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All these Feelings

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach dem Sternschnuppenschauer hat jetzt jemand einiges zum Grübeln.
Bald ist Weihnachten =)

Hier eine Musikempfehlung: Seconhand Serenade – It’s not over Komplett anzeigen

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Verlust

Eine sanfte Brise fuhr durch Otogis Haar, sein Blick wanderte gedankenverloren in die Richtung, in die einzelne Strähnen sich gerade bewegten.

Immer wieder sah er vor seinem geistigen Auge das Bild von letzter Nacht, so oft er es auch wegzuschütteln versuchte.
 

Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht, war unruhig und fühlte sich so aussichtslos, seinen Gefühlen ausgeliefert, wie er es noch nie war. Es war zum Haare raufen, was der Schwarzhaarige sogar hin und wieder tat. Er strich sich durch sein seidiges Haar, welches an diesem Tag nicht zu einem Zopf zurückgebunden war, nicht einmal dazu verspürte er irgendeinen Drang.
 

Er war nicht er selbst, niemals fühlte er sich je so hoffnungslos. Otogi hatte immer eine Menge Motivation und noch viel mehr Selbstsicherheit, doch dieser eine Mensch hatte es geschafft, ihm all das zu nehmen, mit nur einem einzigen Blick.
 

„Hey, Otogi, komm doch ins Wasser“; rief Honda aus dem Pool an dessen Rand der Angesprochene an einem Tisch saß und seinen Gedanken, seiner Verzweiflung nachhing. Er schüttelte nur den Kopf.

Die Gerüchteküche war schnell angeheizt, allen voran natürlich Jonouchi, der seine ganz eigene Theorie hatte, warum der sonst so selbstbewusste Spieleentwickler plötzlich wie eine Trauerweide hier saß.
 

„Isis ist wohl sogar für unseren Würfel Casanova unerreichbar“, stichelte der Blonde, doch Otogi ließ sich davon nicht ärgern, nein, er ärgerte sich über sich selbst, dass er es soweit hatte kommen lassen.

Yugi warf in die Diskussion, dass es vielleicht etwas ganz anderes sein konnte, doch Honda steuerte Jonouchi bei.
 

„Er hat den ganzen Abend bei ihr gesessen und als ihr beide zum Rumknutschen angefangen habt, hat er ganz entgeistert in ihre Richtung geschaut“, war Hondas eindeutige Bestätigung und hinterließ auf Anzus und Yugis Wangen massive Rötungen der Scham. Beide sahen verlegen weg.
 

„Das muss euch doch nicht peinlich sein, ich finde das allererste Sahne“, kommentierte Jonouchi die Reaktion und endlich hatte das Thema wieder umgeschwungen. Es ging nun um die Beziehung und Zukunft von Yugi und der Brünetten.
 

Entnervt seufzte Otogi aus und legte seine Hand ins Gesicht, der Blick war auf den Boden gerichtet. Wieder sah er sie vor seinem geistigen Auge.

Marik ergriff Bakuras Hand und dieser sah den Ägypter mit einem Strahlen in seinen Augen an, das Otogi bei dem Weißhaarigen noch nie gesehen hatte.

Ein Strahlen, welches er selbst um jeden Preis in der Welt hatte erhalten wollen, von ihm, von Bakura.
 

Es fühlte sich wie ein Stich ins Herz an, als er diesen Blick sah, und die Zufriedenheit in Bakuras Gesicht, als dieser nachdem er den Ägypter so ansah wieder in den Himmel sah, die Sternschnuppen beobachtete und seine Hand weiterhin hielt. In einem Augenblick fühlte er sich aus der Situation gerissen, in ein tiefes Loch aus dem er in diesem Moment nicht herauskonnte.
 

Den Gnadenstoß versetzte Bakura dem Schwarzhaarigen mit der Frage, an Marik gerichtet, ob dieser mit ihm morgen einen Ausflug alleine machen würde, er hätte eine besondere Idee.

Die verliebten Blicke, die Verlegenheit, es riss Otogi nur noch tiefer, doch er behielt seine Kontenance, bis zu dem Moment, wo er sich endlich im Bett wiederfand. Er starrte verzweifelt an die Decke und drohte zu zerbrechen. Immer wieder sah er Bakuras Gesicht, wie er ihn ansah, anders als er Marik ansah und direkt diesen Moment, den die beiden anderen teilten.
 

Aber das alles brachte nichts. Er wusste, er konnte nicht stundenlang, ja vielleicht tagelang hier am Pool sitzen und Trübsal blasen. Langsam stand er auf, seine Freunde freuten sich schon darüber, dass er nun zu ihnen kommen würde, doch nein, er würde bestimmt nicht in den Pool gehen.

