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Die etwas andere Legende

von

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Kapitel 10.

Kapitel 10.
 

Natürlich hatte Lena Meyer-Landrut gewusst, dass die Welt kurz vor dem Abgrund stand. Sie besaß ja einen Fernseher und konnte tagtäglich die vielen Katastrophen in den Nachrichten sehen. Wenn sie dafür überhaupt Zeit aufbringen konnte.
 

Auch im Radio bekam sie genug mit, um zu wissen, was auf der Welt los war. Sie wusste nicht genau, wer oder was immer wieder für Terror in der Welt sorgte, aber sie stellte sich darunter ein paar böse Menschen vor.
 

Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass sie ausgerechnet hier in Köln angegriffen werden könnte. Immerhin war sie in einer kleinen Bibliothek, welche auch sonntags aufhatte genüsslich am Lesen. Das ließ sie den ganzen Kummer und Stress vergessen, der so in der Realität auf sie wartete.
 

Nichts erschien ihr außergewöhnlich.
 

Plötzlich durchzuckte ein Knall die Stille und fassungslos sah Lena zu dem Gebäude vor sich, dass plötzlich nicht mehr stand, wo es doch sonst immer war. Atemlos sah sie die Menschen aus den umherstehenden Gebäuden fliehen und erst dann konnte sie regieren. Sie ließ erschrocken ihr noch soeben aufmerksam gelesenen Buch auf den Tisch fallen, sprang auf, schnappte sich ihre Tasche und lief durch den Hintereingang nach draußen. Gerade noch rechtzeitig. Denn im nächsten Moment stand auch ihre geliebte Bibliothek nicht mehr. Kurz brachte sie die Druckwelle der Explosion zum Straucheln, aber sie fing sich wieder.
 

Heiße Tränen flossen ihre Wangen hinab, als sie auf das kleine Gebäude sah, dass ihr Leben bedeutete. Lena liebte Bücher. Sie lebte dafür. Aber hier konnte sie nicht bleiben. Bevor sie jemand schnappen konnte, rannte sie los. Egal wohin. Hauptsache fort.
 

Lena rannte einfach weiter, ohne auf ihren Weg zu achten. Hauptsache weg von diesem Chaos. Sie rannte und rannte, bis ihre Lungen brannten und ihre Beine ihr den Dienst versagten.
 

Immer noch hörte sie das Kreischen der Menschen in ihrer Umgebung und konnte auch das Lodern der Flammen hören. Irgendwann hatte sie keine Kraft mehr. Atemlos blieb sie stehen und drehte sich um.
 

Was sie sah, ließ sie seufzen. Die halbe Innenstadt war zerstört worden. Menschen flohen genauso wie sie und überall herrschte Chaos und Zerstörung. Sie hielt sich die Hände vor die Ohren und schloss die Augen. Das wollte sie nicht sehen. Sie wollte nicht miterleben, wie die Stadt, die ihr so viel bedeutete, zerstört wurde.
 

Aber so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte die schrecklichen Geräusche nicht ausblenden. Irgendwann fing es an zu regnen und zumindest das Problem mit dem Feuer löste sich von allein. Nur das Lena jetzt einen Unterschlupf finden musste. Sie fand eine kleine Brücke und setzte sich erleichtert darunter.
 

Vorsichtig lugte Lena aus ihrem Versteck unter der Brücke hervor und stellte erleichtert fest, dass sie komplett alleine war. Nirgendswo war eine Seele zu sehen und sie freute sich im ersten Moment. Das bedeutete, dass sie zumindest für den Augenblick in Ruhe schlafen und essen konnte. Sie rollte sich zu einer Kugel zusammen und innerhalb von Sekunden war sie eingeschlafen. Als sie wieder aufwachte war es bereits dunkel geworden und inzwischen hatte ein Regen eingesetzt, von dem Lena sicher war, dass er die ganze Welt überspülen würde. Das Geräusch des Regens hatte sie zum Glück geweckt, denn der Regen hatte die halbe Brücke überspült. Sie setzte sich schnell auf und kroch an das andere Ende der Brücke. Sie biss sich auf die Lippe und schaute durch die Nacht.
 

