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Sanitatem

A SS/HG Lovestory
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Entschuldigt die lange Wartezeit, in meinem Privatleben war in letzter Zeit viel los. Geburtstag auf Geburtstag, Weihnachten und Silvester, der alltägliche Wahnsinn mit einer 3-jährigen Tochter, die ein richtiger Wirbelwind ist!
Nun viel Spaß mit dem 3. Kapitel. Komplett anzeigen

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Again Hogwarts

Leise pfiff der Wind um die Ecken der Häuser, wirbelte die ersten runter gefallenen Blätter über die leeren Straßen. Der Mond stand hoch am Himmel, tauchte die Umgebung in angenehmes Licht. Außer dem Pfeifen des Windes war es eine stille Nacht. Langsam zog sich eine dicke Wolke vor den Mond, sodass eine schmale Gestalt in Dunkelheit gehüllt wurde.

Ein leises Seufzen verließ die rosigen Lippen der jungen Frau, während sie sich langsam ihr gelocktes, braunes Haar zurückstrich. Ihre schokoladenbraunen Augen waren in den Himmel gerichtet, während die verschiedensten Gedanken durch ihren Kopf rasten.

Leicht ließ sie ihre Schultern sinken und umarmte sich leicht selbst, versuchte so die Kälte ein wenig zu vertreiben, die sich ihrer langsam bemächtigen wollte. Kurz schloss sie ihre Augen, versuchte jeden Gedanken - sei er gut oder schlecht - zu vertreiben.

Eine Hand legte sich langsam auf ihre Schulter, drückte sie sanft. Hermione wandte ihren Kopf ein klein wenig zur Seite, um in das Gesicht ihres besten Freundes zu blicken. Seine grünen Augen waren besorgt auf sie gerichtet, seine Stirn ein wenig gerunzelt. "Es ist alles gut.", versuchte sie Harry leise zu beruhigen.

Sie standen im dem Park vor dem Grimmauld Place, wo sie derzeit gemeinsam mit Harry lebte. Schließlich hatte sie keinen Ort mehr, an den sie zurückkehren könnte. Ihre Eltern lebten nicht mehr in dem kleinen Familienhaus, sie hatten es verkauft, nachdem sich Hermione aus ihren Erinnerungen getilgt hatte, sie lebten jetzt in Australien ein neues Leben fernab der Magie.

"Du sagst immer, dass alles gut ist, Mione, aber wir beide wissen, dass das eine Lüge ist.", gab Harry nüchtern von sich, ehe er seine beste Freundin mit einem Ruck zu sich zog und die Arme um ihren Bauch legte, während seine Hände auf ihrem Bauch ruhten. Ein kurzer gequälter Ausdruck huschte über ihr Gesicht, während Harry sein Kinn auf ihre Schulter ablegte. "Du weißt, dass du über alles mit mir reden kannst, Mione.", erinnerte er sie mit leiser Stimme, obwohl er sie gut genug kannte, um zu wissen, dass sie ihre Probleme lieber in sich hineinfraß.

Mit einem erneuten leisen Seufzen lehnte sie leicht ihren Rücken gegen seine Brust. Würde Ginny sie jetzt so sehen, würde Harry gewaltigen Ärger bekommen. Es fiel Ginny nicht leicht zu akzeptieren, dass Harry Hermione auf schwesterliche Art liebte, obwohl sie es wirklich versuchte zu verstehen. "Ich kann nicht.", war alles, was Hermione leise hervorbrachte.

Der Mond kämpfte sich hinter der Wolke wieder hervor, erhellte die zwei Gestalten. Noch einen kurzen Moment genoss Hermione die sanfte Umarmung ihres besten Freundes, dann löste sie seine Arme um ihre Mitte und trat einen Schritt von ihm weg. "Wir sollten schlafen gehen.", mit diesen Worten schritt sie an ihm vorbei und ging zurück zu ihrem momentan gemeinsamen Haus.

Harrys besorgter lag auf ihrem schmalen Rücken und er fuhr sich einmal durch sein dunkles Haar. Der Krieg lag bereits über ein Jahr hinter ihnen, aber er wusste, dass es Hermione schwer fiel diese Zeit komplett abzuschütteln. Im Stillen verfluchte er seinen besten Freund, denn Ron war nicht ganz unschuldig an Hermione's Gefühlszustand. Nur wenige Monate, nachdem sie und Ron zusammen gefunden hatten, hatte dieser sich mit einer Journalistin eingelassen, die es damals nicht geheim halten konnte, dass sie mit einem aus den Goldenen Trio eine Affäre hat. Hermione musste aus der Zeitung von Rons Untreue erfahren und noch heute - Monate später - machte ihr dieser Umstand zu schaffen. Es fiel ihr schwer zu vertrauen, nachdem er sie so verraten hatte.

Obwohl Harry nicht mit dem einverstanden war, was Ron abgezogen hat, so ist er doch immernoch mit beiden befreundet. Wenn er Ron allerdings sehen wollte, konnte nur er ihn besuchen, denn Ron konnte nicht zu ihm kommen, immerhin lebte Hermione seit der Trennung bei ihm.

Langsam schob er die Hände in die Taschen seiner Hose und setzte sich in Bewegung, folgte er jungen Frau ins Haus. Da kein Licht im Wohnraum brannte, ging er davon aus, dass sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen hatte, um wie so oft alleine zu sein.

