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In the sign of change

von

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Jeder Tag birgt etwas Neues

Rücklings auf dem Grasboden liegend, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, starrte Sakura in den klaren blauen Himmel und beobachtete die vorbei ziehenden Wolken, die am Himmel kreisenden Vögel und Insekten. Die Tage wurden innerhalb der letzten Woche, seitdem sie in Konoha angekommen war, immer wärmer und wärmer und in nicht weniger als drei Tagen würde ihr Geburtstag sein. Normalerweise freute sich jedes Kind darüber, wenn es Geburtstag hatte, Sakura dagegen war zwiegespalten. Ihre letzten Geburtstage hatte sie immer nur mit Erwachsenen verbracht. Nicht das ihre Eltern und Mariko nicht versucht hatten, ihr den Tag zu verschönern, doch umgeben von Erwachsenen, Fremden und fern einer Heimat war dieser Tag irgendwann zu einem Tag wie jeder andere für die junge Erbin geworden. Bloß mit dem Unterschied, dass plötzlich viel mehr Menschen um sie herum waren und sie das Gefühl bekam, als ob man an diesem Tag noch viel mehr von ihr erwartete als sonst. 

Dieses Jahr war alles anders, die vergangene Woche verlief schon völlig anders, als die letzten Jahre und sie war sich nicht sicher, wie sie es finden sollte. Sie war glücklich gewesen, endlich Freunde in ihrem Alter zu finden, Zeit zum Spielen zu haben und nicht täglich irgendwelchen Gesprächen über Politik und Wirtschaft zu lauschen. Gegen das aufkommende Engegefühl in ihrer Brust, was ihr in manchen Stunden das Atmen schwer machte, konnte sie allerdings nichts unternehmen. Es war neu für sie dieses Gefühl, sie konnte es nicht einordnen, traute sich aber auch nicht es anzusprechen. Stattdessen versuchte sie sich abzulenken, indem sie laß, lernte oder mit ihren Freunden im Park spielte, sobald diese aus der Schule kamen. Doch heute, heute war ein Tag, an dem sie nicht so einfach von ihren Gedanken loskam. Vielleicht lag es daran, dass ihr Geburtstag nah war und sie nicht wusste, was sie erwarten würde. Immerhin würde es nicht mehr so ablaufen, wie sie es über die Jahre hinweg gewöhnt war, zumindest hoffte sie das. Vielleicht lag es auch an der Situation an sich, die ihr noch nicht ganz geheuer war. Seitdem sie denken konnte, hatte sie sich eine normale Kindheit gewünscht und nun, wo dieser Wunsch zum Greifen nahe war, kamen ihr Zweifel, ob sie überhaupt dazu geeignet war. Wieso kann ich es nicht einfach akzeptieren? Als ob es mich weiter bringen würde, wenn ich mir weiterhin den Kopf darüber zerbreche! “Ahhhrg!” Genervt und frustriert von ihren eignen sich überschlagenden Gedanken schmiss Sakura ihre Arme und Beine in die Luft, um im Anschluss wie ein Seestern auf dem Boden liegen zu bleiben. Manchmal würde sie zu gerne ihre Gedanken einfach abschalten können. Das konnte nie und nimmer normal für ein Kind in ihrem Alter sein! Sie würde noch schneller graue Haare bekommen als ihre Eltern, wenn das so weiterging! 

Brummend schloss sie ihre Augen, versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, damit ihre Gedanken endlich aufhörten sich im Kreise zu drehen, doch wirklich helfen tat es nicht. “Ist es nicht etwas früh für eine junge Lady wie dich, dermaßen besorgt auszusehen?” vernahm sie eine tiefe Stimme und in sekundenschnelle hatte Sakura ihre Augen aufgeschlagen, nur um jemanden neben ihrem Kopf stehen zu sehen, der auf sie hinunter blickte. 

Es war ein Mann ungefähr in dem Alter ihrer Eltern, wenn sie versuchte ihn einzuschätzen, vielleicht etwas älter. Seine Haare waren schwarz, recht kurz geschnitten, die Spitzen wirr von seinem Kopf abstehenden, ließ seine Haarpracht fülliger wirken, als sie vermutlich war. Ein Stirnband mit dem Hitai-ate von Konohagakure zierte den Platz seiner Stirn, selbst seine Augenbrauen verschwanden unter dem Band. Dunkle beinahe schwarze Augen blickten zu ihr hinunter und wüsste sie es nicht besser, könnte man annehmen, dass der Mann seine Augen zusammengekniffen hatte, jedoch war es die natürlich Form seiner Augen, was sie daran bemerkte, dass die typischen Falten um seine Augen herum fehlten, die eine Verengung der Augen deutlich machen würden. Sein Gesicht wirkte aufgrund niedriger Wangenknochen und einem ausgeprägten Kinn recht kantig, aber keinesfalls zu unnatürlich. Von dem was sie sehen konnte, schien der Mann recht groß gewachsen zu sein. Seine Kleidung war schicht und dunkel, wenn sie sie genauer betrachtete, konnte sie ein rot-weißes Emblem auf den kurzen Ärmeln seines Oberteils erkennen und ein weiteres Abzeichen, das Ähnlichkeit mit der Form eines Shuriken hatte mit Punkten in den freien Lücken, das auf der linken Brustseite des Oberteils angenäht war. Beide Embleme kamen ihr sehr vertraut vor. 

