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🎁Twenty four days before christmas 🎄

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bälle, ein muss auf jeder High School. Immer wieder schön das Tanzbein zu schwingen und Alkohol in die Bowle zu schmuggeln. 😂 Komplett anzeigen

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Lass uns tanzen!

Ein weiterer Freitagabend, eine weitere Party. Diesmal nur offizieller. An der High School fand der jährliche „Christmas Ball“ statt. Den ganzen Tag über waren die Mädchen gackernd und aufgeregt durch die Flure gehuscht.

Nun war es Abend und die Schüler strömten, wie aus dem Ei gepellt, in die Sporthalle. Dort fand der Ball statt, unter Aufsicht der Lehrer, was jedoch keinen Schüler davon abhielt, seine Bowle ein wenig zu tunen. Von wegen „striktes Alkoholverbot“.

Voller Stolz führten die Jungs ihre herausgeputzten Dates am Arm über den Parkplatz. Auch Cole hatte sein Date am Arm und schritt mit ihm auf den Eingang der Halle zu. “Tristan, hör auf, an deinem Gesteck zu zupfen, sonst lässt es noch die Blätter hängen.“

„Das konntest du dir nicht verkneifen oder?“

„Es gehört doch zum guten Ton, seinem Date ein Blumengesteck mitzubringen.“ Der Blondschopf zwinkerte Tristan zu. Beide waren in einen schicken schwarzen Anzug gekleidet. Tristan hatte ein weißes Hemd an, Cole ein dunkelrotes. Mit irgendetwas musste er aus der Reihe tanzen.

Die zwei Freunde waren letztes Jahr schon zusammen zum Ball gegangen, was einige Gerüchte aufbrodeln ließ, die wiederum von anderen Gerüchten abgelöst wurden. So war das an der High School.

Cole und Tristan gingen zusammen zum Ball, nicht, weil sie keine weibliche Begleitung gefunden hätten. Sie wollten beide keine. Tristan war durch und durch zurückhaltend, was Mädchen anging. Cole hatte einfach keine Lust, einem Mädchen den Hof zu machen, für das er nichts Tieferes empfand. Von oberflächlichen Dates, die in Knutschereien und ab und an in mehr endeten, aus denen jedoch nie etwas Festes wurde, weil die Mädels einfach nur ein Abenteuer erleben wollte, hatte er die Nase voll. Da tanzte er lieber mit seinem besten Freund. Das einzige Mädchen, mit dem er hier sein wollte, war mit ihrem Schleimerfreund da.

Die Turnhalle war winterlich geschmückt. Eiskristalle, Schneemänner, weiße Tannen, als wäre man zu Besuch bei der Schneekönigin. Die eigene Schulband spielte Weihnachtslieder. Aber nur die ersten zwei Stunden, dann wurden sie von einem DJ abgelöst. Wenigstens hatte sich das Jahr Üben gelohnt.

„Na, ihr zwei Hübschen? Auch endlich da?“ Steve tauchte mit zwei Bechern Bowle in der Hand neben Tristan auf.

„Du fängst ja früh an. Hast du einen Flachmann flüssige Zuckerstange dabei?“

„Psssttt... verrat doch nicht die Überraschung. Kommt, wir haben dahinten zwei Tische. Die anderen sind mit ihren Ladys auch schon da.“ Steve nickte in eine Richtung. Der Rest des Schwimmteams winkte ihnen zu.

Steve war mit Harper hier. Sie trafen sich seit einigen Wochen. Zaine hatte Zoey als Begleitung dabei. Seit ihrer Geburt lebten sie nebeneinander und waren Freunde. Zwinker, zwinker. Dylan, Isaac und Ellan waren mit ihren Langzeitfreundinnen hier. John war alleine. Und, ohne böse zu klingen, es passte zu ihm. Er sah nicht schlecht aus, aber mit seiner Art vergraulte er einfach alles, was weiblich war. Zum Glück war er eine Frohnatur und ließ sich davon nicht herunterziehen.