"So kann es nicht weitergehen.", murmelte er zu sich selbst, während er nun die Treppe empor stieg, um sich ebenfalls zurückzuziehen und noch ein wenig zu schlafen.
 

Am nächsten Morgen grummelte Harry leise, als sein verzaubterter Wecker neben ihm einen Heidenlärm veranstaltete. Er griff nach dem ollen Ding und warf es gegen die Wand, jedoch wurde der Lärm nur unerträglicher.

Mit einem Ruck wurde seine Zimmertür aufgerissen und ein wütendes "Silencio" war zu hören, ehe jemand mit raschen Schritten zu seinem Bett kam und ihm zornig die Decke weg zog. "Harry, verdammt noch mal!", fuhr Hermione ihn wütend an und warf die Decke einfach auf den Boden. "Guten Morgen, Mione..", murmelte Harry unbeeindruckt und legte sich einen Arm über sein Gesicht. Ihr linker Mundwinkel zuckte gefährlich, während sie ihren müden Mitbewohner betrachtete, der nur ein einer Schlafhose vor ihr lag. "Das muss aufhören, Harry!", brachte sie zornig über die Lippen, ehe sie eiligen Schrittes sein Zimmer verließ. Als nächstes hörte er eine Tür zu fallen, ehe er wenig später Wasser rauschen hörte.

Nun setzte er sich langsam auf und blickte auf den Wecker am Boden, der lautlos noch immer schellte. Seufzend schwang er seine Beine aus dem Bett, griff nach dem nervenden Ding - wieso hatte er sich überhaupt so einen zugelegt? - und stellte ihn aus, ehe er ihn zurück an seinen Platz zurückstellte. Einmal streckte er sich ausgiebig, ehe er sein Zimmer verließ und die Treppen hinab stieg. Kreacher hatte bereits das Frühstück in der Küche hergerichtet, als Harry diese betrat und holte sich den frisch gebrühten Kaffee. Von dem mürrischen Hauself war nichts mehr zu sehen, wofür er äußerst dankbar war.

Verschlafen ließ er sich auf die Bank sinken und goss zwei Tassen Kaffee ein, in seinen gab er etwas Milch, in den für Hermione landeteten zwei Stück und Milch. Es dauerte keine 5 Minuten, da gesellte sich Hermione zu ihm, sie trug ein einfaches dunkelrotes Top und eine Jogginghose. "Den brauche ich jetzt.", murmelte sie mehr zu sich selbst, als sie nach ihrer Tasse griff und einen großen Schluck des süßen Gebräus zu sich nahm. "Was steht bei dir an?", erkundigte sich Harry deutlich gesprächiger, nachdem er nun seinen ersten Kaffee hatte. "Ich gehe später nach Hogwarts, ich muss da etwas klären.", war alles, was sie bereit war ihm mitzuteilen. Na super. Nun wollte er unbedingt wissen, was sie vorhatte. "Was willst du denn da klären?", fragte er direkt neugierig und biss in sein Brötchen, dass er sich belegt hat, bevor Hermione die Küche betrat.

"Ich will dort arbeiten.", kam es knapp von ihr, mehr würde er wohl nicht von ihr erfahren. "Ach Mione, nun erzähl schon mehr.", versuchte er ihr noch ein wenig mehr zu entlocken, aber sie hob nur leicht ihre Augenbrauen, ehe sie sich einen Haargummi von ihrem Handgelenk zog und ihre wilde Mähne zu einem Dutt im Nacken zusammen fasste.

"Du wirst mehr erfahren, wenn ich selbst mehr weiß.", wehrte sie ab, während sie aufstand, ihre Tasse noch einmal an ihre Lippen setze und den restlichen Kaffee austrank. Rasch brachte sie die Tasse zur Spüle, ging noch einmal zu Harry, schnappte sich sein Brötchen und ging in den Flur. "Ich bin joggen!", rief sie ihm zu und bevor er noch etwas sagen konnte, war sie zur Tür hinaus verschwunden. "Mein Brötchen..", kam es ihm leise und ein wenig fassungslos heraus, ehe er sich mit einem Grummeln erhob. Er sollte sich beeilen, wenn er nicht noch zu spät in der Aurorenzentrale auftauchen wollte.

Eine gute Stunde später traf er in der Zentrale ein und ging zügig zu seinem Schreibtisch, um ein paar Steckbriefe der noch immer flüchtigen Todesser und ihre letzten Sichtungen durchzugehen.
 

Nachdem Hermione eine große Runde laufen war, stieg sie noch ein weiteres Mal unter die Dusche, wusch sich gründlich, ehe sie nach einem Handtuch griff. Das kalte Wasser versiegte tropfend, während sie aus der Dusche stieg und sich abtrocknete. Rasch wischte sie mit ihren zierlichen Hand über den Spiegel, der beschlagen war von dem heißen Wasser, unter dem sie zuerst gestanden hatte.

"Dann wollen wir mal was aus dir machen.", sprach sie zu ihrem Spiegelbild und biss sich leicht auf ihre Unterlippe. Sie machte sich ein wenig zurecht, nachdem sie sich schon einmal ihre Unterwäsche angezogen hatte, trug etwas Mascara auf. Mit einem Zauber bändigte sie ihre Lockenpracht, glättete sie und fasste sie zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammen. Kritisch blickte sie sich entgegen, schlug sich vorsichtig ein wenig auf ihre Wangen, da diese ganz blass wirkten. "Besser wirds nicht.", murmelte sie leise und verließ das kleine Badezimmer.