“Das kommt ganz darauf an, Shinobi-san. Selbst Kinder können sich ihren Kopf über Dinge zerbrechen. Bloß sind die Sorgen und Probleme meistens von anderer Natur als bei Erwachsenen.” Die Aussage schien den Fremden zu irritieren, bemerkte sie, wie er kaum sichtbar, seine Augen kurzzeitig zusammen zog. “Wenn ich mich nicht irre, gehören Sie zur Konoha Polizei, nicht wahr? Das Abzeichen auf ihrer Brust, sieht zumindest danach aus und dem Emblem auf Ihrem Ärmel nach, sind Sie ebenso ein Mitglied des Uchiha-Clans, was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass der Großteil der Polizei aus Uchihas besteht.” Dieses Mal weiteten sich die Augen des Mannes ein paar Millimeter, ehe Sakura ein leichtes Nicken als Bestätigung bekam. “Das ist richtig, kleines. Ich bin sowohl bei der Konoha Polizei als auch ein Mitglied des Uchiha-Clans. Du scheinst ein helles Köpfchen zu sein und eine gute Beobachtungsgabe zu haben, wenn dir sowas aufgefallen ist. Mit wem habe ich das Vergnügen?” Auch wenn sie kein deutliches Lächeln auf den Lippen des Ninjas erkennen konnte, so klang die Stimme des Fremden keineswegs unfreundlich. Sie meinte sogar einen Hauch von Amüsement heraus zu hören.  

Sakura richtete sich auf, bevor sie zu einer Antwort ansetzte und blickte hoch zu dem Uchiha. Sie reichte ihm gerade mal bis zu seinem Bauch, wenn überhaupt. Kurz huschte ihr Blick noch einmal über seine Gestalt, ehe sie sich verbeugte. “Haruno. Haruno Sakura ist mein Name Uchiha-san und es hat weniger mit meiner Beobachtungsgabe zu tun. Ich lese sehr viel unter anderem über die Clans in Konoha. Dort habe ich das Wappen der Uchiha, sowie der Polizei gesehen und einfach nur auf Ihrer Kleidung wiedererkannt.” Beantwortete sie höflich die Frage und richtete sich wieder zu ihrer normales Größe auf. Anhand seines Gesichtsausdruckes versuchte die junge Erbin herauszufinden, ob er mit dem Familiennamen etwas anfangen konnte, doch die Mimik des Shinobis blieb für sie ziemlich unleserlich, was die Rosette mehr frustrierte, als sie zugeben wollte. Anscheinend musste sie noch weiter an diesem Skill arbeiten und eigentlich hätte sie es nicht verwundern dürfen. Dennoch konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, das sich seinen Weg nach oben bahnte. Das Gefühl von Schwäche, des nicht gut genugs sein, der Enttäuschung sich selbst gegenüber. Sie brauchte eindeutig weitere Bücher über die Mimik und Körpersprach von Menschen und wie sie diese deuten konnte. Vielleicht konnte sie ihre Eltern oder Mariko-san heute Abend darauf ansprechen. Immerhin sollte sie sich stets weiterentwickeln und -bilden, sobald sie selbst merkte, dass ihr etwas fehlte. 

Obwohl sie in Gedanken war, hatte sie ihre Aufmerksamkeit immer noch auf den Ninja vor sich gerichtet. Selbst in einem sicheren Dorf sollte sie nie völlig ihre Wachsamkeit fallen lassen, das hatte ihr zumindest Mariko-san immer und immer wieder gesagt. Man konnte nie zu hundert Prozent sicher sein, ob der Gegenüber in guten Absichten kam. Zwar glaubte Sakura nicht, das der Uchiha ihr etwas antun wollte. Das wäre gegen die Ehre der Uchihas und zusätzlich auch noch rufschädigend für die Polizei, dennoch wisperte die eingetrichterte Warnung Marikos in ihrem Unterbewusstsein herum. “Du liest? Selbstständig? Wie alt bist du, kleine? Das du dir die Informationen dann auch noch merken kannst…” Irgendetwas sagte ihr, dass der Mann vor ihr, das schlecht glauben konnte. War es so ungewöhnlich für Kinder zu lesen? Oder gerne zu lesen und sich an das Gelesene zu erinnern? “Ich werde in drei Tagen sieben Jahre alt und ja ich lese gerne sogar.” Ein Lächeln hatte sich auf ihre Lippen gelegt. Es stimmt, sie laß gerne und machte selbst vor schwieriger Lektüre keinen halt mehr. Am Anfang war es mehr oder weniger gezwungen, hatten ihre Eltern darauf bestanden ihr schnell das Lesen beizubringen. Doch nach und nach fand sie, dass es auch Spaß machen konnte und fing an selbstständig Bücher und Schriftrollen zu lesen, auch wenn sie viele Wörter nachschlagen oder eine Erklärung von Mariko einholen musste. „Fast sieben und kann schon selbstständig lesen…“ hörte sie den Mann mehr zu sich selbst murmeln, fehlte nur noch das er ungläubig seinen Kopf schüttelte. „Du sagtest Haruno, kleine. Gehörst du zum Haruno-Clan?“ Irgendetwas in der Stimme des Mannes war seltsam, nur sie kam nicht darauf was es sein könnte. Zaghaft nickte sie. „Hai, wobei ich erst vor einer Woche mit meiner Familie zurück gekommen bin.“ Wenn er die Harunos kannte, war ihm sicherlich auch bewusst, dass die Hauptfamilie Jahre unterwegs war. Der Blick, den sie zugeworfen bekam, war für sie unleserlich, weshalb sie fragend ihren Kopf zur Seite neigte. „Stimmt etwas nicht Uchiha-san?“ fragte sie und erhielt ein Kopfschütteln als Antwort. „Alles in Ordnung kleine. Mir war nur nicht bewusst, dass es im Haruno-Clan ein weiteres Kind gibt“ „Ah, ja Kinder sind rar bei uns, das stimmt wohl.“ Kein Wunder das er verwundert war sie zu sehen, Das jüngste Kind innerhalb ihres Clans war gerade mal zwei Jahre alt, danach folgte sie und danach… Nun danach konnte man schon nicht mehr von Kindern sprechen, sondern eher von fast jungen Erwachsenen. Sie wusste nicht einmal genau, ob das Dorf bescheid wusste, dass sie die Tochter der Hauptfamilie war, wobei es ihr irgendwie auch egal war. Es war besser, wenn niemand davon wusste, umso weniger würden andere etwas von ihr erwarten. Sie war aber nicht so leichtsinnig, als das sie davon ausging. Ein böses Ende könnte ihr drohen, wenn sie das ohne weiteres annehmen würde. 

