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Chaos im Kopf

Bell x Flint
von

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Nichts wie geplant


 

- Rückblende -

Marcus holte mit seinem Zauberstab erneut aus, als Warrington mal wieder am Boden lag und wollte den Levicorpus-Zauber ungesagt anwenden, als plötzlich sein Zauberstab aus seiner Hand rutschte. Irritiert wanderte sein Blick nach hinten und er wusste in dem Moment, als er der Person in die Augen blickte, dass das womöglich sein Ende war.
 

- - -
 

Grüne Augen fixierten ihn scharf, während die ältere Professorin ihren Zauberstab in seine Richtung hob und in der selben Hand nun auch seiner sich befand.
 

„Mr. Flint.“, herrschte sie laut und bedrohlich, „Was veranstalten Sie hier?!“
 

Sein Kopf war voll von Wörtern, die er jedoch nicht sortieren konnte. In dem Moment kam dann auch noch Warrington sichtbar in seinen Augenwinkel, der sich vor Professor McGonagall rechtfertigte.
 

„Er ist einfach auf mich los gegangen, Professor!“, sprach er hektisch aus, „Ich hab mich nur verteidigt!“
 

Im Nu schwang sein Kopf in dessen Richtung.
 

„Wer so einen Bullshit von sich gibt, brauch sich nicht wundern, dass-“
 

„Ruhe! Alle beide!“, zischte sie und beide Slytherins verstummten augenblicklich, „Das Zaubern auf den Korridoren ist verboten, dass wissen Sie beide. Von Flüche sprechen, ganz zu Schweigen.“
 

„Er hat mich provoziert, Prof-“, begann er, wurde jedoch von Warrington unterbrochen.
 

„Ich hab gar nichts gemacht!“, kam es aus seinem Mund und deutete dann auf seine Nase, „Schon vor dem Quidditchspiel hat er mir fast die Nase gebrochen, Professor! Dabei wollte ich unserem Team nur viel Glück wünschen.“
 

So ein Aasgeier, dachte sich Marcus. Die Hauslehrerin von Gryffindor besah ihn streng an, so als ob er wirklich der Hauptaggressor war. Was aus ihrer Sicht mit Sicherheit auch nicht anders ausgelegt werden konnte. Er hatte sich einfach wieder erfolgreich provozieren lassen. Manchmal vergaß er, dass Warrington auch ein Slytherin war, der seine Lage durchaus vorher durchdachte. Was er wie sagte und wie es enden könnte. Er stattdessen hatte sich untypisch von seinen Gefühlen leiten lassen und ihm damit wunderbar in die Hände gespielt.
 

McGonagall seufzte und ließ ihre Arme an ihrer Seite fallen.
 

„Fünfzig Punkte Abzug, für jeden von Ihnen beiden.“
 

„Was?!“, kam es von dem blonden Slytherin, „Aber... aber Flint ist auf mich-“
 

„Und sie haben nicht deeskalierend gewirkt, sondern sind auch noch mit eingestiegen.“, sagte sie, „Und jetzt sehen Sie zu, Mr. Warrington, dass sie ihre Verletzungen behandeln lassen.“, sagte sie und reichte dem Schwarzhaarigen während ihrem Gesagten, Marcus' Zauberstab wieder in die Hand, bevor sie ihre Hände vor ihrem Körper zusammenfaltete.
 

„Dann geh ich wohl... zu Madame Pomfrey.“, sagte er und sah Marcus offensichtlich dreist grinsend ins Gesicht.
 

In Marcus gefror jede Ader. Als ob Warrington das auch berechnet hatte?! Es ihm erst unter die Nase zu reiben, was er für kranken Gedanken hatte und dann einfach vor seinen Augen, während er selbst nichts dagegen tun konnte, wieder in Katies Nähe zu kommen.
 

„Doch nicht in den Krankenflügel! Madame Pomfrey hat schon genug zu tun.“, herrschte die Professorin und Marcus sah wieder zu ihr, „Professor Snape kann diese Kleinigkeit auch erledigen.“
 

„Aber-“
 

„Keine Widerworte, Mr. Warrington, oder wollen sie noch mehr Punkte für ihr Haus verlieren?“
 

„Nein, Professor.“
 

Missmutig stapfte er an Marcus vorbei. Er hingegen seufzte leise aus, wollte sich auch schon abdrehen und die kurze Strecke zum Krankenflügel zurücklegen, als die Stimme der älteren Professorin erneut erklang.
 