Da sie wusste, dass Harry bereits im Ministerium war, huschte sie rasch in Unterwäsche in ihr Zimmer, auf ihrem Bett lag bereits ihr Outfit bereit - eine einfache weiße Bluse und eine schwarze Anzughose. Sie zog sich die Bluse über und knöpfte sie langsam zu. Noch einmal blickte sie ihre Hose an, ehe sie diese stablos in einen schwarzen Bürorock veränderte. Noch immer war sie nicht ganz zufrieden, aber sie beließ es nun dabei und stieg in den Rock, zog den Reißverschluss hinten zu. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel beschloss sie nichts mehr zu verändern, griff einzig nach ihrer Robe und lief nun barfuß die Treppe hinab.

Hermione blieb vor mehreren paar Schuhe stehen und zögerte kurz, doch dann schlüpfte sie in die schwarzen Pumps, die ihr Aussehen abrunden sollten. Halbwegs mit sich zufrieden legte sie sich ihren Umhang an, atmete noch einmal tief durch, ehe sie nach Hogsmead apparierte.
 

Murrend schirmte er seine Augen ein wenig ab, als er in den blauen, leicht Wolken verhangenen Himmel blickte. Warum musste ausgerechnet er sie hier abholen? Sie kannte den Weg doch ausgezeichnet alleine. Erneut erklang ein Murren aus seiner Kehle, als er sich durch sein schwarzes Haar fuhr und den Blick auf die Straße richtete.

Da erblickte er die junge Frau, wegen derer er heute hier in Hogsmead stand. Er musste mehrmals blinzeln, um wirklich sicher zu gehen, dass es Hermione war. Mit langsamen Schritten ging sie auf ihn zu, er konnte ihr ansehen, dass sie sich uneins war, ob sie lächeln sollte oder doch lieber nicht.

Seine dunklen Augen glitten über zierliche, jedoch ausgesprochen ansehnliche Gestalt - von ihren schlanken Fesseln ihre Beine hinauf, die in einem engen Rock verschwanden über ihre einladende Kurve von Hüfte zu ihrer schmalen Taille und den ansehnlichen Brüsten, die unter der weißen Bluse versteckt waren. Er musste schlucken, als sein Blick ihren schlanken Hals herauf zu ihrem Gesicht wanderte und direkt auf ihre Augen traf. Ihre braunen Augen wirkten wie dunkle Schokolade, obwohl er sich sicher war, dass sie einen hellen Braunton mit Karamell ausstrahlten. "Hallo.. Professor Snape.", brachte sie schließlich leise über ihre fein geschwungenen vollen Lippen. Erneut schluckte er fest, ermahnte sich, dass sie noch vor kurzer Zeit seine Schülerin gewesen sei.

"Miss Granger", sprach Snape mit seiner tiefen, baritonen Stimme und es entging ihm nicht, dass sich ihre Augen leicht weiteten und nervös ihre Zungenspitze hinter ihren Lippen kurz hervorschnellte. Oh Merlin! Wie gerne würde er von diesen Lippen kosten!

Severus Snape, reiß dich gefälligst zusammen!, ermahnte er sich in Gedanken und versuchte seinen Kopf zu klären.

"Wenn Sie mir folgen würden.", forderte er betont ruhig, drehte sich von ihr fort, wobei er noch einmal tief einatmete, ehe er einfach losschritt.
 

Hermione's Herz schlug in Rekordtempo in ihrer Brust, während sie langsam auf ihren alten Tränkeprofessor zu ging. Sie konnte sich nicht erklären, wieso sie so nervös war, es war doch nur Snape! Sie spürte genau, wie er sie betrachtete, während sie langsam auf ihn zu ging, am liebsten hätte sie sich auf die Unterlippe gebissen, aber sie wollte nicht zeigen, dass es ihr aufgefallen war.

Sie selbst betrachtete ihren Professer eingehend, seine langen dunklen Haare wurden leicht durch den Wind bewegt, seine dunklen Augen wirkten unergründlich. Sein Mund glich einer harten Linie, so wie sie es noch aus ihrer Schulzeit kannte. Seine breiten Schultern steckten in einem schwarzen Hemd, dessen oberen zwei Knöpfe offen standen. Hermione musste schlucken, während ihr Blick langsam an ihm hinab glitt, er trug eine einfache schwarze Hose, die ihm locker auf der schmalen Hüfte saß.

Als sie vor ihm zum Stehen kam, hob sie ihren Kopf, da sie doch ein bedeutendes Stück kleiner war als er. Ihre Augen trafen sich und sie wünschte sich, dass dieser Augenblick einfach anhalten könnte.

"Hallo.. Professor Snape.", brachte sie schließlich leise hervor. Sie konnte beobachten, wie ihr Professor fest schluckte. "Miss Granger." Seine tiefe baritone Stimme sandte einen Blitz durch meinen Körper und ließ sie erschaudern, nervös schnellte ihre Zungenspitze hervor und befeuchtete leicht ihre Lippen.

"Wenn Sie mir folgen würden.", vernahm sie erneut seine Stimme - diesmal fordernd. Er drehte sich um und schritt einfach los ohne eine Antwort abzuwarten, weshalb sie ihm rasch folgte.

Hermione war ausgesprochen glücklich über diese kurze Verschnaufpause, konnte sie so doch ihre Gedanken ein wenig ordnen. Was war das gerade zwischen ihnen gewesen? Oder hatte sie sich Snapes Reaktionen und Blicke vielleicht doch nur eingebildetet?