Schweigend sahen die beiden sich an und die Haruno konnte immer noch nichts mit dem Gesichtsausdruck des Anderen anfangen. Es frustrierte sie, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen. Sie hatte genügend ‘Übungsstunden’ mit ihren Eltern und Senseis in Diplomatie gehabt, als dass sie vergessen könnte, dass sie stets versuchen sollte unleserlich für ihren Gegenüber zu sein. Erst als sie Schritte hörte, die sich näherten, drehte sie ihren Kopf zur Seite und versuchte die Person auszumachen, zu der die Schritte gehörten. Ein jüngerer Mann ca. mitte Zwanzig kam auf sie zu und blieb gute zwei Meter vor ihr und dem Uchiha stehen. Sein Blick wanderte von ihr zu dem Polizisten und wieder zurück, er wirkte besorgt, wenn nicht sogar etwas ängstlich. “Kleine, du solltest lieber Abstand halten. Uchihas sind … V-vergess es. Hält er dich auf?” Sakura blinzelte. Hatte sie was verpasst? Ihr Blick huschte von dem Fremden zum Uchiha, der deutlich steifer dastand, als noch vor wenigen Sekunden und seine Augen waren kühl auf den jungen Mann gerichtet. Irgendetwas sagte ihr, dass sie diese Situation so schon einmal auf ihren Reisen erlebt hatte und sie fühlte sich immer unwohler, je länger sie schwieg. Doch noch bevor sie antworten konnte, fing der Schwarzhaarige an zu reden. “Wollt ihr mir und den Uchihas was unterstellen? Ich habe lediglich-” Weiter kam er nicht, als er eine Berührung an seinem Bein bemerkte und hinunter blickte, nur um Sakura genau neben sich stehen zu sehen und wie sie ihre kleine Hand in den Stoff seiner Hose festgekrallt hatte. Kurz schenkte sie ihm ein Lächeln und wandte sich dann dem anderen Herren zu. “Uchiha-san hier hat nichts weiter gemacht, als sich nach meinem Wohl erkundigt. Eure Sorge in allen Ehren, aber sollte ich nicht am Sichersten in der Nähe eines Shinobi-Polizisten sein? Ich meine, dafür sind sie doch da, oder nicht? Um für die Sicherheit der Bewohner zu sorgen.” Mit unschuldigen Augen und einem charismatischen Lächeln auf ihren Lippen, sah Sakura zu dem jungen Mann, dessen Name sie nicht kannte und sah deutlich, wie dieser ungläubig zu ihr sah und seine Hand kurzzeitig anfing zu zittern. “Ich weiß nicht, ob du dein Vertrauen da in die Richtigen steckst, kleine.” Eine seltsame Energie schien von dem Shinobi auszugehen, der neben ihr stand und ließ sie leicht frösteln, auch der andere Mann schien diese Energie zu spüren und zuckte augenblicklich ängstlich zusammen. 

Ein Schnauben war zu hören und die Aufmerksamkeit der beiden Erwachsenen lag mit einem Mal wieder bei der Sechsjährigen. “Ich glaube ich habe mich verhört.” Fing die Erbin an und ließ vom Hosenbein des Uchihas ab, ehe sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. “Wenn man der eigenen Polizei kein Vertrauen schenken soll, wem kann und darf man dann als Civilist noch trauen? Sie tun ja gerade so, als würden die Uchihas Sie gleich anfallen, Mister. Dafür, dass die Polizei für Ihre Sicherheit im Dorf sorgt, sind die aber ganz schön undankbar!” Hat man ihm nie Manieren beigebracht? “Du hast keine Ahnung zu was sie fähig sind!” Kam die bittere Antwort und Sakura meine eine Spur von Angst in seinem Tonfall herauszuhören. 

“Mag sein. Ich weiß aber, dass sie stark genug sind, um mich im Notfall beschützen zu können. Mehr brauche ich nicht wissen, wenn ich nicht vorhabe mich gegen sie zu stellen. Und solange ich nicht zu den Bösen gehören will, solange muss ich auch keine Angst vor der Polizei haben, denn deren Job ist es mich zu beschützen und nicht mich anzugreifen. Wenn Sie Mister, also keine böse Person sind, sollten Sie sich bei Uchiha-san für Ihr unangebrachtes Verhalten und die mitschwingende Anschuldigung entschuldigen! Sie waren nicht sehr nett zum Freund und Helfer der Bewohner Konohas.” Zum Schluss nickte sie mit ihren Kopf, als ob sie ihre eigenen Worte damit nochmals untermauern wollte, weshalb ihr die verwunderten Blicke beider Männer entgingen. Sie wollte doch gar nicht in solch eine Situation kommen, aber irgendwie schienen diese Situationen sie anzuziehen. 

