sollte er also die Chance nicht nutzten.

"Was ist"? Pan weckte mich mal wieder aus meinen Gedanken.

"Diese Psychoart hast du also auch als Mensch beibehalten. Vom vielen Starren können Augen auch gelähmt werden. Dann wirst du immer so Psycho dreien blicken"!

Natürlich wusste ich, dass dies nicht stimme könnte. Glaub ich zumindest.
 

Die Tage verflogen für meinen Geschmack ziemlich schnell. Auch war bald Weihnachten.

Ich befürchtete wieder einen Kaufrausch meiner Mutter. Sie ist zu dieser Zeit immer so hektisch und schlecht gelaunt. Meist trabe ich dann neben ihr, und bekomme ihre Laune dann zu spüren. Deswegen bin ich aller Jahre wieder zu dieser fröhlichen Besinnungszeit nicht gerade gut drauf.

Ich überlegte krampfhaft, als ich vor einer Parfümerie stand, und einen halbnackten Mann mit super Bie- Triezeps sich auf einem Plakat rekelte. Daneben stand ein kleines Fläschchen mit billigem Eau de Toilette.

Auch als ich die Parfümerie mit einem Tütchen wieder verließ, überlegte ich krampfhaft eine Entscheidung zu treffen.

Joel hatte ich seit Wochen nicht gesehen. Es war wie vorhergesehen, er traute sich nicht mehr mir unter die Augen zu treten. Mir erging es nicht besser.

Pan besuchte ich fast jeden Tag. Er war meist komisch drauf, deprie und hatte schlechte Laune. Er begründete dies mit dem kalten Wetter und mit den vielen Lichtern und "Weihnachtsmann" Geplärre. Ihm ging es also auch auf den Keks. Das einzige was mich noch ermutigte waren dann die Geschenkte. Vielleicht brachte es bei Pan ja auch ein wenig Freude. Er hatte mir zwar erzählt, er hätte Verwandte in der Stadt, aber so wie er lebte, würden die ihn sicher auch nicht am Tag der Besinnung zu Gesicht bekommen.
 

Es war der 24. Dezember. Es schneite noch nicht einmal. Sonderlich lag nur Frost auf den Bäumen, dass war jedoch keine Alternative zum richtigem Schnee. Mir war egal ob es nun weiß oder grau draußen war. Winter war Winter, nämlich kalt, und das mochte ich nicht.

Mutter hatte einen kleinen Plastikweihnachtsbaum aufgestellt. Darunter lagen viele kleine Geschenke. Micha saß den ganzen Abend unauffällig davor, und inspizierte die Namensschilder. Zum Abendessen kam meine Oma vorbei. Sie feierte immer mit uns Weihnachten. Seit ca. 9 Jahren war das nun so. Seit mein Vater uns verlassen hatte, und mein Opa gestorben war. Auch ohne Männer war Weihnachten ganz schön.

Nach dem Essen packten wir die Geschenke aus. Ich bekam nichts besonders. Unterwäsche, Hosen, Pullover und von meiner Oma wie immer einen Hunni zugesteckte. Sie machte sich nicht großartige den Streß, so wie meine Mutter. Wahrscheinlich hielt diese Ausgeglichenheit Omi so lang am Leben.

Draußen klingelte es an der Tür. Ich hatte mit keinem mehr gerechnet, also spielte ich mit Micha weiter Karten.

"Jesaja, da möchte dich jemand sprechen. Es ist ein junger Herr".

Mutter blickte mich verschworen mit großen Augen an. Sie hatte diesen typischen:" Mädel, wir sind doch so etwas wie beste Freundinnen, wieso hast du mir nichts von ihm erzählt", Blick drauf.

Ich hatte das mulmige Gefühl das dieser junge Mann nicht gerade der Weihnachtsmann war.

"Jesaja"!

Er hatte mir diesen Namen so oft bei unser letzten Begegnung an den Kopf geworden, dass mir allein schon von diesem Wort ziemlich schlecht wurde.

"Lass uns spazieren gehen"!
 

Die Straße war Gott sei dank ziemlich belebt. Mit Joel an einem verlassenen Ort zu sein, war jetzt das letzte, was ich wollte.

Er sah ziemlich mitgenommen aus.

"Es tut mir leid". Während wir neben einander her liefen, zwischen dem endlosen Gewusel und an zahlreichen Geschäften vorbei, warf er mir diese Wort mindestens jede 100 Meter zu.

Ihm tat es wirklich Leid, so weit ich meinen Bruder kannte und einschätzen konnte.

"Es war nicht einfach das alles zu verkraften Joel"! Erwiderte ich leise. Er nickte.

"Hier"!

Langsam schob er seine Hand aus der Tasche, und zum Vorschein kam eine Schatulle.

Ich blieb stehen.

"Ein Geschenk"!

"Zu Weihnachten? Aber ich hab nichts für dich Joel"!

Er schüttelte lächelnd den Kopf. "Meine menschliche Seite hat so viel Geld, dass ich an die 50 solcher Geschenke für dich kaufen könnte. Sehe es als Abschiedsgeschenk"!

