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NIHILUM

Sie war Niemand
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Fremder,

die Idee ist alt, einige Gedanken sind neu.

Meine liebste Naruto Fanfiction hat es nicht geschafft in den hintersten Ecken meines Gedächtnisses zu verstauben und macht sein Comeback als eigenständige Serie. Nothing But The Truth bedeutete mir anfangs unheimlich viel, weil die Geschichte eine Zuflucht für mich darstellte, die leider mit jedem vergehenden Tag gefüllt wurde mit Selbstzweifeln und Leistungsdruck. Solange bis für mich selbst kein Platz mehr war. Solange bis ich die Tür schließen musste, um mich nicht weiter selbst zu vergiften.

Das ist die vierte Generalüberholung des Anfangs und hoffentlich auch die letzte.

In Liebe

Felicia Komplett anzeigen

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Grauer Achat

Gibt es jemanden, der sich fragt, ob das, was in unseren Überlieferungen über die Welt und darüber, wie es in der weiten Vergangenheit war, eine einzige, lächerliche Lüge darstellt? Er wünschte sich nichts sehnlicher als der Lügen Glaube schenken zu können.

 

 

„Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“

 

Es war nur ein Wispern, das immer wieder durch das Zimmer hallte. Er mochte seine Einrichtung genauso spartanisch, wie das Leben, das er führte. Kalt, einfach und geradlinig. Geradlinig zum einzigen Ziel, das ihn tagtäglich zum Aufstehen zwang. Er schlug seine Bettdecke zur Seite und bot ihr den Platz neben sich, so wie er es schon tat, seit ihr Vater ihre Gemächer getrennt hatte. Es schickt sich nicht in eurem Alter noch in einem Bett zu schlafen.

 

Er fragte sich immer wieder, wie er ihr Bitten und Wünsche ausschlagen konnte. Beide waren ein begrenztes Gut, das er ihr um jeden Preis verschaffen musste. Jeden Tag und wenn es sein musste, wie heute, jede Nacht.

Sie zögerte nicht lange und schritt leichten Fußes zum Bett, um sich lautlos an seiner Seite niederzulassen. Sie berührte ihn niemals ohne seine Zustimmung. Manchmal fühlte sie sich, als sei ihre Berührung ätzend auf seiner Haut, Gift für seine Seele. Und so wartete sie, bis er sie an sich zog und langsam durch ihr langes Haar strich. So wie etliche Nächte zuvor.

 

„Wovon hast du geträumt?“

 

„Es war dunkel. Ich konnte sie hören, doch es war niemand da“, flüsterte sie an seine Brust, während er weiter durch ihr Haar strich. Sie roch nach Sonne, nach Blumen, nach Leben. Doch ihr Geruch war nichts gegen den Anblick, den ihm die Dunkelheit seines Zimmers verwehrte. Sie war wunderschön. Wallendes schwarzes Haar, himmelblaue Augen, porzellanweiße Haut. Ihr Vater sagte stets, sie sei noch atemraubender als die Königin Generationen vor ihr.

 

In seiner Familie kannte jeder ihr Gesicht. Das Gesicht, das eine Flut von Tränen hervorbrachte. Jeder wurde stets an die Vergangenheit erinnert. An den dunklen Schatten, der sich unbarmherzig durch seine Blutlinie zog, ohne Aussicht auf das Licht, das immerzu am Ende leuchten sollte. Dort leuchtete nichts, es war immerzu schwarz.

 

„Nie ist dort jemand“, flüsterte sie erneut, als eine Antwort ausblieb. Der Traum war wie ein Mantra, jede Nacht derselbe Inhalt, niemals ein anderes Ende. Niemals Licht. „Schlaf, ich wache über dich“, war die Antwort, die ihr in dieser Nacht genügen musste. So wie in jeder Nacht, die sie bei ihm verbrachte. Sein Mantra war das stetige Streichen durch ihr nach Blumen duftendes, weiches Haar. Manchmal zählte er die Sekunden.  

 

Ihre Atmung hatte einen stetigen Rhythmus gefunden, der Herzschlag hatte sich normalisiert, der Stoff auf seiner Brust wurde feucht. Wie ein Mantra, wie jede Nacht. Ab heute zählte er die Tage.

 

 

„Alles Liebe zum Geburtstag, Amara.“

 

 

Sie war eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Veku
2019-02-27T17:36:34+00:00 27.02.2019 18:36
Hallo,

ein interessanter Anfang. Die Stimmung ist sehr düster und obwohl nicht viel passiert und du nicht allzu viel über die Situation beschreibst, reicht es doch, um sich ein ungefähres Bild machen zu können. Ich kenne deine Naruto Geschichte nicht, bin aber froh darüber, dass du dich an einem eigenen Werk versuchen möchtest. Und da mich der Anfang schon sehr neugierig gemacht hat, werde ich dich auf jeden Fall weiterhin begleiten.

„Es war dunkel. Ich konnte sie hören, doch es war niemand da.“, flüsterte sie (...)

Ein Fehler, der sich durch das gesamte Kapitel zieht. Der Punkt ist überflüssig.

Wenn ich es richtig verstehe, geht es hier um Bruder und Schwester? Zumindest lässt sich das aus dem Absatz herauslesen, dass es sich für die beiden nicht mehr gehört, in einem Bett zu schlafen. Auf jeden Fall sehr schön zu lesen, wie liebevoll die beiden miteinander umgehen. Dein Schreibstil liest sich übrigens sehr schön.

Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergehen wird.

Liebe Grüße,
Veku
Antwort von:  Glasrose
27.02.2019 19:32
Hallo,

erstmal freut es mich, dass ich deine Neugier wecken konnte.

Noch viel mehr freut mich das ausführliche Feedback und vor allem der Hinweis auf die Zeichensetzungsfehler. Da merkt man mal wieder, wie wenig man im Deutschunterricht aufgepasst hat und/oder wie viel Wissen - falls es tatsächlich vorhanden war - verloren geht, sobald man sich nicht mehr intensiv mit der Thematik beschäftigt.

Dann habe ich wohl jetzt ein paar Korrekturen vorzunehmen.

Liebe Grüße


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