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Anubis

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wow, jetzt musste ich diese FF direkt suchen bei mir, da hab ich ja echt lange nicht weitergeschrieben und so viel anderen Kram priorisiert - oder eher passieren lassen.
Sorry ^^' aber jetzt gehts hier mal weiter. Komplett anzeigen

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Zurückhaltung

Anubis fand sich währenddessen im Palast der Götter ein und verschwand sofort in seinen Gemächern. Diese Bindung zu diesem zarten Geschöpf nahm ihn mehr mit, als er jemals hätte ahnen können. Er brauchte Abstand, er würde sich zurückziehen, nur für eine gewisse Weile, würde sich auf seine Aufgabe konzentrieren und sich nicht von diesem entzückenden Menschlein ablenken lassen.
 

Wie schwer das tatsächlich war, spürte er jeden einzelnen Tag der nächsten Monate, bis sich sogar der Tag, an dem er Rhu diesen so unschuldig scheinenden Kuss gestohlen hatte, jährte. Tagtäglich hörte er die Gebete des jungen Priesters, nicht nur seine, etliche, doch seine waren die lautesten, die die ihn am meisten trafen.

Aber die Jährung seines Besuches in seinem Tempel bedeutete auch, dass der Priester heute siebzehn Jahre alt wurde.

Anubis seufzte, als er bei diesem Gedanken mit der Überlegung spielte, zur Erde zu gehen, den Tempel aufzusuchen und mit Rhu zu sprechen.

Dieses Jahr Abstand änderte rein gar nichts an seinen Gefühlen, die er nicht so recht einzuordnen wusste. Hatte er sich auch nicht damit auseinandergesetzt und ausschließlich abgelenkt.
 

Für einen Gott war es ein absolutes Armutszeugnis, sich nicht im Griff zu haben, derlei Gefühle zu empfinden und daran zu verzweifeln während er sie im Keim zu ersticken versuchte.

“Ich werde nicht aufhören, mir zum Abschluss meiner Gebete deine Nähe zu wünschen, auch wenn das egoistisch ist… das ist mein einziger Wunsch“, drang die Stimme des Priesters zum Ende seines Gesuch an die dafür empfänglichen Ressesoren in den Kopf des Totengottes.

Anubis schloss die Augen und griff sich angespannt an die Stirn.

Nein, eigentlich hatte er keinen Abstand, kein Jahr und nicht einmal einen Tag. Er wollte so dringend nachgeben, wollte zur Erde herabsteigen und Rhu mit auf eine Reise nehmen, deren Ausmaß er nicht kannte.
 

Wider seiner klaren und deutlichen Vorsätze, wider aller Gesetze und Regeln betrat er doch wenige Augenblicke später den irdischen Boden. Den göttlichen Schleier über sich gehüllt fand er seinen Weg schließlich direkt an die Seite seines atemberaubenden Priesters.
 

Rhu war aus dem Tempel in den Garten gegangen.

Auch, wenn sich die Stadt inmitten der Wüste befand, so schaffte es der Bursche, hier doch das ein oder andere Pflänzchen zu ziehen. Die weißen Rosen, die Rhu so oft auf den Altar legte, blühten hier neben Kakteen und anderen wüstentauglichen Blühpflanzen, aber auch Fächerpalmen und Olivensträucher siedelten sich in diesem Stückchen Grün an. Anubis hatte das hier nicht nur einmal bewundert, den schönsten Anblick allerdings bat ihm der junge Priester, dem das schwarze Haar so samtig weich über die Schultern hing, es war an diesem Tag nicht, wie sonst so oft, zu einem Zopf gebunden, sondern floss ihm wie in Wellen den zarten Körper hinab, umspielte sein Gesicht so liebreizend und betonte diese stechend grünen Augen mit einer Intensivität, dass dem Gott der Atem stockte. Zuletzt bemerkte er die volle, fast schon verführerische rote Farbe auf seinen Lippen.
 

Ein stolzes Lächeln zierte das Gesicht des Totengottes, bei dem Gedanken, dass Rhu trotz blöder Kommentare zu sich stand und seine Vorlieben weiterhin nach außen trug.

Als ihn damals der anderen Priester zu vulgär angesprochen hatte, war es mit dem Gott fast durch gegangen, doch es war nicht an ihm, sich da einzumischen, so schwer es ihm auch fiel.
 

Langsam überbrückte er den Abstand und legte Rhu, ohne, dass dieser es fühlen konnte, die Hand an die Wange.