Abwartend richtete die Rosette ihren Blick auf den jungen Herren und hob eine Augenbraue. Ob er seine Sprache verloren hatte?

Nach einer Weile schien der Mann aus seiner Starre zu erwachen und deutete eine leichte Verbeugung an. “Ver-...verzeiht m… mein Verhalten Uchiha-san. Es war… unangebracht.” Ein breites Grinsen legte sich auf Sakuras Lippen, als sie die Entschuldigung hörte, auch wenn sie zaghaft und etwas widerwillig kam, aber es war ein Anfang. Was anscheinend auch der Uchiha so sah. “Ich nehme Ihre Entschuldigung an. Die Kleine hier hat recht mit dem, was sie gesagt hat. Vielleicht denken Sie darüber noch etwas nach und geben es weiter. Einen schönen Tag noch.” Mit einem Nicken schien er die Konversation für beendet zu erklären und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Kind neben sich. 

Sakura selbst sah dem jungen Mann kurz nach und winkte ihm hinterher, ehe sie sich dem Blick des Uchihas bewusst wurde. “Was?” fragte sie unverblümt und tat so, als wäre das, was sie getan und gesagt hatte, das normalste der Welt. Erhielt aber nur ein Kopfschütteln als Antwort. Ihr sollte es vorerst egal sein, weiter erklären würde sie sich nicht. Irgendetwas sagte ihr, dass das keine gute Idee wäre und sie wollte nicht unnötig weiter in fremde Angelegenheiten hineingezogen werden. Nicht mehr als unbedingt nötig zumindest. “Wie wäre es, wenn ich dich auf einen Tee mit Dangos einlade, Kleine? So als Dankeschön?” Überrascht von der Einladung fand die Rosahaarige zunächst keine Antwort, weshalb sie den Uchiha einfach nur anstarrte. Der schien aufgrund ihrer plötzlichen Sprachlosigkeit amüsiert zu sein. “Keine Angst ich entführe dich nicht und beißen tue ich auch nicht. Es war mein völliger ernst. Ich hab gleich Feierabend und neben der Polizeistation gleich gegenüber dem Eingang zum Uchiha-Viertel ist einer der besten Dango-Shops des Dorfes.” Immer noch unschlüssig, aber nicht mehr völlig überrascht, nickte die Erbin nach kurzen Zögern zaghaft. Da Mariko auf Mission war und ihre Eltern wie üblich beschäftigt waren, war Sakura alleine unterwegs. Innerhalb des Dorfes sollte sie weitestgehend sicher sein, hatten ihre Eltern gemeint und sie hatte ihre Worte vorhin ernst gemeint. In der Nähe von einem Polizei-Shinobi sollte sie mit am Sichersten sein, auch wenn sie viel lieber Mariko in ihrer unmittelbaren Nähe hatte. Schließlich vertraute sie der Frau blind, kannte sie sie seitdem sie denken konnte. “Ok. Zeigen Sie den Weg, Uchiha-san.” Und endlich konnte sie sich auch wieder ein Lächeln abringen. 

 

Eines musste sie dem Dorf lassen - es war groß und weitläufig. Ganze 15 Minuten waren sie unterwegs gewesen, bis sie endlich bei der Polizeistation angekommen waren und je näher sie dem Gebäude kamen, umso mehr Personen mit schwarzen Haaren und Augen liefen ihr über den Weg, die ihrem Begleiter sehr, sehr ähnlich sahen. Das der Uchiha-Clan viele Mitglieder hatte, das hatte sie gelesen und sicherlich war nur ein Teil davon gerade auf den Straßen unterwegs und dennoch… Es waren so viele! 

Geduldig wartete sie draußen vor dem Haus, während ihr Begleiter seine Schicht beendete. Hin und wieder merkte sie die Blicke anderer Uchihas oder Personen auf sich, beließ es aber dabei und summte lieber vor sich hin während ihrer Wartezeit. 

Sie konnte den Tee und die Dangos wirklich gut gebrauchen und war daher sehr froh, als ihr Begleiter endlich wieder aus dem Gebäude trat und sie zum Dango-Shop führte, wo er sie draußen einen Platz aussuchen ließ. Auf die Frage, was für einen Tee sie gerne möchte, antwortete sie ihm mit “Jasmin-Tee” und kurz danach verschwand er im Inneren des Ladens und Sakura sah sich summend und guter Laune die Umgebung an. 

Bisher war sie noch nicht in diesem Teil des Dorfes gewesen, zum Umsehen war sie viel zu beschäftigt gewesen und außerdem reichte es, wenn sie den Weg zum Park und nach Hause kannte, zumindest wenn sie alleine unterwegs war. Vielleicht würde sie mit der Zeit noch dazu kommen, sich alle Gegenden von Konoha genauer ansehen zu können. Soweit sie informiert war, lebten ihre neu gewonnenen Freunde auch in jeweils anderen Ecken und Clan-Grundstücken von Konoha. Ino, Shikamaru und Chouji waren laut ihren Lehrern ebenso Clan-Erben wie sie, ein Grund weswegen ihre Eltern sehr erfreut waren, als sie erfahren hatten, mit wem sie sich angefreundet hatte. Kein Wunder also, dass ihre Eltern gleich zugestimmt hatten, als sie gefragt hatte, ob sie die drei neben Naruto zu ihrem Geburtstag einladen durfte. 

