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Der Brief, der niemals gelesen wurde.

[Itachi x Izumi | Wettbewerb: Eine Botschaft überbringen]
von

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Part I ◊ Die Worte die ich schreibe


 

Eine Botschaft überbringen ◊ Der Brief, der niemals gelesen wurde.

 

Part I Die Worte die ich schreibe

 

 

Izumi saß stumm am Esstisch und nahm die letzten Bissen ihres späten Mittagessens zu sich. Die Mission die sie heute erst beendet hatte war anstrengend gewesen und hatte ihr einiges abverlangt. Sie war froh gewesen, dass ihre Mutter ihr erst ein Bad eingelassen und danach ein Essen zubereitet hatte. Aber das war nicht der Grund warum sie so abwesend ihren Reis mit Fisch aß.

Als sie in Konoha angekommen war, war sie zu ihrem Glück Itachi Uchiha begegnet. Seit er Teil der ANBU war, hatten sie sich nur selten gesehen und kaum miteinander sprechen können, weswegen sie umso glücklicher über die ungeplante Begegnung war. Sie hatte die Gelegenheit auch sofort ergriffen und ihm um ein Treffen gebeten. Nicht lang, nur kurz um sich ein wenig zu unterhalten, schließlich hatte Izumi keine Ahnung mehr davon, was ihn beschäftigte und wie er sich fühlte. Über die Arbeit wollte sie nicht sprechen, als Teil der ANBU durfte Itachi es auch gar nicht. Sie wollte über ihn sprechen und sie beide.

Da war etwas in seinen Augen gewesen. Itachi war ein Meister darin seine Gefühle zu verbergen. Keiner – wahrscheinlich nicht einmal sein Vater – gelang es ihn zu durchschauen. Konnte Sasuke hinter seine Fassade blicken? Izumi wusste wie nah sich die Brüder waren und wie viel der Jüngere Itachi bedeutete, aber konnte er hinter die Maske seines älteren Bruders blicken?

Izumi konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass sie es konnte, aber sie hatte ein Gefühl, eine pochende Gewissheit in ihrem Herzen, dass dies ihr letztes Treffen sein würde. Das Schicksal würde Itachi und sie in dieser Nacht auseinander reißen, für immer und dies mit dem Tod besiegeln.

»Du bist so abwesend Liebes.«

Sie schreckte aus ihren Gedanken hervor. Ihr gegenüber saß ihre Mutter, Hazuki Uchiha, die sie besorgt beobachtete.

»Ist alles in Ordnung?«

Izumi nickte. »Ich bin nur etwas müde.«

»Du arbeitest auch viel in letzter Zeit. Du solltest mehr auf dich achten und dir genug Ruhepausen gönnen.«

»Das war erst einmal die letzte Mission. Ab jetzt bin ich zu Hause.«

»Ich bin wirklich stolz auf dich, dass du so diszipliniert arbeitest, aber du machst nichts anderes mehr. Früher hast du so viel von Itachi Uchiha erzählt und heute gar nicht mehr.«

»Ka-chan!«, Izumi lief im Gesicht rot an. »Das war als ich noch ein Kind war. Ich … Jetzt bin ich eine Frau, ich habe keine Zeit mehr für so etwas.« Sie kratzte sich verlegen am Muttermal, dass sie unter dem rechten Auge hatte.

»Aber es ist schön, dass du dich heute wieder mit ihm triffst.«

»Nur kurz, er hat schließlich viel zu tun.«

Ihre Mutter lächelte, als würde sie ihn bemitleiden. »Als Sohn von Fugaku Uchiha hat er es sicherlich nicht leicht. Es wird viel von ihm erwartet.«

»Er schafft das, dass weiß ich«, sagte Izumi mit einem Lächeln. Sie stand von ihrem Platz auf und räumte ihr Geschirr und ihre Essstäbchen in die Spüle der Küche. »Vielen Dank für das Essen, Ka-chan, es war wundervoll«, bedankte sie sich und ging zur Tür.

»Was hast du vor?«

Im Türrahmen blieb Izumi stehen und wand sich noch einmal zu ihrer Mutter um. »Ich gehe auf mein Zimmer. Ich muss mich noch fertig machen, ehe ich mich mit Itachi treffe.«

Ihre Mutter lächelte. »Ich weiß noch damals … Ich habe mich mit deinem Vater auch immer heimlich getroffen. Wir waren noch kein wirkliches Paar. Natürlich hatten meine Eltern etwas gegen ihn. Ein einfacher Mann aus dem Dorf. Er gehörte nicht einmal einem Clan Konohas an! Es war so aufregend sich aus dem Haus zu schleichen und ihn heimlich zu sehen.«

Izumi lehnte sich an den Türrahmen. Sie mochte es, wenn ihre Mutter von ihrem Vater erzählte, weswegen sie ihr nur allzu gerne zuhörte.

»Eines Tages sagte er mir, dass er eine gefährliche Mission antreten würde und wollte sich von mir verabschieden. Ich gab ihm einen Brief mit. Als Glücksbringer. In ihm hatte ich ihm all meine Gefühle für ihn gestanden und ich überreichte ihn mit der Bitte, ihn erst zu lesen, wenn er wieder in Konoha war, damit er einen Grund hatte gesund und munter heimzukehren.«

»Und?«, wollte Izumi wissen.

