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Der Brief, der niemals gelesen wurde.

[Itachi x Izumi | Wettbewerb: Eine Botschaft überbringen]
von

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Part II ◊ All das, was ich dir sagen will


 

Part II ◊ All das, was ich dir sagen will

 

 

»Itachi-sama, der Brief.«

Itachi drehte sich zu seinem Partner um. Kisame Hoshigaki hielt ihm den Umschlag entgegen, den Izumi ihm überreicht hatte. Er muss herunter gefallen sein, anders konnte er sich das nicht erklären. Eigentlich war der ungeöffnete Umschlag ein regelrechter Schatz für Itachi. Er war das Zeugnis seines Versprechens zurück zu Izumi zu kehren. Auch wenn er es nicht halten konnte, würde er sich daran halten.

»Du darfst ihn erst lesen, wenn du wieder zurück nach Konoha kommst. Gut, ich werde auf dich warten, ganz sicher und dann, lesen wir den Brief gemeinsam.«, hörte er sie sagen. Es waren acht Jahre vergangen, seitdem Izumi ihm ihren Brief überreicht hatte, nur wenige Stunden bevor er seine alles verändernde Mission begonnen und seine Familie für den Frieden und dem Wohl des Dorfes ermordet hatte. Seitdem hatte er sie nicht mehr gesehen. Er wollte sich ihr Bild für immer bewahren und deswegen hatte auch nicht er, sondern der Mann, der sich als Madara vorgestellt hatte, sich um Izumi und ihre Mutter gekümmert. Selbst jetzt konnte er nicht sagen, ob er es über das Herz gebracht hätte sie zu töten.

Bis heute ließ ihn das Gefühl nicht los, das sie wusste was passieren würde. Nicht im Detail, aber das sie sich dem bewusst war, dass sie sich nie wieder sehen würden. Dieser Gedanke gab ihren Worten eine ganz andere Bedeutung. Wenn sie sich wiedersahen … Itachi wusste wann das sein würde. Dann wenn er durch die Hand seines kleinen Bruders starb.

Solange würde er den Brief nicht lesen.

Itachi nahm den Umschlag von Kisame zurück. Er war mittlerweile zerknittert und an den Ecken bereits vergilbt. Die Tinte, mit dem sie seinen Namen geschrieben hatte, verblasste allmählich.

»Ein Liebesbrief?«, wollte Kisame wissen.

»Ein Abschiedsbrief«, korrigierte Itachi kühl.

Sein Partner war gesprächiger und neugieriger wie er selbst, aber nicht von der unangenehmen Art. Er verstand wann er aufhören musste, wenn auch nicht immer, aber die meiste Zeit. Es war leichter ihn dazu zubringen zu schweigen, als so manch ein Anderer.

»Von einem Mädchen aus Konoha?«

Immer dann, wenn Itachi es bevorzugte auf eine Frage zu schweigen, interpretierte der Nuke-Nin aus Kirigakure seine eigene Aussage und versuchte ihn mit einer anderen Frage zum reden zu bringen.

»Willst du ihn dann nicht lesen? Sie verdient es schließlich.«, er bleckte seine spitzen, haifischähnlichen Zähne. »War sie schön?«

Auch darauf antwortete Itachi ihm nicht. Izumi war nicht nur schön, sie war stolz und stark. Sie war anders als all die anderen Mädchen des Uchiha-Clans. Izumi beurteilte niemanden aufgrund des Wappens, dass er trug, sie war offen und herzlich zu jedem der ihr gegenübertrat und er war sich sicher, sie vermochte wie niemand sonst hinter seine kalte Fassade zu blicken und seine Gefühle zu lesen.

Viele schlaflose Nächte hatte Itachi dagelegen und den Umschlag in seinen Händen gehalten. Er hatte mit dem Gedanken gespielt ihn zu öffnen und zu lesen, es jedoch immer wieder sein gelassen. Das Geheimnis sollte bis zu dem Tag hinter diesem Umschlag verborgen bleiben, an dem sie ihn gemeinsam lesen konnten.

