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Colossal love

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen!
Ich melde mich schon wieder zurück!
Na ich hoffe euch sagt das Kapitel zu, ich bin selber im Zwiespalt wie es enden wird... ^^" Reibert oder Gallirei? Lasst euch überraschen oder sagt mir gerne eure Meinung dazu, wie ihr wollt! :)
Bis bald! ~ Komplett anzeigen

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Verlustängste

„Scheiße! Fuck!....Verdammt nochmal!“, schimpfte der dunkelblonde Galliard Zwilling, als er den langen Flur auf und ab tigerte. Er fühlte sich total fehl am Platz.

Er raufte sich immer mal wieder die Haare, strich sich seine Kleidung zurecht und sah jeden Arzt an, der irgendwie wichtig aussah und in seine Richtung kam. Aber er bekam einfach keine passende Antwort.

Einer sagte es gab keine Veränderungen, der Nächste meinte, man könnte noch nichts genaueres sagen oder die Ärzte operierten noch immer. Es brauchte noch Zeit um genaueres zu sagen.

Genau vor zwei Stunde wurde sein Bruder, als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert.

Er war so verzweifelt, das er nicht wusste was er tun sollte. Er fühlte sich so unglaublich unnütze – alleine und gerade jetzt? Total neben der Spur. An seinen Händen und auch an seiner Kleidung klebte Blut von seinem Bruder.

Marcels Leben hing an dem seidenen Faden, das wusste er selbst und warum? Weil irgendein Arschloch einfach bei rot über die Ampel gerast war. Der Typ war einfach weiter gefahren als er Marcel angefahren hatte. Angefahren? Er hatte ihn mit voller Wucht erwischt. Dazu kam noch Fahrerflucht, er hätte kotzen können!
 

Er selbst hatte nicht aufgepasst, zu spät reagiert und da wurde er auch schon von Marcel zur Seite gestoßen. Hätte er das nicht getan, dann würde er jetzt mit seinem eigenen Hintern auf dem Operationstisch liegen. Wäre ihm tausendmal lieber gewesen, als das Marcel wegen seiner eigenen Dummheit sein Leben lassen müsste. Porco selbst hätte jetzt um sein Leben kämpfen müssen, nicht Marcel!

„Ahhh verdammt....“, schrie er leise in sich hinein und ließ sich auf seine Knie sinken. Er konnte nicht mehr, er hatte Angst ihn zu verlieren.

Sie hatten keine Eltern mehr, eigentlich waren sie immer auf sich alleine gestellt, schon damals und auch jetzt.

„Pah! Wag es ja nicht drauf zu gehen!“; knurrte er unter zusammen gepressten Lippen hervor, bevor er sich ein, zwei mal über sein blasses Gesicht fuhr.

Seine Hände zitterten so stark, sein ganzer Körper bebte.

„...“

Er griff in seine Jackentasche und holte sein Handy heraus, dabei überlegte er kurz. Ein zwei Momente waren es sicherlich, dann aber griff er auf seine Kontakte zu.

Er blieb auf der Nummer von Reiner hängen. Porco spielte mit dem Gedanken ihn anzurufen, vielleicht konnte er ihn etwas beruhigen? Aber... würde er ihn nicht nur damit nerven? Was waren sie denn schon? Sex-Buddies? Bekannte mit Vorzügen? Waren sie überhaupt so etwas wie Freunde gewesen?

Seine Gedanken schweiften kurz zu dem Moment, an dem sich ihre Wege heute Morgen getrennt hatten, das war der Grund warum er überhaupt mit Marcel unterwegs gewesen war.

Sein Bruder hatte ihm gut zugesprochen, das sich alles schon ergeben würde, wenn er Reiner nur mehr Zeit lassen würde. Nur zu blöd das er selbst eher der Typ-Ungeduldig war.

War das hier dann passiert, weil Reiner ihn so scheiße behandelt hatte? Hatte er ihn denn wirklich scheiße behandelt? Alles war gerade einfach so schwammig in seinem Kopf.

Wären sie gemeinsam im Hotel geblieben, dann hätten sie den Tag halbwegs normal verbracht und dann wäre er nie zu seinem Bruder gefahren. So wäre es nie dazu gekommen, dass er ihm sein Gefühlschaos erzählen musste, was wiederum bedeutete das Marcel nie von dem Auto erfasst worden wäre.

„Du verdammtes Arschloch...“, sagte Porco leise und strich sich mit dem Ärmel über seine Augen, die schon ganz feucht wurden. Er konnte mit dem momentanen Druck nicht umgehen.