Ihr Blick fiel auf seinen Rücken, der Stoff des Hemdes spannte leicht bei jeder Bewegung auf seinem Rücken. Sie musste schwer schlucken und ballte kurz eine Hand zur Faust. Noch niemals zuvor hatte sie der Anblick eines Mannes so aus dem Konzept gebracht. Sie schüttelte rasch ihren Kopf, als sie hastig stehen blieb, um nicht in Snape reinzulaufen. Dieser drehte sich nun zu ihr um und erst da fiel ihm auf, wie nahe sie ihm stand. Für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen, ehe er sich räusperte. "Sie kennen den Weg ins Büro, Miss Granger."

Mit diesen Worten ließ er sie im Hof stehen und verschwand schnellen Schrittes im Gebäude.

"Merlin, was war das bitte?", flüsterte sie leise und fuhr sich einmal rasch über ihr leicht erhitztes Gesicht, ehe sie ihre Beine zwang sich wieder in Bewegung zu setzen.

Mit sicheren Schritten betritt sie den zweiten Stock Hogwarts und steuerte direkt auf den Wasserspeier zu. Noch bevor sie dazu kam das Passwort zu sprechen, trat Professor McGonagall in ihren Weg. "Miss Granger, wie schön, dass Sie wirklich gekommen sind.", sprach die ältere Frau mit einem Lächeln und umarmte ihre ehemalige Schülerin kurz.

"Professor McGonagall, es ist schön Sie wiederzusehen.", meinte Hermione lächlend und betrachtete die ältere Frau kurz wohlwollend. "Weshalb wollten Sie mich sehen?"

"Sie wissen doch noch immer nicht, was in nächster Zeit tun wollen, nicht wahr, Liebes?", kam es freundlich von Minerva's Lippen, sie wartete nicht auf eine Antwort, kannte sie diese doch bereits.

"Ich habe eine Aufgabe für sie gefunden. Severus hängt derzeit hinterher mit der Belieferung der Apotheken und des St. Mungos, weshalb ich dachte, Sie könnten sein Lehrling werden. Immerhin interessieren Sie sich doch für Zaubertränke!", platzte es dann auch schon aus der Älteren heraus. Für einen kleinen Moment hoffte Hermione, dass dies eventuell nur ein Scherz sein sollte, doch auch nach mehreren Sekunden lässt nichts darauf schließen. Sie muss schwer schlucken und ihr Herz beginnt wieder zu rasen. Sie sollte Snape's Lehrling werden? Oh Merlin! Wie sollte sie das überstehen?

His Apprentice

Die gewohnte Kälte empfing ihn, als Severus in die Kerker herabstieg und zu seinen Privaträumen lief. Noch immer kreisten seine Gedanken um Hermione - diese unglaublich attraktive Frau. Zornig zog er die Tür zu seinen Räumen auf und ging hinein, knallte die schwere Tür hinter sich zu.

Severus ging einige Schritte, ehe er stehen blieb, die Luft in seinen Lungen ausstieß und sich mit einer Hand durch sein schwarzes, längeres Haar fuhr. Wieso bei Merlins Bart ließ ihn der Anblick der reizenden Miss Know-It-All nicht kalt? Was überhaupt führte sie ein halbes Jahr nach ihrem Abschluss hierher? McGonagall hatte darauf bestanden, dass er Hermione in Hogsmead abholen sollte, doch warum?

Mit wenigen Schritten trat er an eine Vitrine, öffnete sie und zog eine Flasche Feuerwhisky hervor. Rasch griff er nach einem Glas und goß sich einen fingerbreit der Flüssigkeit ein. Nur einen Moment zögerte er, ehe er das Gebräu in einem Sturz hinunter kippte. Normalerweise trank er nicht um diese Uhrzeit, aber Hermione hatte ihn tatsächlich aus dem Konzept gebracht.

Severus ließ die Vitrine einfach offen stehen und setzte sich mit dem leeren Glas in seinen Händen auf seine dunkelgrüne Couch. Er streckte die langen Beine von sich und ließ den Kopf in den Nacken sinken, blickte kurz an die steinerne Decke.

Murrend fuhr er sich mit einer Hand über sein Gesicht, als könnte er so jeglichen Gedanken an die hübsche Hexe so fort wischen.

Das plötzliche Klopfen an seiner Tür ließ ihn zusammen fahren. Merlin! Wer wollte jetzt etwas von ihm?

"Wer ist da?", rief er knurrend der schweren Tür entgegen, während er sich bereits erhob, um sie für seinen ungebetenen Gast zu öffnen.

"Ich bin es, Serverus.", kam dumpf Minervas Stimme durch die schwere Tür. Für einen Moment erwog Severus sie einfach vor seiner Tür stehen zu lassen. Sollte sie nicht bei Hermione sein?

Da er doch neugierig war, öffnete er die Tür, setzte bereits an zu fragen: "Wo hast du.." Sein Blick fiel auf die zweite Gestalt, die ein wenig hinter der Schulleiterin stand. Verwirrung machte sich in ihm breit, das gefiel ihm gar nicht.

"Lässt du uns rein? Ich muss dir ein Anliegen vorlegen.", Minerva wartete nicht auf seine Antwort sondern stieg einfach die Stufe hinab in seine Räumlichkeiten. Sie rümpfte kurz die Nase, als sie die offene Vitrine und das leere Glas in Severus Hand erblickte.

