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Die Tür in meine Welt

von

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Die Jahre laufen an den beiden vorüber, wie sich Wasser den Berg hinab kämpft. Steine und andere Hindernisse halten sie nicht auf.
 

Leider ist das Land, wie so viele Reiche in Gruppen unterteilt. Zwar leben die unterschiedlichsten Ränge bunt gemischt und doch hat jeder seine eigenen Regeln, Vor- und Nachteile, welche sie befolgen müssen.

An der Spitze des Landes steht die Königsfamilie: Rang A, darauf folgend die Adligen und Ritter: Rang B, dann kommen die Hexen und Magier: Rang C, anschließend die Handwerker und Händler: Rang D und der Rest, wie Bauern und Viehzüchter sind ganz unten in der Rangfolge: Rang E.

Welchen Rang man angehört, liegt in der Geburt: der Rang der Familie. Zwar kann der Sohn eines Bauern durch seine persönlichen Fähigkeiten, zum Ritter aufsteigen, aber dies ist selten der Fall, denn nach der Grund und Mittelschule, wo sich die Fähigkeiten erst richtig entfalten, kommt man, seinem Rang entsprechend, in die Oberschule. So kommt ein Bauernsohn, der sich zum Ritter eignet, auf die Rang E Oberschule und lernt nur, was er für das Leben in Rang E benötigt und wird nie die Fertigkeiten eines Ritters erlernen.
 

Nun ist es an der Zeit, das auch Amino und Sana ihre Wege gehen, getrennt von dem anderen. Sana, die unübersehbare magische Fähigkeiten besitzt, gehört zur Rang C Gesellschaft und Amino, auch wenn er am liebsten davon laufen möchte gehört zur Rang A Gesellschaft.

Bereits bei der Eröffnungszeremonie lachen die Adligen über die niederrangigen Mitschüler. Mit erhobenen Haupt stolzieren sie auf ihre Schulgebäude zu. Amino würdigt Sana nicht eines Blickes, so als wären sie sich völlig fremd.

Am Anfang stört Sana das wenig, hofft sie ihn, in ihrem geheimen Raum anzutreffen, doch auch dort erscheint Amino nicht mehr.

Ihr bleiben nur die Blicke am Morgen, wenn die Schüler das Schulgelände betreten und Amino mit den anderen an ihr vorbeigeht.

Sana erinnert sich an die Worte von Amino: „Den Vertrag vergisst er nie.“ Und beschließt weiter voranzuschreiten, auch ohne ihn.
 

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und die jährliche Abschlussprüfung steht bevor.

Hastig rennt Sana zur Sporthalle, ihre Augen erspähen im Nu Amino, der sich gerade aufwärmt.

Besorgt runzelt sie die Stirn und klammert sich an das Geländer. „Ich darf mir heute keine Schwäche erlauben.“

Das Finale startet in wenigen Minuten. Sana hat es gerade noch rechtzeitig geschafft. Extra für Amino hat sie so schnell wie möglich den schriftlichen Test abgelegt.

Sana lässt Amino nicht aus den Augen.

Der Lehrer pfeift und die beiden Kämpfer ziehen ihre Schwerter.

„Dass ich gegen den Prinzen persönlich antreten darf, ist mir die höchste Ehre, aber ich werde mich nicht zurückhalten.“

Amino gibt sich siegessicher „Du musst auch über dich hinauswachsen, um eine Chance gegen mich zu haben, Lorit. Ich muss meinen Ruf verteidigen.“

„Sei nicht so hochmütig!“ Lorit prescht nach vorne und ihre Schwerter klingen durch die Halle.

Lorit knirscht mit den Zähnen. „Prinz du hast nicht gelogen.“

„Warum sollte ich, das würde meinem Ansehen schaden.“

Lorit erhört seine Geschwindigkeit und drängt Amino zurück. Plötzlich wandern Blitze über den Boden und Amino befindet sich in wenigen Bruchteilen von Sekunden hinter Lorit und hält ihm das Schwert an den Hals.

Der Lehrer pfeift und Amino bekommt einen Punkt.

„Magie?“

Amino wollte Lorit antworten, da verfolgen seine Augen Sana, die Kopf voran über das Geländer fällt. Er sprintet los und kann sie gerade noch rechtzeitig auffangen.

Die Heiler ernten wütende Blicke von ihm und weichen zurück.

