Zum Inhalt der Seite

Ganz tief drin

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vertrauen

Der Ausdruck auf Dr. Leiterers Gesicht sprach Bände. Er sah aus wie eine Katze, die soeben den Goldfisch und den Kanarienvogel verspeist hatte. Ich warf ihm einen finsteren Blick zu und schloss die Tür. Dahinter ging Leif gerade durch den Flur in Richtung Wartezimmer. Er hatte seinen Termin vor mir gehabt. Was er dem Doc wohl erzählt hatte? Von uns. Vom Wochenende. Von allem.
 

„Hallo Manuel. Schön, dass du wieder hier bist. Wie geht es dir?“
 

Ich knurrte.
 

„Das wissen Sie doch bestimmt schon.“
 

Dr. Leiterer hob die Augenbrauen.
 

„Wie kommst du darauf?“

„Na wegen Leif. Er hat doch bestimmt schon erzählt, dass wir …“
 

Ich verstummte. Eigentlich wusste ich gar nicht, warum ich so sauer war. Das hinter mir liegende Wochenende war toll gewesen. Leif und ich hatten jede Menge Zeit miteinander verbracht. Zwischen den Mahlzeiten, den Diensten, den gemeinsamen Aktivitäten wie Sport und natürlich dem Sprayen mit Cedric, hatten wir immer wieder Zeit gefunden, miteinander allein zu sein. Manchmal nur kurz, abends meistens länger. Geredet hatten wir in der Zeit kaum. Eher andere Dinge gemacht. Meist mit wenig Klamotten am Leib.
 

Wieder ein Schmunzeln. Natürlich wusste Dr. Leiterer Bescheid. Ich kam mir dämlich vor. Er zeigte auf den Stuhl vor mir.
 

„Vielleicht möchtest du erst einmal setzen? Und dann fangen wir ganz von vorne an, ja?“
 

Immer noch ein bisschen angepisst setzte ich mich auf den Stuhl. Er wippte unter mir. Ich rückte mich zurecht, bevor ich Dr. Leiterer endlich ansah. Er lächelte leicht.
 

„Wir haben ja letzte Woche telefoniert und über die Liste für dein Tagebuch gesprochen. Hast du sie mitgebracht?“
 

Ich schüttelte den Kopf. Den Zettel hatte ich irgendwie vergessen. Dr. Leiterer schnaufte ein bisschen.
 

„Nun gut. Du hast mir ja schon gesagt, was darauf steht. Möchtest du über einen der Punkte reden?“
 

Wieder bewegte sich mein Kopf von rechts nach links. Eigentlich gab es da nur eine Sache, die mich interessierte. Leif. Aber Dr. Leiterer hatte mir gesagt, dass er mir nichts über ihn erzählen würde. Was also sollte ich hier?
 

„Und worüber möchtest du reden?“
 

Ich sah zum Fenster. Draußen schien die Sonne. Der Sommer kam näher. Früher hatte ich mich immer auf Sommer gefreut. Lange Nächte draußen zu verbringen. Trinken, Feiern, im Sommer war alles leichter.
 

„Weiß nicht“, sagte ich, bevor Dr. Leiterer noch einmal nachfragen konnte. Als ich mit Tobias im Wartezimmer gesessen und mich hinter einer Zeitung verschanzt hatte, hatte ich noch tausend Dinge im Kopf gehabt. Dinge, die ich Dr. Leiterer fragen wollte. Dinge, die ich mit ihm besprechen wollte. Aber jetzt? Jetzt war mein Kopf wie leergefegt.
 

„Gut, dann werde ich mal eine Frage stellen und wir sehen, wie weit wir kommen. In Ordnung?“
 

Ich nickte. Was sollte ich auch sonst machen? Wir konnten uns ja wohl kaum die ganze Zeit lang anschweigen.
 

Dr. Leiterer nahm seinen Block und einen Stift zur Hand.
 

„Also schön, dann möchte ich zunächst noch ein wenig mehr über diesen Benedikt erfahren. Während unseres Telefongesprächs warst du unsicher, warum du seinen Namen aufgeschrieben hast. Ist dir darauf inzwischen eine Antwort eingefallen?“
 

Mein Magen sackte mindestens fünf Zentimeter nach unten. Wie konnte der Doc nur mit solcher Zielsicherheit genau die Punkte finden, an denen er mich treffen konnte? Bekam man so was in der Ausbildung zum Psychologen beigebracht? Wie man sein Gegenüber am besten fertigmachte?
 

Ich atmete hörbar aus.
 

„Nicht so richtig. Ich denke, dass ich vielleicht … ich weiß nicht. Vielleicht habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was ich bei ihm falsch gemacht habe. Damit mir das mit Leif nicht passiert.“
 

Dr. Leiterer notierte sich etwas. Komischerweise machte es mir dieses Mal nichts aus. Vielleicht,w eil ich das Gefühl hatte, die richtige Antwort gegeben zu haben.
 

Als er fertig geschrieben hatte, blickte er auf.
 

