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My Hell_LoveStory

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich versuche es auch einmal. Ich schreibe eigentlich schon seit 14 Jahren Gesichten. Doch eigentlich traue ich mich nie sie zu veröffentlichen.
Ich hoffe, es liest sie jemand und ich hoffe ebenfalls, dass es euch auch gefällt. Für Vorschläge bin ich offen und auch für Verbesserungsvorschläge.

Liebe Grüße Komplett anzeigen

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Kapitel 1

Kapitel 1
 

Aurelia

Verdammt!

Schnell rannte ich um die Ecke und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Jäger hatten mich innerhalb kürzester Zeit hier gefunden. Innerlich fluchend, versuchte ich mich unter die Menge der Menschen um mich herum zu mischen. Ich hasste große Ansammlungen. Denn obwohl ich hier vielleicht untertauchen könnte, könnten es meine Verfolger ebenfalls. Vorsichtig versuchte ich die Gesichter der Menschen zu studieren. Ich musste mich so unauffällig wie möglich umzusehen, denn sie sollten ja auch nicht wissen, dass ich nach ihnen suchte. Schnell huschte ich mit der Menge über die riesige Hauptstraße und versteckte mich dann in einer dunklen Gasse, die angrenzte. Mein Herz schlug so heftig, dass ich Angst bekam, es könnte mir jeden Moment aus dem Leib springen. Mit den Händen auf den Oberschenkeln, beugte ich mich nach vorn und versuchte ein weiteres Mal mich zu beruhigen. Von hier aus konnte ich kein Portal erschaffen um mich nach Hause zu bringen. Plötzlich hörte ich in der Nähe ein Rascheln, was mich erneut in Alarmbereitschaft versetzte. Langsam richtete ich mich auf und sammelte meine Magie in meinem Körper. Zaghaft machte ich mich auf den Weg zu dem Rascheln, dass aus einen der überfüllten Mülltonnen gekommen war. Zu meiner Erleichterung huschte darauf hin ein schwarz – weißes Kätzchen hervor.

Ich hockte mich vor das kleine Ding und ließ sie schnurrend um meine Beine streichen. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen, als ich sie kraulte. Plötzlich sträubte sie das Fell und machte einen Katzenbuckel gerade als eine Stimme vom Eingang der Gasse ertönte.

„Ach hast du Miststück eine kleine Freundin gefunden?” Der Spott in der Stimme überraschte mich nicht, auch konnte sie mir keine Angst machen, schließlich hatte ich ihn hier erwartet.

Langsam und gemächlich richtete ich mich auf und stemmte mich so, dass die kleine Katze nicht in Reichweite des Neuankömmlings war. „Tja mich mögen die Tiere wohl eher als dich.” Lässig stellte ich eine Hand in die Hüfte und sammelte erneut meine Magie in den Händen, denn nun war es nur eine Frage der Zeit bis mich mein Gegenüber angriff. Theatralisch seufzte er auf und zog eine Pistole auf einem Holster unter seinem Mantel hervor.

Auch darauf war ich vorbereitet. Meine Sinne waren um einiges schärfer als seine und ich konnte im Notfall der Kugel ausweichen. „Wir wissen doch beide wie das hier endet. Vielleicht kannst du mir entkommen, Kleines. Doch es werden Weitere folgen. Und irgendwann werden wir dich bekommen.”, sagte er leise und richtete den Lauf seiner Waffe auf mich. „Und auch mit denen kann ich es aufnehmen. Ihr werdet mich nicht in euren Laboren einschließen und an mir herumdoktern. Nie im Leben.”, knurrte ich ihn an und mit einer Handbewegung ließ ich die Waffe aus seinen Händen gleiten und auf mich zu fliegen. Mit aufgerissenen Augen beobachtete der Jäger dies und begann zu zittern. Dahin war sein selbstgefälliges Auftreten.

„Ich werde dir nichts tun. Das habe ich nicht nötig. Ihr hasst Meinesgleichen aus den falschen Gründen. Du bist ausgebildet wurden um mich zu stellen und unter die Fitiche deiner Leute zu bringen, doch warum? Weißt du eigentlich wer und was ich bin?”, fragte ich und verengte meine Augen zu Schlitze. Allein die Erinnerung daran, wie viele seine Leute meine Freunde und Bekannten gejagt und getötet hatten, entfachte meinen Zorn. Doch er würde ihn nicht zu spüren bekommen. Der Hass zwischen unseren Leuten brauchte keine weitere Nahrung.