Er überlegte einen weiteren Moment und schüttelte schließlich den Kopf. Reiner hatte an dem Verlauf der Ereignisse keine Schuld, er war selbst Schuld - warum hatte er nur nicht geguckt? Es war alles so schnell passiert. Aber selbst, wenn er geguckt hätte, dieser Kerl war so schnell um die Ecke gefahren, da hätte er nicht ausweichen können. Keine Chance!
 

Wie konnte er nur einen Moment daran denken dem Blonden die ganze Schuld zu geben? Weil er einfach Jemanden suchte der schuldig sein musste?

Am Ende mit sich selbst, rutschte er zur Seite und lehnte sich an die kalte Wand. Dabei stieß er mit seinem Hinterkopf zwei-drei mal gegen die Wand und sah hoch zur Decke. Er fand nicht einmal die Kraft dazu sich zu erheben, um sich auf einen der vielen Stühle im Gang zu setzen.

Nach einer ganzen Weile sah er wieder auf sein Handy und tippte schließlich mit seinem Finger auf den grünen Hörer und hielt sich sein Handy fest ans Ohr.

„Nun geh doch schon ran...“, murrte er genervt und fasste sich in sein Haar, dabei zog er die Beine mit dem nächsten Atemzug an sich ran.

Er begann sich nervös auf der Unterlippe herum zu kauen, genau bis zu dem Punkt an dem er Reiners Stimme endlich hörte.

Er wollte die Sache eigentlich klar schildern, aber es kamen erst keine Worte raus.

Porco schluchzte leise in sein Handy und hielt sich zitternd seine Hand vor den Mund.

„R..Reiner...“, hauchte er zwischen Tränen hervor und presste die Augenlider zusammen, das bereits nach kurzer Zeit dicke Tränen auf seine Jeans tropften.

Auszusprechen was passiert war, machte das Ganze nur noch realistischer. Er wusste das es wirklich passiert war, aber er wollte es nicht wahr haben.

„M.. Marcel …. er hatte einen Unfall..... er wird gerade operiert.... ich habe Angst das er sterben könnte...“

Seine Stimme war so brüchig, er hatte einen unglaublich dicken Kloß im Hals, der einfach nicht verschwinden wollte.

Seine Atmung ging ziemlich schnell, es glich regelrecht einer Schnappatmung die er nur in den Griff bekam, weil Reiner mit ihm sprach.
 

An der Anderen Leitung dagegen war die Stimme ruhig an ihn selbst gerichtet.

Reiner sagte er solle sich beruhigen? Wie sollte er das?

„Hah!... Wie soll ich das schaffen Idiot, hä?“, schnauzte er ihn direkt an und seufzte ergeben.

„Ich... bin natürlich im Krankenhaus... hier in Shiganshina...“, flüsterte er nun leise, zu Reiners Frage hin, wo er denn gerade war.

Er hörte der vertrauten Stimme weiter zu, auch wenn Reiner es nicht sehen konnte, nickte er ein paar mal zu seinen nächsten Worten.

„Okay.“, sagte leise und legte dann auf.

Er wischte sich über die Augen, Wie viel kam da noch raus? Verdammt nochmal! Er erinnerte sich nicht daran, wann er das letzte mal so viel geweint hatte.
 

Die Zeit verging einfach nicht. Sicherlich starrte er alle 5 Sekunden zur Uhr, bis er seinen Kopf einfach hängen ließ.

Irgendwann hatte Porco nur noch seine Stirn auf seine Knie gelegt und hockte wie ein Häufchen Elend im Gang.

Seine Gedanken schweiften zu dem Moment, an dem ihre Eltern bei einem Autounfall gestorben sind. Von dort an waren Marcel und er bis zu ihrem 18. Lebensjahr in einem Heim aufgewachsen.

Ganze 8 Jahre waren sie in diesem Heim untergekommen und diese Zeit war alles andere als ein Paradies.

Als sie endlich gehen konnten, war er froh drum dass sie wenig Später schon auf Zeke, ihren jetzigen Trainer gestoßen waren.

Er sah direkt ihr Talent, als sie im Park mit ein paar Gleichaltrigen Fußball spielten und nahm sie unter Vertrag. Hah, das war ein Aufstieg! Von Kellner und Tellerwäscher direkt hinauf katapultiert in die Junior Liga eines Spitzenvereins!

