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Drawback 1

von

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Partner (Yuu)

Seine heutige Schicht verlief wirklich ruhig. Er und sein Partner hatten von dem Mord erfahren. Ein junger Mann wurde tot vor einem Haus gefunden. Die Obduktion hatte mehrere gebrochene Knochen ergeben, doch die Todesuhrsache war ein Schuss in den Kopf. Ein glatter Durchschuss, was bedeutete, dass der Täter dem Opfer sehr nah gekommen war.

Dieses Bild passte in das Schema, dass sie alle mit Reita in Verbindung setzten, weswegen auch der Mord an Ruki mit in seiner Akte landete. Doch bisher war keiner seiner Kollegen einen Schritt weiter gekommen. Niemand kam auch nur im Ansatz näher an den Mörder ran.
 

Er war froh, dass ihre Fälle heute weitaus entspannter waren. Ein kleiner Ladendiebstahl, bei dem sie erfolgreich den Dieb geschnappt hatten, ehe sie sich auf die Lauer nach Temposündern gelegt hatten. Da gingen ihnen auch einige ins Netz. Doch viel mehr passierte in ihrer Schicht nicht.

Auf der Dienststelle zog er sich gerade mit Sato um, welcher ihn musterte. Genau konnte er dessen Blick nicht definieren, weswegen er ihn irgendwann seufzend ansah, gerade nur seine Shorts an hatte und stoppte, sich weiter anzuziehen. „Du wirkst etwas abwesend heute. Ist alles in Ordnung?“ Fragte ihn sein bester Freund, der sich gerade in seine Jeans kämpfte.

„Ich weiß nicht.“ Antwortete der Schwarzhaarige nur und zog sich nun auch weiter an. „Also ist tatsächlich etwas?“

Stumm nickte Yuu und strich sich sein Shirt glatt, setzte sich auf die Bank, um sich die Schuhe anzuziehen und zu zumachen. Akira hat die Nacht bei mir verbracht.“

Kam es leise von ihm, doch Sato verstand ihn genau, setzte sich neben ihn und sah ihn fragend und auch gespannt an. „Na erzähl schon!“ Er stieß ihm leicht mit dem Ellbogen in die Seite, was Yuu zum Lächeln brachte.
 

„Wenn du jetzt denkst, interessante Informationen zu erhalten, muss ich dich enttäuschen. Es ist nichts passiert.“ Verblüfft stoppte Sato damit, sich seine Schuhe anzuziehen und hörte ihm nun mit voller Aufmerksamkeit zu.

Yuu fragte sich gerade, warum er eigentlich angefangen hatte, ihm davon zu erzählen. Sein bester Freund wird jetzt garantiert nicht aufgeben, Informationen aus ihm heraus zu kriegen. „Wir haben uns geküsst.“ Begann er dann weiter von dem Abend zu berichten. „Und vielleicht auch ein kleines Bisschen mehr. Aber wie gesagt, lief da eigentlich nichts.“

„Warum? Wenn ihr euch schon küsst, warum nicht auch gleich mehr? Ich meine, ihr trefft euch ja mittlerweile schon etwas länger.“
 

Und genau da lag sein Problem.
 

„Ich weiß. Aber ich konnte einfach nicht… Ich versteh das ja auch nicht. Er sieht gut aus, ist so unglaublich nett und ich…“

Er lehnte seinen Kopf seufzend nach hinten gegen den Spint und sah an die Decke.

„Ich benehme mich in seiner Gegenwart wie ein verliebtes, kleines Schulmädchen. Das nervt sogar mich selber. Ich will nicht wissen, was er von mir denkt!“

Beschwerte er sich dann und stand wieder auf, zog sich nun seine Jacke an und schloss dann seinen Spint ab und sah zu seinem Partner, der immer noch nicht weiter war, als eben.

Stattdessen grinste dieser ihn nur an, bevor er sich nun endlich mal fertig anzog. „Denk dran, dass deine letzte Beziehung länger her ist. Du bist nur etwas aus der Übung. Das kommt schon noch.“ Da war sich der Schwarzhaarige nicht so sicher, nickte aber einfach nur.
 

