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Nachhilfe

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Mal wieder ein Kapitel aus der Sicht von Connor.

Viel Spaß! Komplett anzeigen

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Ich brachte Danny am nächsten Abend heim. Der Tag war insgesamt ruhig verlaufen. Danny war aufgeweckt wie immer, auch wenn ich ihm anmerkte, dass er enttäuscht war. Er hatte sich von dem missglückten Versuch der passive Teil zu sein viel zu sehr verunsichern lassen. Ich gab mir ehrlich gesagt auch ein wenig die Schuld daran. Hätte ich mich nicht hinreißen lassen… Nein, das war nicht meine Schuld, versuchte ich mir zumindest einzureden. Danny hatte es gewollt, weil er unbedingt auf diesen Nick vorbereitet sein musste. In mir zog sich alles zusammen, wenn ich diesen Namen bloß hörte. Ich krallte meine Hände ins Lenkrad und blendete Dannys Geplapper aus. Auch wenn er nichts dafürkonnte, ich mochte diesen Jungen nicht, dabei kannte ich ihn kaum. Ich war rasend eifersüchtig. Dannys ganzes Leben schien sich nur um diesen Nick zu drehen und er beachtete ihn gar nicht. Wie konnte man nur so bescheuert sein und jemanden wie Danny in einem Club alleine lassen? Vielleicht war ich auch zu überprotektiv (was ich ganz sicher war), aber Danny war so naiv und hilflos, dass konnte doch nicht nur ich sehen, oder? Ich hatte jedenfalls seit gestern Abend einen Entschluss gefasst, den ich auch in die Tat umsetzen wollte.
 

Nachdem ich Danny zuhause abgesetzt hatte (der sich sehr zu meiner Freude mit einem Kuss verabschiedet hatte), drehte ich noch eine kleine Runde mit dem Auto, um dann die gleiche Strecke erneut zu fahren. Nur dass ich dieses Mal nicht auf den Hof abbog, sondern den Wagen in einiger Entfernung stehen ließ und die letzten Meter zu Fuß machte. Ich schaute noch einmal über die Schulter, um sicherzugehen, dass in Dannys Zimmer kein Licht brannte, und auch nicht in der Küche, und drückte dann auf die Klingel. Zu meiner Enttäuschung machte mir nicht Nick die Tür auf, sondern eine ungeschminkte Frau, anfangs ihrer Dreißiger und mit haselnussbraunen Locken. Sie war kleiner als ich und schaute fragend zu mir herauf, wirkte dabei aber nicht unfreundlich. War das Nicks Mutter?
 

„Ähm, Verzeihung, dass ich noch so spät störe. Ich bin Connor und ein Freund von Danny und eine Bekanntschaft von Nick. Ist Nick zuhause?“
 

Das klang sogar in meinen Ohren bescheuert, aber die Frau lächelte warm und bot mir ihre Hand an, die ich ergriff und schüttelte.
 

„Ja, Nick hat von dir erzählt und Caleb auch. Ich bin Lilly, freut mich dich kennenzulernen.“
 

„Gleichfalls“, lächelte ich zurück, wobei mir ein wenig mulmig zumute wurde. Sie hatten von mir erzählt? Nach dem Fiasko auf Olivias Geburtstagsfeier konnte das nichts Gutes gewesen sein. So wie Lilly reagierte, musste sie das entweder geflissentlich übergangen sein oder ich dichtete beiden mehr Schlechtigkeit an, als sie verdient hatten.
 

„Nick ist oben in seinem Zimmer. Ist mit Danny etwas?“ Dieser besorgte Unterton war nicht gespielt. Wenn sie Nicks Mutter war, hatte er wohl ihre fürsorgliche Art nicht von ihr geerbt.
 

„Nein, nichts Schlimmes. Ich müsste mich nur mal mit Ihrem Sohn unterhalten“, bog ich mir die Wahrheit höflich zurecht.
 

„Nick ist nicht mein Sohn, ich bin nur seine Stiefmutter“, stellte sie klar, wirkte dabei aber kein bisschen beleidigt, eher belustigt.
 

„Das hätte mich auch gewundert. Sie sehen dafür viel zu jung aus.“ Dieses Honig ums Maul schmieren konnte ich recht gut und Lilly errötete ein wenig.
 