Sie wandte sich um zu der jungen Hexe, die noch immer im Flur vor der kleinen Wohnung stand. "Nun kommen Sie schon herein, Miss Granger!", forderte die Ältere und lächelte ihre ehemalige Schülerin an.
 

Hermione war unsicher, schon wieder fühlte sie sich so komisch, als sie Snape anblickte. Ihr Herz begann schon wieder wie wild zu schlagen, sie war sich sicher, dass ihre Nervosität für ihre beide Gegenüber greifbar sein musste.

Sie atmete noch einmal tief ein, ehe sie rasch an dem sprachlosen Snape vorbei ging - in seine Räumlichkeiten hinein. Minerva machte es sich in einem Sessel bequem und bedeutete ihr sich auf das Sofa zu setzen. Rasch warf sie einen Blick über ihre Schulter zu dem Mann, der noch immer an der Tür stand und ihr einen unergründlichen Blick zu warf, ehe er endlich die Tür schloss.

"Was führt euch hierher, Minerva?", erklang seine mürrische Stimme, obwohl er versuchte freundlich zu klingen. Hermione setzte sich rasch auf das Sofa und blickte McGonagall an, auf deren Gesicht ein Lächeln erschien.

"Setz dich, Severus.", forderte sie von ihrem Stellvertreter und zog ihre Augenbrauen vielsagend in die Höhe. Hermione konnte beobachten, wie Snapes linker Mundwinkel leicht zuckte, ehe er sich unwillig neben ihr auf der Sofa setzte.

"Nun sags schon!", forderte Severus zu wissen. Er hasste es, wenn die Leute nicht direkt auf den Punkt kamen - Minerva gehörte zu diesen Leuten. "Immer so ungeduldig.", beschwerte diese sich kurz, ehe sie ihre Hände in ihrem Schoß faltete und erst den Tränkemeister anblickte und dann die junge Hexe neben ihm. "Miss Granger ist auf der Suche nach einer Lehrstelle und da dachte ich mir, dass sie diese Lehre bei dir machen könnte. Du hängst doch noch immer mit dem Brauen hinterher für die Apotheken und dem St. Mungos. Außerdem weißt du ja selbst, dass Miss Granger eine begnadete Hexe ist im Bereich der Zaubertränke. Du könntest ihr sicher eine Menge beibringen."

Das musste ein Scherz sein! Severus stieß ein Lachen aus, in dem keine Freude mitschwang. "Du beliebst zu scherzen.", war das Erste, was ihm in den Sinn kam. Er wandte den Blick zu der jungen Frau neben ihm, welche betreten seinen Blick mied. Erneut begann sein Mundwinkel zu zucken, als er nun Minerva wieder ansah. "Es ist kein Scherz, ich möchte, dass du Hermione unter deine Fittiche nimmst."

Severus stieß einen wüsten Fluch aus und sprang von seinem Sofa auf, er sah, dass Hermione zusammen zuckte aufgrund seiner Reaktion. Er murrte leise, ging auf seine Vitrine zu und goss sich noch einmal etwas in sein Glas. "Wann?", forderte er mit grimmiger Miene zu wissen, er würde das sicher noch bereuen.

"In einer Woche beginnt das neue Schuljahr und ich denke, ab dann sollte Hermione auch ihre Lehre bei dir beginnen." Nach diesen Worten erhob sich die ältere Hexe von dem Sessel und strich ihren Umhang glatt. "Ich denke alles Weitere kannst du direkt mit Hermione besprechen.", nun stritt sie zügig zu der Tür, kurz warf sie noch einmal einen Blick auf die junge Hexe, welche noch immer etwas nervös auf dem Sofa saß und nicht viel dazu sagte. Leicht zuckte Minerva mit den Schultern, ehe sie die privaten Räume von dem Tränkemeister verließ.
 

Sofort fühlte sich Hermione noch nervöser, füllte doch die gesamte Präsenz Snape's nun die Räumlichkeiten aus. Zittrig stieß sie die Luft aus, die sie kurz angehalten hielt. Leicht wandte sie sich auf der Couch, um einen Blick zu Snape zu werfen, der noch immer vor der Vitrine stand. Langsam senkte er das leere Glas und stellte es beiseite.

"Gibt es noch Fragen, Miss Granger, oder warum sitzen sie noch immer auf meiner Couch?", schwang seine tiefe Stimme zu ihr herüber. Ein ungewollter Schauder ergriff sie und sie spürte eine feine Röte in ihre Wangen steigen. Langsam erhob sie sich und ging wenige Schritte.

"Ich ähm... sehe Sie dann zur ersten Stunde.", brachte sie schließlich mit leicht zitternder Stimme hervor. Merlin, was war los mit ihr? Was machte die Anwesenheit dieses Mannes nur mit ihr?

"Kommen Sie pünktlich.", Severus richtete seinen Blick auf die begabte Hexe, ließ noch einmal seinen Blick über ihre ansprechende Erscheinung gleiten, wodurch sich seine Augen wieder verdunkelten. Er ballte seine Hand zur Faust, verstand nicht, wieso er so auf die kleine Miss Know-It-All reagierte.

"Gewiss, Professor.", versicherte sie ihm leise, ehe sie nun hastig zur Tür lief und hinauseilte.
 

Severus blickte finster auf die wieder geschlossene Tür.

Sicher, Hermione war zu einer richtigen Schönheit herangewachsen, das war ihm schon während der Schulzeit aufgefallen, als sie ihren Abschluss in Rekordzeit nachgeholt hatte. Sie war vielleicht ein halbes Jahr hier in Hogwarts gewesen, ehe sie sämtliche Prüfungen mit einem Ohnegleichen abschloss.