„Wir holen uns vorher was zu trinken.“

„Beeilt euch.“ Steve eilte zum Tisch, Cole und Tristan schlenderten zum Büffet.

Die Bowle wurde vom Coach des Footballteams bewacht. Keiner würde sich trauen, Alkohol hinein zu kippen. Brauchten sie auch nicht. Das konnten sie an den Tischen direkt in die Becher tun. Bis jetzt war die Lehrerschaft nicht auf die Idee gekommen, die Schüler zu durchsuchen. Wie gut, dass die meisten Väter einen Flachmann zu Hause hatten.

„Na sieh mal einer an, wenn das nicht das Traumpaar des Schwimmteams ist.“ Mit vielsagenden Blicken schauten sich Tristan und Cole an. Die beiden jungen Männer mussten sich nicht mal umdrehen. Sie wussten, wer sie dumm anquatschte.

„Hey Bradley“, grüßten die beiden Freunde einstimmig den Schrank hinter ihnen. Tristan hielt die beiden Becher, Cole füllte sie. Bradley, Runningback und Tristans Laborpartner, bekam keinerlei Aufmerksamkeit.

„Na, benetzt ihr euch die Kehle vorm Flötenkonzert?“

„Hast du den Spruch nicht letztes Jahr schon gebracht? Ist das genug?“ Immer noch machte sich keiner der beiden die Mühe, den Schrank hinter ihnen zu beachten. Cole hängte die Kelle am Rand der Bowlenschüssel auf und nahm Tristan seinen Becher ab.

„Bis dann, Bradley. „ Ohne den anderen auch nur einmal angesehen zu haben, gingen die beiden.

„Ihr… ihr zwei...“ Nun drehten sie sich doch zu dem Schrank um. Bradley war sichtlich verärgert und schien nach Worten zu ringen. Bestimmt wollte er ihnen einen weiteren dummen Spruch an den Kopf werfen, aber dem „Genie“ fiel keiner ein.

„Sieht aus, als wäre seine Festplatte abgestürzt“, bemerkte Tristan.

„Meinst du, er hat sowas?“, fragte Cole. Die Freunde schauten sich an und begannen zu lachen.

„Was wollte Bradley von euch?“, erkundigte sich Steve direkt, als sie sich bei ihm, Harper, Zain und Zoey am Tisch niederließen.

„Seine Angst vor Schwulen preisgeben.“ Cole stellte seinen Becher vor Steve, damit er ihm etwas von der flüssigen Zuckerstange hinein füllte.

„Denkt der echt, ihr wärt ein Pärchen?“, fragte Harper und kicherte.

„Jeder weiß doch, dass es nur eine Masche von euch ist.“

„Eine Masche?“ Skeptisch schaute Tristan die junge Frau an.

„Ja, um Mädels aufzureizen, oder?“

„Was bringst uns das als Anmache, wenn alle wissen, dass wir kein Pärchen sind?“

„Es gibt ja nicht nur die Mädchen von unserer Schule in dieser Stadt“, warf Harper ein.

„Das ist Schwachsinn. Wir wollen niemanden damit anbaggern. Jetzt sag auch mal was!“ Tristan knuffte dem Blondschopf auffordernd in die Seite, der gerade einen Schluck von seiner getunten Bowle nehmen wollte.

„Wieso? Mir ist es vollkommen egal, über was sich hier das Maul zerrissen wird.“

„Stimmt. Du bist ja auch derjenige, über den hier die meisten schlüpfrigen Gerüchte kursieren“, gab Steve seinen Senf dazu. „Und nie stimmst du diesen zu oder streitest sie ab.“

„Wozu? Die Leute glauben eh nur das, was sie glauben möchten. Und dies ist meist weit entfernt von der Wahrheit. Aber um meinen Lebensabschnittsgefährten in Schutz zu nehmen: Das ist keine Masche und wir machen auch nicht auf Pärchen. Wir sind zwei Freunde, die zusammen auf eine Feier gehen. Punkt. Zufrieden?“ Nein, Tristan war nicht zufrieden, das zeigte sein muffeliger Gesichtsausdruck.