„Ähm, danke.“
 

„Sie sagten Nick sei in seinem Zimmer? Oben?“, lenkte ich das Gespräch auf das für mich Essentielle.
 

„Ja, ist nicht zu verfehlen. Er hat ein Namensschild an der Tür.“
 

„Vielen Dank“, lächelte ich, schlüpfte aus den Turnschuhen und ging nach oben. Tatsächlich war Nickys Zimmer nicht zu übersehen – das Namensschild war groß genug. Ich blieb vor der Tür stehen und zögerte anzuklopfen. Was sollte ich ihm sagen? Dass er sich gefälligst um Danny kümmern sollte? Seine Gefühle erwidern? Ich ihm sonst die Hölle heiß machen würde? Was ging mich das eigentlich an? Ich liebte Danny ja, und Nicky jetzt den Kopf zu waschen, dass er Gefühle für ihn entwickeln sollte, war auch bescheuert. Die Entscheidung wurde mir abgenommen, denn der Zimmerbesitzer öffnete selbst die Tür und starrte einen Moment lang an mir hoch, ehe er nach hinten stolperte und unsanft auf dem Hintern landete.
 

„Sag mal spinnst du?“, fauchte er mich an. „Was machst du überhaupt hier?“
 

Meine Augenbrauen wanderten nach unten und ich hatte das erste Mal wirklich Zeit Nicky zu mustern. Er war deutlich kleiner als ich, zierlich, mit langen blonden Haaren (was ich bei Typen sowieso hasste) und in mir stieg kurz die Assoziation mit einem Elfen auf. Nicht, dass er hässlich gewesen wäre, nur einfach nicht mein Typ.

Ich betrat ungefragt das Zimmer und hielt ihm meine Hand hin. „Schlechtes Timing, was?“
 

Meine dargebotene Hand wurde misstrauisch beäugt und auch ignoriert. Nicky stand auf bedachte mich mit einem genervten Blick. Da hatte ich wen wohl auf dem falschen Fuß erwischt. Tolle Voraussetzung für das Anstehende.
 

„Wenn ich dich rauswerfe, gehst du dann?“, fragte er mich und bedachte mich mit einem giftigen Blick.
 

„Nein, nicht, bevor wir geredet haben“, antwortete ich und musste dabei ein Lachen unterdrücken. Da hatte er wirklich miese Laune.
 

„Und worüber? Hat Danny etwas ausgefressen? Oder willst du mir sagen, dass er zu anstrengend wird?“
 

Ich schob die Hände in die Taschen meiner Trainingshosen und sah mich um. Das Zimmer war klein und ich konnte auch erkennen, woher Danny sein Faible für miserable Shirts hatte, aber ansonsten wirkte es gemütlich.
 

„Hey, ich rede mit dir? Hast du noch nie ein Jugendzimmer gesehen oder was ist mit dir los?“
 

„Nichts“, murmelte ich und drückte die Tür mit dem Fuß zu. „Du hast aber richtig geraten. Es geht um Danny.“
 

Ich rechnete damit, dass Nick mich noch mehr angiftete, aber zu meiner großen Überraschung ließ er sich aufs Bett fallen und seufzte. „Was hat er denn?“

„Er nicht, aber ich.“
 

Damit hatte ich die Neugierde meines Gesprächspartners geweckt, der sich sogar dazu herabließ vom Bett aufzuschauen.
 

„Und was?“
 

„Ich möchte gerne von dir wissen, wie realistisch du Dannys Chancen bei dir einschätzt.“
 

Für einen Moment sah Nick so aus, als würde er vom Bett aufspringen wollen und ich ging von einer wüsten Schimpftirade aus, aber auch hier wurde ich enttäuscht. Er sah zwar so aus als läge ihm etwas auf der Zunge, dass er sich dann aber wohl schlussendlich verkniff.
 

„Warum bindet er dir das auf die Nase?“
 

„Weil ich sein bester Freund bin.“
 

„Aha? Seit wann?“
 

„Seitdem er sich in dich verliebt hat, schätze ich.“
 

Stille von beiden Seiten. Ich nutze die Zeit um mich weiter im Zimmer umzusehen und mir die nächsten Worte zurechtzulegen. Was ich hier machte war absoluter Wahnsinn. Ich ging zu dem Kerl, auf den mein eigener stand und wollte ihn dazu überreden, dass er ihn von diesem Kurs abbrachte, dass er ihm weh tat.
 

