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Gegen Jede Regel

der Anfang von Luna Sea
von

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Das Schulfest

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Schuld an dieser Geschichte sind all die lieben Slaves die ich in der letzte ZEit kennen gelernt hab, und vor allem Lolli und ihre Rasselbande *grins* Ich denke, diese Geschichte ist schon ziemlich anders als "Loveless" und ich versichere das ich auf jeden Fall auch an Loveless weiter arbeiten werde! Nur fallem mir gard so viele geile Sachen zu meiner neuen Story ein, dass ich mich erstmal darum kümmere!

Na denn, also viel Spaß bei meiner neuen Geschichte! ^_^

Kasu

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1.Kapitel: Das Schulfest
 

"Uuhhwaaaa" gähnte Sugi aus aller Kraft und schaute gelangweilt auf das Treiben im Schulhof hinunter. Mal wieder hatte er sich heimlich auf das Schulddach verkrümelt um seinen Pflichten am Getränkestand zu entkommen und genüsslich eine zu rauchen. Selten kam hier jemand rauf und so lehnet sich Sugizo entspannt an das Geländer und lies die kühle Sommerluft durch sein weißes Schulhemd dringen. Natürlich auf einer coolen Art und Weise, ganz egal ob ihn jemand sah oder nicht.

Irgendwas beschäftigte ihn. Doch er konnte sich selbst keinen Reim darauf machen und zog entspannt an seiner Zigarette, schloss seine Augen und lies den Qualm langsam aus seiner Lunge strömen.

Mit einmal öffnete sich ruckartig die Dachtür und Sugi schaute verwundert zu seiner neuen Gesellschaft.

Ein wunderschönes Mädchen mit langen schwarzen Haaren, einem schwarzen Hostessenkleid mit Spitzenschürze und schwarzen Lackschuhen knallte die Tür hinter sich zu und lehnte sich völlig außer Atem an sie an. Sie brauchte ein paar Sekunden um zu merken, dass sie nicht alleine war und schaute völlig erschrocken in Sugizos braune Augen. Sugi verschlug es den Atem. Noch nie in seinem Leben hatte er so ein schönes Mädchen gesehen und wunderte sich, dass sie ihm noch nicht früher aufgefallen war. Wer war sie?

Lange schauten sich die Beiden in die Augen, sie konnten einfach nicht den Blick abwenden, es war wie Magie.

>heiß< dachte sich Sugi, brauchte jedoch ein paar Sekunden um zu merken das es sich dabei um seine Zigarette handelte, die runter gebrannt war und seine Finger langsam ansenkte.

"Scheiße!" fluchte er, sprang auf, schmiss den Stummel weg und lutschte an seinen frischen Brandblasen an seinem Finger. Dabei hatte er die unbekannte Schöne einen Moment aus den Augen verloren und als er sich nun wieder zu ihr wendete, war sie verschwunden, die Dachtür sperrangelweit offen hinter sich zurück gelassen.

"Verdammt!" fluchte er abermals und rannte ihr hinterher. >Wenn ich sie jetzt gehen lasse, finde ich sie wohlmöglich nie wieder!< dachte er sich und hetzte das Treppenhaus hinunter und hinein ins Getummel des Schulfestes. Noch nie war es so voll gewesen, jedenfalls kam es Sugi so vor, denn die Schülerschar drängelte sich dicht an die Stände und es fiel ihm schwer, einen Überblick zu bekommen.

Er bahnte sich einen Weg zum nächsten freien Tisch, sprang rauf und blickte suchend in die Menge, doch keine Spur von der unbekannten Schönen.

"Hey Sugi! Machst du jetzt nen Tabeldance für uns oder was hast du vor?" lachte Shinya, der zu Sugizo aufblickte, mit beiden Armen in die Hüfte gestemmt.

"Hättest du wohl gern!" Grinste Sugi zu seinem besten Freund zurück und sprang enttäuscht vom Tisch. Shinya merkte sein ungewohntes Verhalten und ließ nicht locker. "Was ist den los? Siehst aus als ob dir ein böser, schwarzer Mann den Lolli geklaut hat!"

"Du liegst gar nicht mal so falsch!" antwortete Sugi, immer noch den Blick über die Menge schweifend.

"Sag mal, hast du zufällig ein Mädchen mit schwarzen langen Haar, einem Schwarzen Kleid mit Spitzenschürze und etwa so groß..." Sugi deute mit seiner Hand auf seine Nasenhöhe "...gesehen?"

"Ach die Weiber mal wieder! Hätte ich es mir doch denken können!" Shinya schüttelte mit einem Seufzer seinen Kopf. " Nein, hab ich nicht, aber lass dir gesagt sein: Dir liegen die Mädchen hier zu tausenden zu Füßen, was kümmert dich da die ein oder andere!" Shinya zog dabei seine Schultern hoch und deutet damit an, dass die Sache damit gegessen wäre, aber Sugizo gab sich nicht so leicht geschlagen.

"Diesmal ist es anders, ich hab so was noch nie erlebt. Ich muss sie finden! Ich glaub sie ist mein Gegenstück in jeder Art und Weise! Du musst mir helfen sie zu finden!" Doch Shinya kannte solche Sprüche zu hunderten von Sugi und lies sich nicht beeindrucken. " Nee, nee mein Lieber, ich hab wichtigere Sachen zu tun, als dir bei deiner stündlichen Brautjagt zu helfen!"

Sugi wandte seinen Shinya-bis-jetzt-immer-weichkriegenden-Hundeblick an, doch er merkte schnell, dass er diesmal allein da durch musste. Mit einem Seufzer klopfte er seinem Freund auf die Schulter. "Na dann mach ich mich halt allein auf den Weg. Ich werd dir beweisen, dass ich es diesmal wirklich ernst meine!" sprach er entschlossen und verschwand in der Menge. Shinya schaute seinem Freund eine Augenblick lang nach und ging dann wieder zu seinem Stand zurück. >wer's glaubt!< dacht er noch bei sich und lächelte vor sich hin.

Sugizo suchte den ganzen Schulhof ab, fragte jeden Freund, doch niemand kannte solch ein Mädchen, es war als wäre sie ein Geist gewesen. Nach zweistündiger Suchaktion setzte sich Sugi enttäuscht auf eine Bank im Schulhof.

"SU-GI-HA-RA!" kam es grollend von hinten und Sugi drehte sich entnervt um. >Na toll, die hat mir grad noch gefehlt!< dachte er sich und schaute in das wutschnaubende Gesicht seiner aktuellen Freundin. "Hi Meko!" grinste er aufgesetzt.

"Du hast mir versprochen am Stand zu helfen! Einfach abzuhauen und mich da mit der ganzen Arbeit allein zu lassen! Was fällt dir ein! Ich dachte du hättest wenigstens etwas Verstand, aber ich glaube da erwarte ich zu zuviel! Ich konnte nicht mal weg um dich zu suchen, da ich ja ALLES ALLEINE machen musste! Was hab ich nur für einen Freund, warst wieder mit deinen Freunden unterwegs, was? Das hätte ich mir denken können! Meine Freundinnen hatten recht, du bist auch nur zu eins zu gebrauchen und selbst da hätte ich mehr erwartet! Ich versteh gar nicht warum die Weiber alle so auf dich fliegen. Du bist wirklich ne Niete! Nur damit du Idiot das jetzt auch richtig verstehst, das mit uns ist ein für alle mal aus! Mich einfach so hängen zu lassen! Das bin ich nicht wert! Und wage es ja nicht mich noch einmal anzusprechen! Das könnte noch meinen guten Ruf versauen!" funkelte Meko mit erhobenen Zeigefinger, machte auf dem Absatz kehrt und stampfte vor sich hinfluchend davon.

Sugizo seufzte kurz und steckte sich eine Zigarette in den Mund. Er zückte sein Feuerzeug, doch es ging einfach nicht an. Entnervt schüttelte er es kräftigt und versucht es erneut. Eine kleine Flamme züngelte aus dem Feuerzeug und Sugi setzte grade die Zigarette an, als sie eine kräftige Hand aus seinem Mund nahm und sie zu Pulver zermalmte.

"Ich dachte immer, wir sind eine gute Schule und meine Schüler legen großen Wert daran ihr bestmöglichstes zu tun, damit das auch so bleibt! Nun, Herr Sugihara, um es mal in ihrem IQ auszudrücken! Es gibt da so ein Stück Papier, das hängt ganz groß in der Schule und da stehen Regeln drauf. Das sind Dinge die man tun muss! Und einer dieser Regeln besagt, dass auf dem Schulgelände, auf dem sie sich in diesem Augenblick befinden, das Rauchen strengstens untersagt ist! Verstehen sie die Worte die meinen Mund verlassen? Ja? Denn es wäre langsam an der Zeit nicht mehr negativ aufzufallen da ihre Noten auch nicht grade überzeugend sind! Auch wenn sie der Sohn einer einflussreichen Familie sind, dulde ich nicht noch länger ihr schlechtes Benehmen! Ich hoffe wir verstehen uns! Und jetzt machen sie, dass sie mir aus den Augen kommen, denn ich wollte den Tag heute eigentlich genießen!" sprach der Schuldirektor mit einem Hauch Paraneuer in der Stimme und zuckt mit seinem Auge. "Ja, Herr Mamoto!" sprach Sugizo und stand auf um sich davon zu machen. Er merkte noch lange die Blicke des völlig psychopatisch wirkenden Direktors auf seinem Rücken und bekam eine Gänsehaut. Er schlich sich um die nächste Schulmauer und zündete sich erneut eine Zigarette an, dabei achtete er gar nicht wo er hinlief und stieß unsanft mit jemanden zusammen. Die Zigarette in seinem Mund sah nun aus wie eine Ziehharmonika und Sugi verlor die Geduld.

"Scheiße man! Kannst du nicht aufpassen!" schrie er und schaute auf die Person die er grade umgehauen hatte und welche nun am Boden lag und sich versuchte aufzurichten. Zu seinem Entsetzten sah er direkt in das Gesicht der unbekannten Schönen.

"Oh, t..tut mir leid!" hauchte er und streckte zitternd seine Hand aus um ihr hoch zu helfen. Sie griff zu und es war wie ein Schlag. Eine geballte Ladung Elektrizität schoss durch ihre Körper und ließen sie erbeben bei dieser einzigen Berührung.

"Wer bist du?" fragte Sugizo voller Ehrfurcht, doch die Schöne lächelte nur kurz und rannte davon. Sugi blieb wie hypnotisiert einen Augenblick stehen, doch dann rannte er mit aller Kraft hinter sie her. Er sah sie hinter einer Ecke verschwinden, folgte ihr und fand sich auf dem vollen Schulhof wieder. Verzweifelt schlug er die Arme über den Kopf und sah in die Mengen. "Oh bitte! Bitte zeig dich!" er rang nach Luft und da sah er sie wieder. Sie stand an einem Stand für Reisbällchen, doch wer war der Typ neben ihr?

Ein ziemlich großer Junge, mit etwas längeren, blonden Haaren einem kräftigen Body und einem Blick der so cool war das es selbst Sugi fröstelte, stand neben ihr und kaufte ihr grad einen Reisball. >das wird doch wohl nicht ihr Freund sein, oder?< dachte sich Sugi verzweifelt und rechnete seine Chancen gegen diesen Macho aus. Sugizo schlich sich, ohne auch nur den Blick von der Schönen zu wenden, durch die Schülerschar und versteckte sich hinter einen Baum in der Nähe des Reisballstandes.

Die zwei sprachen miteinander, doch es war so laut um ihn herum das er kein Wort verstand. Dann lachten sie beide und der Macho zog sie mit einem verführerischen Blick zu sich heran und faste an ihren Po. Daraufhin lief die Schöne knall rot an, schubste ihn von sich weg und blickte ihn verärgert an. Der Macho lachte nur und startete eine neue Anmache. Die schöne sprach ein paar Worte zu ihm, und ging hochrot an ihm vorbei in Richtung Schulgebäude. Der Macho lehnte sich entzückt an einen Tisch, schaute ihr grinsend hinterher und zückte eine Zigarettenschachtel aus seinem Hemd. Er schaute kurz rein, stellte fest, dass sie leer war und zerknüllte sie in seiner Hand.

"Na warte!" murmelte Sugi erregt vor sich hin und überlegte sich wie er dem Macho ganz schnell das Grinsen verderben konnte. Er schaute umher und erblickte den Direktor in der nähe von dem Macho. Ihm kam eine Idee. Er schlenderte extrem cool zu dem Macho hin, blieb bei ihm stehen und lehnt sich neben ihn an den Tisch.

"Hi!" sprach er, holte seine Schachtel aus der Tasche und steckte sich eine Zigarette in den Mund.

"Hi!" sprach der Macho und beobachtete wie Sugi nach seinem Feuer kramte. "Brauchst du Feuer?" fragte er. "Jupp, danke!" der Macho fing an es in seiner Tasche zu suchen." Bist neu an der Schule, oder?" fragte Sugi währenddessen. "Hab dich noch nie hier gesehen!" Der Macho reichte ihm sein Feuer und nickte. "Na ja, neu würd ich nicht sagen, aber die Schule hier ist so groß, dass man schnell mal was übersieht! Sag mal hast du vielleicht eine Zigarette für mich? Meine Schachtel ist grad alle gegangen!" Sugizo grinste. "Na klar, mach ich doch gerne!" und reicht ihm seine. Der Macho nahm sich ein Zigarette heraus, wartete bis Sugi seine angezündet hatte und steckt auch seine an. "Vielen Dank! Ich dachte man darf hier nicht rauchen, aber es ist wahrscheinlich an jeder Schule anders!" Sugi nickte. "Ja, ja, die Schule hier ist echt toll, ganz locker. Vor allem der Direktor! Erst vorhin saßen wir beide gemütlich bei einer Unterhaltung und rauchten! Der hat ne echt coole Einstellung dazu! Na ja, ich muss dann mal weiter. Muss mich um meinen Stand kümmern!" sprach Sugi lässig und richtete sich auf. "Man sieht sich bestimmt mal!" rief der Macho Sugi hinterher und Sugi hob kurz seine Hand und winkte. Als er aus der Sichtweite des Machos war schmiss er schnell die Zigarette weg und bahnte sich grinsend einen Weg zum Direktor. Bei ihm angekommen verbeugt er sich tief vor ihm. "Entschuldigen sie Herr Mamoto. Ich wollte mich noch mal für mein Benehmen vorhin entschuldigen und hab mir gedacht, dass ich ihnen ab jetzt vielleicht etwas mehr helfen werde, was Recht und Ordnung betrifft!" Der Direktor hob ungläubig eine Augenbraue und versuchte Sugizos Absichten zu erkennen. "Das sind ja ganz ungewöhnliche Töne aus ihrem Mund, aber sagen sie doch, wie wollen sie mir den unter die Arme greifen?" Sugizo ging einen Schritt näher an den Direktor heran und sprach leise. "Wenn sie sich umdrehen und zu dem Reisballstand blicken, dann sehen sie einen blonden Schüler der sich an den Tisch lehnt. Sie werden es nicht glauben, aber er hat grad versucht mir Zigaretten und andere Drogen zu verkaufen und als wäre es nicht schlimm genug, raucht er auch noch in ihrer Gegenwart. Also ich finde das sehr provozierend! Ich dachte mir, es wäre besser ihnen Bescheid zu geben. Er könnte ein schlechter Umgang für die Schüler werden. Stellen sie sich doch nur mal vor, so ein Macho hat großen Einfluss im Gegensatz zu meiner trotteligen Wenigkeit!" "Da sprechen sie ausnahmsweise mal weise Worte. Auch wenn ich ihnen nicht traue, sie scheinen was ihn Betrifft recht zu haben. Ich werde mich darum kümmern. Gehen sie nun!" sprach der Direktor abwertend und machte eine flüchtige Handbewegung. Sugizo ging ein paar Meter weg, ließ es sich jedoch nicht nehmen die Folgen seines Streiches mit zu bekommen und schlich sich ein Stück an den Macho heran, der dem Direktor, in dem Moment wo er ihn auf sich zukommen sah, lächelnd mit seiner Zigarette grüßte. Das Lachen verging ihm aber in dem Moment, als der Direktor ihn am Kragen packte und ihm eine Predigt hielt die sich gewaschen hatte. Sugizo vernahm ab und zu einige Wortfetzen wie "das wird in ihrer Akte vermerkt!" und "Ich beobachte sie jetzt ganz genau!" und lachte siegessicher und voller genugtun vor sich hin. Aber wie schön dieses Schauspiel auch war, er musste unbedingt die unbekannte Schöne wieder finden und lies das Spektakel, welches jetzt so einige Zuschauer hatte, hinter sich zurück.

Er suchte das ganze Schulgebäude ab, sogar auf dem Mädchenklo, was so manch Gekreische auslöste, doch sie war mal wieder verschwunden. "Das darf doch wohl nicht wahr sein!" Fluchte Sugi vor sich hin und dann sah er sie aus eine Tür treten und den Gang runter laufen.

"Hey! Mädchen in Schwarz! Warte bitte!" rief er laut den Gang hinunter. Alle Schüler im Gang blickten sich neugierig um. Die unbekannte Schöne blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Entsetzt sah sie ihn an und schüttelte mit dem Kopf, doch Sugi ignorierte dieses merkwürdige Verhalten und ging auf die Knie. "Ich glaube ich hab mich in dich verliebt!" sprach er und einige Leute um ihn herum fingen an leise zu reden. Sugizo blickte verwirrt in die tuschelnden Mengen.

"Hey Inoran! Du hast einen Verehrer!" rief einer der Schüler zu der unbekannten Schönen und alle lachten. >Inoran?< dachte sich Sugizo und blickte auf die Tür aus der die Schöne gekommen war und auf der ganz eindeutig: Herren Toilette stand. Mit offenen Mund schaute er zurück zu dem unbekannten was auch immer und verstand die Welt nicht mehr. Inoran lief knall Rot an und rannte davon. Für den Bruchteil einer Sekunde wünschte sich Sugi, er währe nie geboren.

Das war nicht sein Tag gewesen.

Böse Überraschung

2.Kapitel: Böse Überraschung
 

Mit gesenktem Kopf und völlig übermüdet trottete Sugi auf das Schultor zu, an dem sein Freund Shinya schon auf ihn wartete. Die ganze Nacht hatte er kein Auge zu bekommen und er hatte sich am Morgen dreimal überlegt, ob er überhaupt zur Schule gehen sollte. Doch er konnte dem Unausweichlichen nicht ausweichen und hatte seinen ganzen Mut gesammelt um sich seinem größten Feind zu stellen. Dem Spott!

Mit einem Seufzer blieb Sugi vor Shinya stehen, der ihn fragend anschaute.

"Guten Morgen!" sagte Shinya fröhlich und Sugi brabbelte nur ein "Morgen" vor sich hin. "Was ist den mit dir schon wieder los und warum bist du Gestern einfach abgehauen? Ich hab dich überall gesucht!" Sugizo blickte Shinya überrascht an. "Sag nicht, du hast nix gehört?" "Was gehört?" fragte Shinya neugierig. Sugi senkte wieder den Kopf "Ach, nicht so wichtig!" antwortete er leise. "Ach, lass mich raten! Die unbekannte Schöne! Hat dir nen Korb gegeben, nicht wahr?" grinste Shinya und stieß mit seinen Ellbogen an Sugis Arm. Dieser jedoch rieb sich verlegen mit seiner Hand am Arm und schaute betrübt zur Schule. "So ähnlich, und dann doch wieder nicht...ach ich weiß auch nicht. Ist auch egal! Vergiss die Geschichte einfach! Du hattest wohl recht mit dem was du gesagt hattest. Was kümmert mich die ein oder andere! Mir liegen die Mädels zu Füßen! Haha!" sprach Sugi, schmiss sich in Kämpferpose und grinste verkrampft. "Das ist mein Sugi!" antwortete Shinya und legte seinen Arm um Sugis Schultern. Sugi zuckte bei dieser Berührung kurz zusammen, bekam sich aber gleich wieder in den Griff. "Los, wir müssen rein! Der Unterricht beginnt gleich!" strahlte Shinya, der wirklich außergewöhnlich gute Laune zu haben schien. Was man von Sugi wohl nicht behaupten konnte, denn dieser merkte den ganzen Tag nur die Blicke die ihn in den Pausen verfolgten und das Getuschel hinter seinem Rücken. Er hatte echt die Schnauze voll und die ganze Zeit über ging ihm nur ein Gedanke durch den Kopf: >Wer war dieser Inoran?< .

Der Gedanke an ihn verwirrte Sugizo so sehr, dass er für jeglichen Informationsempfang untauglich war.

Er schaute den ganzen Tag nur verträumt aus dem Fenster, seufzte ab und zu kurz und schlug seinen Kopf auf seine Bank. Shinya merkte schnell, dass irgendwas nicht stimmte und setzte sich in der Pause zu Sugi an den Tisch. Er sah schrecklich aus. Erst jetzt fielen Shinya die Brandblasen an seinen Fingern auf, die gut passten zu dem roten Stirnabdruck vom ständigen gegen die Bank schlagen. So hatte er ihn noch nie erlebt.

"Nun sag schon! Was ist los! Ich bin nicht blind, ich seh doch das dich was beschäftigt!" Donk, Donk, Donk. " Und hör endlich auf deinen Kopf auf die Bank zu schlagen!" Shinya rüttelte an Sugizos Schulter und drehte ihn, damit er ihn in die Augen schauen konnte. Was er sah, machte ihm Angst. >Was war nur los mit ihm?< Er musste ihn unbedingt irgendwie aufheitern, sonst würde Sugizo sich wahrscheinlich noch aus dem Fenster stürzen.

Da fiel ihm was ein! Wie konnte er das nur vergessen! Er strahlte Sugizo an.

"Mensch! Mir fällt grad was ein! Das wird dich bestimmt freuen. Ich hab gestern jemanden kennen gelernt. Du wirst es nicht glauben, aber es gibt noch eine andere Musikband außer uns an unserer Schule! Sie heißt Lunacy! Ich hab gestern den Bassisten kennen gelernt. Ein echt netter Typ. Ein bisschen verrückt, aber das bist du ja auch!" grinste er. "Jedenfalls erzählte er mir, dass ihr Drummer demnächst wegzieht und als ich ihm von uns erzählte, wollte er unbedingt mal sehen was wir so drauf haben! Wir sollen mal heute Nachmittag bei ihrer Probe vorbei schauen! Das ist doch was für dich! Wir drehen uns doch mit unserer Gruppe auch nur noch im Kreis! Vielleicht ist das unsere Chance was Richtiges auf die Beine zu stellen. Jetzt wo die Schule fast vorbei ist! Wie sieht's aus?" Sugizos Augen bekamen einen Hauch Lebenslust und er nickte interessiert. Wenn ihn etwas aufheitern konnte, dann waren es Fortschritte in seiner Musikkarriere. Das Einigste wo er sich voll und ganz reinkniete und was ihm wirklich wichtig war.

"Hey, dass klingt gut! Müssen wir auf jeden Fall machen! Wollen wir uns dann nach der Schule and der Sporthalle treffen?" "Ja, geht klar!" freute sich Shinya. >Spiel-Satz-und Sieg< dachte er sich und ging wieder auf seinen Platz zurück.

Noch bevor die Klingel das Ende der letzten Stunde ankündigen konnte, saß Sugizo schon mit gepackten Schulsachen und mit tippelnden Fingern am Tisch und sah unentwegt auf die Uhr. Er freute sich so über Shinyas Neuigkeiten, dass er sogar für den Rest des Tages die Blick und das Getuschel ignorierte. Auch die Gedanken an Inoran konnte er zeitweilig bei Seite schieben. Er hatte schon lange darauf gewartet, dass es mit seiner Band voranging, aber die anderen Mitglieder waren nicht darauf aus nach der Schule weiter zu spielen und kümmerten sich jetzt mehr darum einen guten Abschluss zu machen. Das regte ihn auf, denn er wollte alles für die Musik geben und wurde ständig unterdrückt. Ob es nun seine Eltern waren, oder die Schule, ständig wurden ihm Steine in den Weg gelegt.

Endlich kam der Startschuss und Sugi sprang von seinem Sitz auf und ging raschen Schrittes zur Turnhalle. Shinya war noch nicht da und so rauchte Sugi erstmal eine. Nach ein paar Minuten sah er ihn endlich um die Ecke biegen und winkte ihm strahlend.

"Na, dann kann's ja losgehen!" sprach er und zerdrückte seine Zigarette mit seinem Fuß, steckte die Hände in die Hosentaschen und grinste Shinya mit hochgezogenen Schultern an. >Wie ein Kleinkind!< dachte sich Shinya und grinste zurück.

"Wo müssen wir eigentlich hin?" fragte Sugi auf einmal, während sie die Straße vor der Schule zügig hinunter liefen. "Sie proben in so einem kleinen Keller, nicht weit von hier! Im Industrie Viertel, da stören sie keinen!" antwortet Shinya und deute mit seinem Finger auf die sterilen Schornsteine die weiter hinten über die Häuserdächer ragten. "Cool!" sprach Sugi und legte noch mehr im Tempo dazu.

Sie bogen um die letzte Ecke und Shinya schaute nach den Hausnummern und suchte die Nummer 23. Als sie endlich die Nummer fanden standen sie vor einem alten Bürogebäude, welches wohl nur noch als Lagerstätte funktionierte und dessen Äußeres schon ziemlich angeschlagen wirkte. Sie stiegen eine Treppe hinunter die zu einer Stahltür führte und aus der eindeutig das tiefe Summen eines Basses zu hören war. Shinya klopfte laut an und nach wenigen Minuten öffnete sich die Tür und ein ziemlich großer Junge mit zerzausten schwarzen Haaren schaute sie Fragend an.

"Jun hatte uns eingeladen mal vorbei zu schauen und da sind wir!" sprach Shinya freundlich.

"Ach so! Ja, schon klar, wir ham schon auf euch gewartet!" sprach der Junge und deutete mit einer Geste, dass sie hereinkommen sollten. "Mein Name ist Taro und du bist bestimmt Shinya, nicht war? Hab schon viel von dir gehört. Sollst ziemlich gut an den Drums sein!" sprach er energisch und ging mit ihnen einen kleinen, dunklen Gang hinunter, an dessen Ende ein helles Licht auf eine etwas größeres Zimmer schließen lies.

"Na ja, so gut bin ich nun auch wieder nicht!" Sprach Shin verlegen. "Das ist übrigens Sugizo! Er ist ein ziemlich guter Gitarrist!" Sugi und Taro nickten sich gegenseitig höflich zu und alle traten gemeinsam ins Licht. Taro voran und Shinya und Sugi hinten dran. "Hey J! Shinya und sein Kumpel sind hier!"

Durch den plötzlichen Wechsel vom Dunklen Flur in das grelle Licht des Übungsraumes erkannte Sugi nur die Umrisse des Jungen der sich daraufhin umdrehte und zu ihnen blickte. Doch zu seinem Entsetzten formten sich die Umrisse mehr und mehr zu einer Person, die er am aller wenigsten erwartet hatte. Da stand er, der Macho vom Schulfest der ihn ebenso überrascht anschaute.

"DUUU!!!!" grollte er mit erhobenen Finger und funkelnden Augen und ging gradewegs auf ihn los. Sugi bekam Panik und machte einen Schritt rückwärts. Doch bevor ihn der völlig wutentbrannte J erreichen konnte um ihn zu Geschnetzelten zu verarbeiten, packte J eine Hand am Arm und zog ihn zurück. Die Hand gehörte niemand anderem, außer Inoran. Sugizo blickte völlig perplex von J zu Inoran und von Inoran wieder zu J.

Inoran trug einen schwarzen Rolli und ein weißes Hemd darüber. Seine Jeans war eine Nummer zu groß und saß ihm locker auf den Hüften. Er Trug weiße Turnschuhe und seine langen schwarzen Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden. Nun konnte Sugizo auch eindeutig erkennen, das Inoran ein Junge war doch zu seinem Entsetzten beruhigte ihn das gar nicht und sein Herz fing heftig an zu pochen bei seinem Anblick. Er zitterte am ganzen Körper und blickte fragend in Inorans Augen. Inoran konnte seinem Blick nicht standhalten und schaute schuldbewusst zu J auf. "Beruhige dich!" Sprach Inoran zu ihm und zum ersten Mal hörte Sugi seine Stimme. Es war eine weiche, tiefe Stimme die einem Hauchen glich und Sugizo atmete schwer.