„Welche Gefühle hast du für ihn? Willst du wirklich mehr?“

Der Angesprochene kaute sich etwas auf der Unterlippe rum und überlegte. „Ich weiß es nicht… irgendwie schon, aber…“

„Was aber? Wenn ja, dann los! Was stehst du noch hier rum?“

Scheinbar war es für Sato echt einfach. Für Yuu allerdings nicht.

Was wäre, wenn Akira keine Beziehung will? Er würde sich doch vollkommen zum Deppen machen.

„Jetzt grübel nicht so rum! Du bist Polizist, gehst jeden Tag zur Arbeit, in dem Wissen, dass es brenzlich werden kann, also wovor hast du Angst?“
 

Mittlerweile stand sein Kollege fertig angezogen vor ihm und hatte seine Tasche bereits geschultert und sah ihn abwartend an. Er atmete tief durch und nickte. „Du hast Recht!“ Er musste sich einfach mal etwas wagen, statt sich Gedanken zu machen, was passieren könnte. So war es bei der Arbeit doch auch.
 

Zusammen verließen sie das Gebäude und verabschiedeten sich vor diesem von einander. Er brauchte etwas Zeit für sich, um über dessen Worte nachzudenken. Doch er ging nach der Arbeit nicht sofort nach Hause, sondern in die Stadt, lief einfach nur etwas umher, ohne ein genaues Ziel zu haben. Er kam an dem Café vorbei, wo er mit Akira saß, als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er sah kurz hinein zu dem Tisch, an dem sie gesessen hatten.

Jedes Mal, wenn er an den Anderen dachte, war es ein unbeschreibliches Gefühl. Es war angenehm, in ihm kribbelte es und er wusste genau, was das bedeutet. Doch war er wirklich bereit, Akira von seinen Gefühlen zu erzählen?

Leicht schüttelte er den Kopf und lief weiter, lief nach Hause, wo er sich zu allererst unter die Dusche stellte. Seufzend ließ er das Wasser über seinen Körper laufen und starrte die Wand vor sich an.

Er wusste einfach nicht, was er machen sollte, wusste nicht, WIE er es machen sollte. „Werd erwachsen, Yuu!“ Ermahnte er sich selber und duschte schnell zu Ende. Als er wieder trocken war und saubere Klamotten an hatte, schickte er eine SMS an Akira.
 

»Hättest du heute noch Zeit?«
 

Wenn er sich das nicht langsam traut, wird er es nie machen, also Augen zu und durch!

Während er auf eine Antwort wartete, setzte er sich auf die Couch und sah noch etwas fern. Der Abend mit Akira hatte ihm wirklich gefallen, es war schön, ihm näher zu sein und warum sollte der Andere nicht ähnlich denken? Schließlich hatte er damit angefangen.

Es war nicht so einfach, positiv zu denken, wenn einfach keine Antwort kam.

Mittlerweile lag er dösend auf der Couch, bekam nur am Rand mit, was im Fernseher lief, ehe sein Handy klingelte und zu leuchten begann. Sofort war er wieder hell wach und nahm das elektronische Gerät in die Hand, um nachzusehen, ob es wirklich Akira war, der ihm geschrieben hatte.
 

»Na klar. Ist alles in Ordnung?«
 

Sofort lächelte er wieder und freute sich über diese Antwort. Das lief doch bis jetzt ganz gut.

Hoffentlich würde es später genau so gut laufen!
 

»Alles gut. Magst du nachher vorbeikommen?«
 

Natürlich war er nun auch ein wenig nervös, aber was sollte schief gehen? Er versuchte einfach, an Satos Worte zu denken, es positiv zu sehen und nicht zu vergessen, dass er ein Polizist war. Er hatte schon viele Situationen überstanden, warum sollte ihn die Sache mit Akira dann fertig machen, sollte es nicht so enden, wie er sich das erhoffte? Kurz sah er zum Fernseher, doch etwas Interessantes lief da nicht, also suchte er nach einem besseren Programm, was jedoch durch sein Handy kurze Zeit später wieder unterbrochen wurde.
 