„Vertraust du Leif?“
 

Die Frage war irgendwie merkwürdig. Aber ja, das tat ich. Auch wenn ich nicht so recht begründen konnte, warum. Aber das wollte Dr. Leiterer auch gar nicht wissen. Stattdessen fragte er etwas anderes.
 

„Wie fühlt sich das an?“

„Was?“

„Jemandem zu vertrauen?“
 

Wieder sah ich zum Fenster. Da war plötzlich so ein Druck auf meiner Brust. Als könnte ich nicht atmen.
 

„Es ist schön“, sagte ich, ohne ihn anzusehen. Das war doch sicher das, was er hören wollte.
 

„Aber …?“
 

Ich wusste genau, dass er mich jetzt fragend ansah. Plötzlich wollte ich nur noch weg. Ich wollte diese Frage nicht beantworten. Ich wollte gar keine Fragen mehr beantworten. Dr. Leiterer seufzte.
 

„Gut, dann kehren wir doch noch einmal zu Benedikt zurück. Hat er dir vertraut?“
 

Ich hätte beinahe gelacht. Der Doc wusste wirklich, wie man jemanden fertigmachte.
 

„Und, Manuel, was denkst du?“, hakte er nach. „Hat er dir vertraut?“
 

Ich musste nicht lange überlegen, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Wie oft hatte ich mich im Stillen darüber lustig gemacht, wie naiv Bambi war. Immerhin hatte er sich bei unserem zweiten Treffen von mir einen blasen lassen. Von mir. Einem völlig Fremden. Der nicht einmal besonders nett zu ihm gewesen war. Warum wusste ich selber nicht.
 

„Ja, hat er“, sagte ich leise. „Aber es wäre vielleicht besser, er hätte es nicht getan.“
 

„Warum das?“
 

Dieses Mal lachte ich wirklich.
 

„Ich dachte, das hätten wir geklärt. Weil ich ihn ohne ein Wort hab sitzen lassen. Weil ich sogar … ach, nicht so wichtig.“
 

Ich sah zur Seite. Damals war es mir richtig vorgekommen, wie ich mich verhalten hatte. Oder wenigstens hatte ich es mir eingeredet. Dass ich nie auf seine Nachrichten geantwortet hatte. Gekommen und gegangen war, wie es mir passte. Dass ich seine Fragen abgeblockt und ihn sogar beschimpft hatte. Dabei hatte er sich von all dem nicht abschrecken lassen. Er war immer wieder gekommen. Wie so ein großer, wuscheliger Hütehund. Immer wieder.
 

„Ich hab ihn auf Abstand gehalten. Ich wusste ja, dass ich bald wieder weg muss. Es wäre dumm gewesen, was Festes mit ihm anzufangen.“
 

Dr. Leiterer notierte sich etwas.
 

„Warum wäre das dumm gewesen?“
 

Ich schnaubte.
 

„Ist das ne ernst gemeinte Frage?“
 

Er lächelte.
 

„Ja, ist es.“
 

Ich lachte auf und drehte den Kopf wieder weg.
 

„Weil es … weil es wehgetan hätte, ihn zu verlieren.“
 

Hatte es trotzdem. Weil ich ein Idiot war.
 

„Du hattest Angst davor, verletzt zu werden.“
 

So, wie der Doc es sagte, klang es, als wäre ich ein absolutes Weichei. Dabei war ich das nicht. Ich war nicht weich.
 

„Gut, dann habe ich noch eine andere Frage. Du bist nun eine Beziehung mit Leif eingegangen. Was denkst du, ist bei ihm anders?“
 

Ich blinzelte. Die Frage war lächerlich. An Leif war so ungefähr alles anders. Er war kleiner, vollkommen anders gebaut, andere Augenfarbe, allenfalls die Haare gingen in eine ähnliche Richtung. Ansonsten war er ein ganz anderer Typ. Als ich den Doc jedoch ansah, wusste ich, dass er das nicht gemeint hatte. Ich atmete tief durch.
 

„Ich weiß nicht. Leif ist … Leif ist total anders als Bambi. Er ist nicht so … unschuldig. Da kann ich nicht so viel kaputtmachen.“
 

Zumindest hatte ich das anfangs gedacht.
 

„Mhm, ich verstehe. Heißt das, bei ihm hast du keine Angst, dass er dich verlässt?“
 

Ich blinzelte. Was war das den für eine blöde Frage?
 

„Leif kann mich gar nicht verlassen. Wir sind zusammen eingesperrt, schon vergessen?“
 

Jetzt war es Dr. Leiterer, der lächelte.
 

„Sicher. Aber das heißt ja nicht, dass ihr eine Beziehung miteinander haben müsst. Schließlich hast du noch andere Mitbewohner und mit denen hast du nichts angefangen.“
 

„Die sind ja auch hetero“, brummte ich ungehalten. Nicht, dass ich mir hätte vorstellen können, was mit Sven zu haben. Oder Jason. Allein der Gedanke!
 

Wieder lächelte der Doc.
 