"Weißt du was dieser Penner mir angetan hat? Seinetwegen folgt mir unser Direktor auf Schritt und tritt und lies mich gestern den gesamten Schulhof Fegen!" donnerte J zu Inoran zurück und man sah seine Halsader heftig pulsieren.

"Kann man dich eigentlich nur mal fünf Minuten aus den Augen lassen, ohne dass du gleich wieder Blödsinn anstellst!" fragte Shinya Sugi von der Seite und blickte ihn fragend an. Als Shinya seinen Hilfesuchenden Blick sah seufzte er nur und richtete sich an J weiter. "Was auch immer er schon wieder angestellt hat, dass werden wir schon wieder klären. Aber ich bin nicht hier um meinen Freund zum Krankenhaus zu fahren, sondern weil wir spielen wollen, so wie ihr auch!" sprach Shinya fest und Sugizo dankte Gott dafür das er so einen guten Freund an seiner Seite hatte.

"Er hat Recht!" sprach Inoran "Schließlich hab ich auch Schuld an der ganzen Geschichte!".

J schnaubte kurz, befreite sich aus Inorans Griff und ging auf Sugizo zu. Dieser schaute verängstigt zu J auf, der sich zu voller Größe vor ihm aufbaute und mit seinem Finger in Sugizos Schulter pickte. "ICH_KANN_DICH_NICHT_LEIDEN!" sprach er verkrampft. >Dem möchte ich nicht bei Nacht begegnen!< dachte sich Sugi.

J atmete tief ein und beruhigte seine Nerven. "Und du kannst von Glück reden das dein Freund dabei ist, sonst...!" Er brauchte es gar nicht zu sagen. Sugi war eingeschüchtert genug. "Wie auch immer! Lasst erstmal schauen was ihr so drauf habt! Aber eins lass dir noch gesagt sein!" Sugi sah ein irres Funkeln in J's Augen. "Lass ja deine dreckigen Finger von Inoran!"

Jetzt schaute Shinya ihn entgeistert an. Inoran lief rot an und drehte sein Gesicht weg. J drehte sich um und ging auf seinen Platz zurück und steckte sich eine Zigarette an.

"Was hatte das denn Eben zu bedeuten?" fragte Shinya neugierig.

"Das ist ne lange Geschichte!" krächzte Sugi, dem es kurz die Sprache verschlagen hatte. Er räusperte sich kurz und ging ohne einen Blick an Inoran zu wenden, zu dem nächsten Tisch auf dem zwei Gitarren lagen. Er deutete auf eine und blickte fragend zu Taro, der einverstanden nickte. Er Griff sich eine und begann sie zu stimmen. Shinya zuckte nur mit den Schultern und ging auf das Schlagzeug zu, an dem eine magere Gestalt saß, die das ganze Spektakel interessiert verfolgt hatte. "Hi, ich bin Shinya!" sprach er und verbeugte sich kurz. "Mein Name ist Mamoru! Du sollst also für mich einspringen? Na dann zeig mal was du so drauf hast!" Sprach er freundlich, machte für Shinya Platz und reichte ihm seine Sticks.

"Danke!" Antwortet dieser und auch er begann sich ein wenig einzuspielen. Der Raum war ziemlich groß und es stand allerlei Technik herum. Auch die Instrumente waren ziemlich gut und Shinya fragte sich wo sie das wohl alles her hatten.

J war damit beschäftigt sich an seinem Bass abzureagieren und wirkte nicht Ansprechbar. Shinya war froh, dass es nicht schlimmer kam und fragte sich was J nur so in Rage gebracht hatte. Er kannte ja schon eine Menge von Sugi, doch diesmal war er ihm schon ein wenig sauer gewesen, da diese Geschichte, was auch immer passiert war, sicherlich kein guter Start für eine neue Musikgruppe war.

Sugi war die ganze Sache sichtlich peinlich und in der Zeit wo er die Gitarre einspielte schaute er sich nicht einmal um, auch nicht zu Shinya. Er wusste wie viel die ganze Geschichte auch Shinya bedeutete und er hatte es mal wieder versaut. Sicherlich würde J sie nicht mehr dabei haben wollen. Sugizo ließ den Kopf hängen und ihm war zum ersten mal seit Jahren zum heulen zu mute.

Plötzlich merkte er eine Gestallt neben sich, die sich die zweite Gitarre schnappte. Er schaute auf und sah Inoran.

"Ich glaube, ich schulde dir noch eine Erklärung, hmm?" sprach er leise und setzte sich mit seiner Gitarre neben Sugizo. Sugi wusste erst gar nicht was er sagen sollte, da er auch Angst hatte das Inoran merkte wie ihm zumute war. Doch dann, er wusste nicht warum, aber irgendwie beruhigte ihn die Anwesenheit von Inoran. Er hatte das Gefühl, als gäbe es nur sie beide auf der Welt und alle Probleme wären vergangen.

"Na ja, mich würde schon interessieren, warum ein Junge den ganzen Tag in Mädchensachen herumrennt und den Jungs den Kopf verdreht." Sprach Sugi und schmunzelte leicht. Jegliche Aufregung war von ihm gefallen. Inoran war die ganze Sache auch sichtlich peinlich und er antwortete ganz leise und drehte seinen Kopf leicht weg. "Ich hab ne Wette gegen J verloren und da die Schule sich immer so über meine Haare aufregt und meint ich müsse sie mir abschneiden, musste ich halt einen Tag als Mädchen durch die Gegend laufen." Er machte eine kurze Pause und sah dann Sugi schüchtern an. Sugizos Herz machte ein Salto bei diesem Anblick.

"Hätte ich gewusst was ich alles damit anrichten würde, dann hätte ich es dir schon gleich in dem Moment gesagt, als wir zusammen stießen. Ich weiß auch nicht warum ich nix gesagt habe, tut mir wirklich leid!"

"Na ja, den größten Mist hab ja wohl ich gebaut. Ich hatte gedacht, dass er dich belästigt hat. Ich hatte nämlich beobachtet wie er dir zu nah kam. Da bin ich ausgetickt. Ob J uns deswegen nicht mit in die Gruppe nimmt? Was meinst du?" fragte Sugi und Inoran lächelte ihn leicht an. "Na hör mal, ich hab da auch noch ein Wörtchen mitzureden, und wenn ihr wirklich so gut seid, wie alle sagen, dann soll einer Zusammenschließung nichts im Wege stehen." Sugi merkte wieder einen Funken Hoffnung in sich aufglimmen. "Aber nun zeig erstmal was du so drauf hast!" strahlte er. Sugizo sah ihm tief in die Augen, griff mit seiner zierlichen Hand an den Gitarrenhals, schloss die Augen und streichte zärtlich mit der Anderen über die Seiten.

Das war seine Welt.

Im Rausch der Gefühle

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Nun zu diesem Kapitel muss ich sagen, dass es sich völlig anders beim schreiben entwickelt hat, als eigendlich geplant...nun gut, aber ich find das Resultat ganz in Ordnung. Allerdings merke ich zunehemends, dass ich einen Hang zum Dramatischen habe....*drop* Nehmt mir das nicht so übel.

Die Charaktere entwickeln bei mir irgendwie ein Eigenleben, ich kann nicht mehr ahnen, wie sie in meiner Story reagieren, dass kommt immer völlig spontan beim schrieben (voll lustig *smile*)

Na ja, ich wünsch euch jetzt jedenfalls viel spaß beim lesen!!!

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3.Kapitel: Im Rausch der Gefühle
 

Einen Moment lang, beobachtete Inoran, wie Sugizo spielte. Er war auf einmal ein ganz anderer Mensch in seinen Augen. Erst hielt er ihn für einen großmäuligen Weiberhelden, doch was vor ihm saß war das komplette Gegenteil. Ein sensibler, junger Mann, der versucht seine ganzen Gefühle in einer Melodie auszudrücken. Jemand der Sehnsüchtig darauf wartete, dass irgendwer seine Botschaften erkennen und verstehen würde.

Sugizo saß da, wippte leicht mit seinem Kopf im Takt der Melodie und behandelte seine Gitarre, als wäre sie sein einziger und wahrer Freund. Er sprach mit ihr und sie gab ihm die Antworten auf seine Fragen. Inoran packte plötzlich das Gefühl mit zu reden und begann spontan einen Rhythmus zu spielen. Sie verstanden sich.

>Was ist das?< fragten sich Inoran und Sugizo. Sie fühlten sich frei und irgendetwas verband sie mit einander. Etwas das sie sich nicht erklären konnten, was aber ein Gefühl der Zufriedenheit und Geborgenheit in ihnen auslöste. Sie merkten nichts mehr um sie herum und spielten, gedankenverloren vor sich hin. Es dauerte Minuten bis sie aufhörten und als ihre Gitarren ausklangen, öffneten sie ihre Augen und schauten sich an. Ihre Herzen schlugen höher und sie konnte ihre Blicke einfach nicht von einander abwenden, aus Angst sie würden den Faden der sie grade Verband damit zerreißen.

"Sugizo?" hörten sie mit einmal die Stimme von Shinya fragend und schauten auf. Der Faden zerriss.

J, Taro, Mamoru und Shinya standen neben ihnen und sahen sie erstaunt an.

"Mensch...ich bin sprachlos! Das war ja irre was ihr zwei da grad gespielt habt!" sagte Shinya und faste sich an den Kopf. Taro und Mamoru nickten heftig zustimmend. Auch J sah ein wenig überrascht aus, dennoch kam der Ärger in ihm wieder hoch und er verschränkte die Arme. "Na ja, war ganz gut, aber ich glaube nicht das wir Sugizo gebrauchen können. Ich bin immer noch dafür, dass eine Gitarre ausreicht und Inoran wird diese Aufgabe bestens allein bewältigen können. " er wandte sich ohne auf eine Reaktion zu warten an Shinya und sprach weiter. "Dich können wir allerdings sehr gut gebrauchen! Ich hoffe du machst bei uns mit?" fragte er und tat so als ob die Sache klar wäre.

"Sach mal, hast du sie noch alle? Also deine Würde in allen Ehren! Aber das..." Taro zeigte mit seinem Finger auf Sugizo und Inoran. "...war genial! Hast du nicht zugehört? Damit kann man was erreichen! Du willst dir doch nicht eine so gut Chance entgehen lassen!" auch Mamoru starrte verständnislos zu J. Dieser jedoch verzog keine Miene.

"Ich freu mich, dass du mich dabei haben willst Jun, aber ohne meinen besten Freund Sugi, werde ich hier nicht mitspielen!" sprach Shinya auf einmal entschlossen und legte die Sticks, die er noch in den Händen hielt, auf den Tisch.

Inoran schaute zu Sugizo. Er blickte verzweifelt zu Shinya und Inoran sah einen wässrigen Glanz in seinen Augen. Inoran stand langsam auf, legte seine Gitarre zur Seite und ging auf J zu.

"J! Ich weiß ja, dass dich die ganze Sache von gestern sehr aufregt, aber das ist noch lange kein Grund unüberlegt zu handeln! Du weißt ganz genau, dass ich nicht die erste Gitarre sein möchte!" "Aber du hast genug Talent dazu, was brauchen wir noch jemand anderen!" antwortet J, der es sichtlich nicht zu verkraften schien, dass Inoran sich gegen ihn stellte. "Mag sein, aber ich liebe das rhythmische Spielen nun einmal! Außerdem bin ich wie Taro der Meinung, dass Sugizo es viel besser kann und das wir damit wirklich was erreichen können! J! Du bist mein Freund und als dein Freund bitte ich dich deine Einstellung noch mal zu überdenken. Denn du würdest nicht nur einen spitzen Drummer und Gitarristen verlieren!" sprach Inoran ruhig, aber dennoch mit auffordernden Unterton.

"Schon gut Inoran!" sprach Sugi leise, stand auf, ging zu den beiden und verbeugte sich tief vor J. "Die ganze Sache tut mir sehr leid. Entschuldige!" Er richtete sich auf, drehte sich um und blickte einmal kurz zu Inoran. Diesmal war sich Inoran sicher eine Träne auf seiner Wange gesehen zu haben. "Komm Shinya, ist wohl besser wir gehen wieder!" Shinya nickte besorgt und mit einer kurzen Verbeugung verabschiedeten sie sich von Taro und Mamoru und gingen aus dem Raum.

"Willst du nichts unternehmen?" Fragte Mamoru an J gewandt. J atmete tief ein. "Na ja, da hab ich wohl keine andere Wahl! Wir brauchen Shinya dringend!" sprach er und Inoran schmunzelte ihn an. Er wusste, dass J die ganze Sache nicht kalt ließ. Jun war zwar ein sehr aufbrausender und rechthaberischer Typ, aber seine Freunde waren ihm sehr wichtig. Er war ein guter Freund und ein genauso guter Musiker.

Er würde sich diese Chance nicht entgehen lassen. Selbst wenn Sugi ihm die gesamte japanische Armee auf den Hals geschickt hätte. Mit dem Direktor würde er schon fertig werden.

"Danke! Wir sehen uns morgen!" sprach Inoran ehrlich, schnappte seine Sachen und rannte den Zweien hinterher.

Er sah sie grade um eine Kurve verschwinden als er auf die Straße kam. Voller Freude sprintete er los. Am liebsten wäre er direkt auf Sugi losgesprungen und hätte ihn fest in die Arme genommen. >Was denk ich da nur?< fragte er sich verdutzt, rannte aber weiter. Er lief um die Ecke und war nur noch ein paar Meter von ihnen entfernt. "Hey! Sugizo-san! Shinya-san! Wartet kurz!" Shinya und Sugizo blieben überrascht stehen und drehten sich um. Völlig außer Puste stand nun Inoran vor ihnen und stütze seine Hände auf seine Knie.

"J...huhh...hat es sich anders überlegt...huhh...ihr seid beide dabei!" strahlte er sie an und Sugi sah, dass sich ein paar Haare aus Inorans Zopf gelöst hatten und mit seinen, von der Anstrengung geröteten, Wangen sah er unbeschreiblich niedlich aus. Sugizo musste lächeln, obwohl ihm vor ein paar Minuten noch gar nicht danach zu Mute war.

"Wirklich? Möchte er das?" fragte Shinya etwas zweifelnd. Inoran strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und nickte. "Er wirkt zwar manchmal sehr grob, aber im Grunde ist er ein sehr lieber Mensch. Seid nicht böse auf ihn! Er weiß sich manchmal einfach nicht anders zu helfen!" er machte eine kurze Pause und richtete sich auf. "Jedenfalls solltet ihr übermorgen zu unserer nächsten Probe kommen, da wird die Welt schon wieder ganz anders aussehen!"

"Vielen Dank! Das haben wir sicherlich zum größten Teil dir zu verdanken!" sagte Shinya und klopfte Sugi auf den Rücken. "Na siehste! Egal wie tief du im Schlamassel steckst, was ja nix neues ist, es findet sich immer ein Weg heraus wenn du nur willst!" grinste Shinya. "Danke Shinya! Das war nicht nötig gewesen!" sprach Sugizo mit einem Hauch Sarkasmus im Unterton und schaute peinlich berührt zur Seite.

Inoran und Shinya fingen auf einmal an zu lachen und bei diesem Anblick konnte auch Sugi nicht anders und schmunzelte.

"Wo müsst ihr eigentlich hin?" Fragte Inoran als er sich wieder etwas beruhigt hatte. "Ich wohne im Sayuki Viertel und Sugizo im Hinzuka! Willst du noch ein Stück mitkommen?" fragte Shinya und Inoran nickte. "Ja ich wohn nicht sehr weit vom Hinzuka Viertel entfernt. Das liegt auf meinem Weg!"

"Na dann lasst uns gehen!" sagte Shinya und lief los.

Sie liefen ein paar Meter bis Shinya erneut das Wort ergriff. "Aber nun erzähl doch mal endlich was Gestern passiert ist!" wandte er sich zu Sugi. "Na gut! Das bin ich dir wohl schuldig!" antwortete er und begann die ganze Geschichte zu erzählen. Er erzählte ihm von der Begegnung auf dem Dach und von der Standpauke Mekos. "Das hat sie wirklich gesagt?" gluckste Shinya und Sugizo sah wie sich auch Inoran das Grinsen nicht verkneifen konnte. "Ja! Und es kommt noch besser!" Sugizo erzählte von dem Direktor und wie er J beobachtet hatte wie er die unbekannte Schöne belästigte. Von dem Zusammenstoß mit Inoran hinter dem Schulgebäude und von seinen Gefühlen die ihn durchströmt hatten, erwähnte er nichts. Sugizo merkte wie ihn Inoran fragend anschaute. " Und dann hast du dir gedacht du müsstest ihm mal so richtig eine Auswischen!" stellte Shinya fest und Sugizo fuhr fort. Als er an der Szene vor dem Herren Klo angekommen war, überlegte er kurz. "Na ja, und da hab ich uns vor allen Schülern blamiert, weil ich dachte Inoran wäre ein Mädchen!" einen Augenblick sagte niemand ein Wort. "Wie jetzt? Die unbekannte Schöne war Inoran????" Shinya blickt abwechselnd zu Inoran und zu Sugizo. "Jetzt versteh ich! Deshalb sagte J du sollst deine Finger von ihm lassen!" Sugizo nickte, traute sich aber nicht Inoran anzuschauen.

"Na das ist ja ne abgefahrene Geschichte! Man Sugi! Du schaffst es immer wieder mich zu überraschen!" lachte Shinya.

Den restlichen Weg erzählte Shinya Inoran, die verrücktesten Geschichten von Sugizo und ihm und Inoran schien sichtlich amüsiert. Anfangs war es Sugi schon ein wenig peinlich, aber das heitere Lachen von Inoran war es wert.

Als sie bei Shinya zuhause angekommen waren, verabschiedeten sie sich und Inoran und Sugizo machten sich auf den Weg zu Inorans Haus, da es näher dran lag. Sie unterhielten sich während der ganzen Strecke über J und Shinya und welch gute Freunde sie für sie waren. Als sie an Inorans Haustür ankamen wurde es schon leicht dunkel. Sie lehnten sich beide gegen das Geländer vor der Tür und rauchten noch eine.

Plötzlich sprudelte die Frage, die Inoran schon die ganze Zeit auf der Zunge lag, aus ihm heraus. "Warum hast du Shinya nix von unserem Zusammenstoß hinter dem Haus erzählt?"

Sugizo sah ihn einen Augenblick lang an und überlegte. "Er muss ja nun auch nicht alles wissen! Außerdem war das nicht so wichtig für den Verlauf der Geschichte!" Inoran wusste nicht warum, aber dieser Satz versetzte ihm einen Stich ins Herz. "Aber vielleicht für das Ende!" stammelte er leise und Sugizo blickte ihn überrascht an. >Was hat das alles zu bedeuten? Warum fängt mein Herz an zu rasen wenn er das sagt?< dachte sich Sugizo und fuhr mit sein Hand durch sein Haar. <Hat er etwa das gleiche Gefühlt wie ich, als wir uns berührten?<

"Das spielen mit dir heute hat mir sehr viel Spaß gemacht! Ich hab noch nie soviel Hingabe zu einem Instrument bei jemandem gesehen!" sprach Inoran weiter. "Es kam mir vor als würde ich dich genau kennen. So etwas habe ich noch nie gespürt!"

Inoran schnipste seine Zigarette weg und drehte seinen Kopf zu Sugizo, um ihm in die Augen zu sehen. Plötzlich!

Da war er wieder! Der Faden!

Einen Augenblick lang sagte keiner ein Wort. Sie standen einfach nur da und blickten sich an. Sugizo wurde es schwindlig und automatisch hob er die Hand und berührte zärtlich Inorans Wange. Seine Finger kribbelten an der Stelle wo sie Inoran berührten und sachte streichelte er mit seinem Daumen über seine seidige Haut.

Inoran blickte ihn wie hypnotisiert an und bekam eine Gänsehaut. Er atmete schwer und Sugizo fuhr mit seinem Daumen leicht über seinen Mund.

Er hob Inorans Kinn etwas an und beugte sich zu ihm hinunter. Beide schlossen ihre Augen und ihre Lippen berührten sich so sanft, wie ein Blatt den Boden, wenn der frische Herbstwind es von den Bäumen trägt. Eine Welle von Glücksgefühlen durchrauschte ihre Körper und Sugizo zog Inoran näher an sich heran. Die zärtliche Berührung ihrer Lippen ging in einen innigen Kuss über und Inoran begann am ganzen Leib zu zittern. Sugizo merkte das und sah ihn an. Tränen liefen über seine Wangen und Sugizo erschrak im ersten Augenblick. Er nahm ihn fest in seine Arme und flüsterte: "Tut mir leid! Ich wollte dich nicht zum weinen bringen!"

Inoran zitterte immer noch am ganzen Leib und krallte sich fest an Sugizos Sachen. Er wollte ihm sagen, wie überwältigt und geschockt zu gleich, er über seine Gefühle war, doch er bekam keinen Ton heraus. Ein riesiger Kloß steckte in seinem Hals und er vergrub sein Gesicht tief in Sugizos Schulter. Es war sein erster Kuss gewesen.

Sugizos Körper fühlte sich an, als wäre er eingeschlafen und er musste sich zusammenreißen, damit er nicht auch noch anfing zu weinen.

"Schon gut!" sprach er leise und streichelte über Inorans Rücken. "Ich versteh die Welt um mich auch nicht mehr!"

Dafür verstand er Inoran nur zu genau.

Sie blieben noch einige Minuten so stehen. Als sich Inoran etwas beruhigt hatte löste er sich von Sugizo und sprach: "Ich glaub ich geh jetzt besser hinein!" Sugizo nickte zustimmend und als Inoran an ihm vorbei wollte, griff Sugizo nach seiner Hand. Inoran drückte leicht zu, öffnete die Haustür und drehte sich noch mal um. "Wir sehen uns dann übermorgen bei der Probe wieder!" Er lächelte ihn leicht an. "Ok!" antwortet Sugizo.

"Ach, warte mal kurz!" Sugi begann in seiner Tasche zu kramen, zog einen Stift und ein stück Papier heraus und schrieb ein paar Zahlen darauf.

"Hier hast du meine Telefonnummer!" Er reichte Inoran das stück Papier. "Wenn etwas ist, ruf mich bitte an!" Inoran nickte, nahm das Papier und winkte leicht mit der Hand, als er die Tür vor sich schloss.

Sugizo blieb noch einen Augenblick vor der Tür stehen, genauso lang wie sich Inoran auf der anderen Seite dagegen lehnte. Beide Atmeten tief zur gleichen Zeit ein und gingen mit Herzklopfen ihre Wege.

Ungewissheit

Gedankenverloren starrte Sugizo auf sein leeres Blatt. Den Kopf auf seine Hand gestützt zeichnete

er kleine Kreuze und Kringel auf den Blattrand und las sich nun schon zum 25ten mal die

Testfrage durch. Die Buchstaben ergaben für ihn einfach keinen Sinn und ein kleines Männchen in

seinem Kopf hämmerte ständig gegen seinen Schädel, so das er dachte sein Kopf würde unter

diesem Druck zerspringen. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren, obwohl er genau wusste

wie wichtig dieser Test war. Er ärgerte sich, doch sobald er es wieder versuchte, schossen ihm

Inorans tränengefüllte Augen in den Kopf und sein Herz raste so verrückt, das er ganz tief

einatmen musste, sonst hätte er wohl mitten im Unterricht angefangen zu schreien.

Seine Nerven waren blank. Die letzten zwei Nächte hatte er kaum geschlafen und auch schon am

Vortag hatte er starke Probleme sich auf die Schule zu konzentrieren und mit jeder Minute der

Ungewissheit wurde er nervöser. Inoran hatte sich seit diesem Abend nicht bei ihm gemeldet und

an dem heutigen Tag war schon die nächste Probe.

War ihm dieser Vorfall etwa unangenehm, oder schlimmer noch, war er vielleicht sauer auf ihn?

Sugizo konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. Er fühlte sich schuldig und egoistisch.

Warum hatte er das nur getan? Wenn Inoran nun wirklich sauer auf ihn war und sie nun doch nicht

mehr zusammen spielen konnten...aber hätte er sonst gesagt, dass sie sich heute sehen würden?

Sugizo malte unbewusst eine kleine Träne auf sein Blatt.

Sicher brauchte er einfach nur etwas Zeit um nachzudenken. Das ist ja verständlich! Schließlich ist

es nicht "normal" dass ein Mann einen anderen Mann einfach so küsst. Sugizo verstand es ja selbst

nicht. Nie im Leben hätte er sich das vorstellen können und doch empfand er es bei Inoran nicht

als schlimm. Er schauderte bei dem Gedanken mit einem Jungen wie z.B. Shinya etwas anzufangen.

Nein! Männer machten ihn nicht im Geringsten an, und doch, irgendwas an Inoran löste in ihm ein

Gefühl aus, das er noch nie bei einem Mädchen empfunden hatte. Und er war sich eigentlich sicher

gewesen, dass Inoran das auch so empfand...

Und was wenn nicht? Wie würde er jetzt von ihm denken? Er könnte ihm nie wieder in die Augen

sehen...

Das Ende der Stunde, und damit auch die Zeit zur Testabgabe, rückten immer näher und Sugizo

gab es endgültig auf. Er schrieb seinen Namen auf das bemalte Blatt, packte seine Sachen und ging

leise zum Lehrerpult. Gleichgültig gab er das Blatt der Lehrerin vor ihm, die es sofort begutachtete.

Sie warf einen strengen Blick über ihre Brille auf Sugizo und sprach in einem leisen Ton, damit die

anderen Schüler in ruhe zu Ende schreiben konnten.

"Sind sie sich sicher, dass das hier alles ist?" fragte sie scharf und Sugizo nickte genervt.

"Ihnen ist aber klar, dass das ihre letzte Chance auf eine gute Note vor den Prüfungen nächste

Woche war?"

Sugizo zuckte mit seiner Schulter und die Lehrerin atmete tief ein, nahm ihre Brille ab und blickte

nun etwas besorgt in Sugizos Augen.

"Ich weiß ja nicht wie es mit den anderen Lehren steht, aber ich sehe es nicht gern, wenn einer

meiner Schüler durch die Abschlussprüfung fliegt." Sie machte eine kurze Pause. "Also, was auch

immer sie beschäftigt, klären sie es bis nächste Woche! Das ist ein gut gemeinter Rat! Ich weiß,

dass sie mehr drauf haben als das hier!" sie hielt das bemalte Blatt kurz hoch. "Ich sehe das hier

als einen Ausrutscher an und erwarte nächste Woche eine Glanzarbeit von ihnen!" Sie lächelte

aufbauend. "Sie können nun gehen!" sprach sie und winkte ihn weg, setzte sich ihre Brille wieder

auf und überflog die Klasse um eventuelle Schummler ausfindig zu machen. Sugizo verbeugte sich

und verließ den Raum. Nur zu schmerzhaft war er sich bewusst, wie Recht sie hatte und doch

wusste er nicht wie er das anstellen sollte. Er gab sich ja mühe! Wenn Inoran sich doch nur

gemeldet hätte...

Da es noch nicht zum Stundenende geläutet hatte, war der gigantische Schulhof in einsames

Schweigen verfallen. Die Sonne prallte auf das Gelände und Hitzewellen verwischten die

Landschaft. Sugizo schlenderte über den Hof zum nächsten, abgelegenen Baum und setzte sich in

dessen kühlenden Schatten. Die Ruhe tat wahnsinnig gut.

Sugi lehnte sich an den Baum und schloss die Augen. In einer guten Stunde würde er wissen was

mit Inoran war und eine Mischung aus Angst und Freude stieg in ihm auf.

Die Müdigkeit übermannte ihn und es dauerte nur einige Sekunden bis er völlig weggenickt war.

Er träumte von damals.

Er war 9 Jahre und stand in seinem Zimmer und musste Geige spielen üben, während dessen seine

Freunde draußen spielen durften. Er fühlte sich ungerecht behandelt und verspielte sich ständig

unter dem strengen Blick seines Vaters. Immer und immer wieder musste er das Gleiche spielen,

vorher durfte er nicht aus dem Haus gehen. Er hasste es! Er hasste die Geige. Er hasste den Blick

seines Vaters und vor allem hasste er sich selbst dafür, dass er sich nicht wehren konnte, wenn

sein Vater ihm mit Schlägen drohte. Wut kochte in ihm und Zornestränen stiegen ihm in die Augen.