»Gib mir zwei Stunden«
 

Mehr stand da nicht. Zwei Stunden!
 

Und genau pünktlich klingelte Akira an seiner Türe.

Sofort sprang er von der Couch auf und ließ ihn rein.

Mittlerweile war es draußen fast komplett dunkel. Kaum trat der Andere in sein Blickfeld, musste er wieder lächeln.

Sofort ging er zur Seite, ließ ihn rein, ehe er die Türe hinter ihm zu machte und sich sofort zu ihm umdrehte.
 

„Hey, mein Hübscher.“ Hörte er den Anderen auf einmal.

Dieser stand nah bei ihm, hatte die Arme um seine Taille gelegt und zog ihn an sich. „Hast du mich vermisst?“

Zwar mochte er ihn, mochte es, dass er immer offen zu ihm sprach, doch gerade gefiel es ihm gar nicht, denn Akira war einfach locker drauf, sprach aus, was er dachte, während er selber das nicht schaffte.

„Ja, hab ich.“ Antwortete er und versuchte einfach mal, er selbst zu sein.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen, drückte Akira sich an ihn, ehe er dessen Lippen auf seinen spürte. Sofort kribbelte wieder alles in ihm und er schloss genießend die Augen. Genau das war es, was er wollte und nun war er sich ganz sicher!

Sanft schob er ihn von sich und sah ihm in die Augen. Jetzt, oder nie! Seine Hände ruhten an dessen Brust, während er ihm weiterhin in die Augen sah.

„Akira…“ Begann er dann leise, lächelte ihn an und strich zart mit den Händen über seinen Oberkörper. Er sah die Verwirrung in seinem Blick. Natürlich konnte er nicht ahnen, was Yuu ihm sagen wollte.

„Ich… mag dich wirklich sehr. Die Zeit mit dir ist schön und morgens neben dir aufzuwachen ist ein unbeschreibliches Gefühl.“ Jetzt wurde er doch wieder nervös. So ein Mist! Kurz schloss er die Augen, atmete tief ein und aus, um noch einmal Mut zu fassen.
 

„Ich liebe dich.“
 

Es war mehr ein Hauchen, als wirklich deutliche Worte, doch er wusste, dass Akira ihn verstanden hatte, denn er sah sein sich verändernden Blick. Doch er wusste nicht, wie er seinen Blick deuten sollte. Für ihn dauerte es eine Ewigkeit, bis sich sein Gegenüber auch mal wieder regte, sich kurz räusperte, ihn jedoch noch immer so ansah, wie zuvor. Er hatte sich also doch zum Deppen gemacht.

Das war alles Satos Schuld!
 

Seufzend senkte er den Blick und wollte sich von Akira entfernen, als eben dieser ihn wieder an sich zog und erneut ihre Lippen mit einander vereinte. Hatte er sich vielleicht doch zu viele Gedanken gemacht? Das war doch eine gute Reaktion, oder etwa nicht? Genau so hatte er sich das vorgestellt.

„Ich dich auch.“

Hörte er auf einmal leise die Stimme des Anderen, der sich zu ihm gebeugt hatte und ihm ins Ohr flüsterte. Zwar hatte er auf diese Antwort gehofft, doch so richtig glauben konnte er es gerade nicht. Sofort schob er ihn etwas von sich und sah ihn mit großen Augen an.

„Nun guck doch nicht so. Freu dich lieber.“

Wieder lächelte der Andere, doch dieses Mal, brachte es auch Yuu zum Lächeln und er legte die Arme um seinen Nacken, beugte sich zu ihm vor und küsste ihn wieder. Genau das wollte er. So hatte er sich das vorgestellt! Umso mehr freute er sich nun auf den Abend mit ihm.
 

