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The Heiress

Whisper of the Snakes
von

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Der langersehnte Brief

Es war ein warmer Sommertag. Alice saß draußen auf der Wiese in der Sonne. Sommer war nicht gerade ihre Lieblings Jahreszeit. Ein Grund dafür war ihr Geburtstag, der im Juli war. Ihr Geburtstag hatte mehr Drama als eine schlechte Liebeskomödie. Das manche Ehen nicht für immer halten musste sie schon sehr früh lernen. Denn ihre beiden Eltern trennten sich als sie acht Jahre alt war. Seitdem war jedes zusammen kommen ein reinstes Drama und ein Kampf zugleich. Beide ihrer Eltern konnten sich gegenseitig nicht ausstehen. Leider waren es nicht nur ihre Eltern, die einander nicht mochten. Auch ihre beiden Familienseiten von Mutter und Vater konnten sich nicht leiden. Jedes Mal gab es dieselben Fragen.
 

,,Mit wem willst du deinen Geburtstag verbringen?"
 

,,Wo willst du Weihnachten feiern?"
 

,,Sag deinem Vater dies. Sag deiner Mutter das"
 

Eine frische priese wehte durch ihr beiges blondes Haar. Ihre Smaragdgrünen Augen waren auf den Himmel gerichtet und für einen Moment schloss sie ihre Augen. Ihr Geburtstag war nun schon eine Woche her. Eigentlich wollte sie ihren Geburtstag teils mit ihrem Vater und teils mit ihrer Mutter verbringen. Doch ihre Mutter hat sie zu ihrem Vater abgeschoben, weil sie etwas anderes vorhatte. Und ihr Vater hatte auch nicht wirklich Zeit. Deshalb hatte sie letzten endlich ihren elften Geburtstag alleine verbracht. Der elfte Geburtstag war etwas ganz Besonderes. Ein Flattern war zu hören und Alice öffnete ihre Augen. Vor ihr landete eine Schleiereule die einen Brief an ihrem Schnabel hatte. Vorsichtig nahm sie den Brief an sich und streichelte die Eule einmal. Daraufhin flog diese weg und Alice begutachtete den Brief. Nach einer Weile öffnete sie ihn.
 

Sehr geehrter Ms. Aethelind
 

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände. Das Schuljahr beginnt am 01. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31. Juli.
 

Mit freundlichen Grüßen
 

Minerva McGonagall Schulleiterin
 

Ihre Augen weiteten sich. Endlich war der heißersehnte Tag gekommen, auf den sie schon mit ihrem Onkel hin gefiebert hat. Der Brief zu Aufnahme für die Hogwartschule für Hexerei und Zauberei. Beide ihrer Eltern stammen aus großartigen Zauberfamilien. Deshalb war ihr elfter Geburtstag so wichtig. Denn es war nur eine Frage der Zeit wann dieser Brief ankommen würde.
 

Sofort sprang sie auf, rannte los und schrie dabei, ,,Mum!!!!!"
 

Die Neuigkeiten für die Aufnahme an Hogwarts waren recht gemischt. Niemand war verwundert. Denn immerhin stammt Alice aus einer reinen Magierfamilie und das von beiden Seiten. Schwieriger war es jedoch zu entscheiden wer mit ihr die Einkäufe für Hogwarts in der Winkelgasse macht. Nach langen Diskussionen hatte sich ihr Onkel, der Bruder ihres Vaters, dazu bereitgestellt. Alice wartete vor dem Tropfenden Kessel auf ihrem Onkel. London war eine Großstadt und das bedeutete das hier auch viele Menschen lebten. Muggel waren doch so anders wie Hexen und Zauberer. Ein Mann kam auf sie zu und hatte ein Lächeln im Gesicht. Er hatte dunkelblondes Haar, Olivengrüne Augen und einen Bleistift gefärbten Anzug an.
 

,,Onkel Orion!", sagte Alice mit begeisterte Stimme
 

Er grinste sie an und tätschelte ihren Kopf. Zu den jüngeren Bruder ihres Vaters hatte sie schon immer ein gutes Verhältnis. Sie schenkte ihm das gleiche Grinsen. Beide betraten den Tropfenden Kessel. Orion wechselte ein paar Worte mit Leuten, die er dort traf und lächelte sie an. Nach einer Weile standen sie endlich vor der steinernen Mauer. Alice atmete tief ein und aus.
 

,,Bereit?", fragte ihre Onkel sie und als Antwort nickte sie
 

Orion holte seinen Zauberstab heraus. Es dauerte nicht lange bis die Steine nach links und rechts verschwanden und sie in der Winkelgasse standen. Auf beiden Seiten endreihten sich Geschäfte. Heute war ein Glückstag, es schienen nicht so viele Leute wie sonst hier zu sein. Die Stimmung hier war kaum zu beschreiben. Leute strömten in verschiedene Geschäfte hinein.
 