Ohne das ich es so recht verhindern konnte, drückte er mir einen zaghaften Kuss auf die Stirn. Dann verschwand er mit den Worten. "Bis bald meine kleine Schwester"!

War das etwa ein Abschied gewesen? Er hatte ja nicht mehr viel Zeit. Die 20 Tage müssten sich sicherlich bald dem Ende zuneigen. Langsam öffnete ich das kleine Kästchen, und ein silberner Ring mit einem weißen Diamanten funkelte mir entgegen. Er sah nicht protzig aus, eher schlicht und einfach, einfach nur schön. Typisch für meinen Bruder. Um meinen Arm trug ich einen Beutel. Ich erinnerte mich. Ja... da gab es noch jemanden der von mir zu Weihnachten beschenkt werden sollte.
 

"Uh.. fröhliche Weihnacht"! Pan öffnete mir die Tür mit einem sarkastischen Jubelschrei. Ich setzte ihm eine Weihnachtsmütze auf, und hüpfte vergnügt in die warme Stube.

"Ich... spiel mit dir Bescherung"! Zwitscherte ich. Dabei viel mir auf das es hier noch nicht mal ansatzweise nach Heiligabend aussah. Noch nicht mal ne Blume hatte er im Raum zu stehen. Die hätte man dann wenigstens mit Lametta voll hängen können. Pan ließ sich lustlos in den Sessel plumpsen, und zog die Weihnachtsbommelmütze ins Gesicht.

"Was machst du hier? Hast du keine Familie, die deine Anwesenheit zu diesem Feiertag mehr schätzt als ich"?

"Doch, aber sie denken das ich jetzt bei meinem Neune bin"!

"Neuen"?

"Joel hat mich besucht. Wir waren in der Stadt, er hat sich von mir verabschiedet, und mir das überreicht"!

Ich streckte ihm meine Pfote entgegen. Der silberne Ringe glänzte im grellen Licht der Deckenbeleuchtung.

"Typisch Weiber, was glänzt ist bei dir wohl der beste Wundenheiler".

"Bist du neidisch"? Fragte ich skeptisch. Ich füllte in zwei Tassen Weihnachtspunsch. In der anderen Hand hielt ich den Beutel. Schließlich setzte ich mich vor ihn und öffnete endlich den geheimen Plastikbeutel.

"Hier"! Ich reichte Pan ein kleines Päckchen. Er schaute erst skeptisch, riss mir dann aber neugierig das Geschenk aus der Hand und rupfte es eilig auf.

"Kann man das trinken"?

Er schwenkte die kleine Flasche abwechselnd von links nach rechts. "Dummkopf, natürlich nicht"!

Er war sich allerdings durchaus bewusst, dass es sich hierbei um ein Parfüm handelte. Ich verpasste ihm eine Dosis dieses äußerst geschmackvollen Wässerchens, doch Pan rümpfte nur die Nase.

"Bäh.. was ...", er stoppte, und schnüffelte noch mal. Er schien wohl zu bemerken, dass ich doch keinen so schlechten Geschmack hatte, wie sein Vorurteil zuerst meinte.

"Wieso machst du das"? Fragte er mich.

"Damit du nicht so deprie bist. Ich hasse diese Jahreszeit zwar auch, aber zu Weihnachten freu ich mich zur Abwechslung auch mal. Das wollt ich dir auch gönnen Pan"! Ich grinste ihn an und drückten den Punsch in seine Hände. Er wurde leicht verlegen.

"Dank dir, jetzt hab ich aber leider nichts, was ich dir hätte schenken können"!

Ich wollte eigentlich auch nichts von ihm. Wenn, dann würde es mir sicherlich sowieso nicht gefallen. Pan war so ein Typ, der aus Verzweiflung nur Schrott einkaufen würde.

Nach einem langen Gespräch brachte er mich noch nach Haus. Das war das mindeste, was er als Gegenleistung mir hätte entgegenbringen können, meinte er. Mir war es nur recht. Brauchte ich also die dunklen Gassen nicht alleine zu durchqueren.

Im Stillen der Nacht schreckte Pan auf einmal auf, und hielt mich zurück.

"Was"? Flüsterte ich. Pan wackelte mit den Ohren.

"Hier, hier ist jemand. Nicht nur einer, es sind ca. 3 Mann. Sie beobachten uns"!

Hey, hoh.. die Heinzelmännchen... bestimmt. Aber da Pan nicht gerade so über unsere Situation scherzte wie ich, würde das sicherlich heißen das wir in höchster Gefahr waren.

Er packte mich etwas grob, und zog meinen Körper dichter zu sich heran.

"Wenn das jetzt nur ne dumpfe Anmache ist, kann ich dir mit Sicherheit sagen das sie nicht funktionieren wird".

Er legte mir sein Hand auf den Mund. Ich spürte seine Krallen, die leicht in meine Wange piksten. Er war wieder zu einem Dämon erwacht. Ich bekam Angst.

"Spring einfach mit mir hoch, wenn ich es dir sage", flüsterte er.

