Zum Inhalt der Seite

My light

I found in you
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

hard to tame (Schwer zu bändigen)

Der Kutscher hielt direkt vor meinem Anwesen an und ich stieg aus. Ich war müde und erschöpft und betrat die Festung leicht gähnend. Quitschend öffnete ich das große Tor und ich trat ein. Meine eigenen Schritte halten laut in der viel zu großen Festung.

Seit ich hier alleine lebte, war dieser Ort so kalt und trostlos geworden, dass ich schon oft überlegt hatte, ihn einfach hinter mich zu lassen. Und trotzdem brachte ich es einfach nicht übers Herz. So viele Erinnerungen verbanden mich mit diesen alten Mauern und es würde mir in der Seele wehtun, diese einfach in Vergessenheit geraten zu lassen.

Noch immer mied ich das Zimmer meiner Eltern und vor allem das Zimmer meine Schwester. Wie oft hatte ich schon versucht, es zu betreten, doch ich war jedes Mal vor Schmerz fast zusammengebrochen. Meine Schwester zu verlieren, das war wahrlich das schlimmste, was ich je erleben musste. Was hätte ich dafür getan, mit ihr tauschen zu können! Wieso musste sie sterben und ich blieb alleine hier zurück?

Leise seufzend ging ich in den großen Salon. Die Erinnerungen trieben mich wieder in Richtungen, die ich nicht einschlagen wollte. Ich entzündete das Feuer im Kamin und nahm auf einem großen Ledersessel Platz. Träge streckte ich mich darauf aus. Die Festung war eiskalt, obwohl vor mir ein warmes Feuer prasselte. Das leise Knacken des Holzes verklang unangenehm laut im Raum.

Ich würde es mir nie eingestehen, einsam zu sein, denn so empfand ich nicht. Ich hätte genügend Leute, die alles dafür tun würden, mir Gesellschaft zu leisen. Hunderte von Frauen machten mir tagtäglich den Hof und nicht wenige hatte ich bereits zu mir eingeladen. Aber sie alle hofierten nur vor mir und langweilten mich damit zu Tode.

Wieder kam mir das blonde Mädchen von heute in den Sinn. Oh ja, sie war wirklich anders. Ganz anders, als die Frauen, die mir bisher begegnet waren. Bei dem Gedanken, dass mein Schreiben bereits bei den Hanamiyas angekommen sein musste, fing ich leicht an zu grinsen und meine Laune stieg schlagartig.

Wenn sie nicht dumm wäre, würde sie meinem Befehl Folge leisten. Sie sah nicht so aus, als sei ihr das Schicksal ihrer Familie völlig egal. Ich freute mich schon auf ihr zerknirschtes Gesicht, wenn sie mir gedemütigt unter die Augen treten musste.

Leise kichernd schlug ich die Beine über die Lehne des Sessels und ließ meinen Kopf in der Luft baumeln. Meine langen Haare berührten den Boden und ich sah nachdenklich in das Feuer. Es war schon so lange her, dass mich jemand so sehr aufwühlte, es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich fühlte mich lebendig und das war schon seit einer Ewigkeit nicht mehr der Fall. Ich rief mir ihr schönes Gesicht wieder vor Augen und wartete leicht lächelnd auf meine neue Errungenschaft.
 

Natürlich wurde ich nicht enttäuscht, denn einige Zeit später klopfte es laut an dem Tor. Obwohl es mehr einem Hämmern glich, als wirklich einem Klopfen. Seelenruhig stand ich von dem Sessel auf und schlenderte lässig zum Tor. Leicht schmunzelnd wartete ich noch eine ganze Weile vor dem Tor und erfreute mich an dem Hämmern, was immer lauter wurde. Geduld schien offensichtlich nicht ihre Stärke zu sein. Schließlich erlöste ich sie leicht grinsend und öffnete das Tor.
 