„Moment, Mr. Flint. Sie habe ich noch nicht entlassen.“
 

Genervt wandte er sich ihr wieder zu. Kaum als dies geschah, sprach sie auch schon befehlshaberisch weiter.
 

„Ich weiß nicht, was in Ihnen gefahren ist, aber dieses Verhalten kann und werde ich nicht dulden.“
 

Marcus blieb stumm. Jeder weitere Versuch, der Hauslehrerin von Gryffindor klar zu machen, dass er nicht nur allein an der Situation schuld war, hätte eh keinen Sinn gehabt. Da war Schweigen und Still sein einfach die bessere Option.
 

„Sie werden eine Strafarbeit absolvieren, Mr. Flint. Glücklicherweise sucht Madame Hooch gerade eine Aushilfe, die den Rasen auf dem Quidditchfeld mal wieder trimmt.“
 

„Wann?“, fragte er seufzend und geschlagen nach.
 

„Morgen früh. Vor dem Frühstück, versteht sich.“
 

„Ja, Professor.“
 

„Ach und...“, begann sie und beäugte ihn kritisch, was ihm merkwürdig vorkam, „Angesicht der Tatsache, dass sie das Chaos derzeit förmlich anziehen...“
 

„Anziehen?“, wurde er jetzt doch hellhörig, „Das war die erste Art von diesem Aufeinandertreffen. Warrington hat-“
 

„Es ist mir egal, was er gemacht, gesagt oder gedacht hat. Ich rede von Ihnen, Mr. Flint. Egal aus welcher Perspektive ich Sie auch betrachte. Es ist immer irgendetwas.“
 

Marcus befeuchtete kurz seine Lippen, sagte jedoch nichts und starrte nun zu Boden.
 

„Verstehen Sie mich nicht falsch, ich rechne ihren Gemütszustand natürlich an. Die gesamte Situation belastet uns alle. Die einen mehr, die anderen weniger. Aber das soll keine Entschuldigung sein und das müssen Sie sich auch klar machen.“, sagte sie klar und deutlich, „Und deswegen, um die gesamte Sache etwas zu entschärfen und um Ihnen auch mal wieder ein bisschen frische Luft geben zu können, ist der Krankenflügel für Sie erst einmal Tabu.“
 

„W-was??!“, kam es empört über seine Lippen und schaute wieder zu ihr auf.
 

Er hatte sich eben verhört, oder? Meinte sie das ernst?!
 

„Ich lasse mich garantiert nicht vom Krankenflügel fernhalten, wenn Sie denken-“
 

„Madame Pomfrey werde ich darüber in Kenntnis setzen und sollten Sie meiner Anweisung widerstand leisten, können Sie ihren Verweis im Schulleiterbüro abholen.“
 

„Aber... Professor! Was hat das denn eben mit dem Krankenflügel zu tun! Das ist... nicht fair!“
 

„Sie sollten mal wieder an sich denken, Mr. Flint. So kopflos, wie Sie in manche Situationen rennen, können Sie Miss Bell sowieso nicht helfen.“
 

Er schnaubte. Konnte das alles gar nicht fassen, was er von McGonagall an den Kopf geworfen bekam. Wenn sie nur wüsste, dass sie ihm gerade den einzigen Ruhepol nahm, den er hatte. Dann hätte sie das sicherlich nicht getan. Obwohl... so ganz sicher war er sich da nicht.
 

„Nun. Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Abend.“, sagte sie und ging an ihm vorbei.
 

Noch im Gehen hörte er sie sagen, dass er seine Strafarbeit nicht vergessen sollte. Der Slytherin schnaubte erneut, sah der Verwandlungslehrerin hinterher, bis sie an den Flügeln des Krankenzimmers ankam, und dahinter gänzlich verschwand. Er hasste sein Leben gerade. Doch viele Gedanken konnte er daran nicht verschwenden, denn ein Geräusch hinter ihm vernahm er.

Fix drehte er sich halb mit seinem Körper um und erkannte jemanden hinter einem Pfeiler.
 

„Jordan.“, knurrte er hörbar für den Gryffindor, den er deutlich erkannt hatte, „Ist das hier auf deinen Mist gewachsen?!“
 

Er sah ihn hart schlucken.
 

„Was...“, er schluckte erneut und trat dann vorsichtig hinter dem Pfeiler hervor, „Was hätte ich denn machen sollen? Du hättest ihn fast umgebracht.“
 

„Wäre besser gewesen.“, murmelte er, doch noch laut genug für den Sechstklässler.
 

„Sag doch so etwas nicht!“
 

„Ich sag was ich will.“, schnaubte er wieder und schritt zu ihm.
 

