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🎁Twenty four days before christmas 🎄

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wer öffnet nicht gerne dir TĂŒr, um von lieblichen Stimmen empfangen zu werden, die einem ein StĂ€ndchen singen? Oft kommt es darauf an, wer vor der TĂŒr steht. 😂 Komplett anzeigen

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Niemand zu Hause


 

Joy to the world,

the Lord is come 
“
 

Hinter ihren NotenblÀttern versteckt, sahen Cole und Tristan sich beschÀmt an. Ihre beiden VÀter standen vor ihnen und sangen aus voller Kehle.

Dass die Nightingales und Shaws, gemeinsam von TĂŒr zur TĂŒr zogen und Weihnachtslieder sangen, war Tradition. Als Kinder hatten sie es spaßig gefunden. Es war schön, mit beiden Familien von Haus zu Haus zu ziehen und den Menschen ein StĂ€ndchen zu halten. Normalerweise waren sie dabei 10 Leute, davon waren heute allerdings nur noch vier Leute ĂŒbrig.

Cole, Tristan und ihre beiden VĂ€ter, Helier Nightingale und Ben Shaw. Der Rest hatte sich abgesetzt. Coles Mutter war zu Hause, da seine beiden jĂŒngeren Geschwister krank waren. Tristans Mutter war wegen der Arbeit verhindert. Lioba, seine Ă€ltere Schwester, hatte noch etwas im Verlag zu erledigen und seine Zwillingsschwester Kaja, arbeitet angeblich mit einer Freundin an einem Referat. Sie war hundert pro bei ihrem Boyfriend.

Also waren sie als reine MĂ€nnerrunde unterwegs und ihre VĂ€ter leider nicht mehr zu zĂŒgeln. Die zwei hatten so einen Spaß daran, sich mal richtig auszutoben, dass es von TĂŒr zur TĂŒr peinlicher wurde. Cole machte diese Nummer jedes Jahr eigentlich nur fĂŒr seine beiden jĂŒngeren Geschwister mit. Und dieses Jahr hatte er gehofft, ein wenig Zeit mit Kaja verbringen zu können. Fehlanzeige. Stattdessen durften Tristan und er sich nun die verhunzten Weihnachtslieder anhören, die von den beiden MĂ€nnern vor ihnen neu interpretiert wurden. „Joy to the World“ hatten die beiden Herren nicht in dem typischen heroischen Klang vorgesungen, sondern in eine Swingnummer mit kleiner Steppeinlage verwandelt.

Angestrengt versuchten die jungen MĂ€nner, sich einen Plan einfallen zu lassen, um zu entkommen. Bis jetzt vergebens. Immer, wenn sie sich weiter und weiter nach hinten fallen ließen, um einfach plötzlich nach der nĂ€chsten Ecke verloren zu gehen, drehten sich ihre VĂ€ter um und riefen sie zu sich.

„Lass sie uns mit dem leuchtenden Schneemann aus dem Vorgarten erschlagen. Jeder Richter spricht uns frei, wenn wir erzĂ€hlen, welchen Qualen wir ausgesetzt waren“, wisperte Tristan zu Cole, wĂ€hrend sie ihren VĂ€tern den Gehweg entlang bis zum nĂ€chsten Haus folgten.

„Ich glaube, unsere MĂŒtter wĂŒrden sogar noch ein gutes Wort fĂŒr uns einlegen. Warte mal, waren wir hier nicht letztens?“ Cole sah sich im Vorgarten um, an dem sie entlanggingen. Ja, diesen Schneemann kannte er.

„Jupp, das ist Emmets Haus.“ Spöttisch sah Tristan seinen besten Freund an. Die Party hatte er vor sechs Tagen ohne Cole verlassen, denn dieser war mit Emmets Schwester verschwunden und ward danach nicht mehr gesehen. Bis heute hatte der Blondschopf niemanden darĂŒber eine Auskunft gegeben, was in dieser Nacht passiert war. Nicht mal Tistan.

Er zuckte immer nur mit den Schultern und drehte sich weg. Jetzt sah Cole so verschreckt aus, als wollte er flĂŒchten. Selbst sein Schritt wurde immer langsamer. Gleich wĂŒrde er RĂŒckwĂ€rts gehen.

„Cole?“ Ben sah seinen Sohn fragend an. Auch Helier schaute fragend zu den beiden jungen MĂ€nnern, die abrupt stehen geblieben waren.

„Alles okay bei dir? Du wirkst so angespannt.“

„Nein
 alles gut, nur ich denke nicht, dass jemand da ist. Alles ist dunkel, wollen wir nicht zum nĂ€chsten Haus gehen?“ Neugierig hob sich Tristans Augenbraue. Da wollte jemand auf keinen Fall den Sanders begegnen. Oder vielleicht auch nur Ella nicht.

„Ach, Quatsch“, schaltete sich Helier ein. „Die Sanders machen jedes Jahr das Licht aus, in der Hoffnung, dass sie den WeihnachtssĂ€ngern entgehen. Ein Grund mehr, bei ihnen anzuklingeln und ihnen Weihnachtslieder vorzusingen. Damit ihre grinchige Laune verfliegt.“Die beiden Freunde schauten Tristans Vater skeptisch an.

„Dein Vater hat auch zu viel an der Zuckerstange genascht“, zischte Cole zwischen den ZĂ€hnen.

„Nur an der Zuckerstange? Ich glaub manchmal, er schnupft LebkuchengewĂŒrz“, wisperte der BrĂŒnette zurĂŒck, wĂ€hrend die beiden VĂ€ter ĂŒberlegten, welche Songs sie wie zum besten geben wollten.