Das Geräusch von abgestelltem Porzellan riss die Haruno aus ihren Gedanken und stellte fest, dass ihr Begleiter schon wieder zurückgekehrt war mit der aufgegebenen Bestellung. “Vielen Dank Uchiha-san.” Ein freundliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie zu ihm sah und nach ihrem Tee griff. “Schon gut und Kagami reicht. Sonst könnte es zu Verwirrungen kommen.” Für einen Moment starrte die junge Erbin den Mann an, musste seine Worte einordnen und begreifen. “Ah… dann für Kagami-san auch nur Sakura.” Vermutlich war es besser, seinen Vornamen zu kennen, wo sie hier in der Nähe vom Uchihagrundstück waren und jeder sich mit Uchiha-san angesprochen fühlen könnte. Dennoch war es etwas ungewöhnlich in Sakuras Augen, dass er ihr dieses Angebot so frei gegeben hatte und er sah nicht danach aus, als ob es ihn stören würde. Viel eher glaubte sie, dass er einen Hauch von Amüsement in seinen Augen hatte, als sie so zögerlich seinen Namen ausgesprochen hatte. Herrje mit Kindern war es einfacher zu sprechen, als mit Erwachsenen! 

“Otou-san!” Sakura sah sich um, als sie eine unbekannte Stimme vernahm. Weitete dann allerdings in Schock recht schnell ihre Augen. Wo kam der Junge vor ihrem Tisch jetzt plötzlich her? Eben stand da noch keiner! Ein kehliges, trockenes Lachen konnte sie vernehmen und es musste Kagami gehören, umdrehen, um ihre Theorie zu überprüfen, tat sie sich allerdings nicht. Stattdessen starrte sie den fremden Jungen immer noch mit großen Augen an, als ob er ein Geist wäre. “Shisui, jetzt hast du meinen Gast verschreckt. Sieh sie dir mal an, nicht jeder ist an deine Schnelligkeit gewöhnt.” Kagamis Stimme klang amüsiert, ehe sie wieder etwas ernster wurde. “Deine Mission ist gut verlaufen, nehme ich an?” 

Da Sakura ihren Blick immer noch nicht von dem jungen Teenager genommen hatte, sah sie sein Nicken auf die Frage, ehe sie die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des für sie Unbekannten hatte. “Wenn du so weiter starrst, fallen dir noch die Augen aus, Glubschi” Grinste der Teenager sie unverhohlen an und wirkte wie die Lockerheit in Person. “Wie… ich meine wo?... Du warst nicht einmal auf dem Platz und jetzt stehst du einfach hier… Ich meine, wie?!” Sakura war immer noch fassungslos. Sie wusste, dass sie nun in einem Ninjadorf lebte und sie sich daher an vieles gewöhnen musste, aber der Typ war schneller als Mariko-san! Darauf kam sie einfach nicht klar, es verstörte sie so sehr, dass sie sogar ihre Höflichkeitsformen vergessen hatte. Das schien aber weder Kagami noch den Jungen zu stören, denn beide versuchten ein Lachen zu unterdrücken. 

Sakura verzog minimal ihren Mund, jetzt hatte sie sich scheinbar zum Gespött gemacht, aber sie konnte doch auch nichts dafür, dass so vieles neu für sie war. Innerlich brummend nahm sie ihren Tee und nippte an dem heißen Getränk, während die beiden Uchihas einen Blick miteinander tauschten und wieder zur Ruhe kamen. “Wie kommt es eigentlich, dass du jemanden zu Dangos eingeladen hast, Otou-san? Sonst bist du nie in Gesellschaft von Personen außerhalb des Clans.” Unweigerlich änderte sich die lockere Atmosphäre und Sakura erkannte, wie Kagami sich etwas versteifte. Das Thema schien sensibel zu sein, denn sie merkte, dass sich auch ein paar andere Augenpaare auf ihren Tisch richteten. “Kagami-san hat mich im Park angesprochen.” Fing die Jüngste am Tisch an zu erzählen und stellte ihren Tee wieder auf den Tisch ab. “Dann kam irgendein Typ an, den ich nicht kannte und meinte, ich sollte lieber von Kagami-san abstand halten, weil man Uchihas … keine Ahnung was genau er sagen wollte, er meinte man kann ihnen nicht vertrauen.” Erneut merkte sie, wie sich jemand versteifte, dieses Mal schien es der junge Teenager zu sein, was bitteschön lief hier falsch? “Naja und dann habe ich dem Mann meine Meinung gesagt, dass ich es nicht nett finde, wie er Kagami-san als Stellvertreter der Shinobi-Polizei behandelt. Als er dann meinte, ich wüsste nicht wozu die fähig wären, habe ich nur gesagt, dass ich das nicht wissen muss, solange ich nicht vor habe eine böse Person zu werden und das ich vertrauen habe, dass die Polizei mich als Bewohner Konohas beschützt. Danach habe ich gesagt, dass er sich gefälligst für sein Verhalten entschuldigen soll und als er das getan hat, hat Kagami-san hier mich eingeladen.” Kurz zuckte sie mit ihren Schultern, verstand nicht ganz, was daran so besonders war, hatte sie doch nur das getan, was richtig war in ihren Augen. Ohne weiter auf die beiden Männer zu achten nahm sie sich einen der Dangos und als sie den ersten Bissen probierte, hatte sie das Gefühl, als sei sie im Himmel. Die schmeckten einfach unglaublich lecker! 