Erst nach drei Tagen musste er wieder zur Arbeit. Ihre Schicht wurde wieder getauscht und nun war es schon Mittag, als er sich auf den Weg zu seinem Partner machte. Bisher hatte er sich nicht bei ihm gemeldet, wollte ihm persönlich sagen, dass er nun mit Akira zusammen war, auch, wenn noch nichts zwischen ihnen passiert ist.

Noch nicht. Aber was nicht ist, kann noch werden.

Als er bei seinem besten Freund ankam, dauerte es nicht lange, ehe er reingelassen wurde und freudig begrüßt wurde.

„Fit für die Schicht?“ Wollte Sato sofort wissen und lief mit ihm ins Wohnzimmer.

Ein paar Minuten hatten sie noch, bevor sie los müssten.
 

„Ich bin fit. Aber wie sieht es bei dir aus?“ Lächelnd sah er seinen Kollegen an, der grinste und natürlich nickte.

Er war einfach immer vor der Schicht fit, selbst morgens.

„Du hättest dich ruhig mal melden können. Du glaubst nicht, wie langweilig mir die letzten Tage war.“

Scheinbar schmollte da nun jemand, doch das brachte Yuu nur zum Grinsen.

„Du hättest dich ja melden können.“

Den Schuh konnte sich Sato schön selber anziehen!
 

„Wenn du dich nicht meldest, hattest du bestimmt aller Hand zu tun, nicht wahr?“

Grinsend wippte sein Gegenüber mit den Augenbrauen und er glaubte gerade, sich verhört zu haben. „Sehr witzig.“ Das Grinsen von Sato wurde noch breiter, steckte sogar etwas an, wodurch auch Yuu nun etwas lächeln musste. „Wie lief es?“ Er konnte ihm einfach nichts verheimlichen.

„Sehr gut.“ Sein Lächeln wurde breiter und er sah seinem Gegenüber direkt in die Augen. Dieser sah ihn voller Erwartung an, wollte scheinbar noch mehr Details hören, was er ihm nicht verübeln konnte. Außerdem kannte er ihn zu gut und wusste eben, wie neugierig er war.
 

„Wir sind zusammen.“ Verkündete er ihm dann und wurde auch schon in die Arme des Anderen gezogen. „Na also!“ Er wurde von ihm fest geknuddelt, dass er sogar kurz dachte, keine Luft mehr zu bekommen. „Freut mich für dich!“ Sato löste die Umarmung und sah auf die Uhr. „Schluss mit Lustig. Jetzt wird gearbeitet!“ Er klopfte ihm grinsend auf die Schulter und ging mit ihm wieder los.
 

Leider mussten sie zur Arbeit.

Yuu hätte gerne noch weiter mit ihm darüber gesprochen, wie es dazu kam, dass er und Akira nun tatsächlich zusammen kamen. Doch das musste nun erst einmal warten, denn sie mussten sich auf die Arbeit konzentrieren!

Pünktlich standen sie fertig umgezogen im großen Büro, wo sich noch einmal alle trafen, bevor sich jeder einen Autoschlüssel schnappte und sich die Zweierteams nach und nach auf den Weg machten. „Was machen wir als erstes?“ Fragte Yuu seinen Kollegen voller Tatendrang.
 

Sie entschieden sich, erst einmal auf Streife zu fahren. Ein wenig kontrollieren, wie es in der Stadt so aussieht, konnte nicht schaden. Kaum hatten sie die Tiefgarage verlassen und fuhren auf die Straße, fing Sato wieder mit seinen Fragen an:

„Du und Akira also… so so. Hast du dich getraut, ihn zu fragen, oder hat er es übernommen?“ Natürlich grinste ihn sein Kollege an, doch das ignorierte er gekonnt und sah einfach aus dem Fenster. „Ich war es. Seine Antwort hat zwar etwas auf sich warten lassen, aber er hat geantwortet.“ Was sollte er schon dazu sagen? Sato musste nun auch nicht jedes kleine Detail erfahren. „Und was lief danach?“ Wieder grinste sein Kollege, wippte mit den Augenbrauen und sah ihn abwartend an.

