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Enigma

Verlangen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und Herzlich Willkommen!
Ich wünsche viel Spaß beim lesen!
LG Skadii Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen :)
Viel Spaß beim lesen!
LG
Skadii Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank an die ersten Kommentare :)
Freut mich ein paar Leser gewonnen zu haben.
Ich hoffe ich kann euch halten.

Ganz viel Spaß mit Kapitel 3 :D
... es wird stickig *hust*

LG Skadii Komplett anzeigen

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1.

Dezember.

 

Über Konoha liegt eine Decke aus weißer Seide und obwohl es nur 5 Stunden am Tag hell ist, erleuchteten die vielen Lichter unsere Herzen. Ich stehe am Bahngleis und warte darauf, dass der Zug eintrifft. Einer der Mitarbeiter verkündet durch die Lautsprecher, dass sich dieser um etwa zehn Minuten verspäten würde, weil sie mit Räumungsarbeiten beschäftigt waren. Gestern Abend hatte es ziemlich heftig geschneit.

 

Ich vergrabe mich in meinem Schal und stecke die Hände in meine Manteltaschen. Ein paar Schneeflocken kitzeln meine Nase und setzten sich auf meinen dunklen Haarspitzen ab, ehe sie dahinschmelzen und nichts mehr von ihren Musterungen übrig bleibt. Etwas oder jemand tippt mir an meine rechte Schulter. Neugierig hebe ich den Kopf und sehe zur Seite. Zwei Pechschwarze Augen begegnen meinen. „Morgen“, murmle ich.
 

Sasuke seufzt tief, „Da kommt man schon zu spät und ist immer noch pünktlicher als die Bahn...“

Schmunzelnd presse ich die Lippen aufeinander, gleichzeitig bin ich überrascht ihn zu sehen. Letzte Woche noch plagte ihn eine gemeine Erkältung. Sakura hatte mich gebeten eine Miso Suppe zu kochen, um ihm etwas guten zu tun, die mochte er am liebsten. Der Uchiha bestätigt meine Vermutung, nicht völlig genesen zu sein, indem er einmal Kräftig niesen muss.

 

„Gesundheit!“, wünsche ich.

Er dreht das Gesicht von mir weg und murmelt ein Nasales, „Entschulidge...“

„Schon gut! Du hättest dich diese Woche noch ausruhen sollen! Es ist kalt und windig...“

Er packt das Taschentuch in seine Manteltasche und nickt, „Das hätte ich wohl, aber die Bibliothek ist über Weihnachten geschlossen und ich muss die Zeit nutzen um meine Abschlussarbeit vorzubereiten!“

Ich nicke, „Geht mir genauso.“

„Hmm...“, stöhnt er nachdenklich, ich glaube er möchte mich noch etwas fragen, doch dann fährt die Bahn ein und eine Masse an Menschen stürmt aus den sich öffnenden Türen.
 

Ein etwas größerer und breiterer Mann rennt mit seinem Koffer an mir vorbei und schubst mich zur Seite. Von den Wetterumständen ist der Boden nass, sodass ich rutsche und drohe zu fallen. Eine Hand greift genau im richtigen Moment durch die Menge und zieht mich durch sie hindurch. Wir huschen in letzter Sekunde durch die Türen in die Bahn, ehe sie den gewohnten Signalton von sich gibt und losfährt.

 

„Bist du okay?“, fragt Sasuke.

Ich erröte, als mir auffällt, dass er noch immer meine Hand hält.

Er lässt sofort los, als er meine Reaktion bemerkt, „Äh...“, stöhnt er und kratzt sich unsicher im Nacken.

„Bin okay“, bestätige ich, nachdem ich mich gefangen habe.

Er nickt, „Falls ich dich zu grob angepackt habe dann...“, strauchelt er.

Verneinend winke ich mit den Händen, „Nein, schon gut ich war nur nicht darauf vorbereitet! Danke!“, erwidere ich und lächle dankbar.

Sasuke erwidert das lächeln.

 

Seine Augen suchen flüchtig den Raum ab.

„Hinata!“, ruft er und winkt mich zu sich, „Hier setz dich!“, er zeigt auf den freien Platz vor sich.

Überrascht starre ich in seine Richtung und ignoriere die vielen neugierigen Blicke der anderen Fahrgäste. Vor allem die, der weiblichen. Einige von ihnen Tuscheln miteinander. Sie gehen vermutlich davon aus, dass er mein Freund ist. Schon wieder erröte ich und verstecke den Kopf in meinen roten Schal, „Ich stehe gerne...“, murmle ich. Skeptisch kräuselt er die Brauen, dann greift er wieder nach meiner Hand und schiebt mich direkt in die freie Lücke. Ich plumse zwischen zwei junge Mädchen. Sie sehen abwechselnd zwischen mir und Sasuke hin und her, dann kichern sie belustigt. Ich muss tief einatmen, um die ansteigende Hitze in meiner Brust loszuwerden.
 

*
 

Wie auch ich war Sasuke ein Clanerbe und unsere Familien kannten sich, wenn auch nicht bester Absichten. Die Hyuugas und die Uchihas spielten sich schon immer gegeneinander auf, wenn es darum ging zu zeigen, wer das sagen in Konoha hatte. Die altmodischen Ansichten meines Vaters beschämten mich, schließlich lebten wir in einem modernen und diplomatischen Zeitalter und nicht mehr in einem, in dem man sich gegenseitig die Köpfe mit Fäusten und Schwertern einschlug.

 

Trotz allem waren unsere alten Herren unbelehrbar, doch irgendwann beschlossen sie bei einigen Gläsern Sake zu viel, dass er eine gute Idee wäre endlich das Kriegsbein zu begraben und so lernte ich die beiden Uchiha Brüder kennen. Wir verbrachten unsere Kindheit miteinander. Es war eine schöne und unbeschwerte Zeit, bis Sasukes Familie und der gesamte Clan bei einer Brandstiftung ums Leben kam. Man fand heraus, dass es etwas mit den krummen Geschäften des Clans zu tun hatte. Anscheinend dealten die Uchihas mit Drogen. Das alles wurde erst nach ihrem Tod aufgedeckt. Sasuke machte eine schwere Zeit durch.