Geradeaus vor ihnen war Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. Jedes Kind liebte diesen Laden. Es gab dort einfach alles. Jedes Mal, wenn sie mit ihrer Mutter oder Vater in der Winkelgasse war, bettelte sie diese an in den Laden zu gehen. Heute war aber keine Zeit dafür. Alice mochte die Winkelgasse schon immer, hier gab es immer etwas Neues zu sehen. Auch ohne etwas zu kaufen war es besonders hier zu sein. Das erste was sie besorgten waren die vielen Bücher bei Flourish und Blotts.
 

Dort waren sie eine ganze Weile drinnen. Nicht weil sie Probleme hatten die Bücher zu finden, sondern weil ihr Onkel immer wieder Geschäftsfreunde traf. Nachdem sie wieder draußen waren kaufte Orion für sie beide Gummischnecken. Ihr Onkel und sie hatten schon immer einen Fimmel für etwas Süßes. Alice ihr Blick wanderte durch die Mengen von Menschen und blieb bei einer etwas merkwürdigen Hexe stehen. Ihre Kleider waren schwarz und etwas zerlumpt. Sie verhielt sich sehr verdächtig. Als Alice sah wohin sie ging, wusste sie auch warum sie sich so komisch benahm. Denn sie ging in die Nokturngasse.
 

,,Ich kann nicht glauben das es wirklich noch Zauberer gibt die dort hingehen... Es sind doch gerade mal vier Jahre her seitdem entscheidenden Kampf", murmelte sie
 

Orion schaute in die Richtung der Frau und verstand was sie meinte, ,,Daran kannst du nichts ändern. Alice, es wird immer gute und böse Zauberer geben. Und das ist auch gut so"
 

,,Wieso das?"
 

,,Du musst dir das wie bei einer Waage vorstellen. Gibt es nur das eine ohne das andere, dann kippt die Waage. Gibt es jedoch beides, dann hält das Gleichgewicht und unsere Welt ist in Ordnung. Da der entscheidende Kampf noch nicht so lange her ist, wird es denke ich eine Weile wieder dauern bis mehr Leute ihr wahres Ich an den Tag setzen. Doch jetzt sollten wir erstmals das hier und jetzt genießen", sagte er
 

Ihre Smaragdgrünen Augen richteten sich wieder an die Stelle wo die Frau verschwunden war. Jedes Kind kannte die Geschichte von Harry Potter und seiner Heldenhaften Tat. Damals war Alice noch sehr jung. Das es gefährlich war wusste sie. Die Worte ihres Vaters hatte sie immer noch im Kopf.
 

,,Wenn die Person die unser Haus betretet nicht das Passwort sagt, dann gehst du sofort in dein Zimmer und nimmst die Spieluhr von deinem Nachttisch in die Hand. Diese wird dich zu einer Person bringen, die mein größtes Vertrauen genießt"
 

Damals hatte sie nicht verstanden vor was ihr Vater so große Angst hatte, doch mit der Zeit verstand sie es. Seitdem versuchen die Menschen wieder in ihren Alltag hinein zu kommen. Was bedeutete das sie arbeiteten und ihre Kinder wieder zur Schule schickten.
 

,,Hey, du weißt doch das das Mitbringen eines Tieres erlaubt ist in Hogwarts. Wie wäre es, wenn wir dir eine Eule besorgen?", grinste ihr Onkel
 

Alice lehnte ihren Kopf leicht zur Seite, ,,Könnte ich stattdessen eine Katze haben?"
 

,,Eine Katze?", fragte Orion wiederholend und sie nickte
 

Er schaute sie eine Weile nachdenklich an, ,,Ich weiß nicht... Darüber müsste ich glaub ich erst mit deinen Eltern reden"
 

,,Eine Eule ist Okay, aber eine Katze nicht?"
 

,,Nun ja..." murmelte er
 

Sie wusste ganz genau was er eigentlich sagen wollte. Sie hatte nämlich keinen wirklichen Wohnsitz. Mal war sie bei ihrer Mutter, mal bei ihrem Vater. Eine Eule könnte man draußen rumfliegen lassen und sie hätte keine Probleme damit von einem Ort zum anderen zu kommen. Bei einer Katze hingegen war es anders. Alice seufzte daraufhin.
 