Leise murmelt Amino: „Sana, du Dummkopf. Heilzauber Stufe zwei, starten.“

Eine Geisterstimme ertönt: „Heilzauber Stufe zwei startet. Voraussichtliche Zeit: Fünf Minuten“

Vorsichtig legt er Sana auf eine am Rand stehende Sitzbank und fährt durch ihre Haare. „Ich habe es schon geahnt.“ Amino nickt zum Lehrer und positioniert sich wieder gegenüber von Lorit. „Entschuldige die Unterbrechung.“

„Wie geht es dem Mädchen?“ Erkundigt sich der Lehrer.

„In wenigen Minuten ist sie wieder auf den Beinen, seien sie unbesorgt.“

Lorit lacht Laut. „Das ein Prinz sich um einen einfachen Rang C Magier sorgt? Du hättest sie einfach liegen lassen sollen, als deine Magie zu verschwenden.“

Amino wippt ungeduldig mit einem Fuß, das Schwert schwingt er zornig in seiner Hand.

Der Lehrer erklärt: „Wenn Prinz Amino noch einen Punkt erhält, hat er gewonnen. Sie, Fürst Lorit benötigen zwei Punkte für den Sieg.“ ,dann pfeift er und eröffnet die zweite Runde.

„Ich sollte sie liegen lassen?“ Erkundigt sich Amino, während er Lorit umkreist.

„Besser als das die Hände schmutzig werden.“

Amino stürmt los und drückt mit seinem ganzen Körpergewicht gegen das Schwert von Lorit. Immer wieder drängt er ihn mit kräftigen Schlägen zurück, bis Lorit mit dem Rücken zur Wand steht. Amino holt aus, doch er wird mithilfe der Schwertscheide von Lorit aufgehalten.

„Ist eurer Hochwürden verärgert?“

Amino antwortet ihm mit schnellen Schwerthieben, welche mit jedem Schlag an Kraft gewinnen.

Die Minuten verstreichen und Sana kommt langsam zu sich, erschrocken springt sie hoch und beobachtet das Geschehen auf dem Kampffeld. „Warum ist Amino so wütend?“ Fragt sie sich.

„Ist dein Magiegefäß bereits leer?“ Spottet Lorit. Kurz darauf bildet sich eine Pfütze zu seinen Füßen, Amino sprintet mit seinem Elektroschritt los, Lorit der durch den Stromstoß für einen Moment bewegungsunfähig ist, kann sich nicht gegen den Angriff schützen und hat die Schwertklinge wieder am Hals. So nah, dass ein Blutstropfen die Klinge entlang wandert. Überrascht lässt Lorit sein Schwert fallen, denn die Augen von Amino brennen sich in die seinen. Nur ein Blick genügt und Lorit verliert seinen Kampfwillen. Zitternd geht er auf die Knie. „Ich wollte nicht …“, stammelt er vor sich hin und bekommt kein weiteres Wort mehr heraus.

Der Lehrer greift nach Amino´s Handgelenk und erklärt ihn zum Sieger seines Jahrgangs. Amino interessiert das wenig, das Schwert noch fest umklammert, knurrt er wütend zu Lorit herunter. „Stelle nicht noch ein Mal meine Entscheidung infrage.“ Wütend entreißt er sein Handgelenk vom Lehrer, wischt mit einem Tuch über die Schwertklinge und steckt es dann zurück in die Scheide. „Ich bringe das Mädchen zur Krankenstation.“

Langsam geht Amino auf Sana zu und reicht ihr, während er sich verbeugt, die Hand. „Darf ich bitten?“

Zögerlich lässt sie sich von ihm aufhelfen. „Danke.“

Schweigend und von allen beobachtet verlassen sie die Sporthalle.

Sana weiß nicht was sie sagen soll und Amino denkt nicht daran ihre Hand loszulassen, viel mehr gibt er ihr Befehle. „Du ruhst dich jetzt in deinem Raum aus! Bevor du nicht ausgeschlafen bist, will ich dich nicht bei deiner Kampfprüfung sehen! Hast du verstanden?“

Sana nickt unsicher.