Eine Bewegung lenkte ihre Gedanken von der himmlischen Süßspeise zurück in die Gegenwart und sie fand den Teenie plötzlich neben seinen Vater sitzen. “Jetzt verstehe ich warum du sie eingeladen hast.” Meinte dieser grinsend und wendete sich der Haruno wieder zu. “Du bist echt einmalig. Du hast dem Typen tatsächlich deine Meinung gegeigt? Das ich sowas noch erleben darf.” Warum war er darüber so amüsiert? “Ich bin übrigens Uchiha Shisui und der freundliche Polizist hier ist mein Dad.” Ihre Etikette dieses Mal nicht vergessend neigte Sakura ihren Kopf, als sie sich vorstellte. “Haruno Sakura. Freut mich Sie kennen zu lernen Uchiha Shisui-san.” Abermals ertönte ein Lachen von dem jungen Mann und sie fragte sich, was es da zu lachen gab. “Keinen Grund zu unnötiger Höflichkeit Sakura-chan. Shisui reicht vollkommen.” Dieses Mal nickte sie nur. Es war ungewöhnlich für sie ältere mit den Vornamen anzusprechen, insbesondere wenn diese es ihr nach nur wenigen Minuten selbst vorschlugen. Vielleicht war sie wirklich in den letzten Jahren zu viel in der Nähe von alten, versteiften Diplomaten und Clanchefs und Dorfoberhäuptern gewesen. 

In Gedanken versunken widmete sich die Rosette wieder ihrem Tee und hörte nebenbei mit halbem Ohr dem Vater-Sohn-Gespann zu. Shisui berichtete von irgendeiner Mission, von der er zurückgekommen war und das nichts außergewöhnliches passiert war und davon das er später noch mit seinem Cousin trainieren wollte. Sie selbst befasste sich nicht wirklich mit den neuen Informationen. Viel eher dachte sie über das seltsame Verhalten nach, was sie beobachtet hatte. Ganz geheuer war ihr das nicht, doch konnte, nein, sollte sie deswegen etwas unternehmen? 

Das restliche Gespräch verlief überraschenderweise sehr angenehm, wenn es nicht sogar unterhaltsam war. Sakura stellte recht schnell fest, das sowohl Kagami als auch Shisui einen ziemlich ausgeprägten Sinn für Humor hatten. Beide unterschieden sich von den Uchihas, die auf der Straße unterwegs waren, deutlich. Sie waren freundlicher, lachten und grinsten in der Öffentlichkeit oder zumindest in ihrer Gegenwart, während alle anderen Uchihas, die sie sah, eher ernst und angespannt wirkten. Sie versuchte nicht zu viel in das Verhalten hinein zu interpretieren, sondern genoss die Gesellschaft einfach. Selbst als ihr Tee und die Dangos leer waren, saßen sie noch eine Weile am Tisch und redeten. Na, eher redete Shisui oder sein Vater, Sakura selbst beantwortete meistens nur Fragen und lauschte, fragte nur nach, wenn sie etwas nicht verstanden hatte. So erfuhr sie, dass Kagami schon seit über einer Dekade als Polizist arbeitete und sich nicht wirklich etwas anderes vorstellen konnte, weil er seinen Job gerne ausübte. Sein Sohn dagegen hatte sich für die klassische Shinobi-Karriere entschieden und obwohl er gerade mal 14 Jahre alt war, hatte er den Erzählungen nach, ziemlich schnell die Ränge erklommen. Welchen Rang er aktuell inne hatte, wollte er dann aber nicht preisgeben. Auch besagter Cousin hatte anscheinend die Ränge schnell erklommen, wobei ihr der Ausdruck in Shisuis Augen nicht gefiel. Sie sprachen eine andere Sprache, als das Lächeln auf seinen Lippen. Scheinbar hatte die Rosette ihre Mimik nicht ganz unter Kontrolle, denn der Teenager musterte sie nach seiner Aussage nachdenklich und intensiv. “Alles in Ordnung? Du ziehst deine Stirn kraus, pass besser auf, bevor du davon noch Falten wie eine alte Oma bekommst.” Wie in der vergangenen Zeit nutzte er Humor und Späße, dennoch blieb eine gewisse Ernsthaftigkeit für die Haruno zurück, auch wenn sie dem schwarzhaarigen ein mildes Lächeln schenkte. “Keine Sorge so schnell bekomme ich keine und selbst wenn, wer kennt schon ein Kind mit Falten?” Ihre Antwort klang ähnlich wie die Frage recht neckend, ehe sie auf die eigentliche Frage reagierte. “Und ja, alles gut. Kagami-san kann bestätigen, das er mich heute auch schon hat grübeln sehen. Ich denke für mein Alter ziemlich viel nach.” Einen Augenblick lang blieb es still am Tisch, ehe Sakura sich nach kurzem Umsehen wieder den beiden anderen zuwendete. “Ich denke, es wird langsam Zeit für mich zurück nach Hause zu gehen. Es ist ziemlich spät geworden und ich möchte nicht zu spät nach Hause kommen. Kagami-san, Shisui-san…” “Shisui” wurde sie unterbrochen, ignorierte es jedoch. “es war mir eine Freude euch kennenzulernen und vielen Dank hierfür.” Mit einer Handbewegung winkte Kagami die höflichen Worte ab und lächelte sie dafür lieber an. “Kein Grund zu danken, ich schätze du weißt wie du zurück kommst? Selbst wenn. Shisui du bringst Cherry hier sicher nach Hause verstanden? Und dann komm selbst zurück und trödel nicht.” Mit diesen Worten erhob er sich und nickte noch einmal zu Sakura. “Bis zum nächsten Mal.” Und mit diesen Worten war er auch schon verschwunden und neben ihr stand plötzlich besagter Teenie, der sie nach Hause bringen sollte.