,,Wie wär's wenn wir zum nächsten Laden gehen? Immerhin hast du die wichtigste Sache noch nicht besorgt"
 

,,Und die wäre?", fragte sie
 

,,Deinen Zauberstab", grinste Orion
 

Ihre Augen fingen das glänzen an. Wie konnte sie das nur vergessen? Es war einer der wichtigsten Sachen, die sie besorgen mussten. Seitdem sie den Brief aus Hogwarts bekommen hat, träumte sie von nichts anderem mehr wie ihren Zauberstab. Orion und sie fingen an weiterzulaufen.
 

,,Warum willst du unbedingt eine Katze haben? Wäre eine Eule nicht sinnvoller? Dann könnten wir uns Briefe schreiben"
 

,,Wir können auch Attkins benutzen um uns gegenseitig Briefe zu schreiben. Ich bin mir sicher, dass er ziemlich glücklich ist mal andere Strecken zu fliegen, als die zu deinen Geschäftskollegen", antwortet Alice
 

,,Touché", sagte ihr Onkel daraufhin und sie fing das Grinsen an
 

Attkins war der Bartkauz ihres Großvaters und es fühlte sich an als wäre er schon immer da gewesen. Beide standen vor Ollivanders. Dort gab es die besten Zauberstäbe, schon seit Jahren. Nachdem Entscheidungskampf hatte Mr. Ollivander seinen Laden wiedereröffnet, zum Glück aller. Gerade als Alice den Laden betreten wollte, bemerkte sie das ihr Onkel ihr nicht folgte.
 

,,Kommst du nicht mit?", fragte sie
 

Er gab ihr ein sanftes Lächeln, ,,Weißt du was mein Großvater, dein Urgroßvater, eins gesagt hat? Manche Sachen sich noch magischer, wenn man sie ganz und gar allein nur für sich sieht und erlebt. Seinen Zauberstab zu bekommen ist eine ganz besondere Sache, die du niemals vergessen wirst. Diese solltest du gar und gar für dich genießen. Geh schon und mach dir keine Sorgen um mich. Denn ich habe noch etwas zu erledigen. Wir treffen uns, wenn du fertig bist"
 

Orion kniff ihr vorsichtig in die Nase und sie grinste. Diese kleine Geste machte ihr Onkel schon seitdem sie sehr klein war. Vorsichtig betrat sie den Laden. Eine hell läutende Ladenglocke ertönte. Der ziemlich dunkle Innenraum wirkte alt. Überall wo man hinsah, sah man verschiedene Zauberstäbe verpackt. Die Atmosphäre hatte etwas Mystisches an sich. Vor ihr war ein kleines Pult auf das sie zu ging.
 

,,Umm... Hallo?", sagte sie, doch es kam keine Antwort
 

Dann sagte sie etwas lauter, ,,Hallo?"
 

Ein Geräusch war zu hören und Alice schaute auf die kleine Treppe, die nach oben ging. Dort stand ein Mann.
 

,,Miss Aethelind, ich habe mich gefragt wann wohl auch sie zu mir finden werden", sagte er lächelnd
 

Langsam kam der Mann die Treppen herunter. Er hatte eine sanfte Stimme und große leuchtende blass Silber Augen.
 

,,Sie kennen mich?", fragte sie leicht überrascht
 

Mister Ollivander stellte sich hinter sein Pult.
 

,,Ihr habt das Aussehen eurer Mutter. Doch eure Haare, Augen und auch euer Erscheinen an sich sind euren Vater sehr ähnlich. Euer Vater, Onkel und Großvater haben alle ihren Zauberstab bei mir geholt", sagte er
 

Leicht überrascht sah sie ihm an. Wie alt war dieser Mann eigentlich? Er ging nachhinten und sah die verschiedenen Zauberstäbe an, die alle verpackt waren. Nach kurzer Zeit kam er mit einer Packung zurück und öffnete diese. Er gab ihr einen Zauberstab in die Hand der unten recht breit war und oben dünn, fast so wie ein dünner Ast. Die Farbe war recht dunkel. Nachdem sie ihn betrachtete, wusste sie auch was sie machen sollte. Jetzt fing der spaß an. Sie schwang den Zauberstab und im nächsten Moment zerplatzte eine Glühbirne hinten im Laden. Mit einem leicht geschockten Gesicht legte sie den Stab aufs Pult.
 

,,Das war wohl nicht der richtige", sagte Mister Ollivander und verschwand wieder hinter einer der Regale
 

,,Ich bin hier..."
 

Alice schaute zur Seite, es hatte sich so angehört als würde ihr jemand etwas zu flüstern.
 

,,Hier... ich bin hier..."
 

Wieder war ein Flüstern zu hören, bildete sie sich das ein?
 

,,Ich bin genau... hier..."
 

Sie schaute hinter die Treppe, von dort aus hatte sie das Geflüster gehört.
 

,,Wie bitte?", fragte sie laut
 

Mister Ollivander schaute das kleine Mädchen verwirrt an.
 

