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Disappeared

If the black shadows want to catch you...
von

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First plans...

Kapitel 4 - First plans...
 

Akemi, die in ihrem Zimmer saß, war in ein Telefongespräch vertieft. Die Verbindung ging nach Osaka und am anderen Ende saß ein schwarzhaariger 19-jähriger Junge mit rotbraunen Augen. Es handelte sich dabei um Kôji Miura. Er war vor seinem Umzug nach Osaka mit Akemi zusammen gewesen, aber durch seinen Umzug hatte sich ihre Beziehung allmählich auseinander gelebt, da die Entfernung dann doch zu groß war, auch wenn sie es anfänglich probiert hatten.

Der Gedanke daran, dass nun ein anderer *seine* Akemi in den Armen hielt und sie küsste, passte ihm zwar gar nicht und machte ihn sogar etwas traurig, aber was sollte er tun? Der 19-jährige kannte das Mädchen schließlich und wusste, dass sie so etwas brauchte, das hatte sie ihm ja auch gesagt. Außerdem hatten sie beide gemeinsam beschlossen ihre Liebe vorerst auf Eis zu legen.

"Wie war deine Prüfung?" wollte der Dunkelhaarige von seiner Freundin wissen.
 

[Kôji Miura, 19 Jahre, Oberschüler/Detektiv]
 

"Mhm, eigentlich ganz gut, zumindest habe ich wohl bestanden", entgegnete Akemi mit einem kleinen Lachen.

Ein Lächeln erschien im Gesicht des jungen Mannes in Osaka. Der 19-jährige liebte ihr Lachen, Gott, wie sehr er sie vermisste. Da war sie wieder diese Wehmut, die ihn jedes Mal, wenn er mit *seiner* Akemi telefonierte, überfiel und ihn zu verschlingen drohte. Nie hatte er eine andere geliebt, sie war die einzige für ihn und sein Herz verlangte nach ihr.

Die Last, die auf seinem Herz lag, trieb ihm fast die Tränen in die Augen. Verzweiflung war es, die ihn dazu trieb. Der Schwarzhaarige mit den rotbraunen Augen, in die ein bekümmerter Schein getreten war, wollte sie bei sich haben - er vermisste sie so sehr.

"Wir wollen nachher noch in den Vergnügungspark, sozusagen das Ende der Prüfungen feiern", teilte die Braunhaarige ihrem Freund durchs Telefon mit.

Ihre sanfte Stimme riss ihn etwas unsanft aus seinen trübseligen Gedanken, worüber er aber keinesfalls verärgert war. "Wer ist wir?" hakte Kôji nach und ein neugieriger und interessierter Ton kam in seiner Stimme zum Vorschein.

"Na, Shina, Ayana, Yumi, Wataru, Takeru, Ryochi und ich natürlich", entgegnete Akemi und lachte etwas.

"Klingt ja toll", meinte der 19-jährige wehmütig. Wie gerne wäre er bei ihr, um mit ihr und den anderen in den Vergnügungspark zu gehen.
 

Shina ging weiter die Straße entlang, als sie plötzlich von hinten gepackt wurde, worauf sie fürchterlich erschrak und zusammenfuhr.

Als sich die 19-jährige etwas umdrehte, erblickte sie Ryochi, der sie umarmt hatte.

"Hast du mich aber erschreckt", meinte die Hellbraunhaarige und beruhigte sich wieder.

"Och, ich kann auch nichts dafür, wenn du so abwesend durch die Gegend läufst, Süße", entgegnete er frech. "Worüber hast du nachgedacht?"

Shina schaute ihren Freund an. "Über Seiji, Katsumi hat mir gesagt, dass er weder in der Schule noch zu Hause war und sie sich Sorgen macht."

"Ja, meine Schwester war auch bei mir", erwiderte der 19-jährige. "Aber ich denke, wir sollten abwarten, wer weiß, vielleicht ist es auch etwas ganz harmloses und er meldet sich später?!"

"Ich hoffe, du hast Recht", entgegnete Shina und behielt ihre Gedanken und Vermutungen vorerst besser für sich.
 

Ayana machte sich derweil alleine auf den Weg und war die erste, die am Treffpunkt im Beika-Park ankam.