„Meinst du, wir schaffen es noch, abzuhauen?“ Hektisch schielte Cole zu seinem besten Freund.

„Möchtest du jemanden bestimmtes nicht treffen?“ Neckisch schielte Tristan zurĂŒck.

„Nein, ich möchte mir diese Blamage ersparen.“ Mit einem Finger zeigte er auf die beiden MĂ€nner, die zur Probe einer Rockversion von „Somewhere in my memory“ anstimmten.

„VerstĂ€ndlich, ich glaub dir aber nicht, dass dies der einzige Grund ist.“

„Mir ist es egal, was du glaubst, lass uns endlich verschwinden, solange sie sich noch einstimmen.“

„Nur, wenn du mir sagst, was zwischen Ella und dir gelaufen ist.“

„Wieso interessiert dich das so?“ Eine Augenbraue hochgezogen betrachtete der Blondschopf seinen besten Freund. Dieser verstummte. In seinem Blick lag etwas, was Cole nicht deuten konnte.

„Also, gehen wir jetzt?“

„Jetzt kommt endlich ihr zwei. Ihr mĂŒsst auch mitproben, sonst hört es sich nicht an.“

Es war zu spĂ€t. Jeder der beiden jungen MĂ€nner bekam einen Arm seines jeweiligen Vaters um die Schulter gelegt. Zu viert ging es auf die TĂŒr zu.

„Konzentriert euch. Zu viert klingt das besser als zu zweit. Cole, du machst den Bass und Tristan gibt auf den Knien trommelnd den Beat vor. Ihr habt aufgepasst, oder?“

Die zwei MĂ€nner warteten keine Antwort ab. Sie schoben ihre Söhne vor die TĂŒr, rĂŒckten ihre WeihnachtsmĂŒtzen zurecht und stellten sich mit geschwellter Brust neben sie.

„Okay, ich klingle“, verkĂŒndete Helier und betĂ€tigte sogleich den kleinen Knopf. Nichts regte sich im Haus, nicht mal eine Maus.

„Sie sind nicht da. Lasst uns gehen.“

„Nicht so schnell, Cole. Die brauchen immer einen Moment. Helier, klingel nochmal.“ Der Mann tat, wie geheißen. Und nochmal und nochmal. Sahen die beiden einfach nicht ein, dass niemand da war? Als Tristan und Cole abermals ansetzten, dass sie endlich gehen sollten, ging im Flur Licht an. Ruckartig wurde die TĂŒr aufgerissen. Ella schaute mit rotem Kopf raus. Ihre Haare waren zerzaust und ihr Blick tödlich. Man sah ihr an, dass sie fragen wollte, was das hier sollte, doch Ben und Helier setzten sofort an mit dem Gesang. Die junge Frau hatte keine Chance. Tristan trommelte auf den Knien, Cole starte wie gebannt Ella ins Gesicht und bekam kaum einen Ton fĂŒr den Bass raus. Die junge Frau starrte entgeistert zurĂŒck.

Warum musste er immer in solchen Situationen landen? Das Lied war kurz, doch es fĂŒhlte sie an wie eine geschmolzene Zuckerstange, die langgezogen wurde. Die MĂ€nner verstummten und Stille trat ein. Die von der quĂ€lenden Sorte.

„Ich
“, begann Ella.

„Hey, Baby
“, hinter der jungen Frau erklang eine MĂ€nnerstimme. Ein großgewachsener Schrank tauchte hinter Ella auf und nahm sie in die Arme. Fragend schaute er die vier MĂ€nner mit den WeihnachtsmĂŒtzen an. Zum GlĂŒck durchbrachen die VĂ€ter die folternde Stille.

„Ella, fröhliche Weihnachten. Bestellt deinen Eltern auch alles Liebe von uns. Wir dachten, sie wĂ€ren auch zu Hause. Sorry fĂŒr die Störung. Schönen Abend noch. Kommt, Jungs.“

Ja, gestört hatten sie, eindeutig. Cole starrte weiterhin Ella an, die verlegen zurĂŒck starrte. Erst als sein Vater ihn wieder in den Arm nahm und mitzog, bewegte er sich. Auf dem Weg zum nĂ€chsten Haus schlurften Cole und Tristan ihren VĂ€tern hinterher.

„Na, da scheint jemand wieder mit seinem Freund zusammen zu sein“, stichelte Tristan.

„Sie waren nie getrennt“, raunzte Cole zurĂŒck. Mit einem durchdringenden Blick machte er Tristan klar, dass dieses GesprĂ€ch nun vorbei war.

„Kommt Jungs, hier ist das nĂ€chste Haus.“

„Oh, bitte nicht.“ Heute blieb ihnen auch gar nichts erspart. Hier lebte einer der Stars aus dem Footballteam der High School. Hoffentlich war er nicht zu Hause, sonst wĂŒrden die beiden jungen MĂ€nner morgen in aller Munde sein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Peinlich, peinlich. 😄 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AkikoKudo
2020-12-17T19:04:29+00:00 17.12.2020 20:04
Oh Gott, die Armen. Und das mĂŒssen die jedes Jahr machen? Wie peinlich. Boahr, die zwie Jungs tun mir echt leid
und ich kann mir die steigernde Begeisterung der VĂ€ter richtig gut vorstellen.
Mir gefÀllt es defintiv besser, wenn du etwas lÀnger schreibst. :)


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