Als Marcus gleichauf mit Jordan war, ging er jedoch an ihm vorbei. Er hatte jetzt eigentlich keinen Nerv, sich auch noch mit ihm anzulegen. Vor allem, da McGonagall immer noch in Reichweite war. Bestimmt sprach sie gerade mit Poppy und über die Sache, die vor dem Krankenflügel sich abgespielt hatte. Wenn er jetzt auch noch eine lautstarke Diskussion mit einer ihrer Schützlinge anfangen würde, könnte er gleich seine Papiere abholen.
 

„F-Flint. Warte mal!“, hörte er ihn hinter sich.
 

„Kein Bedarf.“
 

„Nein. Jetzt wirklich. Warte.“, rief er erneut und lief ihm eilig hinterher.
 

Jordan holte ihn daher ziemlich schnell ein und stellte sich ihm in den Weg. Erst wollte er ihm ausweichen und einfach diesen nervigen Strubbelkopf ignorieren. Doch als Jordan ihm zugleich den Weg abschnitt, blieb er dann doch stehen.
 

„Was?!“
 

Es schien, als ob er sich seine Wörter gerade im Kopf zusammenlegte. Doch für ihn war das einfach eine unaussprechliche lange Wartezeit, auf die er absolut keine Lust hatte.
 

„Wenn du nicht mal weißt, was du sagen willst, sag am besten gar nichts.“
 

„W-warte, warte.“, räusperte er sich, bevor er endlich mit der Sprache rausrückte, „Katies Name ist da zwischen euch gefallen und-“
 

„Du hast uns belauscht.“, stellte er fest, „Fuck.“, hauchte er dann leise, „Hast du mich verfolgt, oder was?!“, wurde er dann etwas lauter.
 

„Das... würde ich so nicht sagen. War Zufall. Ich wollte doch noch nach Katie sehen, vor dem Abendessen. Hab ich doch erzählt.“
 

Marcus stocherte in seinem Hirn nach dieser Information. Möglich das der Gryffindor es erwähnt hatte, aber er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Er wollte schließlich ziemlich schnell weg.
 

„Ich hab nicht damit gerechnet, dich in der Nähe zu treffen. Oder besser gesagt, dich und Warrington. Jedenfalls... will ich wissen, was Warrington jetzt auch noch mit Katie zu tun hat. Du verschweigst uns die ganze Zeit Dinge. Ich merke das. Ich bin nicht dumm.“
 

Marcus war sich bewusst, dass Jordan vielleicht nicht gerade der Schlauste war, aber ihn als dumm zu bezeichnen, hätte er sicherlich nicht.
 

„Wie viel hast du mitbekommen?“, war jedoch seine erste Frage dazu.
 

„Genug. Aber ihr habt ja ständig nur in Hieroglyphen gesprochen. Ich will jetzt Antworten, Flint.“, sagte er unbeeindruckt und verschränkte seine Arme ineinander, „Katie ist meine beste Freundin und ich hab ein Recht darauf zu erfahren, was da noch so alles lief.“
 

„Sie hat es dir aber nicht erzählt und damit hast du kein Recht darauf. Komm darauf klar.“
 

„Aber sie hat es dir erzählt, oder was?!“
 

„Nein... ich...“, seufzte er.
 

Er verstand seinen Standpunkt ja irgendwie. Er war auch dauernd am Durchdrehen, wenn es um die Gryffindor ging. Wollte alles wissen und die Dinge klären. Aber die Sache mit Warrington hatte er immer so gut es ging vor den anderen beiden verborgen. Mit Absicht. Das war einfach eine viel zu heiße Sache, als dass er noch Unbeteiligte hineinziehen wollte.
 

„Warrington hat erwähnt, dass du ihn aus dem Team geschmissen hast, wegen Katie. Fang doch da erst mal an. Das verstehe ich nämlich null.“
 

Fuck. Das hatte er schon mitbekommen?! Also so gut, wie das gesamte Gespräch. Super. Wie beschissen konnte dieser Tag noch werden?
 

„Das... das ist... das geht nichts an, okay.“, sagte er dann und rempelte Jordan an, als er seine Füße wieder in Bewegung setzte.
 

Tatsächlich kam er auch an ihm vorbei, doch schon zeitnah hörte er seine Schritte hinter ihm.
 

„Ich meine es ernst, Flint! Ich will jetzt wissen, warum! Ich geh dir sonst solange auf den Sack, bist du den Mund aufmachst! Und glaub mir, ich hab einen langen Atem!“
 

Marcus versuchte ihn auszublenden, was leider nicht lange anhielt. Als er an der ersten Abzweigung ankam, stellte sich Jordan erneut ihm in den Weg.
 