Als sie das bemerkte sagte sie, ,,Ich habe ein Flüstern gehört"
 

,,Ein Flüstern?"
 

Beunruhigt schaute sie den Mann vor ihr an. Zuerst hatte sie gedacht, dass es er war, der etwas vor sich her murmelt, nun aber war sie sich nicht mehr sicher. Mit ihrem Finger zeigte sie zur Stelle, von der sie das Flüstern gehört hatte.
 

,,Es... es hat sich so angehört als würde dort jemand irgendwas flüstern. Aber ich schätze das war nur Einbildung", sagte sie
 

Mister Ollivander schaute in die Richtung wohin sie gezeigt hatte. Danach ging er dort hin und eine Verpackung fiel ihm besonders ins Auge.
 

,,Ich frage mich wirklich...", murmelte er
 

Dann kam er zurück, öffnete die Packung und legte sie aufs Pult hin.
 

,,Versuchen sie es mal mit diesem Zauberstab", sagte er
 

Bevor sie ihn in die Hand nahm betrachtete sie ihn. An seinen Griff unten hatte der Zauberstab drei Ringe. Der in der Mitte war am dünnsten. Dann bei der Mitte des Griffs war der eigentliche Ort wo man ihn mit der Hand festhielt, etwa wie eine Sanduhr. Denn die Mitte des Griffs war unten breit. Dann wurde sie dünner und oben wieder breiter. Nach der Mitte folgten wieder drei Ringe. Der Anfang der Zauberstabspitze war etwas dicker, dann wurde er dünner, wieder dicker bis er dann oben immer dünner wurde. Er hatte eine Ahornhölzerne Farbe die aber auch etwas Dunkles an sich hatte. Der Zauberstab sah nicht wirklich besonders aus, aber man sollte ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen.
 

Kurz bevor sie diesen in die Hand nahm, sah sie nochmals zum Verkäufer hin. Es war komisch das er ihr den Stab nicht direkt in die Hand gegeben hatte. Normalerweise tat er das immer. Zumindest wurde ihr das erzählt. Vorsichtig nahm sie den Zauberstab in die Hand. Alle Finger umklammerten den Griff unten und in der Mitte, während ihr Zeigefinger am obersten Ring am Ende des Griffs war. Ein Gefühl kam in ihr hoch das sie nicht beschreiben konnte. Eine frische Brise Wind wehte zwischen sie herum und die Flammen in den Lampen wurden größer. Alice schaute zur Lampe, die sie vorhin mit dem anderen Zauberstab zerstört hatte. Sie schwang ihren Stab und die Lampe reparierte sich wieder. Ein erstaunliches Grinsen breitete sich in ihrem Gesicht aus und sie starrte auf den Stab vor sich.
 

,,Das ist interessant. Wirklich interessant...", murmelte Mister Ollivander
 

,,Entschuldigung... Aber was ist so interessant?", fragte sie
 

Er stellte sich neben sie und seine Silber Augen starrten auf sie herab, ,,Wissen sie dieser Laden ist ein Familienbetrieb. Meine Familie verkauft schon seit Jahrhunderten Zauberstäbe. Deshalb weiß ich ganz genau welche Zauberstäbe der eine oder andere berühmte Zauberer besaß oder besitzt. Euer Zauberstab besteht aus Ahornholz, 13 ¾ und dem Kern einer Oxyuranus microlepidotus. Die Oxyuranus microlepidotus gilt als einer der giftigsten Schlangen auf unseren Planeten. Mir ist bisher nur ein einziger Zauberer bekannt der den Kern einer Schlange in seinen Zauberstab besaß. Es ist interessant das ausgerechnet sie für diesen Zauberstab bestimmt sind. Vor allem durch die Geschichte ihrer Familie. Der Zauberstab sucht sich den Zauberer Miss Aethelind. Wie ist nicht immer klar. Doch eines kann ich ihnen sagen. Dieser Zauberstab wird noch großen Dingen gegenüberstehen und wird sie keinesfalls enttäuschen"
 

Nachdem er das gesagt hatte, schaute sie wieder auf den Zauberstab in ihrer Hand. Danach wollte sie wieder was sagen, doch als sie aufschaute war Mister Ollivander verschwunden. Mit ihren Augen schaute sie in jeden Winkel, doch er war nirgendwo zu sehen. Deshalb legte sie das Geld auf das Pult hin und verließ den Laden. Jemand tappte ihr mit dem Finger auf die Schulter. Als sie sich umdrehte sah sie ihren Onkel grinsend dastehen. In seiner rechten Hand hatte er eine Transportbox. Sie machte einen Schritt näher auf ihm zu und schaute in die Transportbox hinein. Dort war eine Baby Katze zusehen. Es war eine Europäische Kurzhaar Katze. Ihre Augen weiteten sich und sie fing das Grinsen an.
 