 

Wir verstanden uns, auch wenn keiner von uns beiden Meister der Worte war, so beschäftigten wir uns auf eine vertraut-ruhige Art miteinander. Ich fühlte seine Emotionen wie meine eigenen. Wir waren Freunde, obwohl ich für ihn immer mehr empfand, doch aufgrund unserer Freundschaft traute ich mich nicht das Gefühl offen zu legen. Inzwischen verblasste es, auch deshalb weil jeder von uns eine Beziehung führte. Sasuke und Sakura und Naruto und ich.
 

Unsere Freundschaft entstand während unserer Grundschulzeit. Ich erkannte wie sehr Sakura für Sasuke brannte und auch wie wichtig eine starke Frau für ihn war, nach allem was er durch gemacht hatte. Sie gab ihm halt und veränderte ihn. Mit der Zeit wurde er zu dem Jungen, den ich von früher kannte. Meine eigenen Gefühle wurden nebensächlich und ich verstaute sie tief in meinem inneren, wo ich sie hütete wie ein Geheimnis.
 

Ich war gut darin die Gefühle der anderen zu verstehen, erkannte was ihnen fehlte, wenn sie unglücklich waren. Außerdem wusste ich, was es bedeutete an sich zu arbeiten um heilen zu können. Das hatte ich zuerst an mir selbst und dann an Sasuke und Naruto erlebt. Aufgrund meiner Analytischen und Empathischen Fähigkeiten entschied ich mich Psychologie zu studieren.
 

Naruto war eine der reinsten Seelen, die ich kannte. Ich verliebte mich in seine offene und Liebevolle Art für alles und jeden einzustehen. Egal wie gebrochen er als Waisenkind war, er schaffte es sich und alle anderen wieder zusammenzusetzen. Das tat er auch immer für unsere Freundschaft, wenn sie kurz davor war in die Brüche zu gehen. Meist war Sasuke der Grund dafür, wenn ihn die Gefühle der Vergangenheit einholten. Die beiden waren sich so ähnlich und konnten unterschiedlicher nicht sein.
 

*
 

„Wir müssen raus!“

Die Stimme des Uchihas weckt mich aus meinen Gedanken. Wir verlassen gemeinsam die Bahn und machen uns auf den Weg zur Bibliothek.

 

*

 

Sasuke und ich haben einige Bücher vor uns ausgebreitet und jeder von uns tippte die vergangenen zwei Stunden konzentriert in seinen Laptop. Er streckt sich und klappt das Buch zu.

„Ich brauch ne Pause, wie siehts bei dir aus?“

Nickend stimme ich ihm zu. Die Bibliothek ist kalt, die Heizungen müssen ausgefallen sein. Ich reibe mir die Hände und wärme sie mit meinem Atem. Der Uchiha steht auf und verschwindet hinter den Bücherregalen. Ich frage mich, ob ich ihm folgen soll, entscheide mich aber dafür sitzen zu bleiben. Vermutlich rief er Sakura an und sie unterhielten sich miteinander. Die beiden führen eine Fernbeziehung, weil sie ihr Medizinstudium in Kirigakure absolvierte. Es gab zwar auch eine Universität in Konoha, aber Kirigakure war dafür bekannt in der Medizin weiter fortgeschritten zu sein.

 

Ich greife in meine Tasche und zücke mein Mobiltelefon mit Kopfhörern, um in das neue Album einer Band herein zuhören, welches sie gestern herausgebracht haben. Ich wähle einen Song, dessen Titel mich neugierig stimmt. ''thoughts i have while lying in my bed''. Noch bevor ich die Play Taste drücken kann ist Sasuke zurückgekehrt und stellt eine warme Tasse vor mir auf den Tisch.

„Kaffee? Damit wird dir bestimmt ein wenig wärmer und vertreibt die Müdigkeit.“

Ich lächle, „Danke“

Er lässt sich neben mich auf den Stuhl fallen und nippt an seiner.

„Musik?“, er greift neugierig nach dem linken Kopfhörer und steckt ihn sich in sein Ohr. Ich erröte leicht, dann tue ich ihm gleich mit dem rechten.

„Was möchtest du hören?“, murmle ich, während ich den Titel weg drücke und in der Bibliothek stöbere. Er schnappt sich mein Telefon und lächelt spitz, „... das was du hören wolltest!“, erwidert er und springt zurück auf den vorherigen Titel. Anstelle mir, betätigt er den Play Button und wirft den Kopf in den Nacken. Er schließt die Augen und wir lauschen beide aufmerksam dem Text...

 

We were talkin' without words and turnin' red

All tangled up in knots

And I got lost in the thoughts that I had

While I'm lyin' in this bed

And I don't wanna leave

You look so lovely runnin' through my head

I know I came undone a bit

My tongue, it went numb

And I choked when I should've spoke instead

I tell myself

Believe me, you're not in love

Been lookin' for a reason but there isn't one

Go easy, it's like a drug

Oh, I'm high off your love

Starin' at the ceiling and I'm burnin' up

Lookin' for a reason you ain't good enough

Now I'm in a feelin' and it's like a drug

Oh, I'm high off your love

Starin' at the ceiling and I'm givin' up

You're the missing pieces I've been dreamin' of

Now I'm in a feelin' and it's like a drug

Oh, I'm high off your love

 

Die Richtung ist Alternatice/ Indie-Rock. Er wippt mit seinem Fuß zur Melodie. Neugierig beobachte ich ihn, doch dann schlägt er wie aus dem nichts seine Augen auf und erwischt mich dabei. Nervös weiche ich aus und kralle mich an meinem Notizblock fest. Er zieht den Stecker aus meinem Ohr und haucht, „Warum läuft dein Gesicht heute ständig rot an?“

Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus. Die Haare in meinem Nacken stellen sich auf. „K...kalt!“, stottere ich, „Mir ist kalt!“

Er greift abrupt nach meiner Hand und und legt sie in seine, „...wenn es nur das ist.“

Meine Finger kribbeln unter der Berührung seiner. Ich weiß ich sollte sie zurück ziehen, doch es fühlt sich schön an. Er verschränkt sie mit meinen. Augenblicklich bleibt mir die Luft weg, mein Herz pocht dafür nur noch lauter.

