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Das Herz eines Waldes

Fern ab der Städte und Dörfer, weit hinter Wiesen und Weihern, gibt es einen Wald, der so dicht und undurchdringlich ist, dass nicht einmal die Sonnenstrahlen eines Sommertags ihn voll durchdringen und die Schatten in ihm vertreiben können.

Moos wächst auf dem Waldboden, so dicht und weich, dass es jeden Schritt und jeden Laut am Boden dämpft. Pilze wachsen in großer Zahl auf umgestürzten Bäumen und neben großen Steinen. Trotz aller Stille am Boden hört man das beständige Rauschen der Bäume, singende Vögel und summende Insekten, das knarzen alter Bäume unter der Last ihrer Blätter.

Kein Mensch traut sich in diesen Wald, der so groß und dicht ist, und dessen Geräusche es unmöglich machen, die Gefahren des Waldes zu erkennen.

Und Gefahren sehen die Menschen überall in diesem Wald. Sie fürchten sie hinter jedem der dicken Baumstämme, inmitten der großen Steine und Felsen, unter knorrigen Wurzeln, womöglich sogar in jedem Pilz, der dort unschuldig wächst.

Diese Furcht hält die Menschen fern, die sonst mit diesem Wald täten, was sie mit vielen anderen Wäldern schon getan haben. Sie trauen sich nicht, die Bäume zu fällen, Schneisen zu schlagen, das Wild zu bejagen. Ihnen graut vor dem, was sie im Dickicht des Waldes zu sehen meinen, und so siedeln sie nicht einmal in der Nähe des Waldes.
 

In dieser Abgeschiedenheit hat ein Volk seinen letzten Zufluchtsort gefunden, das selbst die Grausamkeit der Menschen zu oft hatte erfahren müssen, denn die Menschen fürchten, was sie nicht kennen, und töten und vernichten, was sie fürchten, solange es ihnen schwächer erscheint.

Jenes Volk, das sich in den Wald flüchtete, nennt sich Möck. In ihrer Sprache bedeutet dies „kleiner Mensch“, und sie sind den Menschen in ihrem Erscheinen sehr ähnlich, sie sind nur kleiner, ein erwachsener Möck wird höchstens so groß wie ein Menschenkind.

Sie leben im Schutz des Waldes, in kleinen Hütten aus Holz und Stein, leben von Beeren, Wurzel und Pilzen, und nehmen nur, was sie zum Leben brauchen. Sie achten die Natur um sich herum, und mahnen ihre Kinder zu Respekt vor ihr. Die Menschen, welche Wälder roden, Flüsse vergiften, Berge aushöhlen, Tiere jagen, und alles bekämpfen und unterdrücken, was ihnen in ihrem Machtwahn im Wege steht, sind ihnen ein Graus, ja handeln sogar ihre unheimlichsten und mahnendsten Geschichten vom Hochmut dieser Art, und davon, dass sie deshalb eines Tages untergehen wird.

Das Leben der Möck in der Abgeschiedenheit des Waldes jedoch ist friedlich, sie kennen den Wald und wissen, dass sie sich nicht fürchten müssen.
 

Eines Tages spielte eine Gruppe Möck-Kinder auf einer Lichtung nahe ihres Dorfes. Sie rannten sich hinterher, nutzen die schrägen Steine am Rand der Lichtung als Rutschen, kullerten durch das weiche Moos, oder legten sich einfach in die Sonne, die durch das Blätterdach schien.

Doch auch all das kann langweilig werden, und so machte ein Mädchen einen Vorschlag.

„Hört zu, ich habe eine Idee!“, rief sie, „Einen von uns wählen wir aus, der bleibt hier auf der Lichtung und muss mit geschlossenen Augen laut bis zwanzig zählen, während die anderen sich verstecken. Wenn er bis zwanzig gezählt hat, darf er los gehen um zu suchen. Wer sich versteckt hat, darf jedoch sein Versteck ändern, so wird es schwieriger alle zu finden, und das Spiel dauert länger. Wer zu erst gefunden wird, muss als nächstes zählen.“

Die anderen Kinder waren begeistert, und das Mädchen, welches die Idee gehabt hatte, Fina war ihr Name, kniete sich auf der Lichtung nieder, hob die Hände vor die geschlossenen Augen, und begann laut zu zählen.