,,Ein Kätzchen!", sagte sie freudig und ihr Onkel nickte
 

,,Es ist ein Junge"
 

Das kleine Kätzchen schaute seinen neuen Besitzer neugierig an und ließ ein sehr helles miauen raus, was in Alices Ohren Zuckersüß klang. Daraufhin umarmte sie ihren Onkel. Dieser grinste nur auf seine Nichte herab. Sie entschieden sich etwas essen zu gehen. Zum Glück war es erlaubt in diesen Restaurant Tiere mit zu nehmen. Die Box stand auf den Tisch neben Alice, so dass sie das kleine Kätzchen anschauen konnte. Sie bestellten Suppe. Während ihr Onkel aß, hatte sie keinen wirklichen Hunger und betrachtete den Zauberstab in ihrer Hand von allen Seiten. Ihr kamen die Worte von Mister Ollivander nicht mehr aus dem Kopf. Orion bemerkte das Verhalten seiner Nichte und schüttelte leicht grinsend seinen Kopf.
 

,,So wie du deinen Zauberstab betrachtest, erinnerst du mich an deinen Vater. Ich kann mich erinnern als er seinen Zauberstab bekommen hat. Wir waren danach genauso essen und er betrachtete ihn ebenfalls von allen Ecken"
 

,,Dad hat das getan?", fragte sie und er nickte
 

Die Beziehung zu ihrem Vater wurde über die Jahre immer schwieriger und schwieriger. Sie waren an den Punkt angekommen wo keiner mehr wirklich wusste was er den anderen sagen sollte. Während sie mit ihrem Onkel über tausend Sachen reden konnte, fiel es ihr schwer auch nur über eine Sache mit ihrem Vater zu reden. Dann legte sie endlich ihren Zauberstab weg.
 

,,Hast du schon einen Namen für den Kater?", fragte Orion
 

,,Chibi"
 

,,Chibi?", fragte er wiederholend
 

Sie nickte, ,,Chibi bedeutet klein auf japanisch. Auch wenn er älter wird, wird er immer kleiner wie ich sein"
 

Wieder grinste ihr Onkel sie an, ,,Warum wolltest du eigentlich unbedingt eine Katze?"
 

,,Weil ich endlich einen Freund haben wollte...", murmelte sie
 

Die Mimik von Orion veränderte sich. Alice hatte nie wirklich so etwas wie Freunde. Wegen der schwierigen Situation mit ihren Eltern, wurde sie immer von einem Ort zum anderen geschoben. Es war schwer auf diese Art Freunde zu finden. Vor allem weil es an dem Ort wo ihr Vater lebte keine Kinder gab. Zwar war sie froh, wenn sie was mit ihrem Onkel unternehmen konnte, doch sie sehnte sich nach wirklichen Freunden.
 

,,Wenn du erstmal in deinem Hogwarts Haus bist, wirst du ganz sicher viele Freunde finden", sagte Orion
 

Sie nahm einen Löffel der Suppe und schaute dann wieder ihren Onkel an, ,,Wir beide wissen doch ganz genau ohne irgendeine Zeremonie in welches Haus ich kommen werde... Es wird bestimmt Ravenclaw sein"
 

Die Familie Collins, oder besser gesagt die Familie ihrer Mutter, waren berechtige Ravenclaws. Sie machten sich einen großen Ruf in ihren Hogwarts Haus und waren seit Generationen in Ravenclaw. Ihre Familie war besonders stolz darauf. Ihre Mutter, Darcey Collins, hatte sich ebenfalls einen großen Namen in ihrem Haus gemacht.
 

,,Nur weil deine Mutter und ihre Familie einen bestimmten Ruf in Ravenclaw haben, bedeutet das nicht das du auch dort hin kommst. Vergiss nicht das dein Dad, ich, dein Großvater und die ganze Familie von dieser Seite in Slytherin waren. Und wie du weißt sind wir recht stolz darauf", sagte er
 

Das stimmte. Während die Familie ihrer Mutter berüchtigte Ravenclaws waren, hatte die Familie ihres Vaters einen besonderen Namen in Slytherin. Gegensätzlicher konnte es nicht sein. Das war wahrscheinlich einer der Gründe warum ihre Familien sich nicht miteinander verstanden. Natürlich hatte sie nicht vergessen das die Familie ihres Vaters in Slytherin sich einen Namen gemacht hat. Aber die Wurzeln ihrer Mutter waren stark. Viele aus der Familie, deren Eltern nicht aus demselben Haus stammen, endeten letzten endlich doch in Ravenclaw.
 