„Ich habe Danny doch gesagt, dass ich nichts von ihm will. Ich mag ihn, aber nur als Freund.“ Nick klang nicht verzweifelt, auch nicht genervt, eher etwas dazwischen. Sein Gesichtsausdruck passte auch dazu.
 

„Das scheint er nicht zu begreifen“, stellte ich nüchtern fest und ballte meine Hände in den Hosentaschen zu Fäusten. Ich tat mir noch immer schwer damit Nick einzuschätzen. Dannys Erläuterungen nach war er ja der perfekte Mensch oder nahezu und begehrenswert. Wenn ich zu viel ausplauderte konnte das nach hinten losgehen. Caleb war nicht gut auf mich zu sprechen und wenn Nick ihm auf die Nase band, dass ich mit seinem Bruder schlief, war eine Anzeige wohl mein kleinstes Problem.
 

„Liegt er dir damit in den Ohren? Wenn du glaubst, dass ich das jetzt abstelle, dann hast du dich aber geschnitten. Das ist dein Problem.“
 

„Es ist auch deins, denn Danny ist absolut verschossen in dich.“ Ich zögerte und nahm innerlich meinen ganzen Mut zusammen. „Er ist bereit alles für dich zu tun. Er schläft sogar mit mir, damit er vor dir gut dastehen kann.“
 

In mir verkrampfte sich alles als der letzte Satz meine Lippen verließ. Ich hielt den Atem an. Damit hatte ich Nicky ein Druckmittel gegeben. Er hätte es aber sicher irgendwann von Danny erfahren, spätestens wenn sie miteinander im Bett landeten. Bei diesem Gedanken wurden die Fäuste in meinen Taschen noch ein wenig fester geballt.
 

„Das ist ein Scherz, oder?“ Nicks Gesichtsausdruck sprach Bände. Er hoffte wohl, dass ich nun ja sagen würde.
 

„Nein“, schüttelte ich den Kopf. „Ich weiß auch von seinem ersten Blowjob bei dem Türsteher und auch, dass er sowas bei dir gemacht hat.“ Ich bemühte mich nicht vorwurfsvoll zu klingen und mir in Erinnerung zu rufen, dass das alles noch Kinder waren. Naive, dumme Kinder, die ihre Handlungen nicht vollständig begreifen konnten.
 

„Er hat es dir erzählt?“ Nickys Gesicht zierte eine sanfte Röte, die sich bald in ein zorniges Rot verwandelte.
 

„Ja, aber das ist unwichtig…“
 

„Ist es nicht!“, fuhr er mir ins Wort. „Das sind private Dinge und dich geht das nichts an.“
 

„Tut es nicht, nein“, gab ich zu.
 

„Und du schläfst mit ihm? Warum? Spinnst du?“
 

„Wahrscheinlich. Ob du es glaubst oder nicht, aber ich bin verliebt in Danny, so wie er in dich.“ Ich winkelte mein rechtes Bein an und tippte mit den Fußspitzen gegen den Boden. „Er war so verzweifelt und ich konnte ihm den Wunsch einfach nicht ausschlagen. Nur ändert es nichts. In seinem Kopf existierst nur du. Egal was ich mache, sein erstes und sein letztes Wort am Tag ist dein Name.“
 

Das saß. Vielleicht hatte er von diesem ganzen Wahnsinn nur wenig mitbekommen? Wer konnte es ihm auch verdenken? Danny war unberechenbar und diese Mitleidsnummer hatte er drauf. Dazu hatte Nick wahrscheinlich eigene Probleme. Ich hätte dafür wohl auch keinen Kopf gehabt. War mir auch gerade herzlich egal – nicht meine Sache. Mir ging es um Danny.
 

„Du weißt schon wie krank sich das anhört?“, fragte Nicky mit einem Hauch von Bissigkeit in der Stimme.
 

„Es ist auch krank. Danny hat mich mehr oder weniger erpresst. Wenn ich nicht herhalte, würde er zu Magnus gehen. Ich weiß nicht inwieweit du mit ihm Bekanntschaft gemacht hast, aber ich will nicht, dass Danny mit ihm in Berührung kommt. Daher habe ich mich notgedrungen geopfert.“
 

Das war natürlich nur die halbe Wahrheit. Mein Körper hatte es gewollt, wie auch mein Geist, wenn auch nicht so.
 

