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The Monster inside my Veins

von

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Nummer 13

Panisch stieß sie die Tür hinter sich zu. Ein kleines Hindernis, welches ihre Verfolger nicht lange aufhalten würde. Doch jeder Schritt zählte. Jede Sekunde könnte über ihr Schicksal entscheiden. Sie hatte gewusst, dass dieser Tag eintreten würde. 12 war nicht zurückgekommen. Dabei hatte er es ihr versprochen. Wer weiß, was sie mit ihm gemacht hatten. Ob er überhaupt noch am Leben war.

Sie hörte, wie weit hinter ihr die Tür gewaltsam aufgerissen wurde und sich ihre Verfolger wieder dichter an ihr hängen konnten. Mit letzter Kraft erhöhte sie ihr Schritttempo. Sie konnte nicht mehr. Ihr Herz raste. Tränen der Angst liefen ihr unaufhörlich über die Wangen. Am liebsten würde sie schreien, wenn das nicht so vollkommen nutzlos wäre.

Wohin rannte sie eigentlich? Anders als 12 kannte sie sich im Gebäudekomplex nicht aus. Zwar suchte ihr Wille nach irgendeinem Ausgang oder Versteck, doch es war gut möglich, dass ihre Beine sie ganz woanders hintrugen. Vielleicht sogar in eine Falle...

Als sie um eine Ecke bog, erblickte sie einen abzweigenden, kleineren Flur. Mit etwas Glück würde sie dort ein Versteck finden. Es war zumindest besser, als nur die Hauptflure zu nutzen. Also bog sie dort ab. Sie konnte gerade noch rechtzeitig bremsen, sodass sie nicht gegen die Wand stieß. Am Ende des kleinen Flurs befand sich eine schmale Doppeltür aus Glas.

„Bitte lass sie nicht abgeschlossen sein!“, betete sie gedanklich – und ihre Bitte wurde im folgenden Moment erhört. Mit beiden Händen gelang es ihr, die Tür problemlos aufzustoßen, welche sich hinter ihr von selbst wieder schloss. Komplett außer Atem ließ sie sich kraftlos zu Boden fallen. Es würde ein paar Minuten dauern, bis sie sich wieder erholt und ausreichend Kraft gesammelt hatte. Dann könnte sie ihre Flucht fortsetzen.

„Was mach... ich... mir eigentlich... vor... Niemand hat... es je... hier raus... geschafft...“, murmelte sie schwer atmend leise zu sich selbst und begann an einen kommenden Erfolg zu zweifeln. Angeblich sollte hier jeder von ihnen irgendwann wieder rauskommen. Das war zumindest das, was man ihnen erzählte. Mit der Zeit hatte sie auch diese Lüge begriffen. Spätestens als sich das Verhalten von 12 nach dem Verschwinden von 11 schlagartig – aber kaum merklich für andere – verändert hatte, waren ihre Hoffnungen immer weiter geschwunden. Und das, obwohl 12 versucht hatte, genau diese Hoffnungen mit aller Mühe aufrecht zu erhalten.

Plötzlich erstarrte sie vor Schreck, als sie neben ihren eigenen Atemzügen auch die Atmung einer anderen Person wahrnehmen konnte. Sie war nicht allein in diesem Raum.

„Du hast recht. Niemand schafft es hier raus. Und du auch nicht, 13.“, ertönte eine strenge, männliche Stimme. Ein schwarzes Paar Schuhe mit weißer Hose trat an ihr heran. Als das Mädchen sich vorsichtig aufrichtete, erkannte sie auch einen Laborkittel und daraufhin ein ihr bekanntes Gesicht.

„Doktor...“, wich es ihr überrascht über die Lippen. Ihre Augen wurden groß. Der Doktor war ein enger Freund von 12. War er etwa hier, um ihr zu helfen? Wusste er möglicherweise etwas über den Verbleib von 12?

