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28 More Nyas

Eine Fortsetzung aus Sicht des Albinos
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das hat ein bisschen länger gedauert als geplant. Hoffentlich wird das nächste noch bis Jahresende fertig... ^_^; Komplett anzeigen

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Nach der Durchsuchung einer selten benutzten Schublade ihres Kleiderschranks fand Shiroko ihre alten Sachen. Wie erhofft passte ihr alles noch einigermaßen.
 

Ich zieh mich besser warm an. So spät - oder eher früh - ist es bestimmt noch frisch...
 

Nach kurzer Überlegung fand sie, dass Jeans über Leggings sowie ein schwarzer Pullover über einem Top wohl ausreichen dürften. An Schuhwerk für Draußen hatte sie leider nur ein Paar alte Sneaker, aber Socken über normalen Strümpfen dürften das hoffentlich kompensieren.
 

Zu guter Letzt schnappte sie sich noch eine alte Jacke und machte sich auf den Weg.

Zumindest hatte sie das vor. Im Türrahmen fiel ihr noch etwas ein. Sie drehte sich wieder um, ging zu ihrem Nachttisch und stöberte dort in der Schublade herum, bis sie schließlich eine Sonnenrille fand.
 

Sicher ist sicher...
 

Ohne besondere Vorkommnisse kam sie schließlich an Hanas Zimmer an. Sie zögerte kurz, klopfte dann jedoch.

Einen Moment später öffnete Hana die Tür. Sie trug ein blaues Hemd mit passendem Rock, dazu eine Jacke in einem dunkleren Blauton, einen Rucksack sowie eine weiße Strumpfhose. In ihrer Hand hielt sie ein Paar braune Stiefel.
 

"Ah, freut mich, dass du dich mir anschließt!", sagte sie. "Was soll die Sonnenbrille?"

"Ach, ich vertrage grelles Licht nicht so gut, deshalb wollte ich kein Risiko eingehen..."

"Ah. Dann kann ja nichts mehr schief gehen!"

"Hoffentlich..."
 

*
 

Am Horizont wurde es schon langsam hell, als sie nach draußen gingen. Während sie sich immer weiter und länger von der Villa entfernten wurde Shiroko klar, wie viel ihr ungewohnt geworden war: Der kalte Wind in ihrem Haar. Der unebene Weg, auf dem sie gingen. Der Mangel an Wänden und ganz besonders an Decken.
 

Wie viel Platz hier ist... hoffentlich lass ich mir nichts anmerken...
 

Der Weg führte gemächlich zur Andeutung eines Hügels, bedeckt von einem Wäldchen. Er konnte wohl nicht besonders groß sein, aber als sie erst einmal richtig drin waren machte das keinen großen Unterschied mehr.

Der Weg wurde noch ein wenig unebener. Der Wald schien sowohl Geräusche zu dämpfen, als auch seine eigene Geräuschkulisse zu liefern: ein Rascheln hier, ein fernes Vogelgezwitscher dort.
 

Das ist schon ein wenig anders als ein Stadtpark...
 

"Angst?", fragte Hana scherzhaft.

"W-was? Ich?! Nein."

"Hier gäbe es auch nicht wirklich etwas, vor dem man Angst haben müsste - sofern du keine Eulenphobie hast."

"Eher nicht..."
 

Der Weg begann, sie langsam bergab zu führen. Die Bäume wurden lichter und gaben schließlich den Blick frei auf einen Teich. Erste Blumen blühten im umliegenden Gras.

Shiroko kniff die Augen reflexartig zusammen, als die Sonne richtig über dem Horizont erschien und die Landschaft mit Licht flutete.

Vorsichtig öffnete sie wieder ihre Augen, und sie sah wie der Teich und der Morgentau auf dem Gras und den Blumen im Sonnenlicht wie Juwelen funkelten.
 

"W-wow..."

"Hübsch, nicht wahr?!"
 

Hana holte eine Picknickdecke aus ihrem Rucksack hervor und breitete es aus. Dann nahm sie Platz und holte noch einen Schreibblock samt Stiften aus dem Rucksack raus.
 

"Das hier ist ein schönes Plätzchen, um eine Pause einzulegen", erklärte sie. "Dabei kritzel ich gerne herum."