„Believe me, you're not in love!“, entweicht ihm. Ich könnte schwören er grinst dabei.

„Was?“, bricht es aus mir heraus.

„Das hat er doch gesungen!“

„Oh...j...ja...“, stocke ich und nippe zittrig mit der freien Hand an meiner Tasse Kaffee.

„Irgendwas an dir ist heute anders!“, er beugt sich nach vorne und streicht mir eine Strähne hinter mein Ohr. „Hast du dir die Haare geschnitten?“, fragt er und spielt mit der Haarspitze zwischen seinen Fingern.

„Ja!“, ich entreiße mich seiner Berührung und greife nach dem Haargummi um mein Handgelenk. Als ich die Haare zusammenbinden möchte schnappt er sich diesen und steckt ihn in seine Hosentasche, „Nicht...“, murmelt er, „Ich mag es, wenn du sie offen trägst!“

Seine Worte stehen wie heißer Dampf im Raum.

„Sie stören...“, nuschle ich, „... wenn ich schreibe, dann hängen sie mir ständig im Gesicht...“

Er lächelt, „Lügnerin!“

„Nein es ist wahr!“, lüge ich tatsächlich.

Er zieht den Stecker aus seinem Ohr und legt ihn ab, „Die Suppe, sie war von dir hab ich recht?“

„Nein, die war von Sakura...“, lüge ich erneut.

„Du hättest dich blicken lassen können...“, haucht er Geheimnisvoll. Ich weiß nicht wo ich seine Worte einordnen soll. Wir sehen einander an.

„Jetzt bin ich doch hier“, flüstere ich.

„Das reicht nicht!“, raunt er.

Er wirft einen Blick in die Umgebung, als ich mich aus dieser brenzligen Situation befreien möchte zieht er mich mit einem sanften Ruck zurück in seinen Schoß.

„Hör auf damit...“, winsle ich und sehe ihn Hilflos an.

„... dann hör auf mich so anzusehen!“

Seine Hände fahren unter meinen Pullover und streichen behutsam über meinen unteren Rücken. Ich fahre zusammen, so als wäre mein ganzer Körper unter Strom.

„Es ist Zeit es herauszufinden meinst du nicht?“

„Was?“

Seine Hand stoppt an meiner Hüfte. Er schiebt mich näher an sich heran, dann greift er mit der anderen in meinen Nacken und presst mein Gesicht gegen seines.

„Ob es sich gut anfühlt“, er küsst meinen Hals. Seine Küsse wandern bis er vor meinen Lippen halt macht. Sein heißer Atem brennt auf ihnen. Er presst seine auf meine.

Sasuke schmeckt nach Kaffee und Zucker. Er öffnet seinen Mund um selbst Luft zu holen. Etwas in mir explodiert oder zerbricht in Millionen kleine Teile. Seine Daumen streicheln meine Schläfen, während die anderen Finger im Nacken mich erneut zu sich heranziehen. Er beugt den Kopf und küsst mich wieder, doch dieses mal hungriger. Auch meine Hände suchen nach halt, ich finde ihn indem ich mich an seinem Rücken festkralle. Fast schon erschrocken löst er sich von mir, ein Sturm wütet in seinen Augen. Er schiebt mich von sich und wischt sich über die Lippen.

„Fühlt sich falsch an“, zischt er, greift nach seiner Tasche und lässt mich zurück, nachdem er mich wie eine Lawine überrollt hatte.

Tränen sammeln sich in meinen Augen.

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

2.

Donnerstag.

Zwei Tage sind vergangen seit dem Vorfall in der Bibliothek. Mein Körper fühlt sich leer und taub an. Alles, was ich getan habe, ist mich zusammen zu reißen, um mit der Abschlussarbeit voranzukommen. Naruto hatte mir ein paar verschneite Bilder aus dem Eisenreich geschickt. Von uns allen studierte er am weit entferntesten. Um später mal in die Politik einzusteigen, besuchte er die beste auf Wirtschaft basierende Universität. Wir haben vor etwa einer Stunde miteinander telefoniert. Ich habe ihm nicht davon erzählt, was zwischen Sasuke und mir vorgefallen war. Jetzt plagten mich Schuldgefühle deswegen.

 

Es klingelt plötzlich an meinem Apartment, obwohl ich es mir mit einer Decke und einer Tasse Tee auf dem Sofa bequem gemacht habe. Meine Intuition sagt mir, dass es falsch wäre aufzumachen. Ich schleiche den Flur entlang und werfe einen Blick aus dem Spion. Sasuke steht mit verschränkten Armen davor. Ein tiefer Atem, der einem Seufzer gleich entweicht mir. Ich achte darauf, dass er Tonlos ist, während ich an der Wand hinuntergleite. Die Knie dicht an meinen Körper herangezogen betrachte ich meine Hände. Sie zittern.

 

„Hinata mach die Tür auf!“

Seine Stimme klingt dumpf von außen zu mir durch.

„Verschwinde endlich“, flüstere ich leise in mich hinein.

Er hämmert gegen die Türe, „Komm schon Hyuuga mach die Tür auf und lass uns darüber sprechen!“

„Verschwinde!“, brülle ich nun laut. Lauter als ich Reaktionen sonst von mir gewohnt bin.

„Nicht bevor wir geredet haben!“

„Reden ist nicht unser beider stärke...“, murmle ich und balle die Hände zu Fäusten.

 

Sasuke hustet kräftig. Seine Erkältung war noch immer nicht auskuriert. Ich schiele hinüber in die Küche. Auf der Herdplatte steht die Teekanne, in der ich den grünen Tee warm halte. Draussen ist es kalt und ich kann nicht abschätzen wie lange er noch vor meiner Türe verweilen würde. Wahrscheinlich so lange bis er sich eine Lungenentzündung einholen würde. Ich beisse mir auf die Unterlippe und seufze. Das zittern meiner Hände ist etwas besser geworden. Ein weiteres husten hinter der Türe erklingt und ich gebe mich geschlagen, schließlich öffne ich sie.