„Ihr seid zu mächtig als das man euch frei herum laufen kann.”, zischte er mir zu und versuchte in eine Angriffsposition zu gehen. Angewidert schüttelte ich nur mit dem Kopf. „Hast du meine Frage nicht verstanden? WARUM? Mächtig? Ja, das sind wir. Und wenn wir so bösartig wären, wie ihr behauptet, warum nutzen wir unsere Macht dann nicht und machen euch Sterblichen den Erdboden gleich? Das wäre um einiges einfacher als uns ständige Fluchtwege zu suchen und unsere Kinder in der Angst großziehen zu müssen, dass sie vielleicht das Jugendalter niemals erreichen werden. Immer im Schatten zu leben, weil ihr uns nicht in die Finger bekommen dürft.”, spie ich ihm entgegen. Fast schon gleichgültig betrachtete er mich, während meine Wut ungeahnte Höhen annahm. „Glaubst du mich interessiert was so ein Miststück wie du zu sagen hast? Einige von euch haben doch bereits versucht gegen uns zu bestehen und sind gescheitert.Wir müssen euch von dieser Welt entfernen, wie eine Krankheit, die die Menschheit befällt.”, gab er ebenso wütend zurück. Ich konnte ihn nur anknurren. Dann ertönte hinter dem Jäger plötzlich eine weitere unbekannte Stimme. „Tztztz redet man denn so mit einer Dame?”, fragte der Neue und in seiner Stimme schwang Belustigung mit. Nun versteifte auch ich mich, denn ich konnte die Energie sie nur so um ihn herum schwirrte spüren. Scheiße... War er etwa ein...? Nein, das konnte doch nicht sein. Seit Jahren hat sich niemand mehr von denen hier hoch gewagt. Warum habe ich ihn nicht schon vorher bemerkt?

Der Jäger drehte sich zu ihm um und blitzte ihn wütend an. „Dame? Hast du ja keine Ahnung.”, blaffte er ihn an. Der Neue, der die ganze Zeit an der Wand gelehnt hatte, sah mich an. „Warum hast du ihm nicht schon die Zunge herausgerissen, für die Scheiße die er labert?”, flüsterte er, doch ich verstand jedes Wort. Nun versteifte sich auch der Jäger und musterte den Neuen misstrauisch. „Du bist auch so ein Vieh, wie die Schlampe.” Mit der Hand wies er auf mich. Der Neue mit den dunklen Haare legte den Kopf schief und musterte ihn wie ein Raubtier seine Beute. Und was anderes war es offensichtlich auch nicht. „Wie redest du denn mit meiner Prinzessin?”, hauchte er ihm zu. Und jede Zelle schrie mich an sofort zu verschwinden. Er war wirklich ein Dämon. Verdammt. Schnell schaute ich über die Schulter und sah die kleine Katze zu meinen Füßen sitzen und das geschehen neugierig mustern. Stirnrunzelnd sah ich sie an. Für eine scheue Katze war sie viel zu sehr auf das was sich vor ihr abspielte fixiert. „Deine Prinzessin? Das ich nicht lache.” Und dann griff der Jäger den Neuen an. Doch der machte nur einen Schritt nach hinten. Mit einem leichtfüßigen Satz sprang er über ihn und landete mit den Händen in den Hosentasche vor mir. Mit lässigen Gang kam er auf mich zu, so dass ich zurückweichen musste. Doch ich achtete darauf, nicht auf die Katze zu treten, bis ich eine Wand im Rücken spürte.

Als er nur noch Zentimeter waren, die uns trennten, blieb er stehen und schloss die Augen. Genüsslich sog er die Luft ein. Meinen Duft. Wieder begann mein Herz wie ein Presslufthammer in meiner Brust zu schlagen. „Wahrhaftig. Ich habe dich gefunden.”, hauchte er, mit der Stimme eines Verführers und seine stechend grünen Augen hielten mich gefangen. „Ge... Gefunden? Hast du mich etwa gesucht?”, fragte ich stotternd, kaum noch zu einem klaren Gedanken fähig.