„Nichts.“ Antwortete der Schwarzhaarige einfach. Es war die Wahrheit, aber selbst wenn da noch mehr laufen würde, würde er es ihm erst einmal nicht sagen. Zwar merkte er, dass Sato doch verblüfft war, aber man konnte es doch auch mal ruhig angehen, oder etwa nicht?
 

Zum Glück beließ sein bester Freund es nun dabei und ließ ihn mit dem Thema in Ruhe, damit sie sich auf die Schicht konzentrieren konnten. Solange es noch hell war, war es wirklich ruhig an diesem Tag. Es passierte kaum etwas, weswegen sie sich mal wieder in einer Nische versteckt hatten, um nach Temposündern Ausschau zu halten. Dieses Mal standen sie an einer Autobahn, doch selbst da, war es ziemlich ruhig. Diese Schicht war frustrierend, ziemlich langweilig und zog sich dadurch wie Kaugummi.
 

„Da kommt was.“ Informierte Yuu seinen Kollegen, der gerade nicht wirklich bei der Sache war, sondern lieber an seinem Handy spielte. Doch kaum hatte er die Worte von ihm vernommen, warf er das Handy auf die Seite, startete den Motor und fuhr los, als Yuu ihm das Zeichen gab. 30 km/h zu schnell. Das sah doch gar nicht mal so schlecht für sie aus!

„Den kriege ich!“

Sofort hing sich Sato an ihn dran, während Yuu alles soweit verstaute, was sie nun erst einmal nicht mehr brauchten.
 

Es war nur leider nicht so einfach, an dem Fahrzeug dran zu bleiben. Der Wagen vor ihnen war wirklich schnell unterwegs. Außerdem konnte man nur zu gut erkennen, dass dieses Fahrzeug zur Rennszene gehörte. Ein Honda Civic, blau-grauer Lack, mit einigen folierten Schriftzügen an den Seiten und Unterbodenbeleuchtung. Das Aussehen war vom Vorteil, denn so konnten sie das Auto nicht aus den Augen verlieren.

Die Verfolgung zog sich ein Stück über die Autobahn, ging irgendwann von dieser ab und führte durch die Stadt.

Der Fahrer vor ihnen hatte eindeutig Erfahrung mit Straßenrennen, denn jedem anderen Auto wich er gekonnt aus, konnte seinen eigenen Wagen hervorragend um jede Ecke lenken, bis ihm irgendwann das Pech entgegenkam.
 

„Vorsicht!“ Entwich es Yuu noch erschrocken, ehe das Auto vor ihnen auf der Gegenfahrbahn einen weiteren Verkehrsteilnehmer traf. Er schrappte an dem Wagen entlang, kam ins Schleudern und schien aufzugeben, denn das Auto blieb stehen. Sofort trat Sato auf die Bremse, machte den Streifenwagen aus und stieg sofort aus.

So schnell, das Yuu nicht einmal reagieren konnte und eine gewisse Zeit brauchte, ehe er auch auf der Straße stand und hinter Sato herlief.
 

Zwar schien es, als hätte ihr kleiner Temposünder aufgegeben, doch dem war nicht so.

Er verließ sein Fahrzeug und drehte sich zu den Polizisten um. Sofort zog sein bester Freund seine Waffe, schrie dem Mann zu, die Hände zu heben, doch noch bevor er ihm zu nahe kommen und die Waffe heben konnte, fiel ein Schuss. Der unbekannte Raser hatte seine Waffe gezogen und sofort geschossen, als er seinen Kollegen sah.
 

„Sato!“ Schrie Yuu nur, sah den Unbekannten davonrennen, sah zu seinem Partner, der auf der Straße lag und biss sich auf die Lippe.

Verdammt, was sollte er jetzt machen?

Dem Kerl hinterher? Das ging nicht!