Je länger sie hier saß, desto heftiger wurde der Regen und selbst ihr Teil der Brücke wurde überspült. Irgendwann hatte sie keine Wahl mehr, sie musste wohl oder übel sich einen anderen Unterschlupf suchen, wollten sie nicht wie eine Ratte ertrinken. Sie packte ihre Sachen und wandte sich zum Gehen, als ihr ein kleines Leuchten oberhalb der Wasseroberfläche auffiel. Sie lief zu dem Leuchten hin. Zögerlich erst aber dann immer neugieriger. Kurz berührte sie das merkwürdige blaue Leuchten und schrie auf; als sie etwas in die Tiefe zog und durch das Wasser hindurch. Sie fühlte sich, als ob ihr einmal der Magen umgedreht wurde, bekam keine Luft mehr und kurz bevor sie zu ersticken glaubte, viel sie. Tief. Sie schrie auf und blieb kurz vor dem Boden in der Luft schweben. Dann krachte sie auf den Boden. Die Luft wurde aus ihren Lungen gepresst, aber das war halb so schlimm. Was sie viel schlimmer fand war die Tatsache, dass sie genau vor eine Waffe gelandet war.
 

Der Mann, der auf sie zielte stand im Schatten und Lena konnte ihn kaum erkennen. Was sie aber sah, sah furchterregend aus. Dort wo sein linkes Auge sich hätte befinden solle klaffte ein tiefes Loch. Sein rechtes Auge starrte sie furchterregend an. Über sein Gesicht zogen sich einige tiefe Kratzer, die sich entzündet hatten. Der Mann sah aus wie das personifizierte Böse. Das junge Mädchen wollte schreien. Aber der Mann hob einen Finger an die Lippen und bedeutete ihr, still zu sein. Sie atmete tief durch und ihr Schrei blieb ihr in der Kehle stecken. Ängstlich sah Lena zu dem großen Mann und überlegte fieberhaft, wie sie aus der Situation herauskommen sollte. Ihr wollte einfach nichts Helfendes einfallen. Auf einmal klingelte von dem Mann das Handy und er wurde abgelenkt. Sofort machte Lena sich das zu nutze. Sie trat dem Mann hart zwischen die Beine und rannte ohne sich nochmal umzusehen los. Lenas Atem brannte in ihrer Lunge und sie hatte das Gefühl zu ersticken, aber das spielte keine Rolle. Hauptsache weg von diesem Ungeheuer.
 

Die Sängerin rannte so viel und soweit sie konnte. Irgendwann hatte sie einfach keine Kraft mehr und blieb schwer atmend stehen. Sie war etwas weiter weg als vorhin, aber wirklich weit entfernt von ihrem Anfangspunkt war sie nicht. Sie musste einfach vorsichtiger sein. Lena war solche Situationen nicht gewöhnt. Normalerweise passierte in ihrer Welt nichts, außer, dass sie als Interpretin des Liedes Satellite 2010 den „Eurovision Song Contest“ gewann.
 

Anomsten war ihr Leben halt das eines ganz gewöhnlichen Prominenten. Nun sah das ganze vollkommen anders aus. Ihre Welt war auf den Kopf gestellt und Lena wusste nicht, ob ihr das gefiel.
 

In ihrer Welt gab es keine Explosionen, es gab keine Gewalt und es gab ganz sicher keine Kerle, die sie mit einer Waffe bedrohten. Um die aufkommende Panik in ihr hinunterzuschlucken, zählte sie bis 10 und atmete tief durch. Dann lief so noch ein bisschen. Sie brauchte immerhin auch einen Schlafplatz, hier auf der Straße wollte sie sicherlich nicht bleiben.
 

Überfordert mit der gesamten Situation schlang sie die Arme um sich und hörte eine Stimme ihren Namen rufen: „Lena! Gott sei Dank habe ich dich gefunden!“ Schritte kamen näher.
 

Vorsichtig drehte sich die Sängerin um und sah in das besorgte Gesicht von Elyas. „Sind die Dämonen also auch hinter dir her.“, meinte er leise und sah in den fragenden Blick der Sängerin.
 

„Dämonen? Was wird hier gespielt? Das musst du mir erklären, Elyas.“ Man kannte sich ja von diversen Veranstaltungen. Sie war froh ein bekanntes Gesicht zu sehen in all dem Chaos. „Komm, ich bringe dich an einen sicheren Ort und erkläre dir alles.“
 

Zögernd nickte Lena. Es gab hier wirklich Dämonen? Sie hatte diesen ganzen Krieg der seid zehn Jahren herrschte zwar mitbekommen, jedoch verdrängt und gedacht, es würde sich um Menschen handeln.
 

Wahrscheinlich war dieser komische Mensch, der sie vorhin angegriffen hatte ja gar kein Artgenosse ihrer Rasse gewesen, sondern ein furchterregender Dämon?
 

Elyas nahm die geschockte junge Frau zaghaft am Arm und führte sie so schnell wie möglich zu Thomas Wagen.
 

„Bitte einsteigen, dann wird die Geschichtsstunde beginnen“, erklärte Elyas und sah zum Himmel.
 

Ob bei Thomas alles glatt lief?



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