Sofort kam mir das blonde Wesen entgegen, stürmte regelrecht auf mich zu. Grob packte sie mich am Kragen und sah mich wutentbrannt an. "Was fällt dir ein, du hochnäsiger Schnösel?", keifte sie mich sofort an und sah mir dabei zornig in die Augen. Ihre Frechheit vergaß ich für einen Moment bei ihrem Anblick.

Ihr feingeschnittenes, Puppen-gleiches Gesicht und die großen, blauen Augen. Ihr feiner, zierlicher Körper, der in einem dunkelrotem, kurzen Kleid steckte. Sie war wirklich eine Augenweide, mal ganz abgesehen von ihrem Charakter.

"Ich weiß nicht, was du meinst?", ich legte meinen Kopf spielerisch leicht zur Seite und grinste sie zufrieden an. Mal sehen, wie weit ich sie reizen kann. "Das weißt du ganz genau! Was fällt dir ein, meine Familie zu bedrohen?", ihre Hand immer noch an meinem Kragen, kam sie nun noch näher und verstärkte ihren Griff.

So etwas wie Angst schien ihr völlig fremd und ich fragte mich allmählich, ob sie sich allen gegenüber so benahm. Normalerweise wäre sie mit so einem Verhalten schneller tot in der Vampirwelt, als ihr vielleicht lieb wäre.

Nun griff ich nach ihrer Hand und zog diese spielend leicht von mir, ihre Hand ließ ich danach nicht los, sondern drückte sie eng an mich. "Du solltest wirklich darauf acht geben, wen du vor dir hast...", ich beugte mich zu ihr rüber und flüsterte ihr leise ins Ohr. Ein unbeschreiblich betörender Geruch stieg mir in die Nase, der nur von ihr kommen konnte. Am liebsten hätte ich ihr die Kleidung vom Leib gerissen, meine Zähne tief in ihr vergraben und mich an ihrem Gejammer gelabt. Sie machte mich rasend, wie noch nie jemand zuvor.

Sie verstummte kurz, rührte sich sogar nicht einmal und stieß mich dann plötzlich weg. Laut atmend ballte sie die Hände zu Fäusten und funkelte mich aufgebracht an. "Was willst du hochnäsiger Arsch von mir?", ihre Stimme zitterte nun leicht vor Wut und ich war mir sicher, dass sie mich am liebsten in Stücke gerissen hätte. Ich zuckte leicht mit den Schultern und bedeutete mir mit einer Hand, mir in den Salon zu folgen. Zu meiner Überraschung tat sie das sogar bereitwillig.

Ich nahm erneut auf meinem Sessel Platz und sie setzte sich mir gegenüber auf die breite Ledercouch. Ich beobachtete genau jede ihrer Bewegungen. Obgleich ihres frechen, aufmüpfigen Charakters, bewegte sie sich durchaus sehr elegant. Sie musste eine Schar von Verehrern haben, bei ihrem Aussehen, sofern sie nicht den Mund aufmachte. Leicht lächelnd musterte ich sie von Kopf bis Fuß, woraufhin sie mir nur einen verächtlichen Blick schenkte.

"Also?", sie verschränkte die Arme vor der Brust und schenkte mir erneut einen bösen Blick, "was willst du von mir? Du wirst mich sicher nicht für ein Kaffeekränzchen eingeladen haben..." Ich bewunderte ihre trotzige Art langsam. Sie war sich wohl immer noch nicht im Klaren, wen sie vor sich hatte und was das zu bedeuten hatte. Ich stützte meinen Kopf in eine Hand und sah sie weiterhin lächelnd an.

"Ich möchte, dass du meine Dienerin wirst", verkündete ich dann knapp und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ihr Gesicht entgleiste ihr schlagartig und ihr klappte der Kiefer nach unten. Ungläubig starrte sie mich so eine ganze Weile an, sagte aber nichts. "Selbst du müsstest wissen, was das für eine Ehre für einen Vampir deines Standes ist", fügte ich nun noch hinzu, da sie immer noch nichts sagte. Dann schloss sie wieder ihren Mund und der trotzige Ausdruck in ihrem Gesicht gewann wieder die Oberhand.