Es überraschte den Gott kein Bisschen, dass der Priester in seiner Bewegung innehielt, er fragte sich nur, wie er darauf reagieren würde. War ihm bewusst, dass Anubis nah bei ihm war oder hielt er es für einen Moment der Schwäche?
 

Rhu wagte nicht, sich zu bewegen. Er spürte, wie sein Herz höher schlug. Die Präsenz des Gottes hatte ihn klar erreicht, doch er konnte noch nicht so ganz greifen, was da gerade passierte. Wie denn auch? Er konnte Anubis weder sehen noch physisch spüren. Es war nur ein Gefühl, das warme Gefühl der Nähe und Zuneigung, die ihm zu Teil wurde.
 

Zögerlich fasste sich Rhu an die Wange. Anubis zuckte für einen Augenblick mit der Hand weg ehe er es doch passieren ließ. Rhus Geste war so deutlich, so unwahrscheinlich echt zu spüren, dass der Gott der Totenriten gar nicht richtig reagieren konnte. Er schwieg und ließ es einfach wirken.
 

Es war dem Gott schon mehrfach passiert, dass er wortwörtlich durch Menschen ging, dass er sie unwahr berührte und ihre Nähe vernahm, aber was hier gerade mit Rhu geschah war so unwirklich und zugleich realer als alles andere.
 

Rhu schloss die Augen und genoss diesen innigen Moment für eine Weile.

„Es ist schön, dich bei mir zu wissen“, flüsterte er kaum hörbar aber deutlich für Anubis zu verstehen.
 

„Du bist unfassbar“, hauchte der Gott, doch Rhu vernahm die Worte nicht. Auch nicht das Gefühl, das mit ihnen schwang und einen geheimen Wunsch zu übertragen vermochte. Unfassbar. Anubis wollte ihn berühren, echten Kontakt mit ihm haben, doch abseits seiner Herkunft, der Tatsache, dass Rhu der menschlichen Rasse angehörte, lag da noch das viel zu junge Alter des Priesters im Weg. Was wäre er für ein Gott, würde er ihm so nahe kommen, wie sein Inneres es von ihm verlangte.
 

Mit dieser Art von Zurückhaltung hatte der Totengott bis jetzt noch nie zu kämpfen.

Es kam schon vor, dass er sich auf eine menschliche Frau einließ, sich einen irdischen Liebhaber suchte und in seiner Tarnung das ein oder andere Liebensspiel genoss, doch er wollte Rhu keinesfalls unbedacht ans Ende dieser Liste schreiben. Das war nicht sein Begehren, auch wenn er sich eingestehen musste, dass der Anblick des blutjungen Priesters so einiges in ihm auslöste.

Er sah ihm einen Moment direkt in die Augen, fühlte sich regelrecht ertappt, als Rhu diesen Blick unbewusst erwiderte und es für Anubis so wirkte, als würden sie sich direkt in die Augen sehen.
 

„Ich kann nicht bei dir bleiben“, hauchte Anubis bedrückt. Er spürte ja auch, wie sehr seine Nähe den jungen Priester beeinträchtigte. In Rhus Augen war die Hoffnung klar zu erkennen, eine Hoffnung, die ihm Anubis eigentlich gar nicht machen wollte. Es war ein Fehler zu kommen, das wusste er bereits, bevor er sich hernieder gelassen hatte und das wusste er in diesem Augenblick umso mehr.
 

Rhu hörte seinen Gott nicht, spürte nur, wie sich das bedrückende Gefühl, dass auch Anubis beherrschte, in ihm breit machte. Er schluckte stark und schloss traurig die Augen. Ihm war klar, dass der Totengott um die Besonderheit dieses Tages wusste, einerseits sein siebzehnter Geburtstag, andererseits – und das wog viel schwerer – die Jährung des letzten Wiedersehens, aber er wusste nicht recht, wie er es zu deuten hatte.

Hach, wie gerne hätte er ihn direkt angesehen, ein direktes Gespräch mit ihm geführt, aber dies war ihnen wohl nicht möglich.

Schließlich öffnete er seine Augen wieder und sah gerade nach vorne.
 