Daher setzte sie sich auf eine Bank und betrachtete den See, der vor ihr lag. Die 18-jährige betrachtete diesen, wie er vor sich hin glitzerte, weil die Sonnenstrahlen sich in ihm spiegelten und träumte etwas vor sich hin, während sie auf ihre Freunde wartete.

Wenig später fanden sich auch die anderen, einige mit etwas Verspätung, bei Ayana ein, so dass sie sich auf den Weg ins Tropical Land machen konnten.
 

Eine stressige Woche mit mündlichen Abschlussprüfungen später, an einem warmen und sonnigen Samstagmorgen Anfang April waren Shina und Akemi schon früh am Morgen zum Reiten verabredet, so dass Shina schon dabei war sich fertig zu machen. Es war erst kurz nach 8 Uhr und ihre Eltern und Geschwister schliefen noch, so dass sie sich leise verhielt um niemanden zu wecken. Yukiko hatte ihrer Tochter gestern noch Proviant für den Tag zusammengestellt und es in der Küche auf dem Tisch bereit gelegt, damit die 19-jährige es nur noch mitzunehmen brauchte.

Eine viertel Stunde später verließ die Hellbraunhaarige das Haus und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle. Akemi und sie wollten sich im Bus treffen und dann zusammen zum Gestüt fahren.

Kurz nachdem sie die Haltestelle erreicht hatte, fuhr auch schon ihr Bus ein, so dass sie einstieg und in dem fast leeren Bus sofort ihre beste Freundin entdeckte und sich zu ihr gesellte.

"Ohayo, Mi-chan!" begrüßte Shina die Dunkelbraunhaarige und lächelte fröhlich.

Akemi schaute zu ihr auf und lächelte dann ebenfalls. "Ohayo, Shina-chan. Gut geschlafen?"

"Oh ja, so schön befreit jetzt, wo die Abschlussprüfungen vorbei sind", bestätigte Shina und setzte sich neben ihre Freundin.

Diese lachte. "Ja, da sagst du was, ich bin auch froh, dass es endlich vorbei ist und es wir sich jawohl wenigstens gelohnt haben, wo wir uns seit dem Vergnügungspark wegen dem Lernen und dem mündlichen Prüfungsstress so gut wie gar nicht gesehen haben", stimmte Akemi der 19-jährigen zu. "Hast du übrigens schon mitgekriegt, worüber sich die Leute in unserem Jahrgang unterhalten? Sie rätseln darüber, was wir bei dem Abschlussball anziehen und ob wir überhaupt und mit wem wir kommen." Ein Lachen folgte ihren Worten.

"Na, wenn die nichts Besseres zu tun haben", kommentierte Shina das Ganze und lachte dann ebenfalls.

Der Bus hielt an und die beiden stiegen aus. Den Rest mussten sie zu Fuß gehen, was sie aber keineswegs störte. Der Weg dauerte ja nur 10 Minuten und die Luft hier etwas außerhalb von Tokyo und das schöne Wetter machten das Ganze sogar zu einer verlockenden Angelegenheit.

"Ich freue mich schon ewig darauf, endlich mal wieder unbeschwert zu reiten und dabei die Zeit zu vergessen", meinte die 19-jährige schwärmerisch, worauf Shina zustimmend nickte. "Stimmt, so was wie heute haben wir früher viel öfter gemacht. Doch dann wurden wir groß und unsere Zeit immer weniger. Die zwei werden sicher abdrehen, sie sind immerhin lange nicht mehr so ausgiebig bewegt worden, wie es heute der Fall sein wird", prophezeite die Hellbraunhaarige, wobei sie jedoch einen erwartungsfrohen Ton in der Stimme hatte.

Ein amüsierter Laut kam über die Lippen des anderen Mädchens. "Seh' ich auch so. Nebenbei, was macht Ryochi eigentlich dieses Wochenende?" wollte sie dann neugierig wissen und schaute ihre beste Freundin wissbegierig an.

"Der ist gestern gleich nach der Schule zum Bahnhof und von da mit dem Zug nach Kyoto. Er will da Freunde besuchen, Donnerstag kommt er wieder", berichtete Shina und grinste. "Ist deine Neugier jetzt befriedigt?"

"Aha, also ist er für den Ball wieder hier, gut."