Er leckte sich über die Lippen und überwand die letzten Zentimeter, bis sein Mund über meinem schwebte. „Allerdings. Die ganze Hölle sucht dich. Und doch habe ich dich gefunden.” Sein Atem strich über meine Lippen und ich konnte mich noch immer nicht von seinen Augen abwenden. Seine schwarzen Haare, die etwas zu lang waren hingen ihm fast in die strahlenden Augen. Dann stützte er seine Hände neben meinem Kopf ab. In mir stieg der starke Verdacht auf, dass ich ihn kannte und jetzt da er mir so nahe war, zog mich alles zu ihm. Doch ich wusste nicht, ob es wirklich eine Reaktion meines Körpers war oder ob er mich manipulierte. Ich musste jedoch gestehen, dass er war der schönste Mann den ich jemals gesehen hatte und ihn nicht zu berühren, ihn nicht zu küssen, kostete mich augenblicklich jede Anstrengung. „Verzieh dich Mensch, wenn du nicht willst, dass dich deine Kollegen in einer Plastiktüte einsammeln sollen.”, knurrte der Neue den Jäger an, ohne jedoch den Blick von mir abzuwenden. Offensichtlich nahm der Jäger ihn ernster als mich, denn auf dem Absatz machte er kehrt und verschwand. Er ließ mich mit dem Dämon allein. Na toll. Ich wusste nicht, was ich davon halten soll. Schließlich war ich ihm ebenfalls nicht gewachsen. Aber er schien nicht so, als wolle er mich verletzen oder gar töten.

„Jetzt da du mich hast, was hast du jetzt vor?”, fragte ich ihn atemlos. An meinen Seiten ballte ich die Hände zu Fäusten um mich davon abzubringen ihn zu berühren. Zur Antwort strich er mir mit dem Handrücken über die Wange und funkelte mich so intensiv an, dass meine Haut zu kribbeln begann. „Ich werde dich von hier wegbringen. Und nein. Sicher nicht in die Hölle. Mag sein das dein Vater dich sehen will, doch ich werde dich nicht gegen deinen Willen dorthin bringen.” Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem schönen Mund, den ich einfach nur anstarren konnte.