„Weißt du“, begann er leise, er hoffte ja so sehr, dass Anubis wirklich da war und er sich das nicht alles einbildete. „Ich habe seit dieser Nacht, in der du mein Leben gerettet hast, jeden Tag an dich gedacht. Ich habe von dir in Schakalsform geträumt, ich kannte ja bis vor einem Jahr nur diese Form von dir, ich wusste gar nicht, dass du auch einen menschlichen Körper hast oder… ist das nur eine Tarnung?“, fragte Rhu. Er erwartete keine Antwort, während sich Anubis angestrengt über das Gesicht strich. So gerne hätte er ihm erklärt, wie das war. Was es mit den beiden Formen auf sich hatte und er wollte ihm erklären, dass diese beiden Formen seine Wahrheit waren.

„Du bist sehr präsent in meinem Leben, aber das bist du für viele Menschen und vor allem für deine Priester, wir sind dir unterstellt und jeder einzelne liebt dich“, sagte Rhu dann und sprach die Liebe an, die man den Göttern entgegenbrachte, die allen voran die Priester auf eine ganz eigene intensive Art und Weise für ihre jeweilige Gottheit empfanden.

Auch Kisara liebte Bastet, aber diese Art der Liebe war etwas ganz anderes, als die Liebe, die Menschen ohne familiäre Verbindung zu anderen Menschen empfanden. Es war nicht diese Liebe, weswegen man den Bund der Ehe betrat und ein gemeinsames Leben begann und dennoch, sah Rhu sein Leben nur mit Anubis.
 

„Aber meine Liebe fühlt sich anders an“, gab er dann zu, wagte es aber nicht, weiterzusprechen. Stille trat ein. Er konnte sich vorstellen, dass Anubis diese Worte gar nicht ganz begriff, vermutlich meinte jeder der Priester, den Gott auf seine eigene Art und Weise zu lieben, dass diese Liebe etwas Besonderes war, aber Rhu wollte das so nicht hinnehmen. Es war doch etwas Besonderes, oder etwa nicht?
 

Anubis blieb währenddessen still im Schleier der Tarnung neben ihm sitzen. Diese Liebe, die Rhu ansprach, die die Priester ihren Göttern entgegenbrachten, dieser war er sich bewusst und er respektierte und schätzte sie. Als Rhu aber ansprach, dass sich seine Liebe anders anfühlte, suchte er sofort wieder den direkten Blick, so direkt er ihm soeben möglich war.

Er hatte den armen Priester mit seinem Auftreten komplett eingenommen, das war nicht seine Absicht.

Oder? Sein verräterischer Herzschlag deutete von etwas Anderem. Anubis wollte genau das. Er wollte, dass die Liebe, die dieser Mensch empfinden konnte, ganz für ihn alleine war.

Etwas verschmitzt grinste er in sich hinein, weil ihm klar wurde, dass er sich dieser Gefühle nun sicher sein konnte, es bedeutete ihm die Welt, er fühlte sich direkt vitalisiert, noch nie zuvor fühlte er sich wegen solch einfacher Worte so lebendig, obwohl ihm das ewige Leben bevorstand.
 

Es kam nicht erst einmal vor, dass ihm einer seiner irdischen Liebhaber diese Liebesbekundung aussprach, es beutete ihm nur nie etwas. Und Rhu? Er sprach es noch nicht einmal in dieser Art und Weise aus, er deutete es an und es war um den Totengott geschehen.
 

„Seit ich dich aus diesem Loch gezogen habe, vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke und mich frage, wie es dir ergeht und auch, wenn ich oft bei dir bin, ist es nicht das, was ich mir seit Jahren wünsche, Rhu“, sagte Anubis direkt zu ihm, wusste, dass er es nicht hören konnte, aber er konnte nicht mehr schweigen, er musste es zumindest vor sich hin sagen, alles andere würde ihn irgendwann implodieren lassen.

Diese Gefühle waren viel zu stark, er durfte sie gar nicht empfinden, nicht für einen Menschen. Wie konnte ihn so ein Mensch eigentlich so sehr in seinen Bann ziehen? Und als würde ihm das Universum direkt antworten, versank er in den Tiefen dieser atemberaubenden grünen Augen.

Als wäre Hathor damals mit ihren Liebeszaubern direkt neben ihm gestanden, als er seinen Blick mit den Iriden des Jungen damals das aller erste Mal gekreuzt hatte, spürte er bereits wie bedeutungsschwer diese Begegnung war. Aber Hathor war damals nicht da, sie mischte sich in so etwas nicht ein und hätte auch einen wahrlich schlechten Spielzug gemacht, würde sie das Herz eines Gottes einem Menschen zusprechen.

Das geschah ganz allein.
 

