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Brüder - Segen oder Fluch

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Kapitel 6 Antworten oder doch mehr Fragen?

Die Ritter hielten weitere zwei Tage Wache an Merlins Bett nach der kuriosen Nacht des leuchtenden Kokons. So langsam machten sie sich wieder größere Sorgen um Merlin, denn obwohl er gesund wirkte - bis auf die Narben - wachte er einfach nicht auf. Lancelot hatte es schon mit rütteln und anderem versucht. Merlin schlief einfach weiter. Sein Schlaf war ruhig und friedlich. Dass er dabei auch noch so unschuldig aussah, als könnte er nichts anstellen, wurmte besonders Arthur. Schließlich wussten alle Freunde, dass Merlin in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte.
 

Gaius hatte versucht, die Ritter zu beruhigen, nur leider half es nicht viel. Umso länger Merlin nicht aufwachte, umso besorgter wurden sie. Im geheimen hatte Gaius eine Theorie, warum Merlin nicht aufwachte: Was wenn dieser Kokon, der Merlin geheilt hatte, seine eigene Magie gewesen ist und diese sich dadurch zu einem Großteil aufgebraucht hatte. Sollte diese Theorie stimmen, so hoffte Gaius, dass Merlin wieder aufwachen würde, wenn sich seine Magie erholt hatte. Nur wie lange würde das noch dauern? In der ganzen Zeit schon hatten sie Probleme, Merlin mit Nahrung zu versorgen...
 

Doch auch mit etwas anderem hatten Merlins Freunde zu kämpfen. Es war schon über zwei Wochen her, dass man Merlin gesehen hatte. Die Leute begannen zu fragen und zu spekulieren, was mit ihm sei. Allen voran Agravaine. Da Arthur Merlins bewusstlose Gestalt durch die Unterstadt und in der Burg getragen hatte, gab es auch über Merlins Tod Gerüchte. Gaius hatte zwar mit den anderen erklärt, das Merlin mit einer schlimmen Grippe im Bett lag und wegen der Ansteckungsgefahr nur ein Arzt zu ihm könnte, aber das half nicht viel.
 

Gaius hoffte auch, dasszu Morgana keine der Gerüchte zu Ohren kamen. War das dann doch das beste Zeichen dafür, das Camelot unbewacht war. Am liebsten wäre Gaius in die geheime Höhle unter Camelot zum großen Drachen gegangen um ihn über Merlins Zustand zu befragen, nur leider war dieser dort nicht mehr und einzig Merlin konnte diesen rufen. So blieb nur abzuwarten und zu hoffen, dass Merlin aufwachen würde.
 

Und eben dieser begann sich langsam in seinem Bett unruhig zu bewegen. Gwaine, dem es seit gestern wieder so weit gut ging um zum Dienst zugelassen zu werden, hielt gerade Wache an Merlins Bett und sah überrascht auf seinem Freund. Sollte das etwa endlich ein Zeichen sein, dass sein Freund zu sich kam? Voll innerer Hoffnung beugte sich dieser über Merlin und rüttelte leicht an ihm. „Merlin? Hey Merlin! Hörst du mich?“, fragte er dabei.
 

„Hm...?“, hörte dieser tatsächlich sehr leise. Gwaine konnte es kaum glauben. Merlin wurde endlich wach! „Endlich! … Los komm schon mein Freund. Dein Schönheitsschlaf hat lange genug gedauert.“, animierte Gwaine Merlin seine Augen zu öffnen, dabei schlug er auch leicht auf Merlins Wange.

Es dauerte jedoch noch etwas, aber dann blinzelte Merlin.
 

Noch ganz verwirrt und orientierungslos sah dieser zu Gwaine auf. Wo war er? Und noch viel wichtiger: was war passiert? „Wa- …?“, begann er mit rauer Stimme zu fragen. Aber statt zu antworten, zog ihn Gwaine nur in eine eiserne Umarmung. Dabei wurde ihm beinahe wieder schwarz vor Augen. „Jag uns nie wieder so einen Schrecken ein. Erst Eisbaden und dann Schönheitsschlaf machen. Du kannst froh sein, so mächtige Freunde zu haben.“, redete Gwaine dabei vor Erleichterung. „Hey Gaius! Merlin ist endlich wach!“
 