„Du willst mich nicht zu ihm bringen? Ich dachte, du wärst einer seiner Männer? Musst du mich dann nicht sogar zu ihm bringen, sonst würde er dich doch bestrafen?” Misstrauisch verengte ich die Augen zu Schlitzen. Die Hand, die gerade eben noch auf meiner Wange gelegen hatte, glitt nun bis zu meiner Taille nur um mich an ihn zu ziehen. „So gefällt mir das doch schon viel besser.”, hauchte er und vergrub seine Nase in meinen Haaren. Nun konnte ich ebenfalls sein Geruch einatmen und mir stockte der Atem. Etwas vergleichbares hatte ich noch nie gerochen und ich legte meine Wange an seine Brust. „Du spürst es auch.” Hörte ich in seine bisher so arrogante Stimme unsicher? Ich schaute zu ihm auf. „Was spüre ich denn?”, fragte ich und war noch immer so überrascht, dass ein Dämon eine solche Augenfarbe besitzt. „Das wir zusammen gehören.” Leicht senkte er seinen Kopf, bis unsere Münder erneut nur Zentimeter trennten. Bevor sich jedoch unserer Lippen trafen, wich ich vor ihm zurück. Meine kleine Freundin trat zwischen uns und fauchte ihn an. Der Dämon schnaubte nur und richtete seinen Blick wieder auf mich. „Ich bin ein Dämon genau. Ich bin der Sohn des Abbadon, der rechten Hand deines Vaters. Doch ich werde dich nicht zu ihm bringen.” Sein Brustkorb hob sich bei einem tiefen Atemzug. „Es gibt so Einiges, was du nicht weißt. Über dich und auch über einiges was in der Hölle vor sich geht. Und ich werde es dir nicht hier mitten auf der Straße erzählen, wo die Gefahr besteht, dass dich doch noch einer der Lakaien entdeckt oder wir belauscht werden könnten.” Er versuchte nach meiner Hand zu greifen, doch die kleine Katze machte erneut einen Katzenbuckel und fauchte lautstark. Ich musste einfach kichern. „Sie will offensichtlich nicht, dass du mich anfässt.” Säuerlich schaute er auf die Katze hinunter und dachte sicher darüber nach ihr einen Tritt zu verpassen. „Vergiss es. Sie kommt mit mir.” Schnell hob ich sie auf meine Arme, was sie sich offenbar nur zu gern gefallen ließ, um aus seiner Reichweite zu kommen. „Also willst du zu deinem Zirkel? Soll mir recht sein. Allerdings musst du dann das Portal öffnen, denn ich weiß nicht wo ihr wohnt.” Trotz seiner Worte, schien es ihm nicht zu gefallen, dass ich zu meinem Zirkel wollte. Gut. Denn mir auch nicht. „Du willst mit zu meinem Zirkel? Warum? Damit du deine Dämonenfreunde holen kannst um uns alle zu töten? Glaubst du wirklich ich bin so dumm?”, höhnte ich. Doch mit einem Satz stand er direkt vor mir. Wieder begann die Katze in meinen Armen zu fauchen, doch ich ignorierte sie, denn seine Augen blickten wieder direkt in meine. „Ich werde nichts dergleichen tun. Du gehörst zu mir und ich werde nichts tun um dich in Gefahr zu bringen.” Wieder legte er seine Hand auf meine Wange und er kam noch näher. „Öffne das Portal und bring uns hier weg.”, flüsterte er und strich mit dem Daumen über meine Unterlippe. Unwillkürlich dachte ich erneut daran, wie es wäre von ihm geküsst zu werden. Doch bevor meine Gedanken noch weiter auf diese unbekannte Gefilde driften konnte, wandte ich mich ab und formte mit meiner Magie einen Ball aus purer Magie, den ich anschließend gegen die Wand warf und ein vielfarbiges Portal erschien. „Da.”, sagte ich demonstrativ und trat darauf zu, doch der werte Dämon hielt mich auf. „Nein. Ich gehe voraus. Ich will nicht das du es verschließt, wenn du draußen bist.” Nun sah er mich skeptisch an. Zuckersüß lächelte ich ihn an. „Nur zu.” Ich winkte ihn zu dem Portal, doch wieder ging er nicht darauf zu. „Nein, wir werden zusammen gehen. Und wenn das kleine Scheißvieh meint, mich kratzen zu müssen, dreh ich ihr den Hals um.” Er stellte sich neben mich. „Wag es ja nicht sie anzurühren. Sie hatte es bis her schon nicht leicht.” Wieder kraulte ich die Katze am Kopf und sie lehnte sich gegen meine Hand, während sie schnurrte wie ein kleiner Motor. Er zuckte daraufhin nur mit den Schultern und ergriff meine Hand. Dieses Mal fauchte sie ihn zwar nicht an, schaute aber missmutig in seine Richtung. Zusammen gingen wir durch das Portal und auf der anderen Seite erschien eine weite offene Wiese. Dahinter konnte man ein riesiges Anwesen, das mit einem alten College vergleichbar war. „Wow.”, brachte er hervor, während er die Landschaft auf sich wirken ließ. In meinen Armen begann sich meine kleine Freundin zu regen und wollte scheinbar hinunter gelassen werden. Also erfüllte ich ihr den Wunsch und sofort begann sie neben mir her zu laufen.

Lächelnd sah ich zu ihr hinunter.

Doch dann wurde ich mir wieder bewusst wer und vor allem was ich hier eigentlich mitgenommen hatte und musterte den Dämon neben mir. Allein sein Profil ließ mein Herz schneller schlagen. Ich hatte noch nie einen Mann getroffen, der so schön war. Ich weiß, ich weiß, Männer hören es nicht gern, wenn man sie als schön bezeichnete. Aber hey. Es waren meine Gedanken und darüber würde ich ihm sicher nichts erzählen.

Als er also meinen Blick bemerkte, wandte er den Kopf zu mir und neigte seinen. Ein schiefes Grinsen, dass mich beinahe stolpern ließ, erschien auf seinen vollen geschwungenen Lippen. Verdammt. Diese Lippen waren geradezu zum Küssen gemacht.