"Macht Sinn..."
 

Sie schlug den Block zu einer unvollständigen Skizze des Teichs auf.
 

"... kann ich zugucken?", fragte Shiroko.

"Sicher, wenn es dich nicht langweilt."

"B-bestimmt nicht..."
 

Shiroko blickte ihr über die Schulter, während sie mit ruhiger und geübter Hand die Landschaft auf Papier festhielt.
 

Sie ist gut...
 

Nach einer Weile konnte Shiroko ein herzhaftes Gähnen nicht unterdrücken.
 

"O-oh...", sagte sie peinlich berührt. "M-mir ist nicht langweilig. Ich bin nur etwas müde..."

"Das macht nichts. War ja auch ein langer Tag. Oder Nacht."

"Ja, Nachtschicht ist etwas verwirrend..."

"Durchaus. Aber ich glaube, ich bin für heute eh soweit fertig."
 

Dank der Sonne - und dem zahlreicheren Vogelgesang - machte der Wald auf dem Rückweg einen freundlicheren Eindruck. Fast ließ er Shiroko ihre Müdigkeit vergessen, aber sie meldete sich mit einem weiteren Gähnen zurück.
 

"Darf ich heut Abend bei dir vorbei schauen?", fragte Hana. "Ich muss dir ja noch die Manga zurück geben. Und vielleicht andere Bände ausleihen..."

"Sicher..."

"Das freut mich."
 

Ob ich schon ein paar geeignete Bände raus suchen sollte? Ach, was denk ich da...
 

*
 

Wieder in ihrem Zimmer angekommen zog sie sich schnell um ließ sich mit einem herzhaften Gähnen aufs Bett fallen. Sie schlief wie ein Stein und wachte fast zwei Stunden später auf als sonst.

Abgesehen von ihrer Dienstkleidung und ihren alten Sachen hatte sie keine besonders große Auswahl an Kleidungsstücken für ihre Freizeit. Ihre Yoga-Hose mit Top wäre eine Auswahl, aber da sie Sonntags meist eh nur in ihrem Zimmer herumlungerte entschloss sie sich wie so oft für ein frisches Nachthemd.
 

Es klopfte an der Tür. Hana war das jedoch noch nicht, sondern Neko. Sie war an Sonntagen ein häufiger Gast, um bei ihr etwas Manga zu schmökern. Sie trug auch ein Nachthemd - bei ihr ebenfalls das lässigste Kleidungsstück im Angebot - und wie immer ihre Pfotenschuhen.
 

"Hi", grüßte Shiroko sie. "Hana kommt wohl später auch mal vorbei."

"Ah, könnte interessant werden..."
 

Neko suchte sich einen Platz auf dem Boden, während Shiroko sich zum Schmökern auf ihr Bett legte.

Sie wurde langsam hungrig, als es erneut an der Tür klopfte.
 

"Das müsste sie sein...", sagte Shiroko, während sie vom Bett aufstand.
 

Hana präsentierte sich mit einem weißen T-Shirt und einer rosa Jogginghose - die ihr wohl etwas zu lang war - mitsamt einem paar grauer Pantoffeln.
 

"Hi!", grüßte sie.

"Nur hereinspaziert..."
 

Hana wollte das Zimmer betreten, hielt aber inne, als sie Neko bemerkte.
 

"S-sensei?!"

"Nichts da mit Sensei", korrigierte das Catgirl. "Ich hab grad genau so sehr Feierabend wie du."

"Dann bin ich ja beruhigt...", sagte Hana erleichtert.
 

Sie holte sogleich einen Schreibblock aus ihrem Rucksack hervor, während sie zielstrebig in Richtung der Manga ging.
 

"Zeichnest du etwa?", fragte Neko neugierig.

"In der Tat!"

"Cool..."

"Habt ihr zwei Hunger?", warf Shiroko ein. "Ich hab vor, mir etwas Sushi zu machen."

"Klingt lecker", sagte Hana. "Kann ich auch was haben?"

"Ich auch!", rief Neko. "Mit Thunfisch!"

"Kommt sofort, ihr beiden..."
 

Shiroko wandte sich wieder auf zur Tür und schlüpfte in ihre...
 