„Du hast vor Aufregung sicher nicht geschlafen, oder? Warum bist du nicht gleich dorthin gegangen?“

Mit gesenktem Kopf und leiser Stimme antwortet ihm Sana: „Ich kann diesen Raum nicht mehr betreten, ohne dich fehlt etwas.“

„Aber mir vor die Füße fallen? Nun hol endlich deine Tür! Du weißt, diese Magie von dir nutze ich nicht.“

Sana macht einen Schmollmund.

„Ich begleite dich auch. Ok?“

Ein Knacken, dann taucht die rosarote Tür auf und beide verschwinden.

Wie selbstverständlich lässt sich Amino in eines der Kissen fallen. „Ich war Ewigkeiten nicht mehr hier.“ Mit einer Handbewegung holt er einige Kissen neben sich und wendet sich an Sana. „Und du legst dich jetzt genau neben mich! Ich will sehen, das du schläfst.“

Sana faltet ihre Hände und senkt den Kopf. Amino ist ganz normal, als hätte er sie nie ignoriert. „Das kann nur ein Traum sein.“ Denkt sie, geht zögerlich auf Amino zu und setzt sich sich auf die Stelle, die er angedeutet hat.

„Ich beiße schon nicht Sana.“ Amino tätschelt ihren Kopf und drückt sanft gegen ihre Schulter, sodass sie gezwungen wird, sich hinzulegen. „Nun schließe deine Augen. Ich werde die Sanduhr im Auge behalten. Ok?“

Doch Sana antwortet ihm nicht, sie ist bereits eingeschlafen.

Amino streift die Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Du bist stark geworden, das habe ich sofort gespürt, als ich auf deine Magie zugegriffen habe. Wie hart du wohl dafür trainiert hast?“

Sana schmiegt sich an Amino, krallt sich in seine Kleidung und murmelt „Lass mich nicht allein zurück … “

„Dummkopf.“

Eh sich Amino versieht, ist auch er eingeschlafen.

Sana wacht langsam auf und reibt sich die Augen, ihre Bewegung ist eingeschränkt, weil Amino sie fest in den Armen hält. „Es war also doch kein Traum.“ Sie mustert Amino. „Du bist erwachsen geworden, aber deine Haut ist immer noch so weich wie früher.“ Sie gibt ihm einen Kuss auf die Wange. „Amino? Wach auf, ich möchte aufstehen.“

Amino blinzelt und löst plötzlich die Umklammerung. „Sana! Ich bin eingeschlafen?“ Er packt sich an die Wange.

„Nicht schlimm, ich kann die Zeit jetzt weitaus länger verzögern.“

„Geht es dir wieder besser?“

Sana nickt zustimmend. „Es ist lange her, dass es mir so gut ging.“

„Dann können wir wieder zurück.“ Amino richtet sich auf und streckt sich. „Sana, die Tür bitte.“

Tränen kullern ihr über das Gesicht. „Ich kann nicht. Wenn wir den Raum wieder verlassen, dann lässt du mich wieder alleine.“ Sana sackt in sich zusammen und landet in Aminos Armen.

„Dummkopf. Ich habe meine Gründe.“ Er tippt mit seinem Finger auf Sanas Brustkorb. „Der Vertrag. Ich kann nicht anders, als mich daran halten.“

„Aber es fällt mir so schwer.“

„Schon gut. Werde einfach stärker, der Rest kommt von selbst.“

„Der Vertrag ich weiß, aber … “

Amino schüttelt den Kopf. „Nun komm, lass uns zurück zu den anderen.“

Widerwillig lässt Sana die Tür erscheinen und bevor Amino den Raum verlässt, ruft sie ihm hinterher: „Ich werde so stark, dass du mich nicht mehr beschützen brauchst!“

Amino grinst, hebt seine Hand und verschwindet hinter der Tür.
 

Sana besteht die Prüfung mit voller Punktzahl und das neue Schuljahr geht genauso los, wie das erste: Eine Gruppe Adliger spottet über die anderen.

„Na los, kommt doch her, wenn ihr euch traut.“ Wettert ein Schüler zu der adligen Gruppe, welche zurückweicht. „Ihr könnt nicht eine Sekunde gegen einen Magier bestehen!“ Der Junge, der dort schreit, ist kein geringer als Rufos Rosequa, der beste Magier an der Magieschule und seine Worte werden noch lauter: „Und ihr Prinz Amino von Clow, mit euren kalten Augen, seid noch viel weniger wert!“

Sana mischt sich ein. „Rufos, übertreibe es nicht.“ Sie wollte nicht Rufos aufhalten, sondern dass Amino nicht antworten braucht.