 

Unsere Blicke begegnen sich nicht, ich meide es. Ich werfe ihm ein paar Hausschuhe vor die Füße, obwohl ich nicht möchte das er lange bleibt. Er nimmt Platz in der Küche, nachdem ich ihm eine Tasse Tee reiche. Ich meine er wartet darauf, dass ich mich zu ihm geselle, doch ich beschließe stehen zu bleiben. Mein Tee spendet wärme und verhindert, dass meine Hände wieder zittern.

„Es tut mir leid...“, flüstert er und fährt sich beinahe verunsichert über die Schläfen.

Ich nicke und starre aus dem Fenster.

 

Es hat wieder begonnen zu schneien. Die tanzenden Schneeflocken benebeln meine Gedanken, sodass ich nicht mit bekommen habe wann er aufgestanden war. Er nimmt mir die Tasse aus der Hand und stellt sie am Küchentresen ab, dann schlingt er seine Hände um mich und drückt mich an sich. Ich unterdrücke ein schluchzen.

„Es tut mir leid Hinata!“, wiederholt er erneut, doch dieses mal klarer, „Könntest du mich bitte wieder ansehen?“

Ich schüttel den Kopf, „Ich möchte das du gehst!“

Als ich mich an ihm vorbei drücke fällt die Tasse vom Tresen und zerspringt in hundert kleine Teile. Der Boden ist nass und überall liegen Scherben. Der Uchiha beugt sich und sammelt sie auf. Ich nutze den Augenblick um der Situation zu entfliehen, „Warte...“, ruft er, „... du trägst keine Schuhe und wirst dich verletzen!“

 

Ich ignoriere seine Warnung, doch er schlingt seine Hände um meine Hüften und setzt mich, als wäre ich leicht wie eine Feder auf dem Küchentresen ab. Ich schlucke und reisse die Augen auf. Wir sehen einander an.

Schon wieder überkommt mich dieses verräterische Gefühl von Hitze. Genau dort, wo seine Hände mich berührt haben. Ich kralle mich am Rand der Platte fest und senke den Blick. Einige Haarsträhnen verdecken mein Gesicht.

 

Sasuke kehrt die restlichen Scherben zusammen. Die, die zu kein sind aufzusammeln, dann wischt er den Boden trocken und wirft alles in den Haushaltsmüll unter der Spüle. Ich habe mich seither keinen Milimeter gerührt. Trotzdem habe ich beobachtet, wie er sich an einer der Scherben die Handinnenfläche verletzt hat. Sie blutet. Sasuke hält die Hand unter fließenden Wasser und spült das Blut hinunter, trotzdem quillt es weiter aus der Wunde hervor. Ich rutsche von Tresen und krame aus einer der Küchenschubladen ein Verband und eine Wundsalbe, die brauchte ich, so oft wie ich mich selbst beim Kochen verletzte.

 

„Deine Hand...“, murmle ich unsicher.

„Hm?“, stutzig hebt er den Kopf und sieht mich neugierig an, „..schon gut ist nicht weiter schlimm.“

„Gib sie mir!“, fordere ich ihn auf. Er dreht den Wasserhahn ab und hebt mir seine nasse Hand entgegen. Ich zögere, meine Hände zittern. Trotzdem tue ich es. Mit einem sauberen Tuch trockne ich sie und desinfiziere sie anschließend. Er zuckt flüchtig unter dem brennenden Schmerz zusammen, dann trage ich die Wundsalbe auf und verbinde sie.

„Ich bin nicht wirklich gut darin, aber das sollte reichen um die Blutung zu stoppen.“

„Danke“, raunt er mit einer ruhigen Stimme. Sein Finger berührt meinen Kinn und hebt ihn an. Ich bin gezwungen ihn anzusehen.

 

„Weißt du woran ich dachte?“, haucht er.

„Woran?“, Neugier leuchtet in meinen Augen auf.

Seine Finger schieben den Saum meines Pullovers nach oben. Die Fingerkuppen streichen um meinen Bauch.

„Daran wie deine Haut wohl schmeckt“, er kniet nieder. Seine Haarsträhnen kitzeln mich, als er sein Gesicht meinem Bauch nähert.

„Hör auf!“, flehe ich. Doch er hört nicht auf mich. Seine warmen Lippen küssen die Stelle unterhalb meine Bauchnabels. Ich fahre meine Hände in seine Haare und werfe den Kopf in den Nacken.

„Es quält dich, dafür bereitet er mir nur noch mehr Freude.“

Ich beisse mir auf die Unterlippe und unterdrücke einen laut, als ich seine feuchte Zunge auf mir spüre. Er küsst meine Haut und saugt daran.

 

„Ich will zusehen wie es dich in den Wahnsinn treibt!“

Sasuke kommt hoch und schiebt ein Bein zwischen meine Schenkel. Ich werde gegen die Küchenschränke gepresst. Hitze breitet sich dazwischen aus. Mein Herz pocht so laut, als würde jemand Schlagzeug darauf spielen. Er berührt meinen Hintern und zieht mich näher an sich heran. So nah bis ich seinen Atem wieder auf meinem Gesicht spüren kann. Mein Verstand schaltet sich aus, alles woran ich denken kann ist ihn anzuflehen mich zu küssen oder damit aufzuhören.

 

„Sag es...“, flüstert er und küsst meinen Hals, „Sag mir was du von mir möchtest!“

Die dunkle Aura dieses Mannes hat mich schon immer angezogen und abgestossen zugleich. Ich werde ihm nicht geben, wonach er verlangt, auch wenn ich daran zerbrechen werde. Auch wenn wir beide daran zerbrechen werden.

„Verschwinde...“, zische ich.

Er presst seine Lippen auf meine, es hat etwas besitzergreifendes und tiefes. Mein Gesicht läuft rot an und zum ersten mal verspüre ich nicht den Drang es vor ihm zu verstecken.

Er küsst mich erneut, dieses mal beisse ich ihm auf die Lippe. Erschrocken weicht er zurück und sieht mich an. Seine Wangen sind errötet, sein Atem geht flach und schwer.

„Hau endlich ab…“, knurre ich.

„Du spielst mit mir!“, zischt er.

„Bis es einen von uns in den Wahnsinn treibt. Waren das nicht deine Regeln?!“

Er lächelt spitz, „Einverstanden“

 

*

 

Freitag.

