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Same Name

von

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[Molly] Advent, Advent

„Grandma, warum bin ich eigentlich nach dir benannt?“
 

Molly hob den Kopf und musterte ihrer Enkelin einen kurzen Augenblick, unsicher was sie sagen sollte. Denn es hatte etwas mit der Rolle ihres Vaters im Krieg zu tun, eine Rolle, über die weder Molly noch ihre jüngere Schwester Lucy Bescheid wussten. Es war Percy Dank, dass Molly immer an ihn glaubt und die Erste gewesen war, die ihm verziehen hatte – Mutterliebe war unerschöpflich.
 

„Dein Vater wollte mich ehren.“ Molly widmende sich scheinbar ihrem Plätzchenteig, hatte ihre Enkelin aber im Augenwinkel im Blick. „Stört es dich?“
 

Als Percy ihnen verkündet hatte, wie er seine Tochter nennen wollte, war sie erst verlegen, dann rührselig und am Ende stolz und glücklich gewesen. Doch immer mal wieder fragt sie sich, ob es dem Mädchen Recht war, nach ihr benannt worden zu sein, ob sie nicht das Gefühl hatte, in eine Schublade geschoben zu werden, nur weil sie diesen Namen trug.

Die Jüngere schwieg und dreht den Kopf zur Seite, um nach draußen zu sehen, wo ihre Schwester, ihre Cousinen und Cousins eine große Schneeballschlacht veranstalteten, selbst Fred, der immer klagte, ihm sei so schnell kalt und Victoire, die sich eigentlich nicht gern schmutzig machte.
 

„Es macht mir nichts aus.“ Molly lächelte ihre Großmutter an. „Ich mag unseren Namen und du hast Fehler.“

Ihre Großmutter runzelte die Stirn. „Wie bitte?“
 

Molly sah wieder hinaus, zu ihren Cousins und ihrer Cousine Lily, die alle nach Toten benannt worden waren.

„Toten werden gerne auf einen Sockel gestellt, ihrer Fehler verschwimmen mit der Zeit oder werden als nicht mehr so tragisch angesehen.“
 

„Wie kommst du darauf?“

„Wenn Dad von früher erzählt, dann haben alle seine Geschwister Fehler und Macken, Sachen, die ihn wirklich richtig genervt und geärgert haben, doch George und Onkel Fred haben Streich gespielt, Schabernack gemacht, bei ihm klingt es immer so harmlos. Doch die beiden waren nicht harmlos, vor allem nicht zu meinem Dad.“

„Woher weißt du das?“ Natürlich hatte sie Recht, aber Percy war es sicher nicht gewesen, der ihr das erzählt hatte.
 

„Von George.“

Molly lächelte, dieser ihrer Söhne würde immer ein großes Kind bleiben, doch in einigen Sachen war George Weasley sehr erwachsen geworden.
 

„Ich glaube also, es ist einfacher nach jemand benannt zu werden, der noch am Leben ist.“

„Weil das Podest fehlt.“

„Genau.“ Molly nickte und lächelte ihre Großmutter an.
 

„Das ist ziemlich weise.“
 

„Für eine Achtjährige.“ Das hörte Molly häufig, sie sei sehr klug und vernünftig – für ein Kind. Das klang immer so abwertend.

Doch ihre Großmutter schüttelte den Kopf. „Nein, das ist einfach nur weise. Du bist ein kluges Kind.“
 

Wie ihr Vater, der auch lieber hier bei ihr drinnen gesessen hatte, statt draußen mit seinen Geschwistern in Schnee zu spielen. Der Junge der zeitweise zu nicht so einem klugen Erwachsenen geworden war.
 

„Geht doch raus mit den anderen spielen, mein Schatz.“

Ihre Enkelin, gerade noch erfreut lächelnd, runzelte jetzt die Stirn. „Habe ich dich verändert?“

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“

„Weil du mich weg schickst.“

„Nein, du erinnerst mich nur so sehr an deinen Vater, wie du hier sitzt und so kluge Sachen von dir gibst.“
 

„Und?“
 

„Ich wünschte, ich hätte ihn häufiger rausgeschickt. Familie ist ein Geschenk. Wenn du eine Sache von mir haben solltest – außer dem Namen, dann ist es dieses Wissen: Familie ist ein Geschenk.“
 

Molly verstand zwar nicht, wie genau sie auf dieses Thema gekommen waren, doch ihre Großmutter hatten diesen speziellen Gesichtsausdruck, den den sie immer hat, wenn sie von ihren Brüdern oder Fred – ihrem Sohn nicht ihrem Enkel – sprach und dann wurde sie traurig.

„Klar gehe ich raus.“ Sie wollte ihre Oma glücklich machen und so stand sie auf und küsste sie auf die Wange während sie Richtung Garderobe ging.
 

Molly hatte Schnee noch nie viel abgewinnen können, aber was tat man nicht alles für seine Familie?



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