Marcel hatte ihm immer wieder gut zugeredet, denn wenn es nach Porco gegangen wäre, hätte er das Ganze fast vergeigt. Warum? Er war zu aggressiv beim spielen gewesen und vielleicht auch anfangs die totale Plage für Andere als Einzelgänger, was seine Lage bei einem Gemeinschaftsspiel von 11 Männern auf dem Feld nicht gerade vereinfachte.

Aber Marcel hatte ihm in den Arsch getreten, Wortwörtlich natürlich, denn Marcel war schon immer der nettere von ihnen gewesen. Er dagegen? Er hatte schon immer eine Art Schutzmauer um sich herum gebaut, so das Niemand wirklich nahe an ihn heran kam. Deswegen war er schnell aufbrausend und beleidigend. Er hatte schon immer diese Art an sich direkt zu sagen, wenn ihm etwas nicht passte oder im schlimmsten Fall, da prügelte er sich halt auch mal.

Da gab es dann aber auch noch eine weiche Seite, die er eigentlich niemanden zeigte.

Leider begann seine Schutzmauer bei Reiner zu bröckeln, auch wenn er das gar nicht wollte. Es passierte einfach und das der Blonde hier her kommen wollte, ließ sie nur weiter einreißen.

„Idiot.“, sagte er nur leise zu sich selbst und hoffte das Reiner nicht mehr zu lange brauchte.
 

Tief in Gedanken merkte Porco gar nicht mal das Jemand fast nach einer Stunde tatsächlich vor ihm stehen blieb, da er seine Augen geschlossen hielt und seine Stirn noch immer auf seinen Knien ruhte.

Erst als ihn zwei starke Arme nach oben zogen, sah der Zwilling auf in Reiners besorgte Gesicht, weswegen er gleich wieder anfing zu weinen.

„Fuck...“, schluchzte Porco direkt wieder und stürzte sich in Reiners Arme, der ihn auch gleich an sich zog. Porco konnte nicht anders und schlug ein paar mal mit der flachen Hand auf Reiners Oberkörper. „Fuck! Das ist doch alles nicht wahr...“, sagte er nur und vergrub sein Gesicht an Reiners Schulter.
 

So krallte er sich in Reiners Jacke, drückte sein verheultes Gesicht fest an ihn heran.

Porco zitterte, er war so froh das er nicht mehr alleine war in diesem Moment, umso mehr krallte er sich an den Anderen fest, aus Angst dass dieser wieder gehen könnte und ihn alleine ließ.

Er spürte wie Reiners Hand sanft seinen Rücken entlang streichelte. Beruhigende Kreise strich.

„Tschh...gibt es schon etwas neues?“

Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Mir sagt hier Niemand etwas. Ja... das sie noch operieren... aber... mehr nicht.“

Reiner sah ihn mit einem ruhigen Blick an und nickte dann, bevor er ganz langsam eine Hand an Porcos Gesicht legte um ihm die Tränen nach und nach abwischte.

„Lass uns dich erst mal etwas sauber machen ja?“ Es war keine Frage denn der Größere zog Porco hinter sich zu einen der Toiletten, wo er den Jüngeren andeutete ihm die Hände erst mal waschen zu wollen, da Porco total neben der Spur war, wäre das wohl die beste Lösung gewesen. Der Galliad Zwilling kam gerade auf nichts klar, viel mehr starrte er einfach nur in die Leere.
 

Das Wasser färbte sich rot beim Händewaschen, weswegen Porco sich auf die Unterlippe biss.

„Er könnte sterben. Ich kann nichts machen um ihm zu helfen, er kann mich doch nicht alleine lassen?“

Porco stützte sich schweren Herzens am Waschbecken ab und starrte in den Spiegel. Seine Augen waren gereizt, sein Gesicht war blass. Er war in diesem Moment eine traurige Gestalt, die sich kaum aufrecht halten konnte.

Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, das er vielleicht ohne Marcel das Krankenhaus verlassen müsste.

„Porco.“

Reiner trat neben ihn und legte seine Hand auf seine Schulter und Porco sah von der Hand zu Reiners Gesicht auf, ehe er sich mit einem Papiertuch die Hände abtrocknete und sich dann langsam an den Blonden schmiegte. Er legte fest seine Arme um Reiners Hüfte und zog sich das letzte Stück heran.

Es war neu für ihn, denn diese Nähe hatten sie nicht wirklich geteilt. Es war eigentlich immer nur rein Körperlich gewesen. Sprich, anfassen – ein paar heiße Küsse und noch viel mehr anfassen.