„Dass Cole keine Masche braucht, hat er bei Emmets Party bewiesen. Ella war hin und weg von dir.“ Zain sah den Blondschopf an und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Nicht schon wieder das Thema.

„Ich glaube auch nicht, dass Cole so eine Masche braucht. Die meisten Mädchen hier an der Schule geben es nicht zu, aber insgeheim wünschen sie sich ein kleines Abenteuer mit dem Schulrebellen.“ Zoey zwinkerte Cole zu. Zains Augen verengten sich zu Schlitzen.

„So ein Pech für sie alle, dass Cole nur auf eine steht.“ Zains Bemerkung ließ beide Mädchen zu ihm sehen. Dieser Arsch, er würde doch nicht… Warnend funkelte Cole seinen Kumpel an. Auch Steve und Tristan ermahnte Zain mit ihren Blicken. Das waren Gespräche unter ihnen, und dort sollten sie auch bleiben.

„Wen? Los sagt schon. Ist es jemand von unserer Schule?“

„Los, Zain. Du kannst sowas nicht andeuten und dann nichts sagen.“ Die beiden Mädchen bedrängten den jungen Mann, dem durch die Blicke seiner Teamkollegen klar wurde, dass er zu weit gegangen war.

„Sorry, Ladys. Bro-Secret.“

„Oh nein, so redest du dich jetzt nicht aus. Cole, auf wen stehst du?“ Zoey wirkte wie ein Vampir im Blutrausch. Tratschgeil, eindeutig. Sie würde sich nicht zufriedengeben, ehe sie einen Namen hatte. Ob er einfach irgendeinen nennen sollte? Nein, sowas flog immer auf. Jemand anders rettete Cole davor, eine Antwort geben zu müssen. Direktor Phillips stand auf der Bühne und eröffnete den Ball feierlich mit einer seiner viel zu langen Reden. Die Hoffnung, dass die Mädels danach nicht mehr auf dem Thema herumritten, strich Cole direkt. Aus der Nummer kam er nicht raus, außer er flüchtete.

Phillips verließ die Bühne mit der Schulband. Nun war der DJ an der Reihe, Musik zu machen und die Party würde richtig losgehen. Augen rollend lehnte sich Zoey auf den Tisch. „Ich dachte schon, Phillips findet nie ein Ende. Also, Cole...“

„Lass uns tanzen.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, stand Cole auf, ergriff Tristans Hand und zog ihn auf die Beine.

„Warte, was?“ Bevor der Brünette wusste, was los war, stand er schon auf der Tanzfläche, die sich füllte. Schockiert schaute er Cole an, der ihm zuzwinkerte.

„Komm schon, lass uns ein bisschen Spaß haben, auch wenn die Musik zu wünschen übrig lässt.“ Er mochte einfach Metal.

Gerade lief ein Song mit der Aussage, dass es einem besser ging, wenn man tanzte. Er hatte einen guten schnellen Rhythmus, zu dem man prima die Hüften bewegen konnte.

Was kaum einer von dem Blonden wusste: Er hatte mit seiner Mutter einen Tanzkurs besucht. Es war ein Geschenk gewesen. Sein Vater hatte sich rausgeredet, also hatte Cole seine Mutter begleitet. Mal schauen, was er noch konnte.

„Hör auf den Song. Denk nicht drüber nach, beweg einfach deinen Körper.“ Mit einem heißen Hüftschwung kam Cole näher an Tristan ran. Seine Hände legte er an dessen Seiten und tanzte ihn an. Tristan war gezwungen, sich mitzubewegen.

Am liebsten wäre der Brünette im Boden versunken oder hätte seinem besten Freund den Kopf abgerissen. Peinlich berührt bewegte er sich mit. Ging ja nicht anders. Sein Blick fiel nach links und rechts. Alle anderen um sie herum beachteten sie gar nicht. Sie waren selber mit Tanzen beschäftigt, stellte Tristan erleichtert fest. Zögernd platzierte sich seine Hände auf Coles Schultern. Konzentriert schaute der Brünette auf ihre Füße. Er konnte nicht tanzen, doch Cole führte ihn und so kam er allmählich in den Rhythmus. Es machte sogar Spaß. Tristan vergaß Stück für Stück alles um sich herum. Es gab nur noch Cole und ihn und ihren ausgelassenen Tanz.
 