Shina schaute ihre Freundin misstrauisch an und zog eine Augenbraue hoch. "Was soll das denn heißen, Akemi?" hakte sie nach, wobei ihre Worte ein scharfer Ton begleitete.

"Och, gar nichts, das war nur so eine Feststellung, weißt du?" entgegnete die Angesprochene und grinste nur schelmisch, dann ging sie mit schnellen Schritten an der 19-jährigen vorbei.
 

Wasser tropfte und man konnte ein Plätschern vernehmen, wenn der Tropfen von der Decke auf den Boden hinunterfiel und eine Pfütze traf. Es war feucht und recht kalt in diesem Raum. Ein Tropfen fiel auf etwas Warmes, lief über Haut und färbte sich wenig später rot, bevor er auf dreckige und zerrissene Kleidung tropfte und von dieser langsam aufgesaugt wurde. Ein leicht rötlicher Fleck blieb an der Oberfläche zurück. Eine flache Atmung war zu hören, der Junge war ziemlich schwach, was aber kein Wunder war. Er war von ihnen ziemlich zugerichtet worden und nicht bei Bewusstsein, seine zahlreichen und unterschiedlichen schweren Verletzungen raubten ihm die Kräfte. Es stand schlecht um ihn, denn außer einer kaum sichtbaren, aber glücklicherweise regelmäßigen Hebung und Senkung seines Brustkorbs, konnte man keine Bewegung von ihm wahrnehmen.
 

Unterdessen hatte ein junger Mann von der Entführung des Jungen gehört und war auf dem Weg zu ihm. Er würde sicher leicht an ihn rankommen, ihn zu befreien, war da schon schwieriger, schließlich würden sie ihn wohl kaum einfach mit ihm verschwinden lassen.

Der 21-jährige kannte den Jungen ziemlich gut von früher. Er war der beste Freund seiner kleinen Schwester. Er wusste, dass sie ihn sehr vermissen würde und ihn brauchte. Der Schwarzhaarige wusste auch, dass Seiji ihr schon oft - nicht zuletzt bei seinem Verschwinden - sehr geholfen hatte und er war froh darum. Nun war er an der Reihe ihm und damit dann auch indirekt seiner kleinen Schwester zu helfen, was ihn ein wenig glücklich machte.

Er war auf dem Weg zum Gefängnis des 17-jährigen, als er am Arm gepackt und um eine Ecke gezerrt wurde...
 

Shina und Akemi waren unterdessen damit beschäftigt ihre Pferde zu satteln, wobei sie sich unterhielten und lachten. Wie üblich hatten die beiden Mädchen ihren Spaß zusammen, sie alberten herum, während sie sich um die Tiere kümmern.

Dabei wurden sie von zwei scharfen Augen beobachtet, denen keine Bewegung entging und die besonders eines der Mädchen fixiert hatten. Er wollte sie überraschen und würde auf eine passende Gelegenheit warten um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen...
 

Unterdessen stand Carpano zwei jungen Frauen gegenüber, welche er mit einem Halbmondblick und schmollendem Gesichtsausdruck ansah, worauf diese seinen Blick belustigt erwiderten.

"Das war nicht witzig", meinte er und man hörte deutlich, dass er schmollte, was die beiden jungen Frauen zu einem kleinen Lachen brachte.

"Was ist los mit dir, Carpano? Sonst bist du doch auch nicht so unvorsichtig, was hast du schon wieder vor?" wurde er von der Frau mit den dunkelbraunen Haaren und den hellblauen Augen gefragt, wobei diese Neugier enthielten und ihn wissbegierig ansahen. Es interessierte sie immer, was er plante, weil es sie faszinierte, was in seinem Kopf vor sich ging.

Ein kleines, fast sanftes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. "Das ist nichts für Damen, seid bloß vorsichtig und passt auf, dass ihr nicht tötet, wenn ihr es verhindern könnt, wäre nämlich sehr schade um euch", meinte er mit einem frechen Zwinkern und wollte sich abwenden.

"He is thinking about a plan to rescue the boy that the Organization has kidnapped more than a week ago."

Carpano blieb stehen, sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen - aber woher wusste sie das?

Die Dunkelbraunhaarige wandte sich ihrer Freundin zu, die ihre Augen geheimnisvoll geschlossen hatte. "Woher weißt du das, Cencibel?"