„Du dummes Mädchen. Was glaubtest du, wie weit du gekommen wärst?“, fragte der Silberhaarige allerdings mit einer düsteren Tonlage, welche seine Stimme eine fremde Wirkung verlieh. Seine Brille spiegelte sich im schwachen Lichts des Raumes.

„I-Ich versteh das nicht, warum tust du das?!“, schrie das Mädchen panisch, als der Doktor ihren Arm packte und sie unerbittlich festhielt.

„Weil ich so bin, aber das wusstest du nur nicht.“, lautete die klare Antwort. Er hatte recht. So kannte sie ihn gar nicht. Zwar war sie ihm nicht oft begegnet und meistens hatte sie ihn mit 12 zusammen gesehen, doch er hatte bisher immer einen sehr warmherzigen Eindruck auf sie gemacht. Besonders sein Lächeln hatte immer freundlich und seine Art liebevoll gewirkt. Auch kümmerte er sich stets bei Krankheit oder anderen Sorgen um jeden von ihnen. War das alles nur eine Maske gewesen?

„Aber ich dachte du und 12 wärt-“

„Halt den Mund!“, unterbrach er sie wütend. „12 ist weg, begreif das endlich!“

Ein Schauer lief dem Mädchen über den Rücken. Die Wahrheit so deutlich ausgesprochen zu hören tat weh. Und ein Gefühl in ihr verriet ihr, dass sie genauso enden würde wie er.

„Aber mach dir keine Sorgen. Ich habe mit dem Boss gesprochen und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass du einen anderen Prototypen als deine Vorgänger bekommen wirst...“, meinte der Doktor und zog sie zu sich heran, bevor er ihr ein Tuch unter die Nase presste. Ein scharfer Geruch stieg in ihre Nase und begann ihre Sinne zu betäuben. Die Worte des Doktors konnten kaum noch zu ihr durchdringen, da ihr plötzlich schwindelig wurde und alles gedämpft in ihren Ohren klang.

Im folgenden Moment färbte sich ihre Sicht schwarz und sie verlor das Bewusstsein.

„Schließlich müssen wir 12 irgendwie wieder zurückbringen.“, fügte der Doktor hinzu, während er das am Boden liegende Mädchen betrachtete.

 

 

 

Fortsetzung folgt…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay, ja ich weiß, das letzte Kapitel ist ziemlich deprimierend 😂 Aber ich kann jetzt schon sagen - das ist nicht das Ende.
Mein Plan für den weiteren Verlauf sieht momentan folgendermaßen aus:

Zurzeit schreibe ich an der Prequel dieser Geschichte. Heißt, von der Zeit, wo Akai noch Undercover in Eclipse war. Ich empfinde das einerseits als wichtig, um den zweiten Teil dann besser verstehen zu können, und andererseits wollte ich das einfach noch schreiben 😂 Das werde ich dann hier als Nächstes veröffentlichen (was leider noch eine Weile dauern kann). 😅
Wenn ich das in ein paar Jahren (hoffentlich doch nicht so lange xD) erledigt habe, werde ich anfangen, den zweiten Teil - also die Fortsetzung von diesem Teil - zu schreiben. Es wird auf jeden Fall einen Timeskip geben, wo Akai und Gin danach natürlich wieder zueinanderfinden. 🙂

Ich hoffe dennoch, dass die Geschichte ein paar Leuten gefallen hat. Mir bedeutet das sehr viel, da es schon ein ziemlich großes Projekt ist, was schon seit langem in meinem Kopf herumschwirrt... und ich bin froh, zumindest den ersten Teil geschafft zu haben. 🙌

An dieser Stelle möchte ich mich an alle Leser bedanken. 😊 Ich bemühe mich, weiterhin aktiv an Fanfictions zu schreiben und hoffe daher, dass ich schon bald wieder etwas neues veröffentlichen kann. Bis dahin verabschiede ich mich erst mal. 👋 Komplett anzeigen

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