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Göttergespräche ganz privat

Inspiriert durch Lukian
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Hermes / Artemis

Hermes fliegt mit seinen geflügelten Sandalen über die Waldlandschaft Griechenlands hinweg. Er soll mal wieder einer Geliebten des Zeus eine Liebesbotschaft überbringen. Unter sich im Wald hört er lautes Hundegebell und Knurren. Neugierig geworden schaut er hinunter.

Große, gut gepflegte Jagdhunde hetzen einen panischen Hirsch. Hermes kann das Keuchen des Hirsches hören. Der Hirsch springt im Zickzack durch den Wald, strauchelt, kommt wieder hoch. Auf einer Lichtung beißt einer der Hunde ihn in den Hinterlauf. Das geplagte Tier kommt zu Fall. Ein weiterer Hund springt ihn an, verbeißt sich in seiner Flanke. Die Hunde fallen abwechselnd über den Hirsch her, bringen ihm Wunden bei, reißen Fleischstücke aus ihm. Der Hirsch bäumt sich auf.

Allmählich fragt Hermes sich, wo der Besitzer der Hunde bleibt. Es ist offensichtlich, dass der Hirsch leidet, so wie er zerfleischt wird.

Eine Bewegung macht ihn auf eine weißgekleidete Gestalt aufmerksam. Eine mit Bogen bewaffnete Jungfrau springt auf einen Felsen, von dem aus sie die Lichtung überblicken kann. Hermes stutzt angesichts ihres zufriedenen Lächelns.

Ein Röcheln entringt sich der Kehle des Hirsches. Seine Beine zucken ein letztes Mal, dann liegt er still. Und Hermes Pflicht ruft.

Der Hirsch verwandelt sich in einen braungelockten Jüngling, dessen Geist benommen aufsteht. Hermes rollt mit den Augen, dreht ab und landet neben Artemis. Die Hunde beschnüffeln den Leichnam und beginnen kläglich zu jaulen.

Hermes: „War das wirklich notwendig, so grausam zu sein?“

Artemis: „er habt mich nackt gesehen!“

Hermes: „Dich nackt? Ernsthaft? Wann?“

Artemis: „Vor einer Weile.“

Hermes: „Aber ihn von Hunden zerfleischen lassen… Wessen Hunde sind das eigentlich?“

Artemis: „Seine, natürlich!“

Hermes: „Seine?“

Artemis: „Ja, seine, die er von Geburt an gehegt, gepflegt und trainiert hat. Sie waren seine treusten Gefährten auf der Jagd und ihm sehr zugetan.“

Hermes trocken: „Wie es aussieht sind sie das immer noch. Findest du nicht, dass du etwas übertrieben hast?“

Artemis: „Ganz und gar nicht, das war die gerechte Strafe mich beim Baden zu bespannen.“

Hermes für sich: „Ich sollte mir merken, dass nie zu versuchen.“ Lauter „Aber er hat doch nur geguckt und nichts getan.“

Artemis: „Das reicht.“

Hermes seufzt: „Und ich darf ihn jetzt ins Totenreich geleiten. Weißt du eigentlich, wie viel ich zu tun habe?“

Artemis grinsend: „Nicht genug, wenn du Zeit hast mir Vorhaltungen darüber zu machen, wie ich mit einem Spanner umgehe.“

Hermes: „Ich sehe schon mit dir ist heute nicht zu reden.“ Sich Aktaion zu wendend. „Na, dann komm mal mit, vielleicht wäre es etwas klüger gewesen, sich nicht entdecken zu lassen.“

Artemis: „Du meinst wohl spannen ist in Ordnung, wenn man sich nicht erwischen lässt! Dir werde ich Manieren beibringen!“

Hermes ergreift die Hand von Aktaions Geist und erhebt sich mit ihm in die Lüfte „Ein ander Mal, meine Pflicht ruft.“ Mit seiner freien Hand winkt er spöttisch, ehe er sich mit dem Geist Richtung Totenreich davonstiehlt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Salix
2021-04-04T11:06:36+00:00 04.04.2021 13:06
@_Natsumi_Ann_
Hätte er bestimmt, aber er ist klug und nicht lebensmüde. Das Hermes, was von Artemis wollen würde, passt zu ihm. Nur haben wir mit Artemis hier die Göttin, die am stärksten auf ihre Jungfräulichkeit bedacht ist, wie ihr Verhalten beweist. Darum ist hier höchstens unerwiederte Liebe möglich.
Von:  _Natsumi_Ann_
2021-04-03T19:13:59+00:00 03.04.2021 21:13
:3 Da hätte Hermes wohl selbst gerne mal gespannt XD Hatte ich iwie so im Gefühl beim Lesen XDD
Aber eine so starke Frau, die nicht leicht zu haben ist, ist ja auch sehr reuzvoll :D

Hätte gerne noch mehr von den beiden gelesen xDD


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