Gaius, welcher gerade in den Raum kam, war mit schnellen Schritten bei den beiden. „Endlich...“,seufzte er dabei erleichtert. „Wie fühlst du dich, Merlin? Und bitte versprich mir, mir nie wieder solch eine Angst zu bereiten. Du weißt doch, das vertrage ich nicht mehr so gut.“ Während er das sagte, musterte er seinen Schützling, welcher immer noch total verwirrt wieder in dem Kissen lag, da Gwaine gemerkt hatte, dass das zu schnelle Aufrichten keine gute Idee war. Dadurch dass Merlin wieder lag, hatte er Gaius verstanden. „Wie al- ...“, wollte er gerade antworten, doch musste husten. Gwaine sprang auf und holte ihm einen Becher mit Wasser. Langsam trank Merlin ihn aus. Das Wasser war eine Wohltat.

Als sein Hals nicht mehr kratzte, räusperte sich Merlin noch einmal leise. „Wie als wenn Kilgharrah auf mir gelandet wäre...", erklärte er dann ohne zu merken, was genau er sagte. Gaius weitete entsetzt die Augen. Das Aufkeuchen konnte er zum Glück noch verhindern, sonst hätte Gwaine seine Reaktion bemerkt. So sah dieser nur verwirrt zu Merlin. „Was ist ein Kilgharrah?“, stellte er dann die Frage. Doch bevor Merlin den Mund erneut aufmachen konnte, sprang Gaius ein. „Er ist ein Freund von Merlin. Was haltet ihr davon, dem Prinz und den anderen Rittern die freudige Kunde von Merlins Erwachen zu bringen. In der Zeit kann dieser noch ganz wach werden und ich sehen, ob wirklich alles in Ordnung ist.“, lenkte dieser den Ritter erfolgreich ab. Gwaine nickte und verschwand dann mit einem Grinsen im Gesicht. „Die anderen werden sich freuen, besonders unsere Prinzessin.“, meinte er noch, bevor er aus der Tür verschwand. Gaius seufzte erleichtert. Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn Merlin in seinem noch nicht ganz wachen Zustand ausgeplaudert hätte, dass sich hinter diesem Namen der Große Drache, welcher Camelot einst angegriffen hatte und Merlins Freund und Seelenbruder war, verbarg.
 

Gwaine rannte von Gaius' Kammer aus zu dem Trainingsplatz der Ritter. Wusste dieser ja, dass zu dieser Zeit die Ritter trotz Kälte weiter trainierten. Zwar nicht mehr so lange wie im Sommer, aber wenn die Sonne schien war mindestens eine Stunde Training Pflicht. Dass dies auch eingehalten wurde, dafür sorgten Leon und Arthur persönlich.

So auch jetzt. Arthur zeigte gerade einem noch jungen Ritter seine Fehler und wie dieser diese vermeiden konnte. Leon führte gerade einen Zweikampf mit Lancelot, während Percival Elyan gerade in den Schnee geschickt hatte. Als Gwaine näher kam, winkte er wie wild. „Hey!“, rief er dabei. Die Anderen sahen auf. Arthur befahl eine Pause und wartete, bis Gwaine sie erreicht hatte.
 

„Ist etwas passiert?“, fragte Arthur sofort. Er und die anderen hatten ein ungutes Gefühl. Gwaines Lächeln ließ sie aber hoffen und es fielen ganze Berge von ihren Herzen, als Gwaine folgende Worte sagte: „Unser Langschläfer hat endlich seinen Schönheitsschlaf beendet. Zwar ist er noch komplett durcheinander, also mehr als sonst, aber er ist wach. Er hat erzählt, er fühle sich als wenn ein Kilgharaha oder so ähnlich auf ihm gelandet wäre. Sagt euch der Name etwas? Gaius meinte, es wäre ein Freund. Er untersucht ihn gerade, um festzustellen, ob unser Sorgenkind wirklich in Ordnung ist.“ Er vermied es, Merlins Namen in der Öffentlichkeit kund zu geben, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erzielen.
 