„Eins“, zählte sie, „Zwei. Drei.“ Die Kinder sprangen leise los, und das Moos verschluckte jeden Laut ihrer kleinen Füße.

Als Fina bei zwanzig geendet hatte, öffnete sie die Augen und blinzelte in das Licht. Um sie herum waren nur die allgegenwärtigen Vögel und Insekten zu hören, das Rauschen der Bäume. Sie lief los, blickte unter Wurzeln, zwischen Steine, in kleine Senken, und so fand sie schließlich das erste Kind, den Jungen namens Makk.

Makk lief zurück zur Lichtung, wo er auf die anderen Kinder warten würde, und Fina setzte ihre Suche fort. Nicht lange, und sie fand die nächsten Kinder, die Zwillinge Loran und Ranka, die immer alles zu zweit taten, und sich so auch gemeinsam unter einer dicken Wurzel versteckt hatten. So hatte sie schon drei Kinder gefunden, und auch die weiteren drei fand sie bald.

Als sie alle wieder auf der Lichtung versammelt waren, schloss Makk die Augen und begann zu zählen. Wieder sprangen die anderen Kinder los und versteckten sich, und nachdem er zu Ende gezählt hatte, begann Makk seine Suche.

Doch schien er nicht das Glück zu haben, welches Fina hold gewesen war. Wohin auch immer er blickte, wo immer er suchte, er fand niemanden. Manches Mal meinte er, ein Rascheln, Tapsen oder Kichern hinter sich zu hören, doch wenn er sich umdrehte oder dem Laut nachlief, dann war dort niemand. Immer und immer wieder sprang Makk los, einem vermeintlichen Laut hinterher, einem Schatten folgend, oder auf ein scheinbar gutes Versteck zu, doch die anderen Kinder blieben gut versteckt.

Erschöpft lehnte er sich gegen einen Baum, und als er den Blick hob stellte er fest, dass er in diesem Teil des Waldes noch nie gewesen war. Wohin er auch schaute, nichts kam ihm bekannt vor. Auch nicht die Gerüche, die ihm in die Nase zogen. Dort, wo er lebte, roch der Wald nach Moos und feuchter Erde, nach Pilzen und manchmal nach Blumen, doch der Geruch hier war weit würziger als das. Und als er so an zu Hause dachte, wurde sein Herz schwer und er lief los, in die Richtung, aus der er meinte gekommen zu sein. Doch je weiter er lief, desto dichter wurde der Wald, desto schattiger wurde es, und er meinte, die Nacht würde über ihm hereinbrechen. Er fürchtete sich nicht vor dem Wald, wusste er doch, dass er hier gut behütet war, dennoch behagte im der Gedanke nicht, die Nacht hier allein verbringen zu müssen. Und so lief er, und wollte die Namen seiner Freunde rufen, doch ihm war, als würde der Wald mehr schlucken, als nur das Geräusch seiner Schritte, als nähme das Dickicht seinem Ruf die Kraft.

Um ihn herum wurde der Wald immer dichter, immer dunkler, immer kühler, doch er blieb nicht stehen, er konnte nicht. Seine Füße folgten nicht mehr seinem Befehl, er stolperte blindlings weiter, bis er auf ein Mal ins Leere trat, und bevor er merkte wie ihm geschah, rollte er schon einen Abhang hinunter. Als Gewirr aus Armen und Beinen kullerte er weit, weit hinab, doch das allgegenwärtige Moos dämpfte den Aufschlag und schützte ihn. Als er schließlich liegen blieb war ihm dennoch so, als könne er sich nicht mehr rühren. In seinem Kopf drehte sich alles, und so hielt er die Augen geschlossen und hoffte, das Gefühl möge bald vergehen.

Und wie er da so lag bemerkte er, wie es um ihn herum immer heller wurde. Kurz dachte er daran, dass es womöglich Nacht gewesen war und nun Tag wurde, doch es wurde so schnell so viel heller, dass er den Gedanken schnell verwarf. Vorsichtig blinzelte er, um darauf eine gleißend helle Kugel über sich schweben zu sehen, und die Augen, geblendet von all der Helligkeit, schnell wieder zu schließen.