Es ist Abends und ich stehe vor der Bar an der wir uns verabredet haben. Ich war wie immer die pünktlichste von allen. Die Straßenlaternen sind angegangen und ein eisiger Wind bahnt sich seinen Weg durch meinen Mantel. Aus der ferne nehme ich ein freudiges winken war. Er ist die pink haarige. Ihre Hände sind verschränkt mit ihrer Begleitung. Mit dem Uchiha. Sie wird schneller, schließlich zieht sie ihn hinter sich her bis sie schnaufend bei mir ankommt.

 

Sie öffnet ihre Hände und zieht mich in eine Innige Umarmung. „Hab dich vermisst!“, schnurrt sie und wir schaukeln von links nach rechts. Sasuke wirft mir einen finsteren Blick zu. Ich weiche aus, stattdessen widme ich mich ihr, „Schön dich zu sehen Sakura!“. Sie quiekt freudig und befreit mich aus der Umarmung. „Wo hast du den Blondschopf gelassen?“

„Er ist sicher eingeschlafen, nach der langen Reise ist er immer müde...“

„Hmm...“, summt sie, „... er ist aber auch eine elende Schlafmütze!“

„Hab ich dich!“, eine vertraute Stimme versetzt mir einen Schrecken. Erneut werde ich in eine Umarmung gezogen, doch dieses mal von hinten.

 

Sakura lacht, so als wusste sie genau wer die ganze Zeit hinter mich gelauert hatte. Ich atme den vertrauten Duft von ihm ein und streiche über seine Arme. Er ballt eine Begrüßungsfaust und hebt sie vor den Schwarzhaarigen. Sie schlagen ein, doch das lächeln des Uchihas bleibt aus. Ich würde lügen, wenn ich keine bedrückende Stimmung seinerseits wahrnehme. Er fühlt sich mindestens genauso unwohl wie ich, nur sah er dabei aus wie immer.

 

„Sake und Ramen!“, brüllt Naruto und wirft die Hände in die Luft, während wir das Nudelhaus betreten. Takuto, der Koch hinter der Theke schenk ihm ein breites lächeln, „Mein bester Kunde ist Heimgekehrt!“. Wir setzen uns an einen vierer Tisch am Fenster, während Naruto unsere Bestellung aufgibt. Er kehrt zurück mit vier Gläsern und einer Flasche Reiswein. Sakura schüttet jedem von uns ein und hebt das Glas, „Auf ein wiedersehen!“, wir tun ihr gleich und kippen die erste Runde in einem Zug herunter.

 

„Mann... das essen schmeckt hier so viel besser!“, stöhnt Nauto, während er bereits die zweite Schüssel Ramen herunter schlingt. Sakuras Stirn kräuselt sich verärgert, während Speicheltropfen über den Tisch fliegen, „Wo steckst du das alles bloß hin...“.

Sasuke gleitet tiefer in seinen Stuhl, „Schweinemagen...“, brummt er.

Ich nehme meine unbenutzte Serviette und reiche sie meinem Freund. Er nimmt dankend an und wischt sich den völlig verschmierten Mund trocken, dann reibt er sich den Bauch und schiebt die leer geschlürfte Schüssel in die Mitte des Tisches.

 

Sakura erzählt begeistert von einer Herztransplantation, bei der sie zusehen durften. Ihr Studium scheint gut zu laufen und ihre Noten waren herausragend, ganz anders zu meinen, die das letzte Semester nachgelassen hatten. Ich behalte es für mich, stattdessen überlasse ich ihr das Wort. Naruto war einer Gruppe von talentierten Jungpolitikern beigetreten, denen kleine Themen zugewiesen wurden. Unter anderem beschäftigten sie sich damit einen Plan aufzustellen um Schulen weiter zu modernisieren. Als sie mich fragen, welchen Aktivitäten ich beigetreten bin unterdrücke ich den Gedanken mich für ein unmoralisches Spiel qualifiziert zu haben und erzähle ihnen stattdessen von den unterschiedlichen Verhaltenmerkmalen und Krankheitsverläufen bei Diagnose Burnout. Weil ich weiß wie erdrückend Psychologie sein konnte hole ich nicht zu sehr aus und gebe das Wort wieder an Sakura ab.

 

Nach einigen Gläsern Sake verspüre ich Druck auf meiner Blase und verabschiede mich für einen Gang zur Toilette. Nachdem ich mich erfolgreich entleert habe taumle ich locker an das Waschbecken um mir die Hände zu waschen. Einen Blick in den Spiegel geworfen erblicke ich ein paar Augenringe, die sehr deutlich machen, dass ich die letzte Nacht kein einziges Auge zu gemacht hatte. Ich mattiere und tupfe sie mit ein wenig Puder zurecht. Als ich aus der Toilette komme erblicke ich schwarze Augen, die mich mustern.

 

„Du siehst beschissen aus...“

„Danke...“, murmle ich und werfe den fetzen Papier auf ihn, den ich vom Hände trocknen mit genommen habe.

Er fängt ihn und lächelt spitz.

„Du bist also mutig, wenn du getrunken hast?“

Ich nicke, „Und du bist ein Arschloch, nüchtern wie betrunken!“

Er lacht, „Oh Hinata...“

„Was?“, raune ich und schiebe mich rückwärts zurück in die Damentoilette.

„Traust du dich?“, flüstere ich und schließe die Türe hinter mir.

 

3.

Die Türe zur Damentoilette wird geöffnet und ich nehme Schritte wahr. Wie eine Raubkatze schleicht Sasuke an den einzelnen Kabinen entlang. Mein Herz hämmert im Millisekunden Takt. Die Hände zittert, während ich sie mir vor die Lippen presse um keinen laut von mir zu geben. Ich habe mich auf die Toilette gesetzt und verstecke mich in der vorletzten Kabine. Meine Beine berühren nicht den Boden.

 

„Hast du Angst?“, knurrt er und schlägt die erste der Kabinen auf. Die Türe schwingt auf, doch sie ist leer. Der Uchiha lacht amüsiert.