Doch er würde nicht weinen! Nicht unter dem Blick seines Vaters! Er würde keine Schwäche zeigen!

Niemals!

Eine kühle Hand legte sich auf seine Wange. Sugizo öffnete seine Augen doch das Sonnenlicht ließ

ihn nur die Umrisse des Menschen vor ihm erkennen. Langsam wurde er sich bewusst, dass er

geträumt hatte. Immer noch sah er den strengen Blick seines Vaters vor sich. Die umrisse nahmen

langsam Gestallt an.

"Shinya? Bist du das?" Fragte Sugi verträumt und er erschrak als er die Stimme erkannte die darauf

hin antwortete.

"Nein! Ich bin's, Inoran! Geht's dir gut? Du bist ganz rot im Gesicht und verschwitz!"

Sugi setzte sich auf. Erst jetzt merkte er, dass er in der prallen Sonne lag. Sein Hemd war klatsch

nass und seine Haare schmiegten sich feucht an sein Gesicht. Wie lange hatte er geschlafen?

Inoran strich ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht und schaute ihn besorgt an. Träumte er

immer noch?

"Wie spät ist es?" fragte er verwirrt, als er bemerkte, dass der Schulhof immer noch leer war.

"Halb sechs!" antwortete Inoran und Sugizo war noch verwirrter. Er konnte doch keine 3 Stunden

dort gelegen haben. Er versuchte aufzustehen, doch als er sich erheben wollte wurde ihm

schwindlig und Übelkeit stieg in ihm hoch. Er ließ sich wieder auf den Rasen sacken. Er bekam nur

schwer Luft und ihm wurde schwarz vor den Augen.

BATSCH! Inorans Hand klatschte auf seine Wange und Sugizo kam wieder zu sich. Inoran drückte

ihn sachte auf den Rasen, winkelte sein Beine an und setzte sich vor ihm um ihn vor der Sonne zu

schützen. Sugi sah in seine besorgten Augen, doch er fühlte sich zu schwach um etwas zu sagen

und er hatte das Gefühl, sobald er der Mund auf machen würde, müsste er sich übergeben.

Inoran nahm seine Hand. "Ich glaub du hast einen Sonnenstich bekommen! Was mach ich denn

jetzt nur!" Er sah sich Hilfe suchend um. Doch weit und breit war niemand zu sehen und er konnte

ihn ja auch schlecht hier alleine lassen.

Doch da sah er jemanden aus dem Schulgebäude kommen. Inoran stand auf und winkte und er

kam schnellen Schrittes auf sie zu. Es war Shinya, der sich einige Sekunden später, völlig außer

Atem und mit Angst erfüllten Blick, über ihn beugte und seine Hand auf Sugis Stirn legte.

"Mensch, du glühst ja richtig! Wir müssen dich hier unbedingt weg bekommen, kannst du

aufstehen?" Suigzo fühlte sich schon etwas besser und nickte.

Inoran und Shinya halfen ihm gemeinsam auf die Beine und schleppten ihn über den Hof, hinein

ins kühle Gebäude.

"Ich ruf J schnell an, dass wir ihn gefunden haben und vielleicht kann uns meine Mom mit Auto von

hier abholen!" sprach Inoran und ging zum Schultelefon.

Einige Minuten später kam Inorans Mutter und fuhr sie mit ihrem Auto zu Sugizo nach Hause.

Niemand war da.

Shinya nahm Sugis Schlüssel und schloss die Tür auf. Inoran und er blieben bei ihm, zur Sicherheit,

während dessen Inorans Mutter wieder Heim fuhr. Sie war sehr liebevoll und machte sich Sorgen

um Sugizo. Erst nach dem Inoran ihr drei mal an der Tür versicherte, dass sie alles im Griff hätten,

fuhr sie mit einem Seufzer nach Hause.

Inoran schloss die Tür hinter ihr und lehnte sich dagegen. Shinya hatte Sugi grad in sein Zimmer

gebracht und so konnte er sich in Ruhe umsehen.

Sugizo lebte in einem ziemlich großen Haus und die moderne und sterile Einrichtung deutete auf

eine ziemlich wohlhabende Familie hin.

Inoran lief den Flur entlang, an dessen Ende er in ein sehr großes Wohnzimmer trat. Trotz der

modernen Möbel wurde auch auf die alte japanische Einrichtung wert gelegt und so hingen im

Wohnzimmer mehrere Wandbilder mit japanischen Schriften und Bildern und Tatami Matten lagen

am Boden. Eine riesige Schiebetür aus Glas führte direkt hinaus in einen kleinen Garten und füllte

den Raum mit dem weichen Licht der Nachmittagssonne. Inoran öffnete sie einen Spalt breit um

frische Luft rein zu lassen.

Im Groben machte die Wohnung einen sehr sauberen und geordneten Eindruck, doch eins viel

Inoran sofort auf: Nirgends waren Fotos von der Familie zu sehen, wie es bei ihm zu Hause

unvorstellbar wäre. Er konnte das gar nicht richtig glauben und schaute sich weiter im Haus um,

auf der Suche nach weiteren Hinweisen über Sugizos Leben. Er fand die Küche und sah sofort, dass

hier noch nie viel gekocht wurde. Es schien alles wie in einem Möbelgeschäft, so neu und

ungebraucht.

"Möchtest du was trinken?"

Inoran schreckte zusammen und drehte sich um. Shinya stand grinsend in der Tür, die Hände in

den Hosentaschen.

"Wie geht's ihm?" fragte Inoran besorgt und tat so als hätte er gewusst, das Shinya hinter ihm

stand. Shinya seufzte kurz und lief zum Herd rüber um Wasser auf zu setzen.

"Der wird schon wieder! Er brauch nur ein bisschen Ruhe und morgen wird er wieder fit sein! Nur

der Sonnenbrand wird ihm ganz schön zu schaffen machen! Er hat sich wirklich fürchterlich das

Gesicht verbrannt. Das wird noch ein Weilchen weh tun, aber ich bin heil froh das nichts

Schlimmeres passiert ist, nach den letzten Tagen..." Shinya holte zwei Teeschalen aus dem

Schrank und eine Kanne in der er frische Kräuter aus einer kleinen Box von dem Fenstersims tat. Er

schien sich hier ziemlich gut auszukennen.

"Wieso, was war den in den letzten Tagen?" Fragte Inoran und konnte es sich schon ausmalen, weil

seine letzten zwei Tage auch der reinste Horror für ihn waren.

Shinya goss das heiße Wasser in die Kanne, stellte alles auf ein Tablett und deute Inoran, dass er

ins Wohnzimmer gehen sollte. Er tat wie ihm befohlen und Shinya trottete mit dem Tablett hinter

ihm her. Sie setzten sich an einen kleinen Tisch auf dem Boden und Shinya goss ihnen beide etwas

Tee ein.

"Danke!" sprach Inoran und nahm die heiße Schale mit einem Nicken entgegen.

Shinya fuhr fort. "Ich weiß auch nicht...Er scheint in letzter Zeit irgendwie vom Pech verfolgt!" sagte

er nachdenklich und trank einen Schluck aus seiner Schale. Inoran hatte das Gefühl als würde er

öfters an traditionellen Tee Zeremonien teilnehmen, denn seine Bewegungen sahen die ganze Zeit

über sehr harmonisch aus und beruhigten Inoran ungemein.

"Nicht das das was Neues wäre! Aber ich hätte gedacht das er, nach dem wir nun doch bei euch

mitmachen können, vor lauter Freude nur noch Blödsinn anstellen würde. Aber im Gegenteil! Seit

dem Abend war er die ganze Zeit sehr ruhig, zu ruhig als normal, und er wirkte sehr

niedergeschlagen. Nicht mal ich konnte ihn aufheitern, geschweige denn ihn dazu bringen mir zu

erzählen was mit ihm los sei. So kenne ich ihn gar nicht. Sonst erzählt er mir immer alles, aber

gestern war er sehr zurückgezogen und mied jeden Kontakt zu mir. Dann erzählte mir mein Bruder

vorhin, dass er ziemliche Probleme im Unterricht hat. Denn du musst wissen, die Frau meines

Bruders unterrichtet ihn." Sprach er mit einem Zwinkern. "Jedenfalls war heute ein wichtiger Test

und er hat wohl ein leeres Blatt abgegeben. Das ist nicht gut, denn nächste Woche sind schon

Prüfungen und da Sugizo sowieso schon immer Probleme mit der Schule hatte, zählt bei ihm jede

gute Note." Er machte eine kurze Pause und trank noch einen Schluck. "Welche Probleme er auch

immer hat, er sollte sie schnell lösen, denn wenn er durch die Prüfungen rasselt, muss er

wiederholen oder er bricht sogar ganz die Schule ab, das würde seinen Eltern gar nicht gefallen!"

Er starrte bedrückt in seine Tasse und Inoran bekam ein furchtbares Schuldgefühl. Er war an alle

dem Schuld, hätte er ihn doch nur angerufen...Er wollte ja. Ständig, in jeder Minute starrte er auf

das Telefon, hunderte Male gab er seine Nummer ein und legte dann wieder auf. Er wusste einfach

nicht was er sagen sollte. Inoran biss sich verlegen auf die Unterlippe.

"Sugizo!" sprach Shinya auf einmal überrascht und starrte an Inoran vorbei. Inoran drehte sich um

und da stand Sugizo an den Türrahmen gelehnt. Er trug einen leichten, hellorangenen Kimono, ein

weißes Handtuch lag um seinen Hals und von seinen langen schwarzen Haaren tropfte Wasser auf

die Matte. Er war Barfuss und lächelte matt zu Shinya. Inoran verschlug es den Atem.

"Mir war so furchtbar heiß gewesen und ich musste erstmal kalt duschen! Jetzt geht's mir schon

viel besser!" Sprach Sugi und setzte sich zu Inoran um etwas von der Luft ab zu bekommen, die

durch den Spalt in der Schiebetür zog. Er war wirklich ganz schön rot im Gesicht, am Hals und an

den Armen. Erst jetzt konnte man richtig seinen Sonnenbrand sehen. Shinya schaute ihn strafend

an und stemmte die Fäuste in die Hüfte.

"Du bist mir einer! Nen schönen Schrecken hast du uns da eingejagt! Und selbst jetzt machst du

was du willst und rennst hier durch die Wohnung, obwohl ich dir deutlich gesagt habe, dass du das

Bett hüten sollst!" Sugi grinste nun noch breiter. "Ja Mama, ich merk mir das fürs nächste Mal!"

"Duuu!" Shinya wedelte bedrohlich mit seinem Zeigefinger. "Mach dich nicht über mich lustig,

sonst gibst Hausarrest!" beide fingen an zu lachen.

Inoran schaute abwechselnd von Sugi zu Shinya und ihm wurde warm ums Herz. Lächelnd

beobachtet er Sugizo eine Weile und als er kurz weg schaute, merkte er Shinyas Blick auf sich.

Verlegen suchte er nach einen Thema um sich an ihrem Gespräch zu beteiligen. Doch dies

übernahm schon Sugi bevor er etwas sagen konnte.

"Wie hast du mich eigentlich gefunden?" Sprach Sugizo zu ihm gewandt.

"Ähm...Shinya kam etwas später zur Probe und stellte entsetzt fest, dass du nicht bei uns warst

und erzählte uns, das ihr Verabredet wart, er dich aber nirgends auffinden konnte. Zu Hause warst

du nicht und auch nicht bei uns, das hat ihn sehr besorgt." Inoran blickte kurz zu Shinya und

sprach dann weiter. "Jedenfalls war J es der auf die Idee kam, dass du vielleicht noch in der Schule

bist. Hätte ja sein können, dass du noch irgendwelche Strafarbeiten erledigen musstest. Also sind

wir zwei los zur Schule und J blieb da um dich abzufangen, falls du doch noch bei der Probe

erscheinen solltest. Ja und das war's eigentlich schon! Wir haben uns dann auf dem Schulgelände

getrennt und ich hab dich durch Zufall an dem Baum gefunden." Schloss er und vermied es Sugizo

in die Augen zu sehen.

"Ist ja noch mal alles gut ausgegangen!" sprach Shinya munter.

"Na gut, da es dir ja jetzt besser geht, werde ich mich auf den Weg nach Hause machen." Sagte

Inoran, erhob sich und verbeugte sich zu Shinya.

"Warte! Ich bring dich noch zur Tür!" kam es aus Sugis Mund geschossen und er trottete hinter

Inoran in den Flur und sah zu wie er sich seine Schuhe anzog. Shinya war nun außer Sicht- und

Hörweite und so konnte er etwas offener reden.

"Ähm...ich hab mich gefragt..." begann er, doch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte,

richtete sich Inoran auf und sprang ihn an den Hals. Er drückte Sugi fest und vergrub sein Gesicht

wie beim letzten Mal in seiner Schulter. Sugis Haut brannte und er keuchte leise auf. Inoran spang

wie von der Tarantel gebissen zurück.

"AAHHH, tut mir leid! Hatte ich ganz vergessen..." er lief knall rot an und zappelte ungeduldig.

"Menno! Ich bin Schuld für den ganzen Schlamassel...verzeih...bin etwas verwirrt...muss jetzt nach

Hause...Shinya ist ja da...der Tee war lecker! ...Ähm...ruh dich noch aus! Ich ruf dich noch an!

Diesmal wirklich! ...hab nicht gewusst, weißt du? Ich muss jetzt gehen!" er zögerte einen

Augenblick, ging dann aber auf Sugizo zu und gab ihn einen sanften Kuss, lächelte ihn an, machte

auf dem Absatz kehrt und verließ stolpernd das Haus. Als die Tür ins Schloss viel, stand Sugi

immer noch perplex da und ging diese Szene im Kopf noch mal durch.

Er hatte den unwiderstehlichen Drang zu Lachen und grinste über beide Ohren vor sich hin. Das

Herz ganz warm und aufgeregt in seiner Brust schlagend, ging er zurück ins Wohnzimmer.

Moon

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Dieses Kapitel am besstens in der Nacht lesen und rugige Musik dazu hören. Am besten den Soundtrack zum Film "Soundtrack" von Sugizo! Meine Inspiration! *gnahaha*

Ich mag das Kapitel! XD

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5.Kapitel:Moon
 

"Verstehe...so ist das also!" Shinya schaute abschätzenden in Sugizos braune Augen, als dieser mit einem breiten Lächeln und verträumten Blick zurück ins Wohnzimmer trat.

Sugis Grinsen erstarb und in seinem Gesicht spiegelte sich ein gigantisches Fragezeichen. Shinya genoss es, Sugizo in einem Punkt voraus zu sein und grinste ihn verschmitz an.

"Was ist wie?" Natürlich! Mit dieser Frage hatte er gerechnet und Shinyas Grinsen wurde noch breiter. Dann schüttelte er wichtigtuerisch den Kopf. "Das ich das noch mal erleben darf! Der große Weiberheld Sugihara! Jetzt ist mir natürlich klar, was dich die Tage so beschäftigt hat! Das ich da nicht schon früher drauf gekommen bin!"

Sugizo ahnte Böses.

"Was soll das heißen Shin?" fragte er ernst.

"Das soll heißen..." Shinya richtete sich auf, ging auf Sugi zu und blickte ihn liebevoll, wie ein großer Bruder an.

"...das du verliebt bist mein Lieber! Und so weit ich das sehen konnte, bist du nicht der Einzigste!"

Sugizo wurde es wieder schwarz vor den Augen und er setzte sich erstmal auf den Boden. War er wirklich verliebt? Konnte das sein? Und wenn ja, war es so offensichtlich? Er legte seine Stirn in seine kühlen Handflächen und grübelte. Die ganze Sache war ihm sehr Peinlich. Was dachte Shinya nun von ihm? Er brummte leise vor sich hin, er hatte schon ganz vergessen, dass Shinya direkt neben ihm stand und als sich dieser auf einmal neben ihn setzte, erschrak er kurz.

"Sugi, ich kenne dich schon ziemlich lange und wir haben auch schon eine Menge durchgemacht...meinst du nicht, du kannst mir vertrauen? Oft habe ich zugesehen, wie du trotz des ganzen Drucks und den Problemen die dich beschäftigten, nicht aufgegeben hast und an deinen Traum festgehalten hast. Das habe ich immer bewundert und mir geschworen, was auch immer passiert, ich bleibe an deiner Seite und gemeinsam schaffen wir es unseren Traum zu erfüllen. Aber ich bin auch froh, wenn du endlich mal ein bisschen Glück hast. Ich kann dir nicht vorschreiben, was du für Gefühle haben sollst, dass musst du selber wissen, aber ich kann dir sagen, dieser Junge wird dir Gutes tun! Das hat man schon in der Art gesehen wie ihr beide zusammen spielt. Ich glaube ihr braucht euch gegenseitig und könnt viel von einander lernen. Auch wenn ich Inoran noch nicht so lange kenne!" Sugizo schaute auf, als Shinya Inorans Namen aussprach.

"Ich sag nicht, dass ich eure Gefühle verstehe, aber ich werde hinter euch stehen! So viel ist sicher!" Er lächelte und Sugi lächelte schüchtern zurück.

"Und wehe du fast mich auch nur einmal an!" lachte Shinya heiter und Sugizo schaute ihn entsetzt an. "Na hör mal! Was denkst du von mir!" sprach er entrüstet und Shinya kugelte sich vor Lachen auf dem Boden. Nach einigen Minuten beruhigte sich Shinya wieder ein wenig und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, während dessen Sugi mit verschränkten Armen schnaufte.

"Ich...kann...es ja irgendwo...nachvollziehen..." sprach Shinya ganz außer Puste. "Er ist wirklich zu süß!"

Sugizo wäre knall rot angelaufen, wenn er nicht schon ausgesehen hätte wie eine gekochte Languste.

"Mach dir also nichts draus! Aber versprich mir, dass nächste Mal etwas zu sagen wenn dich mal wieder was bedrückt, oder hättest du gedacht ich lass dich deswegen hängen?"

Sugi bekam starke Gewissensbisse, blickte zum Boden und schüttelte den Kopf.

"Na also! Ich freu mich jedenfalls für dich! Genieße die Zeit! Aber dennoch darfst du die Prüfungen nächste Woche nicht vergessen!" Sugi blickte erschrocken auf. "Mensch ja! Hab ich schon wieder völlig vergessen! ...Oh man Shin! Ich hab die Arbeit heute voll in den Sand gesetzt!" "Ich weiß!" antwortete Shinya und seufzte. "Konzentrier dich bitte die nächsten zwei Wochen noch! Dann ist mir scheiß egal was du machst. Hauptsache du schaffst die Prüfungen! Schließlich wirst du in ein Paar Tagen 19 und willst doch auch endlich auf eigenen Beinen stehen!" Sugizo schmollte kurz, nickte dann aber und sie sprachen über die anstehenden Prüfungen. Sie unterhielten sich noch ziemlich lange über die Schule und über ihre Pläne in das Musikbusiness einzusteigen. Es war schon dunkel als sich Shinya endlich erhob und sich auf den Weg nach Hause machen wollte.

Sugizo brachte ihn noch zur Tür und als Shinya in die Nacht verschwand, kam Sugizo das Haus sehr still und einsam vor. Er schloss die Schiebetür im Wohnzimmer, brachte das Geschirr in die Küche und spülte es ab. Er war ein sehr ordentlicher Mensch und mochte es nicht wenn irgendwelcher Müll herum lag. Er konnte diesen Reinlichkeitsfimmel von sich nicht leiden, da er ihn eindeutig von seinem Vater hatte, aber abstellen konnte er ihn auch nicht.

Als er fertig war, schaltete er überall im Haus das Licht aus und ging die Treppe rauf in sein Zimmer. Sein Zimmer war sehr groß und im Gegensatz zum Rest der Wohnung, legte Sugi großen Wert auf Gemütlichkeit. Sugizo mochte dir Dunkelheit und so ließ er das Licht aus und durchquerte das Zimmer.

Er hatte einen eigenen Balkon und als er diesen öffnete und hinaustrat wehte ihm ein warmer Sommernachtswind ums Gesicht. Er setze sich draußen auf den Boden und blickte auf, zu den Sternen. Seine Haut brannte immer noch stark, aber die Schmetterlinge in seinem Bauch ließen ihn den Schmerz vergessen und immer wieder ging er die einzelnen Szenen mit Inoran vor seinem inneren Auge durch. War er wirklich verliebt?

Er sah Inoran vor sich, wie er verlegen stotterte und fühlte wieder, wie aufgeregt er war, als Inoran auf ihn zu kam und ihn küsste.

Sugizo zog seine Arme eng um sich, schloss die Augen und lächelte. Er wünschte sich nichts sehnlicher als ihn in seine Arme zu schließen. Er Atmete schnell und sein Bauch schrie so sehr vor Aufregung, dass Sugi dachte er müsste zerspringen.

Ja, er war verliebt. So verrückt die Geschichte auch war, er konnte es nicht abstreiten und sein Körper hätte auch protestiert, wenn er etwas anderes behauptet hätte. Sein Herz siegte über seinen Verstand und bei dieser Erkenntnis fühlte sich Sugi zum ersten Mal richtig glücklich und zufrieden. Wenn er ihn doch nur in den Arm nehmen könnte...Er wollte ihn festhalten...den Duft seiner Haare tief einatmen...und seine zarte Haut berühren...seine tiefe Stimme hauchen hören...

RING RING

Sugi schreckte aus seinen Vorstellungen auf und brauchte einen Moment um zu begreifen, dass das Telefon geklingelt hatte. Er hatte einen eigenen Anschluss in seinem Zimmer und so war er schnell zum Hörer gelangt und sprach ein leises "Hai?" hinein.

Stille.

"Hallo? Wer ist da?" fragte Sugi, doch kein Laut war zu hören.

Wie vom Schlag getroffen und ohne groß nachzudenken formte sein Mund die Worte: "Inoran!". Er wusste nicht warum, aber er war sich sicher gewesen das Inoran am anderen Ende der Leitung war und tatsächlich war einige Sekunden später ein überraschtes "Ähm...ja!" durch den Hörer gedrungen, welches unvermeidlich aus Inorans Mund stammte. Sugizo legte sich auf sein Bett. Sein Herz schlug wie wild und er suchte nach Worten.

"Ich hab ja gesagt, dass ich dich anrufe! Ich hoffe ich hab dich nicht gestört?" Fragte Inoran vorsichtig und Sugi lächelte. Es war viel besser seine Stimme zu hören, als es sich vorzustellen. "Nein, du störst nicht! Ich konnte eh noch nicht schlafen!" sprach er überglücklich.

Sein Zimmer war dunkel und nur der Mond spendete Licht und tauchte alles in ein märchenhaftes und beruhigendes Blau. Sugi drehte sich auf die Seite und blickte aus dem Fenster. Er fuhr sich langsam durch sein Haar und genoss den Moment, in dem er wusste, dass Inoran an ihn dachte. Eine Melodie schoss ihm durch den Kopf.

"Inoran?" sprach Sugi ruhig und starrte weiter den Mond an. "Kann ich dich etwas fragen?"

Sugizo konnte hören wie er langsam und tief Luft holte und genauso ruhig mit einem "Ja!" antwortete.

"Was siehst du grade?"

"Den Mond!" hauchte er.

"Kann ich dich noch etwas fragen?"

"Natürlich!"

"Was fühlst du in diesem Augenblick?"

Einen Moment hörten sie nichts weiter als das ruhige Atmen des Anderen und nach einigen Minuten erklang leise Inorans Stimme.

"Ich fühle mich frei..." antwortete er.

"...mein Verstand ist kristallklar und bei jedem Atemzug den ich mache verspüre ich die Kraft und den Wunsch nach dem Mond zu greifen...um ihn für immer für dich festzuhalten und diesen Augenblick zu bewahren..."

"Sugizo?"

"Hmm?"

"Darf ich dich auch etwas fragen?"

"Ja!" flüsterte er nun mehr.

"Ist es richtig was wir tun? Meinst du nicht... dass wir dadurch viele Problem haben werden?" fragte Inoran und Sugizo hörte einen Hauch von Unsicherheit in seiner Stimme.

"Das ist mir egal!" flüsterte Sugizo entschieden und er streckte seinen linken Arm aus, so dass er über dem Bettrand lag und das Mondlicht ihn traf. Er starrte auf seine Hand und schloss sie langsam.

"Ich habe keine Lust mehr mir von allen Anderen erzählen zu lassen was ich zu tun habe. Das habe ich lang genug getan!"

Er machte eine kurze Pause und überlegte was er sagen könnte um Inoran die Sicherheit zu geben, die er im Moment verspürte.

"Was soll den falsch daran sein...es ist lediglich anders und wir haben schon ein Person, die hinter uns steht."

"Wirklich? Wen?" fragte Inoran überrascht.

"Shinya! Er hat es mitbekommen und mich vorhin darauf angesprochen! Er ist wirklich der beste Freund, denn man sich wünschen kann!" Sugi starrte weiter auf seine geschlossene Hand und ein Lächeln umspielte seine Lippen.

"Das ist gut!" Inoran klang etwas selbstbewusster und mit einmal begann er leise zu kichern.

"Was ist?" fragte Sugizo neugierig. Inorans seufzte belustigt und antwortete.

"Ich hab mir nur grad vorgestellt was J dazu sagen würde. Nach seiner letzten Warnung, würde er dich sicherlich für einen Perversen halten und mich beschatten lassen!"

Sugi zischte leise Luft durch seine Zähne und nun war es er der mit panischer Stimme antwortete. "Das könnte allerdings wirklich ein Problem werden. Ich bin dafür das er es erst gar nicht erfährt!"

"Meinst du wirklich das schaffen wir?" Inoran klang immer noch sehr belustigt. "Ich glaube er wird genauso seine Verdachte schöpfen wie Shinya, schließlich kennt er mich schon sehr lange! Und ehrlich gesagt, würde es mir auch ziemlich wehtun, etwas vor ihm zu verbergen!"

"Ja aber was bringt dir das, wenn er mich dann zu Brei schlägt!" Nun lachte Inoran laut auf.

"Hast du so viel Angst vor ihm? Sugizo! Wenn du J kennen würdest, dann würdest du wissen, das er keiner Fliege was zu leide tun könnte. Schon gar nicht, wenn es darum geht das ich glücklich bin!"

Sugizo atmete erleichtert auf. "Du bist glücklich?"

"Ja! Ich dachte das wäre dir schon längst klar!" antwortete Inoran genervt.

Sugizo grinste verschmitzt. "War es mir ja auch, wollte es nur noch mal von dir hören!"

Inoran schnaufte kurz.

"Jedenfalls glaube ich dass wir das mit J schon hinbekommen. Ich werde mich darum kümmern! Vertrau mir einfach!"

Sugizo wurde mit einem Schlag wieder ruhig und er ließ die Worte noch mal durch seinen Kopf ziehen. >Vertrau mir einfach!< Bisher hatte er nur einem Menschen wirklich vertraut und das war Shinya...konnte er einem Menschen den er grade mal ein Woche kannte, schon solch ein Vertrauen schenken?

Ein warmes Gefühl machte sich in seinem Herzen breit und ohne weiter darüber nachzudenken, wusste er die Antwort.

"Ja, das werde ich!" sprach er leise.

"Sag mal Sugizo, ich ...ich hab mir überlegt..." Inoran begann schon wieder zu stottern und Sugizo musste schmunzeln. "Also...was ich sagen wollte...ich würd dich gern sehen...und vielleicht...also wenn es nicht geht, kann ich das verstehen! ...Wegen den Prüfungen und so! Will dich ja nicht vom Lernen abhalten....also wenn du Zeit hast...aber nur wenn du wirklich willst!"

"Ja!" unterbrach ihn Sugizo und Inoran wurde still. "Ich hab vor, Morgen, nach der Schule, und am Samstag zu lernen! Da kann ich abends bestimmt mal eine Auszeit nehmen! Willst du nicht zu mir kommen? Ich bin allein und würde gern noch mal ein bisschen Gitarre mit dir spielen!"