„Es liegt somit rein an der sexuellen Orientierung, dass ihr zusammengefunden habt?“
 

Ich zuckte mit den Schultern. Was wusste ich denn. Angefangen hatte es schließlich damit. Ohne das wäre wohl nie was passiert.
 

„Und außerdem glaube ich, dass doch sowohl du wie auch Leif die Möglichkeit hättet, Thielenesee zu verlassen. Ist es nicht so?“
 

Ich antwortete nicht, aber ich wusste, wovon er sprach. Tatsächlich hätten Leif und ich aus dem Heim rausgekonnt, wenn wir gewollt hätten. Für immer. Ohne über irgendwelche Mauern zu klettern. Wir konnten dem anderen einfach den Rücken kehren. Auch wenn die Alternative um ein Vielfaches beschissener war. Für beide von uns.
 

„Und?“
 

Dr. Leiterer sah mich immer noch an und wartete offenbar auf eine Antwort. Ich verzog den Mund zu einem halben Lächeln.
 

„Ja, stimmt schon. Aber ich glaube nicht, dass einer von uns beiden da hin will, wo wir dann hinkämen.“

„Dann bleibst du also nur deswegen?“
 

Eigentlich hätte ich gedacht, dass ich über diese Frage länger nachdenken musste. Aber ich brauchte keine Bedenkzeit. Ich wusste, was ich wollte.
 

„Nein, ich bleibe nicht nur deswegen.“

„Sondern?“
 

Ich lachte leicht.
 

„Muss ich das jetzt echt sagen?“

„Ich weiß nicht. Möchtest du nicht?“

„Nein.“

„Warum nicht?“
 

Ich stöhnte. Der schaffte mich heute echt.
 

Dr. Leiterer schmunzelte wieder. Er notierte sich etwas und ich hätte ihm am liebsten das Klemmbrett weggenommen. Vielleicht, damit ich selbst was zum Festhalten hatte. Oder um es ihm über den Schädel zu ziehen. Oder es aus dem Fenster zu schmeißen. So ganz sicher war ich mir da nicht.
 

„Na schön, dann höre ich mal auf, dich wegen deines Liebeslebens zu löchern, und wir kommen mal zu den anderen Punkten auf deiner Liste zurück. Womit möchtest du anfangen?“
 

Ich biss mir auf die Lippen. Jetzt wollte er bestimmt über meine Familie sprechen. Meine Eltern und die Sache mit Pascal. Wenn ich daran dachte, bekam ich gleich wieder dieses Gefühl. Das Gefühl, mich zusammenrollen zu wollen. Mich vor der Welt zu verstecken und niemand an mich ranzulassen. Aber das ging jetzt nicht mehr so einfach. Denn da war jemand, vor dem ich mich nicht verstecken konnte. Oder wollte. Auch wenn das hieß, dass ich mich damit angreifbar machte. Aber zunächst …
 

„Dr. Leiterer?“
 

Er blickte auf. Ich hatte ihn noch nie so angesprochen.
 

„Also eigentlich hätte ich da noch was anderes, das ich Sie fragen wollte.“
 

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah mich aufmerksam an.
 

„Ja?“
 

Ich schluckte. Am liebsten hätte ich jetzt doch lieber über Pascal geredet. Oder meine Mutter. Da war doch bestimmt ne Menge rauszuholen. So ein Ödipus-Dings oder so. Aber ich wusste, dass es gerade etwas Wichtigeres gab. Etwas viel Wichtigeres.
 

Na los. Trau dich.
 

„Ich … ich würde gerne wissen … warum jemand so wird wie Leif. Dass er nicht isst.“
 

Für einen Moment saß Dr. Leiterer nur still da. Die Frage hatte er anscheinend nicht erwartet. Ich eigentlich auch nicht, denn wenn ich eine Wahl gehabt hätte, hätte ich mich lieber mit meinem Handy in eine Ecke verzogen und hätte das selbst gegoogelt. Aber die Zeit hatte ich nicht. Ich musste jetzt wissen, wie ich Leif helfen konnte.
 

„Mhm“, machte Dr. Leiterer. „Das ist keine leicht zu beantwortende Frage. Die Gründe dafür sind vielfältig.“
 

Meine Zähne bohrten sich in meine Unterlippe. Ich wusste, dass meine Stunde hier schon halb rum war. Aber ich brauchte diese Infos. Ich brauchte sie dringend.
 

„Können Sie mir nicht wenigstens ein bisschen was erzählen? Ich … ich will Leif nicht danach fragen, aber …“
 

Ich zog die Schultern hoch und sah ihn bittend an. Er seufzte noch einmal.
 

„Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich klug ist, dir zu viel darüber zu erzählen. Diese Krankheit, die im Voljsmund auch Magersucht genannt wird, ist sehr individuell. Es gibt nicht den Grund, den Auslöser. Manchmal liegt ein Missbrauch vor, der dann zu einer Ablehnung des eigenen Körpers führt. Oft fängt es jedoch ganz harmlos an. Mit einer Diät, ein bisschen mehr Sport. Einige Patienten haben mir erzählt, wie gut es sich angefühlt hat, deswegen Bewunderung und Beachtung zu bekommen, die ihnen davor nicht zuteil wurde. Wieder andere leben dadurch eine Kontrolle aus, die sie in anderen Lebensbereichen nicht haben. Sie fühlen sich stark dadurch, das sie so viel Disziplin haben. Nicht-Essen wirkt dabei wie eine Droge, von der man mit der Zeit immer mehr will. Man kann immer noch weniger essen, noch weniger wiegen, noch schlanker sein. Doch die Befriedigung ist meist nur von kurzer Dauer, dann muss der nächste Kick her. Die nächstniedrigere Zahl auf der Waage, die nächstkleinere Kleidergröße. Nur wer abnimmt, fühlt sich gut. Deswegen nennt man es auch eine Sucht. Zumal andere Dinge wie schulische oder berufliche Leistungen, Freundschaften oder familiäre Bindungen immer mehr an Bedeutung verlieren. Es zählt nur noch die Bestätigung, die man durch das Abnehmen erhält. Doch der Weg ist tückisch, denn was zunächst als Plan begann, sich fitter und besser zu fühlen, führt irgendwann zu Mangelerscheinungen, Untergewicht und schließlich zum Tod.“
 

Als Dr. Leiterer das gesagt hatte, schwieg er einen Augenblick. Ich atmete langsam ein und aus.
 

„Aber Leif wird doch nicht sterben, oder?“
 

Dr. Leiterer gönnte mir ein kleines Lächeln.
 

„Du weißt, dass ich nicht mit dir darüber sprechen darf. Denn das wäre nicht nur rein rechtlich nicht erlaubt, es wäre auch ein Vertrauensbruch. Immerhin verlässt sich Leif darauf, dass ich die Dinge, die er mir anvertraut, nicht weitertrage.“
 

Ich presste die Lippen aufeinander. Einerseits verstand ich das ja. Aber andererseits saß ich halt daneben und bekam mit, wie es ihm ging. Ich merkte, wenn er Schwierigkeiten beim Essen hatte. Und ich sah, wie schlank er war. Wie konnte er da denken, dass es gut war, wenn er noch mehr abnahm? Als ich Dr. Leiterer danach fragte, nickte er bedauernd.
 

„Das gehört mit zu dieser Krankheit. Die Betroffenen sehen nicht das, was andere sehen. Sie empfinden sich selbst mit Untergewicht noch als zu dick, zu viel, unförmig. Die Sucht lässt sie denken, dass sie noch mehr abnehmen müssen, um gut und richtig zu sein. Der erste Schritt aus der Krankheit, ist die Einsicht, überhaupt krank zu sein. Zu erkennen, dass das Bild, das ihnen der Spiegel zeigt, nicht die Realität ist. Von dort aus muss dann der Wunsch vorherrschen, wieder gesund zu werden. Sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und die Kontrolle nicht mehr der Krankheit zu überlassen. Aber das ist manchmal ziemlich schwer. Besonders, wenn man sich Problemen stellen muss, die man allein nicht bewältigen kann.“
 

Ich blickte auf.
 

„Sie meinen Leifs Eltern?“
 

Dr. Leiterer hob abwehrend die Hände.
 

„Das habe ich nicht gesagt und auch nicht gemeint. Ich wollte dir nur erklären, warum es sein kann, dass es trotz der Einsicht, dass man etwas ändern muss, manchmal schwer sein kann, seine guten Vorsätze durchzuhalten. Es kann immer wieder zu Situationen kommen, in denen die Krankheit das Einzige zu sein scheint, was einem noch Halt bietet. In solchen Momenten kann es hilfreich sein, wenn man jemanden hat, dem man sich anvertrauen kann. Dem man davon erzählen kann, ohne verurteilt zu werden. Der einfach nur zuhört und für einen da ist.“
 

Er lächelte, bevor sein Gesicht wieder ernst wurde.
 

„Ich sollte dich allerdings warnen. Lass dich nicht zum Komplizen machen. Diese Krankheit ist oft mit Lügen und Heimlichkeiten verbunden. Dir mag es so vorkommen, dass du Leif damit hilfst, wenn du ihn deckst, aber in Wahrheit ist es nur die Krankheit, die du unterstützt. Versuch aber auch nicht, ihn zum Essen zu überreden oder gar zu zwingen. Kommentiere nicht, was und wie viel er isst. Lass Leif das machen. Es ist seine Krankheit und nur er kann dafür sorgen, dass sie verschwindet. Am besten lässt du gar nicht erst zu, dass das Essen zwischen euch zu so einem großen Thema wird.“
 

Ich schwieg und wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Das war eine ganz schöne Ansprache, die der Doc da gehalten hatte. Aber mein wichtigstes und dringendstes Problem hatte er dabei nicht angesprochen. Leifs drohende Klinik-Einweisung. Es musste doch irgendetwas geben, was ich tun konnte, um das zu verhindern. Denn eigentlich war er doch gar nicht so dünn. Zumindest nicht so, dass man Angst haben musste, dass er zusammenklappte. Da war diese Scheiße mit der Klinik doch einfach nur Schikane. Es war ungerecht.
 