Die Angesprochene öffnete ihre Augen und fixierte mit ihnen den Schwarzhaarigen, der ihnen den Rücken zugewandt hatte. "Isn't it right, Carpano?"

Nun schloss der junge Mann geheimnisvoll die Augen, schwieg aber ansonsten.

Die andere Frau wirkte besorgt und ihre Augen hatten einen traurigen Schimmer inne, sie stürzte nach vorne und stellte sich vor den Schwarzhaarigen. Ihre Hände ergriffen seine Schultern und sie schaute ihm in die Augen, die er wieder geöffnet hatte. "Stimmt das? Hat Cencibel Recht, mit dem, was sie sagt?" wollte sie wissen, ihre Stimme zitterte, jedoch nicht aus Wut, wie man annehmen könnte, sondern aus Angst. Sie hatte Angst davor, dass sein Plan schief ging und ihm etwas zustieß, oder er sogar von diesen Leuten umgebracht wurde, was sie keinesfalls wollte.

Mit einem äußerst entschlossenen Blick, der auch ausdrückte, dass man ihn von seinem Entschluss nicht mehr abbringen konnte, erwiderte der 21-jährige ihren Blick.

"Denk doch an deine Familie, an deine Schwester... deinen Bruder, wenn du umgebracht wirst - wer soll ihnen dann noch helfen? Du kannst sie dann nicht mehr beschützen und ihnen helfen, bitte, sei doch vernünftig." Fast standen Tränen in ihren Augen, weil sie um nichts in der Welt wollte, dass ihm etwas zustieß. Der dunkelhaarigen Frau mit den hellen Augen lag mehr an ihm, als man auf den ersten Blick zu erkennen vermochte - mehr noch als sie zugeben würde, doch das wusste niemand, weil sie sich niemandem anvertraut hatte. Ahnen, taten es jedoch beide der Anwesenden, die blonde junge Frau wahrscheinlich noch mehr und eher, als er selbst.

Sanft lächelnd schaute der Schwarzhaarige in ihre Augen, seine rechte Hand ging zu ihrer linken Wange und streichelte sie. "Jetzt sei du mal vernünftig und hör mir zu, Kir, dieser Junge ist nicht einfach irgendein Junge. Sein Name ist Seiji Tôyama. Ich kenne ihn noch von früher, er ist der beste Freund meiner kleinen Schwester und sie braucht ihn. Gerade weil ich hier festsitze und nicht weiß, ob ich das überlebe, deswegen muss ich ihn befreien, verstehst du?" Er blickte sie an, ebenso entschlossen wie vorher, aber in seinen Augen konnte man leicht versinken, so tiefgründig wie sie waren.

So erging es ihr jedes Mal - seit sie ihn das erste Mal getroffen hatte und in den Genuss gekommen war ihm auf diese Weise in die Augen sehen zu dürfen. Er war auch der erste gewesen, dem sie ihre Geschichte anvertraut hatte, weil sie wusste, dass er sie verstehen würde, das hatte sie irgendwie gespürt und sie hatte Recht gehabt. Carpano hatte ihr ebenso seine Geschichte erzählt, so dass sie feststellten, dass sie sich ziemlich ähnlich waren.

Doch jetzt wollte er so etwas Riskantes tun und die Chancen, dass er erwischt wurde oder das Ganze im Nachhinein noch aufflog waren groß, man wusste immerhin nie so genau, auf wen es der Boss abgesehen hatte.

"Du könntest sterben, Yuichi", wisperte Kir ängstlich. "Was ist, wenn sie dich töten?!" Die Tränen, die ihr längst in die Augen gestiegen waren, liefen nun über ihr hübsches Gesicht, so dass er auch seine linke Hand auf ihre andere Wange legte und auf diese Weise ihr Gesicht in seine Hände nahm. Auch wenn die Dunkelbraunhaarige diese Berührung sehr schön fand, machte es sie in dieser Situation nur noch viel trauriger, dennoch legte sie ihre Hände auf seine Unterarme und schloss die Augen. Wenigstens für einen kleinen Moment wollte sie das genießen, wer wusste schon, ob sie ihn wieder sehen würde?!