"Ja! Das wäre schön!" hauchte Inoran erfreut. "Ich komme dann gegen 19 Uhr bei dir vorbei! Gut! Ich denke wir sollten jetzt Schlafen gehen, der Tag war bestimmt anstrengend für dich gewesen!"

Sugizos Herz raste als er antwortete. "Ja! Anstrengend und schön!"

Beide lächelten verträumt.

"Dann schlaf gut!" sprach Inoran leise.

"Du auch!"

"Wir sehen uns dann am Samstag!"

"Ja!"

"Und falls es dir doch zu viel wird, sag einfach..."

"INORAN!" ermahnte Sugi ihn.

"Schon gut!"

"Ich freu mich schon!" versicherte ihm Sugizo.

"Ich mich auch! Na denn!"

"Ja!"

"Bis dann!"

"Hmmmh!"

KLICK! TUT TUT TUT!

Sugi legte den Hörer auf und lies sich zurück auf sein Bett fallen. Er schloss die Augen und hatte das Gefühl, er könnte es mit der ganzen Welt aufnehmen. Er hatte endlich die Kraft um allen zu beweisen, was er drauf hatte. Er würde die Schule mit Bravur beenden und dann von Zuhause ausziehen. Er würde sich einen Job suchen und hart dafür arbeiten, dass er ins Musikbusiness einsteigen konnte. Er würde es schaffen...mit ihm...da war er sich sicher.

Sugizo rollte sich zusammen schlief mit neuen Mut ein.

Die Verabredung Teil I

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Mein nächstes Kapitel ist etwas umfangreicher, deshalb hab ich es auch in zwei einzelne Kapitel geteilt! Hier nun erstmal der erste Teil! Viel Spaß! ^^
 

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6.Kapitel: Die Verabredung Teil I
 

"hmmhmhmmm....hmhmmm" Inoran lief vor der Hauseinfahrt auf und ab. Jedes mal wenn er am Tor vorbei kam blieb er einen Augenblick stehen und überlegte ob er nun klingeln sollte, doch dann schaute er auf seine Uhr und stellte genervt fest das wieder ein mal nur 2 Minuten verstrichen waren und er zog seine Hand vom Schalter weg und ging ein paar Schritte weiter um sich hinter einer Hecke auf den Boden zu setzen. Er war viel zu früh. Aber den ganzen Tag schon wollte die Zeit einfach nicht vergehen und ihre Verabredung näher rücken. Inoran hatte extra noch den Haushalt an diesem Tag übernommen um sich zu beschäftigen. Extra langsam ist er zu Sugizos Haus geschlendert und ist noch in den ein oder anderen Laden gegangen, an dem er vorbei kam...

Inoran zündete sich eine Zigarette an und schaute auf die Uhr: 16:34Uhr und 56 Sekunden...Er konnte doch schlecht noch 2 ½ Stunden dort warten...

Inoran rauchte genüsslich auf und beobachtete wie vereinzelte Zuckerwolken am azurblauen Himmel in eine unbekannte Welt drifteten. Langsam atmete er den Rauch durch seine Nase aus und versuchte sich etwas zu beruhigen um klare Gedanken fassen zu können.

Er schnipste den Stummel weg und stand wieder auf. Es brachte ja alles nix. Wenn er noch weiter hier rum lungern würde, würde ihn vielleicht noch jemand für einen Straßenstreuner halten und die Polizei rufen.

Inoran nahm seine Gitarrentasche auf und ging zurück zum Tor. Einen Moment zögerte er, doch dann drückte er schließlich auf den Knopf und überlegte angespannt was er sagen sollte...

"Hai?" drang es durch den Lautsprecher und Inoran war für kurze Zeit völlig aus dem Konzept gebracht. Was wollte er noch mal sagen?

"Hallooo?" dröhnte es nun und Inoran sprach schnell: "Ähm ja! Hier ist Inoran!"

Was für eine peinliche Aktion. Inoran Schüttelte über sich selbst den Kopf und als ein überraschtes "Oh!" aus dem Lautsprecher klang und mit einen leisen Surren das Torschloss aufging, ging er mit vorsichtigen Schritten und ohne einen Plan was er Sugi jetzt sagen wollte zur Haustür.

Grade als er vor ihr stand, öffnete sie sich und Sugizo stand ihm mit fragender Miene gegenüber. Er hatte eine kurze, schwarze Shorts an, wie sie sie immer im Sportunterricht tragen mussten und ein weißes Nike T-Shirt, welches seine schmale Taille betonte.

Inoran grinste ihn unsicher an.

"Du bist ziemlich früh... Ich bin noch am lernen!"

Na toll! Das letzte was Inoran wollte, war Sugi vom lernen abzuhalten.

"Aber komm doch erstmal rein!" sprach Sugi mit einem Lächeln und machte ihm Platz.

Inoran trat schüchtern ins Haus, ging rasch an Sugi vorbei und ging in die Hocke um seine Schuhe aus zu ziehen.

Mit einmal merkte er wie ihm eine Hand zärtlich über das Haar fuhr und er blickte auf zu Sugizo. Sein Herz raste bei dieser Berührung.

"Schön, dass du schon da bist!" sprach Sugi und lächelte ihn an. Inoran wurde rot und zog schnell seine Schuhe aus.

"Lass uns erstmal in mein Zimmer gehen! Ich muss wenigstens noch eine Übersicht lernen, bevor wir Gitarre spielen können. Ich hoffe das stört dich nicht!?" Inoran schüttelte den Kopf. Er war froh, dass Sugi ihn nicht danach fragte, warum er schon so früh da war.

Sugi ging die Treppen hoch zu seinem Zimmer und Inoran folgte ihm. Im Zimmer angekommen schaute es sich erstmal interessiert um während Sugi sich auf sein Bett pflanzte und einen Hefter aufschlug. "Mach es dir ruhig bequem und fühl dich ganz wie zu Hause!" sprach Sugi und fing an den Hefter durch zu blättern.

Die Balkontür war sperrangelweit offen und man konnte das heitere Zwitschern der Vögel hören. Auf Sugizos Bett, welches auch locker als Doppelbett zu bezeichnen wäre, lagen überall Hefter zerstreut, doch ansonsten war das Zimmer sehr aufgeräumt und jedes Ding hatte seinen festen Platz. In einer Ecke war noch ein kleines, dunkelrotes Sofa mit Tisch gestellt und neben dem japanischen Wandschrank standen eine E-Gitarre und eine Akustik Gitarre, in sauber gepflegtem Zustand. An der Wand hingen einige Poster von bekannten Rockgruppen und alte japanische Lampen sorgten für einen gewissen Charme. Trotz der ganzen Möbel war immer noch genug Platz auf dem Boden um eine ganze Mannschaft unter zu bringen. Wirklich sehr ungewohnt für Inoran. Seine Familie wohnte schon immer auf engen Raum und er musste sich sein Zimmer mit seinen kleinen Brüdern teilen.

Inoran setzte sich mit seiner Tasche auf das kleine Sofa und packte seine Gitarre aus. Dann lehnte er sie liebevoll an die Wand und ließ sich seitlich auf das Sofa fallen. Es war wirklich sehr bequem und so schnappte er sich eines der vielen Kissen, nahm die Füße hoch und beobachtete Sugizo beim lernen.

Das Zwitschern der Vögel, der frische Wind der durch die offene Tür wehte und dann noch die ruhigen und leichten Bewegungen von Sugizos Lippen, wenn er leise einen Satz vor sich hin sprach, entführten ihn in einen traumlosen und friedlichen Schlaf.

"Inoran!" hörte er es sanft aus der Ferne klingen. "Inoran!" erklang abermals eine tiefe flüsternde Stimme, nah an seinem Ohr. Er öffnete langsam die Augen.

Sugizo kniete vor ihm und hatte sein Arme verschränkt auf die Sofakante gelegt und seinen Kopf darauf gestützt. Sein Gesicht war nur 20 cm entfernt und er blickte direkt in Sugizos wunderschöne dunkle Augen.

"Ich bin jetzt fertig für heute mit Lernen!" Er strich Inoran zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht, legte den Kopf schief und grinste ihn an.

"Wollen wir jetzt ein bisschen Gitarre spielen?"

Inoran lächelte ihn an und konnte kaum fassen wie lieb Sugizo ihn behandelte. Als er ihn das erste Mal sah, hätte er nie gedacht, dass er jemals, auch nur im Entferntesten so führsorglich zu Jemandem sein könnte. Er hatte ein völlig falsches Bild von ihm gehabt und er fragte sich, wie viele Menschen diese Seite an ihm kannten und wie viele Seiten er an ihm noch entdecken würde.

Inoran streckte sich genüsslich und dabei piekste ihn Sugi in die Seite. Inoran quietschte auf und kicherte.

>So so<, dachte sich Sugi mit einem breiten Grinsen. >Er ist also kitzlig!<

Inoran setzte sich auf und sicherte seine Seiten. "Lass das!" bellte er Sugi an.

Sugi stand lachend auf und ging rüber zu seinen Gitarren. Er schnappte sich seine E-Gitarre und schloss sie an einen kleinen Verstärker an, der auf dem Boden neben einer Anlage stand.

"Hier ist noch ein Verstärker! Da kannst du deine anschließen!" Sprach Sugi und deutet mit einem Kopfnicken auf einen weitern kleinen, schwarzen Kasten neben der Anlage.

Inoran tat das auch so gleich und setzte sich mit seiner Gitarre auf die Bettkante.

"Lass uns erstmal aufwärmen, ok?" sprach Sugi und hockte sich vor seine Anlage. Inoran, der grade anfing ein paar Fingerübungen zu machen, schaute zu Sugi und fragte sich was er da jetzt machte.

Sugi öffnete seine Haare, legte eine CD ein und stand wieder auf.

>Was um alles in der Welt hatte er vor?< fragte sich Inoran, als Sugi ihn mit einem breiten Grinsen ansah, den Gitarrenhals mit der einen Hand umschlossen, den Pick in der anderen Hand festhielt, und mit seinen Zehspitzen auf Play drückte.

Eine sanfte Gitarrenmelodie erklang aus den Boxen, Sugi spielte synchron mit und eine ihm bekannte Stimme sang:

I couldn't look back, you'd gone away from me

I felt my heartache

I was afraid of following you

When I looked at the shadows on the wall

I started running into the night to find the truth in me
 

Einen Moment war es still. Inoran starrte Sugi überrascht an und dann...

WWOOOOOAAAAAAMMMMMMMM!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Dröhnte es Ohrenbetäubend aus den Boxen und die Erde unter Inorans Füßen begann zu beben. Sugi wirbelte seine Haare umher und spielte wie ein Besenkter auf seiner Gitarre mit.

Inorans Gesichtausdruck sah ungefähr so aus -> O.O <-

Sugi ging richtig ab und tobte sich mit seiner Gitarre aus. Teilweise ging er auf die Knie und drehte total frei. Dabei sang er immer Lauthals den Refrain mit:

KURENAI NI SOMATTA KONO ORE O

NAGUSAMERU YATSU WA MOU INAI
 

Inoran bekam einen Lachanfall bei diesem Anblick und kriegte sich gar nicht mehr ein.

Und als das Lied zu Ende war und Sugi ihn völlig außer Puste, aber mit zufriedenen Gesichtsausdruck ansah und sagte: "Das hab ich jetzt gebraucht!"

wurde der Lachkrampf von Inoran nur noch schlimmer und er musste sich schon den Bauch halten und rang nach Luft. Tränen schossen ihm in die Augen und als er sich etwas beruhigte und Sugi angrinste, grinste dieser zurück und deutete ihm, dass er aufstehen sollte.

"Los komm, mach mit! Das macht richtig Laune!"

Inoran wollte das schon die ganze Zeit, stand auf, löste auch seine Haare und stellte sich mit seiner Gitarre Sugi gegenüber.

Sie lächelten sich an und Sugi drückte abermals mit seinen Zehnspitzen auf Play und beide rockten was das Zeug hält.

Natürlich kannte Inoran die CD in und auswendig. Wer kannte sie nicht zu dieser Zeit?

X war in aller Munde und die Gitarrensounds haben ihn von Anfang an fasziniert und so spielte er Patas Part und Sugi den von hide. Zwar mit einigen Fehlern, doch das kümmerte ja keinen.

Sie spielten sich gegenseitig an und rasteten richtig aus. So viel Spaß hatte Inoran seit Jahren schon nicht mehr.

Nach dem sie die schnellen Titel alle so 3 Mal durch hatten, ließen sie sich beide fix und fertig auf den Boden fallen.

Sie lagen beide nebeneinander und starrten zur Decke und rangen nach Luft. Sie waren total durchgeschwitzt und ihre Haare standen zu allen Seiten ab.

Sie drehten ihre Köpfe zueinander und fingen lauthals an zu Lachen.

Durch das ganze Haus schallte ihr Gelächter und wurde nach ein paar Minuten von einem Donner übertönt.

Sugizo drehte seinen Kopf und schaute zum Fenster. Der Himmel hatte sich schlagartig verdunkelt und einzelnen Regentropfen fingen an gegen das Fenster zu prasseln.

Sugi sprang völlig entzückt auf und packte Inoran and er Hand und zog ihn hoch.

"Komm mit!" sprach er zu ihm und zog ihn hinter sich zur Tür hinaus. Inoran folgte ihm und fragte sich erneut, was er jetzt schon wieder vorhatte.

Sie gingen die Treppe runter und ins Wohnzimmer. Sugizo ließ Inorans Hand los, ging zur Schiebetür und öffnete sie.

Nun regnete es aus vollen Eimern und Sugi drehte sich noch einmal mit einem kindlichen Lächeln zu Inoran um und schritt Barfuß in den Garten hinaus.

Inoran blieb an der Tür stehen und beobachtet ihn. Er mochte kein Unwetter.

Sugizo Stand nun mit dem Rücken zu ihm in mitten des Gartens. Seine Arme hingen schlaf an seiner Seite runter und sein Gesicht war zum lila-schwarz gefärbten Himmel empor gestreckt.

Seine Augen waren geschlossen und der Regen prasselte auf ihn nieder. Ein Blitz leuchtet auf und es donnerte erneut. Durch den kurzen Lichteinfluss konnte Inoran ein Lächeln auf Sugizos Gesicht erkennen und der Geruch von aufgewirbelter Erde stieg in seine Nase.

Es kam ihn so vor als wenn Sugizo dieses Unwetter heraufbeschworen hatte und eine mächtige Aura ging von ihm aus. Inoran machte einen Schritt rückwärts.

Ängstlich blickte er zu Sugizo, als sich dieser mit einem Mal nach ihm umsah.

Er lächelte immer noch, doch dieses Mal, machte es ihm keine Angst, sondern bestärkte ihn eher.

Sugizo streckte sein Hand nach ihm aus und nach einem Moment des Zögerns trat Inoran hinaus in den Regen und ging langsam auf ihn zu.

Der Regen war warm, aber dennoch erfrischend auf seiner Haut und mit jedem Schritt auf Sugizo zu, schwand mehr von seiner Angst.

Er griff vorsichtig nach seiner Hand und Sugizo umschloss sie fest. Er zog Inoran dicht an seinen Körper heran und legte seine Arme fest um seine Taille.

Die enge Berührung mit ihren Körpern ließ sie erschaudern und Inoran stand wie gelähmt da.

Sugizo sah ihm fragend in die Augen. Er wollte sicher gehen, dass es Inoran gut ging, denn er wollte nicht wieder Schuld daran sein, wenn er weinen müsste.

Inoran verstand was er wollte und legte nun seine Arme um seinen Hals, berührte mit seiner Stirn die von Sugizo und sie schlossen die Augen.

Minuten verstrichen, in der sie sich nicht bewegten, sondern nur die Nähe des anderen genossen. Ein Blitz zog wieder über dem Himmel und der Donner, der folgte, war nun etwas weiter entfernt.

Regen ran über ihre erhitze Haut und in ihrem Inneren wütete ein Sturm der Gefühle.

Wieder donnerte es und Inoran blickte in Sugizos Augen. Er sah ihn voller Verlangen an und Inoran lächelte.

Sugizos presste seinen Körper noch enger an Inorans heran und küsste ihn zärtlich am Hals. Inoran stöhnte leise auf.

Sugizos Lippen wanderten über sein Kinn bis sie die seine trafen. Sie küssten sich innig und Inorans Hände fuhren durch Sugis nasses Haar.

Er Begann zu zittern und sofort, als Sugi das bemerkte hörte er auf und starrte ihn an.

"Was ist los?" fragte er ängstlich. War er schon wieder zu weit gegangen? Er konnte sich einfach nicht beherrschen. Inoran benebelte einfach seinen Verstand, ohne das er sich wären könnte.

Doch Inoran lachte nur leise.

"Mir geht's gut, mir ist einfach nur kalt!" sprach er und Sugi musste schmunzeln. Er nahm ihn fest in seine Arme und flüsterte ihm ins Ohr. "Dann sollten wir vielleicht rein gehen und ich mach uns einen schönen heißen Tee!"

"Hmm...klingt gut!" antwortet Inoran und Sugi streichelte sanft über seinen Rücken. Seine Hand fuhr unter sein nasses Shirt und als seine Finger über Inorans Haut streiften bekam er eine Gänsehaut. Inoran küsste Sugizo noch einmal zärtlich und löste sich dann aus seiner Umarmung. Sugi sah ihn wie ein bettelnder, nasser Hund an und Inoran fing an zu lachen.

"Das reicht erstmal!" sprach er dann sanft und nahm Sugi an der Hand. Dieser sah ein, dass er keine Chance hatte, seufzte kurz und ließ sich von Inoran ins Haus zurück schleifen.

Die Verabredung Teil II

7.Kapitel: Die Verabredung Teil II
 


 

Als sie wieder ins Wohnzimmer traten, schob Sugi Inoran in Richtung Treppe.

"Du gehst schon mal ins Zimmer und ich mach uns den Tee!"

"In Ordnung!" Inoran ging rauf und Sugi lief tropfend in die Küche.

Einige Minuten später kam Sugizo mit einem Tablett zurück in sein Zimmer. Inoran saß auf dem Boden und bibberte.

Sugi stellte das Tablett hin und ging hinüber zum Schrank. Er kramte einen Augenblick darin herum und als er sich schließlich umdrehte, warf er Ino ein großes, weiches Handtuch zu.

Inoran nahm es dankbar an und kuschelte sich richtig ein. Zufrieden beobachtete er Sugi, wie sich auch dieser in ein Handtuch wickelte und sich etwas Neues zum Anziehen aus dem Schrank nahm, und auch ihm etwas hinlegte.

"Das kannst du ruhig anziehen! Wir müssen unbedingt aus diesen Klamotten raus! Eine Tür weiter ist ein Bad! Wenn du willst kannst du auch Duschen!" Inoran nickte dankbar und Sugi überlegte wie er die nächsten Worte am besten formulieren könnte. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

"Ähm, wie sieht es eigentlich aus..." er blickte kurz zur Uhr auf seinem Schreibtisch die die Ziffern 21:13 Uhr anzeigte. "...wie lange möchtest du denn noch bleiben?" fragte er schüchtern und Inoran blickte nachdenklich zum Boden.

Er wollte noch nicht gehen, aber er hatte auch Angst vor dem, was noch passieren könnte und er wollte die Harmonie die grad zwischen ihnen lag, nicht aufs Spiel setzen.

Sugi bemerkte seine Unentschlossenheit und sprach ehrlich. "Also...ich würde es schön finden, wenn du heute Nacht hier bleibst, aber...ich denke das es besser wäre, wenn wir nicht weiter gehen...als bisher..." er wurde rot und sah nun auch verlegen zum Boden.

Inoran war überrascht über diese offenen Worte und dennoch atmete er erleichtert auf. Er war auf diesem Gebiet noch völlig unerfahren und hatte bisher, mit kaum jemanden über solche Dinge gesprochen. Natürlich war da noch J, der ihm immer mit seinen neusten Weiberstorys auf dem Laufenden hielt, doch wusste er bis dahin nicht was es heißt, mit jemandem allein zu sein.

Er musste irgendwas sagen... Es sollte nicht so aussehen, als könnte er damit nicht umgehen...was würde Sugizo nur von ihm denken...

Inoran vergrub sein Gesicht in sein Handtuch.

Sugizo beobachtete ihn. Er merkte, dass es Inoran sichtlich schwer fiel darüber zu reden und wollte nicht, dass er dachte, er würde damit ein Problem haben. Das alles war auch für ihn ganz neu und so ging er auf Inoran zu, hockte sich vor ihm hin und lächelte. "Mach dir nicht so viele Gedanken!" sprach er sanft und Inoran schaute ihn mit seinen großen dunklen Augen aus einem weißen Handtuchwirrwarr an und nickte. "Wir haben Zeit!" er strich Inoran zärtlich über sein Wange. Sein Blick war verträumt und sein langes nasses Haar schmiegte sich eng an sein Gesicht. An seinem wunderschön, geschwungenen Kinn hing ein einzelner Regentropfen. Inoran wurde warm bei diesem Anblick und er schaute verlegen zur Seite. "Ich denke, ich geh jetzt erstmal duschen!"

Inoran stand mit einem lächeln auf, schnappte sich die Sachen und ging zur Tür. Dort angekommen drehte er sich noch mal zu Sugi um.

"Sag mal Sugi, können wir uns dann noch ne Pizza bestellen? Ich hab einen Mords Hunger!"

Sugi nickte grinsend und Inoran verschwand aus dem Zimmer.

Sugizo ließ sich seitlich auf den Boden sinken, murmelte sich in sein Handtuch ein und kicherte leise. Inoran war wirklich zu süß. Er atmete tief ein und biss sich auf die Lippe.

Jetzt musste er sich wirklich zusammen reißen...das war er nicht gewöhnt. Seine Bisherigen Freundinnen waren mehr oder weniger nur Mittel zum Zweck für ihn gewesen. Schließlich war er noch jung und genoss es so umschwärmt zu werden...aber dieses Mal war alles anders. Er wollte es sich mit Inoran auf keinen Fall verderben und wenn er noch Zeit brauchte, dann sollte er sie bekommen. Hauptsache er war glücklich.

Doch das bedeutet für ihn auch eine harte Probe.

Als Inoran das Bad betrat, war er nicht all zu überrascht gewesen, dass auch dieses viel größer und schöner war als seines zu Hause. Ein gigantischer Spiegel zog sich über eine Wandnische. Alles war in Beigen und Hellorangen Farbtönen eingerichtet und die Wanne und Dusche waren mit schönem Eichenholz versehen. Das Licht wurde von kleinen Wandleuchtern gespendet und versetzte das Bad in eine romantische Stimmung. Inoran kam sich vor wie in einem Luxushotel, aber er fühlte sich dennoch sehr wohl in diesem Raum und so zog er seine Sachen aus und ging unter die Dusche.

Er stütze sich, mit dem Kopf geneigt, gegen die Wand und heißes Wasser massierte seinen Nacken. Er merkte richtig wie seine Muskeln sich entspannten und er genoss das beruhigende Plätschern und den Dampf, der seine Sinne befreite.

Als er fertig war, trocknete er sich ab und zog die Sachen an, die ihm Sugizo gegeben hatte. Er betrachtete sich nachdenklich im Spiegel. Irgendwie fand er, dass er Sugizo ziemlich ähnlich sah...und sein Haare waren total zerstrubbelt...er würde wieder Stunden brauchen um sie durch zukämen. Inoran seufzte.

Es war alles so schön mit ihm...mit ihm...er konnte es immer noch nicht glauben. Er war verliebt in einen Jungen. War er deshalb anormal? Würde das auf Dauer wirklich gut gehen? Er wusste es nicht und eigentlich wollte er sich auch keine Gedanken darum machen, denn was zählte war der Augenblick. Sein Herz schlug wild...es war alles so aufregend und neu für ihn und er fühlte sich gut...richtig gut. Er ertappte sich sogar bei dem Gedanken, dass er etwas Verbotenes tun würde. Das er sich gegen jede Regel der Vernunft widersetzen würde und er hatte Spaß daran. Inoran grinste sein Spiegelbild an. Sie waren etwas Besonderes und das konnte ihnen keiner mehr nehmen.

Als er aus dem Bad auf den Dunklen Korridor trat fielen ihm zwei weitere Türen im Gang auf. Neugierig ging er auf die nächste Tür zu und öffnete sie. Hinter ihr lag ein riesiges Schlafzimmer im modernen Stiel, wie der Rest des Hauses. Ein Doppelbett stand in der Raummitte und sah genauso unbenutzt und neu aus wie die Küche. Alles war aufgeräumt und so weit wie Inoran im Dunkeln sehen konnte, waren auch hier nirgends Familienbilder zu finden. Er schloss die Tür und ging weiter zur nächsten. Er blickte sich noch einmal kurz zur Zimmertür von Sugizo um, doch diese war immer noch geschlossen und Musik war aus ihr zu hören.

Er öffnete also das unbekannte Zimmer und befand sich in einem etwas kleineren Raum als dem von Sugi. Doch eindeutig lebte hier ein Teenagermädchen. An den Wänden hingen Poster von irgendwelchen männlichen Stars und auf einer kleinen Kommode standen allerlei Schminksachen. Auf dem Bett waren liebevoll ein Haufen Kuscheltiere angeordnet und Inoran musste Lächeln. Er war zwar ein Junge, doch er liebte Kuscheltiere über alles. Am liebsten hätte er sich auf das Bett gesetzt und das niedlichste rausgesucht und geknuddelt. Doch dann fiel ihm ein, dass das niedlichste Kuscheltier in einem anderen Zimmer sitzt und so schloss er leise die Tür.

"Was machst du da?" Inoran dachte, sein Herz würde stehen bleiben als sich Sugis Hand auf seine Schulter legte. Langsam drehte er sich zu ihm um.

"Man! Du hast mich zu Tode erschrocken!" sprach er und Sugi sah ihn fragend an.

"Ich hab mich nur ein wenig umgeschaut...aber sag mal, wo ist eigentlich der Rest deiner Familie?" Inoran sah für einen Augenblick einen traurigen Schatten über Sugizos Gesicht huschen, doch dann lächelte er und sprach. " Meine Mutter ist auf Tournee mit ihrem Orchester. Sie ist ziemlich häufig unterwegs! Und meine Schwester ist ausnahmsweise mal auf Klassenfahrt und kommt erst in einer Wochen wieder."

"Was heißt ausnahmsweise?" wollte Inoran neugierig wissen. "Sonst ist sie meist bei meinem Vater. Du musst wissen, meine Eltern sind geschieden und dadurch sehen wir uns nicht sehr oft. Meine Mutter hat zwar das Sorgerecht für uns beide, aber sie kann Ihr auch nicht verbieten ihren Vater zu sehen und so fährt sie jede freie Minute zu ihm nach Hause." Sugi machte eine kurze Pause und blickte Inoran abschätzend an.

Dann war er bestimmt oft alleine in diesem großen Haus, dachte sich Inoran und stellte sich vor, wie einsam er sich fühlen würde, an seiner Stelle.

"Aber das soll uns nicht davon abhalten jetzt eine gigantische Pizza zu bestellen!" grinste Sugi ihn an und Inoran nickte eifrig. Er wollte nicht näher nachfragen, da Sugi den Eindruck machte, dass er nicht unbedingt drüber sprechen wollte und so gingen sie beide ins Zimmer zurück und studierten die Speisekarte, während sie ihren Tee tranken.

Später in der Nacht war immer noch energisches Gerede und Gelächter im Haus zu hören. Inoran saß auf Sugizos Bett am einen und Sugizo gegenüber am anderen Ende. Auf dem Boden lagen die leeren Pizzaboxen herum und die ein oder andere leere Flasche Bier. In der Anlage lief leise irgendein Radiosender und draußen war nun eine sternenklare Nacht und durch die Balkontür wehte ein angenehm, erfrischender Wind.

Sugi stand auf und räumte den Müll zusammen und Inoran sah ihm dabei zu und machte sich über seinen Reinigungstick lustig. Dabei viel ihm ein kleiner schwarzer Koffer hinter Sugizo auf, der versteckt hinter dem Wandschrank hervor lugte.

"Was ist denn da drin?" fragte er neugierig. "Wo drin?" Sugi sah in die Richtung in die Inoran zeigte und lief zum Schrank. "Da! In dem schwarzen Koffer!"