,,Wäre vielleicht nicht so schlecht... Seitdem es Voldemort gab, hat Slytherin einen ziemlich schlechten Ruf. Ich könnte das Gegenteil beweisen"
 

,,ALICE!", schrie ihr Onkel mit lauter Stimme
 

Es war so laut, dass sich Chibi in der Box versuchte zu verstecken und alle um sie herum sie anstarrten
 

,,Erwähne nie wieder diesen Namen", sagte Orion mit ernster Stimme
 

Wie konnte sie das nur vergessen? Der dunkelste Zauberer überhaupt war ein sehr empfindliches Thema in der Familie ihres Vaters. Obwohl sie stolze Slytherin waren, waren sie weder in Voldemorts Anhängerschaft, noch hatten sie was gegen Muggel. Es war das Gegenteil, sie hassten Voldemort und seine Anhänger aufs tiefste. Das hatte aber einige Gründe. Der dunkle Lord selbst, hatte viele Leben aus ihrer Familie auf den Gewissen. Darunter der Bruder ihres Großvaters. Die Mutter ihres Großvaters und ihre Großmutter, die Mutter ihres Vaters und Onkels. Ihr Vater und Onkel fanden sich mit dem Tod ihrer Mutter ab, doch manche Wunden können einfach nicht heilen. Das zumindest sagte ihr Vater oft.
 

Am meisten respektierte sie ihren Großvater. Denn er hatte am meisten Liebende Personen verloren. Er soll seinen Bruder sehr nahegestanden haben. Alice vermutete das diese Verluste der Grund für sein strenges Auftreten waren. Obwohl er immer sehr herzlich zu ihr war. Seitdem Voldemort passiert ist und eine Reihe seiner Anhänger aus Slytherin kamen, hatte dieses Haus einen nicht so tollen Ruf. Obwohl es das gar nicht verdient hatte. Denn immerhin hatten die anderen Häuser auch Personen, die sich Voldemort angeschlossen haben.
 

Alice neigte ihren Kopf leicht nach unten, ,,Vergib mir Onkel..."
 

Daraufhin wurde der Blick von Orion sanft. Er wusste das seine Nichte noch recht jung war und es nur gut gemeint hat. Trotzdem war es recht schmerzvoll. Orion hatte seine Mutter sehr geliebt, genauso hat es auch sein Bruder. Mit ihrem Tod hatte sich viel verändert.
 

Er seufzte, ,,Ich weiß. Mir tut es auch leid"
 

Nachdem er das sagte, schaute sie ihm in die Augen. Er lächelte sie an und sie erwiderte dieses Lächeln. Es kamen einige Leute auf ihren Onkel zu. Es waren Geschäftspartner.
 

,,Ist das ihre Tochter?"
 

,,Ohh nein. Das ist meine kleine Nichte. Die Tochter meines Bruders"
 

Überall wo sie hingingen trafen ihr Onkel, Vater oder Großvater irgendwelche Geschäftspartner oder Kollegen. Was teilweise auch verständlich war, denn immerhin führte ihr Großvater eine große bekannte Company und seine beiden Söhne waren ein Teil davon. Mit der Zeit ging auch die Technik voran, das war auch in der Zauberer Welt so, das bedeute aber auch gleichzeitig das man neue Zaubersprüche brauchte für bestimmte Sachen. Deshalb fokussierte sich die Firma ihres Großvaters teilweise darauf neue Zaubersprüche zu entwerfen.
 

Das war keine einfache Aufgabe, denn es kann sehr viel schief gehen bei Zaubersprüchen. Neben Zaubersprüchen fokussierte sich die Firma noch auf eine Pharmaabteilung die erstmals Medizin und Gegengifte verkaufte, die so noch nicht gesehen wurden. Deshalb hatte ihre Firma auch in dunklen Zeiten Stand gehalten. Medizin brauchte man nämlich immer. Nachdem sie auch endlich einen Kessel geholt hatten waren sie fertig mit den Einkäufen. Orion bemerkte wie Alice vor einem Schaufenster stand und einen Besen anstarrte. Er grinste, egal welches Kind, alle waren sie doch begeistert von Besen. Damals war er nicht anders. Sie bemerkte wie sich ihr Onkel neben sie stellte.
 

,,Erstklässler dürfen noch keinen eigenen Besen haben. Aber nächstes Jahr bin ich mir sicher, dass du alle Quidditch Rekorde brechen wirst"
 

,,Du bist immer so zuversichtlich das ich in so gut wie allen die Beste sein werde Onkel"
 

,,Natürlich. Immerhin bist du eine begabte junge Hexe und meine Nichte", mit seinen Fingern kniff er sanft ihre Nase und sie grinste ihm an
 

Auch wenn es ihren Eltern egal war in welches Haus sie kam und was ihre Träume sind. Auf ihren Onkel konnte sie sich immer verlassen.
 