Alle atmeten erleichtert aus. Das Warten hatte ein Ende. „Na endlich. Er hat uns lang genug warten lassen.“, sagte Lancelot grinsend. Die anderen nickten. Da fest stand, dass sie jetzt zu Merlin gehen würden, um sich selbst zu versichern wie es ihm ging, wandte sich Arthur an die restlichen Ritter auf den Trainingsfeld. „Das Training ist für heute beendet.“, rief er. Die jüngeren Ritter beschwerten sich nicht und sahen eher erleichtert der verschwindenden Gruppe nach. So wie es aussah, würde sich deren Laune hoffentlich heben, das hieß auch leichteres Training für alle.
 

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Nach dem Gwaine gegangen war, richtete Gaius sein Augenmerk auf seinen Schützling. Dieser schien langsam ins Hier und Jetzt zu finden. „Gaius.... Was ist passiert?“, fragte jetzt Merlin und sah sich in dem Raum um. „Wie bin ich hierher gekommen?“ Gaius seufzte und setzte sich an Merlins Seite. Während er ihn untersuchte, beantwortete er Merlins Fragen. „Du warst ins Eis eingebrochen als du mit Prinz Arthur und den Rittern Sir Leon, Sir Lancelot, Sir Gwaine und Sir Eylan auf einem Jagdausflug warst. Sir Gwaine zog dich aus dem Wasser. Am nächsten Tag brachten sie dich hierher. Du hattest hohes Fieber und warst bewusstlos. Das war vor zwei Wochen. Du bist erst heute zu dir gekommen.“
 

Gaius ließ erstmal die Heilung weg, um die Informationen sacken zu lassen. Merlin hatte zugehört und versuchte, sich an irgendetwas zu erinnern. Aber in seinem Kopf herrschte gähnende Leere. Er fühlte sich auch sehr schwach, nicht nur körperlich sondern auch seine Magie war sehr schwach, als hätte er einen sehr mächtigen Zauber gewirkt. Gaius Erzählung half ihm. Doch bei der Länge seiner Bewusstlosigkeit zuckte er zusammen. Und dann fiel ihm auch auf, was er trug. Das waren keine Sachen von ihm. Er bekam eine böse Vorahnung. Innerlich schluckend sah er zu Gaius auf. „Vom wem sind die Kleider, die ich trage?“, fragte er zögernd.
 

„Die Kleidung gab dir Sir Lancelot. Als die Ritter dich umzogen, sahen wir deinen Körper. Merlin... Warum bist du nicht zu mir gekommen, wenn du verletzt wurdest?! Du weißt, ich bin für dich da. Jetzt wollen Prinz Arthur und die Ritter Antworten, die du ihnen nicht geben kannst. Besonders nach deiner wundersamen Heilung. Ich mache mir wirklich Sorgen um dich...“, sagte Gaius und bestätigte somit Merlins Befürchtung.
 

„Gaius, natürlich vertraue ich dir. Die Verletzungen zog ich mir meist in den Kämpfen zu, wenn ich Arthur beschützte. Aber es war nie so schlimm, dass ich Euch deswegen behelligen wollte. Und wenn es doch für mich gefährlich wurde, hatte ich Freunde, die mich heilten. Mein Schicksal ist nun mal nicht leicht. Mach dir bitte nicht so große Sorgen. Aber was meinst du mit ,wundersamer Heilung'?“, versuchte Merlin das Ganze runter zu spielen. Doch als er Gaius' Blick sah, hatte er da definitiv versagt. Gaius hob seine berühmte Augenbraue wieder. „Darüber reden wir noch. Sir Gwaine wird gleich mit den anderen zurück sein. Und was deine Heilung angeht. Ich wusste nicht mehr, was ich noch tun konnte. Alle waren in großer Sorge um dich. Die Ritter hielten abwechselnd Wache an deinem Bett. In der Nacht vor zwei Tagen war der Prinz bei dir. Als ich zu euch kam, warst du in einem Kokon von reiner Magie gehüllt. Keiner kam an dich ran. Die Ritter kamen auch dazu. Als die Magie verschwand, war dein Fieber weg und du schienst gesund. Da du jetzt erst aufgewacht bist, denke ich, du selbst hast dich geheilt. Wie, weiß ich nicht. Nur denken seitdem die anderen, dass du mächtige, magische Freunde hast. Also passe auf, was du sagst...“, erklärte Gaius, verstummte aber, als die Tür aufging. Arthur und die Ritter waren gekommen.



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