Sugi nahm den Koffer vorsichtig hinter dem Schrank hervor und ging zurück zum Bett, wo er ihn dann ablegte. "Das ist meine Violine!" sprach er gelangweilt und öffnete den Koffer. Er starrte gefühllos auf den Inhalt und schwieg.

"Du kannst Geige spielen?" fragte Inoran vorsichtig. Sugi nickte und nahm fast mechanisch die Geige aus dem Koffer und setze sie zwischen Schulter und Kinn. "Seit meinem 3. Lebensjahr lerne ich es."

Sugizo schloss die Augen und fühlte sich leer. Er sah seinen Vater vor sich und Hass stieg wieder in ihm auf. Er fühlte sich gezwungen zu spielen und setzte den Bogen an die Seiten. Er sah den strengen Blick seines Vaters vor sich und wollt sich ihm stellen. Er wollte alles geben und ihm beweisen, dass er kein Nichtsnutz war. Auch wenn er es so sehr hasste.

Sugizo öffnete entschlossen die Augen und wollte grade anfangen zu spielen, als er Inoran vor sich erkannte und nicht seinen Vater. Er war verwirrt, nahm den Bogen runter und blickte Inoran tief in die Augen.

"Würdest du etwas für mich spielen?" Fragte er und Sugizo merkte wie der Hass in ihm, einem Gefühl der Wärme wich. Noch nie hatte er für einen Freund gespielt. Inoran würde ihm zuhören und ihn nicht bestrafen wenn er sich verspielen würde. Er nickte und setzte den Bogen wieder an. Diesmal spielte er einfach drauf los. Sein Hände bewegten sich von ganz allein und zum ersten Mal in seinem Leben, entstand ein Bindung zu diesem Instrument.

Als er nach ein paar Minuten die Geige absetzte, sah ihn Inoran verträumt an.

"Das war wunderschön! Mir hat noch nie jemand etwas auf einer Geige vorgespielt!" sprach er müde, rutschte am Bettende weiter runter und zog die Bettdecke ein Stückchen höher.

Bei diesem Anblick merkte auch Sugizo, dass er schon ziemlich müde und ausgelaugt war und so packte er die Geige zurück in den Koffer, stellte diesen zurück hinter die Wand, machte die Anlage und das Licht aus und krabbelte zu Inoran unter die Decke.

Inorans Herz raste vor Aufregung und Sugi, der noch auf Sicherheitsabstand ging, sah ihn fragend an. Inoran gab sich einen Ruck und kuschelte sich vorsichtig an Sugi heran. Dieser seufzte glücklich und nahm ihn fest in seine Arme. Auch Inoran legte seine Arme um seine Taille und zog ihn dicht an seinen Körper heran. Es war ein schönes Gefühl, seinen warmen Köper zu spüren und seinen Duft tief einzuatmen. Sie konnten ihre gemeinsamen Herzen, heftig schlagen fühlen und Ihre Lippen suchten sich zärtlich in der Dunkelheit.

"Schlaf gut, mein Engel!" flüsterte Sugizo Inoran nach einigen Minuten leise ins Ohr. "Du auch!" hauchte dieser und schmiegte sein Gesicht an Sugizos Schulter.

Auch wenn sie noch lange nicht einschlafen konnten vor Aufregung, so schwiegen sie und lauschten dem Atem des anderen.

Der Duft von Kaffee und frischen Brötchen ließ Inoran aus dem Schlaf erwachen und als er seine Augen öffnete, fand er das Bett verlassen vor. Nur eine blaue Rose lag neben ihm auf dem weißen Kissen und ein kleines Schildchen auf dem "Guten Morgen! ^_^" stand. Inoran lächelte und streckte sich. Als sein Blick zur Uhr wanderte erschrak er kurz. Schon 13 Uhr! "Ach was soll's!" brubbelte er und nahm die Rose vorsichtig in die Hand. Er stand auf und legte sie zusammen mit dem Kärtchen auf den Tisch. Er zog sich seine Sachen an, die getrocknet und zusammengelegt auf einem Stuhl lagen, machte seine Haare zusammen und folgte dem verführerischen Duft von Frühstück.

Sugi stand in der Küche am Fenster und blickte verträumt hinaus. Der Tisch war fertig gedeckt und lud zum Essen ein.

Zwei Arme schmiegten sich von hinten um Sugizos Körper und hielten ihn fest. "Dir auch einen guten Morgen!" sprach Inoran, noch ein wenig verschlafen und Sugi drehte sich zu ihm um. Sie schauten sich kurz an und dann gab Sugi Inoran ein Küsschen auf die Stirn und nahm seine Hände um ihn zum Tisch zu führen.

"Ich hab schon gedacht, du wirst gar nicht mehr wach!" sprach er heiter und sie setzten sich an den Tisch. Inoran grinste. "Hättest mich ja wecken können!" konterte er.

"Nein! Du sahst so friedlich aus im Schlaf, dass hätte ich nicht übers Herz gebracht!" sprach Sugi schüchtern.

Inoran wurde rot und versteckte sein Gesicht hinter seiner Kaffeetasse.

"Ich hab noch nie so gut geschlafen wie letzte Nacht! Es war wirklich schön!" sprach er ehrlich. "Ja das fand ich auch!" Antwortet Sugizo und ihre Augen trafen sich. Der Faden zwischen ihnen war nun stärker und sicherer geworden und sie fühlten sich beide ausgeglichen und voller Leben.

DING DONG!

Sugizo schaute überrascht und verärgert zu gleich zum Flur. "Wer kommt den ausgerechnet heute hier her!" seufzte er und stand auf. Er ging zur Tür und murmelte leise vor sich hin. Ausgerechnet Jetzt musste jemand klingeln! Entnervt öffnete er die Eingangstür und er konnte kaum glauben, was er sah.

J stand lässig vor ihm. Er trug eine Beige Stoffhose und ein weißes, kurzärmliges Hemd was im Sonnenlicht, richtig leuchtete. Seine Blonden Haare glänzten wie Gold auf seinem Kopf und waren kunstvoll zerstrubbelt. Seine dunkelbraunen Mandelaugen, lugten hinter einer Sonnenbrille hervor und blickten abweisend und zugleich herausfordernd auf Sugizo.

"Ist Inoran bei dir?" fragte er cool und versuchte an Sugizo vorbei zu schauen. Sugi hätte die Tür am liebsten wieder zu geschlagen.

Neue Entdeckungen

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UIUIUIUIIIII O.O In diesem Kapitel gings bei mir Gefühlsmäßig wie auf einer Achterbahn zu! Ihr werdet schon merken warum. Ich hab irgendwie auch diesmal echt lange daran gesessen *staunt* Ich hoffe ich konnte die Gefühle diemal so gut beschreiben, wie ich sie mir vorgstellte hab! EY! Ich hab bei dem Kapitel echt teilweise total gelitten! Ich bin so froh, dass Inoran in Sugizos Leben aufgetraucht ist, ich glaub der Junge hätte sich sonst früher oder später noch was angetahn!

Und an alle die, die shcon gespannt auf Ryuichi warten: Habt noch etwas gedult! Zeitlich gesehen kommt der nämlich erst in nem Jahr dazu! (sprich 1989!) Und es ist grad mal ne Woche in meienr Story vergangen! Es werden jetzt noch ein paar wichtige Sachen passieren, aber dann werde ich über länger Zeiträume gehen und hoffe das ich Ryu bald einbringen kann! Da freu ich mich nämlihc auch schon sehr drauf! XD
 

Kasu, völlig durch den Wind nach diesem Kapitel *tänzel*

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J holte entnervt Luft, nachdem Sugi ihn einen Augenblick lang mit zuckendem Auge anstarrte. "Ist er nun da, oder nicht?! Es ist wichtig!" sprach J langsam und deutlich, als wenn er mit einem Kleinkind kommunizieren würde.

"Hey J! Was machst du denn hier?" fragte Inoran, der plötzlich neugierig hinter Sugizo auftauchte.

"Hi Ino!" antwortete J mit einem Lächeln, woraufhin Sugi leise schnaubte.

"Deine Mom hat mir gesagt wo du bist und mir die Adresse gegeben!" J schaute Sugizo einen Moment abwertend an und blickte dann wieder freundlich zu Inoran.

"Wir haben ein kleines Problem!" fuhr er dann etwas ernster fort. Es schien wirklich wichtig zu sein.

"Na komm doch erstmal rein!" Inoran schob Sugi ein Stück zur Seite, da dieser immer noch den Türrahmen versperrte. Sugi lies es sich gefallen, da er nur damit beschäftigt war seinen Blutdruck unter Kontrolle zu halten.

Als J an ihm vorbei kam, blieb er kurz stehen und sah Sugizo besorgt an. "Übrigens! Du hast da irgendwas mit deinem Auge! Das solltest du vielleicht mal untersuchen lassen!" Grinsend ging J weiter, zog im Flur seine Schuhe aus und folgte Inoran in die Küche.

Sugi blieb noch einen Augenblick an der Tür stehen, schloss sie dann leise und rammte seine Faust dagegen. Schmerzen.

"Scheiße!" fluchte er leise und schüttelte seine Hand.

"Sugi? Alles ok?" Inoran kam noch mal in den Flur um zu schauen, wo Sugi nur so lange blieb. Dieser versteckte schnell seine Hände hinterm Rücken und blickte Inoran wie ein Unschuldslamm in die Augen.

"Bitte! Reiß dich ein bisschen zusammen!" flehte Inoran leise und ging wieder zurück in die Küche. Sugis Kinnlade klappte sprachlos runter, doch ohne weiter Protest zu erheben und mit dem Versuch sich zu beruhigen, folgt er ihm.

Dieser Versuch war allerdings nicht sehr erfolgreich als er in der Küche ankam und J genüsslich ein Brötchen kauend, auf seinem Platz vorfand. Sugizo kochte vor Wut. Den ganzen morgen schon hatte er sich auf ein gemeinsames Frühstück mit Inoran gefreut. Was erlaubte er sich eigentlich! Das war immer noch sein Zuhause und da erwartete er wenigstens etwas Respekt. Er war drauf und dran J vom Stuhl zu zerren und ihn rauszuschmeißen, doch Inoran sah ihn bittend an und deutete auf einen Stuhl neben ihm. Sugizo atmete tief ein und setzte sich.

"Nun erzähl doch mal was los ist!" forderte Inoran J auf der isch grade einen Bissen mit etwas Kaffee hinunter spülte. Dann lehnte er sich zurück und sprach ernst. "Ich habe gestern Abend einen Anruf von Herrn Tomachi, dem Vermieter unseres Proberaumes, bekommen. Eine größere Firma hat sein Land aufgekauft und nun soll das Lagerhaus abgerissen werden. Wir haben bis Dienstag zeit unsere Sachen da raus zu schaffen." J beugte sich vor zum Tisch, stützte seine Ellenbogen darauf, fuhr sich mit seinen Händen langsam durch das Haar und sprach dann mit seiner tiefen, brummenden Stimme weiter. "Ich habe keine Ahnung was wir jetzt machen sollen. Ich hab ihn natürlich gleich gefragt, ob er eine andere Möglichkeit wüste, wo wir proben könnten, doch so wie ich ihn verstanden habe, ist seine Firma dadurch Konkurs gegangen und er ist jetzt Arbeitslos. Er klang recht verzweifelt. Armer Typ! Dabei hat er uns immer so unterstützt. Solch einen günstigen Proberaum werden wir bestimmt nicht noch mal finden." J lehnte sich wieder zurück und blickte nachdenklich aus dem Fenster. "Mit Taro und Mamoru hab ich auch schon geredet. Sie wissen auch nicht weiter. Ich hab mich natürlich gleich umgeschaut nach anderen Mieträumen, doch sie sind meist viel zu teuer oder liegen mitten im Wohnviertel! Was machen wir denn jetzt?" J blickte Inoran fragend an und dieser senkte nachdenklich den Kopf. Das waren wirklich schlechte Nachrichten. Wenn sie nicht schnell Ersatz finden würde, wäre das wohl vorerst das Ende von Lunacy. Es war schwierig in Kanagawa einen günstigen Mietraum zu finden, dass wusste er nur all zu gut. Sein Kopf fing an zu schmerzen und er faste sich mit Daumen und Zeigefinger an seinen Nasenansatz.

"Wir können hier proben!" sprach Sugizo ruhig und J und Inoran starrten ihn überrascht an. Sie hatten ihn ganz vergessen.

Sugizo ärgerte sich ein wenig darüber, dass sie ihn und Shinya nicht wirklich in ihr Gespräch einbezogen, doch ging es hierbei um seine letzte Hoffnung auf eine Musikkarriere und so waren ihm die Umstände egal. Zwar gefiel ihm der Gedanke daran, dass J dann hier ein und ausgehen würde, ganz und gar nicht, doch durfte sein Groll auf ihn nicht Schuld daran sein, wenn diese Gruppe, so frisch sie auch war, schon scheitern würde. Mit J würde er schon irgendwie klar kommen. Er hatte Mittel und Wege ihnen zu helfen, also warum sollte er es dann nicht tun. Außerdem würde er dadurch Inoran nicht nur ein Problem abnehmen, sondern ihn auch öfter sehen können. Sugi verschränkte entschlossen die Arme und wartete auf eine Reaktion.

"Ist das dein Ernst?" fragte Inoran ihn schließlich, als er begriff was Sugi ihn da grade angeboten hatte. Sugi nickte. "Wir haben ein großes Zimmer hinten im Gartenhaus. Der war eigentlich mal als Partyraum gedacht, aber er wurde nie benutzt. Ich habe da auch eine Zeit lang mit meiner alten Band geprobt!"

Inoran blickte erfreut zu J, doch dieser sah abschätzend zu Sugizo. Das gefiel ihm alles überhaupt nicht. Wenn er jetzt sein Angebot annehmen würde, stände er in seiner Schuld und das war das Letzte was er wollte. Außerdem war er immer noch verärgert das Inoran hier bei Sugizo war. Den ganzen letzten Abend hatte er darauf gewartet das er nach Hause kommen würde und rief alle Stunde bei Inorans Mutter an, bis sie ihm schließlich am Morgen die Adresse gab. Was suchte er überhaupt bei ihm? Sonst immer ist er Samstagabend mit Inoran um die Häuser gezogen und ausgerechnet wenn er etwas Wichtiges mit ihm besprechen musste, war er nicht da. Das gefiel ihm wirklich alles ganz und gar nicht. Finster blickte er in Sugizos Augen. Dieser hatte nun endgültig genug, stand zornig auf und ging Tür knallend aus dem Raum.

"Was soll das J?" fragte Inoran verärgert, als Sugi weg war.

"Das frage ich dich!" antwortete J und Inoran verstand nur Bahnhof. "Was hast du die ganze Nacht hier getrieben?" Inoran merkte woher der Wind wehte und antwortete sachlich. "Wir haben Gitarre gespielt und da es spät wurde, bin ich noch über Nacht geblieben. Aber J! Wenn du sauer bist, dass ich nicht da war, dann kann ich das verstehen. Aber lass das bitte nicht an Sugizo aus!"

"Ich bin nicht sauer!" sprach er erregt und Inoran schmunzelte. "Nein! Überhaupt nicht!" konterte er sarkastisch. J grummelte kurz, beruhigte jedoch langsam seine Nerven.

"Tut mir leid, ich hätte dir bescheid sagen sollen! Das ändert aber alles nichts an unserem Problem! Du weißt nur zu genau, dass wir ohne Proberaum aufgeschmissen sind, und ob du es glaubst oder nicht, Sugizo liegt genauso viel daran, dass Lunacy weiter macht, wie dir! Gib ihm ne Chance!" Inoran blickte seinen Freund flehend an und dieser gab den Kampf auf. Inoran hatte eine Art an sich, den Nagel auf den Kopf zu treffen. J hatte immer das Gefühl, Ino würde die Gedanken seiner Mitmenschen lesen können und das Richtige im richtigen Augenblick sagen. Das faszinierte ihn sehr und so nickte er einverstanden. Inoran lächelte ihn glücklich an und einen Augenblick lang, schämte sich J für sein fieses Verhalten Sugi gegenüber. Wenn er sauer war, dann war er wirklich unausstehlich. Das wusste er, dennoch war er aber meist zu stolz es anderen gegenüber einzugestehen.

"Also ist es abgemacht! Wenn Sugi kein Problem mehr damit hat, Proben wir hier. Wir müssten dann morgen die Anderen zusammen trommeln und die Sachen her bringen. Sugi und Shinya werden, denke ich, keine Zeit haben, die müssen für die Prüfungen lernen!" sprach Inoran energisch. "Ich denke es wäre besser wenn du jetzt gehst! Ich werde noch mal mit Sugi sprechen und komme dann nachher noch mal bei dir vorbei, ok?"

J nickte erneut und stand auf. Sie gingen zusammen zur Tür und als Inoran die Tür hinter ihm schloss ging er mit einem Seufzer rauf in Sugizos Zimmer.

Das Zimmer war leer und Inorans Blick fiel sofort auf die Blaue Rose die noch auf dem Tisch lag. Sugizo musste sich schrecklich ungerecht behandelt fühlen. Er ging auf den Tisch zu und nahm die Rose in die Hand. Dabei sah er aus dem Augenwinkel einen Schatten und blickte nach links aus dem Fenster. Sugizo saß mit angewinkelten Beinen auf dem Balkonboden und rauchte eine Zigarette. Rücken und Kopf waren gegen die Wand gelehnt und sein Blick war nachdenklich in die Ferne gerichtet. Was ihm jetzt wohl durch den Kopf ging?

Inoran trat auf dem Balkon hinaus und setzte sich neben ihn. Er wusste nicht so recht was er sagen sollte und so starrte er auf die Rose in seiner Hand.

"Hattest du J schon irgendwas von uns erzählt?" fragte Sugizo Inoran abweisend. Inoran schüttelte bedrückt den Kopf. "Nein! Ich glaube er kann dich einfach nur nicht leiden!" antwortete er ehrlich. "Aber das wird bestimmt noch besser werden! Glaub mir! Er kennt dich ja auch noch nicht richtig und außerdem war er verärgert, dass ich gestern nicht da war. Er will sich jetzt auch ein bisschen zusammenreißen! Und wenn ihr euch ein wenig besser versteht, werde ich ihm das von uns erzählen." Inorans Herz raste. Er hoffte, dass das Ok für Sugi wäre und wollte nicht, dass er einen schlechten Eindruck von J hatte.

Sugizo zog langsam an seiner Zigarette und schloss die Augen.

Sein Schweigen und sein abweisendes Verhalten bedrückte Inoran nur noch mehr und er suchte verzweifelt nach Worten. War Sugizo jetzt sauer auf ihn? Am liebsten hätte er ihn jetzt in die Arme genommen, aber er wirkte mit einmal so kühl ihm gegenüber, dass er sich nicht traute.

Jetzt blickte auch er nachdenklich in die Ferne und beide schwiegen einige Minuten lang. Als die Ruhe schon fast unerträglich wurde, schnipste Sugizo seine Zigarette über das Balkongeländer und atmete den letzen Zug Schmerzerfüllt durch seine Nase aus. Dann ließ er seinen Kopf langsam an Inorans Schulter sinken. Inoran hörte Sugizos stummen Schrei, legte die Rose bei Seite und nahm ihn in seine Arme.

Sugizo krallte sich fest an Inoran und schluchzte leise.

Weinte er? Inorans Herz wurde ihm schwer. Warum weinte er? Doch nicht wegen J!? Nein! Er fühlte das da noch viel mehr hinter steckte. Inoran strich ihm zärtlich durchs Haar und wippte ihn sacht.

Sugizos Schluchzen klang immer lauter und leidvoller. Langsam aber sicher zerriss das Inoran sein Herz und ihm stiegen die ersten Tränen in die Augen. Warum war er nur auf einmal so deprimiert? Was sollte er nur tun? Verzweifelt schloss er die Augen und flüsterte immer wieder "Ist schon gut!" in Sugizos Ohr. Er merkte wie ihm die Tränen über die Wangen liefen und er schmiegte sein Gesicht eng an das von Sugizo. Langsam verstand er was geschah. An seiner Schulter weinte nicht ein Mann, der sich ungerecht behandelt fühlte, sondern ein Kind, dass nie die Möglichkeit hatte, seine Angst und seine Verwundbarkeit offen zu zeigen. Als er das begriff, wollte er ihn nicht mehr stoppen. Er wollte, dass er alles aus sich raus lässt. Alles was er jahrelang verdrängt hatte. Auch wenn er selbst darunter litt, zu sehen welch Kummer auf Sugizo lastete.

Lange Zeit hielten sie sich in den Armen bis Sugi ruhiger wurde.

Inoran sah ihn aufbauend in die geröteten Augen und fuhr sanft mit seinem Daumen über Sugizos Wange um auch noch die letzte Träne zu stoppen.

Sugizo fühlte sich ausgelaugt und sein Kopf war leer. Nur die Wärme und Geborgenheit die ihm Inoran spendete, erfüllte ihn. Er war ihm so dankbar. So sehr dankbar.

Er griff nach Inorans Hand und drückte sie sanft.

"Ich bin so froh...das du bei mir bist!" flüsterte er leise und Inoran lächelte.

Er war erleichtert, dass es Sugizo besser ging. Zwar beschäftigte ihn die Frage, warum Sugizo nur so viel Kummer hatte, doch das war im Augenblick nebensächlich. Irgendwann würde er es ihm schon erzählen.

Sie blieben noch bis in den späten Nachmittag dort sitzen und unterhielten sich leise.

"Ich muss jetzt leider los!" sprach Inoran schließlich traurig. Sugizo seufzte und richtete sich auf. Er reichte Inoran seine Hand und zog ihn hoch. Inoran nahm seine Rose und packte seine Gitarre ein, während Sugi sich an den Türrahmen lehnte und ihm dabei zuschaute. Dann fuhr er sich durch sein Haar und seufzte erneut.

"Ich werd dann, denke ich mal, noch ein bisschen lernen!" Inoran, der fertig mit Packen war, kam auf ihn zu. "Wann schreibst du eigentlich deine erste Prüfung?" Fragte er und Sugi dachte kurz nach. "Am Dienstag!" antwortete er und sie gingen gemeinsam runter zur Tür. Als Inoran in der offenen Tür stand, kramte Sugizo in einem kleinen Fach, auf der Flurkommode. Fündig drehte er sich um und reichte Inoran einen Schlüssel. Inoran nahm ihn und blickte ihn überrascht an.

"Den kannst du erstmal behalten! Das ist ein Ersatzschlüssel von hier. Es kann ja sein das ich morgen später aus der Schule komme und so könnt ihr hier schon rein und die Sachen in das Gartenhaus bringen! Ihr braucht euch auch keine Gedanken machen, ich bin bis nächstes Wochenende erstmal noch alleine! Aber pass bitte auf, dass die Anderen keinen Blödsinn anstellen! Ich bin sonst ein toter Mann!" grinste er und Inoran nickte.

"Außerdem..." setzte Sugizo erneut an und trat dichter an Inoran heran. Er lächelte ihn schüchtern an und sprach weiter. "..würde ich mich freuen, wenn du auch ab und zu mal alleine hier her kommst. Sieh es als Zufluchtsort, wenn dir mal die Decke über den Kopf einstürzt!" Inoran umschloss den Schlüssel fest mit seiner Hand und lächelte zurück. Sugizo zog ihn noch einmal dicht an sich heran und legte seine Arme um Inorans Taille. Dieser legte seine Hand an Sugizos Wange und streichelte ihn sanft. Es brach ihm das Herz, Sugi allein in diesem großen Haus zurück zu lassen, aber er hatte keine andere Wahl. Er konnte ja nicht ewig bei ihm bleiben. Er atmete tief ein und aus.

"Danke!" sprach er leise, schloss seine Augen und küsste Sugizo zärtlich. Sein Herz schlug heftig in seiner Brust und seine Lippen kribbelten als sie die von Sugizo berührten. Elektrizität durchströmte ihre Körper. Inoran öffnete seinen Mund und ihre Zungen liebkosten sich wild. Sugizo schmeckte süß und Hitze stieg in Inorans Körper auf. Sein Adrenalinspiegel schoss in die Höhe und er spürte ein Verlangen in sich entflammen, wie noch nie zu vor. Sein Verstand war wie betäubt und automatisch presste er seine Hüfte gegen die von Sugizo. Dieser stöhnte nun leise auf und sah Inoran nach Luft ringend an. "Ich glaub...du solltest jetzt besser gehen...sonst garantiere ich für nix!"

Inoran kam wieder etwas zu sich und atmete schnell. Er brachte kein Wort raus und so nickte er nur und löste sich von Sugizo. Er grinste ihn verträumt an, winkte Sugi noch einmal und taumelte wie ein Betrunkener die Straße hinunter.

Sugi blieb noch einen Augenblick an der Tür stehen und sah ihm nach. Der Junge machte ihn fix und fertig. Lange würde er sich sicherlich nicht mehr zurück halten können.

Lächelnd schloss er die Tür.

Süßes und Saures

"Mensch Sugi! Da bist du ja endlich! Ich hab schon gedacht, du hättest die Prüfungen vergessen!" Shinya stand nervös am Einganstor zum Schulhof.

"Hey, du traust mir ja ne Menge zu!" antwortete Sugi, als er auf ihn zutrat und ihm zur Begrüßung auf die Schulter klopfte. Verschmitz grinste er Shinya an und dieser verstand nun gar nix mehr.

"Sag mal, geht's dir gut Sugi?" fragte er besorgt, doch Sugis Grinsen wurde nur noch breiter.

"Dir ist aber schon bewusst, dass wir in wenigen Minuten eine wichtige Prüfung schreiben und du sonst ein reines Nervenwrack bist, wenn es um so was geht?" Sugi nickte.

"OK! Wer bist du und was hast du mit Sugi gemacht?" Jetzt musste Sugizo anfangen zu lachen und deutete Shinya zum reingehen. Dieser blickte erst skeptisch, trabte dann aber brav, mit etwas Abstand, neben Sugi zur Schule. "Nun erzähl schon!" drängte Shinya und Sugizo seufzte schüchtern.

"Sagen wir mal so, eine gute Fee hat mir etwas Glück geschenkt!" schloss er kurz und Knapp, da sie schon vor dem Klassenraum standen und es höchste Zeit wurde ihr Plätze ein zu nehmen. "Na toll! Bloß keine Einzelheiten!" sprach Shinya, mit gespielter Verärgerung und sie gingen in den Raum. "Viel Glück Shin! Ich erzähl dir nachher alles!" Shinya zwinkerte ihm zu und sie setzten sich auf ihre Plätze. Der Rest der Klasse war schon vollzählig und die Lehrerin begann die Anwesenheitsliste durch zu gehen.

Sugizo holte Schreibzeug und Papier aus seiner Tasche und eine winzige Figur aus Porzellan. Er stellte sie mit einem verträumten Lächeln auf den Tisch und starrte sie an.

Den Tag zu vor, am Montag, war er extra den ganzen Nachmittag bei Shinya gewesen um mit ihm für die Prüfung zu lernen. Außerdem wollte er J nicht über den Weg laufen und so kam er erst spät abends nach Hause, als schon alles fertig umgeräumt war und das Haus in übliches Schweigen verfallen war. Müde ging er die Stufen zu seinem Zimmer hinauf, den Kopf voller Formeln und Mathematischen Rechenregeln. Die übliche Panik vor großen Arbeiten überfiel ihn und er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass alles schon vorbei wäre. Doch als er sein Zimmer betrat und das Licht anschaltet, vergaß er für einen Augenblick alles und starrte auf sein Bett, auf dem drei kleine Karten und Gegenstände lagen. Langsam ging er auf das Bett zu und beäugte die Dinge. Am Fußteil lag eine metal Schachtel und auf dem dazugehörigen Kärtchen stand: "Für die Konzentration!" Er öffnete sie und in ihr waren Traubenzucker Bonbons mit Himbeergeschmack. Sugi liebte Himbeere! Der zweite Gegenstand, der in der Bettmitte lag, war eine kleine, winkende, japanische Porzellankatze. Auf dem Kärtchen dazu stand: "Für das Glück!" Sugi lächelte und blickte zu seinem Kopfkissen auf dem ein Umschlag lag auf dem: "Für Dich! ^.^" in eleganter Schrift geschrieben stand. Neugierig öffnete er ihn und fand ein Polaroid Foto von Inoran. Sugi fing erst an zu lachen, doch dann fuhr er zärtlich mit seinem Finger über die Konturen von Inorans Gesicht, welches überrascht in die Kamera blinzelte.