Mit einem leisen Knurren schüttelte er seinen Kopf, er wollte nicht an seinen zukünftigen Lehrling denken und schon gar nicht in dieser Weise. Er wusste, wie er seine Gedanken nun am besten verdrängen konnte, er würde einige Tränke brauen gehen, die immerhin seine vollste Aufmerksamkeit benötigten. Eines wusste er aber mit Sicherheit, ihm stand eine anstrengende Zeit bevor, wenn er weiterhin so auf Hermione reagierte. Wieder knurrte er leise, während er sich nun auf den Weg machte in sein privates Labor.
 

Mit klopfendem Herzen lief Hermione langsam zurück nach Hogsmead. Sicher, sie hatte geahnt, dass Minerva ihr eine Stelle in der Schule hatte anbieten wollen, aber ihr die Idee kam sie dem Tränkemeister aufs Auge zu drücken, war doch eine Überraschung.

"Verdammt bei Morgana und Merlin...", murmelte Hermione leise und biss sich auf die Unterlippe. Wie sollte sie Snape gegenüber treten, wenn sie nun jedes Mal so auf ihn reagierte? Er war in ihren Augen ein ungeheuer attraktiver Mann, dessen dunkle Seite sie ungemein anziehend fand. Sie dachte wieder an seine dunklen Augen, wie sie heute über ihre Gestalt geglitten waren.

Rasch schüttelte sie ihren Kopf, ihr Zopf flog von einer zur anderen Seite und erwischte sie auf beiden Seiten an ihren Wangen. Sie sollte diese Gedanken schnellstens verdrängen, am besten vergessen.

Sie atmete noch einmal tief durch, ehe sie sich darauf vorbeitete zurück ins Grimmauld Place zu apparieren. Sie schloss die Augen, ehe sich alles zu drehen begann.
 

Hermione stolperte ein paar Schritte und stieß gegen das Treppengeländer, an dem sie sich festhielt. Apparieren war durchaus praktisch, aber sie hasste das komische Gefühl, dass sich jedes Mal danach in ihrer Magengegend ausbreitete.

"Mione?", hörte sie Harry's Stimme aus der Küche rufen, ehe dieser seinen schwarzen Haarschopf in den Flur streckte. "Du bist schon zuhause?", fragte sie ihren besten Freund verblüfft, ehe sie ihre verkrampften Finger von dem Geländer löste und langsam zu ihm ging.

"Ich wollte mit dir zu Mittag essen. Wie war es in Hogwarts? Was wollte Professor McGonagall von dir?", ein Lächeln lag auf seinen Lippen, während er mit ihr in die Küche ging und sich an den Tisch setzte. Das Essen stand bereits auf dem Tisch, Kreacher warf einen mürrischen Blick auf seinen Herrn und dessen Mitbewohnerin, ehe er leise schimpfend die Küche verließ.

"Sie hat mir eine Lehrstelle angeboten. Bei Snape.", sie bemühte sich ihre Stimme ruhig und kontrolliert klingen zu lassen. Harry's Augen sprangen auf ihr Gesicht, während er den Mund aufklappte und ihm beinahe seine Gabel aus der Hand fiel. "Bei Snape?!"

He... Laughs?

"Wiederhol das noch mal.", forderte Harry ungläubig von seiner besten Freundin.

"Du hast mich schon verstanden. Sie hat mir eine Lehrstelle bei Professor Snape angeboten. Er hinkt hinterher mit der Belieferung der Apotheken und Spitals. Außerdem finde ich Tränke brauen echt interessant und ich mochte schon immer dieses Fach. Es ist also kein allzu abwegiger Gedanke, dass ich die Lehre bei Professor Snape antreten werde. Ich habe eh keine Ahnung, was ich sonst tun sollte.", Hermione bemühte sich gelassen einmal mit den Schultern zu zucken, als sie nach ihrer Gabel und dem Messer griff, um sich das Mittagessen schmecken zu lassen.

Harry blinzelte mehrmals hinter seiner runden Brille und kniff die Augen zusammen.

"Ich frage mich trotzdem, wie McGonagall auf diese abstruse Idee gekommen ist. Ich meine, ich bin Snape dankbar für alles, was er für uns und dem Orden getan hat im Kampf gegen Voldemort, aber.. ich weiß auch nicht, ich halte das für keine gute Idee."

"Lass uns einfach essen.", damit war für Hermione das Thema vorerst beendet. Sie wusste ja selbst nicht, wieso sie einfach schweigend das Angebot von ihrer alten Hauslehrerin angenommen hatte. Anderseits liebte sie es Neues zu lernen und sie wusste, dass sie von Severus Snape noch jede Menge würde lernen können. Wahrscheinlich würde ihr in nächster Zeit niemals langweilig sein, denn lernen war etwas, das sie am liebsten tat - ganz im Gegensatz zu ihrem Gegenüber.
 

Das restliche Essen wurde in einvernehmlichen Schweigen eingenommen. Harry betrachtete seine beste Freundin möglichst unauffällig, sie schien ein wenig ausgeglichener als gestern Nacht noch. Leicht schüttelte er seinen Kopf und erhob sich von seinem Stuhl.

"Ich muss zurück ins Ministerium. Ginny kommt später vorbei, sie ist aus Irland zurück.", teilte er Hermione mit einem kleinen Lächeln mit. Er konnte beobachten, wie sich eine kleine Falte zwischen ihren Augenbraue bildete, als sie ganz leicht die Stirn kraus zog.