„Wir spielen also Verstecken...“

Seine Hände streifen entlang der Kabinen und geben einen kratzigen Sound von sich. Sie stoppen an der letzten. Mit seinem Bein schiebt er sie auf, was sie knarzen lässt. Das Geräusch brennt sich in mein Gehör ein und hallt noch Sekunde später in meinem Kopf.

„Willst du wissen was ich mit dir tue, wenn ich dich gefunden habe?“, raunt er verspielt.

 

Die Luft in meinen Lungen neigt sich dem Ende zu. Um mich nicht zu verraten atme ich durch die Spalten meiner Finger, die noch immer fest meine Lippen verschliessen. Sasukes Körper bewegt sich zurück und stoppt in der Mitte, „Ich presse dich von hinten gegen eines dieser Waschbecken und zwinge dich dazu mir zuzusehen, wie ich dich von hinten erkunde...“

Er schlägt die mittlere Kabinentüre auf, „Ich will sehen wie dein Gesicht vor Scham in Flammen aufgeht... dabei, wie es dich quält und bis an die Grenze zum Wahnsinn treibt...“, er legt eine Pause ein, „...bis du mich anflehst dich zu nehmen.“

 

„Das wird nicht passieren!“, zische ich und stürze auf die Kabinentüre. Sasuke steht direkt davor, doch noch bevor er sie öffnen kann habe ich den Riegel verschlossen. Ich kralle mich an der Klinke fest, weil ich befürchte der Riegel lässt sich ganz einfach von aussen zurückdrehen, indem man einen Fingernagel in den Spalt der Riegelscheibe schiebt. Jedenfalls kannte ich diesen Trick aus meinen Grundschulzeiten, wenn wir Mädchen uns gegenseitig ärgern wollten.

 

„Du hast also doch Angst...“, stichelt er.

„Das habe ich nicht!“, erwidere ich verärgert.

„Ich würde jetzt zu gerne dein Gesicht sehen...“, „...diese Eiskalten Augen, mit denen du mich ansiehst, als wärst du am verhungern!“, „Ich hab dich durchschaut Prinzessin.“

„Das findet alles in deinem Kopf statt...“, verneine ich.

„Du willst mir also erzählen, dass du mich nicht schon seit Jahren anbetest?“

Ich lache, „Du bist kein Gott Uchiha, auch wenn du dich manchmal für einen hältst... ich habe keinen Grund einen so selbstsüchtigen Menschen wie dich anzubeten.“

Seine Hände schlagen gegen die Türe, was mich erschrocken zusammenzucken lässt, „Miststück...“, knurrt er.

 

Ich öffne den Riegel und ziehe die Türe auf, „Du machst mir keine Angst!“

Seine Hände sind gegen den Rahmen gepresst. Wie ein Dämon blickt er durch mich hindurch. Senkt seinen Blick und mustert mich, als sei ich nichts weiter als ein rohes Stück Fleisch. Aber ich würde dafür Sorgen, dass er sich die Finger an mir verbrennt. Ich habe mir geschworen nicht zuzulassen dieses Spiel zu verlieren.

 

Ich war nicht mehr das verängstigte und eingeschüchterte Mädchen von früher. Meine Gefühle zurückgehalten zu haben, war keine Schwäche. Ganz und gar nicht, dass war das selbstloseste und mutigste was ich für ihn tun konnte. Denn ich wusste so viel besser was er brauchte und das wir beide niemals gut füreinander waren.

Weil ich ganz einfach genauso verdorben bin, wie er es ist.

 

Plötzlich wird die Türe zur Damentoilette auf geschoben. Sasuke streckt die Hand aus und schiebt mich tiefer in die Kabine, dann schießt er die Türe hinter sich. Sein Finger berührt seine Lippen und er formt die Lippen zu einem Lautlosen „Shhh“

 

„Hinata?“, dringt eine vertraute Stimme hervor. Es ist Sakura.

Sasuke und ich sehen und Panisch an. Er nickt mir zu, und gibt mir damit das Zeichen ihr zu antworten.

„Sakura?“, rufe ich und achte dabei möglichst klar zu klingen um meine Unsicherheit zu verbergen.

„Alles in Ordnung liebes?“, „Du bist schon eine ganze Weile weg und Naruto hat mich gebeten nach dir zu sehen!?“

„Äh...“, strauchle ich und nutze eine Pause , um mir eine realistische Ausrede einfallen zu lassen, „Ich glaub ich hab den Sake nicht so gut vertragen?“

Sie klopft gegen die Kabinentüre, „Hast du etwa spucken müssen?“, sie lacht flüchtig, „Ich kann dir die Haare halten, ganz wie in alten Zeiten?“

Ich erwidere ein aufgesetztes lachen, „Ja... ich meine nein! Ich musste nicht spucken!“

Sasuke mustert mich mit hochgezogenen Augenbrauen, währenddessen schiebt er eine Hand an meinen Unteren Rücken. Verspielt zupft er am Saum meiner Bluse. Seine Mundwinkel verformen sich zu einem teuflischen lächeln. Er war in der Tat mein ganz persönlicher Dämon.

 

„Hinata?“, Sakura zieht die Türklinge herunter, doch der Riegel verhindert ein Eintreten. Mein Herz schlägt gegen meine Brust und droht sich jeden Moment zu befreien.

„G...gib mir einen Moment ich bin gleich soweit!“

Der Uchiha schiebt seine Hand von hinten in meine Hose. Ich spüre die Hitze seiner Handfläche auf meinem Hintern. Er zieht mich an sich und ich bemerke etwas verdächtig hartes zwischen seinen Beinen. Ich drücke ihn von mir und taumle zurück, dann betätige ich die Spüle. Noch während das Wasser läuft hole ich aus und verpasse ihm eine Ohrfeige, die keiner hören kann. Aber dafür spüren. Er sieht mich entsetzt an.

Ich forme meine Lippen zu einem lautlosen, „Ich hasse dich!“, und schiebe ihn anschließend auf Position hinter die Kabinentüre, bevor ich sie aufreisse und austrete.

 

Ich begrüße die pink haarige mit dem breitesten und verlogensten lächeln, dass ich besitze, „Jetzt geht’s mir besser!“

Sie sieht mich verwundert und verunsichert zugleich an.