Itachi ließ den Umschlag in seinem Mantel verschwinden. Dieser Brief war das einzige was er noch von Izumi hatte, das einzige was es von ihr auf dieser Welt noch gab und wenn er den Umschlag öffnete, würde all die Magie darum verschwinden, zusammen mit dem Versprechen, das er ihr damals am See gegeben hatte. Es wäre, als würde sie komplett aus seinem Leben verschwinden.

An dem Abend, als sie sich das letzte Mal getroffen hatten, hatte Itachi den Drang unterbunden sie zu warnen. »Lauf«, hatte er ihr sagen wollen. »Rette dich. Versteck dich. Ich werde dich finden und beschützen.« Aber er wusste, dass sie ihm das niemals verzeihen würde. Sie hätte eine andere Lösung suchen wollen und ihn immer wieder mit ihren großen, traurigen Augen angesehen.

Auch er hatte in ihr lesen können, wie sie es bei ihm wahrscheinlich gekonnt hatte. All die Trauer und die Sehnsucht in ihren Augen, die sie hinter ihrem wunderschönen Lächeln hatte verbergen können. Andere hätten ihren Gefühle wahrscheinlich nicht erkennen können, aber er hatte sie lesen können.

»Ich bin mir sicher, es ist ein Liebesbrief«, stichelte Kisame noch einmal.

Itachi wusste wie gerne er hinter seine Fassade schauen würde, aber er gab ihm nicht einmal eine kleine Chance dazu. Dieser Brief war mehr als genug und selbst das hätte sein Partner nie sehen sollen.

»Es ist ein Abschiedsbrief.«

»Er ist von einem Mädchen«, sagte Kisame grinsend.

»Was macht dich da so sicher?«

»Die Schrift, Itachi-sama«, erklärte er Selbstsicher. »Sie hat in Schönschrift den Namen geschrieben, kein Junge schreibt so. Außerdem ist da noch das Herz.«

Itachi zog es vor nicht zu reagieren.

»Wobei wir wieder bei dem Liebesbrief sind.« Auch ohne ihn direkt anzusehen, war es Itachi so, als könne er Kisame regelrecht grinsen hören. Er entschloss sich dazu es zu ignorieren. Spätestens wenn ihm das ganze Katz und Maus Spiel zu langweilig werden würde, hörte Kisame auf ihn zu löchern.

»Wenn du ihn nicht lesen willst, lass mich es tun«, das Grinsen wich nicht aus seinem Gesicht. Zusammen mit seinen Worten entlockte es die erste emotionale Reaktion von Itachi: Er blickte seinen Partner kalt durch seine Sharingan an.

»Er ist dir also wichtig, Itachi-sama«, witzelte Kisame und endlich änderte sie seine Mimik. Er lachte kurz. »Das hätte ich nicht gedacht. Du hängst doch an deiner Familie.«

Itachi wand sich ab. »Ich habe ein Versprechen gegeben, mehr nicht.«

»Ihn nicht zu lesen?«

Die Antwort erfolgte lediglich durch ein Kopfnicken.

»Wie langweilig«, spottete der Nuke-Nin enttäuscht.

Das war der Punkt auf den Itachi gewartet hatte: Kisame würde das Interesse verlieren und ihn damit in Ruhe lassen. Viele Gelegenheiten würde er auch nicht mehr bekommen, in denen er ihn auf den Brief ansprechen könnte.

»Wir sollten gehen, Itachi-sama«, sagte der Hüne. »Dein Bruder wird bald da sein.«

»Ja«, antwortete Itachi lediglich. Der Brief, in seinem Mantel verborgen, begleitete ihn, egal wohin und solange er dort verweilte, ungeöffnet Izumis Gefühle bewahrend, hatte er das Gefühl sie immer an seiner Seite zu haben. Deswegen öffnete er den Umschlag nicht, auch wenn er niemals von ihren letzten Worten an sie erfahren würde.

Der Moment, in dem sie ihm ihren Brief vorlesen könnte, würde kommen. Schon bald, würden sie für immer Vereint sein und nichts würde sie trennen. Solange würde er das Letzte, was von Izumis Leben zeugte, bewahren und schützen.

 

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