„Wer bist du,“ hörte er eine Stimme sagen, „der du es wagst, diesen Teil des Waldes unerlaubt zu betreten?“ Er rappelte sich auf und stöhnte. Noch immer drehte sich alles, und als er die Augen erneut vorsichtig öffnete, sah er wieder die helle Kugel vor sich schweben. Er hob die Hand, um sich gegen das grelle Licht zu schützen, und wusste nicht, was er sagen sollte.

„Ich frage dich nicht gerne zwei Mal.“, klang da wieder die Stimme. „Wer bist du, und was wünschst du hier?“

„Ich...“, begann er zaghaft, „Ich heiße Makk, und alles, was ich will, ist wieder nach Hause zu finden.“ Die Kugel vor ihm schwebte etwas höher, sank wieder ab, kam auf ihn zu, und wieder ertönte die Stimme. „Seit langer Zeit hat sich kein Mensch mehr in diesen Wald gewagt, ich habe sie das Fürchten vor ihm gelehrt, und so blieben sie fern. Und doch bist du hier, ein Eindringling in diesem Hain, der nur seinen eigenen Frieden zu wahren sucht.“

„Ich bin kein Mensch!“, widersprach Makk entschieden, „Ich bin ein Möck, und wir leben in diesem Wald. Unsere Ahnen sind selbst vor den Menschen geflohen, nie haben wir dem Wald geschadet, und nie schadete der Wald uns! Ich bitte dich, lass mich gehen, ich möchte zurück zu meinen Freunden, zu meinen Eltern!“

Das Licht schwebte auf und ab, und die Stimme schwieg. Makk besah sich das Tal, in dem er gelandet war. Rund um ihn, auf der dicken Moosdecke, wuchsen Blumen in den herrlichsten Farben, die einen waren groß und rot, andere klein und blau, wieder andere waren ganze Büschel gelber Blüten, kleine, sternförmige Blüten wuchsen dicht am Boden, andere Blumen rankten weit über die ganze Senke. Und in der Mitte der Senke befand sich eine Quelle, deren Wasser tief und blau und ruhig dalag. Nun fiel ihm auch auf, dass er nicht mehr die üblichen Geräusche des Waldes hörte, sondern leise, helle Töne, die er nicht zuordnen konnte. Er war wie Gesang, doch ohne eine Stimme, und er konnte auch nicht erkennen, von woher diese Musik kam.

Wieder erklang die Stimme, und zum ersten Mal seit er hier in der Senke saß, fragte sich Makk, wer da zu ihm sprach. War es das Licht selbst? „Ein Möck also. Es ist lange her, dass ich euch Schutz gewährte, und beinah, so scheint es, habe ich euch vergessen. Es stimmt, was du sagst, ihr schadet dem Wald nicht, deshalb schützt der Wald die Euren. Doch auch ihr haltet euch von der Mitte des Waldes, dem Zentrum seiner Macht fern, ihr respektiert, dass ihr hier nicht sein sollt. Dieser Ort ist allein mir bestimmt, ich bin die Kraft, die den Wald gedeihen lässt, ich bin sein Hüter. Dass du dich hier her wagtest, stellt mich vor ein Problem. Niemand darf von mir erfahren, denn wenn meine Macht versiegt, erstirbt der Zauber, der den Wald vor den Menschen schützt, und sie werden beginnen, in ihn vorzudringen, ihn abzuholzen, jedes Lebewesen dieses Waldes bejagen, bis auch dieser Wald nicht mehr ist. Ich kann dich nicht gehen lassen, es ist zu gefährlich für mich und den Wald.“