Es wurde still um die Beiden, nicht einmal die Laute der Stadt drangen an sie heran und sie schwiegen. Der warme Wüstenwind fuhr Rhu durchs Haar, brachte es etwas durcheinander, aber nahm seinem Anblick kein bisschen Glanz.

Ohne zu zögern hob Anubis die Hand und strich dem Priester eine lose Strähne aus dem Gesicht.

Sichtlich überrascht sah Rhu zu der Seite, wo er die sanfte Berührung spürte. Er seufzte, war traurig, dass er den Gott noch immer nicht sehen durfte und fragte sich, ob auch diese Berührung, so sanft und kühl nur der Wind war.
 

„Du machst mich verrückt, Rhu“, hauchte Anubis und zog sich zurück. Ein letzten Mal sah er zu ihm, biss sich kurz auf die Unterlippe, als er sich dabei ertappte, den Schleier fallen lassen zu wollen und nur für einen Augenblick, den Hauch eines Momentes diese süßen vollen Lippen noch einmal zu kosten. Doch der Gott wusste, dass es nicht dabei bleiben würden.
 

Widerwillig richtete er sich auf und suchte wie ferngesteuert seinen Weg zurück. So gerne wäre er weiter bei Rhu geblieben, hätte sich ihm offenbart, doch ihn überkam ein Gefühl, mit dem er in dieser Intensität nur selten zu kämpfen hatte. Dieses Gefühl wurde durch seine verdrängten Emotionen nur noch mehr verstärkt und drohte, ihm den Boden unter den Füßen weg zu reißen.

Anubis befürchtete, zu fallen, würde er sich nicht entfernen, befürchtete, Dinge mit Rhu anzustellen, für die der junge Mann noch nicht bereit war.
 

Schweren Atems setzte er sich nach einer geplagten Rückkehr auf ein überdimensionales Kissen, welches sein Bett darstellte und fasste sich angestrengt mit der Hand ins Gesicht.

Er versuchte, seine Atmung zu zügeln, seine Gedanken zu sortieren, die Bilder, die seiner Fantasie entsprangen sofort zu verbannen. Das war alles nicht angebracht, selbst als Gott durfte er sich zu so etwas nicht verleiten lassen.
 

„Guten Morgen, süßes Hündchen“, riss ihn eine wohlbekannte Stimme aus den Fetzen seiner wirren Gedanken und Anubis sah auf.

Die Göttin und Besitzerin dieser liebreizenden Stimme hatte sich nicht die Mühe des Klopfens gemacht und erst recht nicht der Höflichkeit, zu warten, herein gebeten zu werden.

Das war nicht ihre Art, niemals.
 

Augenblicklich fanden sich seine güldenen Augen in den gelben Bernsteinen der listigen Katzengöttin, die ihn mit einem Schnurren unweigerlich etwas Ruhe fassen ließ.

Doch Bastet wartete auch nicht auf eine Antwort, sie stolzierte dem eleganten Tier gleich an den Schakal heran, umspielte ihn mit ihrer Nähe.

Die zarten Berührungen der dünnen Finger verursachten auf der Stelle eine Gänsehaut an der Haut des Totengottes. Neckisch wanderten die wohlgesetzten Liebkosungen von Berührungen an den Handrücken über die Arme hoch über die Schultern bis hin zu gezielt platzierten Küssen im Nacken, die der Katzengöttin den falschen Hund gefügig machten.
 

In der Menschenwelt machte sich Rhu in der Zwischenzeit Gedanken, ob er das falsche gesagt hatte, ob er zu viel gesagt hatte, zu direkt war. Er wollte sich am liebsten Ohrfeigen. So etwas durfte man einem Gott doch bestimmt nicht sagen. Man richtete sein Wort doch auch nicht so unweigerlich an sie, man sprach Gebete, wünschte sich Frieden und hielt sich unpersönlich. All sein Kontakt sollte zum Wohl der Menschen sein, nicht etwa seinen eigenen lächerlichen Gefühlen einen Gefallen tun.
 

Er atmete noch einmal tief durch und richtete sich mit einem Ruck auf. Der Blick fiel hinunter zu dem kleinen mit Kiesel bezierten Blumenbeet. Besonders viel gab es nicht her, aber unter den sonst so trocken wirkenden Wüstengeäst blühte die ein oder anderen Kaktusblüte heraus und hübschte das eher triste Bild etwas auf. Rhu war zufrieden.
 