Schnell schüttelte ich diese Gedanken wieder ab und zog meine Augenbrauen wieder zusammen. „Hast du auch einen Namen?”, fragte ich schnippisch. Ich konnte mich einfach nicht normal mit ihm unterhalten. Er war ein verfluchter Dämon. Wer sollte sich denn auch mit jemanden unterhalten, der vielleicht über hunderte Jahre älter ist als man selber? Mit einem Mal blieb er stehen und mit seinem intensiven Blick hielt er mich auf. „Du fragst mich wie ich heiße, stellst dich aber selbst nicht vor? Ein wenig unhöflich, findest du nicht auch? „Da du mich, wie du so schön gesagt hast, gefunden hast und mich als „Prinzessin” angesprochen hast, nehme ich stark an, dass du weißt, wer ich bin.”, konterte ich nur und stemmte die Hände in die Hüften. Sein grüner Blick wanderte über meinen Körper und es fühlte sich beinahe wie eine tatsächliche Berührung an. „Ich kenne deinen Geruch. Ich erkenne deine Augen. Aber deinen Namen kenne ich nicht.”, gab er leise und ernst zurück. Ich atmete also tief ein und wandte mich wieder zu dem Anwesen zu, während ich darauf zu ging. „Ich heiße Aurelia. Schon komisch, das mein Vater dir meinen Namen nicht auch noch genannt hat.” Ich schritt nun weiter voran, doch nicht mehr so erpicht darauf auch seinen Namen in Erfahrung zu bringen. Früher oder später würde sie ihn schon erfahren. Und bis dahin konnte ich ihn ja mit Schimpfwörtern titulieren. Allein der Gedanke daran, brachte mich zum Kichern. Der Dämon hatte mich mit Leichtigkeit eingeholt und legte seine Hand auf meinen Unterarm. „Dein Lachen ist wundervoll. Aber ich glaube, mir gefallen deine Gedankengänge nicht wirklich. Mein Name ich Lucian.” Mit einem Verbeugung brachte er mich zum Staunen, so dass mir beinahe die Gesichtszüge entglitten wären. Er hätte ebenso aus einer anderen Epoche stammen können und tat es vermutlich auch. Mit großen Augen musterte ich ihn erneut. Wenn seine Augen nicht dieses intensive Grün hätten, sein Körper nicht diese unglaubliche Magie verströmte, dann hätte man glatt glauben können, dass er ein ganz normaler Mensch wäre. Doch ich rief mir ins Gedächtnis, das dies nicht der Fall war und ich ihm auf keinem Fall trauen durfte. Denn trotz seiner Beteuerung, mir keinen Schaden zufügen zu wollen, war er noch immer ein Dämon und die logen und betrogen wie es nur ging. Mit den Blick auf mich gewandt, richtete er sich langsam wieder auf, so dass ich seinen von Muskeln gestählten Körper noch besser betrachten konnte. Schnaubend setzte ich mich wieder in Bewegung und ging geradewegs durch die Schutzmagie hindurch, die das Gelände und meinen Zirkel schützten.

Seufzend öffnete ich das Eingangstor und übertrat die Schwelle. Trotz des umfassenden Geländes und des Anwesens kam ich mir hier immer eingesperrt vor. Die Hexen und Hexer, die wir aufgenommen hatten, wuselten hier zu jeder Tages- und Nachtzeit herum und beengten mich noch mehr. Zumal die Meisten von ihnen mir ständig ihre Dankbarkeit bekunden mussten. Ich war froh ihnen geholfen zu haben, doch ich hasste es auch im Mittelpunkt zu stehen. Egal ob es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene waren. Sie vergaßen offenbar ständig, dass ich nicht das Oberhaupt war, sondern ebenso wie sie den Befehlen meines Adoptivbruders und des Zirkeloberhauptes unterstand. Kaum stand ich in der Eingangshalle, da kam auch schon meine beste Freundin Emma auf mich zu gestürzt und umarmte mich. Perplex stand ich mit hängenden Armen da. Trotz seiner lautlosen Schritte spürte ich die Anwesenheit von Lucian in meinem Rücken. Seine ganze Präsenz strahlte förmlich von ihm ab, so dass ich nicht verstehen konnte, wie meine Freundin ihn gar nicht erst beachten konnte.