Bizarr. Anders konnte Sakura den Gang nach Hause nicht bezeichnen. Kaum hatte das Duo die Straße zum Uchiha-Viertel verlassen, spürte die Erbin nahezu alle Blicke auf sich und wie diese sich in ihren Rücken hinein bohrten. Eine Weile versuchte sie es einfach zu ignorieren, nahm sich ein Beispiel an dem aufgedrehten Teen neben sich, der entweder die Blicke nicht merkte oder sie gekonnt überging, ohne das es etwas an seiner Laune änderte. Insgeheim glaubte die Haruno, das es das Letzte war und beneidete ihn darum so gekonnt ruhig zu bleiben. Ihr selbst gingen diese stechenden Blicke mit der Zeit immer mehr und mehr auf den Geist. War das normal in einem Dorf oder hatte es etwas mit ihr zu tun? Oder gab es noch einen ganz anderen Punkt? War es vielleicht ihre Gesellschaft oder der Clan an sich? Keine Ahnung zu haben war ätzend! Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass sie beinahe beim Haruno-Grundstück angekommen waren und erst aus ihren Gedanken schrak, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Als sie nachsah, stellte sie fest dass die Hand zu Shisui gehörte und dieser sie mit einem breiten Grinsen ansah. “Das nächste Mal solltest du mehr auf den Weg achten, Sakura-chan, sonst verläufst du dich noch. Nicht das ich dich nicht finden könnte mit deiner auffallenden Haarfarbe. Aber ernsthaft. Ich würde zu gerne wissen, was in deinem Kopf so unglaubliches los ist, dass du dermaßen abdriftest.” Den neckenden Unterton konnte niemand überhören, weshalb Sakura nur amüsiert ihren Kopf schüttelte. “Sollte ich mich tatsächlich mal verlaufen, finde ich bestimmt einen Shinobi oder einen der Polizeieinheit, der mich gerne zurück nach Hause bringt. Und für meine Gedanken, shoo shoo, die bleiben für mich, nichts da mit Mäuschen spielen.” Die Haruno konnte es sich nicht verkneifen Shisui etwas zurück zu ärgern, weshalb sie ihm frech die Zunge rausstreckte und ihn ebenso frech angrinste,  was besagten Teenager zum Lachen brachte. “Aber danke fürs nach Hause bringen Shisui-san-” “Shisui” Wurde sie wieder unterbrochen. “bestimmt sehen wir uns noch wieder und nochmals vielen Dank an deinen Vater.” Während sie sich bedankte, hatte sie sich wieder leicht verbeugt und wollte sich schon zum Gehen abwenden, als sie noch einmal stehen blieb. “Ah… Ich treff mich morgen Nachmittag mit ein paar Freunden im Park… Falls Shisui-san Lust und Zeit hat, darf er gerne vorbei kommen. Auf jeden Fall danke nochmals und bis dann.” Mit diesen Worten winkte sie dem schwarzhaarigen noch einmal schnell zu und rannte die letzten Meter zum Eingang des Haupthauses, wo sie auch gleich eine ihr bekannte Person stehen sah. “Guten Abend Sakura-sama.” Die ältere Dame vor dem Haupthaus verneigte sich, als sie die junge Erbin ansprach, was Sakura mit einem freundlichen Lächeln beantwortete. “nabend Himeko-san. Ich nehme an, meine Eltern sind noch unterwegs?” Das Lächeln verließ nicht ihre Lippen während sie sprach, allerdings neigte sie ihren Kopf fragend zur Seite, ehe sie ein bestätigendes Nicken von der Dame erhielt. “Eure ehrenwerten Eltern werden vermutlich erst spät Abends zurück kommen. Ich bin aber auch hier, um euch mitzuteilen, dass Mariko-san von ihrer Mission zurückgekehrt ist.” Strahlend blickte die Erbin ihrem Clanmitglied entgehen und nickte leicht. “Vielen Dank Himeko-san. Genießt euren Abend und richtet eurem Sohn doch bitte aus, dass ich hoffe, das sein Sohn schnell wieder gesund wird.” Mit diesen Worten entließ Sakura Himeko, doch anstatt ins Haupthaus einzutreten, begab sie sich auf direktem Weg zum Nebeneingang von Marikos Haus. Es war durch eine kleine im Zaun eingelassene Tür schnell zu erreichen. Lag das Haus genau auf der Höhe des Haruno-Haupthauses und da Sakura gerne zu Mariko hinüber schlich, hatte man extra eine geheime Tür in den Zaun eingelassen, die das Grundstück des Haruno-Clans umzäunte. 