„Wenn ich mir angucke, wie du deine Kiefer aufeinanderpresst, sollte ich mir überlegen, ob ich nicht lieber Zahnarzt werden sollte. Dein Gebiss zu erneuern würde bestimmt ein hübsches Sümmchen bringen.“
 

Dr. Leiterer lachte über seinen eigenen Scherz. Mir war jedoch nicht zum Lachen zumute.
 

„Die wollen Leif in eine Klinik schicken“, platzte ich heraus. Dr. Leiterer sah mich abwartend an.
 

„Und?“

„Sie müssen das verhindern.“
 

Er lächelte schmal.
 

„Und verrätst du mir auch, wie ich das anstellen soll?“
 

„Was weiß denn ich“, raunzte ich. „Reden Sie mit Herrn Steiner. Sagen Sie ihm, dass das nicht geht, weil … weil Leif unbedingt weiter bei Ihnen zur Therapie gehen muss. Dass er sonst nicht gesund wird. Irgendwie so was.“
 

Ich wusste, dass ich mich total lächerlich anhörte, aber wenn irgendjemand diese Sache aufhalten konnte, dann er.
 

Dr. Leiterer seufzte.
 

„Ich fürchte, dass ich diesbezüglich nicht einfach lügen kann. Denn sicherlich sind auch andere Therapeuten in der Lage, Leif zu helfen. Ich bin kein Wunderheiler.“
 

Ich hätte am liebsten in die Lehne des blöden Sessels gebissen. Warum begriff er denn nicht?
 

„Dann schreiben Sie wenigstens eine Empfehlung, dass Leif nicht mehr nach Hause gehen darf. Wenn er von da wiederkommt, isst er meistens nichts. Und nächstes Wochenende muss er da wieder hin und wenn er wieder abnimmt, dann … dann nehmen die ihn mit.“
 

Eine Weile lang sagte Dr. Leiterer gar nichts. Er saß einfach nur da und sah auf seine Notizen hinab. Ich hingegen saß auf der äußersten Stuhlkante und wäre am liebsten aufgesprungen und durchs Zimmer gelaufen. Aber ich wagte nicht, ihn aus seinen Gedanken zu reißen. Vielleicht kam ja doch etwas dabei heraus.
 

Irgendwann atmete er tief durch.
 

„Es wäre möglich, mich mal mit Herrn Steiner zu unterhalten. Ich bin überzeugt, dass er nur das Beste für Leif im Sinn hat. Allerdings könnte das anhand der Umstände vielleicht etwas anderes sein, als er annimmt.“
 

Ich wollte gerade anfangen zu lächeln, als mir plötzlich klar wurde, dass mit den „Umständen“ wohl ich gemeint war. Mein Gesicht gefror zu einer Grimasse.
 

„Also eigentlich … eigentlich weiß Herr Steiner nichts von den … Umständen, in denen Leif sich befindet. Und eigentlich sollte das auch so bleiben.“
 

Dr. Leiterers Augenbrauen bewegten sich in Richtung Haaransatz.
 

„Ach, und warum nicht?“
 

Ich druckste ein wenig herum.
 

„Na ja, weil Tobias der Ansicht ist, dass er uns dann vielleicht voneinander trennt. Sie wissen schon. Wegen der Gruppe und so. Und damit wir nicht … na ja.“
 

„Es waren zwei Königskinder“, murmelte Dr. Leiterer, bevor er erneut seufzte. Dieses Mal klang es ein bisschen resigniert.
 

„Na gut. Dann muss ich sehen, ob mir einfällt, wie wir dafür sorgen können, dass Herr Steiner euch zwei Turteltauben in einem Nest lässt. Aber das letzte Wort in dieser Sache hat immer noch Leif. Ich kann und werde nichts unternehmen, ohne dass er dem zustimmt. Das muss dir klar sein.“
 

Ich nickte schnell. Was sollte Leif schon dagegen haben? Er konnte wohl kaum zu seinen Eltern wollen, wenn die so arschig waren, wie er sagte.
 

„Dann machen Sie es?“
 

Dr. Leiterer setzte zu einem neuen Seufzen an, bevor er es sich anders überlegte, und stattdessen den Mund zu einem schmalen Strich verzog.
 

„Ich sagte, ich werde darüber nachdenken. Nicht alles lässt sich rein aus dem Bauch heraus entscheiden.“
 

Ich nickte noch einmal, obwohl ich das nicht wirklich verstand. Für mich war die Sache sonnenklar. Aber da der Doc am längeren Hebel saß, musste ich wohl die Füße still halten.
 

Draußen ertönte mal wieder das nervtötende, schrille Klingeln. Dr. Leiterer drückte den Knopf für den Türöffner.
 

„So, wie du hörst, neigt sich unsere Zeit mal wieder dem Ende entgegen. Hast du sonst noch irgendeine dringende Frage, die ich dir beantworten kann?“
 

Ich überlegte. Da war schon etwas, das ich wissen wollte, aber vermutlich würde er mir die Frage nicht beantworten. Ich würde Leif selbst danach fragen müssen.
 