Ein letztes Mal beugte er sich hinunter und hob den Weidenkorb hoch, mit dem er sich hier zuvor noch gut bestückt niedergelassen hatte. Seine Gedanken schweiften am Weg zurück in den Tempel, durch die Räume und schließlich alles verstaut zum Altar unentwegt um den einzigartigen Moment mit seinem Gott. Er gab ihm Hoffnung, ließ ihn mutmaßen, er dürfte Anubis‘ Nähe doch regelmäßiger spüren, auch wenn ein Jahr eine lange Zeit war, wenn er sich nur fest genug daran klammerte, dann konnte er auch das nächste Jahr irgendwie überstehen.

Etwas verlegen tat er sich die Strähne aus dem Gesicht, die zuvor so feinsäuberlich von Anubis hinter sein Ohr strich. Seine Finger blieben unweigerlich an der Stelle seiner Wange haften, wo er die kühle Haut, aber warme Berührung des Gottes vernommen hatte. Er schloss die Augen und merkte gar nicht, wie verräterisch breit und erfüllt sein Lächeln wurde, ehe er darauf angesprochen wurde.
 

„Was hast du so blöd zu grinsen? Hast schon wieder einem die Augen verdreht in deinem unmöglichen Aufzug?“, wurde er gefragt, ohne, dass eine Antwort erwartet wurde. Die Ansprache galt rein dem Spott und der saß. Denn Rhu riss sofort die Augen wieder auf und ließ seine Hand eiligst hinunter schnellen. Sein glückliches Lächeln war erloschen und sein Blick traf seinen älteren Priesterkollegen, der ihm viel zu nah kam.
 

„Ich sags dir, wenn du weiter so rumläufst, würds mich nicht wundern, wenn mal einer so über dich herfällt, dass du nicht mehr laufen kannst“, sagte ihm der andere mit einem vielsagenden Ausdruck im Gesicht, dem Rhu so schnell wie möglich ausweichen wollte.
 

„Als wäre das eine Einladung“, blaffte er zurück, entfernte sich aber schnellstmöglich aus der Situation, denn er merkte bereits, dass es ihm den Hals zuschnürte. Rhu war im Zeichen des Geb geboren, was ihn sehr emotional machte und so sehr er es verfluchte, so echt war es.

Aber es ging ihm in diesem Moment bereits wieder gewaltig gegen den Strich, dass ihm die Tränen kommen wollten. Der Gedanke daran, dass sich jemand seiner bemächtigte und das ohne seine Erlaubnis machte ihm doch Angst, machte ihm direkt Angst vor der ganzen Sache an sich.

Nun ja, als Priester eines Gottes machte es für ihn sowieso wenig Sinn darüber nachzudenken, sich danach zu sehnen oder gar diesen innigen Akt der Liebe jemals mit einem anderen Menschen einzugehen.
 

So sehr er sich in diesem Leben dagegen entschieden hatte, seinem Gott zu Liebe, so sehr würde er dies wohl in einem späteren Leben auskosten. Doch daran verschwendete er keinen Gedanken. Er lebte jetzt, dieses Leben, hier als Priester des Anubis und nichts, keine menschliche Versuchung würde ihn je von seinen Pflichten und seiner Treue dem Gott der Totenriten abbringen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, der letzte Absatz war schon direkt ein Hint zu unseren Duke/Otogi wie wir ihm kennen und lieben(?)
Mir war irgendwie wichtig, seine Vergangenheits-Ich so konträr wie möglich darzustellen, aber doch so ein bisschen am Original festzuhalten, dass wir alle noch wissen, wen wir eigentlich vor uns haben^^
Ich hoffe sehr, das gelingt halbwegs :-)

Ach ja, und Katz' und Hund vergnügen sich ein bisschen ^^' Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Karma
2021-09-22T06:10:24+00:00 22.09.2021 08:10
Me likez, auch wenn mir die beiden leid tun.
😢😍
Bin gespannt, wie's weitergeht.
Antwort von:  Hypsilon
22.09.2021 08:44
Hehe ja manchmal muss man sich ein bisschen quälen, ehe es schön wird =)
Antwort von: Karma
22.09.2021 08:45
Na, wenn die Hoffnung besteht, dass es schön wird für die beiden, dann hab ich doch was, worauf ich mich freuen kann.
🥰🥰🥰🥰
Antwort von:  Hypsilon
22.09.2021 09:29
Oh ja, da kommt auf jeden Fall noch viel Kitsch und so xD aber einfach werden sie es dennoch nicht haben ^^'
Antwort von: Karma
22.09.2021 23:34
Einfach wär ja auch irgendwie langweilig.
😁


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