Genau diese Verbindung nutzte die junge Kirschblüte, um sich ihren Weg zu ihrer Nanny zu bahnen. Kaum war sie durch den Nebeneingang ins Haus eingetreten, hatte sie sich schon ihrer Schuhe entledigt und rannte freudig in Richtung Wohnbereich, in dem sie Mariko vermutete. “Mariko-san! Du bist wieder da!” Rief die junge Erbin euphorisch aus, als sie den schwarzen Haarschopf ihrer Vertrauten entdeckte und schmiss sich sogleich in die ausgestreckten Arme der jungen Frau, sodass ihr ganz entging, dass diese gar nicht alleine war. “Ich habe dir doch gesagt, dass ich zum Abend hin wieder da sein werde, Sakura-chan.” Erwiderte die junge Erwachsene und wuschelte durch das pinke Haar, was ihr ein kichern des Kindes einbrachte. “Ich wusste gar nicht, dass du ein Kind hast.” Vernahmen beide Frauen plötzlich eine weitere tiefere Stimme und Sakura wäre beinahe aus Überraschung aus der Umarmung gesprungen, in welcher sie sich befand. “Sakura-chan ist nicht mein Kind Genma-san. So alt bin ich nun auch noch nicht. Sie ist die Tochter meiner Auftragsgeber und sowas wie mein Pflegekind. Ich bin für ihre Sicherheit zuständig, seitdem sie 1 Jahr alt ist.” Während Mariko erklärte in welcher Beziehung sie zueinander standen, beäugte Sakura den Fremden Mann, der auf der Couch von Mariko saß. Er hatte beinahe Schulterlange braune Haare, welche von einem dunkelblauen Bandana großteilig abgedeckt wurden. Sein Blick wirkte aufgrund hängender Augenlider recht desinteressiert, doch das auffälligste für die junge Erbin war das nadelähnliche Etwas in seinem Mund auf dem der Mann herum kaute. Ohne es wirklich zu merken, starrten sich die beiden eine Weile stumm an, ehe Mariko einschratt. “Das ist Shiranui Genma, er war gemeinsam mit mir auf der Mission und wird mich wohl noch das ein oder andere mal auf weiteren Missionen begleiten. Genma-san das ist Haruno Sakura. Die Tochter von Mebuki und Kizashi Haruno und die Person die ich beschütze.” Ein seltsamer Laut entwich dem Mann, ehe sich ein Mundwinkel hob und er ihr ein schiefes Grinsen schenkte. Die junge Kirschblüte selbst verbeugte sich leicht, manieren nicht vergessend. “Freut mich Shiranui-san.” Sie wollte noch mehr sagen, dass er doch bitte auf ihre Nanny acht geben soll auf Missionen, doch sie schluckte den Kommentar hinunter. Sie kannte den Mann vor sich nicht, da konnte sie ihm schlecht um so etwas bitten. 

Eine Hand auf ihrem Kopf sorgte dafür, dass Sakura ihre Aufmerksamkeit von Genma auf Mariko richtete und sie diese fragend ansah. “Ich nehme an, du hast Hunger und deine Eltern sind noch unterwegs?” Als Mariko ein Nicken zur Bestätigung erhielt, lächelte sie milde. “Gut dann kümmern wir uns mal ums Essen. Du bist auch eingeladen fürs Abendessen zu bleiben Genma-san.” Und mit einer weiteren Bestätigung verschwanden beide Mädels in der Küche, um besagtes Abendessen zuzubereiten. Während des Essens war die Stimmung am Tisch recht ausgelassen. Sakura erzählte von ihrem Tag und den Begegnungen die sie gemacht hatte und die beiden jungen Erwachsenen berichteten ein bisschen was von ihrer Mission und ein paar Patzer die auf dem Rückweg passiert waren, was die pinkhaarige zum Lachen brachte. Selbst Genma konnte das ein oder andere amüsierte Grunzen nicht vor ihr verstecken. Es war schön und Sakura liebte diese Abende, fern von dem Perfektionismus zu dem sie erzogen worden war. Bei Mariko musste sie im privaten Rahmen nicht darauf achten, wie sie sich gab, was sie sagte oder tat. Sie konnte einfach sie selbst sein und ihre Zeit genießen, weshalb sie diese Momente besonders schätzte. 

Nach dem Essen half sie beim Abräumen und sauber machen, ehe sie sich von den beiden Erwachsenen verabschiedete mit den Worten, dass sie noch für den nächsten Tag einiges lesen und vorbereiten musste. Sie war so schnell aus der Tür verschwunden, dass sie den fragenden Blick Genmas nicht mitbekommen hatte und auch das Kopfschütteln Marikos nicht mehr sah. Im Familienhaus angekommen begann sie ihre abendliche Routine. Sie machte sich für die Nacht fertig, ging ins Wohnzimmer und bereitete alles weitere für den nächsten Tag vor. Sie merkte nicht einmal, wie sie beim Lesen immer müder wurde und auf dem Sofa einschlief, noch bevor ihre Eltern spät Abends nach Hause kamen. Schmunzelnd betrachteten Kizashi und Mebuki ihre friedlich schlafende Tochter neben Zetteln und Büchern, ehe Kizashi seine Prinzessin vorsichtig hochhob und sie in ihr eigenes Bett brachte. Am nächsten Morgen würde sie in ihren eigenen vier Wänden und in ihrem warmen Bett aufwachen, verwundert wie sie überhaupt dahin gekommen war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war´s wieder :D
Wie gefällt es euch bisher so? Die FF wird sich langsam entwickeln, falls sich jemand fragt, warum bisher noch keine Aktion passiert.
Ihr dürft auch gerne Ideen schreiben für Plots oder auch für zwischenmenschliche Beziehungen der Charaktere untereinander :D
Bis zum nächsten Mal Komplett anzeigen

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