"Sugihara?"

Jemand piekste Sugi von der Seite in die Rippen. Er erwachte, erschrocken aus seinem Tagtraum und blickte zum Lehrerpult. "Ähm, Anwesend!" brabbelte er schnell, als er den strengen Blick der Lehrerin sah. Sie schnaufte kurz verärgert und ihr altes, verbittertes Gesicht wandte sich wieder der Liste vor ihr zu. Sugi blickte kurz nach hinten zu Shinya, der ihn schon Kopfschüttelnd angrinste.

"So, sie haben jetzt genau vier Zeitstunden für diese Aufgaben! Wer auf Toilette muss, meldet sich bei mir und an sonst ist jede Konservation während der Prüfung streng verboten und wird sofort als Betrugsversuch gezählt! Wer früher fertig ist, verlässt bitte leise den Raum! Wenn sie jetzt weiter keine Fragen haben, teile ich jetzt die Aufgaben aus und wünsche gutes Gelingen!" sprach die Lehrerin streng und stampfte bedrohlich mit ihren kurzen Beinen durch die Gänge und verteilte die Bögen.

Sugi atmete noch mal tief ein und las sich die Aufgaben durch. >Na ja, sieht ja ganz gut aus!< Dann blickte er kurz zu der grinsenden Katze vor ihm, steckte sich einen Traubenzucker Bonbon in den Mund und begann voller Eifer zu schreiben.

Kurz vor der Abgabe, schrieb Sugi die letzte Lösung auf sein Blatt und überflog noch mal alles. Zufrieden legte er alles in den beigefügten Umschlag und packte seine Sachen zusammen. Shinya war schon ein paar Minuten früher fertig gewesen und wartet vermutlich auf dem Hof auf ihn.

Leise ging er zum Lehrerpult und überreichte mit einem Lächeln den Umschlag. Die Lehrerin blickte kurz misstrauisch und winkte ihn weg. Sie hätte sich wahrscheinlich gewünscht das Sugi bei dieser Arbeit zusammenbrechen würde. Sie hasste ihn wie die Pest und Sugi konnte auch nicht grade behaupten das ihm der Matheunterricht in den letzten Jahren mit ihr sehr viel Freude bereitet hätte. Liebevoll störte er sie ständig im Unterricht und trieb sie mit völlig stupiden Fragen in den Wahnsinn. Ein bisschen würde ihm das fehlen, wenn er von der Schule gehen würde. Doch noch mehr bereitete es ihn eine Freude, mit einem guten Gefühl die Prüfungen überstanden zu haben.

Frohen Gemüts verließ er den Raum, rannte die Treppen runter, wobei ihn der Hausmeister erwischte und ihn sofort zu einmal Schulregeln abschreiben verdonnerte, und betrat den Schulhof. Er Streckte sein Arme aus und atmete tief ein. Er fühlte sich so befreit und glücklich und das verdankte er nur einer einzigen Person.

"Hey, du führst dich ja auf als hättest du die Prüfungen schon bestanden! Dabei war das doch grad mal die Erste!" Lachte Shinya, der neben dem Ausgang auf ihn wartete. Sugi grinste ihn breit an. "Ach, die schaff ich doch mit links!" antwortete Sugi entzückt.

Shinya schüttelte den Kopf. "Sugi, Sugi, Sugi! So kenn ich dich gar nicht! Du grinst schon den ganzen Tag, als wenn du ne Barbie spielst, vergisst sogar deine Prüfungsangst, und sprichst nur in Rätseln...kannst du mich jetzt mal endlich aufklären?"

Sugi lachte und erzählte ihm alles von Ino. Erst war es ihm unangenehm, weil er nicht wusste wie Shinya damit umgehen würde, doch als dieser ihm gespannt lauschte, vielen alle Hemmungen von ihm und er plapperte wie ein Wasserfall. Er erzählt ihm von ihrem Wochenende. Von dem Zusammenspielen und dem Regen. Von der Nacht, die für ihn wie ein Traum war und von dem Überraschenden Besuch von J und auch von den Geschenken, die er Tags zuvor in seinem Zimmer fand. Während er sprach, funkelten seine Augen und eine solche Ladung Lebensenergie strahlte von ihm aus, dass Shinya nicht anders konnte und mitstrahlte.

"Shinya! Der Junge macht mich fertig! Ich hab so was wirklich noch nie gefühlt...glaubst du mir das?" Er blickte Shinya fragend an und dieser nickte lächelnd.

"Ja, ich glaub dir das! Und ich freu mich für dich! Wirklich!"

Sugi konnte nicht anderes und umarmte ihn. "Vielen Dank!" sprach er leise und drückte ihn fest. Shinya war für einen Augenblick überwältigt von dieser Gefühlvollen Seite von Sugizo, doch dann drückte er auch ihn fest. "Dafür bin ich doch da!" Dann befreiter er sich aus Sugis Armen und blickte ihn streng an. "Mach das nicht noch mal! Ich bild mir sonst noch was drauf ein!" Seine ernste Miene verwandelte sich in breites Grinsen und er begann schallend an zu lachen. Sugi boxte ihm sanft in den Oberarm. "Baka!" Beide gingen lachend über den Schulhof und machten sich auf den Heimweg.

"Du Shin! Ich werd jetzt noch mal kurz zu Inoran gehen! Will mich noch bedanken!" sagte Sugi etwas schüchtern und Shinya nickte zustimmend. "Kein Problem, wir sehen uns dann morgen, du kommst doch zu mir und wir lernen für die nächste Prüfung?"

"Ja klar, bin dann so gegen 11 Uhr bei dir!" Beide schlugen sich kurz in die Hände und gingen getrennte Wege.

Sugi wusste noch ganz genau wo es zu Inorans Wohnung ging und so stand er bald, völlig nervös vor seiner Tür. Er wollte grade klingeln, als sich die Tür mit einem Ruck öffnete und Inorans Mutter ihn erschrocken anstarrte.

"Oh, Hallo Sugihara-san! Wie geht's dir? Was macht der Sonnebrand? Willst du Inoran besuchen?" Sugi fühlte sich leicht überfordert und überlegte welche Frage er als erste beantworten sollte. "Mir geht's gut, danke! Ist Inoran denn da?" Inorans Mutter nickte freundlich und bat ihn hinein. "Inoue-Schatz! Du hast Besuch!" rief sie und eine Tür, weiter hinten im Gang, öffnete sich und ein neugieriger Inoran blinzelte um die Ecke. Als er Sugizo erblickt, schien es als würde er gleich aus dem Zimmer nach vorn fallen, doch erstaunlicher weise machte er eine eleganten Schlenker und trat aus dem Zimmer. Sugizo konnte schon aus der Entfernung sehen, dass er hoch rot angelaufen war und schmunzelnd winkte er ihm zu.

"Nun, denn, ich geh dann mal, ja Spatz? Deine Brüder kommen um 18 Uhr! Mach doch bitte dann schon Abendbrot! Ich bringe frischen Fisch mit!"

"Ja, Ok!" antwortete Inoran, peinlich berührt und seine Mutter lächelte ihn liebevoll an.

"Bis dann! Und dir wünsch ich noch einen schönen Nachmittag!" sprach sie liebevoll zu Sugizo gewandt und verließ die Wohnung. Sugi verbeugte sich höflich und als die Tür ins Schloss viel, drehte er sich lächelnd zu Inoran. "Na Spatz?"

Inoran knurrte gefährlich und kam auf ihn zu. Sugizo lachte, schlug die Arme über den Kopf und ging in Deckung. Inoran schmunzelte, packte seine Handgelenke und drückte sie mit aller Kraft runter, damit er Sugizo in die Augen sehen konnte. >Hey, er ist kräftiger als er aussieht< dachte sich Sugi und blickte kurze Zeit später in Inorans herausfordernde Augen. "Wie lief die Prüfung?" fragte er ernst, immer noch den Griff fest um Sugis Handgelenke. Sugizo grinste breit. "Seh ich so aus, als wenn es schlecht gelaufen wäre?"

Inoran atmete erleichtert auf und seine Augen strahlten vor Freude.

"Und das hab ich nur dir zu verdanken..." sprach Sugizo leise und sah ihn leidenschaftlich an. Inorans Herz schlug wild, dann lockerte er seinen Griff, lächelte und zog Sugizo in sein Zimmer. Dann ließ er ihn los und räumte ein paar Sachen von seinem Bett, was alles andere als ordentlich war. "Willst du was trinken?" Fragte er schüchtern und Sugi nickt. "Ok, bin gleich wieder da. Kannst dich ja so lange umschauen!" und er verschwand in Richtung Küche. Sugi ließ sich das nicht zweimal sagen und lief langsam durch das ziemlich kleine Zimmer. Es war irgendwie typisch Jungenhaft. Unordentlich und doch gemütlich. An den Wänden, soweit eine freie Stelle zu sehen war, hingen ein paar Poster von Rockgruppen und die Regale waren mit lauter Krims Krams voll gestopft. Hier und da standen einige Figuren von Kampfrobotern und Sugi nahm interessiert eine davon in die Hand und begutachtete sie. "Die hab ich selbst gemacht!" sprach Inoran hinter ihm und stellte zwei Gläser mit Wasser auf einen freien Platz auf seinem Schreibtisch. Sugi blickte erstaunt zu ihm. "Echt? So was kannst du? Find ich ja irre!" Ehrfürchtig stellte er die Figur zurück ins Regal. Inoran kratze sich verlegen am Hinterkopf. "Na ja, irgendwas muss ich ja können...aber so gut sind sie nun auch wieder nicht!" Sugi warf ihn einen vernichtenden Blick zu! "Schon gut, schon gut!" lachte Inoran.

Sugi sah sich weiter um und fand ein Familiefoto in einem weiteren Regal. Es schien ein Urlaubsbild zu sein. Die ganze Familie trug Kimonos und posierte vor qualmende Onsen (japanische, heiße Quellen). Inoran blickte entnervt in die Kamera, doch fand Sugi, dass er verdammt niedlich aussah, wie er so schmollend in dem Kimono da stand. Er beneidete ihn irgendwie dafür. Er ging weiter und als er am Schreibtisch ankam erblickte er einen Stapel bemalter Blätter. Größtenteils Skizzen von Robotern und Phantasiewesen. Dazwischen lagen auch mal einige Zeichnungen mit Aquarellfarbe, die eine mystisch, vernebelte Mondlandschaft zeigten. Sugi blickte erstaunt zu Inoran, der auf seinem Bett saß und ihn beobachtete. "Das ist alles von dir? Inoran nickt leichte. Er blickte wieder zurück auf das Mondbild und zum ersten Mal wurde ihm bewusst, wie wenig er über Inoran wusste. Verträumt fuhr er mit seinen Fingern über den Mond, drehte sich dann um und setzte sich zu Inoran aufs Bett. Er blickte ihn nicht an, sondern starrte nur auf seine Hände, die auf seinen Knien ruhten. "Ich möchte noch viel mehr über dich erfahren..." sprach er schüchtern. "...ob du samstags mit deiner Familie Frühstück isst oder ob du schon mal unglücklich verliebt warst. Was dein Leibgericht ist und welche Dinge du hasst. Ob du den Sonnenaufgang mehr magst als den Untergang und ob du bei einem traurigen Film anfängst zu weinen..." Aufgeregt pumpte das Blut in seine Adern und plötzlich nahm Inoran seine Hände in die seine und drückt sie sanft. Sugizo hob seinen Kopf und blickte ihm tief in die Augen. Er sah glücklich aus.

"Wie du schon vor ein paar Tagen meintest...wir haben Zeit!" flüsterte Inoran. Sugizo beugte sich langsam zu ihm rüber und küsste ihn zärtlich. "Danke...Inoue!" hauchte er und Inoran wurde schwach. Er ließ sich nach hinten auf sein Bett fallen und zog Sugizo mit sich. Dieser blickte ihn überrascht an. Dann drehte er jedoch seinen Körper so, dass er auf Inoran lag und sein Knie zwischen seinen Beinen ruhte. Er stütze sein Arme auf das Bett und lächelte ihn eine Zeit lang an, bis Inoran schließlich seine Hand hob und Sugizos Gesicht zu sich hinunter zog. Zärtlich zog er an seinen Lippen und fuhr mit seinen Händen über Sugis Rücken. Dieser rieb sacht mit seinen Oberschenkel gegen Inorans Schritt und er stöhnte kurz auf. Sugi nutze die Gelegenheit und küsste ihn leidenschaftlich. Inorans Hände wanderten weiter runter und umschlossen Sugizos Hintern. Er drückt ihn gegen seine Hüfte und erregt schnappte er nach Luft. Dabei öffnete er seine Augen kurz und was er sah, ließ ihn für einen Augenblick vergessen zu Atmen.

J Stand in seiner Tür und blickte ihn entsetzt an.

Erschrocken zuckte er zusammen und richtete sich langsam auf. Sugizo schaute ihn fragend an und als sein Blick zur Tür wanderte, ließ er genauso geschockt seine Hände von Inoran und setze sich zur Seite. "Wie kommst du denn hier her?" fragte Inoran nervös. "Durch den Hintereingang, wie immer!" sprach er stockend.

J war kreide bleich und Inoran dachte schon, er würde Ohnmächtig werden, bis sich das Weiß plötzlich in tiefes Rot färbte und er Sugizo zornig anfunkelte. Inoran versuchte sich zu fassen und krächzte leise zu Sugizo. "Ich glaube es ist besser wenn du gehst!" Unsicher was er nun tun sollte blickte er von Inoran zu J und wieder zurück. Er wollte ihn nicht alleine lassen, aber wahrscheinlich würde J sich jeden Moment auf ihn stürzen und das würde die ganze Situation noch viel schlimmer machen...vor allem für Ino. Er nickte besorgt und stand auf. Vorsichtig ging er an J vorbei, doch dieser starrte nur wütend auf seine geballten Fäuste. Sie hörten das leise zuschlagen der Haustür und Inoran rieb sich verlegen am Oberarm.

"Sag das es nicht wahr ist..." begann J leise. "...Sag mir, dass das alles nur eine dumme Fatahmorgana war!"

"J! Ich weiß das das ein großer Schock für dich sein muss, aber..." "Großer Schock?" fragte J bitter. "Ich habe grade gesehen wie dieser Penner dich angefasst hat und ihr euch küsstet! Entschuldige Inoran! Aber das sieht man nicht unbedingt an jeder Straßenecke!" verwirrt fuhr er sich durch sein Haar.

"Was soll das ganze? Hat er dir was angetan? Hat er dich dazu gezwungen? Ich schwöre, ich...ich reiß ihn jede Gliedmaße einzeln raus!" J atmete schnell und sah ihn besorgt an. "Nein, er hat mich nicht gezwungen...ich wollte es!" Inoran versuchte ruhig zu bleiben, aber sein Herz raste so sehr vor Aufregung, dass ihm schwarz vor Augen wurde. Verständnislos starrte J ihn an. "Warum?" seine Stimme versagte fast und Inoran antwortete ruhig. "Weil...ich ihn liebe!"

J wurde wieder hoch rot und verärgert trat er näher zu Inoran. "Liebe? Wie kannst du nach einer Woche schon von liebe reden? Und vor allem wegen ihm! Einen Mann! Inoran, wir reden hier von einem Mann!" fassungslos schüttelte er mit seinem Kopf.

"Und? Warum kann ich keinen Mann lieben? Ich hätte immer gedacht du wärst tolerant und dir wäre alles egal! Hauptsache ich wäre glücklich! Willst du mir sagen, dass ich dir zu unrecht vertraut habe?" erste Tränen stiegen in seine Augen, doch eisern unterdrückte er ihr fließen. J schüttelte leicht den Kopf. "Nein, dass war ernst gemeint und wenn du mit einem Mann glücklich bist, dann soll es so sein, aber nicht mit ihm! Nicht mit diesem verdammten Hurensohn!" Das versetzte Inorans Herz einen tiefen Stich und verletzt fing er an zu schreien. "Hör auf so über ihn zu reden! Du kennst ihn doch gar nicht!" "Und du tust es, oder was?" J wurde nun auch immer lauter. "Ich will dir mal was sagen! Ich hab mich in unserer Schule etwas umgehört und ob du es glaubst oder nicht, dein lieber Sugi hat nicht grad den besten Ruf! Der hat doch an jeder Hand 5 Weiber! Der interessiert sich doch gar nicht für dich! Er will bestimmt nur mal was Neues ausprobieren und wenn er erstmal bekommen hat was er will, lässt er dich Fallen!" >Nein! So ist er nicht! Niemals!..oh Bitte J! Hör auf! Ich weiß das du das nicht ernst meinst...bitte!< Inorans Herz verkrampfte sich furchtbar und verzweifelt sah er J an. "Und was soll ich jetzt deiner Meinung nach tun?" wisperte er und J sah ihn kalt an. "Vergiss ihn!"

"Das kann ich nicht!" die ersten Tränen liefen ihm über das Gesicht.

"Dann kann ich dir auch nicht mehr helfen..." enttäuscht drehte sich J um, verließ die Wohnung und ließ Inoran allein mit seinem Kummer zurück.

Eine eigenartige Fügung

"Was für ein beschissener Tag!" murmelte Sugi vor sich hin, während er die dunklen Straßen, auf dem Heimweg durchquerte. Es war Freitag und er hatte seit dem Dienstag nichts von Inoran gehört. Er konnte ihn weder per Telefon erreichen, noch half es sich die Füße vor seiner Wohnung platt zu stehen und auf eine Reaktion zu warten. Seine Mutter sah in nur jedes mal besorgt an und meinte, dass er niemanden sehen möchte. Das machte Sugizo total wahnsinnig. Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte J irgendwas angestellt? Er konnte sich keinen Reim auf das ganze machen und das schlimmste war, dass er sich auf die Prüfungen konzentrieren musste. Shinya hatte er bereits alles erzählt, doch dieser wusste auch keinen Rat und versuchte ihn mit aufmunternden Worten, Hoffnung zu machen. Dafür dankte er ihm sehr.

Dennoch sorgte er sich unheimlich um Inoran und sein Herz lag ihm wie ein Stein in der Brust. Alles war so schön und mit einem Mal...

Noch nie kam er sich so einsam vor, wie an diesem Tag. Am morgen hatte er seine 3. Prüfung gehabt und mehr schlecht als recht war ihm dabei zumute. Shinya hatte er auch noch nicht gesehen, da er an diesem Tag keine Prüfung schrieb und zu Hause bleiben konnte. Dann wurde er auch noch beim Rauchen auf dem Dach erwischt, und musste nach dem Unterricht sämtliche Klassenräume seiner Stufe säubern unter dem strengen Blick des Hausmeisters. Dieser ließ es sich auch nicht nehmen hier und da mal den Dreck wieder auszukippen, den Sugizo grade weggefegt hatte, da er schon lange darauf wartete ihm richtig eins auszuwischen. Als er dann endlich gehen durfte, wurde es schon dunkel und die ersten Laternen leuchteten auf. Sugi ließ den Kopf hängen und ging traurig über eine Kreuzung. Niemand würde zu Hause auf ihn warten...niemand.

"AAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!" Ein Schrei riss Sugi aus seinen Gedanken. Erschrocken blieb er stehen und lauschte.

"AAAAAAAAAAARRRRGGG! LASS MICH LOS! AUA!" Eine weibliche Stimme schrie hysterisch, ganz in der Nähe und Sugizo folgte ihr eilig ohne zu wissen, was er tun sollte wenn er Zeuge eines Verbrechens werden würde. Die Stimme kam immer näher und als Sugi in eine Gasse bog, sah er einen Jungen, der krampfhaft versuchte ein wild zappelndes Mädchen zu bändigen. Er musste irgendwas unternehmen. Fest entschlossen dem Mädchen zu helfen schlich er sich vorsichtig an den Jungen heran. Dieser hatte es grade geschafft, dass Mädchen auf den Boden fest zu halten und legte seine Hand auf ihren Mund.

"Hör endlich auf so rumzuschreien!" sprach er aufgebracht und Sugizo erschrak. Er kannte diese Stimme und konnte einfach nicht glauben was er da sah. Ihm kam die Statur des Jungen auch sehr bekannt vor, doch er wollte es nicht wahr haben. Das konnte einfach nicht sein.

Das Mädchen biss ihm in die Hand und durch den kurzen Blick zu seiner Hand, die anfing zu bluten, konnte Sugi nun klar und deutlich erkennen wem die Stimme gehörte.

J schüttelte seine Hand und das Mädchen nutzte den Augenblick und versuchte seinem Griff zu entkommen. Doch J war schneller und hielt sie an beiden Armen fest.

"DU ARSCH! WAS SOLL DAS! LASS MICH ENDLICH LOS!" sieh trat heftig mit ihren Beinen und fing wieder an zu schreien. J holte aus und langte ihr ein Paar. Sie schien davon wie benebelt und rührte sich nicht mehr.

Egal ob das nun J war oder sonst wer, Sugi musst was unternehmen und so stürzte er sich von hinten auf ihn und zog ihn an den Armen weg.

J war im ersten Augenblick total erschrocken, doch konnte er sich bald fassen und riss sich aus Sugizos Griff. Rasend drehte er sich um und als er Sugizo erkannte wich jegliche Farbe aus seinem Gesicht.

Sugizo blickte ihn voller Abscheu an. "Lass die Finger von ihr!" drohte er.

"Verschwinde hier! Das geht dich nix an!" antwortete J kalt, drehte sich wieder zu dem Mädchen und ging auf sie zu. Sie lag immer noch am Boden und rührte sich nicht.

"Ich hab gesagt, dass du sie in Ruhe lassen sollst!" Sugi stürzte sich auf J und versuchte ihn von dem Mädchen wegzuziehen. Doch J war viel kräftiger als er. Er schrie, drehte sich zu Sugi um und versetzte ihm einen rechten Haken ins Gesicht.

Sugizo viel rücklings auf den Boden und schlug hart mit dem Kopf auf. Einen Moment wusste er nicht wie ihm geschah und als er die Augen wieder öffnete, dröhnte sein Schädel vor Schmerzen. Er richtete seinen Oberkörper langsam auf und blinzelte in die Richtung in der er J vermutete.

J stand ein paar Schritte von ihm entfernt. Er atmete schwer und seine Hände waren bedrohlich geballt. Wutverzerrt schrie er Sugizo an. "DAS IST MEINE SCHWESTER, DU IDIOT!"

Sein Blick wurde nun Schmerzerfüllter und Tränen glitzerten in seinen Augen.

Sugizo stand langsam auf, wobei er stark schwankte, und blickte verwirrt zu der zusammengekauerten Gestallt am Boden. Erst jetzt viel ihm auf, dass sie ziemlich runtergekommen aussah und tiefe Augenringe und verwischte Schminke auf einen langen Tag hin deuteten. Sie stank fürchterlich nach Alkohol und Erbrochenem und Sugizo wurde übel.

"Verschwinde...bitte!" sprach J mit zittriger Stimme und drehte sein Gesicht weg.

Warum ausgerechnet Sugi! Warum musste ausgerechnet Sugizo ihn so vorfinden. Der ganze Kummer der ihn seit Wochen bedrückte stieg in ihm auf. Und er war wütend...so wütend auf sich selbst. Er hatte etwas getan, das er sich nie verzeihen konnte. Er hatte Inoran verletzt.

An dem Tag als er zu Inoran nach Hause kam, war er sehr verzweifelt wegen der Situation mit seiner Schwester. Er brauchte Inorans Beistand und als er ihn dann mit Sugizo auf dem Bett vorfand, war er völlig ausgetickt. Er war nicht mehr Herr seiner Lage und das hatte er später auch eingesehen, doch da war es schon zu spät. Inoran wollte nichts mehr von ihm wissen. Seit dem Tag kam er nicht mehr zur Schule und verkroch sich in seinem Zimmer. Alles glitt ihm aus den Händen, eher er wusste wie ihm geschah. Alles was ihm wichtig war, zerbrach vor seinen Augen. Eine Träne lief über seine Wange und wütend wischte er sie weg.

"Was ist...mit ihr passiert?" fragte Sugizo vorsichtig und ging langsam auf sie zu.

"Sie hat einfach die falschen Freunde! Die sind so nett, und geben ihr selbst zusammengebraute Drogen und schleppen sie auf irgendwelche Orgien. Zufrieden? Ist das nicht toll? Mich hier so zu sehen? Kannst du ja jetzt in der ganzen Schule verbreiten! Der Direktor denkt ja eh, dass ich Drogen verkaufe, das würde ihm sicherlich passen und du wärst mich sicherlich bald los!" sprach er voller Hass.

J so zu sehen, verwirrte Sugizo sehr und wieder ein Mal ärgerte er sich, für seinen dummen Streich.

"Ich werde nichts erzählen!" Sprach er ruhig, ging an J vorbei und hockte sich neben seine Schwester. Sie sah ziemlich übel aus. Sie zitterte stark und ihre Pupillen waren weit geöffnet.

Starr blickte sie in die Luft. Sugizo zog seine Jacke aus und legte sie über ihren nur spärlich bedeckten Körper.

"Sie muss unbedingt in ein Bett!" Sugi drehte sich wieder zu J und blickte ihn mitfühlend an. Dieser schaute ihn abschätzend an und schüttelte betrübt den Kopf.

"Das geht nicht, wenn ich sie so nach Hause bringe, ist die Hölle los und meine Eltern setzten sie ohne Umschweife auf die Straße! Das wäre ihr Untergang..."

Sugizo atmete tief ein und dachte nach. "Hier bleiben kann sie auch nicht...wir könnten sie zu mir nach Hause bringen..." setzte er an und J unterbrach ihn abwertend.

"Ich brauche deine Hilfe nicht!"

"Hör doch einfach mal auf so stur zu sein!" sprach Sugizo gereizt. "Glaubst du ich mach das um dich zu ärgern?" entschlossen ging er wieder zu seiner Schwester und hob sie hoch. "Komm schon! Dir wird keine andere Wahl bleiben!" Sugi schritt schnell an ihm vorbei und J folgte ihm grummelnd. Auf der Hälfte der Strecke nahm J sie Sugi ab und trug sie bis zu ihm nach Hause. Während der ganzen Strecke redete keiner ein Wort.
 

Es war dunkel als sie am Haus ankamen und Sugi hatte es schwer die Tür zu öffnen. Als er es dann doch endlich schaffte, traten sie ein und Sugi deutete zur Treppe.

"Oben ist mein Zimmer, da kann sie dann rein. Daneben ist gleich ein Bad. Am besten du stellst sie vorher noch mal unter die kalte Dusche...ich geh der Weile einen Tee kochen und bring dir dann frische Sachen, von meiner Schwester..." er blickte kurz abschätzend auf die zitternde Gestallt in J's Armen. "...die dürften ihr passen!" J nickte und trug sie die Treppe rauf. Sugi ging in die Küche und setzte Wasser auf. Er öffnete das Küchenfenster und blickte auf in den Sternenhimmel. >Was hab ich mir da nur eingebrockt...< dachte er und seufzte. Sein linkes Auge schmerzte und sein Schädel brummt immer noch. Als er sich durch sein Haar fuhr, merkte er eine Beule am Hinterkopf. "Aua!" zischte er leise, als er sie berührte. Er blickte auf die Uhr. "Schon halb 11..." traurig ließ er den Kopf hängen und erst das Pfeifen des Wasserkochers riss ihn aus seinen Gedanken. Er brühte den Tee auf und kramte im großen Badezimmer nach dem Erste-Hilfe Koffer. Nach einigen Minuten wurde er fündig und ging mit den Sachen rauf.