"Don't worry, Rena. Yuichi is a very clever and strong man, he will surely handle this and come back to you", äußerte die Blondine mit einem wissenden Lächeln.

Eine leichte Röte schlich sich in das Gesicht der Angesprochenen, die aber kaum zu erkennen war.

Yuichi wusste natürlich, wovon die 24-jährige da genau redete, äußerte sich jedoch nicht zu der Sache und schwieg lieber. "Du weißt wohl auch immer, was in den Menschen vorgeht, was, Shannen-chan."

"I see it in her eyes when she looks within yours or speaks about you. I only say what I see and that's it", antwortete die Angesprochene mit einem Lächeln, das auf eine gewisse Weise geheimnisvoll wirkte.

"Ich werde dir helfen", kam es nun von der 23-jährigen, womit sie die Aufmerksamkeit der anderen beiden wieder auf sich zog.

"Was?! Das tust du nicht, kommt überhaupt nicht in Frage", entschied er und schaute sie eindringlich an.

"Warum nicht? Du kannst mir nicht versprechen, dass du das überlebst und wiederkommst, also werde ich-"

Sie konnte ihren Satz nicht zu Ende sprechen, weil der Schwarzhaarige schneller handelte, als sie sprach, so dass er blitzschnell und für sie überraschend seine Lippen auf ihre legte und sie küsste.

Nachdem sie den ersten Schreck überwunden hatte, schloss sie die Augen und genoss das Gefühl, das sie durch seine Lippen verspürte.

Erst nach einer für sie kleinen Ewigkeit löste er sich wieder von ihr und schaute ihr in die hellblauen Augen.

"Dann nimm das als Versprechen und mach dir keine Sorgen um mich, ich komme schon wieder zurück. Ich habe ja auch Hilfe bei meinem Plan, also mach dir keinen Kopf", versuchte der 21-jährige die junge Frau zu beruhigen, auch wenn er wusste, dass sie sich trotzdem sorgen würde.

Rena wusste, dass sie ihn nicht aufhalten konnte, weshalb ihr weiterhin Tränen über die Wangen liefen und sie sich an seine Brust warf und diesen freien Lauf ließ. Erst war der Schwarzhaarige etwas überrascht über ihre Handlung, doch dann legte er seine Arme um sie und hielt sie einen Moment fest.

Auch wenn die 23-jährige gerne an sein besonderes Versprechen glauben wollte und sich noch immer wünschte, dass er nicht ging und diesen Plan umsetzte - das war immerhin Verrat an der Organisation und wurde mit dem Tod bestraft - umarmte sie ihn und ließ sich von ihm trösten, bevor er ihren Händen entgleiten würde - vielleicht für immer.

"Ich muss jetzt gehen", sprach Yuichi sie nach ein paar Minuten an und löste sich von ihr. Er schaute in ihre schönen hellblauen Augen, die von Traurigkeit, Sorge und Angst gezeichnet waren und fuhr ihr zärtlich über die Wange, bevor er sich an die blonde Frau wandte, die noch immer anwesend war. "Hey, Cencibel, pass etwas auf Kir auf, tu mir den Gefallen, ja?"

Diese nickte mit einem wissenden Lächeln. "Den Gefallen werde ich dir tun, aber damit du es weißt, du musst wiederkommen, ich kann nicht für immer auf sie Acht geben, das solltest du besser selber tun, also pass auf dich auf und sei vorsichtig, Carpano!" entgegnete die Angesprochene und schenkte dem Schwarzhaarigen ihren Blick.

Dankbar lächelnd erwiderte er ihren Blick und nickte. "Ich komm schon klar, das bin ich bisher doch immer, also keine Angst."

Ein Blick noch - den er Kir widmete - und schon war er verschwunden und hatte die beiden Frauen alleine zurückgelassen mit der Angst und der Sorge ihn für immer zu verlieren und der Hoffnung ihn wieder zu sehen. Ungewiss welche Entscheidung sein Schicksal ihm zugeteilt hatte...
 

In der Zwischenzeit waren Akemi und Shina schon unterwegs und ritten einen schmalen Reitweg an einem Bach entlang, der sie direkt in den Wald führen würde.

"Weißt du worüber in der Schule geredet wird, Shina?" fragte Akemi ihre Freundin, wobei ihre Stimme einen scheinheiligen Ton innehatte.