"Soll ich euch vielleicht ein wenig alleine lassen?", sprach sie ihren ersten Gedanken aus. Leise prustete Harry los und schenkte ihr dann ein unverschämtes Grinsen.

"Das wäre vielleicht nicht schlecht. Wir könnten zwar auch einen Mufflatiosprechen...", begann er gedehnt und duckte sich rasch unter der Tasse hinweg, die Hermione nach ihm warf.

"Nein danke, ich wüsste ja dennoch, was ihr treibt.", schoss sie mit hochrotem Kopf hervor und bedachte ihn mit einem bösen Blick.

Grinsend hob er seine Hand zum Abschied, ehe er innerhalb eines Wimpernschlages vor ihren Augen verschwand.

"Dieser..." Hermione starrte noch einen Moment wütend auf die Stelle, an der ihr bester Freund soeben verschwunden war, ehe sie ein leises Seufzen ausstieß. Wohin sollte sie heute denn nur gehen?
 

Unsicher richtete sie ihre braunen Augen auf das riesige Schloss und zwang sich einmal tief durchzuatmen.[style type="italic"]Du schaffst das, Hermione.[/style], sprach sie sich in Gedanken selbst Mut zu. Noch ein weiterer tiefer Atemzug folgte, während sie sich straffte und nun mit festem Schritt Hogwarts ein zweites Mal an diesem Tag betrat.

Ein wenig unschlüssig blieb sie in der Eingangshalle wieder stehen. Sollte sie zu Professor McGonagall gehen mit ihrem Anliegen oder doch lieber zu ihrem künftigem Lehrmeister Snape?

Bevor Hermione sich für eines von beidem entscheiden konnte, räusperte sich jemand hinter ihr. Erschrocken fuhr sie zusammen und wirbelte heftig herum, nur um auf eine schwarz verhüllte Brust zu blicken.

"Pr.. Professor Snape.", stieß sie atemlos aus, als sie hinauf ins Gesicht des Tränkemeisters blickte. Ihr Herz raste in ihrer Brust. Der Angesprochene hob leicht belustigt die Augenbraue an und die Andeutung eines Lächelns lag auf seinen Lippen.

"Was führt Sie erneut hierher, Miss Granger?", fragte er mit ein wenig Erheiterung nach und betrachtete sie kurz von oben bis unten. Hermione's Haar hing in leichten Wellen über ihren Schultern, ihr Gesicht war ein wenig gerötet, ihre Lippen leicht geöffnet und ihre Augen Schreck geweitet.

Es kostete Severus größte Anstrengung sein Grinsen zu unterdrücken. Ihr Anblick war hinreißend.

"Ähm..", begann sie wenig geistreich und könnte sich dafür am liebsten ohrfeigen.Jetzt reiß dich gefälligst zusammen!

"Wir haben noch nicht über alle Details meiner Lehre gesprochen. Ich weiß nur, wann ich anfangen soll. Es gilt aber auch zu klären, wo ich unterkomme und was genau meine Aufgaben sind." Ihre Stimme klang noch ein wenig unsicher, wofür sie sich ein wenig schämte. Warum in Merlins Namen war sie so eingeschüchtert von diesem Mann?

Klar, er hatte ihr in ihrer Schulzeit meist ein wenig Angst gemacht, aber das hatte sich in ihrem letzten halben Schuljahr gelegt. Eine gewisse Portion Respekt empfand sie ihm gegenüber für seine Rolle im Krieg, nicht ausschließlich, auch seine Person selbst verdiente ihren Respekt. Er war immer ein strenger Lehrer gewesen, präzise in seinen Aufgaben und dieselbe Präzision hatte er auch von seinen Schülern erwartet, was die wenigsten erfüllen konnten.
 

Belustigt verfolgte Severus ihr Mienenspiel, wahrscheinlich wusste sie noch nicht einmal, dass sich fast sämtliche ihrer Gefühle auf ihrem Gesicht widerspiegelte.

"Folgen Sie mir.", mit diesen Worten schlug er den Weg in die Kerker zu seinen Räumlichkeiten ein. Es dauerte einen Moment, bis er hörte, dass sie ihm folgte. Eilige Schritten vernahm er hinter sich, was ihm ein Lächeln entlockte.

"Das ist doch nicht das einzige, was Sie noch einmal hierher führt, Miss Granger."

Severus spürte den bösen Blick in seinem Rücken, sodass er schwer gegen das Lachen kämpfen musste, dass ihm die Kehle aufstieg. Es war köstlich, wie leicht er sie durchschauen und zur Weißglut treiben konnte mit so wenigen Worten.

"Ich habe Ihnen gesagt, weshalb ich hier bin.", versuchte Hermione sich überzeugend zu geben und starrte noch immer finster auf seinen Rücken. Wieso konnte dieser Mann sie so leicht durchschauen? Nicht einmal Harry fiel es so leicht in ihr zu lesen, was ihr nur allzu recht war.

"Aber Sie sind nicht ausschließlich hier, um die Details zu klären."
 

Nach ein paar weiteren schweigsamen Minuten erreichten sie im Kerker seine Räumlichkeiten. Mit einem kleinen Wink seiner Hand erloschen ein paar Banne, die auf seiner Tür lagen. Langsam öffnete sich die Tür und Severus trat beiseite.

