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A different Journey

Abenteuer in der Neuen Welt
von

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Gespräche

„Und Chopper? Ich kann doch aufstehen, oder?“ Nami musterte ihren Schiffsarzt aufmerksam, der gerade ihre Verbände wechselte. Bei ihm hatte sie kein Problem damit, nackt zu sein, denn als Arzt war er den Anblick von nackten Körpern sowieso gewohnt. Daher durfte er auch mit ihr duschen oder baden, wenn er das wollte. Das brachte ihm natürlich den Neid von den Knallköpfen Sanji und Brook ein, doch Robin und sie achteten darauf, dass Chopper nicht darunter zu leiden hatte.

„Du kannst nachher mit zum Essen kommen, aber höre bitte auf deinen Körper, wenn er nach Ruhe verlangt, in Ordnung? Wir wissen beide, dass das wieder in einem Gelage endet, aber wenn du dich schwach fühlst, sag mir Bescheid und ich trage dich in dein Zimmer, ja?“

Sie lächelte und nickte. Das war ein Deal, mit dem sie leben konnte.

„Ja, ist gut. Ich will ja auch nicht, dass die Wunden gleich wieder aufgehen. Aber mir tut der Rücken schon vom Liegen weh. Wie lange war ich überhaupt bewusstlos?“

„Drei Tage. Aber die anderen waren auch zwischen ein und zwei Tagen am Schlafen. Die Kämpfe waren ziemlich heftig und alle sind noch etwas angeschlagen, auch wenn die meisten das natürlich nicht so zeigen wollen“, erklärte Chopper und Nami schmunzelte. Sie konnte das Unverständnis darüber, dass die Jungs wahrscheinlich schon wieder rumturnten, als wäre nichts gewesen, deutlich heraushören.

„Ähm du Chopper … Nochmal was anderes …“ Sie wurde ganz unruhig, als der kleine Elch sie anschaute. Ihr war das so unangenehm, aber sie musste einfach fragen. Vielleicht konnte sie sich dann besser für eventuelle Gespräche oder Reaktionen seinerseits wappnen.

„Ja, was ist denn?“

„Also ähm … naja, also Zorro … Hat der … Hat der irgendwas gesagt, während ich bewusstlos war? Also ich meine wegen der Schwerter.“ Ihre Wangen explodierten vor Hitze, aber sie wollte lieber von dem Kleinen wissen, ob sie sich auf etwaige Stürme der Entrüstung oder so einstellen musste. Ihr war überhaupt nicht klar, wie der Schwertkämpfer es finden würde, dass sie gelernt hatte, auch mit drei Schwertern zu kämpfen. Sie wollte ihm damit keinen Rang oder so streitig machen und definitiv nicht die beste Schwertkämpferin werden, sondern einfach nur so stärker, um ihre Freunde besser unterstützen zu können.

In den zwei Jahren, in denen sie trainiert hatte, hatte sie sich ewig ausgemalt, wie der Grünhaarige auf diese Information reagieren würde, doch sie kam einfach zu keinem Ergebnis. Was das anging, war der Mann ein Buch mit sieben Siegeln für sie.

Chopper schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein. Dazu hat er bisher nichts gesagt. Aber als auf dich geschossen worden war, da hat er die Verankerungen aus der Mauer gerissen und hat dich aufgefangen! Und als du dann aufgehört hast zu atmen, hat er dich wiederbelebt, während Perona deine Wunden abgedrückt hat, um die Blutung zu stoppen. Law hat ihm den Takt vorgegeben und so konnte Zorro dich wieder ins Leben zurückholen!“ Die Augen des Arztes begannen zu leuchten. Zorro war sein größter Held, davon war Nami überzeugt und sie musste einfach lächeln, als sie ihm zuhörte, bis er von ihrem Tod sprach.

„Wie? Ich war tot? Und Zorro hat mich wiederbelebt?“

„Ja genau. Es war so schrecklich! Erinnerst du dich noch daran, dass auf dich geschossen worden ist, nachdem du den König besiegt hattest?“, wollte er wissen und sie legte sich reflexartig eine Hand auf die linke Seite ihres Dekolletés. Ja, daran erinnerte sie sich sehr genau.