„Von mir aus können wir die zweite Flasche vernichten!“, witzle ich und schaffe damit die angespannte Stimmung zu lösen. Sie lacht, „Wie sagen die Kids von heute – auf Narutos Nacken!“

Dieses mal lache ich ernsthaft, während ich den Wasserhahn öffne, um mir alibimäßig die Hände zu wasche, „Auf Narutos Nacken!“

 

*

 

Wir verlassen das Nudelhaus um kurz nach Mitternacht und taumeln allesamt in den frischen Schnee. Sakura hat sich bei mir eingehakt, wir lachen darüber, dass Takuto, Naruto hochkant heraus geworfen hatte, weil dieser meinte nach der zweiten Flasche einen Striptease auf dem Tisch hinzulegen. Er ist nicht weiter gekommen, als sich das Oberteil auszuziehen und somit seinen Oberkörper zu entblößen. Die Gäste sind alle völlig ausgeflippt und haben ihn angefeuert, während ich zunächst panisch versucht habe ihn davon zu überzeugen sich augenblicklich wieder anzuziehen. Ich würde lügen, wenn mir die Hitze nicht zu Kopf gestiegen ist, nachdem mir klar wurde, dass dieser noch immer Top in Form war.

 

Nachdem wir uns wieder ein gekriegt haben, lässt sich Sakura in die Arme des Uchihas fallen. Dieser hat selbst mit seinem Gleichgewicht zu kämpfen. In letzter Sekunde balanciert er sich aus, bevor sie beide im Schnee landen. Sie streichelt ihm provokativ den Bauch, „Du könntest dir ruhig eine Scheibe von Narutos Sixpack abschneiden, deines Sehe ich inzwischen auch nur noch mit einer Lupe!“, sie lacht, während er finster blitzt. Er knurrt, „Politiker haben offensichtlich zu allem Zeit außer zum lösen von wahren Problemen!“. Naruto schlingt seinen Arm um seine Schulter und nimmt ihn in seinen Schwitzkasten, „Gib es zu, insgeheim stehst du auf mich!“

Er zwinkert ihm zu.

Ich lache, „Sasuke ist aller höchstens Selbstverliebt!“, unterstreiche ich sarkastisch.

 

Sie sehen mich alle fassungslos an, diese Ironie waren sie von mir nicht gewohnt. Nach einigen Sekunden Stillschweigen, verfallen sie alle in wildes prusten. Alle, ausser dem Uchiha selbst, dieser durchbohrt mich beinahe Mordlustig. Ich wende den Kopf zur Seite und vergrabe die Hände in meinen Jackentaschen. Kurz darauf machen wir uns alle mit größter Mühe auf geradlinigem Weg nach Hause.

 

*

 

Nach Hause hatte nicht ganz so gut geklappt. Wir haben es nur bis zum Nächstliegenden Apartment geschafft. Zu meinem.

 

Sasuke liegt Breitbeinig auf meinem Sofa, während es sich Sakura in seinem Schoß bequem gemacht hat. Naruto hilft mir mit den Snacks und breitet sie auf dem Sofatisch aus. Ich komme mit einem Tablett und einer dritten Flasche Sake nach. Weil ich aber keine Lust habe erneut Kotze in meinem Bad aufzuwischen stelle ich eine Flasche Wasser dazu und dränge jeden von ihnen den Durst zumindest mit einem Glas Nullprozentigem zu stillen. Naruto verschüttet die hälfte des Wassers auf seinem Tshirt, es ist völlig durchnässt. Anschließend greift er nach der Fernbedienung der Anlage und lässt „Lets get it on“ von Marvin Gaye laufen.

 

Ich stürze mich auf ihn, doch er weicht mir im rechten Moment aus. Außerdem lässt er sich nicht davon abhalten einen weiteren Striptease für uns hinzulegen, indem er sich aus dem nassen Oberteil befreit. Sakura pfeift anfeuernd in ihre Finger und zieht Sasuke vom Sofa um ihm anschließend darauf einen schubs zu verpassen. Völlig perplex fliegt er über den Tippich. Sie zückt einen zehn yen Schein aus ihrem Geldbeutel und steckt ihm diesen in seine Hose. Ein flüchtiger Kuss besiegelt ihre bitte, „Ausziehen!“, schnurrt sie und lässt sich lachend zurück in den Sofasessel fallen.

 

Naruto schwingt das Shirt über seinem Kopf wie ein Lasso, beugt sich und reibt es zwischen seinen Beinen im Schritt. „Komm schon Uchiha, zeig was du hast...“, „Oder auch nicht hast!“

Ich vergrabe mein Gesicht zwischen meinen Händen, „Muss das denn wirklich jedes mal so ausarten!“. Naruto fixiert mich und nähert sich mir gefährlich nahe, indem er das Tshirt um meine Hüften schlingt, um mich an sich heran zu ziehen. Er drückt mir einen flüchtigen aber liebevollen Kuss auf den Mund und zwinkert mir zu, ehe er wieder völlig dem Song verfällt.

 

Ich nippe an meinem Sake, der mir inzwischen zu Kopf gestiegen ist. Meine Hüften bewegen sich langsam zum Souligen Beat. Sakura pfeift erneut und feuert mich damit an, ehe sie sich mit erhobenen Händen und einem Glas zu mir gesellt. Sie wirft den Kopf in den Nacken und geht in die Hocke. Die Ansammlung betrunkener Menschen hat etwas von einem Wild gewordenen Streichelzoo. Ich lache und drehe mich langsam im Kreis.

 

Naruto täuscht an, es mit der Rückenlehne meines Sofasessels zu treiben. Mein Blick wandert hinüber zu Sasuke, der sich dem Gruppenzwang geschlagen gibt. Er öffnet den Knopf seiner Hose. Als eine leichte Wölbung seiner engen Boxershort durchblitzt, verschlucke ich mich an meinem Drink und stürme in die Küche. In letzter Sekunde entleere ich mich über dem Waschbecken.

Sie lachen mich alle aus. Der Abend war noch nicht zu Ende. Nicht so lange wir die dritte Flasche nicht gelehrt haben. Meine Sorgen von zuvor sind wie verflogen während wir uns in der Komfortzone unserer Freundschaft befinden.