Langsam schüttelte ich den Kopf.
 

„Ich glaube, das war alles für heute.“
 

Dr. Leiterer lächelte.
 

„Dann wünsche ich dir eine gute Woche. Und bring bitte das nächste Mal die Liste mit. Ich möchte mit dir daran weiterarbeiten.“
 

Ich nickte brav und verabschiedete mich. Draußen auf dem Flur hörte ich eine Frauenstimme aus dem Wartezimmer. Sie telefonierte.
 

„Ja. Ja, natürlich bringe ich dir deine Tabletten mit. Ich hole sie nachher aus der Apotheke. Nein, ich habe den Abholzettel nicht vergessen. Er ist in meinem Portemonnaie. Ja, Mama, bis nachher.“
 

Die Frau legte auf und sah mich an der Tür stehen.
 

„Mütter“, meinte sie und rollte mit den Augen. Ich erwiderte ihr Lächeln nicht. Ein wenig irritiert, wandte sie sich ab und setzte sich auf einen Stuhl. Noch bevor sie sich eine Zeitschrift ausgesucht hatte, hatten sich Tobias und Leif erhoben.
 

„Bist du fertig? Können wir los?“
 

Tobias’ Frage war eigentlich überflüssig. Immerhin stand ich ja hier und die nächste Patientin wartete schon. Mein Blick glitt zu Leif. Er lächelte.
 

„Alles klar bei dir?“
 

„Ja, alles bestens“, antwortete ich und schob meine Mundwinkel ebenfalls nach oben. Er sah mich komisch an, fragte aber nicht weiter nach. Wir gingen nach unten.
 

„Sagt mal, ihr beiden, wollt ihr nicht vielleicht … noch ne Runde spazieren gehen? Dann kann ich den Artikel noch zu Ende lesen, den ich gerade angefangen habe.“
 

Tobias hielt sein Handy hoch. Leif und ich blieben stehen.
 

„Wie jetzt? Wir beide? Allein?“

„Ja, warum nicht?“
 

Tobias machte ein unschuldiges Gesicht, als wäre das das Normalste auf der Welt. Mir jedoch wurde heiß und kalt. Sollte das heißen, er ließ uns von der Leine? Ohne Garantie, dass wir das nicht ausnutzten? Ein wenig unsicher schielte ich zu Leif, der jedoch ebenso überrascht schien wie ich. Er war somit auch nicht eingeweiht.
 

„Bist du dir sicher?“, fragte ich nach. Tobias lächelte.
 

„Ja, bin ich. Weil ich mich darauf verlasse, dass ihr das Richtige tun werdet. Also wollt ihr nun oder nicht? Sonst bitte einsteigen.“
 

Er öffnete schwungvoll die Tür und machte eine einladende Geste. Ich sah Leif an.
 

„Sollen wir?“
 

Er grinste.
 

„Auf jeden Fall.“
 

Wie auf Kommando drehten wir uns um und begannen, in die entgegengesetzte Richtung zu gehen. Dabei wurden unsere Schritte immer schneller und schneller, bis wir irgendwann anfingen zu rennen. Die Leute, die uns auf dem Bürgersteig entgegenkamen, musterten uns kritisch oder riefen uns etwas nach, aber wir kümmerten uns nicht darum. Wir machten nur, dass wir wegkamen. Weit weg von Tobias und allem, was uns sonst noch zurückhielt. Wir waren frei. Wenigstens für eine Weile.
 

Zwei Häuserblocks weiter, wurde Leif langsamer. Irgendwann blieb er stehen. Sein Atem ging schnell und seine Wangen waren gerötet. Er grinste.
 

„Das war echt irre“, sagte er und keuchte dabei.
 

„Absolut“, bestätigte ich. Auch ich schnappte nach Luft. Es rauschte in meinen Ohren. Leif scannte mein Gesicht.
 

„Ist wirklich alles okay?“, fragte er unvermittelt.
 

Ich runzelte die Stirn.
 

„Klar. Warum nicht?“
 

Er zuckte leicht mit den Schultern.
 

„Du sahst vorhin so nachdenklich aus, als du bei Dr. Leiterer rauskamst:“
 

Mein Gesicht verzog sich zu einem schmalen Lächeln.
 

„Der Doc nimmt mich ja auch jedes Mal ziemlich in die Mangel. Ich sag dir, wenn ich die Wahl hätte, würde ich mir lieber die Haare abrasieren lassen, als mich in diesen Stuhl zu setzen.“
 

Leif grinste.
 

„Oder die Beine entwachsen.“
 

Ich riss die Augen auf.
 

„Hast du das etwa schon mal gemacht?“
 

Er lachte.
 

„Nein. Aber gehört, dass es scheiße wehtut. Die reinste Folter.“
 

Einen Moment lang grinsten wir uns an, bevor Leif den Blick senkte und sich räusperte.
 