J kam grade aus dem Bad und als er ihn sah blieb er stehen. Verlegen blickte er zur Seite und Sugi ging ohne ein Wort an ihm vorbei in sein Zimmer. Er stellte den Tee, zwei Becher und den Koffer neben das Bett und machte sich auf den Weg in das Zimmer seiner Schwester. J stand immer noch im Flur und blickte zum Boden. Einen Moment lang überlegte Sugi ob er etwas sagen sollte, doch dann entschied er sich dafür einfach weiter zu gehen und verschwand hinter der Tür seiner Schwester. Nach einigen Minuten kam er wieder raus, mit ein paar Sachen auf dem Arm. Er ging auf J zu und reichte sie ihm. "Hier! Ich hab auch einen Verbandskoffer ans Bett gestellt, dann kannst du deine Hand verbinden. Ich bin unten, wenn du etwas brauchst. Ihr könnt über Nacht bleiben, in meinem Zimmer ist noch eine Couch und im Schrank findest du noch Bettzeug. Ein Telefon ist auch da, so kannst du eure Eltern anrufen und erzählen, du wärst mit ihr bei einer Party oder so...falls du Hunger hast, kannst du dich in der Küche bedienen! Gut...ich geh dann mal runter!"

J nahm die Sachen vorsichtig und blickte sie eine Zeit lang an. Dann sah er nachdenklich in Sugizos Gesicht. Sein Auge war etwas geschwollen und der Rand seiner Wange, verfärbte sich langsam lila. J fühlte sich schuldig und ging mit gesenktem Blick an ihm vorbei. Neben Sugi blieb er noch mal stehen.

"Danke!" sprach er leise und ging zurück ins Bad. Sugizo atmete tief ein und ging wieder nach unten, wo in diesem Augenblick das Telefon klingelte.

Es kostete J einige Mühe seine Schwester unter die Dusche zu bekommen, da sie wie betäubt durch die Gegen torkelte. Als er sie schließlich auf einen Duschhocker setzte und das kalte Wasser anmachte, zuckte sie erschrocken zusammen und starrte ihn an. Sie fing auf einmal an fürchterlich zu weinen und J versuchte sie, völlig mit den Nerven am Ende, zu beruhigen. Als er sie abtrocknete und anzog, liefen auch ihm ein paar Tränen über die Wange. "Jun?" fragte sie irgendwann schluchzend. "Jun? Bist du da? Es ist alles so dunkel! Bitte Jun, hol mich hier raus...bitte! Ich kann nicht mehr...bitte...Jun!" J nahm sie zitternd in die Arme. "Ich bin da Toki...ich bin doch da! Alles wird gut!" Sie beruhigte sich etwas und ließ sich in seinen Armen hängen. "Ich bin so müde...Jun...so müde"

J stand auf und schleppte sie in Sugizos Zimmer, legte sie ins Bett und murmelte sie richtig ein. Er goss ihnen beiden Tee ein und gab ihr vorsichtig einen Schluck. Dabei sah sie kurz seine Bisswunde an der Hand. "Tut mir leid Jun..." murmelte sie im Halbschlaf. "Ich mache dir so viel Kummer in letzter Zeit...bitte hasse mich nicht dafür...es tut mir alles so schrecklich leid!" "Schsch! Ist schon gut! Schlaf jetzt erstmal und morgen sehen wir weiter!" Liebevoll streichelte er über ihre Stirn, dabei fiel sein Blick auf den Nachttisch. Neben dem Telefon lag ein Zettel mit Inorans Nummer, der völlig bemalt war und an der Lampe lehnte unschuldig das Foto von Inoran. J nahm es in die Hand und betrachtete es ein zeitlang. Starke Gewissensbisse plagten ihn. Vielleicht war Sugizo doch ganz anders, als er dachte.
 

Er rief noch schnell seine Eltern an und sagte Bescheid, dass sie bei einem Kumpel übernachten würden und blieb noch einen Augenblick am Bett sitzen und hielt Tokis Hand. Als sie sicher zu schlafen schien, ging er langsam aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Er wollte mit Sugizo reden...er hatte das Gefühl, dass wäre er Inoran und ihm schuldig. Als er im Flur stand hörte er Sugis Stimme aus dem Wohnzimmer. Er schien zu telefonieren. Er näherte sich noch ein Stück der Tür und lauschte.

"Die Prüfungen? Naja, geht so..." seine Stimme wurde leiser und J ging noch dichter an die Tür. "...Ich weiß...aber ich hab momentan so viel um die Ohren...ja, ich weiß das das keine Ausrede ist!... Mama! Bitte reg dich nicht so auf!...ja... Ja! Das weiß ich doch! Ich werd das schon schaffen! Aber bitte beruhige dich!...hmm, wann kommst du nach Hause? Weißt du noch nicht?...Ja, ich werd mich um sie kümmern!...hmm, mach ich!...Nein, ich bin allein!...tja, kann man wohl nicht ändern! Gut! Bis dann und meld dich mal wieder!...Bye!" J hörte ein Seufzen und riskierte einen Blick durch den Türspalt. Sugizo saß zusammengekauert auf dem Boden, den Kopf unter seinen Armen verborgen. Er schien sehr niedergeschlagen und J nahm all seinen Mut zusammen und ging ins Zimmer.

"Alles Ok?" fragte er vorsichtig und schritt auf ihn zu. Sugi hob den Kopf und sah ihn überrascht an.

J spielte verlegen mit seinen Haaren und stammelte leise. "Ich...ähm...vielen Dank noch mal! Toki schläft jetzt, ich hoffe dass sie diesmal einsieht, wie sie das alles kaputt macht. Ich werde morgen auf jeden Fall noch mal mit ihr reden!" Er verbeugte sich kurz. Sugizo war erst ein wenig skeptisch über dieses Verhalten, doch irgendwie war ihm dann alles egal. "Willst du ein Bier?" J blickte ihn dankbar an und nickte. Sugi stand auf und holte zwei Flaschen aus der Küche. Dann setzten sie sich beide vor das Sofa und tranken schweigend einen Schluck, wie zwei Männer die das gleiche trübe Schicksal teilten. Es war kein gereiztes Schweigen, viel mehr eine stille Freundschaftserklärung.

"Sag mal J...hast du irgendwas von Inoran gehört?" fragte Sugizo irgendwann leise. J seufzte und ließ seinen Kopf zurück auf die Sofakante fallen.

"Nein..." sprach er betrübt. "Ich hab ziemlichen Mist gebaut am Dienstag...er hat seit dem nicht mehr mit mir geredet." Sugi nickte gedankenverloren. "Mit mir auch nicht..." J blickte ihn von der Seite an und sah seinen schmerzerfüllten Gesichtsausdruck. Inoran schien ihm wirklich viel zu bedeuten. "Tut mir leid!...ist bestimmt meine Schuld! Ich war an dem Tag nicht ich selbst und hab Dinge gesagt, die ihn sehr verletzt haben!" er starrte wieder an die Decke. "Ich hoffe er hasst mich jetzt nicht dafür...ich könnte mir das nie verzeihen!" "Ich glaube nicht dass er dich hasst, aber du musst es ihm unbedingt sagen...er braucht dich!" Sugizos Worte gaben J ein wenig Hoffnung und er trank noch einen Schluck Bier. "Dich scheint er ja auch sehr zu brauchen, also...pass gut auf ihn auf, ja? Sonst mach ich dich fertig!" lachte er leise und Sugi lachte mit.

DING DONG!

"Hey! Erwartest du noch Besuch?" Sugi schüttelte den Kopf und stand auf. Langsam ging er zur Tür und öffnete sie. Shinya stand vor ihm und blickte ihn besorgt an. "Mensch! Da bist du ja! Ich war heut schon drei Mal hier und hab mir echt Sorgen gemacht..." Sein Blick blieb bei Sugizos blauem Auge hängen. "Was ist denn mit dir passiert?"

"Frag lieber nicht!" antwortete Sugizo und atmete tief aus. Shinya kam einen Schritt auf ihn zu. "Dich kann man wirklich nicht alleine lassen...komm her mein Großer und lass dich drücken!" Shinya breitete seine Arme aus und Sugi ging mit einem Lächeln auf ihn zu und ließ sich umarmen. "Alles Gute zum Geburtstag!" sprach Shinya und drückte ihn dann leicht von sich weg. "Schau mal, wen ich heut im Park aufgegabelt hab!" nickte er nach hinten und Sugi sah mit Herzklopfen wieder zur Tür, wo in diesem Augenblick Inoran hinter der Wand hervortrat und ihn schüchtern ansah. Sugizo war sprachlos und rang nach Luft. Ein Kloß steckte ihm im Hals und fragend blickte er tief in seine Augen.

"Alles Gute zum Geburtstag!" sprach Inoran verlegen und in diesem Moment tauchte J neben Sugi auf. Er blickte erst überrascht zu Shinya, dann ganz aufgeregt zu Inoran und am Ende nachdenklich zu Sugizo. "Du hast heute Geburtstag? Warum hast du das nicht erzählt?" Er klopfte ihm auf die Schulter. "Alles Gute!" "Danke!" antwortet Sugizo und sie hörten ein plötzliches Schluchzen. Erschrocken blickten alle zu Inoran, der mit gesenktem Kopf und geballten Fäusten vor der Tür stand und weinte. J und Sugizo streckten gleichzeitig ihre Hand aus und machten einen Schritt auf ihn zu. Verwirrt blieben sie stehen und sahen sich abschätzend an. J wollte grad etwas sagen, da rannte Inoran schon auf sie zu und hing an ihrem Hals. "Ihr seid so blöd!" schluchzte er und J und Sugi hielten ihn beide fest um schlossen. Shinya lehnte sich gegen den Türrahmen und betrachtete lächelnd, das Geschehen.

"Es tut mir so leid, was ich gesagt habe...ich wollte das nicht!" Flüsterte J Ino ins Ohr. "Bitte verzeih mir!" Inoran nickte leicht und löste sich von den beiden. Er wischte sich mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und lächelte sie an. Zusammen gingen sie rein und machten es sich im Wohnzimmer gemütlich. Shinya hatte für Sugi noch ein Geschenk und wie ein Kleinkind packte er es gierig aus. Strahlend betrachtete er seine neuen Alben und legte gleich eines in den CD Spieler. Leise dudelte eine ruhige Gitarrenmusik während sie sich unterhielten.
 

J berichtete alles von seiner Schwester und Inoran sprach ihm wieder neuen Mut zu. Dann erzählten J und Sugi von ihrem Zusammentreffen und Inoran verfolgte die Geschichte gespannt. Am Ende nickte er gedankenverloren. "Schon irgendwie eine seltsame Fügung..." alle stimmten ihm zu. Inoran konnte es kaum fassen, dass sie jetzt so zusammen saßen, ganz unbeschwert und ohne Geheimnisse voreinander zu haben. Er fühlte sich so sehr erleichtert und scheu blickte er in Sugizos Augen. Dieser lächelte sanft und Inoran hatte so heftige Schmetterlinge im Bauch, dass ihm schwindlig wurde. Sie saßen noch bis spät in die Nacht und J und Sugi fingen langsam an sich gegenseitig zu ärgern, aber diesmal ohne böse Absichten. Sie sorgten für das ein oder andere Gelächter an dem Abend, bis Shinya irgendwann aufstand um sich auf den Heimweg zu machen. Fragend blickte er zu Inoran. "Kommst du mit?" "Ich...würd gern noch bleiben!" sprach Ino leise und Sugizo nickte aufgeregt. "Willst du nicht auch noch bleiben? Ich hab genug Betten!" Shinya grinste nur breit. "Nein! Ich muss morgen sehr früh mit meiner Mutter einkaufen fahren und will lieber in meinem eigenen Bettchen schlafen!" Sie gingen zusammen zur Tür und Shinya drückte alle noch mal zum Abschied. Sugizo ließ ihn gar nicht mehr los. "Vielen, vielen Dank! Wie kann ich das jemals wieder gut machen!" sprach er leise und Shinya fühlte sich sehr geschmeichelt. "Hey! Nun übertreibst du aber!" lachte er und Sugizo strahlte ihn an. Als Shinya gegangen war streckte sich J genüsslich. "So ihr zwei! Ich geh jetzt nach oben! Und macht bloß nicht zu viel Krach, ich brauch meinen Schönheitsschlaf!" Er lachte cool und wuschelte durch Inorans Haare, der dabei hochrot anlief. "Gute Nacht Jun!" sprachen beide im Chor und J ging mit einem Kopfschütteln die Treppe rauf.

Sie blickten ihm noch nach, bis er verschwunden war und schmunzelten.

Inoran merkte plötzlich eine sanfte Berührung an seiner Hand und sah Sugizo an. Er griff nach Sugizos Finger und streichelte ihn mit seinem Daumen. "Und wo schlaf ich?" fragte er ihn leise. "Im Wohnzimmer...bei mir! Ich lass dich heute nicht mehr los!" Inoran lächelte schüchtern und Sugizo beugte sich zu ihm rüber und küsste ihn vorsichtig. Seine Lippen bebten dabei und Inoran hielt sie mit seinen sicher fest. Er spürte die Sehnsucht in Sugizo und küsste ihn immer leidenschaftlicher. Es war so ein befreiendes Gefühl und Sugizos Zärtlichkeit machte Inoran total verrückt.

Sugi löste sich langsam von ihm und nahm ihn fest an der Hand um ihn ins Wohnzimmer zu ziehen. "Warte hier einen Augenblick!" Sugi gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging aus dem Zimmer, während Inoran schon mal seine Hose und Socken auszog und sich in Boxershorts und Hemd gekleidet auf den Boden setzte. Nach ein paar Minuten kam er voll beladen mit kuscheligem Bettzeug wieder und klappte die Couch aus. Er hatte sich auch schon umgezogen und trug ein dunkelblaues T-Shirt und eine Art Hotpens in schwarz. Inoran fand seine Erscheinung ziemlich anziehend und seine Bewegungen elegant und aufreizend.

Sugi schaltete eine kleine Lampe neben der Couch an und machte das große Licht aus. Das Wohnzimmer sah dadurch viel gemütlicher aus. Inoran beobachtete ihn verträumt, bis er auf ihn zu kam und seine Hand nach ihm ausstreckte. "Bett ist fertig!" strahlte er und Inoran lachte. Er griff nach seiner Hand und Sugizo zog ihn hoch und zu der Couch hinüber. Dann drehte er ihn zu sich und fing grinsend an Inorans Hemd auf zu knöpfen. Dieser starrte ihn fragend an. "Was wird das denn?" "Na ja, du willst doch bei der Hitze nicht etwa mit Hemd schlafen, oder?" kicherte Sugi und machte weiter. Inoran wurde hochrot und hielt sich das Hemd zu. Sugizo schmollte kurz und trat dichter an Inoran heran. "Keine Angst! Ich mach nichts, was du nicht willst!" flüsterte er. Langsam ließ Inoran sein Hemd los und Sugizo streifte es ganz vorsichtig von seinem Körper ab. Dabei wurde seine Miene ernst und zärtlich küsste er Inorans Schulter. Inoran bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut und ging einen Schritt zurück. Sugizo grinste ihn wieder an und zeigte mit seinem Finger aufs Bett. "So! Und nun ab ins Körbchen mit dir!" Inoran schüttelte den Kopf und Sugi blickte ihn fragend an. "Was ist?" Inoran kam auf ihn zu und ging langsam um ihn herum. Er blieb hinter ihm stehen und schloss seine Arme um seine Taille. "Gleichberechtigung für alle!" hauchte er und fuhr mit seinen Händen unter Sugizos Shirt. Ganz langsam ließ er seine Finger über seine Bauchmuskeln gleiten bis hoch zu seiner Brust. Sugizo atmete schnell und hob seine Arme damit Inoran sein Shirt ausziehen konnte. Inoran ließ es auf den Boden fallen und küsste Sugizos Nacken. Er roch so gut. Am liebsten hätte er ihn gebissen. Erstaunt über diesen Gedanken, fing er an zu kichern und sprang an Sugi vorbei ins Bett und zog die Decke über seinen Kopf.

Sugizo lachte und nahm das Deckenende hoch und krabbelte von unten an Inorans Seite. Oben angekommen schlug er die Bettdecke um und blickte in Inorans Gesicht. Er sah betrübt aus und Sugizo streichelte besorgt über seine Wange. "Was hast du?" Inoran sah verlegen weg und murmelte leise. "Ich muss mich entschuldigen...ich hätte mich bei dir melden sollen...es ist nur, J hat Sachen gesagt, die haben mir Angst gemacht und ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte. Ehrlich gesagt war ich total verunsichert was uns betrifft. Dann hab ich Shinya heut im Park getroffen und hab mich bei ihm ausgeheult. Er war so lieb und hat mir erzählt, wie sehr ich dich beschäftigt habe in den letzen Tagen...und er hat mir versichert, dass du mich nicht nur als Spielzeug ansiehst. Bitte sei mir nicht böse, dass ich das von dir gedacht habe...ich war so durcheinander wegen J...und..." Sugizo legte einen Finger auf seinen Mund. "Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen...ich bin dir nicht böse!" Sugizo zog ihn dicht an seinen Körper. "Deine Zweifel waren ja berechtigt! Was Beziehungen angeht, war ich ein mieses Arschloch, aber glaub mir...bitte! Bei dir ist es anders. Ich will dir nicht weh tun!...ich hab dich so sehr vermisst die letzten Tage und hab mir solche Sorgen gemacht. Ohne dich hab ich mich so leer gefühlt wie nie zuvor. Es hat mich innerlich aufgefressen, und jetzt wo du in meinen Armen liegst, fühl ich mich so erfüllt und geborgen und bin dir dafür so dankbar!... Ich hoffe, dass du mir irgendwann so vertrauen kannst, wie nie jemanden zuvor. Das wünsch ich mir so sehr." Sugi schmiegte sein Gesicht an seine Schulter und Ino kraulte ihm sanft durch die Haare. Er dachte eine Weile über seine Worte nach und flüsterte irgendwann "Das wünsch ich mir auch...in Zukunft will ich dir immer ehrlich sagen was ich fühle, ok?"

Keine Reaktion.

"Sugi?" fragte er leise und spürte seinen gleichmäßigen und ruhigen Atem auf seiner Haut. All die Last, der letzten Tage war von ihm gefallen und völlig fertig, war er eingeschlafen.

Inoran lächelte, machte das Licht aus und umschloss Sugizo fest mit seinen Armen. Er lauschte seinem friedlichen Atem und streichelte dabei noch eine Weile über seinen Oberarm bis auch er ins Traumland entschwand.

Cosmos

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Etoooo, hier nun das letzte Kapitel des ersten Teils meiner Story. Wundert euch nicht über den Kapitelnamen, den hab ich nur gegeben da ich beim Schreiben das Lied Cardle von Laruku gehört habe und sie da halt immer Cosmos singen(versteh ich jedenfalls immer ^^) Das Lied hat mich vor allem im letzten Teil des Kapitels ziemlich insperiert! ^ö^v

Also viel Spaß damit, ich hoffe es gefällt euch! ^^

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11.Kapitel: Cosmos
 


 

>Gigantisch...< dachte sich Sugizo als er vor sich in die Schülermassen blickte. Er stand mit zehn weiteren Schülern seines Jahrgangs in ihrer bestens Schuluniform auf einer Bühne auf dem Schulhof. Es war ein warmer Augustvormittag und die saftgrünen Bäume raschelten leicht im Wind. Der Sommer schien sein wahres Gesicht erst jetzt wirklich zu zeigen und beflügelnde Aufbruchsstimmung lag in der Luft. Ein Sonnenstrahl ruhte weich auf Sugizos Gesicht und er schloss die Augen um diesen Augenblick voll und ganz zu genießen. Er fühlte sich so unendlich befreit und sein Bauch kribbelte bei jedem Atemzug. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und als er stolz seinen Blick wieder in die Menschenmengen vor sich richtete, blieb er voller Freude in den strahlenden Augen von Inoran hängen. Er stand mit J etwas abseits der restlichen Schüler und winkte ihm leicht schüchtern zu. Er hatte ihn in den letzten Wochen kaum sehen können und umso mehr freute er sich deshalb, dass er an diesem Tag bei ihm war. Er konnte sein Glück kaum selbst fassen und die Schmetterlinge in seinem Bauch, schienen auch von Tag zu Tag mehr zu werden. Keine Minute verstrich, in der er nicht an Inoran dachte und so winkte er ihm vorsichtig zurück.
 

"Sugihara, sie sind wirklich unverbesserlich! Nicht mal jetzt können sie einen Funken Aufmerksamkeit und Konzentration auf die Schule richten!" Sugizo hatte gar nicht bemerkt, dass der Direktor vor ihm stand und sah ihn erschrocken an.

Kopfschüttelnd drückte der Direktor ihm eine Mappe in die Hand.

"Das ich den Tag noch erleben darf, an dem sie unsere Schule verlassen...es gibt doch noch einen Gott!" Widerwillig reichte er ihm seine Hand und schüttelt sie leicht.

"Ich gratuliere ihnen zu ihrem bestandenen Abschluss und wünsche weiterhin viel Erfolg in ihrem Leben! Auf das sie irgendwann ihren rechten Weg finden!"

Sugizo grinste ihn voller Genugtun an. "Vielen Dank! Ich hoffe, das im späteren Leben auch meine Kinder in den Genuss ihrer hervorragenden Schulleitung kommen!"

Sofort wich jegliche Farbe aus dem Gesicht des Direktors und mit einem aufgesetzten Lächeln und seinem üblichen, paranoiden Blick ging er weiter. Sugizo hörte ein leises Kichern von seiner rechten Seite und sah sich zu seinem Nachbarn um. Shinya war ganz rot im Gesicht und schien sich krampfhaft das Lachen zu verkneifen. Er spitzte seine Lippen und atmete tief durch seine Nase ein.

Doch es half alles nix. Er prustete laut los und alle sahen ihn verwundert an. Bei diesem Anblick konnte auch Sugi nicht anders und lachte aus vollem Herzen mit. Die Augen aller anwesender Schüler, Eltern und Lehrer waren auf die, sich kringelnden, Gestallten auf der Bühne gerichtet. Einige schüttelten die Köpfe und andere fühlten sich davon angesteckt und grinsten vor sich hin. Unter anderem auch Inoran und J.

Inoran konnte richtig die Last fühlen, die von Sugizo gefallen war. Jetzt war er endlich frei! Er wusste wie er sich fühlen musste! Er und J hatten zusammen den Entschluss gefasst, die Schule für die Musik abzubrechen und standen nun, genauso wie Shinya und Sugizo, mitten im Leben. Alles war ihnen offen. Natürlich würde es nicht leicht werden. Nichts in Japan wurde einem zu Füßen gelegt. Dennoch hatte Inoran das Gefühl, dass sie es schaffen würden. Irgendwie.

Sugizo und Shinya wischten sich die Tränen aus dem Gesicht und hielten ihre schmerzenden Bäuche. Eine Lehrerin trat vor ihnen und sah sie auffordernd an. Es war Shinyas Schwägerin, mit der Sugizo Deutschunterricht hatte. Er hatte ihr viel zu verdanken, da sie alles daran gesetzt hatte, ihn irgendwie durch die Prüfungen zu bringen. Das hatte sie nun auch geschafft und Sugizo strahlte sie dankbar an. Sie lächelte leicht und verkniff sich angestrengt ein Grinsen. "Reißt euch doch ein bisschen zusammen!" sprach sie leise zu den Beiden. "Sonst gibt's noch Ärger heute! Also macht schon, dass ihr von der Bühne kommt!" Sie zwinkerte ihnen zu und griff zum Mikrophon.

"Entschuldigen sie die kurze Störung! Das waren die letzen Absolventen des Jahrgangs 1988! Vielen Dank! Sehen wir nun noch ein Programm unserer Theatergruppe der 2 Stufe, dass sie extra für den Abschlussjahrgang einstudiert haben!"
 

Sugizo und Shinya rissen sich zusammen und gingen mit den anderen Schülern von der Bühne. Unten angekommen flüsterte Shinya ihm leise zu. "Du schaffst es noch, dass der Direktor einen Psychiater braucht und ich einen Arzt für akute Bauchkrämpfe vom vielen Lachen." Sugizo kicherte leise und sie gingen zu ihren Plätzen zurück. Nach dem die Zeugnissausgabe vorbei war, machten sie sich auf die Suche nach Inoran und J, doch es war so voll, dass sie es schwer hatten einen Überblick zu bekommen. Mit einmal stieß Shinya, Sugizo leicht in die Seiten. "Sieh mal, da drüben! Sind das nicht deinen Eltern?" Sugizo schaute in die Richtung in die er zeigte und da standen sie tatsächlich. Das seine Mutter da war, dass wusste er ja, aber was suchte sein Vater hier? Mit ernster und misstrauischer Miene ging er mit Shinya zu ihnen hinüber. Sugizo und sein Vater sahen sich streng und abweisend an. Seine Mutter ging auf Sugizo zu und nahm ihn in den Arm. "Herzlichen Glückwunsch! Ich bin ja so stolz auf dich!" Sie gab ihm ein Küsschen auf die Wange und wendete sich dann zu Shinya. "Dir auch alles Gute zu deinem Abschluss!" Shinya verbeugte sich höflich. "Vielen Dank!"

"Und?" fragte Sugizos Vater ernst. "Was macht mein Sohn nun nach seinem bestandenen Abschluss, in den ich so viel Zeit und Geld investiert habe?"

Wut stieg in Sugi auf. "Ich habe dich nicht darum gebeten! Ich werde mir jetzt jedenfalls ein paar Nebenjobs suchen und alles daran setzten um ins Rock-Geschäft ein zu steigen!"

Das Gesicht seines Vaters lief rot an und verärgert hob er seinen Zeigefinger.

"Ich hab das alles nur für dich getan! Ich hab dir einen perfekten Weg zum Ruhm gebaut und du dankst es mir, in dem du alles wegschmeißt für deinen lächerlichen Traum ein Rockstar zu werden?! Du kommst aus einer wohlhabenden Familie von Künstlern und ziehst unsere Ehre mit deinem rebellischen Krach in den Dreck! Das werde ich nicht dulden!" Sugizo wurde nun lauter. "Du hast mir gar nix mehr vorzuschreiben! Du bist nicht mehr mein Vormund!" Sein Vater hob schon bedrohlich seine Hand, doch seine Mutter hielt sie fest, bevor er zu schlagen konnte. "Hörst du jetzt auf! Du benimmst dich unmöglich!" sprach sie wütend zu ihm. "Du misch dich da nicht ein! Anscheinend bist du ja diejenige, die ihn nicht unter Kontrolle hat!" antwortete er und sie starrte ihn entsetzt an. Sie fingen sich an zu streiten und Sugizo blickte verlegen zu Shinya. "Komm, lass uns hier abhauen, ich hab die Schnauze gestrichen voll!" Shinya nickte besorgt und ohne ein Wort lief Sugi mit ihm durch die Schülerschar. Als sie am Schultor ankamen und zur Straße gingen, sahen sie einen roten, alten, Ford Thunderbird Cabriolet, in dem J und Inoran auf sie warteten. J saß am Steuer und grinst sie an und Inoran lehnte sich lässig gegen die Motorhaube. Sugizo fühlte sich bei diesem Anblick gleich viel besser und schritt direkt auf Inoran zu und nahm ihn fest in seine Arme. Völlig überrascht über diese stürmische Begrüßung lief er purpurrot an, legte dann aber vorsichtig seine Arme um ihn und schmiegte sein Gesicht an seine Schulter. Er hatte ihn die letzten Tage so wahnsinnig vermisst, dass er nicht mehr zurechnungsfähig war.
 

"Hey! Alles ok bei dir?" fragte er ihn leise und Sugizo sah ihn lächelnd an. "Jetzt schon! Aber lass uns endlich von hier abhauen!" Inoran nickte erfreut und Sugi nahm ihn an der Hand. Shinya hatte es sich schon auf dem Beifahrersitz bequem gemacht und so sprang er auf die hintere Bank und half Inoran beim reinklettern. Begeistert klopfte Sugi auf J's Schulter. "Wahnsinn! Echt geile Karre! Wo hast du die denn aufgegabelt?"

J fuhr zärtlich mit einem Grinsen über das Lenkrad. "Das kannst du wohl laut sagen! Eine schöne Dame...hab ich mir von meinem Großvater leihen können! Die Gute ist mit ihm schon quer durch ganz Japan gereist und er killt mich wenn ich auch nur einen Kratzer rein mache!" sanft streichelte er das Armaturenbrett. "Als wenn ich solch einer Schönheit etwas antun könnte..." sprach er dann mehr zu sich. "Na Hauptsache sie bringt uns zu unserem Ziel! Ansonsten ist mir alles so egal heut!" Antwortete Sugi und ließ sich in den Sitzt zurück sinken. J ließ den Motor langsam an und jeder Druck auf die Pedale und die folgende, brummende Vibration ging durch seinen ganzen Körper. Voller Leidenschaft und Genuss, nahm er langsam den Fuß von der Kupplung und fuhr los. "Nächster Halt: die Bucht von Owase!" Verkündete er heiter, setzte seine Sonnenbrille auf und schaltete das Radio ein. Es lief grad "Where the streets have no name" von U2 und Shinya drehte begeistert das Radio lauter. "Ich mag die Jungs! Haben nen echt starken Gitarrensound!" strahlte er und J nickte cool.