„Du hast ihm gedroht. Das hab ich auch gehört. Er soll sich von ihr fernhalten. Und warum auch immer, scheint er ein Interesse an ihr zu haben. Ich verstehe aber diese Zusammenhänge einfach nicht.“, sagte er so laut, dass Marcus schon fast Angst hatte, es könnte jemand mitbekommen, „So langsam glaube ich, dass du ganz genau weißt, wer das ihr angetan hat! Hab ich Recht?!“, wurde er noch eine Tonlage lauter.
 

Das war ganz schlecht. Jordans Vermutungen gingen zwar in die selbe Richtung, wie die seine, aber er hatte ganz gewiss nicht die absolute Gewissheit darüber, wer Katie verflucht hat.

Hier an der Stelle konnte er nicht mehr die Tatsache ignorieren, dass der Gryffindor die Auseinandersetzung zwischen ihm und Warrington mitbekommen hatte. Wenn er nichts dazu sagte, würde er sich da hineinsteigern und das ganze nur noch schlimmer machen.
 

„Okay. Du hast gewonnen.“, sagte er dann seufzend und sah bereits das breite Grinsen in seinem Gesicht, „Aber nicht jetzt und nicht hier.“
 

„Gut. Lass uns in den alten Klassenraum von vorhin gehen.“
 

„Nicht jetzt, Jordan.“
 

„Wenn du denkst, du kannst mich hinhalten-“
 

„Hör zu.“, sagte er und hob seine Hände vor sich zur Beschwichtigung, „Wie du sicher mitbekommen hast, hab ich morgen eine Strafarbeit vor dem Frühstück. Ich würde also gerne heute Abend noch etwas zum Essen abbekommen.“
 

Jetzt seufzte Jordan.
 

„Wann dann?“
 

„Komm gegen Mittag zur Slytherin Umkleide. Denke, Hooch wird mich um die Zeit zum Essen entlassen.“
 

„Gut.“, sagte er, wenn auch nicht gerade begeistert.
 

Jordan drehte sich halb von ihm weg, hob jedoch einen Finger, den er auf ihn zeigte.
 

„Wehe du verarschst mich.“
 

„Du hast mein Wort.“
 

Er hob kurz abschätzend seine Augenbrauen, sagte jedoch nichts mehr, bevor er sich vollständig umdrehte und vor ihm zur Großen Treppe lief.
 

Der schwarzhaarige Slytherin seufzte. Irgendwie lief einfach alles aus dem Ruder.

Es gab keinen Weg daran vorbei, Jordan nicht davon zu erzählen, was er wusste. Aus der Nummer kam er nicht mehr raus. Er musste sich unbedingt vorher zurechtlegen, was er ihm, wie sagte. Er würde sicherlich nichts auslassen, aber ebenso ihm nahelegen, dass er es für sich behalten soll. Nicht auszudenken, wenn das an Dritte weitergetragen werden würde, zuletzt an einen Lehrer. Warrington würde instinktiv ihn in Verdacht haben und das könnte mehr als fies für ihn enden, im Bezug auf seine Familie. Er hatte es ihm ja eben noch angedroht. Natürlich war ihm sofort klar, auf was er das bezog. Und diese Sache machte ihn wirklich fahrig und kopflos. Er wüsste jetzt nicht, wie er darauf reagieren sollte.
 

Wenn Warrington zu seinen Eltern gehen würde, die unglücklicherweise sehr gut befreundet sind mit seinen. Nicht auszudenken, was sein Vater mit dieser Information alles anstellen könnte.
 

Marcus schüttelte die Gedanken aus seinem Kopf. Darüber sollte er sich jetzt keinen Kopf machen. Er musste das mit Jordan einfach nur entschärfen. Diesmal nur... mit der Wahrheit.
 


 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo? Jemand da? Oh ich fühl mich so schlecht. Über zwei Monate habe ich das hier schleifen gelassen. Irgendwie war mein Terminkalender zu voll gestopft. Hier Reallife, da Streaming-Projekte, und zuletzt kickte eine fiese Grippe rein. Den Husten hab ich derzeit immer noch -.-
Hin und wieder hab ich ein paar Absätze zusammenbekommen, aber heute komplett fertiggestellt!
Ich hoffe, ich konnte ein paar Cliffhänger hiermit beantworten, vom letzten Mal.
Teilt mir sehr gerne eure Gedanken mit! :D

Liebe Grüße,
eure KatieBell :3
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