,,Du hast mir noch gar nicht erzählt was genau du für einen Zauberstab hast", sagte Orion
 

Ihre Smaragdgrünen Augen blickten zu ihm auf und sie erzählte es ihm. Eigentlich hätte sie eine andere Reaktion erwartet. Statt das ihr Onkel sie mit einem freudigen Grinsen anlächelte, so wie er es immer tat, schaute er leicht besorgt zur Seite.
 

,,Onkel ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt
 

Er zwang sich ein Lächeln auf und tätschelte ihren Kopf, ,,Natürlich. Du hast einen sehr besonderen Zauberstab, schätze ihn"
 

Danach trennten sich ihre Wege und sie musste leider wieder nachhause. Es machte ihr spaß Zeit mit ihm zu verbringen. Die letzten Tage daheim waren äußerst langweilig. Zwar hatte sie ihrer Mutter von der Winkelgasse erzählt und was sie dort gemacht hatte, doch Mrs. Collins nickte immer nur zu und zeigte kein wirkliches Interesse.
 

Nachdem sich Alices beide Eltern geschieden haben, hatte ihre Mutter sofort ihren Mädchennamen wieder angenommen. Sie wollte nichts mehr mit diesem Mann zu tun haben. Doch leider vergaß Mrs. Collins oft, dass dieser Mann der Vater ihrer Tochter war.
 

Die Einzigen Personen, außer ihrem Onkel, die noch sehr an ihr interessiert waren, waren ihre Großmutter mütterlicherseits und ihr Großvater väterlicherseits. Sie wusste genau das obwohl die Familie ihrer Mutter berüchtigte Ravenclaws waren, ihr Großvater immer noch hoffte sie würde in Slytherin landen.
 

Endlich war der schwer ersehnte Tag gekommen, an dem sie nach Hogwarts gehen würde. Ungeduldig wartete sie vor einem kleinen Kiosk Laden in der Nähe der Gleise bei Kings Cross. Neben ihren Koffer war Chibi in seiner Katzenbox. Der kleine Kater hatte sich immer noch nicht ganz an seinen neuen Besitzer gewöhnt, doch sie hoffte das würde noch kommen. Mrs. Collins war alles andere als glücklich, als sie ihre Tochter mit einer Katze angetanzt kam. Den Kommentar, den sie dazu abgab, war auch nicht überraschend.
 

,,War ja klar das ausgerechnet dein Onkel Orion dir sowas besorgt"
 

Mrs. Collins entging keine Gelegenheit etwas Schlechtes über Alices väterliche Familie zu sagen.
 

Alice wurde immer ungeduldiger. Ihre Eltern müssten eigentlich schon längst da sein, doch von ihnen war keine Spur zu sehen. Nach kurzer Zeit stand eine sehr bekannte Person vor ihr. Doch es war weder ihre Mutter noch ihr Vater.
 

,,Onkel Orion was machst du hier?"
 

Er hielt ihr ein paar Gummischnecken hin und lächelte leicht nervös, ,,Nun ja... deine Eltern... hatten keine Zeit. Deshalb haben sie mich gebeten dich zum Zug zu begleiten"
 

Alice ihre Mundwinkel sanken und sie konnte nicht glauben was sie da gerade hörte. Ihre beiden Eltern schafften es nicht mal sich einigermaßen zu vertragen, um sie zum Hogwartsexpress zu begleiten. Eine verbitterte Wut kam in ihr hoch.
 

,,Lüge! Sie hatten beide nur keine Lust dazu! Wenn sie es wirklich gewollt hätten, hätten sie auch dafür Zeit finden können!", sagte sie mit lauter Stimme
 

,,Alice... beide sind wirklich beschäftig... hab etwas Verständnis"
 

Sie haute ihren Onkel die Gummischnecken aus der Hand, ,,Das ist eine Lüge! Sie hassen mich deshalb sind sie nicht gekommen!"
 