"Nein, aber du wirst es mir sicher gleich sagen, nicht wahr, Mi-chan?" entgegnete diese mit einem leicht gleichgültigen Unterton, der dennoch aus ihrer Stimme herausklang.

Die Dunkelbraunhaarige lachte. "Über uns wird getuschelt und das nicht nur bei den Jungs, sondern auch bei den Mädchen."

Die 19-jährige seufzte. "Na, was für eine Überraschung. Lass mich raten, die fragen sich wahrscheinlich alle, ob wir überhaupt hingehen und wenn ja mit wem. Und dann noch, was wir anziehen werden, richtig?"

"Wie bist du darauf bloß gekommen?" wollte das Dunkelhaarige Mädchen auf der Pintostute sarkastisch und lachte dann amüsiert, woran sich Shina beteiligte. "Und? Was ziehst du an?"

"He? Muss die Frage nicht erstmal eher heißen, ob ich überhaupt hingehe?" fragte Shina zurück und trieb ihre Haflingerstute dann etwas an um neben Akemi her zu reiten, da der Weg nun breiter geworden war.

Ein belustigter Laut war seitens der 19-jährigen zu vernehmen. "Bei jedem anderen vielleicht, aber ich kenne dich und deine Familie. Ihr plant immer für alle Eventualitäten, also selbst wenn noch nicht fest steht, ob du hingehst, was du anziehst, steht schon fest."

"Ach und jetzt würdest du natürlich gerne wissen, was ich anziehe, nicht wahr?" kam es von der Hellbraunhaarigen, wobei sie ihrer Freundin einen Halbmondblick zuwarf.

"Hey, ich bin immerhin deine beste Freundin, also los sag schon", drängelte Akemi, weswegen Shina herausfordernd grinste. Dann trieb die 19-jährige ihr Pferd an und galoppierte ihrer Freundin davon, was diese aber keinesfalls auf sich sitzen lassen würde. "Hey!" rief sie, begann dann jedoch ebenfalls herausfordernd zu grinsen. "Das willst du doch nicht etwa auf dir sitzen lassen, oder Sky?" meinte sie dann an ihr Pferd gewandt und ließ es ebenfalls in den Galopp übergehen und versuchte ihre Freundin einzuholen.

Wie üblich endete es in einem Wettrennen und wie üblich war eine herrliche Lichtung mit einer grünen Wiese und einem Bach das Ziel.

Die beiden Mädchen stiegen aus dem Sattel und ließen ihre Pferde etwas grasen, während sie selbst sich ins Gras fallen ließen und in den Himmel schauten. Ein fröhliches und unbeschwertes Grinsen zierte ihre Gesichter und einen Moment schwiegen sie und betrachteten nur den blauen Himmel mit den schneeweißen Wolken über ihnen. Die Sonne schien und schenkte der Erde etwas von ihrer Wärme, so dass die beiden 19-jährigen kurz genießend und verträumt die Augen schlossen.

"Nur falls du denkst, dass du auf diese Weise an einer Antwort vorbei kommst, muss ich dich enttäuschen, Shina-chan. Und jetzt sag mir, was du anziehst", forderte Akemi grinsend.

Die Angesprochene grinste ebenfalls. "Was denkst du denn?" hakte sie nach, während sie wieder die Augen öffnete.

"Das ist unfair, wo man bei dir mit allem rechnen muss", beschwerte sich die Dunkelbraunhaarige, dann grinste sie jedoch schelmisch, "aber ich denke, du wirst ausnahmsweise ein hübsches Kleid anziehen und Ryochi damit ganz willenlos machen. Das passt zu dir, außerdem würdest du niemals zu so einem Anlass gehen ohne entsprechend und angemessen gekleidet zu sein." Die 19-jährige hatte einen frechen Ton in der Stimme, worauf Shina ein belustigter Laut entkam. "Dann kennst du mich aber schlecht."

Ihre beste Freundin grinste. "Das bezweifle ich und selbst wenn, deine Mutter kenne ich und das reicht schon."

Die Hellbraunhaarige schwieg dazu nur mit einem geheimnisvollen Lächeln. "Wirst du dann ja sehen, was mich allerdings zu der Frage führt, mit wem du überhaupt hingehst?!"