Weiterhin mit starker gedrückter Stimmung hob er den Arm und machte den Anderen klar, dass er auf sein Zimmer gehen würde.
 

Angespannt strich er sich sein loses Haar nach hinten und ging zügig zu seinem Ziel.

Gerade im Zimmer angekommen, trat er zu seinen Jeans, die feinsäuberlich über einer Sessellehne hingen und fummelte sein Zigarettenpäckchen heraus.
 

Gekonnt holte er eine der Nikotinstangen aus dem Päckchen, steckte es sich an den Mund und zündete sie an um rasch einen beruhigenden Zug davon zu nehmen. Wie sonst auch lehnte er sich mit den Armen an das Geländer des Balkons und sah in die Ferne. Bakura war bereits am Morgen von dem Ägypter mit dessen Motorrad abgeholt worden.

Der Weißhaarige war wahnsinnig aufgeregt, erst zögerte er, als es darum ging, den Helm aufzusetzen und schließlich auf das Fahrzeug zu steigen.

Nach einer kurzen Phase der Überwindung saß er aber sicher hinter Marik, schlang seine Arme um ihn und legte seinen Kopf an dessen Rücken.
 

„Ich vertrau dir“, hatte er gesagt und schon setzte der Ägypter die Maschine in Bewegung. Laut brummte der Motor auf und weg waren sie.

Otogi blieb mit den Anderen zurück, die den beiden noch nachwinkten und direkt ausmachten, doch an den Pool zu gehen. Es war warm, sogar im Februar, nicht besonders heißt, aber das Wasser wurde auch beheizt und sie alle hatten ja Schwimmsachen mitgenommen.
 

Eher abgeneigt wechselte auch Otogi in seine Badeshorts, warf sich ein Handtuch über und ging dann hinunter, wo er eine Weil auf dem Sessel verbrachte, den er gerade verlassen hatte, um nun doch wieder am Balkon seines Zimmers genüsslich Rauch zu inhalieren. Er dachte auch gleich an den Tag, als sie in dem Lokal mit den Wasserpfeifen waren.

Marik und Bakura hatten sich so gut verstanden, dass er einfach nur hoffte, dass ihm der Andere helfen konnte, die Erfahrung geben konnte, die er suchte, doch, dass sich das ganz so weit entwickeln würde, in so kurzer Zeit, das hatte er nicht geahnt.
 

Die erste Zigarette war schnell weggeraucht und eine zweite legte sich an Otogis Lippen, welche sogleich die Flamme küsste, Glut entstand und der erste Zug wurde augenblicklich inhaliert.

Eine Weile stand er so am Balkon, rauchte und versuchte sich aus seinem Tief zu holen, doch es wollte ihm nicht so ganz gelingen, auch wenn es für ihn das einfachste war, was er von anderen verlangte. Zumindest dachte er das.
 

„Wie kann mir das nur passieren“, fragte er sich selbst und schüttelte den Kopf über seine Dummheit. So vielen Mädchen hatte er bereits den Kopf verdreht und diese in dieselbe Lage verfrachtet, in der er nun steckte und drohte daran zu ertrinken.

Sofort hatte er ein schlechtes Gewissen, er wusste ja nicht, wie es war.

Wie schrecklich es sich im ganzen Körper anfühlte, wie hart der Aufschlag am Boden der Realität war, wie schmerzlich sich sein Herz dabei anfühlte und wie sehr er es rausreißen wollte um es damit aufhören zu lassen.

Wie sehr es alle Energie einvernahm, ihn schwächte und so aus alles Wolken riss.
 

Wie angsteiflößend es war.
 

Hoffnungslos verliebt zu sein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein Otogi wir er absolut nicht um Buche steht, aber ich dachte mir, dass es gerade für ihn schwer wird mit sowas zurecht zu kommen. Auch wenn ich ihn ungern leiden sehe... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  empress_sissi
2020-12-19T21:47:23+00:00 19.12.2020 22:47
Ich wusste es!!! Ich war ja quasi gestern schon in Otogis Namen eifersüchtig 😅 Baku hat da ja unbewusst fanz schön was angerichtet, ob er das wohl wieder gerade biegen kann?
Antwort von:  empress_sissi
19.12.2020 22:48
Oh und danke für die Musikempfehlung :-) Muss mir die Band gleich mal genauer anschauen.
Antwort von:  Hypsilon
20.12.2020 08:19
Jap, du warst beim Vorgängerkapitel schon ganz im Otogis Welt hehe
Und das ist ja mMn das Fiese, unbewusst, schauen wir mal, was ihm bis Weihnachten noch so alles klar wird =)

Und sehr gerne. Ich höre beim Schreiben so gut wie immer Musik und grad der Song lief in diesem Kapitel auf und ab und allgemein die Band - kann ich wirklich nur empfehlen =)


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