„Sollen wir weitergehen?“

„Okay.“
 

Ich drehte mich um und fing an, den Bürgersteig entlangzulaufen. Leif folgte mir und schloss zu mir auf, sodass wir nebeneinander die Straße entlang gingen. An der nächsten Ecke konnte ich die gestreifte Markise des Eiscafés erkennen, zu dem wir mit Tobias sonst immer gingen. Vor dem Tresen stand eine kleine Schlange. Leute mit Eistüten kamen uns entgegen. Ich sah zu Leif rüber.
 

„Wollen wir ein Eis essen gehen?“
 

Leif zögerte sichtlich.
 

„Möchtest du denn ein Eis?“
 

Er sah mich nicht an, als er das fragte.
 

Am besten lässt du das Essen nicht zu einem großen Thema zwischen euch werden.
 

Ich atmete tief durch.
 

„Ja, ich will ein Eis“, sagte ich mit fester Stimme. „Kommst du mit?“
 

Für einen Augenblick schien Leif noch mit sich zu ringen, dann jedoch nickte er und wir machten uns auf den Weg zur Eisdiele. Auf dem gesamten Weg sagte Leif kein Wort. Ich auch nicht. Weil ich nicht wusste, was in ihm vorging und ob ich gerade das Richtige oder das völlig Falsche tat.
 

Unbewusst ballte ich meine Hand zur Faust.
 

„Ah, Buon giorno! Herzlich willkommen. Was kann ich für euch tun?“
 

Der Mann mit den dunklen Haaren und dem italienischen Akzent, der hinter der gläsernen Auslage stand, strahlte Leif und mich an. Kein Wunder, denn schließlich hatte er gerade einer Großfamilie seine halbe Eisdiele verkauft und auch hinter uns standen schon wieder einige Kunden an.
 

„Einmal Vanille“, sagte ich, ohne Leif anzusehen. Ich kam mir wie ein Verräter vor.
 

„Und du?“, wollte Luigi oder wie auch immer er hieß wissen. Seine Hand schwebte über den Waffeln. Er schaute Leif freundlich an.
 

„Ich möchte nichts.“

„Va bene.“
 

Der Eismann kümmerte sich nicht weiter darum, sondern löffelte nur geschickt die gewünschte Kugel in eine Waffeltüte und reichte sie mir über den Tresen.
 

„Prego. Das macht dann 1 Euro 20.“
 

Ich händigte ihm das Geld aus und blickte zu Leif rüber.
 

„Kommst du?“
 

Ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
 

„Ja, gehen wir.“
 

Ich trat aus der Schlange und wartete, dass er mir folgte. Zusammen gingen wir weiter. Vor uns lag eine kleine Fußgängerzone. Ohne weiter zu überlegen steuerte ich sie an. Hier waren mehr Menschen unterwegs und wir zwei würden gar nicht auffallen. Wir waren genau wie alle anderen. Entschlossen widmete ich mich meinem Eis.
 

„Schmeckt es?“, fragte Leif plötzlich. Mir war nicht bewusst gewesen, dass er mich beobachtete. Ich nickte.
 

Noch einmal leckte ich an der kühlen, süßen Masse. Leifs Augen klebten an dem Eis und etwas in mir begehrte auf. Ich kannte diesen Blick und ahnte, was er wollte. Aber ich teilte mein Essen nicht. Mit niemandem. Andererseits …
 

„Willst du mal probieren?“
 

Fast ohne zu stocken hielt ich Leif die Eiswaffel hin. Er bewegte sich nicht.
 

„Nur zu. Ich gebe dir gerne was ab.“
 

Er schüttelte den Kopf. Währenddessen zerlief das Eis in der heißen Sonne. Ein Tropfen fiel auf meinen Finger. Ich leckte ihn ab, doch schon tropfte es auf der anderen Seite. Schnell fuhr ich mit der Zunge einmal rund um die Eiskugel, um weitere Katastrophen zu verhindern. Leif verfolgte jede meiner Bewegungen,
 

„Wenn man dir so zusieht, kommt man echt auf andere Gedanken.“
 

Ich grinste und leckte noch einmal besonders langsam über die kühle Masse. Er lachte.
 

„Jetzt hätte ich auch gerne ein Eis.“ Er kam näher und flüsterte mir ins Ohr: „Oder ich wäre gern eins.“
 

Ich grinste und bevor er reagieren konnte, hatte ich mich vorgelehnt und ihn geküsst. Meine Lippen hinterließen einen klebrigsüßen Abdruck auf seinem Mund. Vorsichtig leckte er darüber.
 

„Ich hab schon ewig kein Vanilleeis mehr gegessen“, sagte er nachdenklich. Es klang irgendwie merkwürdig.
 

„Warum nicht?“, fragte ich und biss ein Stück von der Waffel ab. Angesichts der Temperaturen musste ich das Eis wohl schneller vernichten als gedacht. „Magst du kein Vanilleeis?“
 

Leif blickte zu Boden.
 

„Doch, aber … ach, es ist dämlich.“
 

Wir waren gerade an einer Kreuzung angekommen und mussten warten, dass die Ampel auf Grün sprang. Ich nutzte die Gelegenheit, um Leif anzustupsen.
 