Wahrscheinlich würden viele Polizisten hoffen, dass es ihrem Kollegen gut ging und jetzt hinter dem Mann herrennen, doch nicht Yuu! Er rannte sofort zu seinem besten Freund, warf sich regelrecht neben ihm auf die Knie und starrte fassungslos auf ihn hinab.
 

Sato hielt sich die linke Brust, er sah das Blut, dass seine Uniform immer mehr färbte und sah sein Gegenüber grinsen. Grinsen?

„Das… hab ich nicht… erwartet.“

Hörte er ihn leise sagen. Unfassbar! „Sei still!“ Knurrte Yuu und zog dessen Hand weg. Der Kerl hatte genau die Brust getroffen. Er biss sich auf die Unterlippe, um bei klarem Verstand zu bleiben und jetzt nicht los zu heulen. Das könnte seinem besten Freund auch nicht helfen. Er nahm sich sein Funkgerät, berichtete der Zentrale sofort, was passiert ist, forderte einen Krankenwagen an, ehe er sich wieder um den Anderen kümmern konnte.
 

Ohne noch lange zu überlegen, zog er sich sein Hemd der Uniform aus, war unglaublich froh, noch ein schwarzes Shirt drunter zu haben, ehe er das Hemd zusammenknüllte und seinem Partner auf die Brust drückte, um irgendwie die Blutung zu stoppen. Zwar spürte er die Hand seines besten Freundes an seinem Handgelenk, spürte ihn zudrücken, da er ihm wohl weh tat, doch es musste sein. Nur das fiel ihm gerade ein.

„Du schaffst das!“ Sagte er ihm und sah ihm in die Augen.
 

„Fühlt sich… nicht so an…“ Keuchte ihm sein Partner leise entgegen.

Er konnte nur erahnen, wie es sich anfühlt, dennoch wollte er jetzt nicht aufgeben.

Er drückte den Stoff weiter auf die Wunde, ließ nicht los und beobachtete den Anderen.

„Hey! Bleib wach.“ Fuhr er ihn an, da er genau sehen konnte, dass der Andere langsam weg zu driften drohte.
 

Mittlerweile hatten sich einige Passanten versammelt, sahen stumm und fassungslos zu, was Yuu tat, wie er mit Sato sprach und versuchte, ihm so gut es ging zu helfen.

„Du wolltest den Kerl doch kriegen. Also mach jetzt keinen Mist, sonst wird das nichts!“

Ihm fiel einfach nichts mehr ein, wusste nicht, was er machen, oder sagen sollte.

Doch das war ihm fast schon egal. Selbst, wenn er ihm nur Müll erzählen würde, könnte es dabei helfen, ihn wach zu halten.
 

Er hörte schon die Sirenen, die näher kamen, sah im Augenwinkel, dass einige Leute sogar schon etwas Platz machten.

„Du hast es gleich geschafft.“ Versicherte er ihm, sah Sato sogar lächeln, ehe er seine Augen schloss. Sofort sah er ihn geschockt an, nahm die Hände von dem Hemd weg und legte die Hände an dessen Gesicht, tätschelte mit einer Hand leicht seine Wange. „Du sollst wach bleiben, Sato!“ Doch von ihm kam keine Reaktion mehr, nichts. „Das ist nicht lustig!“

Versuchte er es weiter, klatschte ihm immer wieder die Hand gegen die Wange, doch alles brachte nichts.
 

Als die Sanitäter ihn wegzogen, waren bereits ein paar Minuten vergangen. Stumm saß er auf der Straße, sah zu, wie sein Partner in den Krankenwagen gebracht wurde und bald darauf auch schon ins Krankenhaus gefahren wurde. Ein Sanitäter blieb bei Yuu zurück, hatten für ihn einen weiteren Krankenwagen gerufen, doch das bekam er nicht wirklich mit, nahm nicht viel von seiner Umgebung wahr.
 

„Sato…“
 

Hauchte er leise und starrte auf seine Hände, an denen das Blut seines besten Freundes klebte.



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