Emma sah mich mit aufgerissenen Augen an. „Ich habe gesehen, wie du von Jägern verfolgt wurdest und dich in einer Gasse verstecken konntest. Doch dann war alles weg. Ich hatte schon gedacht, dass sie dich erwischt hätten.” In ihren schönen blauen Augen sammelten sich Tränen, die mir das Herz brachen. Beruhigend legte ich ihr die Hände auf die Schultern und lächelte gezwungen. „Das wird wohl an meinem Begleiter gelegen haben.”, sagte ich und deutete mit einer Handbewegung auf den Mann hinter mir. Erst jetzt schien ihn meine Freundin zu bemerken und wieder riss sie die Augen auf. Fast hätte ich über ihre Reaktion gelacht. Fast.

„Du hast einen gefunden?”, fragte sie atemlos. Sie dachte, er wäre ein Hexer. Natürlich. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und die sah mich fragend an. „Bevor ich dir erkläre, wer er ist, muss ich vor her mit Ethan reden. Ist er in seinem Büro?”, fragte ich und wappnete mich innerlich vor ihrer Antwort. Nun war es Emma, die den Kopf schüttelte.

„Nein. Er ist... ähm...” Unbehaglich trat sie von einem Bein auf das andere. Doch ich wusste, wo ich meinen geschätzten Bruder fand.

Erneut seufzte ich und nickte nur. Er hatte sich wieder ein neues Betthäschen gesucht. Ich sah über die Schulter zu Lucian, der mich mit Argusaugen betrachtete. Ob ich ihn wirklich mitnehmen sollte oder bekäme Ethan einen Herzinfakt? Es wäre schon witzig zu sehen, wie erschrocken Ethan auf ihn reagieren würde. Doch im Grunde war es den ganzen Ärger gar nicht wert. Tief durchatmend wandte ich mich wieder an Emma. „Würdest du mir einen Gefallen tun?”, fragte ich sie deswegen. Eifrig nickte sie und sah wieder zu Lucian. Ich spürte wie sich dieser in meinem Rücken versteifte.

„Kannst du ihn bitte in mein Zimmer bringen? Ich muss mit Ethan reden.” Als sie erneut nickte, wandte ich mich zu der großen Treppe um in die Räumlichkeiten meines Bruders zu gelangen, doch ich wurde am Arm gepackt. „Ich werde nicht auf dich in deinem Zimmer warten, wie ein Schoßhund.”, knurrte mich Lucian mit zu Schlitzen verengten Augen an. Normalerweise hätte ich Angst empfinden müssen. Angst vor seiner aufbrandeten Magie. Angst vor dem Was er war. Doch ich schnaubte nur verächtlich.

„Ethan ist mein Oberhaupt. Was glaubst du wie er reagiert, wenn er begreift, wen und was ich hier her gebracht habe? Ich muss es ihm schonend beibringen, bevor er ausrastet.” Ich hatte meine Stimme so sehr gesenkt, dass Emma nichts von unserer Unterhaltung mitbekam. Nun ließ Lucian meinen Arm frei, sah mich aber noch immer wütend an, während er die Arme vor der Brust verschränkte.

„Ich werde dich begleiten. Und bevor du Einwände erhebst, ich werde vor der Tür warten.”, gab er zurück. Ich musste mir eingestehen, dass er zumindest für Kompromisse bereit war. Seine Pose nachahmend, verschränkte auch ich die Arme vor der Brust. „Dann drossle deine Magie. Verdammt, selbst jetzt kommst du mir vor wie ein verfluchtes Atomkraftwerk, das kurz vor der Explosion steht.”, murmelte ich und versuchte nicht auf seine Muskeln zu achten, die durch seine Bewegungen spielten. Nun spielte ein sündhaftes Grinsen um seine Lippen. „Nur du kannst es so sehr spüren.”, sagte er nun geheimnisvoll und sein Blick flog zu meinen Lippen.