„Was ist dämlich?“, fragte ich nach.
 

Er schüttelte den Kopf.
 

„Du hältst mich für bescheuert, wenn ich es dir erzähle.“
 

Ich lächelte leicht.
 

„Das weißt du nicht, wenn du es nicht ausprobierst.“
 

Er zögerte immer noch.
 

„Ich lache nicht. Versprochen!“
 

Leif seufzte. Die Ampel wurde Grün, aber er blieb einfach stehen.
 

„Ich … ich liebe Vanilleeis. Aber immer, wenn ich mir ein Eis hole, dann nehme ich Schokolade, weil … weil ich das nicht mag.“
 

Er sah aus den Augenwinkeln zu mir rüber.
 

„Siehst du? Ich sagte ja, es ist dumm.“
 

Ich sah ihn an. Da war etwas in meiner Brust. Es zog und zerrte und riss an mir.
 

„Nein“, sagte ich leise. „Das ist nicht dumm. Es ist traurig.“
 

Leif sah mich an, als suchte er nach einer Antwort. Als er keine fand, wandte er den Blick ab.
 

„Wir sollten zurückgehen. Tobias wartet sicher schon auf uns.“
 

Ich erwiderte nichts. Ich stopfte lediglich den Rest meiner durchgeweichten Eiswaffel in einen Mülleimer und folgte Leif, der mit großen Schritten voranging. An der nächsten Straßenecke hatte ich ihn endlich eingeholt. Ohne lange zu überlegen griff ich nach seiner Hand.
 

„Hey,“ sagte ich leise. „Kein Stress. Du kannst essen, was du willst. Es ist deine Entscheidung. Okay?“
 

Er nickte leicht.
 

„Okay. Aber beim nächsten Mal … möchte ich ein Vanilleeis.“
 

Das Reißen in meiner Brust wurde stärker. Und größer. So groß, dass ich glaubte, platzen zu müssen.
 

„Klar“, sagte ich, als wäre das nichts Besonderes. „Kriegst du. Und wenn du nicht mehr magst, esse ich den Rest. Versprochen.“
 

Das Lächeln, das danach auf seinem Gesicht erschien, überstrahlte für mich selbst die Sonne. Mochte sein, dass ich seiner blöden Sucht damit half, aber scheiß drauf. Ich würde dafür sorgen, dass es ihm gut ging. Dann würde das mit dem Essen schon ganz von alleine besser werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ryosae
2021-11-17T11:19:02+00:00 17.11.2021 12:19
Hey Mag,
ich mag Dr. Leiterer :D
Der Mann ist total sympathisch und scheint echt was auf dem Kasten zu haben. Er drückt auch immer die richtigen Knöpfe ;)
Bambi hat wohl wirklich etwas in Manuel geändert zu haben. Wer hätte das gedacht? xD

Ich denke nicht das Manu die Essstörung mit dieser Geste verschlimmert. Er sorgt ja dafür das Leif das isst was er möchte.
Freu mich darauf wie es weiter geht!
Hoffentlich muss Leif nicht zu seinen Eltern...

LG
Ryo
Antwort von:  Maginisha
17.11.2021 17:26
Huhu nochmal!

Ja, ich mag ihn auch. Dabei war er am Anfang nicht mal geplant. :D

Wie ich ja schon sagte, hat Manuel halt massive Vertrauensprobleme, was angesichts seiner Geschichte ja auch nicht so ungewöhnlich ist. Benedikt hat ihm gezeigt, dass Vertrauen nicht zwangsläufig enttäuscht wird.

Leif muss ebenfalls erst wieder lernen zu vertrauen. Sich selbst, anderen, irgendwem oder was außer der Krankheit. Das ist noch ein weiter Weg, aber er hat bereits angefangen, ihn zu beschreiten. Nun braucht es nur noch genug Mut, ihn zu Ende zu gehen.

Das mit den Eltern hoffen momentan wohl alle. :D

Zauberhafte Grüße
Mag
Antwort von:  Ryosae
18.11.2021 04:02
Hey Mag,
ich frage mich, ob Manuel wohl jetzt so ist, wie er ist, weil er Bambi kennen gelernt hat. Hat die Bekanntschaft bereits etwas in ihm verändert? Etwas das nötig war um diese riesigen Schritte zu gehen?

LG
Ryo
Antwort von:  Maginisha
18.11.2021 05:43
Auf jeden Fall! hat Benedikt hat ihm gezeigt, was er haben könnte, wenn er es zulässt. Hätten sie mehr Zeit gehabt, hätte es vielleicht sogar funktioniert. Aber so einfach ist das Leben ja leider nicht immer.

Zauberhafte Grüße
Mag
Von:  chaos-kao
2021-11-14T17:56:28+00:00 14.11.2021 18:56
<3 Die Eisszene ist ja mal zuckersüß. Toller Abschluss für ein schönes Kapitel :)
Antwort von:  Maginisha
15.11.2021 05:09
Süß kommt gerade irgendwie zu kurz, hab ich das Gefühl. Ich brauche dringend Zucker. :D


Zurück