Der kühle Fahrtwind belebt ihre Körper und der blaue Himmel über ihnen lud regelrecht zur guten Laune ein. Inoran saß hinter J und schaute ihm begeistert über die Schulter. "Irre! Ist das ein Spaß!" Sein langes Haar wehte verspielt im Wind und Sugi beobachtete ihn einen Augenblick lang. "Wie lange brauchen wir ungefähr, Junjun?" fragte Inoran und J dachte kurz nach. "So etwa zwei Stunden, denke ich! Also können wir heut auf jeden Fall noch ins Meer springen, wenn nichts dazwischen kommt!" grinste er und Inoran strahlte über beide Ohren. "Klasse!" Inoran blickte hoch in den Himmel und schloss die Augen. Sugizo sah die klaren Umrisse seines Gesichtes und seine Haut schien so weich wie Seide. Seine Mundwinkel waren erfreut nach oben gezogen und Sugi konnte sehen wie ihn die einzelnen Haarspitzen kitzelten die sich bei dem Wind an sein Kinn verirrten. Er hatte ihn schon seit über einer Woche nicht sehen könne, da Inoran ständig auf Jobsuche war und die Proben ausfielen, da Taro, ihr Sänger, krank war. Und nun wo er ihn so beobachtete, konnte er es kaum fassen, dass er echt war, so sehr hatte er ihn vermisst. Er streckte seine Hand nach ihm aus zog Inoran am Ärmel zu sich in die Arme. Inoran sah ihn perplex an. "Mensch, du bist heute aber stürmisch!" grinste er und Sugi sah ihm tief in die Augen und küsste ihn sanft. Inoran genoss seine Berührung und schmiegte sich eng an seine Seite. "Du hast mir so gefehlt!" flüsterte Sugizo in Inorans Ohr und zog mit seinen Lippen zärtlich an seinem Ohrläppchen. Inorans Herz schlug heftig und mit seiner Hand streichelte er liebevoll über Sugizos Wange. "Du mir auch! Aber jetzt hast du mich ja für die nächsten vier Tage ganz für dich allein!" hauchte er. J Blickt in den Rückspiegel und grinste. "Hey! Keine Sex in meinem Auto, klar?" Sugizo ließ sich gar nicht stören und kitzelte Inoran mit seiner Nasenspitze am Nacken. Inoran lachte und streckte J die Zunge raus. "Bist doch nur neidisch!"

"Pah! Auf diesen Warmduscher?" sprach er, mit gespielter Arroganz und Sugizo sah ihn finster an. "Na wart mal ab, bis wir angekommen sind! Dann werden wir ja sehen wer von uns beiden hier der Warmduscher ist!" "Uhuhuuuuu!!! Da hab ich aber Angst!" lachte J und Inoran schüttelte, wie Shinya, nur mit dem Kopf.

Nach knapp zwei Stunden Fahrt entlang der Küste, kamen sie in die verschlagene Hafenstadt Owase. Ihr Weg führte sie durch die belebten Straßen, zum Stadtrand, wo nur noch vereinzelte Häuser die idyllische Meeresbucht besiedelten, und sie hielten direkt vor einer kleinen Familienpension am Strand. Inoran war in Sugizos Armen etwas eingedöst und so strich er ihm sanft über das Gesicht. "Wir sind daaaa!"

Inoran blinzelte und richtete sich dann neugierig auf. "Boa, ist das schön hier!" sprach er begeistert und krabbelte aus dem Auto. Sugizo blieb noch einen Augenblick sitzen, weil ihm die gesamte rechte Seite eingeschlafen war, da er sich nicht getraut hatte sich zu bewegen als Inoran an ihn gekuschelt schlummerte.
 

Gemeinsam trugen sie die Koffer in die Pension und wurden schon von der Gastwirtin erwartet. Zwei Wochen zuvor, als Shinya und Sugizo von ihren bestandenen Prüfungen erfuhren, hatten sie diesen Urlaub geplant und waren nun umso überraschter, welch guten Fang sie kurzfristig, mitten in der Saison, mit dieser Unterkunft gemacht hatten. Die Gastwirtin verbeugte sich freundlich. "Willkommen! Entschuldigen sie vielmals, aber die zwei reservierten Zimmer, sind noch nicht ganz fertig gesäubert! Würde es ihnen etwas ausmachen, noch etwas zu warten?" Shinya, der dort schon öfter mit seiner Familie war und das Ganze arrangiert hatte, schüttelte den Kopf. "Kein Problem, wir würden dann so lange schon mal an den Strand gehen! Können wir die Koffer hier lassen?" Die Wirtin nickte eifrig. "Selbstverständlich!"

Sie kramten noch schnell ihre Badesachen raus und marschierten zum Strand, der nur einige Meter entfernt lag und Menschenleer war.

Begeistert warfen sie alle Sachen von sich und setzten sich in den warmen Sand.

J zog seine Sachen aus, schlich sich von hinten an Sugizo heran, der sich grade an Inoran schmiegen wollte und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. "Los komm endlich! Wer zuerst im Wasser ist, teilt sich mit Inoran ein Zimmer!" grinste er und lief grölend los. "Hey! Das ist unfair!" Sugizo sprang auf und zog sich beim rennen die Sachen aus, wobei er fast das Gleichgewicht verlor, sich aber noch rechtzeitig mit einer Hand im Sand abstützen konnte. J war zwar stark, aber dafür bei weitem nicht so schnell wie Sugi, der schon in der Schule ein spitzen Athlet war. Schnell hatte er J eingeholt und fast Zeitgleich tauchten sie ins Wasser ein.

Inoran klatschte seine Hand gegen die Stirn und brubbelte. "Was für zwei Spinner..." Er zog sich seine Sachen aus, bis auf seine Badeshorts und ein schwarzes T-Shirt und setzte sich zu Shinya, um mit ihm das Spektakel im Wasser zu beobachten.

Als J und Sugi auftauchten sahen sie sich finster an. "Ich war erster!" drohte J und Sugizo schwamm auf ihn zu und baute sich vor ihm auf. "ICH war erster! Du kannst es dir bloß nicht eingestehen, du Schlappschwanz!" "Wer ist hier Schlapp?" J stütze sich auf Sugizos Schultern und stukte ihn lachend unter Wasser. Doch Sugizo tauchte einfach unter ihm durch und J blickte sich suchend um. Doch nix war um ihn herum zu sehen, bis ihn plötzlich etwas überraschend unter Wasser zog und Sugizo triumphal wieder auftauchte. "HAHA!" lachte er gehässig, doch bemerkte er nicht wie J beim Abtauchen ein Hand voll Schlamm mit an die Oberfläche brachte und ihn nun mit voller Wucht gegen Sugizos Rücken schleuderte.

Inoran und Shinya kringelten sich vor Lachen am Strand und Sugi und J begannen sich eine verbitterte Schlammschlacht zu liefern. Nach einigen Minuten standen sie sich beide, völlig aus der Puste, mit beladenen Händen gegenüber und blickten sich tief in die Augen. Es glich einem Duell aus einem alten Western und jeder der beiden, wartete gespannt auf eine Bewegung des Anderen. Die Spannung stieg an und beide wollten grad zum entscheidenden Wurf ausholen als...BATSCH!

Der nasse Sand lief ihre Gesichter hinunter und völlig verdattert sahen sie in die Richtung aus der sie beworfen wurden. Shinya und Inoran standen ein paar Meter weiter entfernt im Wasser und grinsten. J und Sugi warfen sich noch schnell einen verbündeten Blick zu und stürzten sich auf sie. J griff sich Inoran, der hysterisch lachend vor ihm wegrannte und schmiss ihn im hohen Bogen ins Wasser. Sugizo schnappte sich Shinya und steckte ihm eine extra große Ladung Matsch in seine Badehose.

Später saßen sie alle völlig KO am Strand und ließen sich von den letzten Sonnenstrahlen des Tages trocknen. J hatte ein paar Äste zusammengesucht und versuchte in einer kleinen Sandkuhle ein hübsches Lagerfeuer in Gange zu bekommen. Als kleiner Pyromane war er völlig in seinem Element und begeistert beobachtete er wie sich die kleinen Äste entzündeten und anfingen zu knistern. Shinya war grad dabei Sugizos Haare zu kämmen und flocht ihm zwei kleine Zöpfe, während Inoran im Sand vor sich hin buddelte. Sie hatten sich noch ein bisschen Bier mitgebracht und als das Feuer richtig loderte und die Sonne am Horizont langsam unterging, stießen sie noch mal gemeinsam auf ihre neue Freiheit an. Dabei sahen sich Inoran und Sugizo sehnsüchtig in die Augen und J, der das bemerkte, flüsterte leise zu Shinya. "Also so wie die sich den ganzen Tag schon anblicken, läuft da heut Nacht bestimmt noch was! Die sehen aus, als ob die gleich übereinander herfallen!" kicherte er leise und Shinya sah ihn grinsend an. "Hör bloß auf! Ich will mir das gar nicht vorstellen!" "Da bin ich aber froh!" lachte J. "Wieso?" Shinya peilte mal wieder gar nix. "Na weil ich mir mit dir ein Zimmer teilen muss!" Shinya boxte ihm sanft in den Oberarm. "Baka! Da mach dir mal keine Sorgen!"

In dem Moment stand Inoran auf, setze sich hinter Sugizo und lehnte ihn gegen sich.

"Siehste! Es geht schon los!" feixte J und beide fingen an zu lachen. Sugizo und Inoran nahmen sie gar nicht wahr und starrten gebannt auf den Sonnenuntergang. Das Meer rauschte ruhig vor sich hin und wie Feuer leuchtete der Himmel in allen nur erdenklichen Farben, die sich im Wasser widerspiegelten.

"Du wolltest doch mal was von mir wissen...das ist es!" sprach Inoran sanft und schmiegte sein Gesicht an das von Sugizo. "Was ist was?" fragte dieser und überlegte. "Der Sonnenuntergang! Den mag ich lieber!" Sugizo lächelte und fuhr zärtlich mit seinen Fingern über Inorans Arm.

Es war schon spät in der Nacht als sie zur Pension zurück kehrten und die Wirtin hatte ihnen die Zimmerschlüssel auf die Koffer gelegt, da sie schon schlafen war. J schnappt sie sich und sah in die Runde. "So, da Sugizo sich eindeutig als Warmduscher bewiesen hat, nehm ich das Zimmer zusammen mit Inoran und du Shinya, es tut mir wirklich leid für dich, du musst leider mit Sugi zusammen schlafen! Aber keine Angst, wenn er dir zu nahe kommt, kannst du auch gerne noch zu uns kommen!" grinste er und Shinya lachte. Inoran schüttelte kichernd den Kopf, schnappte sich einen Schlüssel von J und nahm Sugizo an der Hand. "Das entscheide immer noch ich, mein Lieber!" Inoran piekste J in die Seiten worauf hin der zusammenzuckte und lachte. Inoran wusste ganz genau wo er kitzlig war und nutze das schamlos aus. "Ist ja gut!" unter Tränen gab J den Kampf auf und Inoran ging mit Sugi im Schlepptau zu ihrem Zimmer. Sie winkten ihnen noch mal kurz und wünschten ihnen eine gute Nacht, bevor sie darin verschwanden. Sugi ließ es sich nicht nehmen und streckte J vorher noch grinsend die Zunge raus.
 

Das Zimmer war relativ klein, aber sehr geräumig und traditionell, japanisch eingerichtet. Zwei Futons waren bereits fertig auf dem Tatami Boden hergerichtet und ein kleiner Schwan, aus einem Handtuch geformt und mit einer Orchidee im Gefieder, zierte die Decken. Inoran und Sugi stellten die Koffer in eine Ecke und Inoran öffnete die Papierschiebetür nach draußen. Sie führte auf eine hölzerne Terrasse die einmal um das ganze Gebäude lief. Es war so finster draußen, dass nur das Rauschen des Wassers vermuten ließ das sich vor ihnen das Meer befand. Inoran blickte verträumt in die Dunkelheit und genoss die Stille. "Ich hätte nie gedacht das es hier so schön ist!" sprach er leise und Sugizo trat von hinten an ihn heran und legte seine Arme um ihn. "Hmm..." Er küsste seinen Hals und Inoran schloss voller Genuss die Augen. "Wirklich schön...und wir haben sogar ein extra Bad!" freute sich Sugizo und drückt ihn fester an sich. "Ich geh jetzt erstmal duschen und wehe du rennst weg!" "Hab ich nicht vor!" antwortete Inoran lächelnd und Sugizo ging vergnügt ins Bad.

Inoran setzt sich an die offene Schiebetür und starrte weiterhin in die pechschwarze Nacht. Er hörte das Plätschern der Dusche und stellte sich vor, wie Sugizos geschmeidiger Körper sich unter dem heißen Wasser rekelte. Bei diesem Gedanken wurde ihm warm und er zog seine Sachen aus, bis auf das T-Shirt und seine Shorts. Mit einmal kam es fluchend aus dem Bad. "Verdammt! Dieser blöde Sand ist auch wirklich überall!" meckerte Sugi und Inoran antwortete lachend. "Soll ich dir etwa helfen kommen?" "Gern, wenn du das möchtest?" drang es aus dem Bad und Inoran schluckte...damit hatte er jetzt nicht gerechnet und verlegen grübelte er, ob Sugi das wirklich ernst meinte. Was sollte er denn jetzt machen? Hin und her gerissen stand er auf und ging langsam zur Badtür. Sollte er jetzt wirklich rein gehen? Sie waren immerhin schon über einen Monat zusammen und er hatte Sugi immer zurückgewiesen, wenn es intimer wurde. Er hatte einfach Angst. Angst davor etwas falsch zu machen, ihn zu enttäuschen oder einfach nicht mehr er selbst zu sein. Sugizo hielt ihm das nie vor und war immer sehr Verständnisvoll, und doch hatte er das Gefühl, er wäre ihm etwas schuldig. Doch auch sein Herz sehnte sich nach mehr Nähe und er wollte nicht mehr davor wegrennen. Er wollte sich Sugizo gegenüber voll und ganz öffnen und sich endlich seinen Gefühlen hingeben.

Vorsichtig und voller Aufregung öffnete er die Tür und spähte hinein. Doch niemand war zu sehen. Überrascht trat er ins Bad und zog den Duschvorhang bei Seite. Nichts!

"Sugi-chan?" fragte er erschrocken und leise antwortete eine Stimme hinter ihm. "Ich bin hier!" Inoran drehte sich um und sah Sugizo hinter der Tür gegen die Wand gelehnt. Ein weißes kurzes Handtuch war um seine Hüfte gewickelt und Wasserperlen glitzerten auf seiner Haut. Er fuhr sich nachdenklich durch das nasse Haar und trat auf Inoran zu.

"Warum hast du dich hinter der Tür versteckt?" fragte er ihn verwirrt und Sugizo lächelte. "Ich wollte dich eigentlich erschrecken, falls du ins Bad kommen solltest, aber als ich dich dann sah, konnte ich es nicht!" Er fuhr mit seinem Zeigefinger leicht über Inorans Wange. "Ich war so überrascht, dass du wirklich hier rein kamst und hätte dir mit meiner Aktion sicherlich wieder den Mut genommen." Sugizo spürte sein Herz heftig schlagen und er schaute voller Verlangen in Inorans Augen. Dieser wusste gar nicht was er sagen sollte und verlegen blickte er zum Boden. Warum war er nur so verdammt ängstlich! Er hatte doch eigentlich gar keinen Grund dazu.

>Tu einfach das was dein Herz dir jetzt sagt!< dachte er sich und hob langsam seine Hand. Er legte sie ganz sanft auf Sugizos Brust und fühlte seinen schnellen Herzschlag. >Siehst du! Er ist genauso aufgeregt wie du!<

Er ließ seine Fingerspitzen langsam über seinen Oberkörper gleiten und sah ihn mit schnellem Atem an.

"Ich..." er nahm all seinen Mut zusammen. "...Ich...liebe dich!" flüsterte er mit bebender Stimme und Sugizos Augen füllten sich mit Tränen. Noch nie bedeuteten ihm diese Worte so viel, wie bei Inoran. Er war so glücklich, diesen Menschen gefunden zu haben und schloss ihn in seine Arme. "Ich liebe dich auch...so wahnsinnig, dass es schmerzt! Ich brauch dich so sehr...und verdanke dir so viel! Ich will dir alles geben, was in meiner Macht steht! Alles!" Inoran hielt ihn einen Augenblick lang fest in seinen Armen und löste sich dann von ihm. Ohne ein Wort nahm er Sugizos Hand und zog ihn zu ihrem Futonbett. Er drehte sich zu ihm um und setzte sich auf den Bettrand. Sugizo sah ihn überrascht an und Inoran zog sich sein T-Shirt aus.

Er wollte ihn. Ganz nah. Seine Haut berühren und seine Hitze spüren. Er streckte seine Hand aus und zog Sugizo zu sich hinunter aufs Bett. Dieser legte sich neben ihn und sah ihn fragend an. Inoran beugte sich über ihn und küsste ihn zärtlich. "Ich bin dein..." hauchte er ihm leise ins Ohr. "...mach mit mir was du willst!" Wieder küsste er ihn, diesmal wilder und voller Verlangen. Sugizo war davon total überwältig und er hatte das Gefühl, dass letzte Eis wäre zwischen ihnen zerbrochen. Er fühlte nur noch das Feuer in ihnen lodern und sanft drückte er Inoran zurück aufs Bett und sah ihn leidenschaftlich an. Er spürte das Inorans Körper vor Aufregung zitterte und strich zärtlich durch sein Haar. "Keine Angst! Ich werd dir nicht wehtun! Entspann dich einfach!" Er küsste ihn am Kinn und Inoran schloss die Augen. Seine Lippen wanderten weiter zu seinen Schulterbeinen und mit seiner Zungenspitze fuhr er den Hals wieder hoch. Inoran bekam eine Gänsehaut und seufzte leise. Sugizos Finger wanderten von seiner Schulter aus, über seine Brust, dann von den Rippen hinüber zu seinem Bauch, kreisten verspielt um sein Bauchnabel und setzten ihren weg weiter nach unten fort in Inorans Shorts und umschlossen ihr Ziel. Inoran stöhnte auf und erregt streckte er seinen ganzen Körper als ob sein Geist sich von ihm befreien wolle.

Im Gegensatz zu einem Mädchen, wusste Sugizo bei einem Jungen ganz genau was er machen musste und welche Berührungen einen zum beben brachten. Seine Lippen umschlossen Inorans Brustwarze, während er seine Hand rhythmisch bewegte und Inorans Körper sich unter ihm rekelte. Inoran fuhr mit seinen Händen durch Sugizos Haare, als ob er einen Halt suchen würde, um nicht davon zu fliegen. Sein Verstand war wie betäubt und er fühlte sich ihm gegenüber völlig machtlos. Er atmete immer schneller und als Sugizo ihn plötzlich los lies fühlte er sich wie gefoltert. "aah...Sugizo! Bitte! Hör nicht auf!...bitte!" keuchte er und Sugizo lächelte und zog Inoran langsam die Shorts aus. Er warf sein Handtuch weg, legte sich zwischen seine Beine und küsste seinen Bauchnabel. Seine Hände streiften sanft über seine Schenkel und seine Zunge glitt tiefer und vorsichtig nahm er Inorans Glied in den Mund. Inoran stöhnte auf und krallte sich an der Bettdecke fest.

"...Sugizo...bitte!...Oh Gott!" verließ es immer wieder seine Lippen, wenn Sugizo mit ihm spielte und langsamer wurde. Er brannte und Schweißperlen liefen seine Stirn hinunter und kitzelten an seinem Nacken. Alles drehte sich um ihn herum und langsam kam er zum Höhepunkt. Sein ganzer Körper erzitterte und für einen Augenblick lang fühlte er nur das berauschende Gefühl von seelischen Frieden, das durch seine Adern pumpte.

Sugizo legte sich auf ihn und hielt ihn eng an sich gepresst während Inoran befriedigt aufstöhnte. Einige Minuten verstrichen bis Inoran wieder ruhig atmete und Sugizo zärtlich über den Rücken streichelte.

Er war etwas verlegen darüber, dass Sugizo ihn so gesehen hatte, aber er fand es auch umwerfend schön ihm so nah zu sein. Er wollte ihm auch etwas geben und fing an, an seinem Ohr zu knabbern. Er spürte Sugizos warmen Atem auf seiner Haut und seine Erregung zwischen seinen Schenkeln. Um ihn nicht noch länger warten zu lassen, drehte er ihn auf den Rücke und setzte sich auf ihn. Sugizo sah ihn flehend an und Inoran küsste ihn lange und innig. Er liebte ihn so sehr...so sehr.

Er wollte ihn nie wieder los lassen und niemand dürfte ihm so nah kommen, wie er. Das schwor er sich in dieser Nacht, dass er ihn ewig beschützen würde. Und wenn es mit seinem Leben wäre.

In dieser pechschwarzen Nacht waren sie endgültig eins und verloren hoffnungslos ihren kostbarsten Schatz im Einklang ihrer Seelen: Ihr Herz.



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Kommentare zu dieser Fanfic (48)
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Von:  Noiyama
2008-05-29T10:56:38+00:00 29.05.2008 12:56
*träumerisch seuftz*
hach wie schön....
eigentlich mag ich keine happy ends, aber diese geschichte ist an sich schon so positiv, dass das garnicht anders geht...
ich kann die anziehung zwischen den beiden förmlich spüren...
himmel... mir kribbelt immernoch alles XD
wirklich, ganz ganz großes kompliment....
ist dir super gelungen, sowohl von story und atmosphäre als auch von den charakteren...
und ja, okay, ich gebs ja zu, sugi x ino ist mein lieblingsparing und natürlich bin ich desshalb shcon überglücklich, da dieses pairing in fics selten ist....
Auf jeden fall.. DANKE ;_____;
Von:  Noiyama
2008-05-29T09:29:33+00:00 29.05.2008 11:29
uwaaah, wie fies T_T
armes Ino *schützend in arm nehm, J anschmoll*
*seuftz*
diese Geschichte ist so furchtbar schön...
ich danke dir dass du mir diese öden grauen stunden hier im büro mit einer schönen kleinen traumwelt versüßt hast... <3

nur eine sache die mich etwas verwirrt hat, ist dass Sugi Ino mit "inoue", also dem nachnamen angesprochen hat, irgendwie kam mir das in diesem verhältniss komisch vor... o.o
sorry, wenn ich jetz wie ein besserwisserischer affe klinge, cih meins wirklich nur lieb! ^^"
auch auf die gefahr hin dass das absicht war
Von: abgemeldet
2006-02-21T09:31:52+00:00 21.02.2006 10:31
Kawaii_______________________________________________!!
Mit ssoo viel Gefühl geschrieben, da ich Die Gruppe noch nicht soo gut kenne, hatte ich doch das Gefühl alle sehr gut zu kennen.
Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel und werde mich gleich wieder ans lesen machen...
Ja mata
Aya-chan6o ^____^
Von: abgemeldet
2006-02-09T00:11:00+00:00 09.02.2006 01:11
ich denke ich werde das alles nochmal langsam und genüsslich lesen müssen *_*v
naya... öhm ich lese so selten mal ne ff XD aber die ist wirklich gut. nicht nur gut. das ist so lieb.** passt schön zur band. und irgendwie musste ich so oft schmunzeln . ich konnte mir die szene im auto so toll vorstellen. wie shinya und ino nur die köpfe schütteln XDDD
und das im regen .. woh~ ich habe richtig gänsehaut bekommen. *_* s 12.! druck ich mir aus ^^v
du hast da wirklich eine tolle story aufgebaut und rübergebracht, mit klasse und geschmackvoller besetzung!huhuhu XD
ich fands schön wenn du mal zeit hättest und ne fortsetzung zu schreiben. wenn nicht. macht nix. manche sachen muss man einfach si toll sten lassen. ich habe zum ende fast geweint. den letzten satz hab ich 3x gelesen.
*_______________________*v
ich glaub ich les noch ne story von dir...
^^v
ich schreib immer so trockene kommis.. gomen .. ==
ach was ich noch cool fand was das mit dem reisbällchenstand. ich hab mich ja so weggeschmissen. XDDDDDDDv
Von: abgemeldet
2005-02-18T01:39:04+00:00 18.02.2005 02:39
*quiek* Is das cuuuuuuuuuuuuuuuuuuuute!!! *sternchenaugen macht* Einfach nur total genial...°°
und dabei wollte ich extra früh ins bett um morgen zeitig aufzustehen um für die uni zu lernen...aber mich hat da so ne ficcu abgehalten...*hüstel* aber sie wars absolut wert! *claps hands*
Von: abgemeldet
2005-02-03T14:11:18+00:00 03.02.2005 15:11
OMG!!!!! Das ist ja soooooo süß!!! ;________; so schön!!!
ich werd jetzt auf jeden fall den zweiten teil lesen gehen...^^
sugizo und ino wird wohl mein neues lieblingspairing bei LS sein.. nachdems ne lange zeit sugi und ryuichi war... oder ino und j... aber so ist das viel besser und vor allem schöner!^^
ach, ich laber heut wieder nur scheiße.....
Von:  Aria
2004-08-06T20:14:21+00:00 06.08.2004 22:14
So mein großes Schwesterlein :D
Da bin ich nu XD
hatte mir ja schon seit langem vorgenommen, zu deiner Fanfic endlich einen Comment zu schreibseln.
Ich hatte die Fic ja früher schonmal gelesen, kannte da aber die ganzen Leute nicht XXD
Da sich das ja letzte Woche nu geändert hat...öhm..ja...weiß ich über wen du da schreibst, da dacht ich mir, jetzt is auch ein Comment mal fällig :)

Im großen und ganzen Fand ich die Story damals schon toll, und finde es jetzt natürlich immer noch :D
Sooooooooooooooooooo super, sooo schön!
Du hast einen wunderbaren Schreibstil, das haben ja bestimmt schon einige andere vor mir schon bemerkt XD
Man kann sich sehr gut in die Situationen reinversetzen und es gab doch ein paar Szenen wo ich auch richtig giggln musste XD

gut, ab und an sind ein paar kleine fehlerchen drinne, Rechtschreibfehlerchen, wiederholungen, Zeitensprünge, aber das ist wirklich nicht sooo viel als dass es irgendwie auffallen würde ôO
Sind nur kleinigkeiten.^^

So, und morgen abend setz ich mich dann an die Fortsetzung ran X3
*schon freu*
*knuuuff*
Von:  Azamir
2004-06-28T18:26:30+00:00 28.06.2004 20:26
wunderschööööööön!
*keine weiteren worte findet*
ja... und jetzt auf zum zweiten teil...

das Aza^^
Von: abgemeldet
2004-03-28T15:59:22+00:00 28.03.2004 17:59
sooooo, ich schreib jetz ma ganz einfach den kommi zur gesamten ff zu diesem chap.
also, da ich nich unbedingt nochma die ganzen sachen wiederholen will die die anderen sowieso schon geschrieben haben *nessi total zustimm*
schreib ich ganz einfach nur das hier
*umkipp*
*von ff total überwältigt sei*
ich muss ja zugeben dass ich mich vorher nich so direkt mit luna sea beschäftigt hab (ich kennn nur "tonight"*drop**lied aba total geil find*), aba ich glaub dass könnt sich noch ändern...^^
mach auf alle fälle so schnell wies geht weiter!!!
Von:  elektroyu
2004-03-24T18:04:35+00:00 24.03.2004 19:04
stimmt, das ist wirklich ein schö~nes kapitel =^___^= *den andren zustimm*
das einzige, das ich ein bisschen komisch find is, dass ino immer 'sugizo' sagt. sogar im bett o_O; wieso nich 'sugi'? aber sonst... \*_*/


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