Kapitel 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 3

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  IKuraiko
2020-11-20T14:26:50+00:00 20.11.2020 15:26
Eine wirklich sehr interessante Fanfic. Sehr schön und flüssig zu lesen, fand ich. Die Story und die Entwicklung gefallen mir bis jetzt sehr. Ich hoffe es folgen bald neue Kapitel.

Schöne Grüße
Von:  Sockenschuss
2020-08-18T17:33:38+00:00 18.08.2020 19:33
Hallo, ich bin ganz neu bei animexx und bin mir nicht sicher, welche "Etikette" hier erwartet wird. Jedenfalls hab ich die drei Kapitel von *My Hell_LoveStory* heute in einem Rutsch durchgelesen und würde gern hinterlassen, dass es mir gut gefallen hat. Ich würde mich über weitere Kapitel freuen und hoffe, dass es noch eine Fortsetzung der Geschichte gibt! Bis dahin werde ich erst mal suchen, ob es noch weitere Veröffentlichungen von dir gibt...
Von:  Phoenix-of-Darkness
2020-04-03T13:13:12+00:00 03.04.2020 15:13
So endlich bin ich dazu gekommen.
Ich muss sagen, dass es besser war wie das 1. Kapitel. Man merkt, dass du dich intensiver damit auseinander gesetzt hast.
Die Szene zwischen Ethan und Aurelia war interessant und es hat mich an Underworld erinnert.
Was mich irritiert hat, war Aurelias plötzlicher "Zusammenbruch" als Lucian andeutete, dass sie Seelenverwandte sind. Irgendwie fehlte mir da etwas, was ihre Reaktion gerechtfertigt hätte oder ich hab was nicht mitbekommen.
Etwas anstrengend war auch Aurelias hin und her. In einer Sekunde wollte sie ihn unbedingt und in der anderen war sie schnippisch. Mein Gedanke war: Zicke.
Ich hab da eher Mitleid mit Lucian. Denn ihn mag ich sehr.
Und wann waren die in die Dusche gegangen?
Antwort von:  Seraphina90
06.04.2020 21:36
Naja ich hoffe einfach mal, dass ich mal endlich den Rhythmus in die Story finde. Ja... ich weiß, sie is ne komische Tante... Aber ich versichere dir, dass ich ihren Charakter "aufklammern" werde, so dass du sie hoffentlich verstehst bzw. einige ihrer "Macken" nachvollziehen kannst. Vergiss nicht... Ich bin erst bei Kap 2... *nach meinem Affensmiley suchend der sich die augen zuhält*
Ich bin gerade an kap 3 dran und nach dem hoffe ich, dass sie endlich mal weniger zickig is...
ich hab mir das zig mal durchgelesen, und war mir eigentlich sicher, dass ich alles ausformliert hatte. *bezug zu der dusche*
Von:  Phoenix-of-Darkness
2020-03-10T07:53:02+00:00 10.03.2020 08:53
Ich habe es endlich geschafft deine Story zu lesen und nun kann ich sie auch ruhigen Gewissens kommentieren.
Am Anfang hatte ich etwas Startschwierigkeiten. Das lag aber daran, dass ich in letzter Zeit einfach komplett andere Sachen gelesen hatte. Die Thematik ist gut gewählt und ich weiß, dass dir solche Geschichten liegen. Daher tobe dich ruhig weiter aus. Das Kapitel ist interessant und wirft natürlich viele Fragen auf, auf deren Beantwortung ich gespannt bin.
Allerdings solltest du nochmal drüber lesen. Am Anfang, relativ oft, ergeben die Sätze nicht wirklich einen Sinn. Ich vermute, dass du da den jeweiligen Satz umgebaut hast. Das Neue jedoch nicht mit den alten harmoniert. Auch so haben sich zwischen durch kleine Fehler eingeschlichen...ob jetzt durch Autokorrektur oder Tippfehler - keine Ahnung.
Mach aber weiter. Der Anfang ist gemacht.
Antwort von:  Seraphina90
14.03.2020 11:34
danke. Die Korrektur nehme ich mir definitiv vor. Und schreibe nebenbei an Kapitel 2 weiter^^ (dann les ich mir aber vor dem hochladen noch mal alles durch) ^^´


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