„Er zieht bei dir diese Nummer also auch ab? Das ist manipulativ und zwar in höchstem Maße.“
 

„Ist mir schon klar. Jedenfalls hat mir das gereicht, dass ich mich dazu bereiterklärt habe, sein Übungspartner zu werden. Dumme Idee, ich weiß, aber wir sind an einem Punkt angelangt, wo es kein Zurück mehr gibt. Der Einzige der Danny wachrütteln kann bist du.“
 

Ich appellierte an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein eines 16-jährigen, der nichts davon zu besitzen schien. Ich hatte ja nicht nur Danny als Quelle, sondern noch jemand anderen, aber der war auch kaum objektiv.
 

„Und was soll ich deiner Meinung nach machen? Ihm sagen, dass ich ihn abstoßend finde? Das kann ich nicht, sonst ist er verletzt.“ Das klang beklemmt. Vielleicht war Nick ja doch ein besserer Mensch als angenommen?
 

„Lass das meine Sorge sein. Wenn er begreift, dass du ihn nicht willst, dann wird er zwar am Boden zerstört sein, aber das bekomme ich schon kompensiert. Danny vertraut mir.“
 

Nick beäugte mich misstrauisch.
 

„Deine Probleme wären gelöst und Danny hätte einen guten Freund, sofern er sich von dir lösen kann.“
 

„Und da soll funktionieren? Das glaubst du doch selbst nicht.“
 

„Ich hoffe einfach, dass es so funktioniert. Die Alternative wäre, dass Danny an der Situation zerbricht und ich auch.“
 

Wieder betretenes Schweigen. Das Gespräch war bis hierhin besser gelaufen als gedacht. Er schien wirklich einen Hauch Vernunft zu besitzen. Das war gut, sehr gut sogar. Ich stand zwar noch immer auf dünnem Eis, aber es fühlte sich fester an als noch vor fünf Minuten. Nick setzte sich in Schneidersitzposition auf und legte die Hände in den Schoß.
 

„Er muss echt verzweifelt und verliebt sein, wenn er dich ranlässt.“
 

„Ich nehme das mal als nüchterne Feststellung auf, ja?“
 

„Dünnhäutig?“ Dabei stahl sich ein Grinsen auf seine Lippen.
 

„Eher besorgt und auf das Ziel fokussiert“, korrigierte ich ihn. „Denkst du, du bekommst es hin, Danny abblitzen zu lassen?“
 

Die Tatsache, dass er nicht sofort Ja sagte, ließ mich böses erahnen. Wahrscheinlich war Danny weit weniger kompliziert als Caleb und leichter zu manipulieren auf jeden Fall. Es musste verführerisch sein den einen Bruder gegen den anderen auszutauschen. Das würde ich aber mit aller Macht verhindern. Wenn Nick Danny auch liebte, konnte ich nichts dagegen machen, aber nur aus Bequemlichkeit heraus würde ich ihn nicht aufgeben. Niemals. Ich hatte ihm versprochen immer bei ihm zu sein und ich hielt meine Versprechen.
 

„Was habt ihr überhaupt gemacht?“, wollte Nick mit einer Spur Neugierde in der Stimme wissen.
 

„Knutschen, blasen, fingern, normaler Sex?“ Caleb würde mich sowieso umbringen, wenn sich Nick als Ratte erwies, also konnte ich auch mit der ganzen Wahrheit herausrücken.
 

„Du hast Danny gevögelt?“
 

„Nein. Wir haben es versucht, aber er ist viel zu nervös und auf dich fixiert. Er hat Schiss sich zu blamieren und glaubt, du willst ihn nicht, weil er keine Erfahrung hat. Weiter ins Detail gehe ich nicht.“
 

An die Schuldgefühle von jemandem zu appellieren war eine gute Taktik. Wenn die Person nicht komplett frei von jeglicher Empathie war bekam man sie herum. In meiner Anfangszeit beim Job hatte ich das öfter gemacht um mir einen Bonus herauszuschinden. Dass ich so skrupellos war erschreckte mich zwar ein wenig, aber es ging um Danny.
 