"Oh, welch große Ehre, Lord", spottete sie abschätzig lächelnd, "aber, nein danke, ich verzichte." Sie stand von dem großen Sofa auf und war bereits dabei, zu gehen. Blitzschnell stand ich allerdings auf und legte ihr von hinten meine Arme um die Schultern. "Meinst du ernsthaft, du kannst das ablehnen?", hauchte ich leise in ihr Ohr und strich mit einem Finger ihr schmales Gesicht entlang. Sie wand sich augenblicklich unter meinem Griff, hatte aber keine Chance, sobald ich Ernst machte.

"Lass mich los, du Perverser!", schrie sie nun fast und tritt mit voller Kraft gegen mein Bein. Ein leichter Schmerz zuckte zu mir hoch, aber ich verstärkte meinen Griff nur noch, woraufhin sie leise aufkeuchte. Welche wunderbare Melodie! Ich drückte sie fester an mich und sog ihren wunderbaren Duft ein. Gott, wie gerne würde ich sie jetzt einfach nehmen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie mich dann garantiert hassen würde. Das wollte ich verhindern, wollte ich sie schließlich als Dienerin haben.

In einem unachtsamen Moment wand sie sich schließlich doch aus meinem Griff, ich hatte mich zu sehr ablenken lassen. Wütend drehte sie sich zu mir um, schenkte mir einen hasserfüllten Blick und ließ dann ihr Bein nach vorne schnellen. Erschrocken sah ich sie an, bis mich ein alles vereinnahmender Schmerz in die Knie zwang. Sie hatte mir mit aller Kraft zwischen die Beine getreten.

Leise stöhnend hielt ich mir mein bestes Stück und sackte leicht auf den Boden zusammen. Aus den Augenwinkeln konnte ich nur noch erkennen, wie sie regelrecht von dem Anwesen floh. Leise lachend blieb ich auf den Boden noch eine Weile zusammengekauert sitzen. Dieses Mädchen machte mich wirklich noch wahnsinnig, in zweierlei Hinsicht. "Das wirst du noch bereuen, Beniko...", flüsterte ich leise kichernd, mehr zu mir selbst, ehe ich mich langsam wieder aufrichtete.

Jetzt war mein Verlangen, sie zu besitzen, nur noch vergrößert. Ich musste sie haben, um jeden Preis. Doch für heute würde ich sie ziehen lassen, schließlich würde ich sie früher oder später ohnehin bekommen, da kam es auf die eine Nacht wirklich nicht mehr an.

Schmunzelnd legte ich mich wieder auf den Sessel und döste beim Anblick der Flammen langsam ein. Ich träumte von frechen, blonden Mädchen, die sich unter mir wanden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh, so lange sollte es eigentlich nicht bis zum nächsten Kapitel dauern, tut mir Leid...^^' Momentan unheimlich viele Klausuren usw., bald sind gott sei dank Ferien! ;P
Beniko kann ganz schön austeilen, nicht? Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Elnaro
2019-03-28T22:45:14+00:00 28.03.2019 23:45
Ein geniales Kapitel, das ich fast verschlungen habe.
Ganz schön resilient, die verzogege junge Beniko. Im Grunde hat das Satoru aber verdient, so wie er sich aufführt. Der hat echt Allüren. Wie er sich auf den Sessel geflätzt hat, hatte ich richtig bildlich vor mir. Irgendwie total hot.
Antwort von:  Schwabbelpuk
29.03.2019 20:25
Oh, das freut mich grad sehr! Hatte auch viel Spaß, dieses Kapitel zu schreiben (so wie bisher die ganze Story ^^). Beniko ist tatsächlich, in dieser Geschichte, mal ein starker, weiblicher Charakter und somit ein kleines Experiment. Satoru ist echt ein wenig hochnäsig...xD Aber ein ziemlich sexy, hochnäsiger Kerl. Ich mag ihn sehr! (auch wenn das blöd klingt, wenn man das von eigenen Chars sagt...xD)

Vielen, lieben Dank für deinen Kommentar! :)


Zurück