Aber ja! Da war auch plötzlich Zorro bei ihr gewesen und sie hatte sich in dem Augenblick so sicher und geborgen gefühlt … Und hatten sie nicht auch miteinander gesprochen? Die Erinnerungen daran waren zu verschwommen. Sie konnte sie nicht greifen und erst, als Chopper ihr einen Huf auf den Unterarm legte, kehrte sie ins hier und jetzt zurück.

„Es ist okay, Nami. Es ist normal, dass man ein paar Minuten nicht erinnern kann. Vielleicht kehren sie irgendwann wieder zurück, aber es kann auch sein, dass das für immer verloren ist. Das wichtigste ist, dass wir dich retten konnten und du wieder vollständig gesund wirst.“

„Ja, du hast recht. Danke Chopper.“ Sie nahm ihn hoch und umarmte ihn fest. Gerade brauchte sie das und er schien zu verstehen, denn er drückte sich leicht an sie und so verharrten sie etwas, ehe es an der Tür klopfte.
 

„Ja herein?“ Da Chopper mit dem Verarzten fertig und sie auch wieder angezogen war, ließ sie die Person eintreten.

Es war eine Frau mittleren Alters, die den Raum betrat und sie mit großen Augen anschaute.

„Nami, du bist wach …“, wisperte sie und Chopper sprang vom Bett.

„Ich lass euch dann mal allein. Wir sehen uns später beim Essen.“ Damit schloss der kleine Elch die Tür hinter sich, ehe Nami fragen konnte, was los war.

„Ja, das bin ich. Aber wer … sind Sie?“

„Ich bin Narumi, deine Mutter.“

Schockiert hielt sich Nami die Hände vor den Mund. Ihre Mutter? Ihre leibliche Mutter? Sie lebte und war hier? Sie konnte es nicht glauben und sie spürte die Tränen erst, als sie ihr über die Wangen liefen.

Noch ehe die Frau sich dem Bett nähern konnte, stand sie reflexartig auf und fiel ihrer Mutter weinend um den Hals. Sie konnte es kaum glauben. Nie hätte sie damit gerechnet, noch einen lebenden Verwandten zu finden.

Nach allem, was in ihrer Kindheit passiert war – was mit Bellemere passiert war –, hatte sie nicht mehr damit gerechnet, noch Blutsverwandte kennenzulernen. Sie war immer davon ausgegangen, dass sie bei dem Bürgerkrieg gestorben waren. Es war schon ihr größtes Glück gewesen, dass sie ihre Großmutter getroffen hatte in dieser kleinen Hütte an der Klippe.

„Warte, was ist mit Izumi? Meiner Oma? Ist sie deine Mutter und die von meinem Vater?“ Sie hustete, ehe Narumi ihr antwortete: „Izumi ist meine Mutter. Sie ist auch hier. Es gibt eine Menge zu erzählen, mein Schatz. Lass mich dir die Dinge erklären, ja?“

„Ja bitte!“ Sie wollte alles so genau wie möglich wissen und während sie sich wieder brav ins Bett legte, setzte sich ihre Mutter auf die Bettkante und begann zu erzählen.
 

Es waren so viele Informationen auf einmal, dass Nami der Kopf schwirrte, als ihre Mutter mit der Geschichte endete. Sie war nur froh, dass Suzaku und seine Leute besiegt waren, und im Land wieder Ruhe einkehren konnte. Den Schützen hatte Falkenauge geköpft und es hatte sich herausgestellt, dass er der Vize Captain von Suzaku gewesen war. Als erster Offizier war er die rechte Hand gewesen und hatte einen Beraterrang und keinen Kommandantentitel bekommen.

„Das ist alles so unglaublich. Aber ich bin so froh, dass ich euch, also Oma Izumi und dich, kennenlernen kann. Wenn auch nur für eine kurze Zeit – zumindest dieses Mal.“

„Wie? Ich dachte, du würdest hierbleiben“, meinte Narumi etwas verwirrt und Nami seufzte. Sie konnte ihre Mutter verstehen, jedoch war es ihr nicht möglich, für lange hier zu ankern. Nein, das kam nicht in Frage. Wenn alle ihre Träume abgeschlossen hatten, dann konnte sie zurückkehren – und das würde sie auch. Gemeinsam mit Nojiko, die hier hoffentlich auch noch Familie hatte.