„Und was soll mich davon abhalten, dass ich es Caleb erzähle? Ich meine du bekämst riesigen Ärger.“
 

„Weil du genauso in diesem Boot sitzt wie ich, Nick. Wir beide mögen Danny, nur liebt er wohl den Falschen.“
 

„Hey, was soll das heißen?“, meckerte er.
 

„Dass ich die bessere Wahl für Danny bin. Nichts gegen dich, aber du bist jung und auf Abenteuer aus, soweit ich das beurteilen kann. Dein Lebensstil geht mich auch nichts an und ich glaube auch nicht alles, was man mir über dich erzählt hat, nur braucht Danny jemanden, der auf ihn aufpasst, ihn behütet und beschützt. Das kann ich besser als du. Ich muss nur an den Club denken, und du auch, und wir haben schon die Antwort.“
 

Das saß erneut. Nick machte ein betretenes Gesicht, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, ehe er es hinter einer Maske versteckte, die schwer zu deuten war. Der Junge hatte etwas an sich – ich verstand Caleb auch ein wenig, dass er ihn mochte. Er war sicher schwierig und hatte nur Scheiße im Schädel, wenn man ihn aber ein wenig auf Kurs hielt, konnte Nick ein brauchbarer Freund sein. Das klang alles so hochtrabend; er wäre für Danny auch ein guter Freund gewesen, aber anders als ich und früher oder später auf die schiefe Bahn geraten.
 

„Ist gut, ich versuchs.“
 

„Versuchen reicht nicht. Du musst Danny weh tun, so schwer es dir auch fällt. So weh tun, dass er nichts mehr von dir will. Ich bügle das schon aus, er wird nachher auch mit dir wieder reden, versprochen, nur so ist das kein Dauerzustand.“
 

„Du stellst dir das auch verdammt einfach vor.“
 

„Tue ich. Du bist vielleicht zu jung um das zu begreifen, aber ich liebe Danny wirklich. Ich will ihn bei mir haben, um mich, ihn vielleicht sogar ein wenig erziehen, aber vor allem sein Freund sein. Er soll zu mir mit seinen Problemen kommen, mit seinen Sorgen und Nöten und auch mit seinen Wünschen. Mein Leben dreht sich um Danny und ich werde alles tun damit es ihm gut geht. Wenn du mir nicht hilfst, dann zerbricht er an der Situation und nicht einmal ich kann ihm helfen. Es war schon ein ganzes Stück Arbeit die Sache aus dem Club aufzuarbeiten. Hilf mir und du hast was gut bei mir.“
 

„Und was soll das sein?“
 

„Ich könnte versuchen Magnus und Caleb auseinanderzubringen.“ Dabei bemühte ich mich beiläufig zu klingen. Ich wusste nicht inwieweit Nick diese ganze Nummer tolerierte. Seiner Reaktion nach zu urteilen eher nicht.
 

„Davon weißt du auch?“
 

„Natürlich weiß ich davon. Ich bin der beste Freund deines besten Freundes und obendrein ein… Bekannter von Magnus. Ja, ich denke das trifft es ganz gut. Außerdem sind David und ich befreundet. Zwangsläufig weiß ich also Bescheid.“
 

Ich kratzte mich am Ohr und wartete auf die Antwort meines Angebots. Das würde eine Heidenarbeit werden und der Erfolg war nicht sonderlich sicher, aber es war einen Versuch wert.
 

„Na von mir aus.“
 

„Dann gehe ich davon aus, dass dieses Gespräch offiziell nie stattgefunden hat?“
 

„Und was soll ich Caleb erzählen, wenn er fragt was du hier gemacht hast? Und Danny?“
 

„Lüg einfach. Das hast du wegen der Nummer im Club auch gut hinbekommen.“
 

Ich drehte mich um und schob die Hand wieder in die Hosentasche. „Bis dann, Nicky. Ich hoffe, das nächste Mal ist anders.“
 

Damit ging ich nach unten, verabschiedete mich freundlich bei Lilly, die aus dem Wohnzimmer herauskam, als sie meine Schritte hörte und machte mich auf den Weg zum Auto. Das konnte in einem absoluten Fiasko enden oder gut gehen – bei meinem Glück wohl Ersteres. Am Ende musste ich mir aber nicht vorwerfen nicht über meinen Schatten gesprungen zu sein.



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