„Was willst du denn?“ Rufos mustert Sana. „Ach das unscheinbare Wunderpüppchen mit der vollen Punktzahl aus dem ersten Jahrgang, Sana Inutilia. Höhenflüge?“

„Die hast wohl eher du!“

Rufos zieht seinen Magierstab und richtet ihn auf Sana. „Bei der adligen Kampfprüfung ohnmächtig werden und dann bei der eigenen Prüfung ohne Gegentreffer bestehen. Willst du eine Abkühlung?“

„Gehen wir dafür in die Sporthalle!“ Sanas rosafarbenen Pupillen blitzen in der Sonne auf und die Adligen grinsen sich an.

Sana möchte besser werden, lernen und Erfahrungen sammeln. Der Kampf ist eine Chance, zurückhalten braucht sie sich nicht, ist er doch der Stärkste im 3. Lehrjahr.

Der Kampf spricht sich herum wie ein Lauffeuer und jeder Schüler will unbedingt zur Sporthalle.

Sana und Rufos wärmen sich auf und Amino folgt besorgt dem Geschehen.

Rufos macht da weiter, wo er aufgehört hat. „Keine Angst ich bin ein Gentleman, wenn du am Boden bist, trete ich nicht nach.“

Sie antwortet nicht, platziert sich in der Mitte und verbeugt sich vor ihm, ganz nach der Etikette, dann zieht Sana ihren Magierstab aus dem Boden.

Die Masse jubelt auf, nur Amino konnte die Tür im Boden kurz sehen. Sana muss nicht alles bei sich tragen, dafür benutzt sie ihre Raummagie.

Rufos fährt durch seine blonden Haare und die roten Augen funkeln wie Rubine, er kennt Sana nicht, sie ihn aber ganz genau: Rufos wird die Halle unter Wasser setzen, anschließend mit Feuer Nebel erzeugen und dann wirkt seine spezielle Fähigkeit, Trugbilder herzustellen. Der Gegner ist verwirrt und er greift von hinten an, das will Sana vorher verhindern.

So wie sie ihren Gedanken abgeschlossen hat, rollt auch schon eine Wasserwelle über ihre Füße. Rufos wiegt sich in Sicherheit und fängt an zu Lachen, während er seine Feuermagie freilässt. Leider hat das nicht den gewünschten Effekt. Er knirscht mit den Zähnen und erkennt das Eis zu seinen Füßen.

Sana beschwört einen leichten Wind und weht die entstandene Wolke aus der Halle.

Rufos will das Eis mit seinem Feuer schmelzen, aber Sanas Eiszauber ist mächtiger und so erzeugt er mit Erdmagie und Sanas Eis Kristallberge, in denen sich seine Trugbilder spiegeln.

Rufos Anspannung lässt nach, als seine Fähigkeit zu wirken beginnt. Er ist so von seiner Täuschung abhängig, dass ihm Sanas Vorgehensweise nicht ansatzweise misstrauisch macht. Sie wird nicht abgelenkt, denn Sana weiß genau wo Rufos gerade steht und platziert eine ihrer Türen genau hinter ihm.

Sana verschwindet im Boden und hält wenige Sekunden später Rufos ein Kurzschwert an den Hals. „Wäre ich ein Feind, dann wärst du jetzt tot!“

Die Masse jubelt Sana zu, sie steckt ihr Schwert weg und das Eis taut langsam. Ein immer lauter werdendes Knacken setzt die Schüler in Bewegung, panisch rennen sie hinaus ins Freie.

Sana bietet Rufos ihre Hand an: „Komm, wir haben es wohl übertrieben.“

Rufos schlägt ihre Hand weg. „Ich schaffe das alleine. Du bist nur Erstklässler nichts weiter, also warum habe ich verloren?“ Er schlägt mit der Faust auf den Boden.

„Du verlässt dich zu sehr auf deine Fähigkeit, verlierst dabei deine Schwachpunkte und Gegner aus den Augen.“

Er richtet sich auf. „Am Ende dieses Schuljahres will ich noch einmal gegen dich kämpfen. Ich kann diese Schule nicht beenden, ohne der Beste zu sein.“

„Wenn du dann noch gegen mich antreten möchtest.“ Sana senkt die Augenlider. „Lass uns gehen.“



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