"Du hast auch Pfotenschuhe?!", rief Hana erstaunt.

"Äh, ja", antwortete Shiroko leicht verlegen. "Die waren ein Weihnachtsgeschenk..."

"Du siehst süß darin aus. Fehlen nur noch Katzenohren!"

"D-danke..."
 

In der Küche angekommen machte sie sich sogleich ans Werk. Sushi für drei bedeutete natürlich mehr Aufwand, aber so hatte sie wenigstens eine größere Menge an Reis zum Arbeiten. Ihr bevorzugtes Sushi waren die gerollten Makizushi, weil die so schön kompakt und handlich sind.

Sie rollte genug für drei Bentos zusammen und machte sich wieder auf den Weg zurück. In ihrem Zimmer fand sie eine schlafende Neko vor, daneben eine besorgt dreinblickende Hana.
 

Neko wurde wohl ungeduldig...
 

"S-sie hat mir beim Zeichnen zugeguckt", erklärte Hana. "Dann hat sie einen Beutel heraus gekramt und war kurz darauf total weggetreten! H-hat sie ein Drogenproblem?!"

"Ach, das war nur Katzenminze", erklärte Shiroko. "Wenn du willst, dass sie sofort aufwacht, musst du ihr nur Thunfisch-Sushi vor die Nase halten."

"Mmh, wenn das so ist, kann das Aufwecken glaub ich noch etwas warten..."
 

Hana zückte wieder ihren Schreibblock und fing an zu zeichnen.
 

Aha...?
 

"Was wird das denn?", fragte Shiroko neugierig, während sie sich ein Sushi einwarf.

"Ach, sie hat genau die richtige Schlafpose für niedliches Chibi-Catgirl..."

"Oha, das muss ich sehen..."

"Vorher ess ich aber glaub ich einen Happen Sushi..."

"Bitte sehr", sagte Shiroko und überreichte ihr ihre Portion.

"Ah, Danke... Mmmh, der Reis ist gut gewürzt!"

"Ich misch da immer ein bisschen Wasabi mit dabei."

"Ah, gute Idee. Das muss ich mir merken..."

"Das Rezept kostet dich ein Chibi-Catgirl."

"Was? Oh, ja, kommt sofort!"
 

*
 

Neko erwachte vom Geruch nach Fisch. Sie öffnete ihre Augen und erspähte eine Ladung Sushi direkt vor ihr. Instinktiv schnappte sie sich einen davon und verschlang ihn gierig.
 

"Ah, endlich bist du wieder wach", hörte sie Shiroko. "Hana hat sich leicht sorgen gemacht. Dir einfach so Katzenminze reinzuziehen, ohne sie vorher aufzuklären..."

"Ich dachte, ihr wüsstet Bescheid über Catgirls", sagte Neko, während sie sich aufrichtete. "Die tauchen ja oft genug in Manga und im Fernsehen auf..."

"Jedenfalls hat das ganze sie inspiriert."

"Wozu denn?"

"Hier!"
 

Stolz überreichte Hana ihr das Bild. Das Catgirl errötete.
 

"S-süüß.."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TR38
2020-12-14T15:38:14+00:00 14.12.2020 16:38
Eulenphobie? Nicht schlecht, aber Spinnen gibt es da garantiert. ;)

> Der Wald schien sowohl Geräusche zu dämpfen, als auch seine eigene Geräuschkulisse zu liefern: ein Rascheln hier, ein fernes
> Vogelgezwitscher dort.
Der Satz gefällt mir richtig gut. Du hast das echt schön in Worte gefasst.

> machte der Wald auf dem Rückweg einen freundlicheren Ausdruck
entweder: hatte der Wald auf dem ....
oder: einen freundlicheren Eindruck. (Mein Favorit)
So macht das keinen Sinn.

> Rezept kostet ich ein Chibi
Wahrscheinlich meinst du Dich.

Ich habe den Eindruck Shiroko solllte ihre Garderobe erweitern. XD
Antwort von:  Doresh
14.12.2020 17:49
Ah, gut erkannt. Wie ich auf "Ausdruck" gekommen bin, weiß ich grad nicht mehr XD

Und ein bisschen Shoppen könnte wohl wirklich nicht schaden ^_^


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