Angst machte sich in Makks Herz breit, er fürchtete, all die, die er liebte, nie wieder zu sehen, und für immer hier gefangen zu sein. Was würden seine Eltern tun? Sie suchten bestimmt bereits nach ihm, und sie würden fürchterlich trauern, wenn sie ihn nicht fanden. Eine Träne rollte über seine Wange. „Sie suchen mich bestimmt schon.“, sagte es leise. Dann fiel ihm etwas auf. „Wenn sie mich nicht finden, werden sie immer tiefer in den Wald gehen um mich zu suchen. Und irgendwann werden sie hier ankommen, mich finden, und denken, du hättest Schuld an meinem Verschwinden. Und sie werden nicht einfach wieder gehen, sondern das tun, was du fürchtest: sie werden dich angreifen, werden versuchen, dich zu zerstören. Ich bitte dich, zu deinen eigenen Schutz, lass mich gehen, und ich verspreche dir, nie ein Wort über das zu verlieren, was ich hier gesehen habe!“ Ihm war, als würde das Licht flackern, als wäre es eine Kerzenflamme, die von einem Windhauch erfasst wurde. Es begann, wieder auf und ab zu tanzen, hin und her, mal näher kommen, dann wieder Abstand halten. Als würde es nachdenken, und dabei auf und ab spazieren.

Schließlich sprach die Stimme wieder: „Ich sehe, du hast nicht unrecht, doch ich weiß nicht, ob ich deinem Versprechen Glauben schenken möchte. Ich werde dich und deine Absichten testen müssen, also höre gut zu.

Von allen Blumen dieser Lichtung hat eine die Macht, dich nach Hause zu führen. Pflückst du sie und trägst sie auf deinem Weg bei dir, wird sie deinen Wunsch erkennen und zu leuchten beginnen. Dieses Leuchten wird stärker, wenn du dich deinem Ziel näherst.

Finde diese Blume und pflücke sie, doch nur diese eine, denn alle anderen werden dich töten. Sind deine Absichten und dein Herz rein, so wirst du die Richtige erkennen. Hast du mich belogen, ist dein Tod nur gerecht. Und wenn du sie brichst, so sprich der Pflanze deinen Dank aus, da sie sich für dein Ziel opfert und du ihr damit Respekt schuldig bist.“

Makk sah sich um. Es schienen unendlich viele Blumen zu sein, und er hatte keinen Hinweis auf die Eine. All diese Blumen könnten die Richtige, aber auch sein Tod sein. Er stand auf und ging ein paar Schritte, um womöglich Blumen zu entdecken, die ihm bisher verborgen waren, doch keine schien besonders. Das Licht hatte davon gesprochen, dass die Blume leuchten würde um ihm den Weg zu zeigen, doch keine Pflanze schien heller als die anderen, und entmutigt ließ Makk sich wieder zu Boden sinken. Er musste wieder an zu Hause denken, an seine Freunde, mit denen er so gerne spielte, an die Eichhörnchen, die sie gerne beobachteten, an die Lichtung, auf der sie so gerne im Moos gelegen und ins Blätterdach geschaut hatten, an seine Mama, die ihm zum Einschlafen Lieder vorsang, an seinen Papa, der ihm beibrachte, wie man ein Feuer machte oder eine Mauer baute, an seine Oma, die leckeren Brei aus Beeren kochte. Und je länger er das dachte, desto mehr Tränen kamen ihm, liefen über seine Wangen und fielen auf den Boden, und plötzlich, durch den Tränenschleier, bemerkte er, dass eine Blume hell strahlte. Sie wuchs fast direkt neben ihm, er musste nur die Hand ausstrecken um sie zu berühren, und als seine Finger ihre Blätter streiften, fiel alle Traurigkeit von seinem Herzen ab. Da wusste er, dass es die richtige war, und er lachte auf, brach den Stiel der Blume vorsichtig ab und wisperte: „Oh vielen lieben Dank!“

„Sehr gut gemacht.“, lobte ihn da das Licht. „Und jetzt geh, doch vergiss dein Versprechen nicht, und achte in Zukunft auf deine Schritte, denn du weist nun, dass sie dich auch irreleiten können.“ Makk sprang auf, lachte, verneigte sich tief vor dem Licht, und versprach, nicht mehr unaufmerksam durch den Wald zu laufen. Dann drehte er sich um, und kletterte den Hand hinauf, die Blume fest in der Hand. Als er oben am Rand des Abhangs angekommen war, drehte er sich noch ein Mal um, doch das Licht, die Quelle und die Blumen waren verschwunden, in der Senke war nichts als Moos und Steine.