Nach einigen Sekunden, bemerkte ich, wie Pan langsam in die Knie ging, und schon hatte er sich nach oben katapultiert. Ich tat es ihm gleich. Durch seine Sprungkraft wurde ich aus seinen Armen gerissen. Ich breitete meine Flügel aus, war startklar zum verschwinden, als ich bemerkte das zwei mir unbekannte Personen sich auf mich stürzten, und ehe ich mich versah, wieder zu Boden brachten.

"PAN"!

Ich schrie mir die Stimmbänder kaputt.

"Jesaja"! Zwischen den dunklen Köpfen meiner Gegner konnte ich Pan in der Luft schweben sehen. Seine Flügel schlugen immer wieder wild in der Luft herum.

"PAN PASS AUF"! Von links attackierte ihn eine 3. Person. Nach kurzer Zeit aber stellte ich fest, dass ich diese Art einer Attacke noch nie zu Gesicht bekommen habe. Das Ding hing an Pan, und ließ ihn nicht mehr los. Der wirkte zunächst auch etwas irritiert, schloss aber die fremde Person in den Arm.

Nur im Schein konnte ich erkennen was die zwei Köpfe dort oben über mir trieben.

Langsam ließen sie sich zu Boden. Meine 2 Gegner, die mich immer noch eisern am Boden geheftete hatten, zogen mich schließlich auf die Beine.

"Was soll das. Lasst mich los", grummelte ich, schlug wild mit meinen Beinen hin und her, erreichte damit aber überhaupt nichts.

"Mania, was sollen wir mit ihr machen"? Fragte der eine die weibliche Person an Pans Seite.

"Wer ist das, kannst du mir das vielleicht mal erklären"? Die Frau war ein wenig mißtrauisch. Pan zerrte mich von den 2 ruppigen Männern weg, und hielt mich eisern, und etwas grob fest.

"Ihr wird nichts getan"! Brummte er und sah in die Runde.

"Ja...aber Pan, sie ist ne Engel"!

"Das ist mir sehr wohl auch schon aufgefallen".

Ich blickte Pan verstört an. Waren das etwa Kumpels von ihm? Ich dachte immer er wäre hier ganz allein gewesen.

"Komm mit", flüsterte er sanft.

Als wir endlich eine beleuchtete Straße erreicht hatten, blieb er stehen, und drehte sich zu den 3 um.

Sie waren eben so wie Pan Dämonen.

"Das ist Mania, sie ist meine Verlobte"! Erklärte er und deutete auf die hübsche Frau mit den schwarzen langen Haaren. Neben ihr stand ein mir bekannter Mann. Ich hatte ihn schon einmal mit Pan gesehen. Damals, als wir uns das erste mal begegnet sind.

"Samnu, einer meiner treusten Diener und Gefährten, eben so wie Nija". Die beiden Männer winkten mich kurz an.

"Pan, ich verstehe das immer noch nicht. Hab ich da etwa etwas nicht mitbekommen"?

Pan lächelte und schüttelte den Kopf. "Wir sind sehr gute Freunde. Uns verbindet sehr viel. Seit ihr nicht böse das sie anders ist als wir. Auch sonst kann man echt viel Spaß mit ihr haben"!

Er gab mir einen Puffer an die Schulter, und ich wackelte etwas verwirrt von einer Seite zur anderen.

"Du hast also Spaß mit ihr gehabt"? Nija grinste. "Typisch..."

Pan ließ den Kopf hängen, so hatte er das sicher nicht gemeint.

In diesem Moment fühlte ich mich wie ein Außenseiter. Da waren seine Dämonenkumpels, und ich, der dumme Engel wollte so gar nicht in dieses Bild hineinpassen.

"Pan, ich werde dann gehen", flüsterte ich leise.
 

Teil 3/END



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Mirumy
2004-01-04T15:44:51+00:00 04.01.2004 16:44
Genial!!!
Hab deine neue ff heut erst entdeckt ich dödel!!*aufdenKopfhau*
Schnell weiter!!!!!!!!!!*deineFingernehmundaufdieTastaturleg*
Bis bald
by
deine Mirumy
Von:  CuteDragon
2004-01-04T12:09:00+00:00 04.01.2004 13:09
wow ^^ geile ff einfach klasse
in dem ersten chapter sind zwar nen paar kleine tippfehlerchens drin aber sonst ist es klasse.
jaaaa *Devil_Amon zustimm* Pan ist geil^^
schreib ganz schnell weiter freu mich schon auf nen neues kapitel
Von: abgemeldet
2004-01-01T21:35:10+00:00 01.01.2004 22:35
ja, ich bin auhc gespannt wie es weitergeht *sabba lechz*
Von: abgemeldet
2004-01-01T18:08:21+00:00 01.01.2004 19:08
Einfach klasse!!!
Schnell schnell weiter!!!!
*schon ganz aufgeregt is*
Von: abgemeldet
2004-01-01T17:58:54+00:00 01.01.2004 18:58
Ich....liebe.....Pan!!!! *sabba* Und sein bild is einfach wahnsinn. Er hat genau den Charakter, den man sich irgendwie bei jedem männlichen Wesen wünscht!!!! (ich jedenfalls!!! XD) Mach schnell weida!!!

Amönschen


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