Akemi gab ein Seufzen von sich. "Ich weiß nicht, vielleicht gehe ich gar nicht hin", meinte sie mit einem betrübten Ton in der Stimme.

"Es war schon die richtige Entscheidung, Akemi. Wenn man sich nicht mehr wohl fühlt, sollte man etwas ändern, auch wenn man dazu etwas anderes vorher beenden muss. Aber du gehst zum Abschlussball, weil du dir sonst selbst widersprichst!", bestimmte die 19-jährige.

Akemi schaute sie leicht schmollend an, dann seufzte sie jedoch. "Ich will aber nicht alleine hingehen und wenn ich mit Kôji hingehe und dann Takeru auf dem Ball begegne, wäre das auch nicht gut. Also bleibe ich zu Hause, dann widerspreche ich mir eben mal, das ist diesmal auch egal. Es tut mir nur so Leid für Takeru, ich hätte mich nie darauf einlassen sollen, das wäre für alle besser gewesen", ein resignierter Ton begleitete ihre Stimme und ein deprimierter Blick stand in ihrem Gesicht.

Shina nahm ihre beste Freundin in den Arm. "Ach, Mi-chan, ich habe nur gesagt, dass du auf den Abschlussball gehst, ich habe nicht gesagt, dass damit der Ball unserer Schule gemeint ist", meinte die Hellbraunhaarige dann, worauf sie von der Dunkelbraunhaarigen verständnislos und irritiert angesehen.

"Wie meinst du denn das?" wollte sie wissen, da sie sich darauf absolut keinen Reim machen konnte.

"Denk mal nach vielleicht kommst du ja noch darauf, wenn nicht, werde ich es dir sagen", entgegnete die Angesprochene mit einem geheimnisvollen Lächeln und schwieg dann.

Mit einem verwirrten und nachdenklichen Blick schaute Akemi ihre Freundin an und überlegte, worauf sie anspielen könnte.
 

Etwas entfernt von den beiden Mädchen hinter einer Reihe Bäume verborgen stand ein junger dunkelhaariger Mann, der die Mädchen schon die ganze Zeit beobachtete, dass nun ihre Freundin dabei war, störte ihn nicht weiter, sie würden sowieso nicht merken, was los war, bis es zu spät war...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-05-28T20:46:10+00:00 28.05.2005 22:46
Armer Kôji ;_;
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ;_;
Das ist traurig. ._.
Und Carpano rennt in die Gefahr und Rena ist total fertig ;_;
Ich fands noch mal sehr schön, obwohl ich es ja schon vorher kannte *^-^*
Aber der Teil war zu kuhurz ._.
Ich frrage mich jetzt auch, wer der Kerl am Schluss ist >.<

Dein Yume-chan ^^
Von:  Melora
2005-05-28T19:56:51+00:00 28.05.2005 21:56
PFUI -_____________-
Ich sagte es eben schon, du bist schlimmer als Syrah, du quälst die Leute, menno -.-'
*erstmal ne Runde rumschmoll*
Der Anfang war ja schon quälend, dann so'n Schluss, das iz unverzeihlich, jetzt lass dir mal was einfallen, was du tust, um das wiedergutzumachen... *spinn* %D
Mhm, das zwischen Carpano, Kir und Cencibel war aba sehr herzzereißend ;__;
Und was Shina und Akemi so zu bereden hatten, war ja auch tolly, nee? X'D
Ich dachte ja eigentlich, dass ich noch erfahre, was Plavac tut, ana jetzt muss ich noch warten ~.~
Du bist fiehiehies ;_________________;
Jetzt muss ich heulen gehen und du bist schuld ;_;
Wähähähähähähääääääääääääääää~ XD
Aber interessant war's schon... ;__;
So, hier mach ich mal Schluss, sonst komm ich nie zum Posten %D~ *auch süchtig >.>*
Ist aber ganz lustig, dass Akemi nicht nur Kôji quält, sondern auch sich selbst >PPPPPP selbst schuld, was macht die auch sowas? >DDDD
Baibai dann...
Halt die Ohren steif ^.^ und nichts anderes X'''D
*wechykuller*

Dein Melöööööööööööööö(-.-)leinchen >P


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