Verdutzt rieb er sich die Augen, doch das Bild änderte sich nicht, und er glaubte fast, er habe geträumt. Doch dann merkte er, dass er die Blume noch immer in der Hand hielt, und dass aus ihr ein schwaches Licht schien. Er besah sie sich genauer; sie war glockenförmig, hatte weiße Blütenblätter, die so fein waren, dass sie fast durchsichtig wirkten, und in ihr leuchtete ihr Blütenpollen in einem schwachen, silbrigen Licht. Diese Blume war der Beweis, dass er sich das Licht und seine Mahnungen nicht erträumt hatte, und dass er sich schleunigst auf den Weg nach Hause machen musste. Doch wie würde die Blume ihn leiten? Das Licht hatte davon gesprochen, dass die Blüte stärker leuchten würde, je näher er dem Ziel kam, das er im Herzen trug.

Und so dachte er an sein Dorf, und machte einen zögerlichen ersten Schritt. Das Leuchten der Blume veränderte sich nicht, und er tat einen weiteren, und bemerkte, wie das Leuchten schwächer wurde. War er also auf dem falschen Weg? Er machte einen Schritt zurück, und dann einen neuen Schritt in eine andere Richtung, und das Leuchten wurde wieder stärker. So würde die Blume ihn also leiten, sie würde dunkler wenn er falsch lag, und heller, wenn er sich auf dem rechten Weg befand. Mit neuem Mut lief er nun durch den Wald, gelenkt vom Licht der Glockenblume in seiner Hand, und er war so auf diese fixiert, dass er den Wald um sich kaum wahrnahm. Doch vielleicht war das gerade gut so, denn so könnte er, auch wenn er wollte, nicht wieder zur Senke des Hüters zurückkehren, und auch niemanden dort hin leiten. Der Hüter wäre also sicher.

Nach einer Weile kam ihm der Wald wieder bekannt vor, und er traute sich seinen Weg fortzusetzen, ohne ständig auf die Blume zu schauen. Als er wusste, dass sein Dorf nicht mehr weit war, steckte er sie unter sein Hemd, damit niemand sie sehen, und ihn fragen konnte, wo er sie denn gefunden habe. Er lief in sein Dorf und zum Haus seiner Eltern, und als er die Tür öffnete, lief seine Mutter auf ihn zu und zog ihn in ihre Arme, und hielt ihn fest, und weinte, denn sie hatte sie riesige Sorgen um ihren Jungen gemacht. Auch die Großmutter weinte, und dann sagte sie: „Zur Feier deiner Rückkehr will ich dir einen leckeren Brei kochen. Du wirst doch bestimmt hungrig sein.“ Und wie hungrig er war! Nur der Vater schaute ihn tadelnd an, doch er hörte auch die Sorge der letzten Stunden und seine Erleichterung als er sagte: „Lauf nie wieder einfach in den Wald, hast du verstanden? Er schützt uns, doch auch wir kennen nicht jeden Winkel, und wenn einer von uns verloren geht kann es sein, dass er nicht mehr gefunden wird!“ Dann zog auch sein Papa ihn in die Arme und streichelte ihm über den Kopf, und er merkte, wie glücklich er war, wieder zu Hause zu sein.

Am Abend, als er zu Bett ging, wollte er sich die Blume noch ein Mal ansehen, doch sie war verschwunden. Vielleicht war sie aus seinem Hemd gefallen, am nächsten Morgen würde er sehen, ob er sie im Haus oder im Dorf wieder finden konnte.

Doch als er einschlief, erinnerte er sich schon nicht mehr, woher er die Blume überhaupt hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Diese Geschichte wurde als Hörspiel von Die Chroniken eingesprochen:
https://www.youtube.com/watch?v=wo_TFETHnHE

Hört es euch an, und lasst ein bisschen Liebe da :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Regina_Regenbogen
2020-05-21T17:26:49+00:00 21.05.2020 19:26
Diese Geschichte ist sehr schön geschrieben, richtig zauberhaft. Sie hat mir wirklich gefallen. :)


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