"Nach Ihnen, Miss Granger.", spöttisch lächelnd bedeutete er ihr einzutreten.

Wieder erntete er einen kurzen bösen Blick der Hexe, ehe sie vorsichtig die eine Stufe hinabschritt und seine Räume betrat. Es war angenehm warm, ein Feuer prasselte leise im Kamin. Kurz warf Hermione einen Blick über die Schulter, um zu sehen, dass ihr Professor ebenfalls eintrat und dann die Tür verschloss und wieder mit seinen Bannen sicherte.

Rasch lief sie zu der dunkelgrünen Couch, die so typisch Slytherin war.

"Es wäre mir lieb, wenn Sie ebenfalls Räume in den Kerkern beziehen würden, da wir gewiss auch oft in meinem Privatlabor arbeiten werden. Sie werden mir helfen die bestellten Tränke herzustellen. Ich erwarte natürlich nur die besten Ergebnisse von Ihnen.", begann Severus zu sprechen, nachdem er mit zwei Weingläsern und einer Flasche trockenem Rotwein zu ihr gelaufen war. Er stellte die Gläser langsam vor sich ab und löste anschließend den Korken der Flasche, ehe er langsam den Rotwein einschenkte.

Hermione beobachtete ihn still, seiner tiefen Stimme war sie ruhig gefolgt.

"Hier.", Severus reichte ihr ein Glas, ehe er sich in seinen Sessel sinken ließ mit seinem Glas in der Hand. Kurz bedachte er die Hexe mit einem intensiven Blick.

Hastig senkte sie den Blick auf ihr Glas und schwenkte es leicht hin und her. Hoffentlich war ihm die Röte entgangen, die ihr in die Wangen geschossen war.

"Sie werden mir im Unterricht assistieren und zu gegebener Zeit diesen auch mal führen. Sie werden Aufsätze lesen und beurteilen, Tränke testen und bewerten.", fuhr Severus geschäftig fort, führte das Glas an seine Lippen und trank einen kleinen Schluck. Natürlich war ihm nicht entgangen, dass Hermione errötet war, vielleicht lag es aber auch an dem Licht, den sein Kamin spendete.

"Suche ich mir meinen Raum alleine aus oder weisen Sie mir einen zu?", fragte sie vorsichtig und wagte den Blick zu heben. Ihre braunen Augen leuchteten in warmen Karamell, was wohl am Licht des Feuers lag, vermutete Severus.

"Wenn Sie wünschen, weise ich Ihnen eines zu. Sie dürfen es natürlich gestalten, wie es Ihnen beliebt.", die Andeutung eines kleinen Lächelns lag auf seinen Lippen. Vielleicht irrte sich Hermione aber auch, sie war sich dessen nicht sicher.
 

"Wie.. wie sieht es aus mit den Zutaten für Tränke? Werden Sie mir zeigen, wo ich sie finden kann und wann ich sie am besten ernte? Es gibt immerhin Pflanzen und Kräuter deren Wirkung sich verändert je nachdem zu welcher Mondphase man sie pflückt.", warf die junge Frau neugierig ein. So langsam freute sie sich wirklich auf ihre neue Aufgabe als Lehrling des Tränkemeisters.

"Gewiss werde ich Ihnen alles darüber beibringen und zeigen, was ich weiß. Ich wäre ein schlechter Lehrmeister, würde ich das nicht tun.", leicht zuckte sein linker Mundwinkel, es erfüllte ihn schon ein wenig mit Befriedigung, dass sie von sich aus gewisse Erwartungen an ihn aussprach und einforderte.

"Jeder guter Tränkemeister besorgt sich seine Zutaten selbst, um die entsprechende Qualität der Tränke zu gewährleisten.", erneut trank er einen Schluck aus seinem Glas und genoss den Geschmack des Rotweines auf seiner Zunge.

"Weshalb sind Sie heute noch hier, Miss Granger?", forderte Severus noch ein weiteres Mal zu wissen.

Hermione verschluckte sich fast an dem Schluck Wein, von dem sie gerade einen großzügigen Schluck genommen hatte.

"Wie?"

Lässig legte Snap ein Fuß auf das Knie des anderen Beines und betrachtete sie noch eingehender.

"Ich möchte wissen, weshalb sie heute noch hier sind. Hat Potter Besuch von seiner Freundin?", riet er ins Blaue und musste sich ein Grinsen verkneifen, als er die Hexe leicht zusammen zucken sah. Richtig vermutet.

"Und wenn schon.", murmelte Hermione leise und nahm noch einmal einen kleinen Schluck aus ihrem Glas und vermied es zu dem Mann herüber zu schauen.

"Also hat Potter Sie heute aus seinem Haus geschmissen?", hörte sie ihn da auch schon wieder sprechen und sie biss sich leicht auf die Unterlippe, sandte ihm einen bösen Blick zu, der ihn nun doch zum Lachen brachte.

Es dauerte einen Moment, dann entglitten ihr sämtliche Gesichtszüge. Noch nie in ihrem Leben hatte sie Professor Snape lachen gehört oder gesehen!



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Omama63
2019-10-30T08:28:54+00:00 30.10.2019 09:28
Das kann ja lustig werden, wenn sie jedes mal so nervös werden. Da könnte so mancher Kassel in die Luft gehen und das nicht nur bei Hermine.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

LG
Omama63
Von:  Omama63
2019-10-26T08:25:32+00:00 26.10.2019 10:25
Ein super Anfang.
Das wird eine interessante Ausbildung.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

LG
Omama63


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