,,Deine Eltern hassen dich nicht sie...", Orion konnte seinen Satz nicht beenden weil seine Nichte ihn wieder dazwischen sprach

,,Oh doch das tun sie! Sie hassen sich gegenseitig mehr als alles andere und ich bin das Ergebnis ihrer gescheiterten Ehe! Deshalb hassen sie mich auch! Verdammt sollen sie sein!!", sagte Alice mit weinerlicher Stimme und setzte sich auf ihren Koffer
 

Das sich Eltern trennen war heutzutage nichts Unnormales. Das zumindest sagten ihr viele aus Mitleid. Ihr war auch bewusst das es für ihre Eltern wohl besser war sich zu trennen. Denn die ganzen Streitereien und Diskussionen nahmen kein Ende mehr. Doch Alice hätte nicht erwartet das sich ihr Leben nach der Scheidung ihrer Eltern so drastisch verändern würde. Seitdem diese getrennt waren, war es für den Einzelnen mühsam sie aufzunehmen und es gab so gut wie keinen Tag, an dem sich das kleine Mädchen nicht alleine fühlte. Schlimmer wurde es noch durch die Hetzerei ihrer Mutter gegen die Familie ihres Vaters. Es gefiel ihr nicht, immerhin liebte sie ihren Großvater und Onkel sehr.
 

Doch jedes Mal, wenn sie etwas dagegen sagte, sagte ihre Mutter, ,,Wenn es dir bei ihnen so gefällt, warum ziehst du dann nicht zu deinem Vater?"
 

Jedes Mal wenn sie etwas zu erzählen, oder zu fragen hatte, hieß es, ,,Frag deine Mutter" ,,Frag deinen Vater"
 

Alice sehnte sich nach Elterlichen Liebe. Auch wenn sie wusste das ihr Onkel, Großvater und Großmutter sie sehr liebten. Konnten diese keine Elterliche Liebe ersetzen.
 

Eigentlich hätte Orion sauer sein sollen das seine kleine Nichte ihm am Bahnhof vor allen anschrie. Vor allem da sie erst elf Jahre alt war. Doch als er ihr trauriges Gesicht sah, konnte er es nicht. Denn im inneren verstand er ihren Frust. Er kniete sich runter zu ihr und kniff mit seinen Fingern sanft ihre Nase.
 

Ihre Smaragdgrünen Augen schauten auf und er lächelte sie an, ,,Es ist keine Zeit zu schmollen. Du bist jetzt eine große Hexe Alice. Selbst wenn das mit deinen Eltern wahr wäre. Dann lass sie machen. Du wirst große Taten vollbringen, ich weiß es. Denn du bist was Besonderes, auch wenn du es selber noch nicht weiß. Früher oder später werden deine Eltern es noch bereuen"
 

Als ihr Onkel sie so anlächelte, konnte sie nicht anders als zurück lächeln. Er fand immer die richtigen Worte und sie wusste das sie sich sehr glücklich schätzen konnte ihn zu haben. Es war Zeit zum Gleis zu gehen. Deshalb machten sich beide auf den Weg. Nun standen sie zwischen den Gleisen neun und zehn. Durch die steinerne Wand vor ihnen ging es zum Gleich 9 ¾ . Alice umgriff den Griff des Wagens, auf dem ihr Koffer war, fest. Sie war etwas nervös. Orion schien das bemerkt zu haben, denn er stellte sich hinter sie und fasste an ihre Schulter. Sie neigte ihren Kopf leicht nachhinten und er lächelte sie an.
 

,,Wollen wir?", fragte er und als Antwort nickte sie ihm zu
 

Beide rannten los. Nur noch wenige Millimeter und sie würden durch die Wand laufen. Dann war es endlich so weit. Alice schloss für einen Moment ihre Augen und als sie diese wieder öffnete waren sie am Gleis 9 ¾. Als sie aufschaute konnte sie viele andere Leute sehen, die auf dem Weg nach Hogwarts waren. Neben ihr erstreckte sich die Dampflokomotive. Vorne an der Spitze der Lokomotive war das Hogwartswappen und es stand drauf geschrieben HOWGWARTS EXPRESS. Alice sah ihren Onkel grinsend an und dieser grinste zurück. Sie verstauten ihre Koffer und bevor sie den Zug betrat, verabschiedete sie sich von ihm.
 

Orion kniete sich leicht runter zu sie.
 

,,Die Zeit des Abschieds ist wohl gekommen", sagte er
 

Sie schaute ihm leicht traurig an und er bemerkte es sofort.
 

,,Komm schon, du tust so als wäre dieser Abschied für immer. Vergiss nicht, es ist egal in welches Haus du kommst. Ob Ravenclaw, Slytherin, Gryffindor oder Hufflepuff. Du wirst eine gute und großartige Hexe, ich weiß das", auf seine Aussage hin lächelte sie ihm an.
 

Orion legte seine beiden Hände an ihre Wagen und küsste ihre Stirn.
 

,,Ich hab dich lieb Alice. Wenn du angekommen bist und die Hutzeremonie hinter dir hast, schick mir eine Eule und sag mir in welchem Haus du bist"
 

,,Ich habe dich auch lieb Onkel Orion", sagte das kleine Mädchen und umarmte ein letztes Mal ihren Onkel bevor sie in den Zug einstieg.



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