Auch wenn Porco sich immer sicherer wurde, dass er mehr von Reiner wollte, passte dieser Gedanke hier nicht her.

Trotzdem war er froh das Reiner ihm gerade den Halt gab, den er einfach so dringend brauchte.

„Noch einen kleinen Moment ja?... Ich... ich brauche dich einfach gerade...“

Porco vergrub sein Gesicht an Reiners Halsbeuge und atmete seinen Geruch tief ein. Vorsichtig strichen seine Fingerkuppen über seinen Oberkörper, gleich danach legte Reiner seine Arme um ihn.

Er roch immer so gut, dabei war Porco echt versucht ihm nicht in den Hals zu beißen.

Diese Gedanken, das war nicht richtig. Nicht jetzt.

Langsam löste er sich wieder widerwillig von Reiner, doch anstatt von ihm abzulassen tupfte er ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. Es war ein unschuldiger Kuss.

„Danke das du hergekommen bist.“, flüsterte gegen die warmen Lippen und streichelte mit der flachen Hand weiter über seine Brust. Tippelte leicht mit mit seinen Fingern auf seinem Oberkörper hin und her.

Das der Blonde ihm die Nähe gewährte, tat unglaublich gut.

Dann strich Reiner sanft über über Porcos Wange.

„Gehen wir, ich versuche mal mit einen der Ärzte zu reden...“, bot der Blonde nun an und Porco nickte langsam.

Reiner nickte ihm nur kurz zu und strich nochmals über die blasse Wange des Kleineren, bevor er mit ihm die Herrentoilette verließ.
 

Porco saß mit einem Kaffee in der Hand auf einen der Stühle, im Wartebereich, auf denn Reiner ihn verfrachtet hatte. So hatten sie gemeinsam mit einem der Arzt gesprochen und endlich kam die Entwarnung. Marcel hatte das schlimmste überstanden. Er war zwar jetzt auf der Intensivstation, aber die Ärzte zeigten Zuversicht. Marcel war eben ein Kämpfer wie er selbst einer war.

Reiner setzte sich zu ihm und Porco lehnte sich zögerlich an ihn, legte seinen Kopf auf seine Schulter und seufzte leise.

Man merkte ihm an, das er wirklich mit sich haderte, aber dann nahm er Reiners Hand in seine und drückte sie sanft.

Er bekam kein Danke oder ähnliches heraus, er hoffte einfach das Reiner die Geste verstand, wie er sie meinte. Er war ihm sehr Dankbar.

Was Porco nicht sah, das Reiner fragend auf ihre Hände sah, wo sich ihre Finger gerade ineinander verhakten.

Das Reiner die Nähe nicht störte, sprach doch für sie? Trotzdem wagte es Porco nicht ihm noch näher auf die Pelle zu rücken und ihm vielleicht auch noch einen Kuss auf die Wange oder Mund zu hauchen, wenn doch so viele Menschen hier waren, war das eben Tabu.

„Sag mal Reiner... wo warst du eigentlich, dass du so schnell hier warst?“

Reiner blickte von ihren Händen auf in Porcos Gesicht.

„Ich war meine alte Heimat besuchen, naja... ich habe einen Freund besucht um es genauer zu sagen.“

Einen Freund? Porco erwiderte den Blick.

„Einen Freund?“, harkte Galliard nach.

Der Blonde nickte etwas.

„Du hast Berthold besucht?“

Reiner nickte wieder, diesmal etwas langsam – so als ob er erst mal überlegen musste ob er es ihm wirklich sagen wollte.

„Weiß er das du jetzt hier bist?“

Porco hätte einfach aufhören können zu fragen aber das schaffte er einfach nicht.

Denn so schüttelte Reiner kurz darauf den Kopf.

„...“

Porco nickte darauf hin nur.

„Marcels Wohnung ist nicht weit weg von hier, ich würde mich freuen, wenn du die Nacht bei mir bleibst... ich möchte ehrlich gesagt nicht gerne alleine sein.“, sagte er leise und senkte den Blick.

Wenn er Reiner wirklich etwas bedeuten würde, dann würde er doch mit kommen?

„...hm“, machte der Blonde nur leise.

Keine Antwort war auch eine Antwort, langsam löste sich Porcos Hand von Reiners. Er verstand schon!

So wollte er aufstehen und gehen. Aufstehen klappte, gehen nicht. Denn da sah Porco überrascht zu seinem Handgelenk, an dem Reiner ihn fest hielt.

„Ich komme mit.“



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