»Er kam heim, nicht ganz unversehrt, aber am Leben und wir heirateten, heimlich und dann kamst du.«

Sie schenkte ihrer Mutter ein verträumtes Lächeln. »Danke Ka-chan. Ich denke ich weiß was ich mache«, sagte sie und eilte auf ihr Zimmer. Sie wusste was sie tun musste und wollte. Ohne Umschweife setzte sie sich an ihren Schreibtisch, suchte sich ihr schönstes Briefpapier aus einer der Schubladen hervor und begann zu schreiben.

Nach nur wenigen Sätzen wurde das Blatt zerknüllt und ein neues herausgesucht. Wieder begann Izumi zu schreiben, doch auch dieser Versuch wurde vernichtet und landete im Mülleimer neben dem Schreibtisch. Ein weiteres Blatt wurde entsorgt und auch der nächste Versuch wurde zerknüllt.

Als sie endlich zufrieden mit ihrem Brief war, lagen auf dem Boden unzählige Papierkugeln verstreut. Sie wollte nicht wissen wie viele Versuche sie gebraucht hatte um ihren Brief fertig zu stellen. Ganz zu schweige, dass sie keine Zeit mehr hatte um nachzuzählen. Izumi tänzelte quasi um die Papierkugeln zu ihrem Schrank, entnahm sich ein paar ordentliche Kleidungsstücke, zog sich um und eilte dann mit dem Brief in ihrer Tasche aus dem Zimmer.

In vollkommener Hektik verabschiedete sie sich mit einem »bis später« von ihrer Mutter und verließ dann auch das Haus. Ihr Ziel war ihr Lieblingsplatz, an dem sie sich schon so oft getroffen und Zeit miteinander verbracht hatten: Der Steg am See.

Itachi war schon da und saß unten am Ende des Stegs. Er blickte fast schon gedankenverloren auf die Wasseroberfläche hinaus. Er hatte den selben abwesenden Blick, wie zu ihrer zufälligen Begegnung. Etwas beschäftigte ihn, das wusste sie genau und davon gab es für ihn kein Zurück mehr.

»Itachi-kun«, rief sie und machte so auf sich aufmerksam. Der Junge drehte sich zu ihr um und in seine Mimik mischte sich eine Art Freude, aber auch gleichzeitig eine Trauer, die Izumi mit Leichtigkeit lesen konnte. Sie wusste genau, das hier war ihr letztes Treffen.

Eilig rannte Izumi die Stufen zum Steg hinunter und auf ihren Freund zu. In ihrer Aufregung wurde sie unaufmerksam und da geschah es, dass sie auf dem Holz des Steges wegen einer Wasserpfütze ausrutschte. Sie stürzte, doch ehe sie auf der harten Oberfläche aufschlagen konnte, wurde sie von Itachi aufgefangen. Er war selbst als Kind so unglaublich talentiert, da wunderte sie sich nicht im geringsten, dass er so schnell zur Stelle war um sie zu retten.

»Danke dir«, sagte Izumi und stand wieder auf. Itachis Wangen zierten ein leichtes rot, während seine Augen immer noch so unsagbar besorgt und belastet wirkten. Aber darüber wollte sie in diesem Moment nicht nachdenken. »Danke das du diesem Treffen zugestimmt hast. Du hast sicherlich viel zu tun.«

»Hmmm«, gab Itachi von sich und wand sich wieder dem See zu.

»Ich will nicht über die Arbeit reden«, versuchte sie ihm den Druck zu nehmen. »Ich bin nur froh, dass wir uns sehen können, auch wenn es nur kurz ist.«

Sie stellte sich neben ihn und blickte ebenfalls zum See hinaus. Es war wunderschön und ruhig hier. Izumi war gerne am See, besonders, wenn sie mit Itachi zusammen sein konnte.

Schweigend standen sie da und sahen gemeinsam zum See hinaus. Beide gefangen in ihren Gedanken und gleichzeitig genossen sie die Gesellschaft des jeweils Anderen.

»Ich wollte dir«, unterbrach Izumi die Stille. Es dämmerte bereits. »Nur noch etwas geben, ehe du auf deine Mission gehst.«

Itachi sah sie verwundert an, doch sie schenkte ihm nur ein Lächeln.

»Es ist zwar nicht ganz ordentlich«, sagte sie entschuldigend und kramte in ihrer Tasche. Sie zog den Umschlag mit dem geschriebenem Brief heraus und zeigte ihn Itachi. Sie hatte seinen Namen in sauberer Schönschrift darauf geschrieben und ein Herz darauf gemalt. »Ich möchte ihn dir als eine Art Glücksbringer mit geben. In ihm habe ich all meine Gefühle niedergeschrieben«, sagte sie und hielt ihm den Umschlag hin.

Itachi griff zögerlich nach dem Brief, jedoch entzog Izumi ihm diesen mit einem ernsten Gesichtsausdruck: »Aber.«

Verwirrt sah Itachi sie an.

»Du musst mir eines versprechen.«

»Okay?«

Izumi lächelte ihn wieder sanft an. »Du darfst ihn erst lesen, wenn du wieder zurück nach Konoha kommst.«

Es war kaum möglich es wahrzunehmen, doch Izumi hatte das leichte zusammenzucken von Itachi bemerkt. Es würde niemals passieren. Sie spürte ein Stechen in ihrer Brust und ihr war nach Weinen zu mute, aber sie verdrängte ihre Gefühle um ihm ein aufrichtiges Lächeln schenken zu können. »Versprochen?«

»Versprochen«, bestätigte Itachi und nahm den Umschlag von Izumi entgegen.

Sie lächelte. »Gut, ich werde auf dich warten, ganz sicher und dann, lesen wir den Brief gemeinsam.«

 

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