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Katjuscha

von

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9

Eine gefühlt endlose Zeit war ich noch noch dort.

Mir wurden verschiedenste Bücher gegeben, ich konnte mich nur noch schleierhaft daran erinnern als ich das letzte mal eines in der Hand hatte, geschweige denn gelesen hatte.

Es war so still.

Meine Gedanken, welche ich zuvor die meiste Zeit über verdrängen konnte, holten mich nun ein.

Ich fragte mich ob meine Familie überhaupt noch lebte, falls ja, wie würde es ihnen nun gehen?

Was ist mit Katjusha?

Werde ich sie jemals wieder sehen?

In diesen Momenten wünschte ich mich zurück an die Arbeit.

Im Laufe der Zeit wurde mir mitgeteilt, dass ich fürs erste vom Militärdienst befreit wäre und zurück nach Hause sollte.

Ich freute mich über diese Nachricht.

Ich war noch ein letztes Mal zurück in mein "Heim der letzten Jahre" zurück gegangen und hatte einige Sachen geholt die ich noch dort hatte.

Es war spät ,als ich mit meiner Tasche ein letztes Mal am Ufer des Sees entlang ging und in Erinnerungen versank.

Ich ging zu den Sträuchern an denen wir uns so viele Male getroffen hatten und sah sie, wie sie dort saß und auf das Wasser schaute.

Ich musste lächeln und war so glücklich wie nur selten zuvor.

Langsam schlich ich mich an und legte meine Arme von hinten um sie.

Ich hatte ihr eine Hand leicht auf den Mund gelegt ,damit sie nicht schrie.

Sie zuckte zusammen und wand sich zu mir um.

Ich sah Tränen in ihren Augen und ein Lächeln auf ihren Lippen.

Sie schlang ihre dünnen Arme um meinen Brustkorb und vergrub ihr Gesicht in meiner Halsbeuge.

Ich spürte wie sie bebte und wie ihre Tränen ein wenig an meiner Haut hinab rollten.

Sie sagte viele Male wie froh sie doch war, dass ich nicht gestorben war und ,dass sie mich nicht mehr gehen lassen würde.

Ich schwieg ,hielt sie im arm und lächelte.

Ich hatte mein Gesicht teilweise in ihrem Kopftuch vergraben und roch das erste mal ihren Duft.

Bald schon war es ruhig, Katharina hatte aufgehört zu weinen und schmiegte sich nur noch an mich.

Ich wollte nicht gehen, doch würden wir nun nicht gehen würden wir vielleicht gefunden.

Wir mussten in das selbe Dorf, sie nach Hause und ich zum Bahnhof.

Wieso ich nicht selber fuhr oder mich mein Vater brachte?

Ich hatte vor einem Jahr die Nachricht bekommen er sei verstorben und selber hatte ich keine Ahnung wie man fuhr.

Ich brachte den Mut noch auf, Katjusha zumindest vor ihr Tor zu bringen.

Ich fragte, wann und wo ich sie wieder sehen könnte.

,,Morgen um 12 werde ich am Bahnhof auf dich warten", sagte sie.

Ein letzter Kuss zum Abschied und sie ging durch das hohe Blechtor.

Ich sah ihr nach bis es sich vollkommen geschlossen hatte und ging dann zum Bahnhof.

Nur noch eine kurze Zeit, dann würde ich meine Familie sehen.



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