Einer Komfortzone die Sasuke und ich dabei waren zu zerstören. Doch das spielte in diesem Moment keine Rolle.

 

*

 

Samstag.

Es ist zwei Uhr morgens.

Ich hänge über der Spüle, während meine Augen Krieg mit dem Sekundenschlaf führen.

Das gesamte Apartment ist stickig und riecht nach Alkohol, außerdem nehme ich das gleichmäßige Atmen der schlafenden wahr. Ich möchte die Türe schließen, ehe ich jeden von ihnen mit dem Geschirr wecke, doch jemand kommt mir zuvor und zieht sie leise hinter sich zu. Der Duft der nun in der Küche schwebt ist unverkennbar.

 

Meine Hände erstarren im Spülwasser und der Schwamm entgleitet mir. Sasukes Hände drücken mich zur Seite, was mich erstarren lässt. Doch anstelle nach mir greifen sie in die Schublade unter der Spüle und zücken eine Schachtel Zigaretten hervor, die ich darin aufbewahrte. Es war seine. Hin und wieder gelüstete es den Uchhia nach einer Kippe. Er schiebt sie zwischen seine Lippen und zippt das Feuerzeug zu einer kleinen Flamme auf.

 

„Du bist blass Prinzessin, dachtest du etwa ich wollte dich berühren?“, seine Augen strahlen eine Eiseskälte aus, die mir den Rücken hinunterläuft.

„Mach wenigstens das Fenster auf...“, flüstere ich und fische nach dem Spülschwamm.

Er ignoriert meine Bitte mit einem lachen und nimmt einen Zug.

„Ich ertrag deine Fratze heute nicht...“, er pustet den Rauch direkt in mein Gesicht.

Wütend wende ich mich ihm zu, entwende ihm die Zigarette direkt aus seinem Mund und schiebe sie in meinen.

„Dito“, zische ich und nehme einen Zug.

Er stiehlt sie sich zurück, und schnippt die Asche in das Spülbecken. Es macht mich nur noch rasender. Ich frage mich ob die eine Ohrfeige heute nicht genug war. Meine Hände zittern.

„Schließ die Augen!“, fordert er mich auf.

„Verschwindest du dann endlich?“

Er grinst, „Vielleicht...“

Ich tue wonach er verlangt.

Einige Sekunden passiert nichts, bis ich schließlich seine warmen Lippen auf meinen Spüre.

Ich möchte ihn von mir weg drücken, doch er verhaftet meine Hand hinter meinem Rücken, dann öffnet er seine Lippen. Ich keuche, als der Rauch von seinem Mund in meinen übergeht.

„Was tust du?“, röchle ich.

„Ich teile“, da ist Ernsthaftigkeit in seinem Blick, die übergeht zu einem verspielten lächeln.

„... wenn du nicht willst das ich dir den Hintern versohle, dann heb dir die Ohrfeigen für deinen verdammten Freund auf!“, warnt er mich und gibt mich schließlich frei.

 

Ich atme tief ein, greife nach dem Spülschwamm und werfe ihn nach ihm. Zu meiner Genugtuung treffe ich ihn mitten ins Gesicht. Wasser spritzt durch die gesamte Küche.

Er reibt sich die Wange, während das Wasser von seinen Haarspitzen tropft. Er löscht die Zigarette im Aschenbecher und krallt sich an der Stuhllehne fest. Eine Ader blitzt an seiner Schläfe hervor. Er ist wütend. Verdammt wütend, was mir nur noch mehr Freude bereitet.

 

Mit nassen Händen nähere ich mich ihm und wische sie mir provokativ an an seinem Oberteil ab.

„Alle meine Geschirrhandtücher sind in der Wäsche“, raune ich.

Er sieht mich an, dann packt er mich herrisch im Nacken und zieht mich zu sich. Er küsst mich leidenschaftlich.

Ich erröte, als wir uns voneinander lösen.

„Hmm...“, stöhnt er, „Mach dir nichts vor Prinzessin...“, dann verschwindet er zurück ins Wohnzimmer und überlässt mich meinen überquellenden Emotionen.

 



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2023-10-19T17:57:25+00:00 19.10.2023 19:57
Die spielen aber heftig mit dem Feuer 🔥.
Von:  Scorbion1984
2023-10-18T12:38:08+00:00 18.10.2023 14:38
Scheint eine tolle Geschichte zuwenden. Mal sehen wie es weitergeht.
Antwort von:  Skadii
18.10.2023 21:12
Hallo Scorbion1984 freut mich das du wieder dabei bist! - und natürlich von dir zu lesen :)
Liebe Grüße gehen raus !
Skadii
Von:  Tara80
2023-10-18T11:28:59+00:00 18.10.2023 13:28
Wirklich schöner Schreibstil. Gefällt mir bis jetzt sehr gut. Bin gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  Skadii
18.10.2023 21:11
Hallo Tara80,
vielen lieben dank! So ein Kompliment hört man natürlich gerne - wenn man selbst schreibt und seine eigene "schrift" zum 100 mal liest, dann hat man das Gefühl es passt vorne und hinten nicht xD
Aber da bin ich ja erleichtert!
VG Skadii
Von:  SasuHina-4ever
2023-10-18T11:16:01+00:00 18.10.2023 13:16
ich finde es bis jetzt sehr gut und bin gespant wie es weiter geht.
Antwort von:  Skadii
18.10.2023 21:09
Vielen dank <3
das freut mich und ich hoffe ich kann die spannung halten :)
Von:  SasuHina-4ever
2023-10-18T10:10:24+00:00 18.10.2023 12:10
interesanter anfang werde gleich das noch ein kap lesen.
Antwort von:  Skadii
18.10.2023 21:09
Hallo liebe SasuHina-4ever :)
immer wieder eine freude zu lesen, wenn ich sehe das du in eine meiner Storys einsteigst!
VG Skadii
Antwort von:  SasuHina-4ever
18.10.2023 23:03
ich freu mich immer wenn was neues zu sasuhina kommt. ps bin mänlich aber nicht so tragisch die meisten fans dieses pairs sind glaub ich eher weiblich.


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