Die Stimmung war ausgelassen, der DJ animierte die Schüler, durch seinen Party-Mix zu tanzen. Doch langsam wurde es Zeit für etwas Ruhiges. Was wäre ein Ball ohne Kuschelsong? Als die ersten langsamen Klänge den Raum erfüllten, wurde es ruhig auf der Tanzfläche. Schüchterne Blicke und zaghafte Lächeln wurden ausgetauscht. Die ersten Körper schmiegten sich eng aneinander. Tristan erkannte den Songs sogar. Er hatte ihn eine Zeitlang täglich gehört: Come Away with me.

„Sollen wir eine Pause machen?“ Tristan drehte sich ab, um die Tanzfläche zu verlassen, doch Cole hielt ihn an der Hand fest.

„Nicht kneifen! Jetzt wird es doch kuschelig.“ Der Blondschopf zog den Brünetten in seine Arme und nahm Tanzhaltung ein. Sachte führte er Tristan übers Parkett. Dieser wusste nicht so ganz, was er machen sollte. Cole in die Augen schauen oder gar seinen Kopf auf dessen Brust legen. Zaghaft und unsicher tat er Letzteres. Seine Augen schlossen sich. Wohlig versank er in der Nähe des anderen. Seines besten Freundes. Seiner...

Cole sagte nichts dagegen. Er lehnte seinen Kopf an den von Tristan, so war es bequemer. Seine Augen starrten über zwei Paare hinweg, zu Kaja. Sie sah so schön in ihrem dunkelgrünen Kleid aus, das mit schwarzer Spitze besetzt war. Auch sie tanzte. Leider mit dem Falschen. Wie es sich wohl anfühlte, mit ihr so eng zu tanzen? In Gedanken machte Cole einen Schritt zurück. Dabei stieß er gegen jemanden. Er wollte sich entschuldigen, doch als er sah, wer hinter ihnen stand, erstarb die Entschuldigung in seinem Hals.

„Na, ihr zwei Süßen? Guckt mal was ich für euch habe.“ Bradley hielt etwas über Cole und Tristan. Gleichzeitig schauten sie nach oben. Es war ein Mistelzweig. Den hatte er bestimmt vom Fotostand geklaut.

„Na, kein Bussi für den Liebsten? Ist euch wohl doch zu peinlich, was? Lieber treibt ihr es beide heimlich in der Dusche der Schwimmhalle.“ Bradley lachte über seine eigenen, nicht lustigen Sprüche. Alle anderen um sie herum schauten irritiert auf die Szene. Der Rest des Schwimmteams kam näher, bereit ihre beiden Jungs aus der Scheiße zu hauen. Tristan blickte beschämt zu Boden. Coles Augen funkelten Bradley an, der immer noch lachte. Wie er den Typen verabscheute.

„Du findest dich lustig? Pass auf, dass dir dein Lachen gleich nicht im Hals stecken bleibt.“ Er wollte sie provozieren, das konnte der Blondschopf auch. Ohne Scheu legten sich seine Lippen auf die seines besten Freundes. Ein Raunen erfüllte den Raum. Alle Augen starrten auf Tristan, der errötete unter dem Kuss, den Cole ihm gab. Bis auf die Musik hörte man nichts mehr. Cole hatte recht gehabt, sogar Bradley war sein Lachen im Hals stecken geblieben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ohohoh...das wird die Gerüchteküsse anheizen. 😅 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AkikoKudo
2020-12-19T10:54:09+00:00 19.12.2020 11:54
JAHHHH!!!!!!
Tristan x Cole 4-ever!
Ich habs geahnt, dass Tristan was für Cole empfindet. Kaya hat einen "Unfall" und dann steht ihnen nichts mehr im Weg.


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