„Es tut mir leid, aber das kann ich nicht. Nicht jetzt. Ruffy und die anderen brauchen mich. Ohne mich würden sie die nächste Insel nicht erreichen. Außerdem habe ich meinen eigenen Traum. Ich will eine Karte der Welt zeichnen! Dafür muss ich weiterreisen. Wenn wir unsere Träume erfüllt haben, dann werde ich hierher zurückkehren“, sagte sie entschieden und Narumi lächelte sie liebevoll an.

Sie wollte etwas sagen, als es an der Tür klopfte und sie im nächsten Moment geöffnet wurde. Zorro stand im Türrahmen und Namis Herz stolperte. Verdammt, sie war gar nicht auf ein Gespräch mit ihm eingestellt! Was sollte sie denn sagen? Würde er ein Problem damit haben?

„Oh, entschuldigt. Ich dachte –“

„Ah, schon gut. Komm ruhig rein. Ich habe eh noch etwas zu erledigen. Wir sehen uns dann später beim Essen.“ Narumi zwinkerte ihr zu und verschwand dann schnell aus dem Zimmer. Na toll. Sie hätte ihr gern helfen können!

Zorro stand noch einen Augenblick verwirrt da, ehe er eintrat und die Tür hinter sich schloss.

Hilfe! Wo waren die anderen, wenn sie Unterstützung brauchte?

Der Grünhaarige blieb am Bett stehen und schaute zu ihr.

„Wie geht es dir?“

„Gut soweit. Chopper ist zufrieden. Ich darf am Essen heute Abend teilnehmen, aber soll noch aufpassen. Und dir?“

„Ach, die Kratzer sind nicht der Rede wert.“ Er winkte ab und sie nickte verstehend. Himmel, wie unangenehm konnte einem eine Situation bitte sein? Am liebsten wäre sie aus dem Fenster gesprungen oder hätte nochmal gegen Suzaku zu kämpfen statt hier auf dem Bett zu sitzen und mit Zorro über diese Sache zu reden. Aber das war ihre Gelegenheit!

Also nahm sie all ihren Mut zusammen und begann zu reden: „A-also wegen der Schwerter … Ich ähm … Das ist doch … kein Problem für dich, oder?“ Unruhig zupfte sie an dem Bettbezug herum, traute sich nicht, den Schwertkämpfer anzuschauen, bis dieser brummte. Was sollte sie denn mit der Reaktion anfangen? War jetzt alles aus? Kam er nicht damit zurecht?

„Was redest du da? Ich habe dir doch schon gesagt, dass du stolz auf den Kampf sein kannst. Wenn du mit Schwertern kämpfen willst, ist das deine Entscheidung. Und wenn du den Drei-Schwerter-Stil meistern willst, dann mach dich auf viel Training gefasst.“

„Das hast du gesagt? Ich kann mich nicht daran erinnern, was wir geredet haben, als ich angeschossen worden bin“, murmelte sie und erst jetzt sickerten seine Worte ganz zu ihr durch. Moment mal. Er wollte mit ihr trainieren? Er hatte also wirklich kein Problem damit und wollte sie sogar unterstützen? Obwohl sie keine Ahnung gehabt hatte, wie er darauf reagierte, fühlte sie sich gerade überrumpelt.

„Mach dir keinen Kopf. Ruh du dich weiter aus und alles weitere besprechen wir dann. Ich werde dir jedenfalls nicht den Kopf abschlagen, nur weil du jetzt auch mit drei Schwertern kämpfen willst. Aber ich werde dich auch nicht schonen, wenn wir in Zukunft trainieren. Schließlich willst du doch noch immer stärker werden, nicht wahr?“

„Ja! Auf jeden Fall“, sagte sie sofort und Zorros Grinsen ließ ihr Herz bis zum Hals schlagen. Er drehte sich um und schritt zur Tür, als sie noch einmal das Wort ergriff: „Danke. Für alles.“

„Dafür nicht. Immerhin sind wir Freunde. Also schlaf jetzt noch etwas. Bis später.“

Der Schwertkämpfer verließ den Raum und Nami atmete tief durch. Das war deutlich besser gelaufen, als sie erwartet hatte. Und etwas Schlaf würde ihr definitiv noch guttun. Also schloss sie die Augen und spürte das Lächeln, dass sich auf ihre Lippen gelegt hatte.



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